LINC I SHERAZ BHATTI I BA 2023

LINC | Bachelorarbeit 2023

LINC ist ein Sitzgefühl, das die Lust an der Bewegung und das produktive Sitzen vereint. Für dieses Sitzgefühl wurde eine einfache Synchronmechanik entwickelt und auf ein gestaltetes Objekt übertragen. Dabei kann der*die Sitzenden in schwingenden Bewegungen die Körperhaltung ständig ändern und durch das Zusammenspiel aus Zurücklehnen und Körpergewicht selbst in jeder Position wieder ausbalancieren.

Das Problem Der menschliche Körper ist nicht für das Sitzen gebaut. Gehen, Laufen, Rennen – vor allem in der Bewegung werden unsere Muskeln gut durchblutet und das Gehirn ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Im Gegenteil zum Sitzen wird unser Leistungsvermögen und das Wohlbefinden nicht abgebaut.

Das neue Jahrtausend hingegen zwingt uns mit der flächendeckenden Ausbreitung des Internets und die Entwicklung von leistungsstarken, kompakten Computern noch mehr zum Sitzen. Eine Abhilfe für längere Sitzphasen ist der Wechsel zwischen verschiedenen Körperhaltungen, am besten so oft wie möglich. Im Office-Kontext stehen uns kinematische Sitzgeräte zur Verfügung, die nicht nur kostspielig sind, sondern meist auch ein großes Volumen besitzen. Wir sitzen vor allem auf statischen Stühlen, die sich oft rein aus formalen Prinzipen ableiten.

Lösung und Entwurf Neben den einfachen mechanischen Prinzipien, die aus dem Viergelenkrahmen entwickelt wurden, steht im Projekt LINC die Bewegung als lustvolle, unbewusste, ständig begleitende Tätigkeit im Fokus.

Die Bewegung resultiert nicht, wie bei Officechairs aus einer kompakten, einstellbaren, mechanischen „Blackbox“. LINC bildet mit dem*der Sitzenden und allen Teilen des Chairs eine holistische Mechanik: Durch die Kopplung der Rückenlehne mit dem Sitz wird beim Zurücklehnen die Sitzfläche nach vorne und oben bewegt und öffnet so den Winkel zwischen Rumpf und Beinen. Die Gewichtskraft der sitzenden Person bildet zu der Kraft aus der Rückenlehne die Gegenkraft und passt sich dieser automatisch an.

Herausforderung beim Projekt LINC waren die Ermittlung der Drehpunkte und die Balance der Kräfte. Mit verschiedenen, besitzbaren Funktionsprototypen wurde der proof of concept erbracht und somit Randbedingungen für eine Gestaltung geschaffen. Die Gefahr der Verklemmung als Begleiter der Bewegung, die gestalterische Ausarbeitung und Integration von mechanischen Teilen erfolgten in einem gestalterischen Vorschlag.

LINC is a seating experience that combines the joy of movement and productive sitting. For this seating experience, a simple synchronous mechanism was developed and transferred to a designed object. The person sitting can constantly change their posture in swinging movements and balance themselves in any position through the interaction of leaning back and body weight.

The Problem The human body is not built for sitting. Walking, running, racing – especially when we move, our muscles are well supplied with blood and the brain is supplied with sufficient oxygen and nutrients. In contrast to sitting, our performance and well-being are not reduced.

The new millennium, on the other hand, forces us to sit even more with the widespread expansion of the Internet and the development of powerful, compact computers. A remedy for longer periods of sitting is to alternate between different postures, ideally as often as possible. In the office context, we have kinematic seating devices at our disposal, which are not only expensive, but usually also have a big volume. We sit primarily on static chairs, which are often derived purely from formal principles.

Solution and Design In addition to the simple mechanical principles that were developed from the four-bar frame, LINC focuses on movement as a pleasurable, unconscious, constantly accompanying activity.

The movement does not result, such as officechairs from a compact, adjustable, mechanical “black box”. LINC forms a holistic mechanism with the person sitting and all parts of the chair: By linking the backrest with the seat, the seat is moved forward and upward when leaning back, thus opening the angle between the torso and legs. The weight of the seated person creates a counterforce to the force from the backrest and adapts to it automatically.

The challenge in the LINC project was determining the pivot points to balance the forces. The proof of concept was provided with various, possessable functional prototypes, thus creating boundary conditions for a design. The danger of jamming as a companion to movement, the design elaboration and integration of mechanical parts were made in a design proposal.

Prozess

Betreut durch: Prof. Burkhard Schmitz, Prof. Axel Kufus, David Geckeler