Auf die Uhr zu schauen kann wie ein Tick sein, eine Gewohnheit, die wir spätestens mit Schulbeginn annehmen. Die Zeit kontrolliert uns und unser Leben; durch Termine, Meetings oder Deadlines erleben wir einen starken Zeitdruck. Wie viel Raum geben wir der Zeit und wie präsent ist sie in unseren vier Wänden ? Mein Ziel war es, eine Uhr zu entwickeln, an der man nicht direkt die Zeit ablesen kann, sondern bei der es notwendig ist, eine bestimmte Handhabung zu vollziehen. Welche Materialien oder Oberflächen verändern sich durch bestimmte Handhabungen ? Ich gelangte zu Reflex, ein reflektierendes Textil, welches durch Licht sichtbar wird. Um eine Irritation zu erzeugen und damit der Betrachter keinen Materialunterschied bemerkt, versuchte ich den Effekt von Reflex mit einem Lack zu simulieren. Ich sprayte unterschiedliche Lacke auf verschiedene Materialien, um zu testen, welches Ergebnis der Wirkung von Reflex am nächsten kommt. In der nun anschließenden Phase der Entwicklung stellten sich mir folgende Fragen: Besteht das Ziffernblatt überwiegend aus Reflex ? Sind Minuten- und Stundenzeiger lackiert ? Welche Rolle spielt die Größendimension der einzelnen Teile für die Lesbarkeit und wie verdeutliche ich die Idee der Unsichtbarkeit? Arbeite ich mit einem Muster, welches eine Verwirrung erzeugt? Meine Versuche ergaben, dass die Variante mit vielen Punkten am besten funktioniert und mir ästhetisch gut gefällt: Die angeordnete Punkte sind fest montiert auf den Acrylplatten, welche auf dem Uhrwerk sitzen und rotieren. Auf den ersten Blick sind alle Punkte gleich: die Uhrzeit ist nicht zu ermitteln. Fällt Licht auf die Uhr, reflektieren die Punkte, die aus Reflex sind und die Zeit wird sichtbar. Durch „reflec-time“ wird der Nutzer zu einem bewussten Umgang mit Zeit angeleitet. Indem die Uhr mit z.B. einer Taschenlampe oder Leuchte angestrahlt wird, werden Minuten- und Stundenzeiger erst sichtbar und die Zeit kann abgelesen werden. Der Nutzer kann also selber steuern, wann er die Uhrzeit aktiv erfahren möchte. Somit hat jeder die Zeit selber in der Hand.
Ein Projekt von Valerie Klein
Looking at the clock can be like a tick, a habit that we adopt not later than at the beginning of school. Time is controlling us and our life; through appointments, meetings, timetables or deadlines we experience a strong time pressure. How much space do we give the time and how present is it in our four walls? To create an irritation and so the viewer does not notice a material difference, I tried to simulate the effect of Reflex with a paint. I sprayed different paints on different materials to test which is closer to the reflex. In the subsequent phase of development I was asked the following questions; Is most of the face of the dial reflective? Are minute and hour hands painted? What role does the size dimension of each part play and do I work with a pattern that creates confusion? In the end, many small points worked best and I liked them aesthetically. The arranged points sit firmly on the respective acrylic plate, which is connected to the clockwork and rotates. At first glance, it seems as if all points are the same, so you can not read the time. If light falls on the clock, the points that reflect are reflected and the time becomes visible. By „reflec-time“ the user is guided to a conscious handling of time. Having the watch illuminated with e.g. a flashlight or lamp, minute and hour hands become visible and the time can be read. The user can therefore control himself when he wants to know the time actively. So everyone has time in their own hands.