U-Form | Laurin Stecher | BA 2023

 

U-Form | Laurin Stecher | BA 2023

In meiner Arbeit habe ich den Urbanen Raum viel betrachtet und mich mit urbaner Aneignung auseinandergesetzt. Als Beispiel dafür habe ich mir speziell Graffiti genau angeschaut und mir anhand dessen verschiedene technische Ausführungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen auf den Designprozess angeschaut. Meine Erkenntnis daraus ist, dass die Wahl der Technik meist aussagekräftiger ist und mehr innovative Ansätze zulässt. Besonders wenn man ein Technisches Verfahren wählt, welches für seine/ihre gestalterische Disziplin untypisch ist. Somit kam ich dazu das Tiefzugverfahren auszuprobieren. Es handelt sich dabei um eine Technik mit welcher man thermoplastische (bei Hitze Formverändernde) Materialien, erhitzt und dann mit Vakuum an eine Form an formt. Am häufigsten wird diese Technik in der Herstellung von Verpackungen verwendet. Dieses Verfahren hat sich für mein Projekt als perfekt erwiesen, da es mir unteranderem ermöglicht hat Kleidung zu erstellen, welche sich durch die Steifheit der Materialität ideal in das Stadtbild und seine Fassaden eingliedert und dort mehr, wie eine öffentliche Plastik verstanden werden kann.

Zudem hat es mir ermöglicht bestimmte Teile der Mode zu kommentieren, wie die ständige Verwendung der gleichen Schnittsysteme. Um Kleidung zu entwerfen, wird in den meisten Fällen mit Schnittsystemen gearbeitet. Diese Systeme basiert auf bereits bestehenden Basis-Schnitten, welche für neue Teile abgeändert werden. Dies empfinde ich zumindest für die Entwicklung von innovativer Mode als eher langweilig, weshalb ich durch das simple Überformen bereits andere Ansatzmöglichkeiten zeige. Außerdem sehe ich die Verwendung meiner steifen Kunststoff- Materialien als ideale Überzeichnung, der meisten heutigen Textilien. Beinahe die meiste Kleidung wird inzwischen aus Nylon hergestellt, was im Grunde genommen Plastik ist, doch durch andere Struktur einen natürlichen Anschein erzeugt, um die wahre Materialität zu leugnen. Erst sobald Plastik offensichtlich erkennbar ist, wird es mit Umweltverschmutzung in Zusammenhang gebracht.

 

In my work, I’ve been looking at urban space a lot and looking at urban appropriation. As an example of this, I specifically looked closely at graffiti and used it to look at different technical execution options and their impact on the design process. My finding from this is that the choice of technique is usually more expressive and allows for more innovative approaches. Especially if one chooses a technical process that is atypical for his/her design discipline. Thus, I came to try the deep drawing process. It is a technique that involves heating thermoplastic materials (materials that change shape when heated) and then vacuum forming them into a mold. This technique is most often used in the production of packaging. This process has proved perfect for my project, as it has allowed me, among other things, to create clothing that, through the rigidity of the materiality, fits ideally into the cityscape and its facades, where it can be understood more like a public sculpture. In addition, it has allowed me to comment on certain parts of fashion, such as the constant use of the same cutting systems. To design clothes, in most cases, cutting systems are used. These systems are based on already existing basic cuts, which are modified for new pieces. I find this rather boring, at least for the development of innovative fashion, which is why I already show other approaches by simply over-shaping. In addition, I see the use of my stiff plastic materials as an ideal exaggeration, most of today’s textiles. Almost most clothing is now made of nylon, which is basically plastic, but through other structure creates a natural appearance to deny the true materiality. Only once plastic is obviously recognizable is it associated with pollution.

Credits:

Models:

Kleid: @maurimagmar

Weste: @mosesausffm

Hoodie schwarz: @cherryboyanthony

Trenchcoat: @sl1m.filter

Hoodie blau: @phil.tou

Make-up: @onlyfrans9000

Photographer: @timoschichtel

Logo:

@maurimagmar

Knitwear:

@90kunz90

Special help:

@maurimagmar @6900Haus & Killer