Selbstverlust und Selbsterprobung. Körper-Essays in Kunst und Theorie | Prof. Dr. Kathrin Busch

(Abbildung: Johannes Paul Raether: Protekto.x.x Absurd Alloy (5.5.5.4), 2016 // Photo by Hördur Sveinsson, Courtesy of Cycle Music and Art Festival, Iceland)

Der Körper ist heute mehr denn je Gegenstand und Schauplatz selbstregulatorischer Techniken. Im Unterschied zu den Drogenexperimenten, rituellen Ekstasen oder religiösen Exerzitien, die der Selbstüberschreitung dienen, stehen die heutigen Körpertechniken üblicherweise im Zeichen der Selbstverbesserung. In Abgrenzung dazu sollen im Seminar extreme Formen des Selbstexperiments diskutiert werden, die auf Verlust, Anders-werden oder radikale Selbstenteignung zielen. Von den riskanten Selbstpraktiken, die Foucault in der Antike aufspürt, über die Drogenerfahrungen von Baudelaire und radikalen Selbsterkundungen von Valéry und Bataille werden wir eine Linie zum queerfeministischen Gebrauch des Körpers bei Preciado sowie zu heutigen Formen des Techno-Schamanismus und Healings ziehen.

Literatur: G. Agamben: Der Gebrauch des Körpers;  G. Bataille: Innere Erfahrung; C. Baudelaire: Künstliche Paradise; M. Foucault: Der Mut zur Wahrheit; I. v. Loyola: Geistige Übungen; P. Preciado: Testo Junkie; P. Valéry: Monsieur Teste, Simone Weil: Schwerkraft und Gnade.

Prof. Dr. Kathrin Busch

Freitag, 14-17h  // Beginn: 22. Oktober 2021

Raum: STR 207