Magdalena Kohler

Hommage an eine unbekannte Heimat | 2009
„In der Zukunft, in der die Dimensionen des Lebens immer globaler werden, wird jeder Ort des Lebens verrückt werden können und sich kein Ort des Lebens von selbst verstehen. Bis auf den Ort der Geburt und den Ort der Kindheit. Sie werden die Orte bleiben, denen sich Heimatgefühl, Heimat-erinnerung und Heimatsehnsucht vor allem verbinden.“ (Bernhard Schlink, Heimat als Utopie).
Heimat bezeichnet nicht unbedingt einen konkreten Ort, sondern vielmehr die Gesamtheit der Lebens umstände, in denen wir aufwachsen und die uns im Lauf der Zeit prägen, ebenso wie die Erinnerung; die ins unterbewusste Gedächtnis eingeprägte Mischung aus Geschmack, Geruch und Geräuschen.
Was bedeutet uns das Gefühl einer Heimat im Zeitalter der Globalisierung? Möglicherweise entwickelt sich gerade aufgrund dieser globalisierten Lebensumstände ein intensives Bedürfnis nach Geborgenheit und Beständigkeit. Die Erinnerung lässt uns ein Gefühl aufrechterhalten, das meist auch nur in ihr real erscheint. Ein „Schönreden“ von einer Zeit, einem Ort, einer Situation, die uns geprägt hat.
Man kommt nach Hause, an den Ort, an dem man aufgewachsen ist, als würde man nicht wahrnehmen, das sich rundum alles verändert hat und möglicherweise nicht mehr dem entspricht, wie man es von früher kennt und trotzdem erhält man dieses Gefühl der Heimat aufrecht, als ob man eine Wunschvorstellung über die Realität stülpen würde. Nostalgie und Utopie verschmelzen ineinander.
>
BETREUER
> PROF. VALESKA SCHMIDT-THOMSEN | PROF. STEPHAN SCHNEIDER | JULIA BURDE