Archiv der Kategorie: Produktdesign

Grow & Throw | Martin Fenske & Oz Biri

 

Grow & Throw

Today, in Western countries, the process of recycling and transforming organic waste into soil is very developed and takes place in everyday‘s life. However, the tools available today for recycling are not always comfortable and sometimes are even harming the process.

For example, organic garbage cans are filled with plastic bags with organic waste in them. Of course, nylon and Plastic are not biodegradable and emptying these bags requires time, manpower and effort.

Most bags manufactured for organic waste are not 100% biodegradable and therefore disturb the process. But throwing organic garbage into the bin without a bag is not hygienic, causes bad smell and attracts flies.

In an intense research we found out about how to grow bacterial cellulose. It is a material produced by a bacteria through processing sugar in a liquid medium. Once dried it is very durable but also bio-degradable. We improved the growing process so far that we were able to use fructose or glucose-containing kitchen scrabs as a food source for the bacteria and tested the material for its physical abilities.

Based on our experiences we will build a growing kit to let the material grow based on kitchen scraps into defined shapes which serve as unfoldings for our GROW & THROW compost bags.

This way you can dispose your kitchen scrabs in a responsible way and make perfect use of them. For that you only have to sort it in the beginning into high sugar and low sugar wastes. The former are for growing. After the bacteria processed all the sugar, the scrabs can be thrown away as well into the selfmade compost bag. The low sugar scrabs can be thrown away right after sorting. To the bag you add a brick of „brown waste“ which cosists of dried, shredded and compressed autumn leaves and branches.  This provides a perfect mix in your compost as designated by nature to get an effective composting process going.

 

Clay Filters | Isabella Asp Onsjö

 

Begreifen

Today 1 out of 10 people in the world lack access to clean water. It‘s an urgent problem that needs to be solved.

The method of purifying water in ceramic filters, is one of the first ways of filtering water we as humans have been using. There is written information about water filters dating back as long as we have written records, tracing back to the earliest civilizations of mankind. It has contributed to the public health evolvement, and therefore to the development of the humanity as a whole.

It should be a human right to have access to clean water. And if we know a way of solving the issue, why don’t we learn people how to make their own and spread the knowledge? Buy using accessible cheap materials, these filters are an ideal low cost way to cleaning water for a big group of people that are otherwise at risk of getting sick or even die from drinking unclean and contaminated water.

 

The filters are made by mixing clay particles with water, and organic material, such as sawdust. When the sawdust burns out in the firing, it leaves small cracks for the pathogens to get stuck. When done correctly, this cleans the water by up to 99%. When lined with colloidal silver, this creates a nearly 100% safe water filter.

As this project is adressed mainly towards rural areas where there is a huge shortage of clean water (in this case Kenya in particular) it is important to take notice of the accessibility and costs of these filters. Since the filters are made by using cheap accessible materials, it would be possible to set up a simple outside pottery area, enabling for the people to make their own. This could also include helping them design specific filters for public areas, such as schools and hospitals.

 

IPARI | HYUNJEONG KIM | 2017

 

IPARI | Bachelorarbeit 2017

Die einzelnen Module sind aus Formvlies gefertigt, das sich dank seiner Eigenschaften hinsichtlich Schallabsorption und Verformung, sowie aufgrund seiner Leichtigkeit und Stabilität hervorragend als Material für Raumteiler eignet.

Durch meine Experimente konnte einen Bruchteil der immensen Möglichkeiten ausprobieren, die das Formvlies für das Design bietet. Da es Eigenschaften von Stoff und Kunststoff in sich vereint, bieten sich unzählige formästhetische Möglichkeiten, von freien organischen bis hin zu ausdefinierten, starren Formen. Ich setzte mir das Ziel, diesen Umstand in meinem Entwurf einzubinden und diese Eigenschaften alle zu vereinen.

Aus meiner Idee heraus, die freie sowie die starre Verformbarkeit des Formvlieses miteinander zu kombinieren, beschloss ich, nur die Verbindungsstellen der Modulelemente aus zu definieren, da diese einer gewissen Regelmäßigkeit bedürfen. Die restlichen Bereiche hingegen waren der freien Ausformung überlassen. Dadurch war die Anwendung als Modulsystem gewährleistet, ohne dabei an Lebendigkeit einzubüßen.

Dazu benutzte ich vor allem Fäden, um die Vliesmatten zusammenzuziehen und somit “natürlich” gewölbte Flächen und Körper zu erzeugen. Über die Wahl der Nähte, Zugrichtungen und -stärke konnten vielfältige Varianten entstehen. Es braucht nur einen Faden. Dank der mit Falten konstruierten Formung macht das Modul auf gesamten Strukturen genüge Stabilität.

Die Grundform basiert auf einem Dreieck, wodurch  eine Varianz an Kombinationsmöglichkeiten gewährleistet wird. An jeder der drei Ecken befinden sich die jeweiligen Verbindungspunkte. Die Verbindung der Module wird von speziell angefertigten Schrauben übernommen.

Modulare Systeme sind insofern dankbar, als sie stets aus einzelnen Elementen und Verbindungen bestehen. Die Ausmaße des am Ende entstehenden Konstrukts werden lediglich durch die Menge der verfügbaren Einzelelemente bestimmt. Hier bietet sich Formvlies als Material besonders an, da zum Einen das Pressverfahren eine schnelle und effiziente Massenproduktion ermöglicht. Zum Anderen erleichtert es durch sein geringes Eigengewicht den Bau potentieller größerer Konstruktionen. Durch das geringe Gewicht sind sowohl hängende als auch freitragende Konstruktionen möglich.

 

3D Pioneers Challenge 2018

Exkursionen


Mapping

Brainstorming mit der Gruppe


Kunstformen der Natur, Yair Kira, 2017

Hauptseminar, Ab 5. Semester BA und Anpassungsstudium MA

– Seminar begleitend zum Wettbewerb –

Wettbewerbs-Thema der 3D Pioneers Challenge ist die Frage nach neuen Horizonten des 3D Drucks. Gesucht werden überraschende Materialkombinationen, innovative zukunftsweisende Konzepte und bisher nicht beschrittene Wege. Dabei können alle bisher bekannten generativen Herstellungstechnologien eine Rolle spielen, aber auch neue Fertigungsprozesse gesucht werden. Die Wettbewerbsbeiträge können sowohl den Bereich des „klassischen“ Rapid Prototypings, als auch die generative Herstellung oder das Rapid Tooling abdecken.

Im Seminar werden wir zusammen den Status Quo des 3D-Drucks analysieren, uns technologisch auf den neuesten Stand bringen und dann systematisch neue Ansätze entwickeln. Untersuchungen zu Rapid Tooling und Rapid Manufacturing vervollständigen das Seminarprogramm. Das Basiswissen erarbeiten wir in Vorträgen und Exkursionen. Es finden Exkursionen zur Messe FormNext und zu innovativen 3D-Druck Firmen in der Region statt.

Voraussetzung für eine Teilnahme am Seminar sind sehr gute Kenntnisse der CAD Software Solid Works oder Rhino. Die Erstellung eines Datensatzes sowie von Bild- und Videoformaten sind definitiver Bestandteil des Seminars.

 

Betreuung: Prof. Holger Neumann, WM MA Steffen Herm
Do. 10:30 – 13.00 Uhr, R407
Starttermin: 19.10.2017

MASTER Ausstellungseröffnung: Where are we now? – Autorschaft im Design

 

Graduiertenshow und Debatte 2017

Die Dinosaurier sind tot. Von jetzt an tragen unsere Arbeiten unsere Namen.

Design kann poetisch, technologisch, unbenutzbar, politisch, spekulativ, provokativ, experimentell, kollektiv und interdisziplinär sein. Ist es aber unerträglich geworden? Die Produktion findet andernorts statt. Die altbekannten Namen sind überholt. Design Objekte haben ihre Relevanz verloren.

Als neue Generation an DesignerInnen bewegen wir uns heute jenseits der klassischen Produktionsmechanismen. Wir haben begonnen die Gültigkeit der gängigen Begriffe zu hinterfragen und sind dabei zu Kommunikatoren, Vermittlern, Erfindern und Anstiftern geworden. Wie sollen wir uns aber nennen, wenn einige von uns als autonome Schöpfer und einsame Genies und andere wiederum als Teil eines gemeinnützigen Kollektives arbeiten?  Wir fordern den klassischen Designbegriff heraus und erkunden die Grenzen einer Disziplin, die einer neuen Ära der ReflAktion entgegenstrebt.

Zur Eröffnung Ihrer Abschlussausstellung fordern die Design-AbsolventInnen der Universität der Künste Berlin zur Debatte heraus:
Wo sind wir jetzt?

Eröffnung und Diskussion: Donnerstag, 19. Oktober, 19:00
Ausstellung: Freitag, 20. Oktober, 10:00-20:00

Im designtransfer, Einsteinufer 43

Mehr Infos hier.

Information in English here.

Slalom Wave Lock | Milan Siegers

 

Slalom Wave Lock

Der Klettverschluss ist eine Erfindung, die es weit gebracht hat. Die Einfachheit, mit der man das Eine mit dem Anderen nur durch bloßes Aufdrücken verbinden kann, überzeugt. Seine Anwendung findet er in unterschiedlichen Bereichen. Wohl am meisten Verbreitet ist er im textilen Kontext. In diesem Anwendungsbereich ist er jedoch häufig nicht besonders gut aufgehoben.

Das Problem fängt schon bei der bionischen Inspiration des Klettbandes an – der Klette. Sie verfängt sich mit Leichtigkeit in Haar und Kleidung. Das Prinzip wurde in Form des Klettverschlusses in die Kleidung integriert, was häufig fatale Konsequenzen für die Haltbarkeit des Textils mit sich führt. Die kleinen Widerhaken bleiben ungewollt im feinmaschigen Stoff hängen und reißen ihn auf. Zu allem Überfluss sammeln sich in den Haken Fussel. Jeder Waschgang vermindert die Leitungsfähigkeit des Verschlusses. Ferner wird das Öffnen stets durch ein lautes reißendes Geräusch begleitet. Daran haben wir uns selbstverständlich längst gewöhnt. Trotzdem bedarf es dafür eine überzeugende Alternative.

In der ersten Phase des Entwurfsprozesses stand eine Kombination aus magnetischem und mechanischem Verschluss im Fokus. Aus nachhaltigen und umsetzungsrelevanten Gründen entfernte ich mich jedoch von dem Gedanken, einen magnetomechanischen Verschluss weiterzuentwickeln. Da die Anwendung im Textil stattfindet sind die Kriterien Flexibilität und Elastizität elementar. Folgende Modellversuche entstehen durch 3d-gedruckte Negativformen, welche mit PUR-Gießharz befüllt werden. Das ausgehärtete Harz hat eine Shore-Härte von circa A 40 – ähnlich wie Gummiband.

Die zentrale Herausforderung besteht darin den scheinbaren Widerspruch zu überwinden, dass der Verschluss zwar leicht und unkompliziert zu schließen ist, zeitgleich aber auch  im geschlossenen Zustand gut zusammenhält.

Der SWL-Verschluss ist aus einer Vielzahl von Rippen aufgebaut, welche wiederum auf ein multipliziertes Segment zurückzuführen sind. Das Segment vereint unterschiedliche Funktionen: zum Einen Greifen und Einrasten der diagonal gegenüberliegenden Haken und zum Anderen die Führung in Längsachse.

 

Begreifen | Sarah Sekles & Bastain Thürich

 

Begreifen

Unsere Intelligenz als Spezies hat sich durch das Greifen unserer Hände entwickelt.

Die komplexen Bewegungsabläufe, der selbigen, zu verstehen und zu visualisieren, ist Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit. Ausgehend von unseren Beobachtungen und gesammelten Erfahrungen, während der Versuchsphase, haben wir ein simples, auf Zug und Gegenzug basierendes Gelenk entwickelt. Anders als bei herkömmlichen Achsengelenken, besteht dieses nicht aus drei, sondern lediglich aus zwei Teilen. Ein Prinzip, welches, aufgrund des Nährstofftransports, im Körper ähnlich angelegt ist.
Das zuvor beschriebene Gelenk, lässt sich in verschiedenen Szenarien einsetzen. Wir haben, um das Thema „Bewegungsabläufe der Hand“ nicht durch andere Fragestellungen zu überlagern, als Anwendungsbeispiel einen Greifer entwickelt.

 

s o l i d | Sascha Huth

 

s o l i d

Der Stift gehört wahrscheinlich zu den ersten Werkzeugen die der Mensch benutzte. Er diente als Verlängerung der Finger und war gebräuchlich als Schreib- und Zeigeunterstützung. Der älteste Nachweis stammt bereits aus der Steinzeit.

Meine Idee war es, eine Schreibhilfe zu entwickeln, die dem Rezipienten ein hochwertiges Gefühl in der Verwendung vermittelt. Das Werkzeug sollte aus einem soliden Block geformt werden, um ein massives, fülliges Profil zu erzeugen.

Ich stellte mir die Frage, wieso es für einheitliche Stifte keine verschiedenen Größeneinheiten gibt? Menschen haben unterschiedlich große Hände, wieso dann auch nicht die passende Stiftgröße zum passenden Handtypus?

 

The Love School Project @ Making Futures Conference

Die letzte Amtshandlung von GastProf. Susanne Stauch wird ein Vortrag über The Love School Project sowie Regenerate! auf der Konferenz Making Futures sein, bei dem vor allem das Potential co-kreativer Methoden und die doppelte Rolle der Studierenden als Lernende und Lehrende zur Sprache kommen wird. Die Projekte sind Teil der transdisziplinären Initiative SUPERNOVA  und werden in einer Forschungsarbeit gemeinsam mit den Studierenden kontinuierlich weiterentwickelt.

They See Me Rollin | Emilia Knabe

 

They See Me Rollin

Tired of always being the one who has to change the roll? They See Me Rollin is a set of two paper roll holders based on the concept of laying the paper roll instead of disassembling the holder application and threading it through. One holder is lasered from acrylic glass and one is a wall tile which seamlessly integrates into the wall.
The paper roll lays snugly against it and is there for you when you need it most. So you‘re not going to be caught ridin dirty.

Screw | Cathryn McAnespy

 

Screw

SCREW ist eine Reihe von 3D-gedruckten Behältern. Die Oberfläche jedes Behälters besteht aus einem durchgehenden Gewinde, das so zwei von ihnen erlaubt, sich ineinander zu drehen. Durch ein leicht konisches Ende können zwei Behälter fest miteinander verschraubt werden.
Die Steigung des Gewindes, die Anzahl der Gewindezähne, sowie Durchmesser und Höhe des Containers bestimmen, wie schnell die Behälter sich verschrauben. Nach dem Babuschka-Prinzip lassen sich 12 Container ineinander schrauben und bieten so eine spielerische Interaktion.

 

ScissorSisters | Tomma Hinrichsen

 

ScissorSisters

Schnippeln ist unbeliebt und wird oft als ein nerviger Nebeneffekt beim Kochen gesehen.
Wie könnte man das zerkleinern von Obst und Gemüse in der Küche schneller, effektiver und vor allem spaßiger gestalten?

Ich wollte ein Produkt entwickeln, das gut in der Hand liegt und die intuitiven Bewegungen beim schneiden unterstützt.
Die Scissor Sisters, das sind Sara, Silva und Sam, drei Küchenwerkzeuge die beim zubereiten von Gerichten helfen sollen.

Der Mechanismus

Bei Scheren mit zwei beweglichen Klingen unterscheidet man grundsätzlich zwischen Bügel- uns Gelenkscheren. Bügelscheren schneiden indem die Klingen zusammen gedrückt werden, verringert man den Druck, öffnen sie sich aufgrund ihrer Eigenspannung wieder.
Die Gelenkschere hingegen ist an einer Achse drehbar und über kreuz gelagert. Sowohl zum öffnen als zum schließen muss Kraft aufgewendet werden.

Mein Entwurf kombiniert die Vorteile beider Mechanismen. Durch den federnden Kunststoffgriff ist der Benutzer näher am Schneid-Objekt und muss keine kraft zum öffnen der Klingen aufwenden. Die Verbindung der Klingen an der Achse lässt mehr Spielraum zum auseinander scheren.

Sara

Sara ist von der Funktion einer Amboss-Schere inspiriert. Es gibt nur eine schneidende Klinge, welche nach jedem Schnitt in eine Messerscheide eintaucht. Der Schlitz ist nach unten geöffnet und lässt sich so leichter reinigen.
Die Geometrie der gebogenen Klinge ermöglicht einen besonders leichten Schnitt, wodurch sich Sara gut für festeres Gemüse eignet. Die Messerscheide ist gleichzeitig Auflagefläche.

Silva

Genau richtig für das Lieblings Müsli am morgen. Mit Silva kann man dank Bypass Technik exakte und schnelle Schnitte machen. Ähnlich wie bei Sara gibt es nur eine schneidende Klinge die seitlich an einer Auflagefläche entlang gleitet. Diese hat eine gebogene Form, welche das Herausrutschen des Schnittgutes verhindert.

Sam

Sam ist ein absoluter (Alb)Traum für Schnittkräuter aller Art. Ob Petersilie, Dill oder Bärlauch, im Nu ist das Grünzeug fein gehackt.
Schon im Griff werden die Klingen versetzt eingelassen, damit sie geschmeidig aneinander vorbei gleiten. Beide Klingen sind angeschliffen und erzeugen einen sauberen und schonenden Schnitt. Dadurch ist Sam besonders für feinere Arbeiten geeignet.

Alle Teile meines Entwurfes sind verschraubt und können jederzeit aus einander gebaut und re-kombiniert werden.

 

 

Pegpen | Marcel Bauerfeind

 

Pegpen

Werbegeschenk. Fundstück. Alltagsobjekt.

Die Fähigkeiten unserer Hand werden täglich gefordert. Besonders beim Schreiben findet eine einzigartige Auge-Hand-Koordination statt. Fast wie blind, folgen Finger und Handgelenk jahrelang einstudierten Bewegungen. Gewohnt dabei ist der Dreipunktgriff. Häufig spitzen sich die Finger im schmalen Griffbereich des Stiftes zu, verkrampfen vor allem bei längerem Schreiben. Dem entgegenzuwirken und eine ergonomische Erleichterung zu entwickeln, ist Ziel dieser Semesterarbeit.
Auf welche Art greifen wir bestimmte Dinge?
Wie kann eine Aufforderung zum Greifen kommuniziert werden?

Der pegpen geht auf den genannten Dreipunktgriff ein. Die Struktur des Dreiecks findet aber ausschließlich im Stiftkopf Anwendung. Durch ergonomische Untersuchungen wurde ein passender Radius für die Kanten des Dreiecks entwickelt.
Der Stiftkopf wird ebenso zur Spitze der Mine hin voluminöser. Dadurch wird statt dem Verkrampfen der Finger beim Schreiben ein Stützen gewährleistet.

Durch eine halbe Umdrehung des Stiftkopfes verschwindet die Mine wieder im Stiftkörper, sodass diese stets staub- und schmutzgeschützt bleibt. Ist sie einmal leer, kann sie mithilfe einer Zange aus dem Stift gezogen und problemlos ausgewechselt werden.
Durch die metallic-Lackierung entstehen Assoziationen von Wertigkeit und Eleganz, und gleichzeitig wird Robustheit und Widerstandsfähigkeit signalisiert. Die leicht spiegelnde Oberfläche betont die Strukturübergänge im Stiftkopf und die Mischung aus geometrischer und organischer Formalästhetik.

Zange | Ayosha Kortlang

 

Zange

Die Hände stellen eine Beziehung zu den Dingen dar. Durch sie können wir Dinge begreifen und verstehen. Sie sind das direkte Werkzeug mit denen wir unsere Umwelt formen können. 
Das indirekte Werkzeug, also das Werkzeug im herkömmlichen Sinne dient uns als Erweiterung des Körpers. Es ist nicht nur Greifobjekt, sondern auch „begreifendes“ und formendes Objekt. Es ermöglicht uns unsere Umwelt zu reparieren, zu verbessern und umzuformen.
Nach Ernst Kapp ist jedes Werkzeug eine Projektion der Organe und somit eine Erweiterung der Gliedmaßen. Diese Prothesen der Selbstoptimierung des Körpers, lassen uns entwerfen und gestalten. Sie eröffnen Handlungsspielräume und neue Verarbeitungstechniken. Sie geben uns die Möglichkeit unsere Umwelt zu formen. 

Die Zange stellt eine Verlängerung der Hand dar. Sie ist eines der „greifensten“ Werkzeuge im Werkzeugkoffer. Nach der anfangs erläuterten Theorie der Organprojektion, würden die meisten Zangen die Erweiterung des Daumens und des Zeigefingers darstellen.
Zusammen bilden Daumen und Zeigefinder einen Pinzettengriff. Mit Feingefühl lassen sich Objekte greifen, ertasten und feinfühlig formen. Wenn wir mehr Kraft aufwenden wollen werden die anderen Finger, sowie der Handballen zur Hilfe genommen.
Bei meinen ersten Versuchen habe ich Ruß auf mehrere Zangengriffe aufgetragen. Bei der anschließenden Benutzung lässt sich so die genauen Auflageflächen in der Hand durch Abfärbungen des Rußes erkennen. Hierbei fällt auf, dass Daumen und Zeigefinger nicht benutzt werden. Doch bei vielen Arbeiten ist Feingefühl gefragt. Somit müssten Daumen und Zeigefinger besser in die Bedienung der Zange einbezogen werden. 
Die Kraft, um das gegriffene Objekt zu formen und zu führen, soll erst nach dem präzisen Greifen erfolgen. 

Somit entwickelte sich die Idee einer Zange, welche eine genauere Verlängerung der Hand darstellt. Die Vorstellung einer Auflagefläche für Daumen und Zeigefinger in Nähe des Werkzeugkopfes, welcher die Verlängerung dieser beiden Finger symbolisiert, stellte sich am sinnvollsten und genausten dar. Diese Form, die nur als ideenhafte Skizze bestand, wurde nun in mehreren Schritten erprobt und konkretisiert.

On | Kimia Amir-Moazami

 

On

Ich stehe vor dem bunt leuchtenden Zahnbürstenregal im Drogeriemarkt, Farben, Formen,
Gummierung, Gripriffelung, extra Federung, ergonomisch, jetzt neu mit Kohlefaser Borsten! – Ich muss an Turnschuhe denken.
Für ein Modell entschieden, bleibt nur noch die Frage: Soft, Medium oder Hart?
Was bedeutet das überhaupt und zu welcher Kategorie gehöre ich?
Meine Arbeit beschäftigt sich mit der Ausarbeitung dieser Typen und der Übersetzung ihrer Bedürfnisse in die Form des Zahnbürstengriffs.
Das Ergebnis ist eine dreiköpfige Formfamilie, die auf den ersten Blick sehr homogen wirkt. Erst durch “Begreifen“ werden die Unterschiede deutlich.

Laffan | Sandra du Carrois

 

Laffan

Im Rahmen unseres Semesterprojektes ‚Zum Greifen Nah‘ habe ich mich mit der Gestaltung eines Löffels auseinandergesetzt. In Anlehnung an die – habe ich versucht, dessen organische Form in die Gestaltung miteinzubeziehen. Ich habe mich ausserdem an einem chinesischen Suppenlöffels orientiert, für den ein natürlicher Schwung kennzeichnend ist. Aus Porzellan hergestellt, teilt er die Eigenschaft der Transluzenz mit dem Blatt. Hinsichtlich der Lichtdurchlässigkeit ist das verwendete Druckmaterial (Filament) dem Porzellan ähnlich. Die Umsetzung erfolgte durch Einsatz eines 3D Druckverfahrens mit Hilfe der Software Creo Parametric.

Klink.me | Hyein Pyo

 

Klink.me

Jeder hat sicherlich schon mal die Erfahrung gemacht, dass man vor dem Kühlschrank steht, die Tür öffnen möchte, aber leider beide Hände voll hat. Vielleicht kannst du nichts abstellen oder deine Hände sind sogar fettig, aber du musst unbedingt an den Kühlschrank. Meine Idee beruht auf diesen Erfahrungen. Ich habe fast ein Jahr lang meinen Kühlschrank ohne Griff benutzen müssen, da der Türgriff kaputt gegangen ist. Ich wollte eine neue Türklinke kaufen, aber es gab weder eine praktische noch eine schöne Lösung. Auf dem Markt gibt es unzählig viele Modelle, die sich in Form und Größe unterscheiden.
Jedoch gibt es kaum großartige Unterschiede bei den Türgriffen. Ich wollte mit meinem Projekt etwas mehr Aufmerksamkeit auf das Äußere eines Kühlschranks lenken und mit kleinen Details die Funktionalität verbessern. Denn viele Hersteller konzentrieren sich darauf das Innere zu optimieren. Meine Idee zielt darauf ab, dass Leute im alltäglichen Leben häufig den Kühlschrank öffnen und sie eventuell von einem Mechanismus, der es ihnen ermöglicht den Kühlschrank mit dem Fuß oder dem Ellbogen zu öffnen, profitieren können.

Inertia | Tillman Vanhöf

 

Inertia

Das Projekt Inertia beschäftigt sich mit den Trägheitsmomenten und Rotationskräften eines sich rotierenden starren Körpers. Ziel war es, einen Kreisel zu gestalten, der formal asymmetrisch ist. Da zum ruhigen kreiseln eines Spielzeugkreisels, wie man ihn kennt, keineswegs eine symmetrische Form gegeben sein muss, sondern vielmehr nur die Trägheitsmomente ausgeglichen sein müssen, blieb die Frage, wie man diese physikalische Symmetrie wiederherstellen kann.
Dies wurde durch Zusatzmassen gelöst, die auf einer Ebene durch den Schwerpunkt, senkrecht zur gewollten Rotationsachse, stufenlos und exzentrisch verstellt werden können. Im konkreten Fall können Teflonkugeln über ein Gewinde auf einem Gewindestab aus Acrylglas bewegt werden und exakt so eingestellt werden, dass im Kreisel Ausgeglichenheit der Trägheitsmomente herrscht und er so ruhig auf der Spitze drehen kann.
Es ist ein Bausatz mit Spielcharakter, der zum einen Begreifen hilft wie das komplexe Thema der Rotationskräfte funktioniert und zum anderen zum Ausprobieren, Nachdenken und Nachforschen anregt. Die drei Grundkörper stehen hierbei für drei Schwierigkeitsstufen, da die Verteilung der Achsen immer eine andere ist.

Hexagon | Valentin Bufler

 

Hexagon

Besteck tritt immer in Sets auf, in Familien. Da die „Werkzeuge“ sehr unterschiedlich sind, muss die Verbindung über die Griffe erfolgen. Da aber jedes „Werkzeug“ einen anderen Griff benötigt, werden diese auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht. So passen die Griffe zueinander und ermöglichen dennoch die Ausführung des spezifischen Gebrauchs, wenn auch je nach Besteckset unterschiedlich erfolgreich.

Davon ausgehend stand am Anfang dieses Projekts die Frage: wie weit kann man diese Familie aufsprengen, um die Griffe wieder passender für ihre Aufgaben zu gestalten, ohne jedoch die Familienzugehörigkeit zu verlieren.

Nach einigen ersten Experimenten mit verschiedenen Querschnitten für die Griffe wurde recht schnell klar, dass ein regelmäßiger sechseckiger Querschnitt als Ausgangsform am besten geeignet ist. Er kommt nah genug an die Beweglichkeit des Kreises zwischen den Fingern, ist diesem jedoch durch eine erhöhte Kontrolle, die man über die klare Abgrenzung der einzelnen Seiten zueinander hat, überlegen.

Da die von Hand hergestellten Modelle Genauigkeit vermissen ließen, wurde der Entwurfsprozess in Creo weitergeführt und die Entwürfe als 3D gedruckte Modelle überprüft.

Bei dem finalen Entwurf bleibt bei dem Griff der Gabel der regelmäßige sechseckige Querschnitt bestehen, da die Gabel am beweglichsten in der Hand liegen muss. Der Griff des Messers wird noch ein Stück über die Klinge geführt, so dass man eine breitere Auflagefläche hat, um besser Druck beim Schneiden ausüben zu können. Des Weiteren ist der Griff seitlich gestaucht, um möglichst wenig Spiel in der Hand zu haben und so die Klinge besser führen zu können. Der Griff des Löffels ist wiederum gegen das Ende hin abgeflacht und vereinfacht es so den Löffel waagerecht zu halten.

Auch wenn die Form der einzelnen Griffe doch recht stark unterschiedlich auftritt, liegt doch allen als Struktur ein regelmäßiges Sechseck zu Grunde. In jedem Griff findet man dieses auch an mindestens einer Stelle in der Form wieder.

Calma | Luisa Wittkamp

 

Calma

In Sekunden aufgebaut – Frustration beim Versuch, es wieder abzubauen. Das Wurfzelt.

Auf der Suche nach einer einfach auf- und abbaubaren Konstruktion bin ich beim Lamzac Luftsofa von Fatboy gelandet. Die Luft wird eingefangen, der Sack aufgerollt und damit Druck aufgebaut. Zum Abbauen wird der Sack wieder geöffnet und die Luft strömt raus.

Kann man mit diesem Prinzip Räume erschaffen? Vielleicht auch ein Zelt bauen? Welche Geometrie braucht es, um stabil und tragfähig zu sein?
Durch viele Experimente mit pneumatischen Strukturen und geeigneten Topologien bin ich zum finalen Entwurf eines Zeltes gekommen, dass sich durch eine Balance von Kraft und Gegenkraft selbst aussteift: Das Rückrat des Zeltes ist ein mit Luft befüllbarer Schlauch, der durch Luftdruck in eine lineare Form gezwungen wird.
Durch einen gleichmäßigen, beidseitigen Zug über die ganze Länge kann der Schlauch die Form eines Halbbogens annehmen. Dieser gleichmäßige Zug erfolgt über die Zeltplane in Form zweier Halbkegel. Das Bestreben des Schlauches, sich zurück zu biegen, wird durch die Spannung der Zeltplane, die auf zwei sich gegenüberliegende Punkte zuläuft, ausgeglichen.

CALMA

…ist schnell aufgebaut.
…braucht keine Zeltstangen.
…braucht keine Luftpumpe.
…hat schöne Farben.
…faltet sich von alleine auf.
…ist stabil.
…ist geräumig.
…braucht kein Zubehör.
…ist schnell abgebaut.
…lässt sich klein verpacken.
…macht Spaß.

 

Cornucopia | Silva Albertini

 

Cornucopia

Was uns vor Millionen von Jahren vom Tierreich unterschieden hat, ist die Fähigkeit, Werkzeuge als Prothesen unseres Körpers zu benutzen. Heutzutage, zu Zeiten einer Wegwerfgesellschaft, werden allerdings die Gegenstände, die wir nutzen, immer vergänglicher.
In dieser ästhetischen und praktischen Überlegung geht es darum, Objekte wahrzunehmen und in diesem Sinne gestalterisch zu verbessern.
Das Objekt dieses Projektes ist die Konditor-Spritztüte. Die Spritztüte bringt als Hilfsmittel für die Hand eine Substanz aus mittlerer Viskosität in die gewünschte Form und Richtung. Verschiedene Aufsätze dienen hierfür zum Schreiben, Zeichnen, Dekorieren, Auffüllen etc.
Im Wesentlichen besteht das Objekt aus einer stabilen Tülle und einer wasserfesten, konischen, aus flexiblem Stoff bestehenden Tüte.
Die Gestaltung einer zweiteiligen Spritztüte erfordert den Fokus in zwei Richtungen. Trotzdem muss sie als Gesamtobjekt funktionieren und formalästhetisch eine Einheit bilden.
Der Entwurf für die Tülle hat einen eher technischen Charakter. Vorher angefertigte Skizzen werden in das 3D Programm CREO übertragen und in ABS-Filament gedruckt.
Da es sich bei der Tüte um ein weiches und sehr dünnes Material handelt, ist der 3D-Druck nicht geeignet. Der Forschungsprozess konzentriert sich hierbei auf eine Recherche über bereits existierende Objekte, die in Form und Material variiert werden.
Bei CORNUCOPIA wird die Tüte mit einem Mechanismus aus Zahnspangen an der Tülle komplett vom Außen befestigt.
Die Entwicklung einer von außen anbringbaren Tülle bietet den Vorteil, schnell und effizient die zu spritzende Substanz zu wechseln, ohne eine neue Tülle verwenden zu müssen.
Um die Tüte fest und sicher in der Tülle zu befestigen, ist ein relativ steifes Material hilfreich. Durch die Verwendung der Spritztüte in der Gastronomie beschränkt sich die Materialwahl weiterhin auf wasser- und kochfeste Werkstoffe, beispielsweise Silikon. Hierzu erfolgten verschiedene Materialproben.
Die Form der Tüte orientiert sich an einem Horn (eine abgewandelte Variante eines Kegels), um einer neuen Erfahrung der Handhabung zu hergeben.

 

Slalom Wave Lock | Milan Siegers

 

Slalom Wave Lock

Der Klettverschluss ist eine Erfindung, die es weit gebracht hat. Die Einfachheit, mit der man das Eine mit dem Anderen nur durch bloßes Aufdrücken verbinden kann, überzeugt. Seine Anwendung findet er in unterschiedlichen Bereichen. Wohl am meisten Verbreitet ist er im textilen Kontext. In diesem Anwendungsbereich ist er jedoch häufig nicht besonders gut aufgehoben.
Das Problem fängt schon bei der bionischen Inspiration des Klettbandes an – der Klette. Sie verfängt sich mit Leichtigkeit in Haar und Kleidung. Das Prinzip wurde in Form des Klettverschlusses in die Kleidung integriert, was häufig fatale Konsequenzen für die Haltbarkeit des Textils mit sich führt. Die kleinen Widerhaken bleiben ungewollt im feinmaschigen Stoff hängen und reißen ihn auf. Zu allem Überfluss sammeln sich in den Haken Fussel. Jeder Waschgang vermindert die Leitungsfähigkeit des Verschlusses. Ferner wird das Öffnen stets durch ein lautes reißendes Geräusch begleitet. Daran haben wir uns selbstverständlich längst gewöhnt. Trotzdem bedarf es dafür eine überzeugende Alternative.
In der ersten Phase des Entwurfsprozesses stand eine Kombination aus magnetischem und mechanischem Verschluss im Fokus. Aus nachhaltigen und umsetzungsrelevanten Gründen entfernte ich mich jedoch von dem Gedanken, einen magnetomechanischen Verschluss weiterzuentwickeln. Da die Anwendung im Textil stattfindet sind die Kriterien Flexibilität und Elastizität elementar. Folgende Modellversuche entstehen durch 3d-gedruckte Negativformen, welche mit PUR-Gießharz befüllt werden. Das ausgehärtete Harz hat eine Shore-Härte von circa A 40 – ähnlich wie Gummiband.
Die zentrale Herausforderung besteht darin den scheinbaren Widerspruch zu überwinden, dass der Verschluss zwar leicht und unkompliziert zu schließen ist, zeitgleich aber auch im geschlossenen Zustand gut zusammenhält.
Der SWL-Verschluss ist aus einer Vielzahl von Rippen aufgebaut, welche wiederum auf ein multipliziertes Segment zurückzuführen sind. Das Semgment vereint unterschiedliche Funktionen: zum Einen Greifen und Einrasten der diagonal gegenüberliegenden Haken und zum Anderen die Führung in Längsachse.

 

Alea | Julian Preindl

 

Alea

„Spiel ist nicht Spielerei. Es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.“

– Friedrich Fröbel –

Ein Mensch hört nie auf zu lernen und im besten Falle auch nie auf zu spielen. Das Spiel ist für die Entwicklung eines Menschen unabdingbar. Es ist laut Schiller der Schlüsselbegriff seiner Philosophie der Freiheit, Freud schreibt dem Spiel wunscherfüllende Funktionen zu. Das Spiel gilt im Kindesalter, sowie im Alter eines Erwachsenen eine große Rolle. Ein Großteil der kognitiven Fähigkeiten, sowie soziale Kompetenz findet durch das Spielen statt, beim Menschen ebenso wie bei zahlreichen Tierarten. Zudem ermöglicht das Spiel Selbsterkenntnis, Wissen, und die Bildung der eigenen Persönlichkeit.

Ich nahm das Semesterprojekt als Anlass mich eingehend mit einem Spiel zu beschäftigen und dieses Spiel auf Basis der Geometrie anzulegen. In meiner Recherche über unzählige geometrische Strukturen und Gesetzmäßigkeiten beeinflussten mich einige Themen.
Zum einen ist es Tensegrity. Ein Bauprinzip entwickelt von Buckminster Fuller. Die Bezeichnung ist ein Kunstwort aus ‚tension‘(Zugspannung) und ‚Integrity‘(Ganzheit). Tensegrity bezeichnet eine Struktur, die aus kontinuierlichen Zug- und diskontinuierlichen Druckelementen besteht.
Zum anderen fand ich Interesse und Faszination an raumfüllenden Strukturen, platonischen und archimedischen Körpern und dem Thema der Parkettierung.

All diese Themen, miteingeschlossen dem Aspekt des Spiels, fanden Einfluss in die Gestaltung meines Projekts. Ich wollte ein Objekt schaffen, das zum Greifen anregt. Welches nicht nur die Hände, sondern auch unser geometrisches Grundverständnis fordert, sich modular gestalten lässt, unsere kognitiven Fähigkeiten herausfordert und mit wenigen Regeln unsere Imagination eines umhüllenden Körpers erweitert.

Trace | Anna Drewes

Trace

Trace is a collection of cups and bowls that show an individual pattern, a trace. The relief on the outer shell shows grains and seeds, that can be stored inside.
During the burning process the organic material is burnt away, leaving its negative shape, slightly abstracted.
At the starting point of my project I declared porcelain as the material I want to work with. I not only wanted to work traditionally on the mould and burning but wanted to manipulate the material. With salt, sand, stones, grains and seeds, that I mixed in the liquid porcelain mass, I managed to change the composition of the material. I became curious about organic substances that can be burnt away in the oven. At their former place the porcelain left a space in their shape. Because the mixing of the materials destroyed as well the stability of the geometry I decided to only glue them in and on the outer shell. Mixing them in mass consistently let the body collapse at some point or let it even explode in the oven before the end of the first burn. The grains and seeds assembled every time differently and I received similar, but still individual outcomes. Every grain or seed needs a slightly different treatment to manage the stress ratio in the porcelain work, to not let the material explode . Some can be left in the first burn, others need to be picked away after the first molding.
For the shape of the mould I decided for cups and stackable bowls for storing, accompanied by interlayers of cork. The cups show a form family were each outside shows a different structure. Each storing bowl reveals its content through the traces left by the burnt away seed or grain. The coloring of the collections fades from rich yellow to the classical porcelain white. Starting with a porcelain mass enriched with the maximum of pigments, the color fades gradually by adding non pigmented mass mould after mould until the mass completely lost the yellow pigments.

 

Sphericity | Georgia von le Fort

Sphericity

Für dieses Projekt arbeitete ich in einem Co-Kreationsprozess mit Schülern der Love School im Slum Kangemi in Nairobi, Kenia.
Als gelernte Goldschmiedin interessierte ich mich in meiner ersten Recherche über besonders für den bunten Perlenschmuck der Massai und die ungewöhnlichen Körperdekorationen.
Ich nahm meine erste Inspiration aus dem traditionellen Handwerk der Perlenweberei und machte meine ersten Versuche mit Draht gewebten Tonkugeln. Ich produzierte größere Bälle aus Ton und experimentierte mit Anordnungen und Größen von Perlen im Drahtgeflecht. Die Stabilität der Perlengeflechte war noch erweiterbar, aber die neue Dimension der Perlen und die Proportionen weckten mein Interesse und ich konzentrierte mich schließlich auf die Kugeln an sich und deren Verbindung.
Neue Modelle mit gewebten Papierkugeln entstanden: verschiedene Kombinationen von gewebten Kugelflächen zu dreidimensionalen Objekten.
Nach Porzellan-Experimenten, bei denen die Kugeln getaucht wurden und Papierkugeln mit Porzellan beschichtet und ausgebrannt wurden, ergaben sich Schwierigkeiten, mehrere Porzellankugeln fest zu verbinden und in der Höhe anzuordnen.

Ich kehrte wieder zurück zu der einfachen Porzellankugel. Die Kugeln selbst boten die wirkliche Flexibilität, die ich wollte, und die runde Form gab vor, sich aneinander zu schmiegen und zu ergänzen.
Ich konzentriere mich auf die Aspekte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit und kam zu meinem finalen Design.Die Porzellankugeln sind hohl gegossen. Löcher sorgen dafür, dass Gummibänder durch die Porzellankugeln hindurchführen und sie miteinander verbinden. Die gewebten Perlen bilden eine flexible Oberfläche, die durch massive Holzkugelteile verändert und geformt werden kann. So ist die Anordnung und Form selbstbestimmbar. Nicht das Gefäß oder die Schüssel stehen im Vordergrund, sondern die Aktion des selbst Gestalten und Nutzen nach eigenem Bedarf. Flexible Elemente sind vorgegeben, doch das Objekt, das entsteht, ist selbst bestimmt.

 

Sinus | Anna Drewes und Dario Iannone

Sinus

It can be found where construction has to be cheap and simple.Corrugated sheet metal. Inspired by the Slums we developed a fascination for the material and its shape.

SINUS is dedicated to this shape and also reinterprets the use of tables in a playful manner. SINUS is not just an ordinary table! It is a set of pieces that can be used playfully to organize and structure a space. The complementary parts give possibilities and restrictions in order to explore new ways of usage. Looking at tables from a different perspective, breaking the rules to make space for new ideas.

We love things that fit together. Ever since we put, set, turn, combine, place and sort the things that surround us. SINUS is dedicated to that pleasure.

Two tables, one made of wood and the other made from metal have sinus shaped table tops. They are displayed with complementary forms that fit into each other. Here wood meets metal meets porcelain meets foam meets plastic. The player of the puzzle is invited to assemble the pieces to his needs and taste. The inspiration for SINUS derives from corrugated metal sheets which are used for construction. We first saw pictures from neighborhoods in Nairobi being build almost exclusively by this sheets.

We where fascinated by the simple geometry and decided to play with it. The result was a wooden table which is pressed with CNC milled molds using the technic of lamination. The metal version uses ordinary corrugated metal sheets which are welded. By attaching two sheets in a sandwich technic we gain stability. Both tables as well as the frames come in different heights for different scenarios of use.

 

We required to create a frame that needs a minimum of material so that the main focus lies on the top and the exposed objects. Still in the search to create a feeling of reliability we decided for a round metal profile. A decent black emphasizes this impression. Top and frame can be placed into each other with no need for additional fixing; geometry holds it all. Using porcelain, metal, wood and stone we took traditional materials to create a homie feeling. Mixing it with resin and foam we create a mix of objects that merge together but can still function on their own.

Featuring light and bright colors the composition presents freshness and vitality. In contrast with the strong and full tones it creates a center of attention. Whereas the wooden table top and porcelain vessels reveal pure nude material.

 

Shift | Martin Fenske

 

Shift

As Team Move Stacey, Kevin and me were in our early experiments already making use of pre-shaped glass that we could find in form of screw top jars, glass bottles and light bulbs. At this time we were trying to figure out how to improve the light of candles which the two of them use at home instead of electricity. That especially by focussing it with the help of glass and water.
Even though we could not really get satisfying results there, i was fascinated by the material of glass and how relatively easy the already existing shapes could be divided and transformed into something new.
Through getting impressions of life in Kangemi it felt natural for me to work with free materials and think in objects that could be made by up-cycling existing products.
I had the idea to create a design that could be re-created in a do-it-yourself version by the people in Kangemi using free materials and simple tools and techniques.

XU is a tea and coffee maker that is made of a one liter milk bottle cut in two. The outsides of the glass are sandblasted to get a milky surface that only allows allusions of what is inside to come through and provides more grip for the hand.
The bottle top is made use of as a part of the filter system. It is drilled through and gives hold to the stainless steel wire frame piece that will filter the tea and the coffee.

My first attempts of making a coffee maker from a wine bottle included having to use a conventional paper coffee filter each time. This part i replaced through a filter system that does not constantly produce additional waste. The integration into the bottle top also opened up the possibility of making tea.

 

Either one can put the upper bottle part reversed into the lower part, add tea and boiled water and let the tea steep in there. Or one can use the connection ring made from cork to create distance between the two bottle parts, add coffee powder and water and let the fresh coffee drip through the filter into the bottles bottom that serves as a drinking glass.

In the DIY version the bottle gets scored in the right place with a simple glass cutter and a self build device to hold the bottle and the cutter in place. Then the bottle gets split using thermal stress on the score that causes the glass to crack. The edges get sanded with sand paper. Instead of cork a ring for example made out of ropes from the Ropery project can suit as a connector. A piece of cotton cloth works very well as a filter instead of a wire frame.

 

Ropery | Louis Bindernagel

Ropery

Als ich erfuhr, dass das Love School-Projekt mit einer Schule in einem der größten Slums von Nairobi, Kenia, stattfindet, wusste ich: Ich möchte mein Projekt auf das Upcycling konzentrieren, den Müll, welcher die Schule und Gemeinde umgibt wiederverwenden und in etwas nützlich umsetzen.

Ich begann zuerst mit der Erforschung traditioneller afrikanischer Handwerkskunst und fand sehr bald die Korbwebtechniken, die mich beeindruckten und ich wollte in dieser Richtung weiter arbeiten. Ich musste ein Material finden, um Seile zu produzieren, ich wusste, dass alte Plastiktüten ein großes Problem sind und viele in der Umgebung der Schule herumlagen. Daraufhin fing ich an mit Plastiktüten, die ich bei mir und Freunden zuhause fand, zu experimentieren. Kurz darauf entwarf ich eine Seildrehmaschine, die es mir möglich machte aus langen Streifen, die ich aus den Plastiktüten schnitt, stabile Seile herzustellen.

Als Segler habe ich alles über traditionelle Knotentechniken als Kind gelernt, und ich merkte schließlich, dass ich zu diesen grundlegenden, ursprünglichen Weisen der Seilverarbeitung zurückkehren musste um ein zufriedenstellend Endprodukt zu entwerfen. Ich begann größere Einkaufstaschen zu produzieren um die Techniken, Formen und Stile zu verstehen, welche ich dann auf meine endgültigen Modelle anwendete. Diese wurden dann in kleinere, an der Wand hängende Körbe zum Lagern von allen möglichen Objekten abgewandelt, die nicht nur stilvoll, sondern auch ausdauernd und wasserfest sind, daher können sie überall von der Küche, über den Flur zum Bad, als Behälter für alle möglichen Gegenstände und Lebensmittel verwendet werden.

 

Nach einem langen experimentellen Prozess glaube ich, dass ich einen Weg gefunden habe, Design und Up-Cycling in diese Seile zu integrieren, und ich freue mich darauf, mehr und verschiedene Produkte mit ihnen zu kreieren. Deshalb betrachte ich die Seile als einzelne Produkte, die Ropery und die Körbe als eine ihrer Zweige.

Während meiner Arbeit, habe ich mich sehr mit unserer “Waste-Culture” beschäftigt und mein Projekt bekam eine kritische Angelegenheit für mich, durch die ich hoffe mich selber und andere darüber nachdenken zu lassen, bewusster Dinge zu kaufen und weniger zu verschwenden.

 

Kutata | Agnes Kelm

 

Kutata

KUTATA ist eine Kollektion von vier Fliesen, die eine strukturierte Oberfläche besitzen. Jede Fliese hat zwei Seiten, wobei die eine das Positiv und die andere das Negativ eines Webmusters trägt. Eine Seite ist glasiert und somit glatt, die andere rau. Die Muster der vier Fliesen sind auf einem Raster aufgebaut, das es erlaubt, alle Fliesen, egal welches Muster, egal ob die Vorder-oder Rückseite gewählt wurde oder ob die Fliesen gedreht wurden, miteinander zu kombinieren. Dadurch entsteht eine enorme Bandbreite von Möglichkeiten, die Fliesen nach eigenem Geschmack zusammenzustellen.
Die Inspiration kam aus dem Interesse für Strukturen afrikanischer Handwerkskunst.
 Ich wollte traditionelle Handwerke neu interpretieren und abstrahiert darstellen. Über zahlreiche Experimente mit verschiedensten Materialien kam ich schließlich dazu gewebte Furnierstreifen in Ton abzudrücken. Diese abstrakte Darstellung eines einfachen Musters gefiel mir so gut, dass ich beschloss Fliesen daraus zu entwickeln. Den Strukturen wird durch die flache Anbringung an der Wand am besten Raum gegeben. Die Umsetzung, aber auch das Konzept des Projekts wurde immer komplexer, daher der Name KUTATA(suaheli für komplex/verwickeln).

 

Kikapu Cha Paure | Anna Ryzhova

Kikapu Cha Paure

Ein wichtiger Punkt im gemeinsamen Projekt mit den Kindern war für mich die Frage der aktuellen Lebensprobleme von Kindern im Slum und die Bildung meiner eigenen Position als junge Designerin: Welchen kleinen Beitrag kann ich dazu leisten, dass ein Teil dieser Problemen gelöst werden kann? Durch den Umstand, dass die Kinder nur minderwertiges Geschirr aus Kunststoff im Haushalt haben, wurde die Richtung meiner Zusammenarbeit mit den Kindern festgestellt: Gefäße zu entwerfen, die ihre Vielfältigkeit durch die Kombination von verschiedenen Materialen erreichen können.
Aus den Experimenten der Kindern mit verschiedenen Materialen sind einige kombinierte Objekte entstanden: Nämlich eine Schale aus Ton und eine Kalebasse, die mit einem aus Stroh geflochtenen Teil kombiniert wurden und eine Teekanne mit einem aus Stroh geflochtenen Griff. Diese Kombination von geflochtenen und tönernen Teilen inspirierte die Grundidee für mein eigenes Projekt.
Die Kombination der keramischen und geflochtenen Teile in einem Gefäß ist schon an sich interessant, weil ein Gefäß, dessen Körper aus diesen unterschiedlichen Materialen gefertigt ist, zusätzlich zu praktischen auch eine dekorative Funktion hat. Ich setzte mir das Ziel, im Rahmen des Projektes ein solches Gefäß zu entwerfen, in dem jedoch diese Kombination eine gewisse Sachlichkeit bekommt. Um diese zu erreichen, entwarf ich ein Set aus stapelbaren Aufbewahrungsschüsseln (weiter „Set off Containers“). Die Integration der gewählten Gestaltungselemente in einer klaren, sachlichen Art und Weise wird dadurch erreicht, dass die Materialien in separate Teile voneinander abgegrenzt sind. Eine Schüssel im Set hat die Struktur eines geflochtenen Korbes und die andere beiden die glatte Oberfläche eines keramisches Objektes.
Eine solche Unterteilung des Sets ermöglicht dem Benutzer jedes einzelne Element visuell und taktil zu unterscheiden. Außerdem verweist die Schüssel, die die formale Struktur von Flechtwerk hat, ästhetisch und symbolisch auf die direkte Verwendung des Sets: Aufbewahrung. Doch ist die Hauptfunktion der geflochtenen Gefäßen die Produckte aufzubewahren.
Alle Schüsseln im Set sind aus Porzellan gefertigt und die Textur des geflochtenen Korbes wird nur formal auf die Oberfläche übertragen und mittels eines Abdruckes von echtem geflochtenem Material erreicht.
Ein „Set off Containers“ besteht aus drei Porzellanschüsseln, die mit einem oder mehreren Deckeln geschlossen werden können. Die Schüsseln haben eine einfache zylindrische Form und können aufeinander gestapelt werden. Zwei Schüsseln sind gleich hoch, aber haben unterschiedliche Texturen der Oberfläche: glatte oder geflochtene. Die dritte Schüssel ist höher als die restlichen und hat eine glatte Oberfläche.
Das „Set off Containers“ hat ein variables Erscheinungsbild: Die Schüsseln können miteinander in verschiedenen Kombinationen gestapelt werden. Außerdem ist geplant, die Schüsseln auch in verschiedenen Farben zu produzieren.
Das „Set off Containers“ kann für die Aufbewahrung bei Raumtemperatur und im Kühlschrank verwendet werden. Es kann auch als Serviergeschirr für zwei Personen verwendet werden, da die Porzellanschüsseln Wärme halten können.

 

Kusanya | Julius Führer

Kusanya

Mein Projekt orientierte sich an der Arbeit mit den Kindern. Um ihnen die Grundlagen eines Designprozess näher zu bringen arbeiten wir mit einfach Tonformen.
Bald lag der Fokus darauf einen Weg zu finden runde und gleichmäßige Formen ohne Drehscheibe herzustellen. Die einfachste Lösung war den Ton in bereits vorhandene Formen (z.B. Gläser, Schüsseln) zu drücken.
Um mit dieser Technik etwas eigenes zu gestalten kombinierten wir verschiedene Formen miteinander. So war es leicht skulpturale Formen in einem spielerischen und experimentellen Prozess zu gestalten.

Für die Kinder war es nicht nur eine bloße Erfahrung mit dem Material zu arbeiten, ich wollte ihnen außerdem einen bewussteren Blick auf die sie umgebenden Formen geben.

Für mich war es eine Auseinandersetzung wie ich selbst gestalten möchte. Ist es noch mögliche neue Formen zu gestalten oder sind es nur Wiederholungen der bereits existierenden? Und ist es überhaupt notwendig neue Formen zu gestalten. Ist nicht die Menge an bereits vorhandenen Formen ausreichen? Wie können Formen in verschiedenen Kontexten genutzt werden? Welche Funktion stellt eine Form? Sind wir uns der unzählbaren Menge der Formen bewusst, die uns umgeben? Welche „Schönheit“ liegt in alltäglichen Formen, die wir nicht wahrnehmen?

Form und die Suche nach „guter Form“ ist ein bedeutendes Thema im Design und es ist ein ausführlicher und langer Prozess für sein Objekt die „richtige“ Form zu finden. Ich wollte das Thema für mich selbst erforschen ohne den intensiven Prozess des Gestaltens einer komplett neuen Form. Mein Ziel war es dies zu visualisieren ohne eine bestimmtes Objekt oder Produkt zu gestalten.

Ich nutze bereits vorhandene Formen und kombinierte sie bewusst deren eigentliche Form und Kontext ignorierend, um zu sehen welches Potential sie bieten. Daher sind auch meine Objekte ohne von mir gegebene Funktion, vielmehr soll der Nutzer sich selbst damit auseinandersetzen, wie Formen funktionieren und welche Funktion die Objekte haben können.

Cortina | Dario Iannone

Cortina

Cortina is a piece that was created during the research for new methods of mold building in ceramics. Reinterpreting the traditional methods used in ceramics I created a machine that is able to produce flexible and flowing shapes. Although the surface structure of Cortina is the main eye-catcher, the machine is actually capable of creating a variety of shapes and surfaces.

„Phaedrus“, he was saying to me, „the more I meditate on my art, the more I practice it; the more I think and act, the more I suffer and rejoice as an architect; and the more I feel my own being with an ever surer delight and clarity.“ „I go astray in my long spells of waiting; I find myself again by the surprises I give myself; by means of these successive degrees of my silence, I advance in my own edification; and I draw near to such an exact correspondence between my aims and my powers, that I seem to myself to have made of the existence that was given me a sort of human handiwork.“

 

„By dint of constructing,“ he put it with a smile, „I truly believe that I have constructed myself.“ SOCRATES: To construct oneself, to know oneself – are these two, distinct acts or not? PHAEDRUS: … and he [Eupalinos] added: „I have sought accuracy in my thoughts, so that being engendered by the consideration of things they might be changed as though of their own accord into the acts of my art I have apportioned my attentions; I have arranged the problems in another order; I begin where I finished off formerly, so as to go a little further… I am niggardly of musings, I conceive as though I were executing. What I think is feasible, and what I do is related to the intelligible. …

And then… listen, Phaedrus,“ he went on to say, „this little temple which I built for Hermes, a few steps from here, if you could know what it meant to me! There where the passer-by sees but an elegant chapel – ‚tis but a trifle: four columns, a very simple style – there I have enshrined the memory of a bright day in my life.“

 

Attention! | Yannik Rohloff

Attention!

Ist ein Tee- und Kaffee-Set aus Porzellan, dass die Aufmerksamkeit auf die Problematik des gedankenlosen Designs und unserem Konsumverhalten richten soll.

Die Idee ein Tee- und Kaffee-Set zu entwickeln, wurde durch die Arbeit mit den Kindern in Nairobi, Prima und Alvine, inspiriert. In unseren Gesprächen via Video-Call fanden wir die Gemeinsamkeit des morgendlichen Rituals mit einer Tasse Tee den Tag zu starten. Rituale geben uns Kraft und können mit guten Erinnerungen verknüpft werden. Auf diese Weise kann eine Tasse Tee unser Empfinden sehr positiv beeinflussen.

Als ich mit der Gestaltung eines Objekts für die Ausstellung und die Auktion begann, war ich sicher, dass ich ein Tee-Set entwickeln wollte. Doch die Arbeit mit den Kindern in Nairobis Slum hat mich nachdenklich gemacht: Welchen Zweck hat ein weiteres Objekt, wie beispielsweise ein Standard-Tee-Set. Zudem wurde ich mit der Art und Weise konfrontiert, mit der wir heutzutage konsumieren. Ressourcen werden verschwendet, Menschen werden ausgebeutet und ein Objekttrend jagt den nächsten. Der Produktdesigner ist teil dieses Problems.

Also habe ich versucht, ein Gefäß für Flüssigkeiten zu entwerfen, das die Problematik aufgreift und trotzdem als Tee- oder Kaffee-Set verwendet werden kann. Um eine Form zu finden, fing ich an, eine Kanne aus Messing zu fertigen. Auf einem schüsselförmigen Boden habe ich einen konischen Körper mit einem einfachen Loch als Tülle gelötet. Danach habe ich diese Messingkanne als Gießform für eine Porzellan-Version verwendet und diese zusätzlich mit einer kurzen zylindrischen Schnaupe versehen.
Während dieses Projektes gewann ich viel Social-Design-Erfahrung und mir wurde bewusst, dass der zeitgenössische Designer sein Design und dessen Wirkungen auf die Gesellschaft stets in Frage stellen sollte.

Youterus | Charlotte Marabito & Nana MacLean

Youterus – Designentwurf zur Zukunft der Schwangerschaft

Imagine yourself pregnant…

Der Entwurf eines tragbaren, externen Mutterleibs (Youterus) will unser soziobiologisches Bild von Mutterschaft gestalterisch in Frage stellen und mögliche Alternativen zur weiblichen Schwangerschaft erforschen. Das Baby wächst in einem tragbaren Bauch heran und macht eine geteilte Schwangerschaft zwischen mehreren Partnern möglich, unabhängig vom Geschlecht und Alter der Personen. Die Loslösung der Schwangerschaft vom fruchtbaren weiblichen Körper, gibt uns gesellschaftlich mehr Freiraum für mögliche Lebensentwürfe und Rollenbilder.
Zusammen mit Autor Carl Gerber wurden vier Audio-Portraits entwickelt, in denen wir möglichen Akteuren dieser neuen Gesellschaft eine Stimme geben. Mit der externen Schwangerschaft im Youterus skizzieren wir nicht nur die technische Erweiterung eines natürlichen Prozess, sondern werfen Fragen auf die wir uns als Gesellschaft früher oder später stellen sollten.

Mehr Infos zum Youterus hier.

The Love School Project auf der State of Design

Wir sind von Max Borka und Alexandra Klatt eingeladen worden, die Ergebnisse des Projekts auf dem State of Design Festival zu zeigen. Am Freitag um 16.30 werden GastProf. Susanne Stauch und LB Anna Badur das Projekt in der Arena vorstellen. Susanne Stauch wird ausserdem ab 19.00 zur Frage der Zukunft des Design an der Design Debate teilnehmen.

Mehr Info auf der Webseite von State of Design

FERA | SEBASTIAN SCHWINDT | 2017

 

FERA | Bachelorarbeit 2017

Ein Stuhl ist ein in vielen Varianten ausgeführtes Sitzmöbel. Er ist anthropomorph und spiegelt den Körper, den er tragen soll. Der Stuhl gehört zum Grundbestand des menschlichen Mobiliars. Seine Formen waren von jeher mannigfaltig. Dennoch gibt es unter den Stühlen verschiedene Typen, die viel ausdrücken über die Technologie,-Stil,-Sozial-und Ideengeschichte. Seine Funktion als Körper- halter ist sekundär. Tatsächlich kann man seinem Körper kaum schlimmeres antun, als ihn auf einen Stuhl zu setzen. Es erschwert den Blutkreislauf, beeinträchtigt die Beweglichkeit und schadet dem Rücken.

Die Idee meines Bachelorprojektes ist in erster Linie eine Herangehensweise.
Sie verkörpert meine momentane Idealvorstellung von einem Stuhlentwurf, welche ich im Detail erst herausfinden möchte. Diese Vorstellung setze ich als Parameter, nicht um ein experimentieren auszuschließen, sondern vielmehr um einen Leitfaden in dem Entwicklungsprozess des Objektes zu bilden.

 Hierbei möchte ich möglichst viele Bereiche zeigen um meinen Gedankenverkettungen aus- reichend Hintergrund Information zu geben.

In meiner Idealvorstellung sehe ich den Stuhl als eine gezeichnete Halterung, der in seinem Gestell auf das wesentliche reduziert ist. Der geradlinige und haltgebende Aufbau der Konstruktion soll
mit der Masse aufnehmenden Sitzfläche und Lehne eine architektionische Verbindung eingehen. In diesem Zusammenhang wäre es ideal wenn sich die verschiedenen Bauteile aus dem gleichen Ba- sismaterial bilden lassen. Als maßgebenden und all umfassenden Bestandteil der Vorstellung soll das benötigte Material restlos verwertet werden und den Stuhl zu einen langlebigen und ökologisch verträglich Gegenstand werden lassen. Diese drei Bereiche Nachhaltigkeit, Raumskizze und Körper- halter bilden den Ausgangspunkt meiner Abschlussarbeit.

 

Ausstellung „Extensions of Perception“ Vorspiel Transmediale 2017

Durch die Digitalisierung, die sich in alle Aspekte unserer Gesellschaft ausweitet, spielen Daten eine immer größere Bedeutung in unserem Leben. Dennoch sind sie oft unsichtbar und ungreifbar, oder verdecken verborgene Wahrheiten. Vom Messen durch elektronische Sensoren bis hin zu Predictive Analytics Algorithmen, von Big Data bis hin zu Metadata, von Maschinenwahrnehmung bis hin zu personalisierten Feeds — diese oft verborgenen Strukturen weiten ihren sozialen, politischen und kulturellen Einfluss zunehmend aus.

Im Kontext von Vorspiel transmediale 2017, zeigte die Ausstellung “Extensions of Perception” im designtransfer Projekte von Design Studierenden der Universität der Künste Berlin, die es sich zum Ziel gesetzt haben versteckte Informationen zu enthüllen, diese sichtbar und greifbar werden zu lassen. Das nicht-Wahrnehmbare, und die damit verbundene Unheimlichkeit und gleichzeitige Faszination, waren Ausgangspunkt für die Gestaltung von spielerischen und provokativen Objekten, Installationen und Narrativen.

Wie könnten digitale Daten schmecken? Was wäre, wenn eine Pflanze Informationen über die Gemütslage eines weit entfernten Freundes oder Partners vermitteln könnte?

Könnte eine Maschine dabei helfen, Unterbewusstes zu reflektieren? Was wäre, wenn Gesichtsausdrücke getrackt würden, um das angemessenste Emoji für eine Nachricht auszuwählen? Und wie könnte es möglich, sein die unsichtbare Welt der Moleküle und Wellen hörbar zu machen?

Projekte:
Dream Reflector, Hava – Maja Avnat
Emoji.me – Catalina Gomez Alvarez
Dark Matter Sound Generator – Isak Han
Youterus – Charlotte Marabito, Nana MacLean
Bittersweet Bytes – Julia Walk
Inside the Grid – Philipp Hainke
[e]motion – Hyein Pyo, Parinaz Jabirian
Egofix – Maximilian Löw, Michael Anders, Max Brüggemann, Sebastian Fengler
Kugelskop – Jihye Kim
terra0 – Paul Seidler, Paul Kolling & Max Hampshire
Shades of Rose – Juan Pablo Garcia Sossa
The Divide – Andy King

Mehr Infos hier.

SSR-1 | SIMON STANISLAWSKI | 2017

 

SSR-1 | Bachelorarbeit 2017

SSR–1 ist das Kürzel für das erste von mir entworfene Regal: Simon Stanislawski Regal 1. Es entstand aus meinem Interesse an großindustriellen Materialien und Verarbeitungstechniken unter dem Einsatz von computerunterstütztem Entwerfen. Meine Formsprache entstand insbesondere durch die Beobachtung von Herstellungsverfahren und Entwicklungsprozessen von industriellen Halbfabrikaten. Die für meinen Prototypen herausgearbeitete Farbwelt bezieht sich auf den Umgang mit Signalfarben im Baubereich. In meiner Tätigkeit als selbständiger Designer arbeite ich auftragsbezogen und war seit Eröffnung meiner Werkstatt hauptsächlich im Innenausbau tätig. Ich habe in der Zeit die Erfahrung gemacht, dass Stauraum für Privatkunden sowie für Kunden im Einzelhandel und in der Gastronomie immer essenziell ist. Um zukünftigen Kundenwünschen entsprechen zu können, liegt die Entscheidung für mich nahe, meinen Produktkatalog mit einem Regal zu eröffnen. Meine Überzeugung ist es, dass Design für möglichst viele Menschen zugänglich sein muss. Design darf nicht nur für die Luxusnische erschwinglich sein. Wer als Jungdesigner ohne finanzielle Mittel versucht ein Möbel zu gestalten, das den Weg in viele Haushalte finden soll, muss von Anfang an auf vieles achten. Gemeint damit sind sämtliche Prozesse und Einzelkomponenten für den Entwurf, über die Produktion, bis hin zum Vertrieb.
Meinen Entwurf habe ich unter diesen Vorraussetzungen entwickelt. Er besteht aus nur einem günstigen Material, nämlich Stahl, beziehungsweise Aluminiumblech und drei Arbeitsschritten, die alle beim selben Betrieb ausgeführt werden.  Der Vertrieb wird selbst übernommen.
Die übliche Lieferzeit bei Möbeln beträgt acht Wochen. Wenn ich in sechs Wochen mindestens zehn Bestellungen habe, ist der Kleinserienfaktor erfüllt. Daraus ergibt sich ein Produktionspreis von unter 200€ inklusive Pulverbeschichtung und ermöglicht einen Verkaufspreis von unter 600€. Das ist im vergleichenden Wettbewerb ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.  Das Regal hat ein Eigengewicht von 45kg und kommt auf ein Gesamtmaß von 866mm Breite, 400mm Tiefe und 2400mm Höhe. Die Materialstärke liegt bei 1,5mm. Die Nutzlast beträgt 1,4t.

 

HYBRIS | JANA FRANCKE | 2017

 

HYBRIS | Bachelorarbeit 2017

Der Körper der Tiere und die selbstgegebene Macht der menschlichen Idee sind Fokus der Arbeit. Die HYBRIS-Serie visualisiert die aufgezwungene Gestaltung von Körpern durch Qualzucht.
In einem Gutachten zum Tierschutzgesetz steht, dass “Züchter und Halter von Tieren auch Gestalter des Verhältnisses Mensch/Heimtier” sind. “Ihr Wille und ihre Fähigkeiten haben Auswirkungen auf die Tiere. Wenn Züchter (…) die gebotenen Grenzen ihrer Gestaltungsmöglichkeiten überschreiten (…), so besteht die Gefahr, dass sie mit ihren Zuchtzielen das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen”. Der Mensch ist also Gestalter des Tiers, nicht nur der menschlichen Betrachtung und Kategorisierung des Tiers, sondern auch seines Körpers. Das Tier wird damit zum Produkt mit Eigenschaften, die nicht dem Tier selbst, sondern dem Menschen nutzen oder gefallen müssen. Wenn Zucht Merkmale forciert, die dem Tier Leiden oder Funktionalitätsverlust verursachen, spricht man von Qualzucht.
Wir stellen uns selten unvoreingenommen vor, wie sich das Leben für ein Tier anfühlt. Die Schwierigkeit der Konfrontation mit der physischen Realität und der Lebendigkeit des Tierkörpers liegt vor allem darin, dass sie uns unsere eigene Körperlichkeit und damit unsere Verletzlichkeit vor Augen führen kann. Kulturelle Prozesse der Ausklammerung dieser Wahrnehmungen führen zu einer Entfremdung des Tiers in Richtung des Objekthaften.
Dies geschieht durch mediale Repräsentation, kulturell geprägte Narrative und rhetorisches Othering. Besonders auffällig wird die Vermeidung der Auseinandersetzung mit dem tatsächlichen Erleben eines gezüchteten Tierkörpers im Falle von Heimtieren: Obwohl wir sie lieben und ihnen nahe stehen sind ihre Körper grotesken Manipulationen unterworfen. Qualzucht ist oft unvermeidlich, um gängige Rassestandards einzuhalten. Der Züchtung reinrassiger Heimtierkörper liegt der menschliche Selbstdarstellungswunsch zugrunde: Die Körper der Tiere sind Objekte der Mode. Grundlage für die Objektserie sind gezüchtete Missbildungen oder Fehlwüchsigkeiten, die entweder Teil von Rassestandardbestimmungen sind, oder direkte gesundheitliche Folgen dieser Bestimmungen darstellen. Sie basieren nicht auf seltenen Extremfällen sondern auf gesellschaftlich normalisierten Massenerscheinungen.

 

NATUR DER KUNSTFORMEN | YAIR KIRA | 2017

 

 

 ‘Natur der Kunstformen’ is the outcome of researching new methods for using the FFF (Fused Filament Fabrication) 3D printer as a crafting tool. The project challenged the common perception of a 3D printer as a closed ‘black box’ that tries to precisely reconstruct a 3D model displayed on a screen. This project used PLA filament not only to create form, but to also bind a variety of materials together. The objects that came out of the experimental research are designed to evoke an emotional connection, that is often absent in the typically monochrome and pre-defined 3D printed objects.
 Instead, the objects have been constructed using systematically embedded irregularities and errors which emphasise the physical forces acting on the extruded filament, similar to processes found in nature. The connection between the viewer and the objects is prompted by the feeling of the sublime. This type of aesthetic is possible by liberating the printer to be a co-creator. What is usually considered to be a failure, is embraced to create a unique structure — a collaboration between machine and maker.

Website: www.yairkira.com

AXIS | ALEXA BECKMANN | 2017

 

AXIS | Bachelorarbeit 2017

AXIS grada ist eine intelligente, haltungskorrigierende Auflage für Schreibtischstühle in allen Formen und Größen. Ein Produkt-Konzept zur dynamischen Haltungsverbesserung am Arbeitsplatz. In der Rücken- und Sitzfläche sind Drucksensoren und Vibrationsmodule eingelassen, die zusammen mit einer App, dem Nutzer Auskunft über sein Sitzverhalten geben und ihn darüber hinaus mit zusätzlichen Infos und Funktionen im Arbeitsalltag unterstützen. Die AXISgrada-App wertet die gesammelten Daten in visualisierter Form aus, so können sowohl Erfolge als auch Stagnation begutachtet werden. Des weiteren bietet die App Zusatzfunktionen, wie der regelmäßigen Übungspausen, in denen angepasste Sport- und Dehnübungen passend zum Nutzerprofil angeboten werden um eine gesunde Bewegungskurve zu erreichen. Die Induktions-Ladestation, welche unter dem Schreibtisch angebracht wird, lädt die Auflage jedes Mal auf sobald der Stuhl vor den Tisch geschoben wird.
AXIS grada sensibilisiert und trainiert unsere Wahrnehmung für die eigenen Bewegungen beim Sitzen. Dabei sammelt sie nicht wie ein Fitness-Tracker kontinuierlich Daten, die lediglich aussagen wie viel wir uns bewegt haben, jedoch nicht wie.
Durch AXIS grada wird es dem Nutzer ermöglicht ein genaues Belastungsprofil der Zeitspanne zu sehen, in der er am Schreibtisch gesessen hat.  So wird das Sitz- und Bewegungsverhalten bei der Arbeit analysiert und der Nutzer bekommt direktes Feedback über Vibrationsimpulse, wenn er in eine ungesunde Position verfällt oder sich zu selten bewegt.
Auf der Basis von unterschiedlichen Recherche-Ergebnissen und dem Fachwissen von MedizinerInnen und Sport-TrainerInnen, stand vor allem das Gesamtkonzept im Fokus meiner Arbeit.

 

MATERIALLABOR: SANDGUSS

Video ZUM Workshop Materiallabor: Sandguss

MATERIALLABOR: SANDGUSS

Im Materiallabor Sandguss  geht es um Material- und Formexperimente und Entwürfe mit in Sandformen gegossenen Metallwerkstoffen sowie deren Modifikation und Erweiterung. Das Sandguss- oder auch Sandformverfahren funktioniert nach dem Prinzip der verlorenen Form und eignet sich besonders für Metallwerkstoffe, vorrangig Aluminium, Bronze und Eisen. Das Video zeigt einen Workshop zur Simulation von Sandguss mittels Ersatzmaterialien.

Musik: © Gillicuddy – Springish
Quelle: FMA (FreeMusicArchive)
Lizenz: CreativeCommonsLicense 3.0

Lehrveranstaltung: Hauptseminar Sandguss

Waren|Sprachen der Postmoderne – in Design, Kunst & Architektur | Jan Sieber

Mit dem Nachkriegs-Wirtschaftsboom ab den 1950er Jahren – the Golden Age of Capitalism – bildete sich die später so genannte Konsumgesellschaft sowie die für die Spätmoderne und Postmoderne so charakteristische Warensprache bzw. Warenästhetik heraus. Gegenüber den Mechanismen und Effekten dieser schönen, neuen, mit Waren gesättigten Welt war der moderne Anspruch auf Autonomie und Rationalität von Gestaltung immer schwerer aufrecht zu erhalten. Dem Individualismus der spätkapitalistischen, postfordistischen Konsumgesellschaft erschien die moderne Idee der Universalität nicht mehr angemessen. Wenn die Krise der Moderne, als Krise der auf Universalität zielenden Sprache moderner Gestaltung, zusammenfällt mit dem Anbruch der Postmoderne, dann zeichnet sich letztere vor allem auch durch ihr Bewusstsein für die Sprachlichkeit von Gestaltung aus – aber nicht im Sinne einer universalen Sprache, sondern einer Pluralität und Multivalenz von unterschiedlichen Sprachspielen. Darin bildet sich zugleich die Logik der Warenästhetik ab. Alles kann – unabhängig vom Gebrauch bzw. der Funktion – der Produktion von Wert bzw. von Bedeutung dienen.

Im Seminar beschäftigen wir uns als Einstieg mit der Krise der Moderne in den 1950er und 60er Jahren sowie mit der Kritik der Warenästhetik. Im Anschluss daran diskutieren wir einige für die Postmoderne paradigmatische Positionen aus Design, Kunst und Architektur – und zwar stets in der Spannung zwischen Warensprache und Sprachlichkeit der Gestaltung.

 

Seminarleitung: Jan Sieber

Kultur- und Designgeschichte, B.A. 2. Semester

5.-11. Semesterwoche, Dienstags 10.00–14.30 Uhr, Raum 207

SPEKULATIVES DESIGN | NADINE HARTMANN

Im Zeitalter ökonomischer, ökologischer und demografischer Krisen sind Imagination und Spekulation unverzichtbare Fähigkeiten. Die Krisenhaftigkeit der Gegenwart macht es unmöglich, ein vermeintlich isoliertes Gebrauchsding in eine vermeintlich neutrale Umwelt zu entwerfen, sondern nötigt das Design, mögliche Zukünfte an konkreten Modellen und deren Ausarbeitungen aufscheinen zu lassen und erfahr- und nutzbar zu machen. Dabei geht es beim Spekulativen Design in erster Linie nicht um den Entwurf von Utopien, sondern um kritische Interventionen, die erst einmal Aufmerksamkeit auf gegenwärtige und zu erwartende Missstände lenken. Insofern ist das Spekulative Design als Sonderform des Critical Designs zu verstehen, dass die Grenze von Kunst und Gestaltung verwischt, indem es Objekte entwirft, die nicht durch funktionalistische Kriterien der Nutzbarkeit bestimmt werden, dafür aber auf hintergründige, schockierende, spielerische und oft humorvolle Weise zum Nachdenken über ökologische, politische und technologische Szenarien anregen. Der relativ junge Begriff des Spekulativen Designs betont damit die politischen Zusammenhänge, in denen sich ein Design bewegt, dem in seiner Tätigkeit des „Weltentwerfens“ eine enorme Verantwortung zukommt.

 

Seminarleitung: Nadine Hartmann

Designtheorie, B.A. 4. Semester

Donnerstags, 10-13 Uhr, Raum 207

SCHREIBEN – ZWISCHEN KUNST UND THEORIE | PROF. DR. KATHRIN BUSCH

Schreiben gehört heute zur künstlerischen und gestalterischen Tätigkeit wie selbstverständlich mit dazu. Die Fähigkeit, über Ideen und Entwürfe nicht nur zu sprechen, sondern sie auch beschreibend darzustellen, wird überall vorausgesetzt. Bei Ausstellungen und Messen, in Zeitschriften oder Blogs, für Förderanträge und in Exposés muss man über die eigene Arbeit in einer Weise berichten, die ihren ästhetischen Anspruch nicht verrät. Aber nicht erst die Vermittlung der eigenen künstlerischen oder gestalterischen Position ist an das Schreiben-Können gebunden. Bereits im Schaffens- oder Entwurfsprozess haben Aufzeichnungen und Notate Teil an der Entwicklung der eigenen Ideen. Hier ist die Arbeit an Worten und Konzepten untrennbar mit der künstlerischen Praxis verbunden und bestimmt die künstlerisch-forschende Arbeit. Welche Formen des Schreibens gibt es, die sich mit der künstlerischen Praxis verbinden? Wie artikuliert sich das Denken in Nachbarschaft zu den Künsten? Welche Stile werden entwickelt, welche Erfahrungsweisen aufgerufen?

Im Seminar soll das Schreiben als Teil der künstlerischen Praxis reflektiert und eingesetzt werden. Zum einen werden Texte behandelt, die in einem dritten Raum zwischen Literatur und Wissenschaft angesiedelt sind. Neben der Beschäftigung mit Autor_innen wie Agamben, Barthes, Benjamin, Cixous, Kraus oder Sontag wird es zum anderen um die Entwicklung von Schreibpraktiken gehen. Ziel ist es, kurze Texte zur eigenen Arbeit zu entwickeln und das Schreiben als eine Form zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Praxis zu erproben.

 

Seminarleitung: Prof. Dr. Kathrin Busch

Kulturwissenschaften, B.A. 6. Semester

Mittwochs 16-19 Uhr, Raum 207

 

Literaturhinweise

Giorgio Agamben, Die Idee der Prosa, übers. v. Dagmar Leupold und Clemens-Carl Härle, Frankfurt a. M. 2003.

Roland Barthes, Die Lust am Text, übers. v. Traugott König, Frankfurt a. M. 1974.

Walter Benjamin, Einbahnstraße, Frankfurt a. M. 2001.

Max Bense, „Über den Essay und seine Prosa“, in: Merkur 1 (1947), Erstes Heft, S. 414-424.

Hans Blumenberg, Theorie der Unbegrifflichkeit, Frankfurt a. M. 2007.

Hélène Cixous, Weiblichkeit in der Schrift, übers. v. Eva Duffner, Berlin 1980.

Jacques Derrida, Diese seltsame Institution genannt Literatur, übers. v. Rike Felka, Berlin 2015.

Gilles Deleuze und Felix Guattari, Kafka. Für eine kleine Literatur, übers. v. Burkhart Kroeber, Frankfurt a. M. 1976.

Chris Kraus, I love Dick, Berlin 2017.

Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, in: ders., Kritische Studienausgabe, Bd. 3, München 1999.

Susan Sontag, Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke, München 2013.

PATRON – PRODUKTE AUS DEM 3D DRUCKER | ERIC HENNING ESSER | 2015

Patron – Produkte aus dem 3D-Drucker | 2015 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

Seit ein paar Jahren rückt der 3D-Druck immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Vor allem günstige Bausatzdrucker (RepRap) werden immer preiswerter und sind schon für ein paar hundert Euro zu erwerben.
In meiner Abschlussarbeit bin ich der Frage nach gegangen, welche Vorteile sich aus der Verwendung eines eigenen 3D-Druckers im gesamten Designprozess ergeben. Es wurde kein anderes Herstellungsverfahren benutzt. Zur Verfügung stand ein RepRap-Bausatzdrucker, der „Laydrop I3“ aus dem FabLab Berlin. Der Vorteil dieser „open-source-“Drucker ist eine bessere Kontrolle der Druckparameter und gleichzeitig geringe Anschaffungs- bzw. Folgekosten.

Entstanden ist „Patron“, ein Konzept zur Herstellung von 3D-gedruckten Protektoren, speziell Handprotektoren.
Die Produkte wurden als einteilige Objekte konzipiert und gefertigt. Dabei kamen harte und weiche/felxible Kunststoffe zum Einsatz. Durch die Kombination der Materialeigenschaften lassen sich hochflexible und geschmeidige, gleichzeitig aber auch harte und stabile Geometrien erzeugen.
Das Innenfutter des Handprotektors bildet eine weiche Membran, die als Luftpolster dient, umschlossen von einer Hülle aus hartem Kunststoff.
Eine Anwendung könnte der Protektor im Sportbereich z.B. bei Skatern finden, die oft heftige Stürze erleiden müssen und sich, im Idealfall, mit den Händen abfangen. Der Protektor bremst und federt diese Stürze ab und bewahrt den Träger vor Schürfwunden bzw. Prellungen.
Er lässt sich an die Bedürfnisse des Nutzers anpassen, indem auch Teile modular verändert oder adaptiert werden können.
Als Beispiel wären hier der Daumenschutz und die Armerweiterung zu nennen.
Auch die flexible, innere Membran, lässt sich entsprechend den Wünschen des Trägers anpassen und kann härter oder weicher gestaltet werden.

BETREUER
PROF Burkhard Schmitz | PROF Holger Neumann | DIPL-DES Ariane Jäger

 

QUANTITATIVE EXPLORATIONEN | ERIC ESSER | 2017

 

Quantitative Explorationen | Master 2017

Durch den Einsatz der additiven Herstellungsverfahren (3D-Druck) eröffnen sich für Designer/innen erstaunliche Möglichkeiten. Unser Verständnis in Bezug auf Formentwicklung und Produktion wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten grundlegend verändern.

Dazu muss die Frage geklärt werden, welche Vorteile der 3D-Druck mit sich bringt und wie der Prozess optimal zu gestalten ist. Zu diesem Zweck habe ich mich auf eine „quantitative Exploration“ begeben, um anhand von verschiedenen Situationen Prinzipien zu erarbeiten, die sich später allgemeingültig in die Prozessgestaltung einbinden lassen. Der Fokus meiner Arbeit liegt auf dem Zusammenspiel von Material, effizienter Druckpfadgenerierung und dem damit verbundenen Aufbau der 3D-Datei (Geometrie), in Bezug auf das verwendete FDM-Verfahren.

Kontakt
eric.esser[at]gmx.de

Betreuer
Prof. Burkhard Schmitz
Prof. Axel Kufus

URBAN TERRAZZO | LOUISA RUBISCH & RASA WEBER | 2017

 

URBAN TERRAZZO. A material research on demolition waste | Master 2017

Wird ein altes Gebäude abgerissen oder partiell entkernt entsteht in der Regel eine enorm große Menge an urbanem Abfall. Was zunächst wie ein nutzloser Haufen an Schutt wirken mag, der normaler Weise auf unserem lokalen Mülldeponien verendet, kann als Ausgangspunkt für eine unerwartete neue Materialgeschichte gesehen werden…

URBAN TERRAZZO ist ein innovatives Material, welches die Überreste architektonischen Abfalls in ein neues Oberflächenmaterial für die Anwendung in Architektur und Design verwandelt. Urbaner Abfall – wie Beton, Ziegel und andere Baustoffe – werden sorgfältig selektiert und nach den Prinzipen der traditionellen Terrazzokunst, mit Hilfe zeitgenössischer Technologie auf innovative Weise erneut zusammengefügt. Ultrahochfester Beton verleiht dem Material seine strukturelle Stabilität, während die geriebenen Pigmente aus altem Ziegel für den Erhalt des einzigartigen ästhetischen Charakters der ursprünglichen Architektur verantwortlich sind.

Als Designer ist es uns ein Anliegen, den als nutzlos deklarierten architektonischen Überresten neues Leben zu verleihen. 

So, wie jedes Gebäude seine einzigartige architektonische Identität in sich trägt, wird unser Material speziell für des jeweilige Bauvorhaben entworfen. Der urbane Abfall wird sorgfältig auf seine spezielle Farbigkeit, Struktur und visuelle Qualität hin untersucht, um die Grundlage für ein neues einzigartiges Stück URBAN TERRAZZO zu bilden. Wir sind überzeugt davon, dass jedes Gebäude seine eigne Materialgeschichte in sich trägt, die es wert ist erzählt zu werden.

Kontakt
urbanterrazzo.com

Betreuende
Prof. Axel Kufus
Prof. Jozef Legrand

ATSORF SYSTEM | KAI MING TUNG | 2017

 

ATSORF System | Master 2017

Das Ziel meines Masterprojektes ist es für den vorhandenen Ikea Frosta Hocker eine andere neue Möglichkeit der Funktion zu finden. Aber warum entscheide ich mich für den IKEA Frosta Hocker als Basis meines Projekts?  Weil zurzeit Ikea ein ikonische Marke in unserem Leben ist. Ausserdem können die Leute Ikea-Produkte leicht zu erschwinglichen Preisen erwerben. Darüber hinaus entscheidet dieser Hocker den Ansatz meines Projektes. Heutzutage spielt die Massproduktion ein großer Rolle. Ich möchte durch diese Projekt versuchen, ob ich als eine dritte Person agieren kann, um dieses vorhandene Produkt-System wieder entwerfen zu können.
Ich sehe den Hocker wie ein flexibles Medium. Es lässt unseren Raum in mehreren Möglichkeiten bestehen. Durch die Verbindungen meines Enwurfes bieten sich dem Nutzer mehr Freiräume zu entdecken. Ausserdem möchte ich mich auch mit diesem Konzept mit der Grenze zwischen Re-Design und Originalität auseinanderzusetzen.

 

 

Kontakt

Betreuer
Prof. Axel Kufus
Prof. Jozef Legrand

Fotocredits
Kai Ming Tung

SIMPLE OBJECTS FOR UNEXPRESSED NEEDS | SEBASTIAN GOLDSCHMIDTBOEING | 2017

 

Simple objects for unexpressed needs | Master 2017

Es ist eine einfache, unkomplizierte Formulierung, die gleichzeitig einige Fragen aufwirft und zum Forschen auffordert: Was ist simpel? Was ist ein Objekt, was ein Bedürfnis und wann ist ein Bedürfnis unausgesprochen? Ist es unausgesprochen, weil es unbewusst ist und interessieren mich Bedürfnisse die unter der Oberfläche liegen tatsächlich mehr als solche die offensichtlich sind?
Die Vielseitigkeit der Fragen, die rund um diesen Arbeitstitel entstehen, ermöglicht mir immer wieder neu, meine eigene Sichtweise auf die Dinge zu entdecken.

Sie liefert mir die nötige Freiheit, auf ganz unterschiedliche und eigene Weise Objekte, Konzepte und Ideen zu entwickeln, die meiner Vorstellung von solchen simple objects for unexpressed needs entsprechen. Aber unterscheiden sich meine unterschiedlichen Arbeiten tatsächlich voneinander? Oder lassen sich zwischen ihnen Querverbindungen entdecken, die mir wichtige Koordinaten liefern, um meine persönliche Haltung als Gestalter zu verorten?

 

Kontakt
www.goldschmidtboeing.com

Betreuer
Prof. Burkhard Schmitz
Prof. Dr. Ingeborg Harms

Fotorechte
Sebastian Goldschmidtböing

PAROTIA | YOUYUAN ZHAO | 2017

 

PAROTIA | Master 2017

Nowadays the car is no longer purely a domesticated object, but is becoming more and more intelligent. In certain situations, it can warn the driver or even intervene. However, the driver is often frightened by the intervention because the input-oriented and one-sided system does not allow for more complex and natural interaction.

Parotia is an assistance system that provides a comfortable transition between the driver and the AI system. With the aid of a visual display, the difference between the driver’s own driving behavior and the driving behavior recommended by the AI is continuously monitored. In a dangerous situation the driver gets a visual warning. If the driver does not correct his driving behavior, the system takes control and gives him a pleasant haptic feedback.

Heutzutage ist das Auto nicht mehr ein rein domestiziertes Objekt, sondern wird immer intelligenter. In bestimmten Situationen kann es den Fahrenden warnen oder sogar eingreifen. Doch wird der Fahrer durch den Eingriff oft erschreckt, da das eingabeorientierte und einseitige System keine komplexere und natürlichere Interaktion ermöglicht.

Parotia ist ein Assistenzsystem, das einen angenehmen Übergang bei Kontrollwechseln zwischen Fahrer und AI- System bietet. Mithilfe einer visuellen Anzeige hat man kontinuierlich die Differenz zwischen dem eigenem Fahrverhalten und dem von der AI empfohlenen Fahrverhalten im Blick. In einer gefährlichen Situation bekommt man eine visuelle Warnung. Wenn der Fahrer sein Fahrverhalten nicht korrigiert, übernimmt das System die Kontrolle und gibt ihm dabei ein angenehmes haptisches Feedback.

Kontakt

Betreuer
Prof. Burkhard Schmitz
Prof. Jozef Legrand

ALL AIR SNEAKER | YUHANG DENG | 2017

 

All Air Sneaker | Master 2017

Die Inspiration entstand durch Zellen. Zellen setzen sich mit verschiedenen Aufbauweisen unterschiedlicher Organe von Lebewesen zusammen, die unterschiedliche Rollen spielen. Deshalb möchte ich die Kissen als Zelle betrachten und mit verschiedenen Kombinationsweisen einigen kleineren Kissen mehr Möglichkeiten schaffen. Anschließend versuchte ich diese Idee mit einem 3D Drucker herzustellen. Obwohl noch nicht perfekt, kann ich trotzdem feststellen, dass diese Kombinationsweise auf die Stoßdämpfung tatsächlich einwirkt. Dann arbeitete ich an die Fußspannungsanalyse und Parameterisierung dieser Kugeln weiter.

Durch die Angriffspunkte können Kugeln von groß bis zu klein zusammengesetzt werden. Die Federkraft wird nach Größe variieren.

Kontakt

Betreuer
Prof. Burkhard Schmitz
Prof. Jozef Legrand

Emilia Tikka

 

Zoëmachines | Master 2017

What is the fundamental difference between a non-living machine such as computer and a living organism such as an animal? Even if this distinction might seem to be obvious, the clear-cut borderline between “machine” and “living organism” has been recently blurred by the emerging field of synthetic biology. (Deplazes & Huppenbauer, the University of Zurich) By claiming to build “living machines” and “synthetic organisms” constructed from living matter through digital code, synthetic biologists are trying to harness bacteria to produce new materials, medicine, fuel etc. Are new categories needed for these hybrid materials and entities that fall in between the classical distinction between living and non-living, machine and living organism?

How should design engage with the phenomena of synthetic biology and these new categories of living things? This project aims to raise questions about synthetic biology and it`s implications with the method of speculative and critical design. Instead of proposing utopias or dystopias the project aims to unpack the societal, political and philosophical implications of this phenomena.

Could the basic functions of life such as metabolism, energy production, an ability to adapt to environment and to reproduce, be harnessed as design applications, as designer Alexandra Daisy Ginsberg suggests. If these designed “living machines” would become reality, what would be their impact on us from the scale of individual interactions to environments and ecosystems? How would these living design objects leave their tracks on evolution like all the other living things do?

SYNTHESE KOKREATION OBJEKT | SEBASTIAN FENGLER | 2017

 

Synthese Kokreation Objekt | Master 2017

Der Mensch erlebt sich als Individuum in der Gesellschaft und spiegelt dieses in verschiedensten Formen wider – maßgebliche sind dabei die Objekte, mit denen er sich alltäglich umgibt.
Doch stellt sich in der heutigen von Massenkonsum geprägten Produktlandschaft die Frage nach den Bindungs- und Aneigungsmöglichkeiten gestalteter Produkte.
Die aus diesem Gedanken entstandenen Objekte stellen eine Aufforderung an das Gegenüber dar, das Unvollendete zu vollenden. Handwerkliche Interaktionen des Nutzers stellen die Produkte fertig. Dabei entstehen nicht nur Unikate, sondern auch Erlebnisse.

Der Nutzer wirkt in die Ästhetik ein und lädt sie mit emotionaler Bedeutung auf. In einem Bereich der Produktion verschmelzen Nutzer, Gestalter und Produzent – es findet eine Kokreation und Koproduktion statt.

 

Kontakt

Betreuer
Jozef Legrand, Axel Kufus

 

 

Arne Soltau

 

Pflanzen im Exil über die Möglichkeiten der Migration im Kontext der Zimmerpflanze | Master 2017

Die Goldfruchtpalme (Dypsis lutescens) ist als Zier- und Zimmerpflanze allgegenwärtig. In ihrer Heimat Madagaskar kommt sie jedoch nur noch in sehr kleinen Arealen und auch dort nur an wenigen, isolierten Standorten natürlich vor. Durch die Ausbreitung der Landwirtschaft sind auch diese wenigen Standorte noch weiter bedroht, weshalb die Art auch als vom Aussterben bedroht eingestuft wird (critically endangered).
Hier zeigt sich nun ein interessanter Sachverhalt, eine Pflanze die bei uns Millionenfach als Zierpflanze vorkommt, deren Arterhaltung aus wirtschaftlichem Interesse von tausenden Gärtnereien betrieben wird, stirbt aus. Dabei gibt es wahrscheinlich in Nordeuropa und Nordamerika mehr Exemplare dieser Art in Wohnzimmern, Cafés und Büros als jemals auf Madagaskar existiert haben.
Die Erforschung der Umverlagerung und Trennung von natürlichem und ursprünglichen Standort sind die Hauptfragen meines Masters.

Maximilian Loew

 

FERM | Master 2017

Nowadays a large part of the population enjoys the privilege of consuming food almost everywhere at any time. Where this comes from and what its ingredients are, seems rather secondary to the majority. Instead the factors of price, availability and convenience are important. By combining traditional food production and digital possibilities, Ferm motivates to deal with food consciously. Ferm allows the production and exchange of fermented products. On the product level, the classical fermentation pot is reinterpreted. With a smart add-on, the fermenting pot can quickly transform into a tightly sealable pot. Afterwards the product can be offered for exchange to the community via the app.

 

Tine Huhn

Milena Kling

Michel Giesbrecht

Max Schäth

Maren Bönsch

Lisa Weiss

Amelie Hinrichsen

David Geckeler

Siren Wilhelmsen

Klotz am Bein, 2016

Abschlusspräsentation

35 Studierende aus dem Studiengang Mode/Produkt Design zeigen Ergebnisse aus dem ersten Semester Designgrundlagen in einer ca. 40-minütigen Performance und anschliessender Ausstellung.

Die „Modifikation des Gehens“ war das Grundmotiv für dieses Kurzprojekt in der zweiten Hälfte des ersten Semesters. Das Laufen der Studierenden über den Laufsteg wurde per Video aufgezeichnet und anhand der Aufnahmen von allen gemeinsam analysiert. Es wurde auch vielfältig zusammengetragenes Videomaterial angesehen und diskutiert danach ging es ans ging es ans Experimentieren. Gehen ist ein so komplexer Vorgang, das man ohne Probieren und Experimentieren nicht voran kommt. Für die Entwicklung des endgültigen Entwurfes wurden der Ausdruckswert und besonders die erzeugten Assoziationen reflektiert.
Präsentiert wurde vor großem Publikum auf einem Laufsteg.

……………………………………………………………………………………………………………………….
basislabor design

Prof. Robert Scheipner
KM Johanna Dehio

Studiengang Design
Fakultät Gestaltung
Universität der Künste Berlin

 

16. Februar, 2016, Aula, 3D Haus UdK, Strasse des 17. Juni 118.

basislabor // Prof. Robert Scheipner, KM Dipl. Des Johanna Dehio // 2016

 

 

CROSS-PRISM | MICHAEL ERBACH | 2016

CROSS-PRISM | 2016 | Diplomarbeit Produktdesign

 

Der Psychologe, Soziologe und Anthropologe Walter Schurian erklärt unter dem Begriff „Selbstbezug der Ästhetik“ die Notwendigkeit, sich in der Gestaltung, neben dem sozialen und funktionalen Aspekt, ebenso mit dem Ästhetischen zu beschäftigen.
Hier wird ein Vorgang beschrieben, wie etwa bei der Kunstbetrachtung: Das Objekt wird nicht nur ästhetisch, sondern stets auch subjektiv und egozentrisch auf die eigenen Bedürfnisse bezogen. Das bedeutet, dass der Betrachter die Ästhetik immer subjektiv beurteilt, auf sich, seine Vorstellungen und Wünsche bezieht.

Weiter, so Schurian, begleitet das Ästhetische stets die latente oder gezielte Suche nach der eigenen Persönlichkeit, den eigenen Charakter oder die eigene Identität.
Das würde dazu führen, dass man durch diesen Selbstbezug ein wenig mehr zu sich selbst findet, man sich besser versteht. Als Designer stellte ich die These auf, dass das Kreuz in seiner Ästhetik bei der Suche nach der eigenen Identität helfen kann.
Was ist ein Kreuz und welche grafischen Varianten gibt es?
Welche Bedeutung hat es und wo sind die Grenzen als Symbol?

Im Christentum steht das Kreuz für den Tod Jesu Christi zur Versöhnung zwischen Gott und den Menschen. Doch fällt in Untersuchungen auf, dass die Wahrnehmung mehr auf dem Leid Jesu als auf die daraus resultierende Hoffnung liegt.
Darum kombinierte ich ein „göttliches“ Dreieck, dass für seine Trinität steht, mit einem „menschlichen“ Dreieck, ein gespiegeltes Dreieck. Dieses steht symbolisch für den Menschen der nach Gottes Abbild geschaffen ist. Die verschmolzenen Dreiecke ergeben die Raute und sie symbolisiert die Gemeinschaft mit Gott.

Das Ergebnis ist ein neues Symbol, die „Kreuz-Raute“ und eine Lichtinstallation, die durch Kinetik und Performance den Verwandlungsprozess vom Kreuz zur Raute darstellt.Präsentiert wurde sie erstmals Karfreitag 2016 vor 240 Gästen in einer Meditation in der St.Johannes Evangelist Kirche in Berlin, begleitet durch ein Booklet, dass durch drei Akte führte und die Symbolik nachvollziehen lässt.

BETREUER
PROF Axel Kufus / PROF DR Kathrin Busch / DIPL-DES Hanna Wiesener

FOLD | MARTINA AMBRECHT | 2016

FOLD | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

Fold ist ein Wäscheständer, der an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst ist und sich durch seine Materialien und seine Erscheinungsform in den Wohnraum integriert.
Die Handhabung ist vereinfacht. In nur einer Drehung faltet sich der Wäscheständer in einer kontrollierten und synchronisierten Bewegung auf. Verantwortlich dafür ist das Gelenk, welches geöffnet keine weitere Arretierung benötigt. Erst durch das Anheben des Ständers kann sich dieser wieder ebenso einfach zusammenfalten.
Die Aufhängefläche selbst setzt sich aus offenen Streben zusammen. Diese ermöglichen ein problemloses Einführen der Kleidung über die Seite. Tops oder Unterwäsche können direkt auf die Ovalrohre aufgefädelt werden. So sind keine Wäscheklammern mehr nötig.
Fold dient als Beweis, dass es sich lohnt den mechanischen Haushaltshelfern einen erneuten Blick zu schenken. Diese sind oft genauso unbeliebt wie die Hausarbeit selbst, werden aber höchstens durch elektrische Pendants ersetzt, anstatt sie zu verbessern.

BETREUER
PROF Burkhard Schmitz / PROF Holger Neumann/ DIPL-DES Ariane Jäger

NOMADSTOOLBOX.COM | MAXIMILIAN BUSKE | 2016

NOMADSTOOLBOX.COM | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

„Hallo und schön, dass Du hier bist!

Nomadstoolbox.com ist eine Webseite für Menschen, die viel unterwegs sind und ein Leben „on the road“ führen. Menschen, die man allgemein als Moderne Nomaden bezeichnet, wobei sich unter diesem Begriff verschiedene Motivationen, Bedürfnisse und Ziele vereinen.

Die Webseite soll als Werkzeugkoffer dienen und nomadisch lebenden Menschen nützliche Werkzeuge für das tägliche Leben zu Verfügung stellen.
Neben DIY Bauplänen und Anleitungen für verschiedene interessante Projekte, die unter der Rubrik „Plans“ zu finden sind, sollen unter „Places“ und „Jobs“ Netzwerke entstehen, die Menschen verbinden, neue Orte leichter zugänglich machen und Jobs vermitteln.“ (nomadstoolbox.com)

Das Projekt Nomadstoolbox besteht aus zwei Teilen. Zum einen die Entwicklung der Internetseite und zum anderen das erstellen und umsetzen von eigenen Bauplänen, um sie auf der Seite zu Verfügung zu stellen.
Da ich mich schon länger und nun speziell im Rahmen der Bachelorarbeit mit dem Bau und Ausbau von mobilen Behausungen beschäftigt habe, wollte ich selbst ein Ausbausystem entwickeln und die Pläne auf der Seite veröffentlichen. Das Ergebnis ist eine dreiteilige modulare Küche. Die Baupläne werden auf der Internetseite frei zum Download zu Verfügung stehen.

„Jedes der drei Küchenmodule ist sehr gewichtsreduziert gebaut und arbeitet völlig autark. So kannst du z.B aus Platzgründen auf ein Modul verzichten ohne die Funktion der anderen Module einzuschränken. Die Küchenmodule werden über eine Schiene mit dem Fahrzeugboden verbunden. Zusätzlich können sie auch noch untereinander und an der Rückwand mit dem Fahrzeug mit Schraubgriffen verschraubt werden. So kannst du die Module schnell ein und ausbauen. Die Küche kann so nach draußen verlagert oder in einer anderen mitgeführten mobilen Behausung wie z.B einer Jurte benutzt werden. Außerdem kannst du einen Transporter, den du auch für Transporte oder deine Arbeit nutzen willst, schnell mit einer Küche ausstatten, wenn du auf Reisen gehst. Auch die Stromversorgung der Module ist für diesen Zweck mit einem Stecksystem gelöst.“ (aus Bauplan)

BETREUER
PROF Robert Scheipner / PROF Holger Neumann/ DIPL-DES Dirk Winkel

DIGITAL CRAFTING STATT RAPID PROTOTYPING | FIRAT HANNUTOGLU | 2016

DIGITAL CRAFTING STATT RAPID PROTOTYPING | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

Das Projekt beschäftigt sich mit 3D-Druck und zeigt wie der Prozess, der zwischen virtuellem Modell und physischem Objekt stattfindet und der derzeit von Algorithmen bestimmt ist und größtenteils automatisiert stattfindet, offener gestaltet werden kann.
Auf die Verwendung von Software zur automatischen Druckpfad Erstellung wird verzichtet und stattdessen mit einem eigenen Repertoire an Werkzeugen und Techniken gearbeitet, um Druckbahnen manuell anzulegen.

Anstatt dem Trend zu folgen, die Druck-Auflösung immer mehr zu verfeinern, geht das Projekt mit der Natur des additiven Prozesses und zelebriert den schichtweisen Aufbau: Filamentbahnen werden nicht versteckt, sondern durch Extrusion mit einer weiten Düse sichtbar gemacht und exponiert. Um Nähte, Bahnunterbrechungen oder ähnliche Brüche in der Oberfläche zu vermeiden, werden die Objekte von unten bis nach oben in einer einzigen kontinuierlichen helikalen Bahn gedruckt.

Um herauszufinden, wie sich Stabilität in gedruckte Objekte bringen lässt, werden mit einer Formstudie anhand eines simplen Hockers verschiedene geometrische Strukturen miteinander verglichen und auf Schichtadhäsion und Belastungsfähigkeit überprüft.

BETREUER
PROF Burkhard Schmitz | DIPL-DES Ariane Jäger | GASTPROF Andreas Bergmann

EFFECT COPYSTUDIO – LUKAS WEGWERTH

Im Copystudio am Kotti werden täglich unzählige Kopien gemacht. Eine Routine, über die man wenig nachdenkt. Doch ist das “Ablichten” das Kerngeschäft des Ladens. Ein überdimensionierter Scanner im Schaufenster erstrahlt nun das Nachtleben am Kottbusser Tor und lädt ein, sich selbst zu scannen – mit einem überraschenden Effekt, denn das Schaufenster blickt zurück: ein jeder, der für ein paar Sekunden vor dem Fenster verweilt, wird vervielfältigt und auf dem Scanner projeziert – bis man vom Abbild des nächsten Passanten überstrahlt wird.

2012_allesmussraus_049

 

 

AQUARIUM MEYER – CHRISTOPHER SUPARDJO

Licht, Wind, Wasser und Nebel – das sind die Grundzutaten für das künstliche Aquarium, zu dem das Schaufenster umgestaltet wurde. Bewohnt wird dieses von einem Schwarm Fischen und einem kleinen U-Boot mit Charlie, dem Jack- Russel-Terrier, kleinstes Mitglied der Aquarien Meyer Crew.

2012_allesmussraus_004

2012_allesmussraus_002

 

HAMMETT KRIMRBUCHHANDLUNG – MARIA SCHWERMER

Normalerweise ist “Hammett” eine hauptsächlich von Stammkunden frequentierte Kiez-Buchhandlung “gleich nebenan” in Kreuzberg… Jeder von ihnen erwartet bei seinem Besuch hauptsächlich eines – haufenweise spannende Bücher. Nur auf eines ist der Besucher nicht gefasst, nämlich selbst Teil einer unheimlichen Szenerie zu werden. Die auf dem Prinzip des Scherenschnitts basierende Installation soll von Außen zu Spekulationen anregen – war es Mord? oder “Ist das etwa die Wirkung konzentrierten Nikotins?” Und das Interesse des Kiezbesuchers für den Laden wecken. Hat er ihn erst einmal betreten, wird der Schaulustige durch das Projektionslicht selbst zum “Beschauten” – er verwandelt sich in eine weitere Silhouette im Fenster und wird damit selbst zu einem Teil der Geschichte.

2012_allesmussraus_007

 

2012_allesmussraus_009

2012_allesmussraus_010

 

 

ANGELSPORT EGGERS – MARCO MERKEL

Fliegenfischen ist ein eigener Kosmos, kaum zu vergleichen mit Ansitzangeln oder Hochseeangeln. Mit
künstlichen Mitteln versucht der Fliegenfischer die Beute perfekt zu imitieren. Das tut er mitunter mit beachtlichem Zeitaufwand. Dieses Handwerk des Fliegenbindens und die Schönheit und Komplexität der Fliegen wird jedoch häufig weder gesehen, noch wertgeschätzt. Dieses Schaufenster zelebriert die Kunst der Fliegenfischköder und zeigt deren Artenvielfalt.

2012_allesmussraus_019

2012_allesmussraus_021

 

FAHRRADBÜRO – FRANZISKA MÜLLER

Das Fahrradbüro gibt es seit 30 Jahren in Schöneberg – eine echte Institution im Crelle-Kiez! Da der Laden sich direkt an der vielbefahrenen Hauptstrasse befindet, noch dazu an einer Bushaltstelle, sollte mit der Fenstergestaltung ein reger Austausch mit den Passanten entstehen.

Nun spannen sich Fahrradrahmen hoch wie Torbögen, meterlange Fahrradketten umfassen Felgen und treiben Laufräder, Scheiben und Dynamos an – ein riesiges Mobile ist in die Schaufenster eingezogen und setzt dem regen Treiben auf der Hauptstrasse seine eigene Dynamik entgegen.

2012_allesmussraus_040

 

 

 

J STORE – REI KIGOSHI

The idea of this shop display was to make a 3-D Manga like a bookshelf. Hello Kitty, Manga and Gothic Lolita are all from the “Japanese Trend” but they all come from different sub-cultures. To bring them into one shop window in harmony, I thought to use the elements of Manga to integrate them.

2012_allesmussraus_056

LUX OPTIK – KAROLINE HAASTERS

Bei der Suche nach einem potenziellen Laden stellte sich schnell ein besonderes Interesse für Optiker ein. Diese haben die Schwierigkeit, einen, im Verhältnis zum Fenster, sehr kleinen und durchsichtigen Gegenstand
präsentieren zu müssen. Daher ist der Schwerpunkt des Entwurfs für „EYE FOR AN EYE“ darauf angelegt, auch von weitem erkenntlich zu machen, um welche Art von Geschäft es sich handelt und die Neugierde der Passanten zu wecken.
Der Laden ist seit den 30er Jahren ein Brillengeschäft. Der heutige Besitzer ist Ralf Roland. Das Geschäft hat eine eigene Werkstatt im Obergeschoss und besteht aus einem Team von vier Angestellten. Seit einigen Jahren ist ein Dekorateur für die regelmäßige Gestaltung der Fenster verantwortlich.
Dass der Laden durch einen Trick selbst zur Brille werden kann, hat dann alle doch sehr überrascht…

2012_allesmussraus_035

 

 

 

 

 

KÄRCHER CENTER BENNE – FYNN FREYSCHMIDT

Manche Objekte können mehr, als man ihnen zutraut. Ein Hausstaubsauger ist in der Lage ein derart starkes Vakuum zu erzeugen, dass er sich, an eine Fläche angesaugt, ohne Probleme selbst trägt. Die Installation HOOVER UP arbeitet mit diesem Effekt.
Die 8-minütige Schaufensterprojektion zeigt 22 einzelne Installationen aus Staubsaugern. Der Ablauf ist jedes Mal ähnlich, das Ergebnis immer verschieden: Die Staubsauger werden einzeln im Raum festgesaugt und nach und nach verbunden.
Es entstehen hängende Skulpturen, die nur so lange bestehen können, wie Strom sie antreibt. HOOVER UP befreit den Gegenstand Staubsauger aus seiner Gewöhnlichkeit, schenkt ihm Charakter und hält den Betrachter an, seine direkte Umgebung erneut und von vorne zu begreifen.

2012_allesmussraus_026

 

MONT K – MARTINA DIMITROVA

In “EINS SEIN” wird die Verbindung von Funktioneller Kleidung/ Ausrüstung zwischen Stadt und Natur symbolisch in fünf Betonsäulen dargestellt. Die Säulen zeigen eine Stadtlandschaft, die von der Natur geprägt ist – umgesetzt als Holz-, Fels- und Eisspuren in der Betonoberfläche. Um den bedingungslosen Zusammenhang der Funktionskleidung mit dem Stadt- oder Naturleben zu verdeutlichen, sind ausgewählte Produkte von MONT K darin “verschmolzen”. Das stellt aber nicht nur den Zusammenhang dar, sondern zeigt ebenso, dass die Produkte massiven Kräften ausgesetzt werden und trotz allem Widerstand leisten um ihren Zweck erfüllen zu können.

2012_allesmussraus_052

 

SUN LINE – FRIEDERIKE DELIUS

Mit den Schaufenstern von Sonnenstudios verbindet man im Allgemeinen schlechte Abbildungen von Sonne, Palmen und nackter Haut. Die meisten wirken dadurch billig und kühl, oder bestenfalls amüsant trashig.

Das sunline-Studio ist ein nettes, kleines Sonnenstudio in Kreuzberg, das auf diese „klassische“ Deko komplett verzichtet hat un stattdessen schlichte graue Jalousien mit farbiger Neonschrift verbindet. Meine Idee war, hier einzugreifen und durch Licht und Bewegung das eigentliche Produkt „Sonnenstrahlen“ in den Fokus zu rücken.

Hierfür wurde ein kostengünstiges Beleuchtungskonzept entwickelt, bei dem mit Hilfe von Folien, Ventilatoren und Spiegelungen eine phantastisch oszillierende Sonnenoberfläche ins Fenster geholt werden
kann.

2012_allesmussraus_016

 

 

ASA 90 DER FOTOLADEN – DIRK BIOTTO

Meist verweilen Passanten minutenlang vor den Unmengen an Kameras, Objektiven und anderen Schätzen, welche sich im Schaufenster zu einer schwarzen Wand auftürmen. Als Ausgangspunkt für die Installation einer Dunkelkammer aus Pappe in das Schaufenster war das Angebot an analogen Kameras und die Tatsache, etwas, was eigentlich stets im Dunkeln sein muss,in das Schaufenster zu bringen und für Jedermann sichtbar zu machen. Damit die einzelnen, sehr fein gearbeiteten Kameras in der Fülle der Objekte nicht untergehen, besteht die Dunkelkammer nur aus Papier und Pappe, die durch ihren plakativen Charakter die Kameras hervorhebt und in Szene setzt.

2012_allesmussraus_038

 

 

GLASEREI BUDSZUHN – MAREN BÖNSCH

2012_allesmussraus_044

Produzierende Betriebe benötigen selten wirklich ein Schaufenster. Trotzdem findet man sie oft in Erdgeschosslage in Wohngebieten.
Die Fenster werden dann leider meist lieblos mit Materialproben und Anwendungsbeispielen bestückt. Da in der Glaserei Budszuhn Unmengen von schönen Gläsern im hinteren Bereich des Ladens gelagert werden, ist somit schon genügend Material vorhanden um die Schaufenster zu dekorieren.
In den 4 großen Fenstern und einem kleinen Schaukasten sind Traumwelten aus Glas entstanden.
Eine Hochhauslandschaft mit Godzilla, Eisschollen mit Eisbären und Robben, ein Dorf mit Kirche, eine Berglandschaft mit Bergsteigern. Und der persönliche Favorit des Glasermeisters, die Mondlandschaft mit Raketen und Raumfahrer im Schaukasten.

2012_allesmussraus_045

2012_allesmussraus_047

 

TENZING | MARIE DIETZE | 2016

TENZING | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

Das Explorieren von Geometrien und Strukturen welche auf den fertigungsspezifischen Eigenschaften von Maschenwaren aufbauen, ist Gegenstand der Arbeit Tenzing. Übergeordnetes Ziel sind umfangreiche experimentelle Untersuchungen, die sich dem Erzeugen textiler räumlicher Systeme widmen. Der Projektstand umfasst verschiedene entwickelte Prinzipien von Systemen, welche vor allem auf der Elastizität mindestens einer ihrer Komponenten aufbaut.
Es handelt sich um eine Studie von Flächen und Formen, deren Haupteigenschaft ist, dass sie nicht im klassischen Sinne „entworfen“ werden können, sondern unter bestimmten physikalischen Belastungen, welche wiederum kontrollierbar sind, „entstehen“.
Die Prinzipien haben sich aus zahlreichen Experimenten herauskristallisiert und sind nicht klar voneinander zu trennen. Sie entstanden teilweise parallel, es gibt Überschneidungen und Unterkategorien. Man könnte sagen, es handelt sich um eine Familie. Ich habe lediglich versucht die Persönlichkeiten der jeweiligen Mitglieder kennenzulernen. Das eine ähnelt dem anderen mehr, dem nächsten weniger. Die Familienbande sind jedoch bei allen unverkennbar.

In allen Stadien meiner Experimentiertätigkeit liegt das Potenzial in der Entwicklung, Varianz und Optimierung der Prozesse weiterzugehen und Produkte für verschiedenste Bedürfnisansätze zu entwickeln, die aus unterschiedlichen Sparten – Architektur, Innenarchitektur, Design, bildende und performative Kunst und vielen anderen – erwachsen. Mit meiner Projektarbeit wurde für diese Potenzen der Grundstein gelegt und können auch für die mögliche Weiterentwicklung nachvollzogen werden.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, komplexe Zusammenhänge zu erfassen. Ihr wichtigstes Kriterium jedoch ist, Begeisterung für das Phänomen von elastischen zugbeanspruchten Konstruktionen zu generieren.
Es obliegt der individuellen Interpretation des Gestalters, die beschriebenen Funktionsprinzipien aufzunehmen und zu verarbeiten. Die somit erzeugten Lösungen können sich sowohl nah an den gezeigten Ansätzen bewegen, als auch völlig neue, sich lediglich an den beschrieben Grundprinzipien orientierende Produkte hervorbringen.
Diese Projektarbeit lässt diese Freiheit bewusst zu und öffnet somit unbegrenzte Räume der Gestaltung.

Kontakt: Marie Dietze

BETREUER
PROF Burkhard Schmitz / PROF Holger Neumann / DIPL-DES Antonia Kühne

OIKOS | MAY KULULA | 2016

OIKOS | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

OIKOS ist das Resultat einer intensiven Recherche sozialer Aspekte und Qualitäten von Esskultur am Arbeitsplatz. Entstanden ist ein Tisch für den kreativen Arbeitsplatz, der es ermöglicht mit der gemeinsamen Mahlzeit ein Raum für informelle Kommunikation zu schaffen. Schlicht und einfach lädt OIKOS dazu ein, zusammen zu kommen um gemeinsam zu arbeiten, zu kochen und zu essen.

Der Tisch als Insel in der Mitte des Raumes funktioniert als zentraler Treffpunkt für die Mitarbeiter. An einem Ort wie dem Coworking space, geprägt von temporärer Nutzung, garantieren zwei Räder die notwendige Flexibilität, denTisch bei Bedarf verstellen zu können. Damit der Tisch zum Kochplatz wird, ist in die Tischplatte ein Induktionskochfeld, eine Steckdose und Fächer für Stauraum eingelassen. Zusätzlicher Stauraum für Geschirr und Kochutensilien bieten die vier großen Schubladen aus gefalztem Metallblech unter der Tischplatte. Wenn der Tisch temporär zum Arbeitsplatz umfunktioniert wird, deckt eine Metallplatte den Herd ab.

Die 2×1 Meter große Tischplatte liegt auf dem ein Meter hohen Tischgestell, um an dem Tisch einfach im stehen arbeiten zu können und der hohen Dynamik gerecht zu werden, die die Arbeitsstrukturen des kreativen Arbeitsplatzes prägen. OIKOS schafft eine Plattform, in der Koch – und Esskultur zusammenkommen und sich Menschen im gemeinsamen Handeln begegnen.

BETREUER

PROF Achim Heine / PROF Ingeborg Harms / PROF Holger Neumann

 

 

Poc | Cathryn McAnespy

selbstbedienung_poc_cathryn_mcanespy_final_web_01 selbstbedienung_poc_cathryn_mcanespy_final_web_02  selbstbedienung_poc_cathryn_mcanespy_final_web_04

Poc

Why is it still more enjoyable to browse the internet on a computer or laptop, than on a smart phone or tablet? Opening and copying links quickly into new tabs or notes, and sharing websites or images are amongst the most important things needed when browsing the internet. All of these actions should be easy and enjoyable, with the option of shortcuts. POC is a touch browser that makes it not only easier but also fun to browse on a tablet.

In many other browsers: when opening, sharing or copying a link there is most often a large and long menu which takes over the screen and forces the user to read a lot. I created a pop-up menu, which is a quarter circle. It opens up above your finger so that the whole menu is visible. The menu has two sub menus, which turn into a dial when there are more icons to show. When the menu no longer fits within the screen because the link or image to be clicked is too close to the edge, it turns 45 degrees. The icons also turn, so that their orientation is always horizontal.

The pop-up menu is grey and white with an accentuating colour to give feedback. This highlighting colour is taken from the website being viewed. It picks up and uses an accentuating colour, so that the colour systems from the menu and website are never in opposition. The browser can recognise touch gestures as well as allowing the user to save their own gestures for certain functions. The touch of the finger leaves feedback in the form of a line which disappears when that chain of the gesture is no longer active. To get an overview of the open tabs, you drag down the tab bar. Like a filling system the tabs are displayed in a row, so you get a preview of what is in the tab before selecting it with a tap.

 

INHALER | DOMINIK GMEINER | 2016

INHALER | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

BETREUER
PROF Burkhard Schmitz / PROF Robert Scheipner / DIPL-DES Antonia Kühne

KONFIGURIERBARE WERKZEUGE | MARTIN KLINGNER | 2016

KONFIGURIERBARE WERKZEUGE | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

BETREUER

PROF Achim Heine/ PROF Holger Neumann / PROF Frank Spenling

 

 

ERICH ODER DIE WIEDERENTDECKUNG DER ECKBANK ALS EINLADUNG ZUR GASTLICHKEIT | KATHARINA RUHM | 2016

Erich oder die Wiederentdeckung der Eckbank als Einladung zur Gastlichkeit | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

Ausgehend von der Annahme einer zersetzten Idee der Gastlichkeit heute, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage nach der Bedeutung dieser menschlichen Kultur heute und wie Gastlichkeit zur Befriedigung der menschlichen Lebensverhältnisse beitragen kann. Dabei zielt der folgende Entwurf darauf ab, die Gastlichkeit in der überarbeiteten Form des Objektes Eckbank zurück in unser Eigenheim einzuladen.
Das Konzept des Entwurfes basiert auf einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema Gastlichkeit, Gesprächen mit Professoren, Korrekturen mit Externen Beratern aus Bereichen Architektur, Spatial-, Grafik- und Furnituredesign sowie den Ergebnissen der methodischer Bearbeitung der Thematik mithilfe von “Cultural Probes”.
Das Ergebnis dieses Projektes zur „Gastlichkeit“ ist „Erich“. Eine Eckbank. Sie verbraucht wenig Platz und ist deshalb ideal für kleine Stadtküchen. Der nach den Ansprüchen einer jungen Zielgruppe überarbeitete Entwurf der Eckbank, ist leicht, offen und aus nachhaltigen Materialien gefertigt. Durch die Variation an Nutzungsmöglichkeiten kann die Bank als Esszimmerplatz, Wohnzimmersofa, Arbeitsplatz oder Rückzugswinkel genutzt werden. Der, durch die leichte Konstruktion entstehende Platz unterhalb der Sitzfläche, kann als zusätzlicher Stauraum genutzt werden.
„Erich“ bietet Raum für belebende Unterhaltungen, aber auch einen Ruhepol in der Wohnung. Vor allem Bewohner mit wenig Raum, ohne Wohnzimmer, Arbeitszimmer etc. gewinnen durch die Vielseitigkeit „Erichs“ neuen Platz. „Erich“ erweitert so die Funktionalität, jedoch auch die Wohnlichkeit von beengten Lebenssituationen.

BETREUER

PROF Axel Kufus / PROF Kathrin Busch / KM Sametinger

FLANEUR | COSIMA DÖRNTE | 2016

FLANEUR  | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

Das Projekt Flaneur soll einen Ausblick in die Zukunft werfen. Es kann als eine Suche verstanden werden, auf essenziellen Fragen zu zeitgenössischen Themen wie Ressourcenknappheit, Herstellungsverfahren und faire Produktionsverhältnisse Antworten zu finden.

Flaneur beschäftigt sich mit der Frage ob Sneaker einerseits nachhaltiger sowie umweltfreundlicher konzipiert werden können, anderseits, mit der Parametrisierung von Schuhmodellen, um diese an spezifische Fussformen anpassen zu können.

In einer komplexen Gesellschaft, wird es für das Individuum zunehmend problematischer aus der Masse hervorzutreten. Unternehmen der Sneakerindustrie haben diese Problematik erkannt, werben so mit Produkten, welche den Anschein eines Unikats vorgeben.
Fakt ist jedoch, dass der Sneaker der Schuhgröße 38 die gleichen Maße und Schnitte beibehält, unabhängig der anatomischen Eigenschaften des jeweiligen Fusses und damit keine Rücksicht auf individuelle Fehlstellungen oder Gangarten nimmt. Um einen Schuh für die breite Masse in der gleichen Größe zu produzieren, muss von einem perfekten Durchschnittsfuss ausgegangen werden, womit konsequenterweise die Personalisierung des Konfektionsschuhs relativiert wird.

Flaneur ist ein aus TPU gedruckter orthopädischer Sneaker, der Ausblicke auf neue Möglichkeiten in der Schuhgestaltung bzw. Herstellung schafft. Dabei sind Automatisierung und Digitalisierung die Antriebsmotoren der neuen industriellen Revolution: Sie bieten die Möglichkeit Produktionsstätten in die Industrieländer zurückzuführen. Dadurch kann schneller auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse des Trägers reagiert werden. Zudem werden Produkte auf Bestellung produzierbar, womit Ressourcen durch den wegfallenden Überschuss geschont werden können.

Man kann die möglichen Herstellungsszenarien des Projekts Flaneur in 3 Zeitstadien unterteilen: der Gegenwart, der nahen Zukunft und der fernen Zukunft.
Die Gegenwart stellt meinen Prototypen dar. Er veranschaulicht, dass es möglich ist, einen 3D gedruckten Schuh zu gestalten, der durch seinen geometrischen Aufbau elastisch und somit tragbar ist.
Die nahe Zukunft beschreibt ein Szenario, in dem unterschiedliche Materialien für einen Druck gleichzeitig verwendet werden können. Man könnte sich dann vorstellen, wie Laufsohle, Einlagesohle und Schaft unterschiedliche Materialeigenschaften annehmen. Den Zonen der Einlagesohle könnten je nach Bedarf unterschiedliche Härtegrade zugewiesen werden, dem Außenrand der Laufsohle eine abriebfester Materialstärke und griffige Oberflächenstruktur und dem Schaft Eigenschaften eines textilen Fasermaterials verleihen.
In ferner Zukunft kann man sich den Durchbruch eines molekularen 3D Drucks vorstellen. Das heißt, die molekulare Geometrie eines Materials, wie zum Beispiel Kohlenstoff würde sich während des Herstellungsprozesses verändern.
Auch wir Menschen bestehen, sieht man einmal vom Wasser ab, hauptsächlich aus Kohlenstoff, nämlich zu zwei Dritteln. Durch die variable molekulare Geometrie, also dem Verhältnis der Atome zueinander, hat unser Körper sozusagen unterschiedliche „Stoffeigenschaften“.

BETREUER
PROF Burkhard Schmitz | PROF Ingeborg Harms | DIPL-DES Antonia Kühne

PLIMSOLL | WILLIAM JABBOUR | 2016

PLIMSOLL | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

 

Taking a look at how shoes are industrially made today shows a divided picture. On one hand, the shoe industry is at the cutting edge of innovation with 3D-knitting and latest aerospace materials. On the other hand though, the shoes we wear are still made like in the early 1900’s. So many different materials are manually glued and sewed together in countless mounting steps. There are many occasions to simplify.

Plimsoll is a project that explores smarter ways to manufacture shoes industrially. It take injection molding processes that exist in shoe manufacturing, and make them do much more than just a plastic sole. It asked the following questions: What if we could use molding to let a shoe be a single complex injection molded plastic part into fabric? can we make injected plastic bind fabric with fabric, seal fabric, provide reinforcements where needed, and make the holes for lacing?

The result is a shoe that is made with only two materials, one fabric and one plastic. Parts are not mounted with each other but practically manufactured into each other with a special mold that has been developed within this project. No sewing nor glue needed : that’s is what Plimsoll stands for.

BETREUER
PROF Burkhard Schmitz | GASTPROF Andreas Bergmann | DIPL-DES Julian Kempmann

Datagram | Katharina Bellinger

datagram_katharina_bellinger_final_web_1 datagram_katharina_bellinger_final_web_2 datagram_katharina_bellinger_final_web_3

Datagram

Mit der Benutzung des Smartphones produzieren wir jeden Tag Unmengen an Daten, wir verbrauchen sie, ohne genau zu wissen wo und wann und wie viel davon. Der Umgang mit den Daten und dem Smartphone spielt im digitalen Zeitalter eine große Rolle. Durch neue Techniken zum Speichern, Abrufen und Auswerten der Daten und mit Hilfe von Visualisierungen konnen Daten schneller und verstandlicher organisiert, präsentiert und verstanden werden.

Daraus ist die Idee zu Datagram 1.0 entstanden, eine Smartphone App, die es erlaubt das eigene Verhalten zu tracken und zu kontrollieren. Künftig könnte die Datensammlung transparenter ablaufen. Der Smartphone-Nutzer bekommt eine Vorstellung davon was Daten über ihn verraten: „Datagram Version 1.0 ist eine App, die es erlaubt, die verbrachte Zeit am Smartphone und in den Lieblings-Apps in Echtzeit zu beobachten.

Mit Datagram erhält man eine Analyse der Telefonnutzung, des Datenverbrauchs und Nutzung einzelner Anwendungen, zum Beispiel wie oft man den Bildschirm freischaltet. Außerdem zeigt die App den
Datenverbrauch, wenn man unterwegs ist und mit Hilfe der Kamerafunktion kann man seine Bilder direkt in die vorgefertigten Ordner in der Datengalerie speichern.“

Die Datenvisualisierung der drei Grafiken aus der App erfolgte in der Programmiersprache Processing. Jede einzelne wurde durch Animation oder Interaktivität zugänglich gemacht, um dem Besucher an dem UdK Rundgang die Möglichkeit zu geben, spielerisch die App zu erfahren.

ES LIEGT WAS IN DER LUFT | PATRICK PALCIC | 2016

Es liegt was in der Luft | 2016 | Bachelorarbeit Produktdesign

Frontal gesehen wirkt die Kupferschale mit ihren klassisch angeordneten Löchern wie eine gewöhnliche Uhr. Lediglich das Fehlen der Uhrzeiger gibt zunächst Rätsel auf. Die zwölf Öffnungen werden mit verschiedenen Essenzen befüllt. Aus dem obersten Loch, Punkt 12Uhr, rinnt die erste Flüssigkeit über die Kupferplatte und hinterlässt eine hauchzarte Spur auf der Oberfläche. Die Schale erwärmt sich. Die erste Essenz schwebt in der Luft.
Dem Betrachter wird damit die Möglichkeit gegeben, die Zeit mit einem weiteren Sinn zu erleben. Der Prozess wiederholt sich eine Stunde später, nur ist hier die Platte um ein Loch weitergerückt. Der Ablauf beginnt von vorne.

Odor per imbrem

Die größte Innovation der letzten Jahrzehnte in der Parfumindustrie war der Zerstäuber. Ein Konzentrat wird mittels einer kleinen Düse in ein Vielfaches zerteilt. In der heutigen Zeit besteht aber eher das Problem, einen Duft zwischen all den verschiedenen Geruchsquellen zu differenzieren.
Also war der Ausgangspunkt, Duftmoleküle so stark zu konzentrieren, dass sie isoliert von ihrer Umgebung wahrgenommen werden können und im besten Fall sogar sichtbar gemacht werden.
Der Vorgang des Duftauftragens soll dabei wieder in den Fokus gerückt werden.
Inszenierung. Spannung aufbauen. Sichtbarkeit der Gerüche. Isolation. Erwartung. Entfaltung. Geruchswahrnehmung. Berieseln lassen. Berauscht sein.

BETREUER

PROF Axel Kufus / PROF Ingeborg Harms / DIPL-DES Andreas Bergmann / DIPL-DES Hanna Wiesener

 

 

The Shit Show
PD: Omri Kaufmann, Pauline Schlautmann
GWK: Nele Groeger, Luisa Weyrich

the-shitshow_pauline_schlautmann_omri_kaufmann_final_web_1 the-shitshow_pauline_schlautmann_omri_kaufmann_final_web_2 the-shitshow_pauline_schlautmann_omri_kaufmann_final_web_3 the-shitshow_pauline_schlautmann_omri_kaufmann_final_web_4

The Shit Show

Die ShitShow ist eine interaktive Pop-Up Ausstellung für Studenten, Schüler und junge Angestellte. Besucher können die ausgestellten Gefühlssimulatoren anprobieren. Diese vermitteln dem Träger ein Gefühl für den körperlichen Stress, den gewisse psychische Zustände hervorrufen können. Das Konzept beinhaltet zudem eine Online Plattform für und Souvenirs wie zum Beispiel lustige Postkarten. Ziel ist es, die heutige Einstellung zu psychologischer Pflege in Frage zu stellen. Unser Projekt versucht geistigen Schmerz zu de-stigmatisieren und das Tabuthema geistiger Gesundheit präsenter und zugänglich zu machen. Geisteskrankheiten sind eine der verbreitesten Behinderungen weltweit, vor allem bei jungen Menschen.
Trotzdem suchen die meisten keine Hilfe auf bis sie schon lange darunter gelitten haben. Wir wollen klarmachen, dass man sich nicht dafür schämen soll, sich scheiße zu fühlen. Wir wollen, dass die Auswirkungen solcher Gefühle verständlich sind, damit mehr Leute informiert sind um Unterstützung zu bieten. Wenn das passiert, können Probleme adressiert werden bevor sie sich zu ernsthaften psychologischen Zustände entwickeln.

Say Hey
PD: Marie Scheurer, Cindy Valdez
GWK: Honey Khalkhali

say-hey_marie-cindy-honey_scheurer-valdez-khalkhali_final_web_1 say-hey_marie-cindy-honey_scheurer-valdez-khalkhali_final_web_2 say-hey_marie-cindy-honey_scheurer-valdez-khalkhali_final_web_4 say-hey_marie-cindy-honey_scheurer-valdez-khalkhali_final_web_8

Say Hey – A Sign To Connect

Den Anschluss in einer neuen Stadt wie Berlin zu finden ist nicht immer leicht. Wir wollen jedem helfen neue Menschen unkonventioneller und leichter kennenzulernen. Unser Logo steht für Offenheit gegenüber neuen Menschen. Wenn du also SAY HEY Sticker, Fahnen, Taschen, Sport Equipment irgendwo siehst, weißt du, dass du ganz einfach dort hin gehen und fragen kannst, ob du mitmachen darfst.

Vortragsreihe Material Changes: Peter Marigold

1 gjqwu_ebe2xagxbssapgnxfnz2ko_xjl3dms7gc_bginuueiriwu4f1lkwolifmepzybxockqeotc2y7dj2pp4qtk3lk6q-ayt74d3zxiwu5qcr1ejaeab4sw-28pccxajohhlyb5gs0-d-e1-ft

Die neue Vortragsreihe bei designtransfer lädt Designer, Künstler und Architekten ein, die Materialien neu kombinieren, ihre spezifischen Eigenschaften ausloten, neuartige Anwendungen und Verwendungsmöglichkeiten entwickeln und historische, regionale und globale Kontexte und die Zukunft von Ressourcen erforschen.

Peter Marigold ist Londoner Objektemacher und lotet bei seinen vielseitigen Projekten die spezifischen Materialeigenschaften aus wie als Entwickler von FORMcard, ein Bio-Plastikprodukt mit weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten für Alltagssituationen.

Vortrag: Donnerstag, 24. November 2016, 19:00
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Eintritt frei.
designtransfer, Universität der Künste Berlin, Einsteinufer 43, 10587 Berlin

Sava
PD: Tomma Hinrichsen, Dennis-Thong Nguyen, Lisa Schluder
GWK: Simon Meßmer

sava_tomma_hinrichsen_final_web_3 sava_tomma_hinrichsen_final_web_5 sava_tomma_hinrichsen_final_web_14sava_tomma_hinrichsen_final_web_15

Sava

Sava is a modular system for furniture building. Many camps provide refugees with only the bare necessities for living – walls, beds and food. Other important issues, especially concerning privacy and storage space are mostly neglected. Sava is designed to ll exactly that gap. The system consists of pre-cut chipboard, held together via cable ties, providing both stability and reversibility. Thanks to the cable ties, specialised tools and know-how are no longer a necessity, giving everyone the possibility to join the making process.

The concept includes instructions for basic furniture, e.g. a stool, a shelf as well as a storage box. The system opens more room to free experimental construction. The goal is to give the refugees a chance to take control of their environment and create something personal yet functional on their own.

 

Newcomer
Phillip Hainke, Milan Siegers
GWK: Taina Sondermann, Jan Stassen

newcomer_milanphilipp_siegershainke_final_web_2 newcomer_milanphilipp_siegershainke_final_web_3 newcomer_milanphilipp_siegershainke_final_web_4 newcomer_milanphilipp_siegershainke_final_web_6

Newcomer

Newcomer ist eine kostenlose App, die es ermöglicht die Stadt und ihre Bewohner kennenzulernen – eine Rallye für alle Neuankömmlinge! Die fremde Umgebung kann spielerisch erkundet werden, Begegnungen geschaffen und über längere Sicht ein Gefühl von Zuhause erzeugt werden.
Viele Menschen ziehen hier her und finden sich in einer völlig neuen Umgebung wieder. Es fehlen die Lieblingsorte und Treffpunkte der Heimat. Anstelle von Lieblingscafés und vertrauten Orten findet man nun komplizierte Bahnnetze und unbekannte Strukturen vor.
Wir haben uns mit der Flüchtlingsthematik beschäftigt, persönliche Gespräche geführt und neue Freunde gefunden. Uns haben Fragen zu dem Alltag und den Schwierigkeiten des Ankommens umgetrieben. Kernfrage war: Was können wir machen, um ein Gefühl von Wohlsein zu erzeugen?
Zum Einen haben alle ein Smartphone und bewegen sich damit durch die Stadt. Nichts desto trotz hilft das allerdings nicht, um eine Nähe zur Stadt aufzubauen.
Die zweite Einsicht bezieht sich auf die Gestaltung des Alltags. Gerade zu Beginn sind viele Neuankömmlinge mit den bürokratischen Hürden beschäftigt und warten immer wieder auf Dokumente. Dies führt oft zu Langeweile. Die Gewöhnung fällt schwer und es gibt wenige Begegnungsmomente.
Newcomer soll die Stadt auf eine spielerische Art erfahrbar und erspielbar machen. Über mehrere Episoden hinweg wird es verschiedene Aufgaben geben, durch die man die Stadt erkunden kann.

 

Kochgelegenheiten
PD: Anna Petersen, Cindy Peng, Luisa Rubisch mit Miriam Kadel & Dominic Schneider

kochgelegenheiten_final_web_1 kochgelegenheiten_final_web_2  kochgelegenheiten_final_web_6

Kochgelegenheiten

KochGelegenheiten bietet sowohl die Möglichkeit Zugang zu bestehenden Kocheinrichtungen zu erhalten, als auch neuartige Kocherfahrungen zu machen.
Bisher besteht das Projekt aus mehreren mobilen Kochstellen und einer mehrsprachigen Karte. Auf der Karte sind eben diese Kochstellen neben anderen bestehenden Gemeinschaftsküchen und Kochgelegenheiten im Berliner Stadtteil Neukölln als Teil eines neuen integrativen Netzwerks verzeichnet.
Die Idee beruht auf der Beobachtung, dass viele Menschen in Berlin keinen oder nur einen limitierten Zugang zu Kochmöglichkeiten haben. Dies gilt zum Beispiel für Geflüchtete, die in Flüchtlingsunterkünften leben, indenen die Verpflegung oft entweder durch Catering-Services oder in Kantinen bereitgestellt wird.
 Solche Dienste schaffen es selten, den vielfältigen Esstraditionen der multikulturellen Bewohner gerecht zu werden. Essen selbst zuzubereiten und mit anderen zu teilen ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Kultur und spielt eine wichtige Rolle im Bezug auf Komfort und Wohlbefinden.
KochGelegenheiten ist ein Experiment, das Menschen ermöglicht, für sich selbst und andere zu kochen. Es fördert interaktive Esskultur im Berliner Gesellschaftsleben.

 

Cloudi
PD: Moriel Blau, Christine Oehme, Lujia Zhu
GWK: Luise Kröning

cloudi_teamable_final_web_1 cloudi_teamable_final_web_2 cloudi_teamable_final_web_4 cloudi_teamable_final_web_6 cloudi_teamable_final_web_8

Cloudi – die Schaukel

Wo beginnt Behinderung? Ist es die Beeinträchtigung selbst, die die Menschen behindert? Oder sind es die Einstellung und Wahrnehmung der Gesellschaft sowie eine nicht barrierefreie Umwelt, die behindern?
Es gibt wenig Begegnungsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung im deutschen Sozialstaat. Somit entstehen Vorurteile und Berührungsängste.
Wir können der Gesellschaft helfen, ihre sozialen und umgebungsbedingten Barrieren fallen zu lassen, indem wir zu Interaktion durch das gemeinsame Spiel ermutigen.
Unsere Ideen reichten von einem ganzen ein Konzept für einen inklusiven Spielplatz zu  Spielobjekten, da Versuche, inklusive Spielangebote im Außenbereich zu erschaffen, selten gelungen sind. Wir haben uns in unserem Design auf jüngere Kinder fokussiert, die wenig Muskelkraft haben. Da die Skizzen von organischen Strukturen zunehmends die Form einer Wolke annahmen, wurde CLOUDI, die Schaukel, geboren.
Der Forschungs-, Iterations- und Prototypingprozess sowie die gewonnenen Erkenntnisse durch Interviews mit betroffenen Personen und Familien, Werkstätten- und Museumsbesuche sind dokumentiert auf: http://hackingutopia.cre8tives.org/cloudi.
Die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder haben die Vorgaben für die Gestaltung der Schaukel geliefert: Diese muss die Körperhaltung unterstützen, weich genug sein und Anpassungsfähigkeit an die Körperform aufweisen.
Memory Foam erschien als die beste Option,  da dieser die zerreiß-beständigere und flexiblere Lösung sowie mehr Komfort und Sicherheit als die anderen getesteten Materialien (elastische Bean Bags, Neopren-Überzug, Flexfoam III) bietet.
Das zeitlose Bildungskonzept von CLOUDI ist für alle Menschen ansprechend, da es ihre Leben durch Diversität bereichert. Wir möchten mit unserem Konzept dem universellen Design so nah wie möglich kommen. CLOUDI ist nicht barrierefrei in dem Sinne, dass das Objekt zugänglich für Rollstühle ist, aber es ist ein Ansatzpunkt für unsere Vision von einem inklusiven Spielplatz und Gesellschaft. Es ermöglicht den Kindern eine aktive Teilhabe. Das Ziel ist es, die Schaukel auf einem öffentlichen Spielplatz als Pilotprojekt zu installieren. Wir haben festgestellt, dass das Human Centered Design eines Spielplatzgeräts zu ambitioniert für ein Semesterprojekt ist, daher sind die Leute dazu angehalten, diese Innovation weiterzuentwickeln und umzusetzen:  https://www.startnext.com/cloudi.

Fotos © Manuel Meinhardt