Phaenomotion (2006)

SoSe 2006
Hauptstudium

Projektbetreuung:
Prof. Inge Sommer, Prof. Egon Chemaitis, KM Katja Thoring

Projektleitung Opel:
Rudy Hedfeld, Mark Fölsener, Kay Petrak, Eva Pelster

Teilnehmer:
Ana Aguilera, Bianca Custódio, Schlomi Daniel, Nina Farsen, Laurent Gongora, Stephanie Jasny, Asia Piascik, Philip Paul , Marlene Schaefermeyer

 

Design inspiriert von Bewegung

Erscheinungsformen der Bewegung in Natur, Kunst, Alltag, Film und Klang zu untersuchen, darzustellen und durch Gestaltungsexperimente und Transformationen neu zu interpretieren war Ziel dieses Projekts.
Aus der intensiven Auseinandersetzung mit verschiedensten Bewegungsphänomenen entstanden neue Fragen an das Produktdesign. „Was geschieht, wenn die Tapete müde wird? Kann ein Tisch unscharf sein? Wie sieht eine Kreuzung zwischen Korallen und Lichtschaltern aus? Die entstanden Objekte lassen eine große Bandbreite an Fragestellungen und Herangehensweisen erkennen, wobei sich alle Entwürfe im Spannungsfeld zwischen künstlich und natürlich, statisch und lebendig aufhalten.

In der ersten Projektphase wurden Bewegungsmuster von Artefakten in der Kunst und im Alltag, von Bildern, Filmen und Tönen sowie von Naturobjekten in ihren sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungsformen untersucht, erforscht und durch visuell/auditive Operationen wie Abstraktion, Verdichtung oder Verfremdung transformiert und dargestellt.
Im folgenden Verlauf wurden die Ergebnisse systematisch und assoziativ im Hinblick auf Anwendungsmöglichkeiten interpretiert, in Vorversuchen überprüft und schließlich mit dem Ziel einer konkreten oder spekulativen zukünftigen Anwendung weiterentwickelt.

Als „Starter“ erhielt jeder Studierende ein Paket mit je vier Begriffen, die mit einem bestimmten Bewegungs-Prinzip verbunden waren, z.B. Angelrolle/Python/Trällern/Eadweard Muybridge. Jeweils drei der vier Begriffe mussten recherchiert und beobachtet, ihre Erscheinungen und Bewegungsmuster untersucht und in einer geeigneten Weise dargestellt werden.

Bewegungsphänomene auf der Erscheinungsebene genau zu erforschen, ihre Charakteristik zu erkennen, diese zu abstrahieren und in sinnlich wahrnehmbare Gestaltungsexperimente zu überführen, ist kennzeichnend für die Methodik der phänomenologischen Studie. Das gestalterische Experimentieren verlangt eine möglichst „naive“ Sicht auf die Dinge, bei der alles Gelernte, alles Wissen – die Python ist gefährlich, die Angelrolle ist zum Fischen – vorübergehend ausgesetzt wird. Erst in einem weiteren Schritt wurden die so entstandenen Objekte auf eine neue Verwendung hin bewertet und entsprechend weiterentwickelt.

 

Phaenomotion Leporello

 

Phaenomotion Ausstellung bei OPEL