WORD UP!

interdisziplinäres
Entwurfsprojekt

ab 5. Semester BA

Lehrende:
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen
KM Lars Paschke
KM Pascal Kress
LB Ira Solomatina

Kursplan und Räume: Projekttage Mo, Di 10-16 Uhr, Straße des 17. Juni 118, Raum: n.a.

erstes Treffen 15.04.19 Grunewaldstraße 2-5, Raum: 210

 

WORD UP!

Bekleidung wurde vielfach als semiotisches System beschrieben. Sie trägt individuelle Werte und Vorstellungen in den öffentlichen Raum und illustriert mitunter das (Nicht)Wissen ihrer Träger*innen über Mode und Textilien. Text auf Bekleidung stellt eine zusätzliche Ebene der Kommunikation dar, adressiert die Öffentlichkeit direkter als die Bekleidung selbst und steht mit ihr in einem Spannungsfeld.

In dem interdisziplinären Entwurfsprojekt Word Up! möchten wir uns der Kombination dieser beiden Zeichensysteme widmen. Hierzu sollen Beispiele aus der Mode- und Kostümgeschichte herangezogen werden, wie etwa Rudi Gernreichs Alphabet Dress, die Kollektionen von Walter Van Beirendonck, die bedruckten T-Shirts von Katherine Hamnett oder die meme-ready Couture-Kollektion von Viktor & Rolf. Zudem werden weitere Schnittstellen zwischen Textilien und Text betrachtet und nach ihren zugrunde liegenden Werten und Systemen untersucht. Beispiele hierfür sind das Quipus der Inca oder die Beschreibung von modischen Silhouetten anhand von Buchstaben.

In Zweierteams, bestehend aus Studierenden des Modedesigns und der Visuellen Kommunikation, sollen Konzepte entstehen, die sich mit den kommunikativen Potentialen von Bekleidung beschäftigen. Studierende sollen dabei inhaltlich klären, was kommuniziert werden soll und wie es sich im Zusammenspiel zwischen Text und Bekleidung darstellt. Welche Wertvorstellungen liegen den Projekten zugrunde? In welchem Bezug stehen beide Zeichensysteme? Wovon berichten sie? Welche Techniken werden angewandt, wie verhalten sich diese inhaltlich zu den jeweiligen Disziplinen und wie beeinflussen sie diese formell?

Modedesign-Studierende werden Mode als semiotisches System analysieren und sich mit ihr aus postkolonialer Perspektive auseinandersetzen. Die Studierenden der Visuellen Kommunikation befassen sich mit Typografie als illustratives Element und der Transformation von Text zu Bild. Auf Grundlage der gemeinsam entwickelten Konzepte soll eine gestalterische Methodik und Formensprache entwickelt werden, die visionäre Beiträge schafft.

Bei der Produktion können alle Werkstätten und alles Equipment an der UdK Berlin in Betracht gezogen werden, wie z. B. die Textildruck-, Mechatronik-, und Holzwerkstatt, Lasercutter, 3D-Drucker, usw.

Die Ergebnisse der Zweierteams umfassen jeweils drei Outfits mit typografischen Elementen, deren fotografische Inszenierung in einem Shooting, sowie eine gedruckte Dokumentation, die den Entstehungsprozesses des Projekts veranschaulicht.

Bildcredit: Lucy Orta, Nexus Architecture (2001)