Archiv der Kategorie: Allgemein

HOW TO INTERPLAY

3 – wöchiges Projekt zur Entwicklung kinetischer Materialinszenierungen mit Materialien aus dem Sortiment von Modulor

 

SOLAR OVEN | JUAN GARCIA

SOLAR OVEN

The aim of experimenting within this project was to heat the plastic material until it was completely melted and then to inject threads of the plastic material that was in the syringe.
At the same time I collected various objects that were seen as garbage by other students. The objects were broken ceramics, wood scraps, or a piece of metal. I tried to combine these objects with the molten plastic to give the material a new concept.

Juan Garcia, 1. Sem. Master/Anpassung

PROCESS

 

 

TO DO’S | TIMELINE


 SEMESTERPLANUNG


15. SW

Mo. 21.01.19
· 10:00 Konsultationen

Di. 22.01.19
· 16:00 – 19:00 Theorieseminar

16. SW

Mo. 28.01.19
· 10:00 Konsultationen

Di. 29.01.19
· 16:00 – 19:00 Theorieseminar

17. SW

Mo. 04.02.19
· 10:00 Aufbau Präsentation

Di. 05.02.19
· 16:00 – 19:00 Theorieseminar

18. SW

Mo. 11.02.19
· 10:00 Präsentation

 

Geschützt: INSPIRATION

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CLAYMETALCORALS | ANDREAS WEIDAUER

Claymetalcorals started nothing else than a Blow-torch, a roll of tin and clay. While heating up the soft clay became hard, brittle and fracmental. In opposite to the hard metal which became liquid, dynamic and alive. This contrast makes me so fascinated to dive deeper into wild experiments.
I have examined seven different metals, tin, zinc, copper, brass, bismuth, bariumsulfat and silver with regard to different temperatures in the kiln.

Andreas Weidauer | 4. Sem.

PROCESS

 

 

VISIT: German Techik Museum Berlin | SuSe 2018

24 April 2018: visit to German Techik museum Berlin

For the Power House Shorttime project a research visit was paid to German Techik Museum Berlin. There are not many impressions left of that. Just a snapshot and few quick films of what inspired.

 

STORY TAIL | LIRAN LEVI

Story Tail

Think it over!

Gestalter
Liran Levi

Beteiligte Unternehmen
Haarmanufaktur Petra Kalkstein

I was sitting in my room with Vivaldi in the background, playing with my hair and staring into space. A fly that came into my room distract my thoughts away.

Tomorrow I will wear everything brown!

 

MUSIC DROP | NOA LERNER

GestalterIn
Noa Lerner

Beteiligte Unternehmen
Fast Part Kunststoff-Technik Gmbh

internationales Patent angemeldet

Auszeichnungen
Karl-Hofer-Preis 2007
Music Ally/MidemNet
New Business Showcase

Der „Music Drop“ enthält einen Song. Oder ein Gedicht. Oder eine Botschaft. Es gibt zwei Versionen: Entweder kann der MP3-Player ein Musikstück nur einmal abspielen und gibt so dem Moment seine Einmaligkeit zurück. Die 1GB-Version kann hingegen wie ein iPod beliebig oft bespielt und gehört werden. Derzeit wird das Produkt zur Marktreife entwickelt.

Noa Lerner hat mit dem „Music Drop“ den internationalen Karl-Hofer-Preis 2007 zum Thema „Existentieller Luxus“ gewonnen.
Das Museum of Modern Art in New York präsentiert den „Music Drop“ auf seiner Webseite zur Ausstellung „Design and the Elastic Mind“.
Auf der internationale Musik-Leitmesse „Midem“ wurde der „Music Drop“ auf den zweiten Platz der vielversprechendsten Weltneuheiten des „Music Ally/MidemNet New Business Showcase“ gewählt.

 

TEMAE | JANJA MAIDL

Temae

Der Teebeutel, der anzeigt wann der Tee fertig ist

GestalterIn
Janja Maidl

Schutzrecht angemeldet

Der Teebeutel wird mit dem Etikett auf den Tassenrand gelegt und präsentiert einen Streifen, der die gewünschte Intensität oder Wirkung des Tees anzeigt. Jede Teesorte hat eine spezielle Markierung, die sich an der Dauer der in einem Papierstreifen aufsteigenden Flüssigkeit orientiert. Das Prinzip eignet sich so-wohl für kulinarische als auch medizinische Tees.

 

DUNE | JAKOB DIEZINGER

Dune

The Sandman’s Ashtray

Gestalter
Jakob Diezinger

Beteiligte Unternehmen
H.& PH. Behr Giesserei GmbH & Co KG

Dune ist ein Aschenbecher aus reinem Sand. Er ist aus der Idee heraus entstanden, die vortrefflichen Eigenschaften von Sand in loser und gepresster Form zu nutzen. Der Aschenbecher löst sich bei Kontakt mit Wasser vollständig in losen Quarzsand auf.

 

TRIKOTON | MAGDALENA KOHLER UND HANNA WIESENER

Trikoton
Vom Stimmmuster zum Strickmuster


GestalterInnen
Magdalena Kohler
Hanna-L. Wiesener

Beteiligte Unternehmen
Stefanie Siepmann Strickerei
Watebo Lasercutting
W. Post Spezialnäherei

Wie fühlt es sich an, wenn der Pullover zum Aufnahmemedium der eigenen Stimme wird? Wenn sich die Charakteristika der Stimme in der Kleidung wiederspiegeln: monoton, sanft, hysterisch oder warm…?
Ausgehend von der Stimmstrickmaschine GELSOMINA entstand das Label TRIKOTON, das jetzt für das gesamte Projekt steht. Der Kleidungsstoff wird zur direkten übersetzung der Stimme: auf der Grundlage einer Stimmnachricht entsteht mit Hilfe digitaler Technik ein StricBeteiligte Unternehmenster, welches die gestalterische Qualität der Stimme visuell und haptisch neu erfahrbar macht.

 

DESIGN REAKTOR | SS 2007

 

Innerhalb der Universität der Künste verbindet der Design Reaktor erstmals 81 Studierende aus sechs Fachrichtungen und zehn Professuren: Mode- und Produktdesign, digitales Design, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Kommunikationsdesign, Foto und Video.

Prof. Burkhard Schmitz (Chairman)

Dipl.-Kauffrau Tanja Mühlhans, Projektpartnerin bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Referentin für Kreativwirtschaft

Leitung der Entwurfsgruppen

Produktdesign
Prof. Achim Heine, Frank Steinert, Prof. Axel Kufus, Wilm Fuchs, Marcus Keichel, Prof. Inge Sommer, Konrad Süßkow, Karen Olze

Digitale Medien
Gast Prof. Franz Fietzek, Hermann Klöckner

Modedesign
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Prof. Grit Seymour, Franziska Schreiber

Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation
Prof. Jürgen Schulz, Claudia Nicolai

Visuelle Kommunikation
Prof. Fons Hickmann, Peter Bünnagel, Franziska Morlok

Der Design Reaktor Berlin ist ein disziplinübergreifendes Forschungsprojekt der Universität der Künste Berlin. Ziel sind innovative Kooperationen zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Gestaltern, um die Strategien und Perspektiven postindustrieller Standorte am Beispiel Berlin zu erforschen.

52 Betriebe jeglicher Couleur
Von der Mozarella-Käserei über einen Graveur bis zum Gummiwarenhersteller, vom Auto-Tuner über die Kofferfabrik bis zum Pastamacher, von Low- bis Hightech konnten wir 52 Unternehmen als Kompetenzpartner für die Zusammenarbeit gewinnen.

Verknüpfen und Ermöglichen
In einem zweiwöchigen Workshop-Cluster entstanden durch experimentelles Verknüpfen der Gewerke, Materialien, Technologien und Tools der Unternehmen hunderte von Ideen. Nach Einschätzung des Realisierungs- und Marktpotentials durch eine Jury wurden 57 Produkte mit hoher emotionaler und funktionaler Relevanz in enger Kooperation mit den Betrieben weiterentwickelt. 6 Patente wurden angemeldet.

Positionierung zwischen Experiment und Kommerz
Traditionell wird erst ein Produkt entwickelt, dann die Kommunikation und die Distribution geplant. Im Design Reaktor Berlin wird dies zeitgleich erarbeitet, um die Effizienz der Entwicklung und die Identität der Produkte zu steigern. Angestrebt wurde eine Positionierung der Produkte zwischen Experiment und Kommerz. Expertengespräche zu Markt-, Kommunikations- und Distributionsstrategien begleiten den Design Reaktor Berlin.

Praktisch-experimenteller Ansatz
Wesentliche Merkmale der Prozessgestaltung sind:
– der unmittelbar praktische Ansatz
– das disziplinübergreifende Arbeiten
– das Bilden von Schnittstellenkompetenz
– die kooperativen Autorenschaften
– die dynamische Projektsteuerung
– Kommunikation, Verbindlichkeit und Marktrelevanz
– die persönliche Initiative und die daraus entstanden vielfachen Beziehungen
In dieser disziplinübergreifenden Arbeitsweise werden interessante Potentiale für eine zukünftige Forschungskultur zwischen der Universität der Künste Berlin und Partnern aus der Wirtschaft sichtbar.

Die zweite Phase
Eine Hochschule kann entwickeln, initiieren und so dem Markt die Hand reichen. Für die kommerzielle Umsetzung braucht es jedoch Partner für den Transfer in den Markt wie Unternehmen und Agenturen.
In der ersten Phase sind über 50 Produkte entstanden. In der zweiten Phase soll aus diesen praktischen Erfahrungen eine Methode der Vernetzung für postindustrielle Strategien formuliert werden. Beides wird in einem Katalog, einer praxisrelevanten Dokumentation und weiteren Ausstellung veröffentlicht.

Design Reaktor Berlin / Alle Beteiligten
Design Reaktor Berlin / Website
Design Reaktor Berlin / Publikation

 

TRETMÜHLE | LISA BÖHM UND AGNES KELM

TRETMÜHLE

How can we use the principle of rotation, created through a manual performative process, to create individual objects?

The use of rotation has a long tradition in ceramic processing.
This project uses it in a slightly different context.  Aim of the process is not to create perfect symmetrical objects but rather to experience a production process in teamwork. One is driving, the other one shapes the object. This interaction is influencing the result.

The machine is build as an add-on for a bicycle so that it offers the flexibility and freedom to go and work in different places than a classic workshop. Why not going to find clay by yourself and create nice objects on the spot?

Lisa Böhm, 3. Sem.
Agnes Kelm, 5. Sem.


PROCESS

 

 

PRESSTO | SANDRO BODET

PRESSTO

The focus of this project was oriented since the beginning on the field of extrusion. With different profiles various interesting forms can be created out of the ceramic mass. During the semester the creation of new profiles and numerous experiments lead to a new technique that allows one to quickly and easily generate fine objects and forms . the selfmade press is therefor an essentiel part and can be used as an analoge workstation that works everywhere and without electricity. Through a footpedal the ceramic mass is extruded in a thin tube. At the end of this tube the different extruderprofiles can be fixed. In contrast to most extruders PRESSTO uses the energy of the leg to push the material foreward and therefore both hands can be used in the modelling process. The one wich is holding the tube can precisely determine the form. The other hand can turn and adjust the object during the building phase. Thanks to this a playful way of getting to know the material is possible and delicate objects can be produced.

Sandro Bodet | 4. Sem.


PROCESS

 

KAIRO | CHRIST VAN LEEST, JULINKA EBHARDT, STEPHANIE HORNIG

One of the great features of Alcantara® is its immense strength and durability. Since Alcantara® is a high quality material it is very easy to cut, simply with scissors or laser. By combining these powerful characteristics a pattern can be cut with only small tolerances and still the Alcantara® material doesn’t lose its strength. kairo is a system of sunblinds. When closed the structure is flat like a surface and doesn’t allow light coming
through, when opened the surface mutates into a three- dimensional structure which lets the incoming light through.

 

 

FAKE WOOD | ULF BRAUNER

The soft material Alcantara® is layered into cylindrical shapes and hardened with epoxy resin. Layers differ in colour and are wrapped circularly to achieve a wood-like structure with its annual rings. The result is a solid workpiece that can be used like any piece of wood; it can be sawn or grinded and cut into any shape. Its unnatural colours attract the viewer’s attention and raise his curiosity   about the material’s origin.

ALCANTARACEAE FLECTENS ROTABILIS | ULF BRAUNER

Epoxy-hardened multi-layered Alcantara® combined with a laser-cut structure creates solid workpieces with a flexible center. Depending on the structure of the cut, the piece will be able to stretch or to contract,     to twist or to squeeze. The one seen here can rotate in a circular movement remaining in its vertical position.

 

 

ROTOCOATING | MALTE LICHT UND GUNNAR SÖREN PETERSEN

We freeze one moment of the typical cuttlings, to be able to watch and feel it in detail and not only the cuttlings in motion.
First, an Alcantara® pattern is to be weld airproofed and the epoxy resin has to be injected. After fixing the bag in the Rotomoulding machine, rotate the cast mould until a constant and cured wall thickness is received. The achievement is a defined shape which drapery is unique in every single object produced. Also, the soft outer surface of the material is maintained and combined with the stiff inner part.

This object is one of our results out of the rotocoating process. An Alcantara® pattern is weld airproofed and blown up into a stiff cast mould. After injecting the epoxy resin, the pattern has to rotate in the machine until we receive a constant and cured wall thickness. The achievement is an defined shape combined with an in every single produced object unique drapery. With this technique we are able to maintain the soft outer surface and combine it with the stiff inner part. A frozen moment of the typical behavior of this material.

 

 

THERMOFORMED BODIES | FRANZISKA MÜLLER

Thermoformed bodies is an utopia about how clothes will be manufactured in the future. Standing between two layers of Alcantara®, the costume will be welded directly in your individual size. Patterns, cutting and stitching will not be necessary anymore. Using heat and pressure, it is possible to do away with traditional methods like sewing and to compose a shape in a different way.

 

Shibari | Malte Bossen

 

Shibari

Wie gehe ich mit Unordnung um? Was tue ich dagegen?
Müssen Dinge versteckt werden? 

Das stumpfe Wegsortieren von Sachen, spielerisch in einem Element umgesetzt. Es sollen keine Sachen versteckt, sondern in einem Rahmen dargestellt und hervorgehoben werden. Eine Lösung für den minimalistischen Haushalt. 

Nicht nur in Verwendung als Regal, sondern auch als reines Objekt wirkt es im Raum. Sei es auf dem Boden oder auf dem Tisch, die Größe von 30cm x 45cm lässt den Kasten im Raum hervortreten, egal wo er steht. Außen wirkt das Weiß unscheinbar. Innen wirft das Schwarz neue Schatten auf das hineingesteckte Objekt. Es wird in Szene gesetzt. Das innen gespannte Gummseil bietet durch seine Flexibilität viele Variationen zur Benutzung des Kastens.  Sei es als Bücherregal, Obstregal oder Flaschenhalter. Entscheide selbst, was und wie du es reinsteckst.

K A R O | Georgia von le Fort

 

K A R O

Netze und ihre Struktur weckten mein Interesse für dieses Projekt. Die Knüpfart und das Muster, wie auch das Material spielen eine wichtige Rolle bei den Eigenschaften von Netzen.
In der Recherche von „Soft Objects“ inspirierten mich Objekte, die durch eine Ausdehnung von flexiblen Materialien die darunter liegenden Objekte sichtbar werden lassen und die Form abzeichnen.
Das Projekt beschäftigt sich mit den Eigenschaften des Ausdehnens und Umstülpens von Netzen.

K A R O sind Körbe, die aus Netzschläuchen hergestellt sind. Sie bestehen aus Moosgummi in verschiedenen Farben und Größen. Die Körbe sind ein unkomplizierter Aufbewahrungsort wenn Platz benötigt wird und sie sind anderenfalls leicht zu verstauen. Außerdem werden die Körbe durch das Auffüllen stabiler. Durch die flexible Struktur ist K A R O in unterschiedlichen Höhen zu benutzen und kann nach Belieben verändert werden.

 

Foamaire | Marcel Bauerfeind

 

foamaire

foamaire ist ein Sitzmöbel, das sich die Prinzipien von Luftdruck zunutze macht.

Im komprimierten Zustand wird lediglich das inflate-Ventil geöffnet. Foamaire richtet sich in kurzer Zeit durch ein eigens entwickeltes Pumpsystem selbständig auf. Im maximierten Zustand angelangt, wird das Ventil verschlossen.

Überdruck tritt auf, sobald sich eine Person auf foamaire setzt. Die enthaltene Luft findet keinen Ausweg im luftdicht verschweißten Körper und bietet somit ausreichend Stabilität für ein angenehmes Sitzen.

Wird foamaire nicht mehr benötigt, wird das Ventil geöffnet. Die obere Halbschale wird in Richtung Boden gedrückt, sodass die Luft entweicht und der Schaum komprimiert wird. Beim Minimum angelangt, wird das Ventil verschlossen. Der enthaltene Unterdruck garantiert, dass foamaire in Position bleibt und mühelos verstaut werden kann. 

Embrace | Valentin Bufler

 

Embrace

Bei Gestaltung geht es viel um Kontrolle. Kontrolle darüber, wie sich etwas verhält, wie etwas aussieht, wie etwas funktioniert. Vereinfacht kann man sagen, dass man immer mehr Kotrolle verliert, desto weicher das Material wird. Wie weit kann man hier gehen? Was ermöglicht so ein bewusster Kontrollverlust? Diese Grenze auszuloten kann ein sehr spannender Prozess sein. In diesem Semester versuchte ich kontrolliert ungenau zu sein. 

In diesem Semester beschäftige ich mich mit Körpern, die mit Luft gefüllt sind. Für mich war interessant herauszufinden, wie unterschiedlich diese Körper sich verhielten. Dies hing von den Materialien ab, der Materialstärke, dem Unterschied zwischen Innen- und Außendruck, der äußeren Form, und den Hohlräumen für die Luft. Je nach Kombination führte dies von einer Aussteifung und Stabilisierung des Körpers bis hin zu Bewegungen. Vor allem die Kombination aus expandierendem Innenkörper und restriktiver Außenhaut faszinierte mich.

Nach der Zeit des Experimentierens entschied ich mich, für meinen Entwurf ein Nackenkissen zu entwickeln. Die meisten Nackenkissen auf dem Markt bieten erstaunlich wenig Halt und Unterstützung. Somit stellte ich mir die Frage, wie ein Nackenkissen aussehen müsste, das besser den Kopf stützt und somit den Nacken entlastet.

Der Prototyp besteht aus drei Luftpolstern aus TPE-Folie, die sich in einer Hülle aus sog. Abstandsmaterial befinden. Dieses Abstandsmaterial erlaubt Luft zwischen dem Innenkörper und dem Benutzer zu zirkulieren. Des Weiteren hat es eine netzartige Struktur und ist somit dehnbar. Dies ermöglicht der Hülle die Luftposter immer gut zu umschließen. Da die Luftpolster nicht miteinander verbunden sind, kann man sie unterschiedlich stark aufblasen, um einen möglichst großen Tragekomfort zu gewährleisten.

Die Gesamtform legt sich über die Schulter des Trägers und findet so einen guten Halt. Über der Brust des Trägers lässt sich das Nackenkissen mit einem Magneten verschließen um auch laterale Belastungen besser abfangen zu können. 

Bond | Kimia Amir Moazami

 

Bond

Ausgangspunkt für BOND war die Begeisterung für die simple Funktionalität eines herkömmlichen Gummibands. Ein Gummi kann schnell verschiedenste Volumen zusammenhalten und sich immer wieder neu anpassen. 

Mit BOND wollte ich die Einsatzmöglichkeiten des Gummibands erweitern und seine Eigenschaften ausreizen.

BOND besteht aus zwei Teilen, einem festen Element und dem flexiblen Gummiband. Durch den festen Part wird das Gummi gespannt und kann an einer Wand oder ähnlichem angebracht werden. So entsteht eine flexible Aufbewahrungsmöglichkeit, die im unbenutzten Zustand visuell und real kein Raum einnimmt.

Die wichtigste Frage bei BOND, war zu klären wie das Gummiband (Teil A) und die Unterkonstruktion (Teil B) zusammenkommen um die Handhabung und das Anbringen möglichst einfach zu gestalten.

Form 1

Bei der ersten Form existierte noch keine Halterung für das Gummiband. Durch die Spannung blieb das Gummi ganz gut in Position, beim Anbringen gab es allerdings Probleme.

Form 2

Die zweite Form funktionierte sehr gut, wirkte jedoch sehr klobig und alles andere als zurückhaltend.

Form 3

Bei Form drei versuchte ich das Gummi mithilfe einer kleine Auswölbung in Position zu halten, doch wie das Bild schon vermuten lässt funktionierte dies nicht besonders gut.

Form 4 

Da Form 2 wunderbar funktioniert hatte, entschied ich mich das Prinzip beizubehalten und die Form entsprechend umzugestalten.

Die fertige Reihe

Nachdem die Form-Frage geklärt war, ging es darum, geeignete Größen zu finden, um Bond möglichst universell einsetzen zu können. Da BOND ursprünglich vor allem für Bücher gedacht war, orientierte ich mich hierbei zunächst an durchschnittlichen Buch Formaten. Es stellte sich heraus, dass sich diese DIN-Formate auch für viele andere Dinge, gut eigneten. So entstand die dreiteilige Reihe mit den Längen: 240mm 175mm und 110mm.

Arma | Paulina Heinz

 

Arma

Festigkeit und Stabilität. Nicht etwa zwei Begriffe, die zunächst im Zusammenhang mit dem Thema Soft Objects zu vermuten wären. Die Kombination aus Torsion und Spannung bei elastischen Materialien lag im Fokus dieser Arbeit. Ein verdrehtes Gummiband ist nicht nur weniger elastisch, sondern kann unter erhöhter Spannung den Zug aufbringen, um Gegenstände zwischen den einzelnen Seilen zu halten. Das Konzept eines Regalsystems resultierte aus dieser Beobachtung. Arma ist ein flexibles Raumelement.  Es kann nicht nur als Raumteiler fungieren, sondern auch als Regal und Garderobe. Die hängenden Schaumstoff-Schläuche werden durch ein Gewicht auf Zug gehalten, sodass die verstellbaren Böden schnell und unkompliziert eingeklemmt werden können. Die weiche Oberfläche passt sich jeder Form an und so kann Arma ein Aufbewahrungsort für die verschiedensten Objekte sein. 

STONE | MAX SCHÄTH, FYNN FREYSCHMIDT, PASCAL HIEN

Hard surfaces like stone, ceramics, or concrete are hard to cushion by using the common attachment techniques such as screwing, riveting and glueing. By using a blowtorch/ heatgun we heat up a metallic stamp in order to partially melt Alcantara onto a stone through pressure. With this technique we achieved a durable cushioning and connection between Alcantara and the stone without any added connecting material, just by permanently melting the synthetic Alcantara onto the stone’s surface. Now we can cushion the world!

 

HINGE | MAX SCHÄTH, FYNN FREYSCHMIDT, PASCAL HIEN

We found a way to form a steady hinge between two synthetic materials by using only Alcantara, heat and pressure. Since none of the usual attachment materials such as screws, rivets, nails, staples or glue are needed, this connection can be called “weightless“.

The Alcantara hinge is attached to its synthetic base material by
using a heated metallic stamp that melts the two materials into
each other under a certain pressure. The result is a very unique rivet-like look. Now we won’t have to recycle bonding material, we won’t have to pay for bonding material and we won’t have to deal with the old-fashioned looks of bonding material.

 

KING SCHLANZE | MAX SCHÄTH, FYNN FREYSCHMIDT, PASCAL HIEN

»King Schlanz« consists of a low cost mono block chair in combination with Alcantara.
By cushioning a simple garden chair we changed its look to that of a throne. We used a hot stamp to melt Alcantara with the plastic chair.  Without using any other materials or additives, this generates a very strong and durable connection.  The dots evoke the aesthetics of classical cushioning methods, which become possible in a totally new way. The form of the mono block chair becomes a modern ambassador of the baroque era.

 

ECHO | MILENA KLING, FYNN FREYSCHMIDT, PASCAL HIEN, MAX SCHÄTH

A surface to display the dialogue of hands. This Interaction Project focuses on the emotional communication of our senses by transforming soft material Alcantara® into an interface. People are invited to leave messages like words or images on the screen by touching the surface which activates the reversing of the three dimensional pixels. On the other side of the display, people can answer back by touching the screen themselves.

 

SEND | EVA FELDKAMP

A typical paper envelope is padded with Alcantara®. In the moment of opening an abundance of creased Alcantara® unfolds. The soft material is steamed and dried while being
crumbled in order to magnify the arrangements of folds in the final product. No additive material is used to fix the connection. An ultrasonic welding machine is used to melt Alcantara® into the porosities of the paper envelope. The unique composition of
Alcantara® as a material makes it possible to achieve both smooth volume and tight fixture.

 

BOND | MILENA KLING

Celebrating the connection. The combination of perforated layers and flowing volume results in a bond that is strong and at the same time visually exciting. As a technique of joining two parts of Alcantara® material together, this specific bonding process combines innovative functionality with a wide range of fascinating three-dimensional ornaments. The diverse haptical, functional and visual values can be used in multiple applications and create objects in which every single piece is unique.

 

CRUSH CUSHIONS | CAMILLA RICHTER UND STEPHANIE HORNIG

Alcantara® is classically known as a soft material with a plain surface that creates soft edges by folding. It is usually not deformable without heat or other ways of fixing. For the shown product Alcantara® was laminated to metal foil. This turns Alcantara® into a more firm and structured material with crumpled edges that play with light and shadow. When deformed it stays in the desired form and keeps its qualities until it is changed again. That makes every cushion unique.

 

DMY 2013 | REWIND | ANJA LAPATSCH UND ANNIKA UNGER

„Additives Drechseln“ oder „spanzugebende Verfahren“ waren erste utopische Hypotheses, aus denen REWIND entstand. Ein prototypisches Umspinnverfahren zum Kontuieren von Objekten, mit Bandmaterialien aller Art. Im Anschluß können die Werkstücke gehärtet und/oder entkernt werden.

 

SCOLYT | MARCO MERKEL

Zufall erschafft die schönsten Formen. Das war vor 70 Jahren so und ist es jetzt immer noch. 1944 wurden Glasperlen durch einen Brandbombenanschlag in eine bizarre organische Form gebracht. Das Material Glas und die Herangehensweise des Unplanmäßigen finden sich als Transfer in diesem Entwurf wieder. Diesmal war der Grad der Planung durch die Verwendung von Holzformen aber höher. Diese wurden jedoch nicht extra für den Entwurf gefertigt, sondern entspringen der Natur und dem Zufall.

Zufall ist Mehrwert

Kontrolle abgeben, Kontrolle verlieren, Entscheidungen abschieben, sich dem Zufall hingeben, kontrolliert unkontrolliert. Sich bewusst dafür entscheiden, jemanden oder etwas anderes entscheiden zu lassen. Vielleicht die Physik, die Wirtschaft, das Material, das Schicksal, die Emotionen, das Unbewusste?

Diese Entscheidung zu treffen ist für einen Künstler oder Gestalter nie ganz einfach, weil sich so der weitere Entwurfs- oder Produktionsprozess seiner Kontrolle entzieht. Entscheidet man sich dafür diesen Weg zu gehen, gelangt man zwangsläufig an einen „Point of No Return“. Man kann nicht mehr zurück, kann nicht einfach speichern und muss bei Missfallen neu starten. Das bedeutet, dass Künstler, die beispielsweise mit Explosionen ihre Werke entstehen lassen, bei einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis neu beginnen müssen. Um ein besseres oder anderes Resultat zu erzielen, können sie entweder neue Rahmen-bedingungen setzen oder schlichtweg hoffen, dass der Zufall dieses Mal ein verbessertes Ergebnis für sie bereithält.

Unkontrollierte oder unkontrollierbare Abläufe findet man überall. In der strengen Wissenschaft sind sie störend und werden als Mangel angesehen. Man versucht sie zu reduzieren und erstellt am Ende ein Fehlerprotokoll, um die Aussagekraft seiner Ergebnisse zu verifizieren.
In der Kunst und im Design ist der Zufall jedoch immer häufiger ein gern gesehener Gast. Das liegt in der Regel daran, dass so Türen geöffnet werden, die man vorher nicht einmal gesehen hat. Große Entdeckungen basieren auf dem Zufall. Amerika wurde durch Zufall entdeckt. Penicillin wurde durch Zufall entdeckt. Und in der Kunst und im Design entstehen durch unkontrollierte Abläufe häufig neue unerwartete Formen. Das ist der große Vorteil des Zufalls. Er muss keine Erwartungen erfüllen, sich nicht an Konventionen halten. Er kann machen was er will und uns so überraschen und mehr zeigen, als wir erwartet haben. So gestaltet der Zufall manchmal selbst und bringt Fortschritt mit sich.

Ich möchte den Zufall in diesem Sinne als Werkzeug nutzen und mit seiner Hilfe neue, unerwartete, aussergewöhnliche und einzigartige Formen für den Werkstoff Glas entwickeln. Ich werde ein Stück weit die Kontrolle abgeben und nicht, wie üblich, Blasformen fertigen. Die Natur hält ein reichhaltiges Repertoire an Formen bereit und diese werde ich mir zu Nutzen machen. Ich nehme, was mir die Natur gibt. Verrottende Bäume, gespaltenes oder vom Sturm gebrochenes Holz und Vogelbauten in Stämmen sollen mir als Formen dienen, um entweder äußere Strukturen oder Hohlräume abzuformen. Durch diesen Prozess erhoffe ich mir, innovative Objekte zu schaffen, die nur durch das Zusammenspiel von Kontrolle und Zufall entstehen können.

 

 

LINSE | CHRISTINE HUHN

Inspiriert von den faszinierend real wirkenden Glasaugenprothesen aus der Sonderausstellung „Augen-Blicke. 
Von der Augeneinlage zum Kunstauge“ entstand diese Installation. Den leblosen Glasaugen sollte Leben eingehaucht und Tiefe gegeben werden. In meiner Anordnung funktionieren gläserne Sammellinsen wie umgekehrte Augen. Durch sie wird Licht gebrochen und Bilder in den Raum gezeichnet. Eine Projektionsfläche soll als außen liegende Netzhaut dienen.
Ein schwarzer Kubus umhüllt das Innenleben und gibt das Konstrukt von Linse und Licht nicht preis. Bedienelemente am Sockel des Kubus’ können manuell verstellt werden. Die innen liegende Lichtquelle wird so auf und ab bewegt. Die entstehenden Bewegungen wirken sich auf das projizierte Bild aus, da die Abstände von Leuchtmittel oder Lichtquelle zur Linse verändert werden. Die Interaktion macht den Vorgang im Innern deutlicher.
Wagt man einen Blick von vorne durch die Linse, verschwimmt das dahinter liegende Innenleben und wird nahezu ungreifbar.

 

DIE ENDLICHKEIT DES ICHS / DIE UNENDLICHKEIT DES SEINS | LISA WEISS

Ausgangspunkt für die Arbeit waren Kanopen, die den Sarkophagen der Ägypter beigelegt wurden und Organe enthielten.

Die Parallelen und Diskrepanzen der Körpervorstellung zwischen der alt-ägyptischen jensseitsorientierten Welt und unserem säkularen, im Diesseits verorteten Leben habe ich in meinem Entwurf erarbeitet. Dabei beziehe ich mich auf den Umgang mit unserem Innersten – unseren wohlverborgenen Innereien.

Entstanden ist eine Installation mit drei Verzweigungen zum Thema Organspende. Ich bin dieser Materie im Zusammenhang der Sterblichkeitsvorstellung und dem ewigen Wunsch nach Unendlichkeit nachgegangen. Ich habe die Frage nach der Auswirkung erörtert wenn ich mich jenseits einer schriftlichen Willensäußerung zum Organspender mache.

 

 

LEBENDIGE DINGE | AMELIE HINRICHSEN

Steht man heute im Troja Saal des Neuen Museums in Berlin, so fällt einem vielleicht eine der Vitrinen auf, in der sich kleine Wesen tummeln, die sich als Gefäße tarnen. Frech strecken sie uns ihre spitzen Nasen entgegen und blicken einen mit aufmerksamen Augen an. Manche von ihnen recken die kurzen Ärmchen seitlich ihres kugelrunden Bauches in die Höhe. Ihre Gesichtszüge sind simpel, jedoch nicht ohne individuellen Ausdruck. In einem Moment höchsten Erstaunens scheinen sie, wie durch einen geheimen Zauber, versteinert worden zu sein.

Sie wurden mit unspektakulärer fast schon grober Einfachheit ausgeformt. Aufgrund dieser Art von Fertigung umstrahlt sie eine Aura des Wahrhaftigen und Ehrlichen. Trotz ähnlicher Merkmale sind sie alle unterschiedlich, einzigartig, individuell. Es handelt sich bei ihnen nicht um die genau Abbildung einer menschlichen Gestalt, sondern vielmehr um die bloße Andeutung von Gliedmaßen wie Armen, Brüsten, Bauchnabel, Nasen und Augen. Die Abstraktion dieser Elemente bietet Raum für Interpretation des Betrachters. So werden diese Gefährten des Alltags zu Persönlichkeiten mit eigenem Charakter. Es ist beeindruckend, welche Aufmerksamkeit sie heute noch nach tausenden von Jahren er- regen. Die für heutige Verhältnisse ungewöhnliche Mischung von drolliger Erscheinung und archaischer Strenge verleiht ihnen den besonderen Reiz.

Um 500 v. Chr. datiert, gefunden in den Siedlungen Trojas, lassen sie die Schlussfolge- rung zu, Utensil eines alltäglichen Opferrituals gewesen zu sein.
Es heisst, diese zugleich seltsam amüsant und ernsthaft wirkenden Kerlchen seien Ab- bildungen einer Fruchtbarkeitsgöttin, deren Bauch es ständig zu füllen galt, um sich die Gunst dieser rätselhaften Figur zu sichern. So liegt die Behauptung nahe, diese Gefäße für Opfergaben regen in ihrer Erscheinung dazu an, sich um sie zu kümmern, sie zu pflegen und zu füttern.

Dass ein Objekt in uns Emotionen und Assoziationen und damit unser Empfinden und Handeln beeinflussen kann, ist ein wichtiger Aspekt, den es bei der gestalterischen Ar- beit des Designers zu berücksichtigen gilt.
Meinen Entwurf möchte ich auf eben diesen Bereich bewusst reduzieren, die Personifi- kation des Objektes sogar überspitzen. Ein Gefäß hervorbringen ohne Funktion ausser derjenigen, eine eigene Präsenz zu schaffen. Ich rücke das Objekt in den Vordergrund, der Benutzer ordnet sich als Dienender unter, Dinge werden als Wesen lebendig.

Ich möchte Sie in ein Verhältnis zueinander stellen und ein System ermöglichen, in dem sie selbstständig aufeinander reagieren, miteinander in Aktion treten. Der Mensch wird lediglich als Impuls für einen neuen Zyklus benutzt.
So baut sich ein Miteinander der Objekte auf, eine Welt zu der wir keinen Zugang haben, eine Symbiose zwischen Objekt und Objekt ohne Subjekt.

 

AUF BRÜCHEN WUCHERN | LUKAS WEGWERTH

Zerbrechen ist Verlust. Meistens jedenfalls. In Geschichten, Sprichwörtern und Ritualen ordnen wir dem Brechen allerdings oft eine besondere, sehr positive Bedeutung zu. “Scherben bringen Glück” , wenn man Schiffe tauft, zerschmettert man eine Sektflasche daran und an Polterabenden werfen die Gäste Geschirr auf dem Boden. Es scheint also doch etwas besonderes am Brechen zu sein. Vielleicht liegt es an der Unumkehrbarkeit der Zerstörung, die es zu einem Opfer werden lässt, aber bestimmt auch an der entstehenden Ästhetik. Etwas Zerbrochenes verliert seine Benutzbarkeit, die Teile werden zu einem Puzzle, das je nachdem wie viele Stücke es hat, wie wertvoll oder wichtig der Gegenstand war, wieder repariert wird oder nicht. Dabei drängen sich Fragen auf. Fragen nach dem Wert und danach, was ihn ausmacht. Durch den Schaden und dessen Reparatur kommt auch eine neue Geschichte in das Objekt, ein neuer Charakterzug, den es vorher gar nicht hatte.

Als mir selbst eine mir wichtige Tasse runterfiel, ging ich zu einem Bildhauer, um von ihm zu erfahren, wie ich sie wieder zusammenfügen kann. Er, ein etwas älterer Japaner, war sehr interessiert an den Einzelteilen und für mich unerwartet, sah er im Zerspringen der Tasse weniger ein Problem als einen Glücksfall und erzählte mir eine Geschichte aus dem alten Japan. Damals, vor einigen hundert Jahren, hätten die Menschen schon den Benutzungsspuren und Brüchen der Dinge eine große Bedeutung zugemessen, weil diese sie charakteristisch machten. Das wäre ihnen viel wichtiger gewesen als die Unversehrtheit. Tonwaren, die sie aus anderen Ländern importierten, schienen ihnen zu perfekt. Den einzigen Ausweg, den sie sahen, um die Produkte für sich annehmen zu können, war sie zu zerbrechen, um sie dann wieder zusammen- zusetzen. So bekamen die Teile ihre erste eigenen Geschichte, ihre Unverwechelbarkeit und damit einen höheren Wert.

Die Natur lässt Brüche einfach zuwachsen oder überwuchern. Sie werden zu Narben, die bei der Betrachtung irritieren können, aber gleichzeitig auch gerade den besonderen Wert ausmachen, indem sie Einzigartigkeit verleihen und Geschichten ahnen lassen. Dieses Phänomen noch zu verstärken, habe ich mir zur Aufgabe gemacht. Ich möchte in meinem Projekt einen Mehrwert durch Zerstörung schaffen. Nach verschiedenen Reparaturexperimenten schienen mir hierfür Kristalle sehr geeignet. Man kann sie gezielt auf den rauhen Bruchflächen züchten, von wo aus sie sich dann vergrößern. Sie schließen Risse, wuchern über Fehlstellen hinweg und bilden sogar größere Volumen nach. Das so entstehende Objekt ist nicht mehr das, was es vor dem Bruch war, es nimmt das alte aber in sich auf und erweitert es zu einem neuen, einzigartigen Ding.

 

 

KEIN SCHISS VOR HIS

HIS-SYSTEM

Verwaltung der Studienleistung
Die Verwaltung der Studienleistungen des BA Industrial Design erfolgt über das HIS-Onlineportal. Studierende können sich mit ihrem OASE-Account (=UdK Mail-Account) an diesem Portal anmelden und Funktionen der Studiums- und Prüfungsverwaltung nutzen. Hinweise zur Beantragung eines Accounts und zur Anmeldung finden Sie in der Hilfe. Weitere Hilfetexte zur Nutzung der Funktionen für Studierende stehen Ihnen nach der Anmeldung zur Verfügung.

Der offizielle Freischaltungstermin für das jeweilige Sommersemester ist der 15.2, für das jeweilige Wintersemester der 15.8.
Bitte beachten Sie, dass die Angaben zu den Veranstaltungen während der vorlesungsfreien Zeit noch ergänzt bzw. bearbeitet werden.

Sprechzeiten für HIS
Sollten Sie Fragen zur Modulanmeldung oder Probleme bei der Einsicht
Ihrer aktuellen Studienleistungen, so wenden Sie sich bitte an das Immatrikulations- und Prüfungsbüro (Frau Kellner).

 

LEISTUNGSÜBERSICHT

Jedes Semester müssen 30 Leistungspunkte erbracht werden siehe Studienordnung BA, die Verteilung für Mode- und Produktdesign findet ihr in folgenden Dokumenten.

LEISTUNGSÜBERSICHT
MODEdesign

Liebes 5. Semester, willkommen im Hauptstudium!
Das muss im 5. und 6. Semester belegt werden:

1x Entwurfsprojekt
(90901 im WS, 90904 im SS)

1x Projektschwerpunkt Kunst / Technologie / Designtheorie / Gestaltung
 (90902 im WS, 90905 im SS)
1x Kurzzeitprojekt / Kollisionen
(90903 im WS, 90906 im SS)
1x Wahlpflicht (WP) in Technologie&Konstruktion oder Kulturwissenschaften oder Kunst&Design
(91201 im WS, 91301 im SS; 91401 im WS, 91501 im SS; 91001 im WS, 91101 im SS)
1x Designmethoden
(91601 im WS, 91602 im SS)
1x Ökonomie und Recht

(90704 im WS, 90705 im SS)


Hier nochmal die Modulübersicht für den Studiengang Mode:
→ Teil 1
→ Teil 2


LEISTUNGSÜBERSICHT
ProduktdesigN

Liebes 5. Semester, willkommen im Hauptstudium!
Das muss im 5. und 6. Semester belegt werden:

1x Entwurfsprojekt

(90901 im WS, 90904 im SS)

1x Projektschwerpunkt Kunst / Technologie / Designtheorie / Gestaltung
 (90902 im WS, 90905 im SS)

1x Kurzzeitprojekt / Kollisionen
(90903 im WS, 90906 im SS)

1x Wahlpflicht (WP) in Technologie&Konstruktion oder Kulturwissenschaften oder Kunst&Design
(91201 im WS, 91301 im SS; 91401 im WS, 91501 im SS; 91001 im WS, 91101 im SS)

1x Designmethoden
(91601 im WS, 91602 im SS)

1x Ökonomie und Recht

(90704 im WS, 90705 im SS)


Hier nochmal die Modulübersicht für den Studiengang Produkt:
→ Teil 1
→ Teil 2

BRASILIA WALDEN | UHR, BAUM UND FILM

In unserem Arbeitsprozess ist eine Vielfalt an Modellen entstanden, die für uns Ausdruck der behandelten Thematiken sind, aber auch Dreh und Angelpunkt da- für waren unseren eigenen Standpunkt zu entwickeln. Alle tragen Sie das Potential einer Weiterentwicklung und Realisierung in sich, aber nur einige davon haben wir stellvertretend ausgearbeitet.
Ein Arbeitsprozess in sechs Filmen

In den sechs Videosequenzen ist unser Arbeits- und Erfahrungsprozess während des Projektes beschrie- ben. Sowie dokumentarische als auch abstrakte Episoden beschreiben unsere Entwurfsarbeit. Dabei handelt es sich nicht um eine lineare, stetige Entstehung, sondern um die Darstellung von verschiedenen Schritten unserer Entwicklung in diesem Projekt.

•Zu Beginn steht dort eine filmische Arbeit, in der un- sere vorgefertigten Überlegungen zum Thema Natur verarbeitet sind. Wir spielten Indianer im Wald, um zu den Wurzeln zu finden.

•Im Labyrinth steht die Befreiung von diesen Stereo- typen, den eingepflanzten Bildern der Medien, im Mittelpunkt. Der Verwirrung ihren Platz lassen und uns auf neue Gedanken einlassen, ermöglichte dieser Teil des Prozesses.

•Die dritte Sequenz ist eine eigene Auseinandersetzung zu Entscheidungen und Überangebot in unserem Alltag. War im ersten Film die Erarbeitung des Themas durch Imitation vordergründig, haben wir hier ein eigenes Bild für einen thematischen Schwerpunkt in unserem Projekte erarbeitet.

•Ein Arbeitsprozess beinhaltet immer an irgendeinem Punkt die Stagnation, das Festhängen in den eigenen Gedanken. Das vierte Video zeigt die Ratlosigkeit an diesem Punkt.

•Um der Starre zu entkommen musste Aktionismus folgen. Wir machten uns Luft durch die Zerstörung von Objekten, denen wir täglich begegnen, die unseren Wohlstand beschreiben und die irgendwann ver- lassen stehen, zum Unbrauchbaren degradiert.

•Doch aus Wut wurde Mut. Der Anarchie setzen wir ein kraftvolles Stück Natur entgegen, das wir in eine neue Beziehung zu seiner Umgebung setzen. Als Abschlusssequenz steht die Dokumentation der Liefe- rung und Platzierung des riesigen Baumstammes im betonierten Hof. Es ist die schweißtreibende Arbeit die nur als Gruppe geleistet werden konnte und unseren Wunsch verdeutlicht sich als positiv und konstruktiv auszeichnende Artefakte zu kreieren.

Die Videoarbeit verbildlicht, dass unser Prozess in diesem Projekt nicht dem zielgerichteten Denken zum Opfer fallen sollte, sondern wir Freiräume und Abzweigungen zugelassen haben, um neue Potenziale unserer entwerferischen Arbeit zu entdecken.

Zeitband – die Zeit ist uns Abhanden gekommen! „Zeitband“ macht auf neue Art erfahrbar wie die Zeit vergeht. Die Zeit ist relativ einfach gestrickt, sie fliesst einfach dahin und wenn man sie nicht pflegt fliesst sie auch schon mal davon. „Zeitband“ zeigt die Zeit im Viertelstundentakt an. Stunden- und Viertelstundenklötze fallen mit ordentlichem Krach vier mal die Stunde zu Boden, verlangen wieder auf die Spur gelegt zu wer- den und nutzen sich mit der Zeit ab, kriegen Ecken und Kanten. Wer sich vertut kann schon mal die Zeit durcheinander bringen und wer Lust hat kann sich die Zeit durchaus auch zurecht biegen.

Bäume und Beton – in unserem Projekt zu Sinnbildern herauskristallisiert. Der Baum als Stellvertreter der Natur und der Beton als Symbol der Zivilisation und Moderne.
Auf der einen Seite ein Baum, den wir mit Beton umgiessen. Doch davon unbeeindruckt wächst er weiter und sprengt diese künstliche Schelle. Auf der anderen Seite ein unwirtlicher Betonhof in den wir einen ab- gesägten und verwitterten Baumstamm implantieren. Wie ein künstliches Korallenriff ermöglicht er, dass neues Leben im Hof andocken kann. So unnormiert er in seiner natürlichen Form ist, bietet er doch unzählige Möglichkeiten sich darauf nieder zu lassen: sit- zend, liegend oder nur angelehnt.

 

BRASILIA WALDEN | AUSWAHL UND VIELFALT

Die Auswahl scheint immer größer zu werden, das Sortiment stets vielfältiger und das Produkt individueller. Heute liegt es an mir, wenn ich nicht die richtige Jeans finde. Gegeben hätte es sie auf jeden Fall, ich hab sie nur nicht gefunden, zu wenig Zeit oder Geld.
Früher vielleicht konnte man sich über ein zu geringes Angebot beklagen, heute stelle ich mir aber die Frage: Welcher Typ bin ich, was passt zu mir, was nicht und was könnte ich noch haben, das noch besser ist? Bei der Masse an Möglichkeiten kann es passieren, das
ich etwas wirklich gutes für mich entdecke, es jedoch nicht wahrnehme. Schwierig, da eine Entscheidung zu treffen. Letztens im Supermark: Ich laufe an einem Schnäppchenregal-knapp-vorm-Verfallsdatum vorbei und bleibe vor einer leuchtenden Scheibe stehen. Die Tchibo-Ecke wöchentlich aktualisiert, damit sich jeder einmal angesprochen fühlt: Modische Bratpfannenwender mit Edelstahlgriffen und Kaffeebohnen aus echt ehrlichem Handel. Nein, ich suche etwas anderes, doch wo finde ich es?
Heutzutage geht man ja in den Supermarkt und nicht mehr in den Tante Emmer Laden, aus Schulen werden Schulzentren, aus Freiflächen werden Parkplätze, mein Frisör ist ein Franchiser und das Europacenter am Kuhdamm war als erstes cool. So mutlos die Lämmer der Ökonomisierung, so bestimmend ihre Materialisierung. Aha, dort im nächsten Gang gibt es was zum Anziehen. Hemd im Boyfriend-Look! Dabei kam mir der nächste Gedanke: Legt mir der allgegenwärtige „be-creative“ Imperativ nahe, dass eben auch meine „Gender-Rolle“ als komplexe Versammlung widersprüchlicher Sachverhalte ein durchaus neu zu gestaltendes Ding sei? Bin ich bei mir angekommen?! Gute Frage eigentlich. Egal jetzt, ich habe eine andere wichtige Mission, nämlich Haarwaschmittel und Zahn- pasta kaufen. Zunächst einmal, nicht bei mir aber vor dem Regal angekommen, weiß ich gar nicht was ich nehmen soll? Es sind so viele unterschiedliche Mar- ken. Wie bei einer exotischen Inselgruppe möchte jede wunderschöne Sandbank, wie auch die Shampooflasche, als bedeutungsvolle und reizende Unbekannte entdeckt werden. Der Kopf dreht sich von links nach rechts und wieder zurück. Ist es Luxus sich schwer entscheiden zu können? Und warum denke ich auf einmal an Samenbank?
Also ursprünglich ist ja ein Spektrum eine Erscheinung, wie ein Regenbogen. Ich kann ihn zwar sehen aber in seiner Gesamtheit ist er doch sehr unfassbar. Anders gesagt verstehe ich das so: Da die Menschen nur dann sicheren Halt in ihrem Leben finden können, wenn sie versuchen einen Blick für das Wesentliche und Ehrliche zu üben, erscheint mir der Triumph der Variationsbreite sehr zweifelhaft und wohl offenbar eher zu einer sich selbst verzehrenden Leidenschaft zu werden.
Hand aufs Herz, es ist soweit dem Problem eine andere Zeichnung zu geben: Mist, ich glaube mein Geld reicht nicht für Zahnpasta und Shampoo zusammen, nur für eins von beidem!

BRASILIA WALDEN | FORTSCHRITT UND TECHNIK

An einem Punkt angekommen, wo unsere westliche Gesellschaft ein System entwickelt hat, das erwiesener Ma ssen das globale Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringt und auch das ökonomische System ins schlittern gekommen ist erhält Fortschritt gezwungener massen einen schalen Beigeschmack. Zur Zeit des Projektes und der Finanzkrise ist der Begriff „Paradigmenwechsel“ in Hochkonjunktur. Doch die Umsetzung erweist sich als schwierig, man weiss ja nicht wohin. Deshalb wir erst mal das alte System mit Hilfe von Finanzspritzen in eine letzte Runde geschickt.
Zwar hat der technische Fortschritt seit der Beherrschung des Feuers immer wieder fundamental die Menschheit und vermehrt auch den Planeten verändert. Aber als kulturelles Konzept hat sich der Fortschritsgedanke erst in der Neuzeit entwickelt und besonders mit der Aufklärung einen grossen Aufwind erlebt. Mit der industriellen Revolution wurde die exponentielle Entwicklung dann erstmals Spürbar und seit der digitalen Revolution hat sich die Entwicklungskurve nahezu in die Vertikale begeben.
Durch radikale Gewalt, Zerstörung und die künstliche Fossilisierung technischer Geräte haben wir versucht einen distanzierten Blick auf dieses Phänomen zu erhalten. Warum bauen wir ein misstrauen auf zu Objekten, die uns das blaue vom Himmel versprechen, immer kleiner werden und dabei mehr Funktionen, schneller erledigen? Die Objekte scheinen sich verselbständigt zu haben; hinter ihren glatten, glänzen- den Oberflächen geht eine Entwicklung vor sich, die sich längst von uns und unseren Bedürfnissen gelöst hat. Denn die Bedürfnisse werden spätestens die Werbung in uns wecken. Wir können noch klicken und tippen, die restlichen Gliedmassen müssen aber im Fitnessstudio mit spezialisierter Gerätschaft in Form gebracht werden. Die äusseren Funktionen der Geräte geben längst keinen Rückschluss mehr darüber, was in ihnen vor sich geht. Es sind magische Kistchen, die beliebige Formen einnehmen können und nach dem Frage-Antwort Prinzip bestimmte Aufgaben erledigen.
Wir wollten wissen ob uns Geräte mehr davon preis geben könnten, was in ihnen vor sich geht. Wenn un- sere externen Festplatten sich ausdehnen würden, je mehr wir sie füllen, hätten wir dann einen besseren Begriff für all die Sachen die wir ansammeln? Könnten wir uns sogar besser daran erinnern, dass wir sie überhaupt haben? Wie viel Volumen nehmen meine Urlaubsfotos ein, und wie gross ist meine Musiksammlung, und wenn ich die Festplatte aufräume, wie viel Platz gewinne ich dann?
Es gibt durchaus Sachen die es wert, dass man ihnen physischen Platz einräumt. Souvenirs haben ihren nahmen nicht zuletzt, weil unsere Erinnerungen manchmal eine Stütze brauchen um erhalten zu bleiben. Kann uns da die heutige Technologie helfen die immateriellen Datenmengen in der Wirklichkeit zu verankern? Wir haben dazu unsere Souvenirs mit RFID-Chips versetzt, wie man sie aus dem Kaufhaus kennt, und sie mit Dateien unserer Wahl verlinkt. Die Objekte erhalten dadurch eine neue Dimension und die Daten werden dadurch Materialisiert. Überhaupt hat uns die Materie und die Beschaffenheit von Gerätschaften interessiert. Die Begreifbarkeit scheinbar im- materieller Daten aber auch ihre Greifbarkeit. Auf der Suche nach Interaktionsmethoden die über das simple Drücken hinaus geht.
Wir sind nicht gegen Fortschritt, aber für einen Fort- schritt, der sich um uns kümmert. Nicht einer, der unabhängig von uns fort schreitet.

 

BRASILIA WALDEN | NATUR UND TECHNIK

„Walden oder Leben in den Wäldern“ ein Buch des amerikanischen Schriftstellers und Philosoph Henry David Thoreau(1817-1862) aus dem Jahr 1854. In seinem Werk berichtet er über das Experiment, sein Leben fern ab der Zivilisation, einfach, bewusst und im Einklang mit der Natur zu führen…

Unser modernes Verhältnis zur Natur war Schwerpunkt in diesem Projekt. In einigen Arbeiten haben wir versucht unsere Überlegungen zu diesem Aspekt herauszufinden.
Wir haben den Baum in den Hof bewegt, um ein Spannungsverhältnis in der betonierten Umgebung herzu- stellen und die Interaktion der Studierenden zu beobachten. Eine nahezu selbstverständliche Akzeptanz ist zu erkennen, als hätte an dieser Stelle nie etwas anderes gestanden. Es hat den Anschein, dass der Mensch der Natur mit wohlwollen ihren Platz einräumt.

Die Natur zu kopieren, ein weit verbreitetes Phänomen gehört ebenso zu den Experimenten unseres Projektes. Hierfür haben wir Wurzeln im Tiefziehverfahren imitiert. Die artifizielle Natur scheint als ausreichend befriedigendes Gefühl in der modernen Umgebung des Menschen hervorzurufen.

Können wir die Natur beherrschen? Diese Frage haben wir in Form der Betonmanschette, die wir um den Baumstamm gegossen haben widergespiegelt. Die Manschette konnte den Baum nicht am wachsen hindern, sie ist aufgebrochen, wodurch der Sieg sichtbar wurde. Diese unaufhaltsame Kraft der Naturgewalt wird auch in den Katastrophen sichtbar, die immer- wieder unsere künstliche Umwelt heimsucht. Nur im ausgeglichenen Verhältnis, wenn der Mensch sich in ein Gleichgewicht mit der Natur begibt, ist ein fried- volles miteinander möglich.

„Die Natur wird durch mich Rache nehmen. Ich bin ihr Geist. Ihr Wille! Teufel auch, ich bin die Natur. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Pflanzen werden sich den Planeten zurückerobern, der ihnen im Grunde schon immer gehört hat, weil es nicht nett von Euch war, den Willen von Mutter Natur zu verachten. …
Der Tag der Abrechnung wird kommen, Freunde. Das versprech ich euch. Es werden die Abkömmlinge der Pflanzen sein, die einst zugesehen haben wie Ihr aus dem Urschlamm kriecht. Sie werden ihren Planeten zurückfordern und niemand wird Euch vor ihnen be- schützen können.“ (Poison Ivy)

 

BRASILIA WALDEN | GESCHWINDIGKEIT

Wir sollen schneller sein als unser eigener Schatten. Maximale Geschwindigkeit wird in der westlichen Kultur völliger Effizienz gleichgesetzt, ein, so sollen wir glauben, erstrebenswerter Zustand. Wer maximal effizient ist, benötigt für nichts mehr Zeit. Der amerikanische Soziologe und Ökonom, Jeremy Rifkin, schlussfolgert daraus den Wunsch gottgleich zu sein, also einer Unsterblichkeit gleich zu kommen, da wir für nichts mehr Zeit benötigen. Den derzeit wissenschaftlichen Gipfel findet diese Vorstellung in den Versuchen mit dem Teilchenbeschleuniger des CERN in der Schweiz. Protonen werden auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, um sie dann zur Kollision zu bringen. Und wie Paul Virilio, der Denker der Geschwindigkeit, bemängelt, würde dies geschehen ohne zu wissen welche Konsequenzen daraus entstehen können. Der Fortschritt duldet also keine Rücksicht auf die Folgen unseres Handelns. Und so müssen wir mit dem größten anzunehmenden Unfall rechnen, der hausgemachten Produktion eines schwarzen Lochs.
Neben philosophischer Auseinandersetzung und theoretischen Betrachtungen über die Geschwindigkeit
in unserer Gesellschaft sind uns in den Recherchen auch Trends begegnet, die Langsamkeit zelebrieren wollen. Es geht um das Genießen und bewusste Wahr- nehmen. In vielen Bereichen des Lebens ist in unserer Gesellschaft der Wunsch entbrannt sich wieder betont Auszeiten zu nehmen. Ob das Populärpilgern auf dem Jakobsweg oder der Urlaub auf dem Biobauernhof.
Ganze Bewegungen, aus Gleichgesinnten zusammen- gefügt, die oftmals durch die Verbreitung im Internet an Zuwachs erhalten, sind so entstanden. Ein Beispiel ist die Kultur des Slow Food, eine Ernährungsform, die sich vom Anbau der Nahrungsmittel, ihrer Zubereitung bis hin zum Essen durch Langsamkeit definiert.
Auch im Design hat sich eine Sammlung von Produkten etabliert, die sich als Slow Design begreifen und sich der Auswahl der Ressourcen und dem Produkt- nutzen in diesem Rahmen widmen. Den Designern ist es hierbei auch wichtig, Spuren von Alter und Zeit bei den Objekten zuzulassen.
Die von unserer Recherche beeinflussten Überlegungen zum Thema Geschwindigkeit haben wir in Objekten thematisiert.
Wir haben uns gefragt, ob Uhren immer punktgenau gehen müssen oder ob dort Freiheiten, Sprünge, grobe Übergänge möglich sind. Wie genau müssen wir die Zeit wissen, um uns wohlzufühlen? Auch der Mensch ist schließlich kein Schweizer Uhrwerk und ein wenig Gelassenheit im Umgang mit zeitlicher Präzision könnte hilfreich sein.
Wir haben Schuhe präpariert, Highheels, die es dem Träger kaum ermöglichen schnell zu laufen, die aber dennoch mit Stollen versehen sind, um optimale Haftung beim Sprint zu gewähren.
Mit der Mischung aus starrem Beton und dem natürlichen Wuchs der Pflanzen haben wir experimentiert. Objekte, die die Spuren der Zeit genau nachvollziehen lassen, die sich in ihrer natürlich gegebenen Geschwindigkeit bewegen. Auch von einer Betonmanschette umringt wächst der Baum in dem ihm eigenen Rhythmus unaufhaltsam weiter.
In Gips haben wir Abdrücke von Fernsehgeräten, Mobiltelefonen und Computerzubehör gegossen. Zurück- geblieben sind fossil anmutende Relikte moderner Artefakten unserer Zeit, die doch schon nach wenigen Jahren so veraltet erscheinen, als wären sie erst kürzlich einer Ausgrabungsstätte vergangener Völker entnommen worden.
Diese schrittweisen Versuche sollten helfen die Ergebnisse unserer Recherchen und unsere eigene Haltung klarer zu definieren und einen über das Semester ent- wickelten Standpunkt zu kommunizieren.

 

BRASILIA WALDEN | PRÄSENTATION

Im Rahmen unseres freien Atelierprojektes setzten wir uns anfänglich ausgiebig theoretisch mit dem von uns gestellten „Thema“ auseinander. Die Reichweite der verschiedenen Aspekte und Bezüge zur Materie wuchs mit zunehmender Analyse einzelner Bereiche. Unsere Auseinandersetzungen erstreckten sich von gesellschafts- und sozialtheoretischen Ansätzen über Globalisierung und damit verbundener Vernetzung, dem digitalen Zeitalter, zum Umweltschutz, verant- wortungsvollem Handeln bezüglich der irdischen Ressourcen bis zur Erforschung der menschlichen Psyche. Im Fokus standen dabei immer wieder Fragen der Bedürfnisse des Menschen, seiner Wahrnehmung, die Rolle der Natur und das Stichwort „Natürlichkeit“ in verschiedener Hinsicht.

Um die recherchierten Informationen aus den diversen Themenbereichen für alle zu sammeln, zu sortieren und der Gruppe zum weiteren Arbeiten zugänglich zu machen, haben wir alle Informationen in einen Blog zusammengetragen und mit Schlagwörtern versehen: http://wirwalden.blogspot.com.

Nach einiger Zeit intensiven Forschens stellte sich die Frage (und Notwendigkeit): Wie wir unsere theoretischen Auseinandersetzungen und Lösungsansätze ins Praktische übersetzen? Dies stellte eine unerwartet große Herausforderung dar. Auf der einen Seite die ungeheure Komplexität, da alle thematischen Teil- bereiche als Verkettungen der Ursachen und Auswir- kungen in unendlichen Dimensionen erschienen und somit viele unserer Ansätze, erst banal oder unreflektiert, also zu einseitig wirkten. Auf der anderen Seite, weil es schlicht und einfach eine gewisse Schwierig- keit aufzeigt, weitreichende theoretische Gedanken und Erkenntnisse in Produkten oder einfach nur dreidimensionalen Objekten widerzuspiegeln. Zu gu- ter letzt erfordert es Mut, vermeintliche Standpunkte aufzuzeigen und frei, ohne eine konkrete Aufgaben- stellung, spielerisch, die Gedanken, Emotionen und Forderungen in die Praxis umzusetzen.

Genau hier erzielten wir unseren größten Lerneffekt. Nach anfänglichen Hemmungen begannen wir, in unterschiedlicher Art und Weise „drauf los“ zu werken. Ob man es „den Kopf ausschalten“ nennt oder Stück für Stück arbeiten, das heißt von einem kleinen Ansatz oder Objekt weiter zu neuen Ideen oder Ausfor- mungen zu gelangen, ist unerheblich. Wichtig war, die Erfahrung, ohne konkretes Ziel und einer intensiven Betreuung und damit verbundenen Leitung durch die einzelnen Entwicklungsphasen zu gehen, sich frei zu machen, auszuprobieren und schlussendlich Ergebnisse zu erzielen.

Die Planung und Entstehung der Ausstellung war Teil des Prozesses. Ein Konzept musste entworfen werden und somit die Ergebnisse benannt, eingeteilt und beschrieben werden. Dabei wurde das ein oder andere Objekt nochmals überdacht und neu interpretiert. Auch fand sich die Gruppe wieder zusammen, hatten sich im Laufe der praktischen Auseinandersetzungen kleine Teams, in wechselnden Konstellationen gebil- det. Auch das war überaus fruchtbar, lehrreich und inspirierend. Ein Mitglied hat eine Idee, der nächste setzt sie um und das wiederum bringt jenen auf solche Gedanken.

Die in der Ausstellung gezeigten Objekt sind unsere Reaktion auf die zu beginn des Projekts geführte theoretische Auseinandersetzung mit verschiedenen Themenbereichen. Sie schaffen Denkanstöße, werfen Fragen auf oder bieten alternative Sichtweisen auf unsere gewohnte Umgebung. Der Prozess war ein wichtiger Teil unserer Arbeitsweise, in dessen Hinter- grund unsere Ergebnisse eingebettet wurden. Um den Verlauf des Projekts und die Entstehung der Entwürfe Nachzuvollziehen, haben wir in der Ausstellung, auch Auszüge aus unserem Blog sowie Zitate und Arbeitsschritte aufgezeigt. Die Ausstellung zeigt damit eine Momentaufnahmen in einem Prozess der keinesfalls abgeschlossen ist. Vielmehr bildet sie einen Zwischenstand und Startpunkt von welchem ausgehend, jeder einzelne von uns weitergehende Denkweisen und Standpunkte zu Thematiken entwickelt.

 

UNCONDITIONAL TOOLS. A catalogue. | WS 2010/2011

A project by
Camilla Richter
Christ van Leest
Jörn Weidenmüller
Julinka Ebhardt
Lene Fischer
Stephanie Hornig

The apparent freedom of choice is overshadowed by the constraining truth of being controlled by a system. This is why we want to propose a new concept for the objects that surround us. We introduce the term unconditional tools.

They give us the possibility to rethink any authoritative system that we might live in. Unconditional tools set us free, they make us independent of any system that we live in. They are objects that we are aware of because of their instinctive language.

IM RAHMEN LEHNEN | JULINKA EBHARDT

 

Im Rahmen lehnen 

im Rahmen lehnen [ von Julinka Ebhardt ] wie die Frau im Fenster (s.Abb.) bietet einen stabilen Stand, bei dem die Beine entlas- tet werden und sich das Gewicht auf den Oberkörper verlagert. 1) Der Rahmen dient als Medium, welches dem Eingerahm- ten auf der einen und dessen Betrachter auf der anderen Sei- te vielfältige Perspektivwechsel bietet. a) Die im Rahmen ste- hende Person umgibt ein eigener, klar definierter Raum, der schützend, fokussierend oder klärend wirkt. b) Für den von außen Betrachtenden teilt und gliedert der Rahmen den Raum und lenkt den Blick des Betrachters auf den Umrahmten. 2) Die Wirkung des Umrahmten ist entscheidend durch die Form des Rahmens gezeichnet, so kann die Person abhängig vom Rahmen z. B. zurückgezogen, stolz oder kommunikativ wirken. 3) Die erste Kollektion enthält 5 Modelle a) 180° b) Panorama c) Im Bild d) Standard e) Aufsicht 

 

ZWISCHENLEHNEN | SIGRUN KEMPTER

 

Zwischenlehnen 

zwischen•lehnen [ von Sigrun Kempter ] Position im Zwischen- raum zweier miteinander verbundener Polster. 1) anlehnen a) breitbeinig mit Bauch oder Rücken b) 90° gedreht mit den Körperseiten 2) im statt auf dem Polster sitzen – umgeben sein und sichgeborgen fühlen 

WAAGEN | CHRISTINE HUHN

 

Waagen

waagen [ von Christine Huhn ] gemeinschaftliches Sitzen am Tisch ohne Stühle – 1) in einer Tischdecke – 2) das Sitzen wird zum Balanceakt und verlangt von allen Beteiligten a) Risikobe- reitschaft b) Konversationsfreude, wobei miteinander abgewägt werden muss, ob, wann und wie die Sitzpositionen eingenommen werden 

ÜBERSITZEN | BETTINA BÜHR

 

Übersitzen

über•sitzen [ von Bettina Bühr ] auf einem Geländer oder einer Tisch- kante sitzen und mit den Beinen zu baumeln bedeutet für den Kör- per eine Entlastung der Beine. 1) Ohne Bodenkontakt fühlt es sich an wie ein kurzes Heraustreten aus der umgebenden Situation. 2) Zu- dem ist die Blickhöhe eine ande- re als beim Stehen oder Sitzen auf dem Stuhl. 3) Übersitz geht auf die- se Aspekte ein und hebt den Körper auf eine Höhe, auf der sich gewöhn- licher Weise die Augen durch den Raum bewegen. Es entsteht eine neue Perspektive – räumlich wie gedanklich. Losgelöst vom Boden der Tatsachen, nicht nur überbli- cken sondern vorausschauen… 

TANGA TALKING | CHRIST VAN LEEST

 

Tanga Talking

tanga•talking [ by Christ van Leest ] inspired by deadly serious waiting rooms where monkeys tried to make some fun . (Kenia (1976).Fig 1). The tangatalk is a sofa with a little tick inside; communication through posture… unexpected and invading. While sitting down the sit position of others will change…hu- mor, fun and interaction. – 1) A hommage to the marshmal- low sofa by George nelson. –2) 28 round yellow pillows with airbags inside are connected through airtubes. (Fig 2,3)– 3) placed in a waiting room. –4) laughing and communicating (Fig 4, Ophra) –5) Sit and touch your neighbour. (Fig 5) 6) tan-ga talk, Tangatalk; communicate through the under- wear. 

SICH EINLEGEN | CHARLOTTE BRÄUER

 

Sich einlegen 

sich • einlegen [ von Charlotte Bräuer ] sich in etw. schmie- gen und mit selbigem zudecken; in nachlässiger Haltung halb sitzend, halb liegend. Eingelegt werden Erholungshung- rige, Bücherleser, Winterschläfer und andere. – 1) Syn.: a) einkuscheln, hineinlegen; (ugs.) reinfläzen b) zudecken, einwickeln, (ugs.) drüberbreiten c) müssig sein, nichts tun, faulenzen 4) inspiriert von a) Ohrensesselüppigkeit b) Cafe-Stuhl-Leichtigkeit c) Kuscheldecke 

PROJEKTOR ORKESTOR | FARBFEST BAUHAUS DESSAU | SS 2012

Kurzzeitprojekt

Betreuung
Christian Zöllner
Hanna Wiesener

Kooperationspartner
Stiftung Bauhaus Dessau
Public Art Lab
Armin Riedel / Pflasterfilme
The Constitute

 

 

 

This project is about the creation of participative dynamic motion on buildings without using digital means. For that reason we used overhead projectors that had been hacked in a one week course with student from the industrial design department at the University of the Arts Berlin. The first performance was premiered at the Bauhaus Dessau during the anual light festival happening in end of august. The festivals audience was invited to create own motion graphics on the facade of the Meisterhaus using one or all projectors at the same time. This was big fun on on one hand and also ver educative about colourmixing and grphical grid effects.

 

RELAMUTIEREN | STEPHANIE HORNIG

 

Relamutieren

rela•mutieren [ von Stephanie Hornig ] inspiriert von Komple- mentierungen (Abb.I), Rollenspielen (Abb.II) und deren Ver- wandtschaften (Abb. III), die sich durch Deklinationen und Mu- tationen definieren – 1) The quick brown fox jumps a) wie in der Typographie wird der Standard verändert (Abb.IX, Abb.X) um neue Stile, Funktionen und Positionen zu erkundschaften b) die Hauptmerkmale des Ausgangspunktes (hier: der Frankfurter Stuhl, Abb.VIII) werden dekliniert; dadurch entsteht ein neuer Charakter – 2) die durch Modifizierung und Vererbung erstellte Beziehung kann zu unterschiedlichen Erscheinungbildern der gesamten Gruppe führen a) Komplementierung (Abb.IV) b) Har- monie (Abb.VI) b) Konversation (Abb.VII) – 3) das Verhalten und die Beziehung der Gruppenmitglieder zueinander wird über das Gesamtbild (siehe 2.) in individuelle Rollen und Sitzpositionen umgewandelt – 4) die hier angedeuteten Positionen verspielt, weise und neuigierig (Abb.V) können weiter dekliniert, mutiert, vererbt und definiert werden. 

HANGEN | LENE FISCHER

 

Hangen 

hangen [ von Lene Fischer ] bietet nach dem Vorbild von Gelände- neigungen (Abb.I) 1) die bisher vernachlässigte, einfachste Aufenthaltsposition nach der Waagerechten mit einer Vielfalt an Nutzungsarten – 2) eine Oberflächengestaltung die a) Materialien neu inszeniert b) in ihrer Haptik zwischen fest und nachgiebig variiert c) eine Profilierung erzeugt und so unterstützend und haltgebend wirkt d) durch abnehmbare Be- züge in unterschiedlichen Textur- und Materialvarianten ver- ändert werden kann (Abb.II&III) – 3) einfachen Auf- und Abbau durch ein dreiteiliges Stecksystem (Abb.IV) 

FLEXIBEL SITZEN | LAURA KIRCHHOFF

 

Flexibel sitzen 

flexibel sitzen [ von Laura Kirchhoff ] mit dem >>> Buchstuhl. Ausgehend von fehlenden (Abb.I) oder unflexiblen Sitzmöglich- keiten (Abb.II) in öffentlichen Räumen. 1) Eine Sitzgelegenheit zum spontanen Aufklappen z.B. für Buchläden oder Bibliothe- ken. 2) Zum kurzen verweilen, ausruhen oder Bücher lesen. 3) Aus zwei planen Seitenteilen faltet sich beim Aufklappen die Sitzfläche heraus (Abb.III). 4) Leichtigkeit und dünne Form garantieren gute Tragbarkeit. 5) Flexible Sitzmöglichkeiten im Raum: allein oder in Kreisform aneinanderstellbar (Abb.IV). 6) Mitnehmen, aufklappen, hinsetzen … die Welt um sich herum vergessen. 

ERSITZEN | JOHNNY HAUSMANN

 

Ersitzen 

er•sitzen [ von Johnny Haussmann ] Resozialisierung ge- scheiterter Möbelexistenzen (Abb.I,II) – 1) Der Versuch, die- se Dinge ohne Zugabe neuer Materialien (ausgenommen Verbindungen) einer neuen Bestimmung zuzuführen (vgl. Umnutzung) – 2) Unter der Bedingung der allg. Zugäng- lichkeit und Verständlichkeit der angewandten Methoden 

CLOUDING | MARIA OGGIONI

 

Clouding

clouding [ von Maria Oggioni ] is when you think about a cloud, is when you think about the sensation to lie down on it, when you feel something fluffy, softy and swinging underneath your- self. –1)Beingonacloud,lightness.Itdoesnotofferaprecise pose, it is not a single position. It is mostlya particular state of being on something. – 2) Thinking in terms of softness and not in terms of formalism regarding the material: white pillows are kept together with one continuing rope only. In this way a clear shape is achieved that directly refers to the concept of the cloud: light, soft and fluffy. 

BODENWELLE | THERESA LUSSER

 

Bodenwelle

boden•wellen [ von Theresa Lusser ] an Wogen lehnen a) allein b) gemeinsam auch nebeneinander, hintereinander. Position einehmbar auf Teppichwellen. Zustände -1) Rolle für Transport und Lagerung -2) mit Seilen in Wogen gezogen. Bei mehreren gleicher Art Entstehung von Land- schaften möglich. 

BAUCHSCHAUKEL | MARION STAHEL

 

Bauchschaukel 

bauch•schaukeln [ von Marion Stahel ] Bauchlage (Abb.I Paul Gauguin, 1893: Otahi allein) gepaart mit Bewegung (Abb. II Gia- como Balla, 1913: Speed of a Motorcycle). – 1) Die Knie-Bauchlie- ge mit Kopfstütze ist eine Spezies der Bauchschaukel. – 2) Knie angewinkelt, Oberkörper nach vorne gebeugt. – 3) a) hin und her wippen und entspannen b) power napping c) die Stirn abstüt- zen und etwas lesen d) optional aufrecht sitzen e) ruhen, wip- pen, auflockern, hängenlassen, dösen – 4) Stahlrohrkonstruk- tion (Abb.III) mit a) Kufen b) gepolsterter Textilbespannung – 5) Entwicklungspotenziale a) sanfteres Wippen durch Schlauch- verkleidung der Kufen b) Kinderversion 

 

Neue Positionen | SS 2010

Hauptprojekt im Hauptstudium

Projektleitung
Wilm Fuchs
Jörg Höltje

Gastkritik
Jerszy Seymour
Prof. Axel Kufus
Christian Zöllner

Teilnehmer

Marion Stahel
Theresa Lusser
Maria Oggioni
Johnny Haussmann
Laura Kirchhoff
Lene Fischer
Julinka Ebhardt
Stephanie Hornig
Charlotte Bräuer
Christ van Leest
Bettina Bühr
Christine Huhn
Sigrun Kemper

1) Sitzfläche in 45cm Höhe + Rückenlehne: das Repertoire der Sitzgelegenheiten wird im allgemeinen vom Format des klassischen Stuhls dominiert. Klar, es gibt den Hocker, Sessel oder Bänke, offensichtlich bleibt jedoch, daß das Sitzen mit einem recht übersichtlichen Objektvokabular umschrieben wird.

2) Das über Jahrhunderte hinweg auf gegenseitige Abhängigkeiten hin entstandene Geflecht von Tisch- und Stuhlhöhen und anderen (innen-) architektonischen Maßen ist natürlich a) kein zufälliges Konstrukt oder b) gar komplett überholungsbedürftig. Doch im Schatten des Stuhls und seiner nahen Verwandtschaft sind nur selten neue Typen entstanden, die andere Positionen vertreten und dich im Alltag bewährt haben.

3) Grund genug zu überprüfen, welche aktuellen, alltäglichen oder außergewöhnlichen Haltungen (Abb. III) unsere Unterstützung jenseits etablierter Sitztypologien einfordern…

4) Mehr Verwandtschaft für den Stuhl – nicht vertikal sondern horizontal!

5) Im Mittelpunkt: die pointierte Beobachtung des menschen in unterschiedlichsten Situationen voll realer Bedürfnisse.

 

Publikation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwischenpräsentation

 

 

KUBIST | THERESA LUSSER

 

KUBIST

ein helm als versuch volumen durch mehrteiligkeit zu verringern. die planen außenflächen ergeben sich durch die anforderung der faltbarkeit. wird kubist nicht benötigt, lässt er sich flach zusammenlegen. er ist nicht funktionsfähig und bleibt daher ein experiment für radfahrer mit hang zu ausgefallenen hüten. 

THELMA | SIGRUN KEMPTER

 

THELMA

thelma basiert auf der idee, die asymmetrische struktur von klassischen kopfbedeckungen auf helme anzuwenden, um deren natürliche erscheinung zu über- nehmen. der platz der durchbrüche für die belüftung nutzt die spiralform, welche auf gewickelte turbane verweist. so entsteht ein legerer helm, der sich wie ein band um den kopf legt. 

ASTERIX | MICHEL GIESBRECHT

 

ASTERIX

asterix übernimmt die sicherheitstechnischen qualitäten aktueller fahrradhelme, ohne durch übertriebene windschnittige formgebung abzuschrecken. ein helm für radler ohne tour de france ambitionen, die trotzdem gern sicher von a nach b kommen.

HIPSTA | LINA SALEEM

 

HIPSTA

für modebewusste jugendliche bis jung gebliebene kiezgurken. ausgangspunkt ist die freizeitkleidung der zielgruppe – basecap plus sneaker. HIPSTA ist ein hybrid aus robustem helm und modischem accessoire. die frage nach sicherheit vs. eitelkeit kann nicht mehr aufkommen…

WOOL_MATE | FRIEDERIKE BELLMANN

 

WOOL_MATE

ist schutzhelm und modisches accessoire zugleich. das ziel dieser verschmelzung besteht darin, die akzeptanz des fahrradhelms bei kindern zwischen 8 und 13 jahren erhöhen. der helm tritt durch textile bezüge in den hintergrund und gewinnt die ähnlichkeit einer mütze.