Archiv der Kategorie: Modedesign

Liselotte Bramstång

Liselotte Bramstång | 2018 | Bachelorarbeit Modedesign

Bow Assembly

A distinct part of gendering bodies are clothes and attributes connected to self-expression
together with political and social categorisation of bodies. Some attributes are strongly associated with the degradation of women and femininity as a result of the binary hierarchy of masculinity and femininity in our society.
With my collection I seek to disturb these structures. I aim to reverse the value of feminine attributes and by my work I hope to contribute to the rising web of new femininity. A space where femininity can be vulgar, sensual and camp without being valued in relation to the patriarchy.

Lehrende:    Prof. Wowo (Waldemar) Kraus , Prof. Dr.  Ingeborg Harms , KM Lars Paschke

 

Fotos: Tobias Willmann (schwarz-weiss) // Timothy Schaumburg (bunt)

 

Florian Mathé

Florian Mathé | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

 

Hannelore
(Claire Waldoff 1884 -1957)

Hannelore wohnt am halleschen Tor bei einer Blumenfrau
Hannlore singt im Revue im Chor man hört es nicht jenau
doch wo sie jing und wo sie stand da war‘n die Kerl‘s außer Rand und Band
besonders so im Mai
und voller Lenz – und Liebesdrang schrieb eener mal uff eene Bank die schöne Melodie

Hannelore Hannelore schönstes Kind von halleschen Tore
süsses reizendes Jeschöpfchen mit dem schönsten Bubiköpfchen keiner unterscheiden kann ob ‚nu Weib iss oder Mann

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tor

Hannelore jeht uff‘n Reimann Ball im hochjeschlossnen Kleid nachher sitzt sie im Ludenstall zu früher Morgenzeit
sie tropft in die Augen Atropin und schnupft ‚ne Handvoll Kokain besonders so im Mai
Sie macht in Weltverjesssenheit und ab und zu in Sinnlichkeit ooch det jeht schnell vorbei

Hannelore Hannlore schönstes Kind von halleschen Tore
süsses reizendes Jeschöpfchen mit dem schönsten Bubiköpfchen keiner unterscheiden kann ob ‚nu Weib iss oder Mann

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tor

Hannelore trägt ein Smokingkleid mit einem Bindeschlips
trägt ein Monokel jederzeit am Band aus Seidenrips
Sie boxt sie foxt sie golft sie steppt und unter uns jesacht sie neppt besonders so im Mai
Es hat mir einer anvertraut: Sie hat ‚n Bräutjam und ‚ne Braut
doch geht bloß nebenbei

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tore
süsses reizendes Jeschöpfchen mit dem schönsten Bubiköpfchen keiner unterscheiden kann ob ‚nu Weib iss oder Mann

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tor

Betreut von:    Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus //Prof. Jozef Legrand //Gast Prof. Jana Patz

Foto:Stini Röhrs

Model:Hsin-Ru Le//Julian Fricker//Lorenz Hochhut//Mataya Waldenberg//Mikey Woodbridge//Rasmus Heliodor//Kyle Patrick

Hair&Make-up: Johi van Bruises

Assistant: Rabea Röhll//Christian Cheshire

Eric Schieler

Eric Schieler | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

Alternative Facts

Die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Wahrheit erscheint heute aktueller denn je. Das Phänomen der Fälschung das durch alle Epochen hinweg vorkommt, stellt sich in den heutigen Massenmedien mitunter als faszinierendes Spiel mit Schein und Sein dar. Unsere perfekten Produkte und Werbung der westlichen Welt spiegeln mit glänzender Oberfläche das selbe ambivalente Bild dieser Realität wieder.

In meiner Kollektion versuche ich sowohl unsere gegenwärtige Situation zu rekonstruieren als auch sie parodistisch zu bewältigen. Ich betrachte „Altertnative Facts“ als ktiven Roman, der einen Spannungsbogen bildet zwischen dem Althergebrachten und dem was durch den Einsatz von neuen Technologien möglich ist.
Der amerikanische Cowboy den wir aus Büchern und Filmen kennen ist gespickt mit positiven und negativen Idealen. Viel hat er mit dem „Ur“ Cowboy zur Zeit der Besiedlung Amerikas nicht mehr zu tun. Er ist in meiner Kollektion eine Metapher für die postfaktische Sehnsucht des heutigen Menschen nach traditionellen Ökonomien. Die Rückbesinnung auf traditionelle Handarbeiten und das Spielen mit historische Referenzen von Bekleidung haben heutzutage eine starke Bedeutung, doch muss der Mensch viel mehr anstatt rück- wärtsgewandt zu sein die Algorithmen denen er tagtäglich ausgesetzt ist überwinden und die ihm zur Verfügung stehenden Techno- logien nutzen anstatt ihnen ausgesetzt zu sein. So lassen wir den U.S Cowboy aus den Filmen mit all seinem postfaktischen Ballast hinter sich und werden zum Über-Cowboy.

 

Betreut von:Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Prof. Wowo (Waldemar) Kraus,  Prof. Dr. Ingeborg Harms

Foto:Stini Röhrs

Model:David White//Nicolaj Bishoff//Nikita Tucholsky

Julia Bajanova

Julia Bajanova | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

Bodies That Shatter

The remarkable accumulation of scantily-clad sel es by net-feminists and of the particular role of underwear in relation to the female body initiated the theoretical basis of this lingerie collection, which reacts and interacts with elements of the contemporary melancholic feminist self-staging.
Feminist bloggers intentionally expose themselves to the gazes and rupture preconceived notions for their own amusement. They substantiate the gesture of appropriation and empowerment that react with irony, parody and the displacement of expectations.
The aim of this project is to explore and possibly widen the concept of a new approach to lingerie.

Betreut von:    Prof. Wowo (Waldemar) Kraus // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke

Foto:Alessandro Rauschmann//Julia Bajanova//Sven Gutjahr

Model:Petja Ivanova//Ester Zett//Marat Zakirov//Leni Bolt

Vogue I December 17

 

DIE NÄCHSTEN SCHRITTE DER GEHYPTEN JUNGDESIGNERIN

 

© Gérald Le Van Chau / Premices films

SaveSave

André Törner

André Törner | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

Gegensinn der Kleidung

ehre würde 111

stolz opfer schönheit schande schuld

trauer heldentatSieg

An die Freude

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen , Prof.Wowo (Waldemar) Kraus , Prof. Dr. Ingeborg Harms

Foto: Robbie Wilhelm

Model:Julis Girrbach / Modelwerk // Kristine Krebs

THE FAUVES KNEW BETTER | HAGAR RIEGER | 2017


THE FAUVES KNEW BETTER | MASTER 2017

Where are we now?
Was sind unsere Methoden als Künstler oder Designer, wer oder was beeinflusst unseren kreativen Prozess? Warum bedienen wir uns der Schönheitsideale und Gestaltungsmethoden von Entwicklungsländern, ist es die Sehnsucht nach Einfachheit und Ursprung?
Für meine Kollektion habe ich nach Bereichen gesucht, in denen der Einfluss des sogenannten Primitiven erkennbar ist. Dabei bin ich auf die Kunst der Malerei während der Entstehung der Neuen Moderne gekommen, zu der die Fauvisten in Frankreich, Die
Brücke in Deutschland und wenig später auch die Künstlervereinigung Der blaue Reiter zählen.
Da ich meine Masterkollektion nicht im konventionellen Verfahren entwickeln wollte,
bildet stattdessen die abstrakte Malerei eine große Inspirationsquelle für neue, in der Mode anwendbare Methoden. Das rechteckige Tuch als Ursprung eines jeden Kleidungsstückes greift das Verlangen nach Reduktion und Einfachheit auf.
Einfachheit die sich auch in der Fertigungsmethode durch offenkantige Verarbeitung und Sichtbarkeit der Webkanten spiegelt. Kindlich naive und exotisch anmutende Muster und Farbkombinationen und abstrahierte Proportionen primitiver und archaische Formen verdeutlichen den Einfluss fremder Kulturen und exotischer Länder.
Gleichsam wie bei den Fauves und der Brücke ist die Farbe auch in der Kollektion ein bestimmendes Element, sie dient nicht mehr nur als Mittel zum Zweck, sondern darf in ihrer ursprünglichen, pulvrigen Konsistenz die Kleidung verändern und sich in ihr bewegen. Prall gefüllte Organza-Partien hingegen definieren durch das Farbpulver die Form der Accessoires oder dienen der Stabilisierung eines
Taschengriffes. Bedruckte Layerings bilden ungeplante neue Farbspektren durch die Transparenten Überlagerungen. Die Recherche über die ersten Künstlergruppen die sich gegen die rein akademischen Lehrmethoden auflehnten, zeigten mir die Offenheit der Künstler gegenüber den Möglichkeiten, die das Material bietet. Sie erklärten ihre Ausdruckskraft, die in der Imagination des Fernen und Fremden ihren Ursprung hatte. Diese Eindrücke transformierte ich auf meine Arbeit und fand dabei zahlreiche neue Ansätze, die mir zeigten, dass noch lange nicht alle Möglichkeiten innerhalb der Mode ausgeschöpft sind.

Kontakt
www.fuguj.com

Betreuer
Prof. Wowo Kraus
KM Hanna Wiesener

Fotocredits
Foto: Hendrik Schneider
Model: Katharina Ruhm

MASTER Ausstellungseröffnung: Where are we now? – Autorschaft im Design

 

Graduiertenshow und Debatte 2017

Die Dinosaurier sind tot. Von jetzt an tragen unsere Arbeiten unsere Namen.

Design kann poetisch, technologisch, unbenutzbar, politisch, spekulativ, provokativ, experimentell, kollektiv und interdisziplinär sein. Ist es aber unerträglich geworden? Die Produktion findet andernorts statt. Die altbekannten Namen sind überholt. Design Objekte haben ihre Relevanz verloren.

Als neue Generation an DesignerInnen bewegen wir uns heute jenseits der klassischen Produktionsmechanismen. Wir haben begonnen die Gültigkeit der gängigen Begriffe zu hinterfragen und sind dabei zu Kommunikatoren, Vermittlern, Erfindern und Anstiftern geworden. Wie sollen wir uns aber nennen, wenn einige von uns als autonome Schöpfer und einsame Genies und andere wiederum als Teil eines gemeinnützigen Kollektives arbeiten?  Wir fordern den klassischen Designbegriff heraus und erkunden die Grenzen einer Disziplin, die einer neuen Ära der ReflAktion entgegenstrebt.

Zur Eröffnung Ihrer Abschlussausstellung fordern die Design-AbsolventInnen der Universität der Künste Berlin zur Debatte heraus:
Wo sind wir jetzt?

Eröffnung und Diskussion: Donnerstag, 19. Oktober, 19:00
Ausstellung: Freitag, 20. Oktober, 10:00-20:00

Im designtransfer, Einsteinufer 43

Mehr Infos hier.

Information in English here.

HANNAH Friederike Fischer

Hannah Friederike Fischer | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

STVO

I love cycling but I do not want to look like a cyclist.
The word Mamil (Middle aged men in lycra) sums up my dilemma in a nutshell: Cycling wear beyond outdoor jackets and neon yellow vests are rare. The Copenhagen Cyclist movement Cycle Chic has coined the phrase “Style Over Speed”, inspired by their ironic manifest for more style on bikes and against traditional forms of cycling wear.
The BA collection StVO is a modern interpretation of bike wear. It examines the relation between fashion and functionality, combining principles of practical clothing with the aesthetics of fashion and thoughtful design.

Betreut von:Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // Prof. Carolin Lerch

Foto:Jan Kapitän
Model:Eva Luise Hoppe
Hair&Make-up:Vi Nghiem Tuong

Nicolas Stephan Fischer

Nicolas Stephan Fischer | 2016 | Bachelorarbeit Modedesign

 

With my BA collection I took
myself on a journey to the value
system, thoughts and beliefs of my
generation.
It is based on a manifesto, containing the values and achievements of the Millenials and tries to find visual answers to the question if my generation is still able to revolt and if yes, what this revolt might be made of.

 

Betreut von:   Prof.  Waldemar Wowo Kraus // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke

Foto: Stini Röhrs
Haare & Make-Up: Johi von Bruises
Model: Carlotta Runze / tigers Management, Paul Ferens /TIAD
Styling: Danny Muster

Katharina Lutat

Katharina Lutat | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

Boob Job

»Decorate the prison of your body. Make yourself useful. Shut up and smile.« – Laurie Penny

»You want a Lamborghini? Sippin martinis? Look hot in a bikini? You better work bitch!« – Britney

»We are the ones for whom biology is not just destiny, it’s catastrophe!« Laurie Penny

»When life is cheap, death is free Whats the price for girls like me, hah?« – Nadia Tehran

»Being a good girl gets you nowhere. Asking nicely for change gets you nowhere. Mutiny is necessary.
Class mutiny, gender mutiny, sex mutiny, love mutiny. It’s got to be mutiny in our time.« – Laurie Penny

»I‘m a shapeshifting bitch, you don‘t know who you loving Better light you a candle I heard the nighttime was black And if you don‘t watch your step the greatest bitch will be back.« – Princess Nokia

»Okay, ladies, now let‘s get in formation!« – Beyoncé

Betreut von:    Prof. Carolin Lerch // Prof. Jozef Legrand // Prof. Dr. Kathrin Busch

Foto:Irene Szankowsky

Model:Friederike Stanitzek// Freya Schierenberg // Maurin Dietrich // Julia Bajanova

Hair & Make-up: Melissa Righi

Manifest (2017)

Manifest // WS16/17 // Entwurfsprojekt 5. – 7. Semester

Der Kurs untersucht den Spannungsbogen zwischen Modedesign als individuelle Selbstdarstellung einerseits und ihre kollektiv – gesellschaftliche Relevanz andererseits. Kritische Fragen über künstlerischen Ausdruck, Sinn, Notwendigkeit, Luxus, Eliten, Nachhaltigkeit, Zukunft, Kommerz, Kapitalismus, Narzissmus, Kollektiv, …etc. soll nicht aus dem Weg gegangen werden.

Die Studierenden sollen sich in erster Linie eine Positionierung in der Modewelt suchen und diese Haltung als Ausgangspunkt für eine Kollektion nehmen. Sowohl Ernsthaftigkeit, Engagement und Experiment aber auch Humor, Parodie, Paradox haben ihre Berechtigung. In der Konzeptionsphase ist es auch nicht wichtig, dass man seiner Sache sicher ist; es soll ein Versuch in der Positionierung sein, der Gedankengang ist wichtiger als die Schlussfolgerung. Es ist zum Beispiel auch möglich eine Perspektive anzunehmen, die einem fremd ist, um ihre Dynamik zu erforschen und zu verstehen. Man könnte der Position inhärente Codes unterstreichen oder auch bewusst verzerren bzw verwerfen.

Wichtig ist, dass man eine deutliche Stellung bezieht und dementsprechend verbindlich agiert.

Nach der konzeptuellen Recherche in der Anfangsphase wird ein Text verfasst, in der die Haltung vom Gestalter zu Mode manifestiert wird. In Folge wird nach einer adäquaten Gestaltungsmethodik gesucht mit der die Kollektionsteile skizziert und entworfen werden. Auch im Realisationsprozess nimmt man in Bezug auf Materialwahl, Verarbeitungsmöglichkeiten, Techniken, Form und Farbe bewusste Entscheidungen, die durch die Positionierung informiert werden.

Eine Kollektion von 4 realisierten Looks und ein geschriebenes Manifest werden während einer performativen Vorlesung präsentiert, erläutert und mit den Anwesenden diskutiert.

Lehrende:  Prof. Carolin Lerch // KM Evelyn Sitter

Studierende:   Jasmin Halama // Pia Hintz // Megan Ashton // Daniel Juhart // Mia Kather // Christine Sattler // Anna Luiese Sinning // Lea Wittich 

// Video: Jasmin Halama

Credits: Modelfreunde: Aleftina Karasyova / Artur Chruszcz // Setting: Jasmin Halama // Clothes: “ // Ceramic objects: Nik Mantilla // Video_edit: Jasmin Halama // Creative direction: Jasmin Halama // Music: Amnesia Scanner

//Manifest: Jasmin Halama

Ein Manifest sucht nach einem gleichgeschlechtlichen Körper, dem eine liberale Gleichstellung vorausgeht.

Die hier aufgezeigte nicht-binäre Geschlechtsidentität empfindet sich außerhalb des gesellschaftlich anerkannten Zweiersystems und befindet sich irgendwo im Dazwischen von maskulin und feminin.

Maskulin und Feminin sind hierbei gestalterische Bausteine, die zu Hybriden oszillieren und sich komplementieren, jedoch in ihren eigenen Entitäten bestehen bleiben.

Eine modellhafte Gleichstellung von Geschlecht bedingt einer Ungleichstellung der normierenden Physiognomie und Funktion von beiden geschlechtsspezifischen Bekleidungsmerkmalen.

Hierbei dienen die Geschlechterstereotypen lediglich als Relikt und müssen decodiert und einem Chaosunterzogen werden, wenn sie sich in einem Körper wieder zu einem Komplex vereinen.

Androgynität steht in dieser Arbeit nicht nur für die anatomische Form der Vereinigung, sondern auch für soziokulturelle Zweigeschlechtlichkeit bzw. Geschlechtslosigkeit. Dabei kann Androgynität entweder für ein neutrales Wesen stehen, oder für ein Wesen mit sowohl femininen und maskulinen Elementen oder aber für ein Wesen, welches zwischen makulin und feminin hin und her pendelt.

Das Dazwischen kann auf den unbesetzten Raum, ein Fehlen, eine Lücke gerichtet sein; es kann aber auch eine Grenze, einen Übergang benennen. Es handelt sich in jedem Fall um einen relationalen Begriff, der zwingend an eine Differenz gebunden ist.

Das Dazwischen setzt immer ein „Etwas“ voraus, das mit mindestens einem weiteren „Etwas“ in eine systematische Beziehung gesetzt werden kann.

Ein Tool zur Formenfindung fand sich im RITUAL DES BEKLEIDENS, welches sich hier umgedreht vollzieht, die Grundordnung auflöst -decodiert- und die Unterbekleidungzur Oberbekleidung deklariert.

My MANIFEST searches for a same-gendered body,
which aims for liberal equalization.

The demonstrated non-binary gender-identity positions
itself outside of the commonly known dyadic of our society and
locates itself somewhere between masculine and feminine.

In this case masculine and feminine can be seen as two artistic
building blocks, which oscillate and complement each other by remaining in their own entities.

An exemplary equalization of gender calls for an un-equalization
of physiognomy and function of both gender specific codes.

In that case both gender stereotypes are merely a relict and
have to be decoded and have to undergo chaos, before getting
together again as a whole complex on the wearers body.

In this workpiece androgyny means not only the anatomic form of union, but also sociocultural ambisexuality.
Respectively: Genderlessness.

In such case androgyny can either way stands for a neutral being
or for one, who sees themself somewhere between masc and fem,while oscillating between both.

The in-between can be directed towards an unoccupied space,
something missing or a gap; while it can also address a border or
a transition. It is about a term, which is compelled to
difference. The in-between always asks for a somewhat to be put in a systematic relation with.

A form-finding tool has been the ritual of enrobing/dressing,which in this case takes place vice versa;the normative order is dissolved – decoded – and the underwear is declared as overwear.


// Video: Pia Hintz „Flaw(less)“Credits: Video: Jana Schüßler // Model: Paulina @ Iconic // Hair&Makeup: Manuel Niederbrucker

 

//Manifest: Pia Hintz

Konzepte materialistischer Ästhetik können tiefgründiger und vielschichtiger gestaltet werden, wenn die Unvollständigkeit, Asymmetrie und Fragmenthaftigkeit realer Körper miteinbezogen wird.

Die Ergebnisse solcher Konzepte wirken weniger restriktiv indem körperliche Diversität der fiktiven Vollkommenheit vorgezogen wird. Körperdeformierungen sind eigenständige Ästhetische Werte – nicht nur eine reduzierte oder verunstaltete Ästhetik, sondern lediglich eine weitere Facette des Begriffs Schönheit.

Der Reiz des Makels wirkt gegenüber der Illusion der Vollkommenheit glaubwürdiger. Das Makelhafte vermag modernisiert und nimmt den wirklichkeitsfernen Idealen den Kitsch.

Was passiert, wenn eine „makelhafte“ Person ein Kleidungsstück trägt, das für den gesellschaftlichen Normkörper gemacht ist? Das Kleidungsstück sitzt nicht richtig, weil das Kleidungsstück nicht den Individualkörper, sondern den eines imaginären Menschen, abformt.

Was würde nun passieren, wenn einer der wenigen Menschen, die dem aktuellen Idealbild entspricht, ein Kleidungsstück tragen würde, das auf eine Person maßgeschneidert wurde, die einen asymmetrischen oder nonkonformen Körper aufweist? Die Passform des Kleidungsstückes entspricht dem Träger nicht und so ergibt sich ein Negativraum, der für das Makel an sich steht.


//Manifest: Megan Ashton

Fashion and Function begin to merge.
Fashion becomes Functionable.
Height of Function – Technology.
Advancements in technology are leading to wearable technology,
embedding itself into that which we carry on us every day.
The function of technology is to make our lives easier,
faster access to communication, internet and online presence,
at our fingertips, on our wrists, in our ears and in front of our eyes.
Soon to be on our sleeve, embedded within our clothing.
Telling us when to sleep, which way to go, what to listen to,
what to think?
Fast paced, quick choices, be online, dont miss out.
Wait. Stop.
Look up.
We are using technology to try and simplify our lives,
the lives which we ourselves are overcomplicating.
What are we missing while we are rushing around?
Dont let technology completely distract us from the world around us.
Interact, notice the environment.
Learn how to take a break, learn how to slow down.
Learn how to be comfortable in ourselves without hiding behind our
internet persona. Internet is about me me me
We belong to a group of people.
Show our true selves.
Learn how to make our own choices.


// Video: Daniel Juhart  „Kings of Camouflage“

Credits:  Creative Direction, Fashion, Kamera: Daniel Juhart // Editorial: Jan Pfropfe // Soundtrack by Attila 32 // Assistant: Frederik Werder

//Manifest: Daniel Juhart

Das rattern der Nähmaschinen erinnert mich an ein Maschinengewehr, immer wieder das Klacken des automatischen Fadenabschneiders, als würde man das Maschinengewehr nachladen. Bevor ich es schaffe mich umzusehen, wird mir bewusst, dass ich schon längst in einen Krieg geraten bin.

Als ich einst mein Handwerk erlernte, war ich so naiv zu glauben, ich würde eines Tages schöne Kleider für Menschen fertigen, damit sie frei und glücklich sind. Statt dessen wurde ich verpflichtet und ausgebildet, für die Industrie zu arbeiten, um den Falschen zu dienen, um für die Falschen zu kämpfen. Ich habe mich gegen die Modeindustrie entschieden und mich dem Widerstand angeschlossen. Denn wir werden nicht teilhaben an der Zerstörung unseres Planeten. Es waren einst unsere eigenen Leute die uns betrogen hatten. Sie tauschten unser aller Hab und Wohl, nur um deren Gunst zu gewinnen.

Mit den Jahren hatte sich die Modeindustrie zu einem Monstrumentwickelt, das kaum in Worte zu fassen ist. Es hat keinen Namen, keine Form, kein Gesicht, kein genaue Substanz. Auf seinem Weg der Zerstörung ist ihm nichts heil, kein Mensch, kein Tier, kein Wasser, kein Land, nicht einmal unsere Luft. Alles wird dem Erdboden gleich gemacht, was bleibt ist Tod und Verderben. Seine Gier nach dem Neuen und dem Anderen schien kein Ende zu finden.

Ich kann mich an eine Zeit erinnern, als die Menschen glücklich waren und ihre Kleider wertschätzten. Sie trugen farbig-bunte Kleider mit floralen Mustern, in denen sie lachend die Straßen hoch und runter spazierten. Diese wurden eines Tages eines Anderen ersetzt, der

Uniform. Wann das Alles genau geschah, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Innerhalb kürzester Zeit trugen alle schwarze Uniformen, die immer wieder gegen neu Uniformen gewechselt wurden. Hemden wurden gegen T-Shirts getauscht, Hosen und Röcke gegen Kampfhosen, Sakkos und Westen gegen Jacken mit vielen Taschen, um noch mehr Munition mit sich zu schleppen. Alle bekamen Taschen und Rucksäcke um deren Notwendigstes bei sich zu haben. Für die Wenigen, die noch bunt in Röcken, Hemden und blumigen Hüten herumliefen, war es nur eine Frage der Zeit, bis man sie aus ihrer Illusion befreite.

Nach all den Jahren des Krieges fragte ich mich immer wieder, ob ich träume oder wache? Manchmal habe ich Visionen, wie ich mich im Spiegel betrachte. Ich bin glücklich und zu frieden in meiner neuen Kleidung. Alles fühlt sich so real an, doch ich weiß, es ist nur eine Illusion, ein Blendwerk der Modeindustrie, die unsere Sinne manipuliert.

Viele Menschen konnten ihrem Begehren nicht widerstehen, das selbstsüchtige Ich hatte überhand genommen und eröffnete ihnen ein falsches Erwachen. Wir selbst sehnten uns nach Normalität, ohne ständigem Wechsel der Uniformen. Viele von uns erlangten über die innere Welt meisterhafte Fähigkeiten. Um ihre Schöpfungskraft auf das Größtmögliche zu steigern, was sie in der realen Welt einzusetzen wussten. Auf diesem Weg der Entfaltung trafen wir auf furchteinflößende Gestalten, die wir schon als Kinder fürchteten. Wir stellten fest, dass diese vermeidlich tödlichen Feinde, hilfreiche Verbündete sind. Um den Krieg eine neue Wende zu geben, mussten wir die Modeindustrie mit ihren eigenen Mitteln schlagen und eine Verwandlung mit unseren Verbündeten vollführen, diese uns Einswerden ließ.


// Video: Mia Kather  „The Body is obsolete“

Credits: Model:  Laura Leinonen // Kamera: Kennett Stumpe/Greta Marie // Editing: Kennett Stumpe/Greta Marie/Mia Kather

//Manifest: Mia Kather

you are limited.
an archive of time and space stuck in the present.
you are bounded to the past by pushing the future.
you are the dystopian capsule of harmony.
you are the potential optimum by fragments of images.
[you are the chimpanzee of the future.]

you are an optimum.
you are the product of mass culture phenomenon.
made of the best. the best version of yourself.
your ingredients: only the highest achievements of human kind.
organized.
calculated.
strict.
homogene.
the prosthetic god.
the paradox of worlds sake.

your body: obsolete.
you are the futuristic vision of mankind.
dissolving in space.
your skin is erased.
infinite.

optimist is what you are.
you will not die because of lung cancer because you won´t have a
lung anymore, you won´t have a body anymore.


// Video: Christine Sattler  „Manifest in plastic“

//Manifest: Christine Sattler

“…I’m a Barbie girl in a Barbie world
Life in plastic, it’s fantastic
You can brush my hair, undress me everywhere
Imagination, life is your creation…”

It drains out of the plastic alarm clock.
rolls over in plastic bed.
Scrunch scrunch scrunch churck crackle
Heat.
Brushes plastic blanket off body. Stretches in plastic nightie.
Nightie sticks to arms. Naked, pressed body. Like sausage in fake pigs intestine.
leaves plastic bed. Steps onto plastic floor. Onto plastic carpet.
walks into plastic bathroom. Brushes teeth with plastic toothbrush.
looks immaculate. Although eye lids a little soggy.
Botox injection.
Checks hair. Implantation of plastic hair great. Good work.
Squishes collagen cream out of plastic bottle. Adds makeup.
Immaculation.
Leaves bathroom.
Checks overall body in mirror. Silicon butt implants great. Good work.
Brushes over hairless legs. Skin like baby buttocks. Good work.
Walks to plastic wardrobe.
Winds into plastic dress. Puts on plastic shoes.
Walks to plastic fridge. Pulls out welded cucumber. Welded bred. Welded avocado. And
welded egg. Eats.
Drinks vitamin water in plastic glass.
Grabs plastic bag. Takes plastic key.
Closes plastic door. Walks out of plastic house.
People on street look immaculate.
Her nose gorgeous. His arms beautiful. Immaculation.
Her hair wonderful. His legs perfection. Immaculation.
Bodies in dresses. Bodies in suits. Bodies in luxury. Immaculation.
All is slaphappy. All are fortunate. All are perfect.
Like sausages in fake pigs intestines.
Plastic cars drive quickly. soundless.
Walks into plastic bakery. Buys plastic Latte to go.
Her nose not so gorgeous. Not so good work. Gives number of Dr. Perfection. Good work.
Meets perfect friend on plastic street. Plastic walks past quickly. Talk.
Have you heard – Sunset-perfect beach has closed. Like so many others. How sad. Tis the
that went down. No more swimming – now where do we show-off plastic. Plastic has fucked
our lives. It has come from the North Pacific Ocean right to our doorstep. Unbelievable. How
come Mr.Perfect-President hasn’t done any prevention – where is our trump? Unbelievable…
Btw you look gorgeous – You should wear your new plastic fur coat to tonight’s plastic party
*wink* – bye!

Plastic makes Perfect

Packed, veiled, masked, caged, sputtered, inflated, defined, inserted, cut, pasted, strange

What the fuck – who cares…
“I’m a Barbie girl in a Barbie world – life in plastic is fantastic,
And living forever, is so much betta,
Even after the thousand years you’re in the ground, your plastic parts will be found,
And aliens will sing: imagination, life is your creation…”

// Video: Anna Luiese Sinning

Credits: Model: Frederik Britzlmair // Assistant: Christine Sattler

//Manifest: Anna Luiese Sinning

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Neu als die höchste Qualität von etwas genannt wird.
Wir sind blind durch die Jagd nach immer neuen Sinnesreizen.
Wir handeln paradox. Wir bedienen uns an Gegen-und Jugendkulturen, deren Lebensstil wir
nicht vertreten und tragen ethnische Kleidungsstücke, ohne ihren kulturellen Ursprung zu kennen.
Wir tragen unser Privatleben am liebsten in der Öffentlichkeit und tragen Militärkleidung während wir
Aufrufen, keinen Krieg zu führen.
Die kulturelle Bedeutung eines Kleidungstücks ist uns egal, solange es unser
Verständnis von Neuheit entspricht und unseren Wunsch nach immer wieder neuer Selbstinszenierung
nachkommt.
Wir handeln willkürlich. Wir lieben es, Stile, Formen und Materialien zu mixen, egal welcher
Kontext daraus entsteht, solange es unsere Gier nach neuen, visuellen Reizen befriedigt.
Wir tragen unseren Pyjama am liebsten zum Trenchcoat. Wir tragen Kimonos zu Jeans und dazu unser
Lieblingsstück, die Bomberjacke.
Wir benutzen entfremdete Bruchstücke von Bedeutungsträgern und setzen
diese willkürlich wieder zusammen. Die Frage, ob Inhalt und Bedeutung wichtiger
sind als visuelle Reize, hat sich längst verneint.
Wir haben bereits ein Reservoir an sinnentleerten Zeichen geschaffen.
Wir handeln verschwenderisch. Wir tragen unsere T-Shirt und Jeans solange, wie die
Plastiktüte in der sie verpackt wurden. Wir heizen den Markt an, immer schneller ein noch größeres
materielles Angebot zu produzieren.
Das dabei Unmengen am Ressourcen verschwendet werden und noch größere Mengen an
Abfall entstehen, noch bevor das Kleidungsstück im Laden hängt, interessiert uns nicht. Immerhin sitzen
wir nicht auf einem Haufen voller Produktionsreste.

Ein Aufruf.
Wir sollten anfangen, unseren Umgang mit dem materiellen Angebot in der
Mode wieder zu hinterfragen.
Was ist die Identität eines Kleidungstückes?
Was bezeichnen wir als Neuheit und was als veraltet in der Dynamik Mode?
Was ist Wert und was ist wertlos im materiellen Angebot?
Ist das noch ein Wertesystem, welches wir vertreten wollen?

// Video: Lea Wittich

Credits:
Actors: Marlene Haase, Viktor Nilsson // Voice: Daniel Mühe // Camera, Music, etc.: Lea Wittich

//Manifest: Lea Wittich

Plädoyer für eine intelligente, lesbare Ästhetik als einziger Ausweg aus dem Konsumismus

Mode ist Mittel zur Positionierung gegenüber der Umwelt. Der Mensch und das vestimentäre Objekt bilden eine Einheit, die die Wahrnehmung der anatomischen Wirklichkeit erschwert und somit Körper- und Selbstbild beeinflusst.

Das Bewusstsein für diese subtile Form der Kommunikation flacht ab; wir bekleiden uns jeden Tag, haben einen großen Verschleiß an Kleidung. Das T-Shirt geht schnell kaputt und wird noch schneller ersetzt. Oder aber es geht nicht kaputt, aber da ist ein neues T-Shirt, dass besser gefällt.

750.000 Tonnen Textil werden jährlich nach Angaben des Fachverbands für Textilrecycling aussortiert. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen geht sogar von einem doppelt so hohen Textilverschleiß von 1,6 Millionen Tonnen pro Jahr aus.

Kann man da überhaupt noch von Materialismus sprechen? Wenn das Material so ersetzbar ist ? Ist unsere Sucht nach Konsum nicht vielmehr eine Übersprungshandlung, um die Instabilität der eigenen Identität zu kompensieren? Der Wert des Konsums wird somit die Projektion der individuellen Identitätssuche auf die Kleidung, die jedoch auch nicht über den Deus ex Machina – im wörtlichen Sinne – verfügt und den hilflosen Konsumenten auf die unendliche Reise der Selbsterneuerung schickt. Der Wert wird losgelöst von dem materiellen Ausgangsobjekt und wird zur Idee.

Mit fatalen Folgen: Ungeachtet dessen, dass an an der anderen Seite der Kette, reale Menschen dafür aufgeopfert werden unseren Bedarf zu decken, konsumieren wir weiter;

ohne zu sehen, dass wir uns überhaupt nicht mehr damit auseinandersetzten, was wir kommunizieren, was für Menschenbilder wir propagieren.

Ungestört demgegenüber, dass wir unseren Planeten durch die restlose Akzeptanz der Arbeitsweisen der Textilindustrie zerstören.

Die Kleidung wird zur sinnentleerten Hülle, die Entstehung und Bedeutung ausblendet und für ein paar Euro erstanden werden kann; ein einfaches T-Shirt, bedruckt mit einer holen Phrase – der Nonsens schlechthin. Mode muss banal, lustig und oberflächlich sein, damit man die neu erstandenen Teile auch gleich wieder wegwerfen kann, sobald die neue Kollektion im Laden hängt.

Aus diesem Werteverfall muss der kategorische Imperativ resultieren, dass die Maxime des Handelns eines Modeschaffenden lauten muss, gegen diesen Verfall anzukämpfen.

Solange die Mode als soziales Phänomen und als Industrie so funktioniert, wie sie funktioniert, muss das Thema der Auseinandersetzung ebendieser Missstand sein. Ich plädiere für eine selbstkritische Mode. Das Objekt selbst muss zum Semiophor werden; sogar zum Unikat. Das vestimentäre Objekt wird belebt, da es per definitionem lebendig ist. Als Symbol für Arbeit, Lebenszeit und Leid der Produzierenden, tritt es in Form von materialisierter Energie in die Welt.

Mode ist Inszenierung von Codes/Zeichen am Körper und von Körpern im Raum, die über erstere kommunizieren. Wie lässt sich diese Sprache präzisieren?

Mode muss rationalisiert werden um sie emotional zugänglich zumachen. Eine klare Sprache schafft eine neue, intelligente Ästhetik. Es geht nicht um die vermeintliche Ästhetisierung des Körpers, nach der sozial vorherrschenden Gleichsetzung dieser mit Kallistik.

Es gibt nicht DEN Körper, was macht es also für einen Sinn einem konstruiertem Ideal nachzueifern, das nicht zu finden ist? Männerkörper sehen aus wie Frauenkörper und Frauenkörper sehen aus wie Männerkörper, es gibt große und kleine Körper und dicke und dünne. Ein individuelles Schönheitsideal hat seine Legitimation, solang es nicht zum Dogma wird und diese Diversität anerkennt.

Mode soll, genau wie konzeptuelle Kunst nach Adrian Piper, in erster Linie die Idee sein, die durch eine Form kommuniziert wird, durch eine klare Übersetzung von sozialen Codes. Deshalb darf die Gestaltung auch durchaus (vermeintlich) plakativ, im Sinne einfacher Metaphern, aber konsequent gedacht sein.

Nur so kann ein gesellschaftlicher Mehrwert aus der Mode entstehen. Indem sie aus dem Abgrund der romantisierten Oberflächlichkeit und Ignoranz herausgezogen wird, um sie auf ihr Wesen zu besinnen. Schließlich ist sie ein einzigartiges, semiotisch erschließbares System, dem eine ungeahnte Macht in Form eines sozialen Kommunikationsmechanismus innewohnt, eine einzigartige, formbare und formulierbare körperliche Erweiterung.

Aber all diese Ernsthaftigkeit, kann falsch gedeutet werden: Mode darf auch Spaß machen. Genau so wie Theater spaß macht, oder Musik. Als rationales und sinnliches Spektakel, das sich aller inszenatorischer Mittel auf visueller, olfaktorischer, haptischer und auditiver Ebene bedienen kann.

Somit befreit sich der Modedesigner von dem Diktat der Industrie und den Kriterien einer wirtschaftlich effizienten Mode, die einem absurden System von herrschaftslegitimierenden Scheinfunktionalitäten unterliegen, sondern wird zum Künstler, der sich, um Inhalte zu vermitteln, jedem sinnvoll erscheinenden Medium bedienen darf.

 

Musical Chairs (2017)

 

MUSICAL CHAIRS // WS 16/17 // Entwurfsprojekt 5.-7. Semester

Beim ständigen Wechsel von Creative DirectorInnen fragt man sich, wo das Interesse des Modehauses am Kunden bleibt. Man denke nur an Maria Grazia Chiuri, die als dritte Creative Directorin bei Dior in den letzten 5 Jahren eingesetzt wird.

But customers should not expect the same Dior, he said. “It will be different. We have our codes, absolutely, and we have our values about the excellence, the savoir-faire, the silhouette. But Dior is also a house where you have to take l’air du temps and project it for the future.”It’s not a constant look and she will have to put her own way to [how to] do it. The codes of Dior, they exist but they are not so [strict], you can play with them. This is something that Raf did and John [Galliano] did before, so there are some codes, but we expect her to bring something into the evolution of the brand,“ Toledano said.

In den letzten zwei Jahren hat sich die Situation zugespitzt: An den Modehäusern in Paris und Mailand kommt es zu häufigen und schnellen Wechseln in der kreativen Chefetage. Die Nachfrage nach jungen Talenten, die bereits durch Erfahrung glänzen, ist groß. Experten und Laien fragen sich, zu welchen Veränderungen es in der Modewelt kommen wird, wenn sich Karl Lagerfeld und Giorgio Armani zurückziehen, denn dann faengt das Spiel um die Top-Positionen von Neuem an.

Welche Fragen tun sich auf, wenn man sich vorstellt, Creative DirectorIn eines existierenden oder fiktiven Modehauses zu sein? Führt der erste Weg ins Archiv, um unter Betrachtung der Vergangenheit und althergebrachter Codes die „Linie“ fortzuführen? Welche Alternativen gäbe es, der Geschichte des Hauses treu zu bleiben und durch die eigene Handschrift gleichzeitig neue Wege einzuschlagen? Was bedeutet Autorenschaft in diesem Zusammenhang?

Die Teilnehmer des Projektes suchen sich am Anfang des Semesters ein etabliertes Modehaus aus, dessen Codes sie sich aneignen, auseinandernehmen um die Identität des Hauses auf ihre Weise wieder zusammen zu setzen. Als Endresultat soll eine Kollektion aus 10 gezeichneten Silhouetten und 3 in Stoff gefertigten Outfits entstehen, die den Stil des gewählten Hauses respektieren, interpretieren oder auch neu definieren.

Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus,  Silvia Schüller , Dorothèe Warning

Studierende: Carmen Abele // Jan Geiger Dedio // Justine Masché // Katharina Heinze // Ronja Biggemann

 

//Skizzenbuch + Photoshooting: Carmen Abele

Fotograf: Jaap Bräutigam,  Model: Adrian Hörr

//Skizzenbuch + Photoshooting:  Jan Geiger Dedio

//Skizzenbuch + Photoshooting: Justine Masché

Fotograf: Simon Gentry, Models: Lex & Sekou

// Skizzenbuch + Photoshooting: Katharina Heinze

Fotografin: Mathilda Bernmark, Model: Andjela Bursac, Iconic Management

// Skizzenbuch + Photoshooting: Ronja Biggemann

Fotograf: Moritz Haase, Model: Freddy

 

 

FESTIVAL HYÈRES I CHLOÉ DESIGN AWARD I 17

// Chloé Design Award I Preisträgerin 2017 : Gesine Försterling

Wir freuen uns sehr mitteilen zu können, dass Gesine Försterling mit Ihrer Master-Abschluss-Kollektion „Work“ den großen Chloé-Preis, des internationalen Festival für Mode und Fotografie in Hyères, gewonnen hat.

Fotos: Jérémie Leconte

 

 

Aicha Abbadi

 

Unique Forms of Discarded Ideas// 2016 //Bachelorarbeit Modedesign

To slow down fashion’s pace and its emphasis on instantaneous consumption this work is focused on the ‘making’ instead of the ‘marketing’ of fashion.

The collection is a visualization of its own creation. Each silhouette represents one step of the creative process, from the initial blank slate over research and form-finding towards the final fashion product.
They offer a glimpse into a thought process that gradually materializes. The process does not merely reflect a linear or chronological procedure, but involves decisions made over others, ideas abandoned in favour of a change in direction and the perpetual refinement of that which has yet to take on form.
Leaving room for experimentation, the collection reveals the steps that lead up to what is finally presented to the public. It is a reflection upon fashion within its own means and limitations.

 

Betreut von:   Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus, Prof. Dr. Ingeborg Harms ,KM Franziska Schreiber

// fotos: Carlito Schiliro
// model: Jules Finn
// hair & make-up: Vanessa Aza

 

Lilo Klinkenberg

 

Identity Uncertain // 2016 //Bachelorarbeit Modedesign

Wer bin ich?
Wie werde ich wahrgenommen?
Wer will ich sein?

Die Suche nach der eigenen Identität tut sich in der Postadoleszenz, den Jahren zwischen 20 und 30, noch mal auf.
Fragen die man schon als Kind oder nach dem Beenden der Schule hatte, stellen sich wieder.
Der Übergang vom Kind zum Erwachsenen ist eine entscheidende Phase im Leben eines jeden Menschen.

Die Kollektion Identity Uncertain ist eine Momentaufnahme dieser Phase.

 

Betreut von:   Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus //  KM Franziska Schreiber

// fotos: Charlott Cobler
// model: Benjamin Brun

Raphael Schall

 

This is my House // 2016 // Diplomarbeit Modedesign

„Berlin ist meine Heimat und gleichzitig ein rasanter Großstadtdschungel , in dem ich mich als Musiker finden und behaupten will.
Mein Kollektionsthema entsteht aus den Eindrücken meiner persönlichen Umgebung: Die HipHop- Steetkultur mit ihren unzähligen Facetten und Darstellungsformen und im Kontrast dazu mein Rückzugsort, mein Zuhause.“

In der Kollektion This is my House trifft der extrovertierte HipHop Protagonist auf den sensiblen und zärtlichen Mann. So spielen Elemente wie Spitze und Graffity miteinander, das weiche Frottierhandtuch wird zur Jeansjacke.

 

Betreut von:   Wowo (Waldemar) Kraus //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Franziska Schreiber

// fotos: ST Weicken


Momme Ries

 

And felt her Body dissolving into Foam // 2016 // Bachelorarbeit Modedesign

Die Kollektion and felt her Body dissolving into Foam ist eine fragmentarische Wiedererzählung des Märchens Die kleine Seejungfrau von Hans Christian Andersen.

Den Ausgangspunkt bildet dabei das zerrissene Verständnis des Autors von Weiblichkeit. Als Amphibienwesen zwischen Land und Meer schwankend, muss sich die kleine Seejungfrau zwischen geordneter Unschuld und fluider, verführerischer Femininität entscheiden

 

Betreut von:   Prof.  Valeska Schmidt – Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // Mads Dinesen

// fotos: Louisa Boeszoermeny


Lisa Oberländer

 

Personalise// 2016 // Bachelorarbeit Modedesign

„Das Problem in unserer Welt ist nicht die übermäßige Beschäftigung mit sich selbst, sondern das Auflösen des Individuums in der Masse“
-Glenn O’Brien

Die Kollektion ist eine Symbiose aus klassischer Herrenbekleidung und sportlich-bequemer Alltagskleidung. Sie wurde für und mit Menschen aus meinem direkten Umfeld entworfen.

 

Betreut von:   Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus ,  Prof. Dr. Ingeborg Harms , KM Lars Paschke

// fotos: KOWA Berlin 

 

Hagar Rieger

 

Shaking the Habitual// 2016 // Bachelorarbeit Modedesign

Das Thema der Kollektion widmet sich zum einen sehr persönlichen Kindheitserinnerungen und zum andern einer Äthiopienreise.

In unserer Kultur wird der Begriff Komfort überwiegend für praktische und funktionale Attribute eines Produktes benutzt.
Manchmal muss man über den Tellerrand blicken, um zu verstehen, dass in anderen Kulturen Komfort eine andere Bedeutung haben kann. Der Kontrast zwischen der deutschen und der äthiopischen Auffassung des Begriffs „Komfort“ ist der Mittelpunkt der Kollektion. Daher auch der Titel:
Shaking the Habitual    – Neudefinition des Gewöhnlichen

Es ging nicht darum, bequeme und praktische Kleidung zu entwickeln. Im Gegenteil, eine neu gewonnene Sicht des Begriffs Komfort sollte auf die Kollektion übertragen werden, durch Vergleiche der äthiopischen Alltagskleidung mit jener aus der westlichen Welt.
Während wir alle wissen, wie wir in unserer gewohnten Umgebung tragen, fließt stark die aktuelle äthiopische Kleidung ein, die anhand einer Feldforschungsreise nach Addis Abeba ausformuliert wurde.

 

Betreut von:   Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus , Prof. Dr. Ingeborg Harms , KM Stephanie Jasny

// fotos: Sonja Stadelmaier und Hendrik Schneider
// model: Benjamin Brun

Lenny Murr

 

Fisch Kitty Bisch – La Crevette pour les Hommes// 2016 // Bachelorarbeit Modedesign

Generate,

create,

dress

up – dada 2016.

Random Onlinegenerators als Ausgangspunkt der Gestaltung, damit verbunden die Frage nach der Position des Designers zwischen den Termini – Creator, Curator.
Das Wechselspiel zwischen Mensch und Maschine, digital / analog, die Liaison codierter Datensätze mit der persönlichen, individuellen Realität.
Alles in allem der Versuch durch das Spiel mit gegebenen Modulen, Addition und Subtraktion einzelner Fragmente, eine eigene, neue Ästhetik und Formensprache zu definieren

 

Betreut von:   Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus //  KM Franziska Schreiber

// fotos: Frauke Fischer
// model: Lucas Ernst @PMA Models 

Waren|Sprachen der Postmoderne – in Design, Kunst & Architektur | Jan Sieber

Mit dem Nachkriegs-Wirtschaftsboom ab den 1950er Jahren – the Golden Age of Capitalism – bildete sich die später so genannte Konsumgesellschaft sowie die für die Spätmoderne und Postmoderne so charakteristische Warensprache bzw. Warenästhetik heraus. Gegenüber den Mechanismen und Effekten dieser schönen, neuen, mit Waren gesättigten Welt war der moderne Anspruch auf Autonomie und Rationalität von Gestaltung immer schwerer aufrecht zu erhalten. Dem Individualismus der spätkapitalistischen, postfordistischen Konsumgesellschaft erschien die moderne Idee der Universalität nicht mehr angemessen. Wenn die Krise der Moderne, als Krise der auf Universalität zielenden Sprache moderner Gestaltung, zusammenfällt mit dem Anbruch der Postmoderne, dann zeichnet sich letztere vor allem auch durch ihr Bewusstsein für die Sprachlichkeit von Gestaltung aus – aber nicht im Sinne einer universalen Sprache, sondern einer Pluralität und Multivalenz von unterschiedlichen Sprachspielen. Darin bildet sich zugleich die Logik der Warenästhetik ab. Alles kann – unabhängig vom Gebrauch bzw. der Funktion – der Produktion von Wert bzw. von Bedeutung dienen.

Im Seminar beschäftigen wir uns als Einstieg mit der Krise der Moderne in den 1950er und 60er Jahren sowie mit der Kritik der Warenästhetik. Im Anschluss daran diskutieren wir einige für die Postmoderne paradigmatische Positionen aus Design, Kunst und Architektur – und zwar stets in der Spannung zwischen Warensprache und Sprachlichkeit der Gestaltung.

 

Seminarleitung: Jan Sieber

Kultur- und Designgeschichte, B.A. 2. Semester

5.-11. Semesterwoche, Dienstags 10.00–14.30 Uhr, Raum 207

SPEKULATIVES DESIGN | NADINE HARTMANN

Im Zeitalter ökonomischer, ökologischer und demografischer Krisen sind Imagination und Spekulation unverzichtbare Fähigkeiten. Die Krisenhaftigkeit der Gegenwart macht es unmöglich, ein vermeintlich isoliertes Gebrauchsding in eine vermeintlich neutrale Umwelt zu entwerfen, sondern nötigt das Design, mögliche Zukünfte an konkreten Modellen und deren Ausarbeitungen aufscheinen zu lassen und erfahr- und nutzbar zu machen. Dabei geht es beim Spekulativen Design in erster Linie nicht um den Entwurf von Utopien, sondern um kritische Interventionen, die erst einmal Aufmerksamkeit auf gegenwärtige und zu erwartende Missstände lenken. Insofern ist das Spekulative Design als Sonderform des Critical Designs zu verstehen, dass die Grenze von Kunst und Gestaltung verwischt, indem es Objekte entwirft, die nicht durch funktionalistische Kriterien der Nutzbarkeit bestimmt werden, dafür aber auf hintergründige, schockierende, spielerische und oft humorvolle Weise zum Nachdenken über ökologische, politische und technologische Szenarien anregen. Der relativ junge Begriff des Spekulativen Designs betont damit die politischen Zusammenhänge, in denen sich ein Design bewegt, dem in seiner Tätigkeit des „Weltentwerfens“ eine enorme Verantwortung zukommt.

 

Seminarleitung: Nadine Hartmann

Designtheorie, B.A. 4. Semester

Donnerstags, 10-13 Uhr, Raum 207

SCHREIBEN – ZWISCHEN KUNST UND THEORIE | PROF. DR. KATHRIN BUSCH

Schreiben gehört heute zur künstlerischen und gestalterischen Tätigkeit wie selbstverständlich mit dazu. Die Fähigkeit, über Ideen und Entwürfe nicht nur zu sprechen, sondern sie auch beschreibend darzustellen, wird überall vorausgesetzt. Bei Ausstellungen und Messen, in Zeitschriften oder Blogs, für Förderanträge und in Exposés muss man über die eigene Arbeit in einer Weise berichten, die ihren ästhetischen Anspruch nicht verrät. Aber nicht erst die Vermittlung der eigenen künstlerischen oder gestalterischen Position ist an das Schreiben-Können gebunden. Bereits im Schaffens- oder Entwurfsprozess haben Aufzeichnungen und Notate Teil an der Entwicklung der eigenen Ideen. Hier ist die Arbeit an Worten und Konzepten untrennbar mit der künstlerischen Praxis verbunden und bestimmt die künstlerisch-forschende Arbeit. Welche Formen des Schreibens gibt es, die sich mit der künstlerischen Praxis verbinden? Wie artikuliert sich das Denken in Nachbarschaft zu den Künsten? Welche Stile werden entwickelt, welche Erfahrungsweisen aufgerufen?

Im Seminar soll das Schreiben als Teil der künstlerischen Praxis reflektiert und eingesetzt werden. Zum einen werden Texte behandelt, die in einem dritten Raum zwischen Literatur und Wissenschaft angesiedelt sind. Neben der Beschäftigung mit Autor_innen wie Agamben, Barthes, Benjamin, Cixous, Kraus oder Sontag wird es zum anderen um die Entwicklung von Schreibpraktiken gehen. Ziel ist es, kurze Texte zur eigenen Arbeit zu entwickeln und das Schreiben als eine Form zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Praxis zu erproben.

 

Seminarleitung: Prof. Dr. Kathrin Busch

Kulturwissenschaften, B.A. 6. Semester

Mittwochs 16-19 Uhr, Raum 207

 

Literaturhinweise

Giorgio Agamben, Die Idee der Prosa, übers. v. Dagmar Leupold und Clemens-Carl Härle, Frankfurt a. M. 2003.

Roland Barthes, Die Lust am Text, übers. v. Traugott König, Frankfurt a. M. 1974.

Walter Benjamin, Einbahnstraße, Frankfurt a. M. 2001.

Max Bense, „Über den Essay und seine Prosa“, in: Merkur 1 (1947), Erstes Heft, S. 414-424.

Hans Blumenberg, Theorie der Unbegrifflichkeit, Frankfurt a. M. 2007.

Hélène Cixous, Weiblichkeit in der Schrift, übers. v. Eva Duffner, Berlin 1980.

Jacques Derrida, Diese seltsame Institution genannt Literatur, übers. v. Rike Felka, Berlin 2015.

Gilles Deleuze und Felix Guattari, Kafka. Für eine kleine Literatur, übers. v. Burkhart Kroeber, Frankfurt a. M. 1976.

Chris Kraus, I love Dick, Berlin 2017.

Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, in: ders., Kritische Studienausgabe, Bd. 3, München 1999.

Susan Sontag, Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke, München 2013.

ADORE ME I’M AN ARTIST | MELIS YILDIZ | 2017

 

ADORE ME I’M AN ARTIST | Master 2017

Bedeutungsübersicht Wettbewerb (Duden)

  • etwas, woran mehrere Personen im Rahmen einer ganz bestimmten Aufgabenstellung, Zielsetzung in dem Bestreben teilnehmen, die beste Leistung zu erzielen, Sieger zu werden
  • (Wirtschaft) Kampf um möglichst gute Marktanteile, hohe Profite, um den Konkurrenten zu überbieten, auszuschalten; Konkurrenz

Die Kollektion „Adore the Artist“ beschäftigt sich mit dem künstlerischen Schaffen innerhalb des Wettbewerbssystems. Durchhaltevermögen wie bei Leistungssportlern und Inszenierung der eigenen Person a la „Miss World“ sind  für den Erfolg unabkömmlich. Doch wie definieren wir Erfolg zwischen Selbstentfaltung und Selbsvermarktung? Ist Erfolg Gewinnen? Wir leben in Wettbewerben und teilen unsere Erfolge in den sozialen Medien. Vermarktung ist die Kunstform unserer Zeit und hebelt Talent und Fleiß aus, wenn sie fehlt. Follower bestimmen den Marktwert und generieren finanziellen Erfolg. Doch machen sie auch credebil in der Elite? Wie ist man überhaupt Glaubwürdig zwischen Marketing und Kunst?

Ultimativer Leistungsdruck ist das Resultat aus dem ultimativen Wettbewerb.

Kann Ich mithalten? Kreativität ist zur Massenware geworden.  „Adore the Artist“ ist ein Spiegel meines emotionalen Prozesses. Die Kollektion zeigt meine Entwicklung als Autorin. Sie reflektiert meine Angst, Emotionen, Hoffnungen und Erwartungen und dient meiner eigenen Positionierung innerhalb der Kreativlandschaft. Als Künstler Gedacht aber kommerziell umgesetzt. Wettbewerbsfähigkeit auf ganzer Linie muss erreicht werden. Mein Ziel ist jetzt klar.

Kontakt
www.instagram.com/meliswow/

Betreuer
Prof. Jozef Legrand
Prof. Wowo Kraus

Fotos
Janine Sametzky
https://www.instagram.com/janinesametzky/

Models
Johanna Mülke
https://www.instagram.com/jjohoee/
Kibibi Zanga
https://www.instagram.com/___kibibi___/
Tabea Büttner
https://www.instagram.com/vtabea/
Leandra Haupt
https://www.instagram.com/leandrahaupt/

Styling
Daniel Klaus Mwangi
https://www.instagram.com/daniel.klaus.mwangi/

Design
Melis Yildiz
https://www.instagram.com/meliswow/

Make Up
Sarah Bleszynski
https://www.instagram.com/sarahbleszymua/

Materials Sponsored by:
Kroll Vogel Enterprise GmbH
Prym Consumer Europe GmbH
HappyFabric
Shindo
Loxy

 

FREDDIE AND DADDY | LISA MANN | 2017

 

Freddie and Daddy | Master 2017

Warum gibt es keine Haute Couture für den Mann?
Wie konnte sich der Mann  mit dem Anzug aus der Mode stehlen?
Was bedeuten diese geschlechterspezifischen Schieflagen in der Modewelt und wo bleibt Raum für Veränderung dieser eingefahrenen Verhältnisse?

In meiner Kollektion spiele ich aus persönlicher Perspektive mit diesen Fragen. Ausgehend von verschiedenen Textilexperimenten, Körperanalysen meines männlichen Umfelds,  einer Auseinandersetzung mit dem beruflichen Werdegang meines Vaters sowie den mir von ihm übertragenen Nachnamen, versuche ich mit hohem handwerklichen Anspruch, wie in der Haute Couture, neue Wege zu beschreiten.
Ziel ist eine dem 21. Jahrhundert angemessene Vorstellung von Männermode als Kunst- und Ausdrucksform zu entwickeln, die nicht von Anfang an festschreibt was  in der Mode typisch männlich oder weiblich ist.

Kontakt
instagram: mannlisa87

Betreuende
Prof. Waldemar Kraus
KM Lars Paschke

Foto-Credits
Foto: Nathan Ishar
Kreativ-Direktion/Haar und Make-Up: Jana Manfroid
Models: Steffen, Ulf, Frank @everydaypeople, Elias, Sandro @notoys

UNTITLED | ANNA SOPHIE GOSCHIN | 2017

 

UNTITLED | Master 2017

UNTITLED is an investigation of fashion as part of a complex correlation between constitution and expression of the self. The assumption that this self is never consistent and constant forms the theoretical foundation. Thus change, spontaneity, inconsistency and indication are keywords in this project.

Putting the process itself in focus, questioning and eliminating traditional expectations in every stage of the design development. New forms of interplay between body and textile are tested by working spontaneously and directly on the body. Process becomes the outcome and essential principles of defining identity and fashion as a form of self expression are deconstructed.


Kontakt

Betreuer
Prof. Wowo (Waldemar) Kraus
KM Lars Paschke

Fotorechte
Fotografin: Louisa Boeszoermeny
Visagistin: Patricia Heck
Models: Justine Maché
Johanna @FazeModels
Olga @VivaModels
Schuhe: Trippen
Assistenz: Christoph Sommer, Franca Schneider

Copycat (2017)

 

 

Copycat // SS17 // Entwurfsprojekt 4. Semester

Das Plagiat und die Kopie scheinen der größte Feind des schaffenden Designers zu sein, der fortan seine schützende Hand über die sorgsam erstellten Kollektionsteile halten muss – immer abwägend, wann das öffentliche Präsentieren oder Verbergen erfolgsversprechender scheint.
Couture-Kollektionen wurden im 20. Jahrhundert nur einem erlesenen Kreis potentieller Kunden präsentiert, um das Risiko der Kopie der Entwürfe abzuwenden, und auch in den letzten Jahren, in Zeiten digitaler Transparenz und Live-streams, hatten einige Labels sich dazu entschlossen, ihre Kollektionen nicht gleich nach der Präsentation online zu veröffentlichen, sondern erst Wochen danach. Gleichzeitig senden Modehäuser ihre Designer vor Kollektionserstellung zu Recherchereisen, in denen Archive besucht und Kleidungsstücke anderer Designer als Inspiration gesammelt werden – und beauftragen im gleichen Atemzug ganze Abteilungen, die in aufwändiger Recherche Plagiate eigener Entwürfe auffinden und deren Macher verklagen.
Das Label Vetements hat sich diese Ambivalenz in ihrer letzten Kollektion 2016 zu Nutzen gemacht, und einfach ihre eigene Kopie-Kollektion selbst erstellt – und somit geschafft, eine Kollektion gleich zweimal zu vermarkten. Die Sehnsucht nach der Kopie eindeutig zugeordneten Kleidungsstücks lösen sie, indem sie mit anderen Labels kooperieren, anstatt sie zu kopieren. Diese Strategien verweisen wiederum an Martin Margiela, der hier nicht unerwähnt bleiben darf, der Geist hinter der Idee des Ready-mades und des Zitats in der Mode. Seit langem führt das Label eine Serie mit dem Namen „Replika“ , in der die Düfte von bekannten Räumen und Momenten imitiert werden, die keinen Eigentümer benennen können, wie „By the Fireplace“, „Beachwalk“ oder „At the Barber’s“.
Die Analyse von Beispielen aus der Mode und Kunst, wie z.B. das der Künstlerin Amalia Uhlmann, die stets 1:1 die Inszenierungen von Richkids auf Instragram kopiert und es somit schafft, ihre eigene Identität auszuwechseln und Tausende Follower zu generieren, soll Studierende anregen, über die Kopie und seinem Potential nachzudenken, und eine Strategie zu entwickeln, Bekanntes in einem neuen Kontext zu imitieren und einen Mehrwert zu generieren. Annähern werden wir uns außerdem in Form eines Research-Trips, mit dem fast jede Saison in

Modehäusern beginnt: Auf einer Reise werden in wenigen Tagen Vintage-Archive besichtigt und Second-Hand-Länden durchforstet, um mit dem freiem Geist des Reisenden und eher intuitivem als konzept-lastigen

Interesse Inspirationen in großen Formen und kleinen Details zu finden. Diese Art der Recherche ist eine gängige in großen und kleinen Modeunternehmern, und soll hier erprobt und trainiert werden – denn das wertvolle vom wertfreien Fundstück zu unterscheiden scheint auf den ersten Blick einfach, erweist sich auf den zweiten meist als durchaus fordernde Aufgabe. Die Studierenden werden in der vorlesungsfreien Zeit aufgefordert, aufregende Kleidungsstücke und -Details aufzufinden, die gemeinsam im Projekt gesichtet werden, die Besonderheiten analysiert und im weiteren nach der tatsächlich originären Herkunft recherchiert wird. Die Vertiefung in den Ursprung der Objekte, sowie die Erlebnisse und Geschichten der Recherchereise werden dabei zur Inspirationsquelle für die Erstellung der zwei Outfits. Zeitgleich zur Analyse werden in den ausgewählten Vintage-Teilen drei Elemente festgemacht, die aufgenommen bzw. kopiert werden: eine Schnittführung, ein Verarbeitungsdetail und eine Stoffqualität / -manipulation.

Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus,  KM Evelyn Sitter , Silvia Schüller , Dorothèe Warning

//Video: Paula Keilholz

Film : Ghayoung Oh , Model: Jasmin Halma // Talin Seigmann

 

//Skizzenbuch + Photoshooting:  Nghiem Tuong Vi

Fotograf: Aleksandru Plescu,  Model: Janna Kreger

//Skizzenbuch + Photoshooting: Katharina Achterkamp

// Skizzenbuch : Sara Jensen Smed

// Skizzenbuch : Jasmin Erb

//Skizzenbuch + Photoshooting : Nina Birri

Fotograf: Veit Vogel , Model: Carlotta Diercks//Marian

//Skizzenbuch + Photoshooting : Youjung Kim

Fotograf: Jungwoo Kang , Model: Danah Kim//Caro Greifenstein

//Skizzenbuch + Photoshooting : Patricia Wagner

Model: Laura Talkenberg

 

 

Klotz am Bein, 2016

Abschlusspräsentation

35 Studierende aus dem Studiengang Mode/Produkt Design zeigen Ergebnisse aus dem ersten Semester Designgrundlagen in einer ca. 40-minütigen Performance und anschliessender Ausstellung.

Die „Modifikation des Gehens“ war das Grundmotiv für dieses Kurzprojekt in der zweiten Hälfte des ersten Semesters. Das Laufen der Studierenden über den Laufsteg wurde per Video aufgezeichnet und anhand der Aufnahmen von allen gemeinsam analysiert. Es wurde auch vielfältig zusammengetragenes Videomaterial angesehen und diskutiert danach ging es ans ging es ans Experimentieren. Gehen ist ein so komplexer Vorgang, das man ohne Probieren und Experimentieren nicht voran kommt. Für die Entwicklung des endgültigen Entwurfes wurden der Ausdruckswert und besonders die erzeugten Assoziationen reflektiert.
Präsentiert wurde vor großem Publikum auf einem Laufsteg.

……………………………………………………………………………………………………………………….
basislabor design

Prof. Robert Scheipner
KM Johanna Dehio

Studiengang Design
Fakultät Gestaltung
Universität der Künste Berlin

 

16. Februar, 2016, Aula, 3D Haus UdK, Strasse des 17. Juni 118.

basislabor // Prof. Robert Scheipner, KM Dipl. Des Johanna Dehio // 2016

 

 

SCHAU16

 

 

//ABSOLVENTEN// 

 

LENNY MURR

 

FRIEDERIKE STANITZEK

 

AICHA ABBADI

 

NICOLAS STEPHAN FISCHER

 

LILO KLINKENBERG

 

LISA OBERLÄNDER

 

RAPHAEL SCHALL

 

HAGAR RIEGER

 

MOMME RIES

 

MUYAO ZHANG

 

GESINE FÖRSTERLING

 

 

// PROJEKTE//

 

MENSCHEN AM SONNTAG

 

DENIM OTAKU

 

MAN.MAD.SCIENCE

// fotos: KOWA Berlin
// video: Novembre Magazine

Friederike Stanitzek

Furor Floralis | 2016 | Bachelorarbeit Modedesign

 

Um die vergängliche Pracht einer modischen Kollektion zu illustrieren, entschied ich mich mit der Blüte als Symbol von Schönheit und Vergänglichkeit zu arbeiten. Die sechs Silhouetten meiner Kollektion verbildlichen den Blühzyklus einer undefinierten Blüte. Outfit 1 bildet demnach eine Knospe mit den umschließenden Blütenblättern ab. Outfit 2 weist auf die Pracht im Inneren des Blütenkelches hin., die sich einem nach Aufblühen der Blüte darbietet. Outfit 3 stellt die aufblühende Blüte dar. Outfit 4 zeigt die Blüte in vollster Pracht. Bei Outfit 5 beginnt die Blüte abzublühen und Outfit 6 illustriert die verwelkte Blüte, wenn lediglich ein vertrocknetes Blatt auf dem Boden liegen geblieben ist.

Eine künstlerische Abbildung der Kleidungsstücke und ein Gegenpol zum klassischen Mode-Shooting bildet meine Fotoreihe der stills.Abgesehen von der Abbildung der Kollektion innerhalb eines klassischen Mode-Shootings, werden diese Outfits auf eine eher ungewöhnliche Art und Weise photographisch festgehalten.  Hierbei werden die Oberbekleidungsstücke einzeln, durch das Gewicht einer Glasplatte auf den Boden gepresst und aus der
Vogelperspektive abgelichtet.
Bei dieser abstrahierten Darstellung verschwimmen die Grenzen zwischen Kleidungsstück und
Kunstobjekt. Das Kleidungstück darf losgelöst vom Körper wirken und neue abstrakte Formen entstehen lassen.  Die Idee für dieses Shooting stammt von der Geste des Blumen-Pressens aus Kindheitstagen.   Damals musste man die Blüte im höchsten Blütenstand abschneiden um ihre erstaunliche Schönheit zu bewahren und daran festhalten zu können. Bei mir nehmen die Kleidungsstücke der Kollektion den Platz der Blüten ein und ich versuche photographisch an ihrer Schönheit festzuhalten. Dabei ist eine Bild-Serie entstanden, die in ihrem zweidimensionalen Format im Kunst-Kontext präsentiert werden kann und die die Schönheit der Kollektion versucht zu konservieren.

Betreut von:   Prof.  Valeska Schmidt – Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Jana Patz

Foto: Julia Grossi
Haare & Make-Up: Dennis Brandt
Model: Carlotta Runze / tigers Management

KALTBLUT MAGAZINE I OKTOBER 16

//Gesine Försterling bei der SCHAU16 im Kaltblut Magazin

UDK Graduation Show 2016 – One To Watch: GESINE FÖRSTERLING! UDK’s design department invited Berlin’s fashion world to their graduation show. The annual

UDK Graduation Show 2016 – One To Watch: GESINE FÖRSTERLING! UDK’s design department invited Berlin’s fashion world to their graduation show. The annual

 

FASHIONSTREET BERLIN I OKTOBER 16

//Fashionstreet Berlin über die SCHAU16

Am 21. Oktober 2016 zeigen die Absolventen der UDK Berlin die Fashionshow UDK BERLIN SCHAU16. FSB zeigt Fotos von allen Designern und Outfits.

Am 21. Oktober 2016 zeigen die Absolventen der UDK Berlin die Fashionshow UDK BERLIN SCHAU16. FSB zeigt Fotos von allen Designern und Outfits.

L’OFFICIEL I OKTOBER 16

// L’Officiel über die SCHAU16 und Absolventen Lenny Murr, Gesine Försterling, Muyao Zhang, Friederike Stanitzek und Hagar Rieger

 


GESINE FÖRSTERLING I Models: Martin Tran @ m4 models I Haare und Make-Up: Patricia Heck © Marlen Mueller

SPUEREN | JENNIFER RIPPEL | 2016

›SPUEREN‹

Im Zusammenhang mit dem Begriff der Spur  wird das Verb spüren  meist in Bezug auf ein aufspüren gedacht. In dieser Hinsicht impliziert spüren  immer einen Moment der Jagd und der Verfolgung, an dessen Ende stets die Aufdeckung eines bis dahin unbekannten Abwesenden steht. Die Existenz der Spur ist hier an den Menschen, der diese aufspüren möchte, gebunden. Das Verb spüren  bezieht sich aber vor allem auch auf eine körperliche Empfindung oder Wahrnehmung. In der Spur schlummert die Möglichkeit einer Berührung. Diese Verbindung zwischen Distanz und körperlicher Nähe zeigt sich vor allem beim Tragen der Kleidung eines nahestehenden Menschen. Es ist, als wäre seine Anwesenheit durch das Kleidungsstück, durch die Spuren, die er dort hinterlassen hat, spürbar. Die Kleidung wird zum Träger von Spuren, sie wird zum Träger eines vorübergegangenen Körpers. In diesen Spuren liegt die Berührung mit jemandem, der uns berührt, indem er fortgegangen ist. Eine Berührung zwischen Nähe und Distanz.

~

Betreut von: Prof. Wowo Kraus, Prof. Dr. Kathrin Busch

Fotos Credits: Jennifer Rippel

BLK | MUYAO ZHANG | 2016

›BLK‹

Among one-dimensional men, it is not surprising that someone with an insistent experience of other dimensions, that he cannot entirely deny or forget, will run the risk either of being destroyed by the others,or of betraying what he knows.

I pulled the curtain, turned off the light and closed the door. Standing in the dark, my mind became active; the nothingness that just engulfed the whole world was thus blended – it was black.

„You are a part of me.“

~

Betreut von: Prof. Wowo Kraus, KM Lars Paschke

Fotos Credits: Muyao Zhang

WORK | GESINE FÖRSTERLING | 2016

›WORK‹

Arbeit hat die Welt verändert, denn sie schaffte Werte, sichert menschliche Existenz und ließ Zivilisationen und Hochkulturen entstehen. Sie könnte in ihrer Vielfalt, der Ausführung und Art nicht unterschiedlicher sein. Sie vereint Erfindungsreichtum, Hingabe, Erfahrung, Geduld und Leidenschaft. Sie bewegt sich zwischen Zwang und Privileg, zwischen bloßer Existenzsicherung und Selbstverwirklichung.

Die Arbeit steht im Wandel. Die Veränderung auf den Arbeitsmärkten, insbesondere die Erosion der Normalarbeitsverhältnisse stellen die Gesellschaft vor neue Herausforderungen, denn Roboter und Computeralgorithmen rütteln an den Grundfesten der bisherigen Arbeitsgesellschaft. In einer Gesellschaft, die zunehmend mit dem Problem der Arbeitslosigkeit konfrontiert ist, wird Arbeit zu etwas Edlem und Schätzungswertem. Ebenso führt der Wandel der Arbeitswelt, von einer Industriegesellschafft hin zu einer Informationsgesellschaft dazu, dass sich die Ansprüche an den Arbeiter verschieben und neue Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität, Phantasie und ethnisch moralisches Abwiegen und Entscheiden in den Vordergrund treten werden. Mit den sich veränderten Anforderungen und dem gerecht werden verschiedenster Rollen und Funktionen innerhalb des Arbeitsumfelds- und Aufgaben, wird die Fähigkeit des Improvisierens zu einer zunehmend wichtigen Kompetenz des menschlichen Verhaltens und steht für ein spontanes intuitives Handeln. Die Rolle des Mannes in der Gesellschaft und auch in der Familie war vor allem früher stark an Arbeit, speziell an Erwerbsarbeit gebunden, denn die Leitbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit waren insbesondere auf die Durchführung bestimmter Arbeitsaufgaben ausgerichtet, was man zum Teil heute noch in bestimmten Berufsgruppen beobachten kann.

Dieses Spannungsfeld in dem sich das Thema „Work“ einordnet, ist Ausgangspunkt für den gestalterischen Schwerpunkt und die Umsetzung der Kollektion. Arbeit ist einer der größten Zwänge und zugleich ein Privileg. Sie kann ebenso für Armut wie für Luxus stehen. Begriffe wie Improvisation und Arbeitsprozess werden als Gestaltungsprinzipien aufgegriffen. Im Bekleidungskontext bildete Arbeitsbekleidung ein Ausgangspunkt, der wiederum einen genaueren Blick auf Bekleidung als bloße, zweckmäßige Schutzhülle wirft. Verschleiß und Versehrtheit können ebenfalls als Gestaltungsprinzipien genannt werden. Entstanden ist eine Kollektion, die sowohl in ihren Silhouetten, als auch in ihrer Materialität die Kontraste und die Vielschichtigkeit des Themas „Work“ aufzeigt. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Materialität gelegt. Prozesshaft entstehendes und vielschichtiges Material soll den Kontrast von Handwerk und Industrie, von Einfachheit und Luxus in seiner Haptik, Anfertigungsweise und der Kombination von verschiedenen Materialitäten verdeutlichen. Insbesondere in Bezug auf Arbeitsbekleidung lassen sich die Veränderungen der Arbeitswelt deutlich machen, denn sie transportiert sowohl soziokulturelle Vorstellungen von Männlichkeit als auch die Bedeutung von Zeit. Doch sie könnte in Zukunft nur noch eine Art Relikt darstellen und im Sinne von vergangener Zeit, manuellen Tätigkeiten und der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung der Arbeit, als Zeichen von „Zeit“, „Arbeit“ und „Tradition“ gesehen werden.

Der starke Focus auf Handwerk sowie die Veredlung der einzelnen Kleidungsstücke, speziell im Bereich der Stickerei, bilden Elemente, die besonders im Bereich der Männermode und vor allem im Kontext von Arbeitsbekleidung neue Bilder und Gedanken zum Thema Männlichkeit in Bezug auf Arbeit aufzeigen. Das Delikate, Detailverliebte, haptisch Erfahrbare, das Erfahren unterschiedlichster Oberflächen und der Umgang mit Farben, sind Stellvertreter für den Wunsch nach dem Romantischen, den Wunsch nach mehr Intimität, Intuition und Hingabe in der Arbeitswelt.

~

Betreut von: Prof. Wowo Kraus, KM Lars Paschke

Fotos Credits:
Fotografin: Marlen Mueller
Hair & Makeup: Patricia Heck
Models:
Julian Ribler
Martin Tran von m4 models
Gabriel Hendrixx von promod
Michael Neuenhaus von Modelwerk

MASTER PRÄSENTATIONEN OPENING 19.10. | 19h

MASTER DESIGN
Opening Mi 19. 10. 2016 | 19h
designtransfer Galerie
Einsteinufer 43
10587 Berlin-Charlottenburg

Natural Forces | Forced Nature | Nature of Forces

Langsam verhallen die Aufrufe zur Beherrschung der Natur – mal aus
Ermüdung, mal aus Kapitulation. Oder durch die Erkenntnis, dass ein
anthropozentrisches Weltbild auf kurz oder lang zur Entkräftung des
Menschen selbst und seiner natürlichen Ressourcen führen wird.

Eine „neue Ökologie“ übernimmt ihren Platz, die die kategorische
Trennung zwischen Mensch und Natur, Subjekt und Objekt in
Frage stellt und die Materie als lebendige, gestalterische Kraft zu
begreifen versucht. Belebte Materie, beseelte oder sozialisierte
Natur, handelnde Dinge – Phänomene, die als vormodern gelten oder
den außereuropäischen Kulturen zugeschrieben wurden, sind heute erneut
virulent und allgegenwärtig in der Kunst, dem Design und unserem
hochtechnisierten Alltag.

Welche Potentiale entstehen durch diesen veränderten Blick auf die
Dinge und ihre Materialität für die Gestaltung, wenn angenommen
wird, dass dem Material selbst eine gestaltende, formgebende Kraft
inne wohnt? Wie lassen sich Kräfte und ihre Qualitäten auf- und einfangen,
um- und weiterleiten, bündeln oder ausbalancieren, in synergetische
Wechselwirkung bringen? Wie lässt sich zu Schnelles verlangsamen
und zu Festgefahrenes in Bewegung bringen? Wie lassen sich die
Netzwerke zwischen Mensch, Artefakten und Natur designen und
welche neuen Sozialitäten prägen sie aus? Wie sind die Abhängig-
keitsgeflechte, wie etablieren sich Notwendigkeiten, wie politisch
sind unsere Designentscheidungen?
Wie lässt sich mit der Welt arbeiten statt gegen sie? Und wie in der Welt leben
statt von ihr?

Mit diesen und eigenen Fragestellungen starteten 11 Master-Studierende
aus dem Mode- und Produktdesign vor einem Jahr ihre experimentellen
Projektvorhaben und entwickelten in interdisziplinären Spannungsfeldern
aus Theorie und Praxis ihre Positionen, aus denen sich neue,
spezifische Fragen zur Gestaltung der fortschreitenden Verhältnisse
zwischen Mensch und seinen Artefakten stellen.

Studierende der Masterklasse Design:
Gesine Försterling
Sophia Guggenberger
Julius Jacobi
Anja Lappatsch & Annika Unger
Jorge Miñano
Jennifer Rippel
Alicia Sobtzick
Phlipp Weber
Simone Werger
Muyao Zhang

Lehrende der Masterklasse Design
Prof. Wowo Kraus (Mode-Design)
Dipl.Des. Lars Paschke (Mode-Design)
Prof. Axel Kufus (Produkt- und Prozessgestaltung)
Dipl.Des. Hanna Wiesener (Produkt- und Prozessgestaltung)
Prof. Dr. Kathrin Busch (Design-Theorie)
Prof. Dr. Ingeborg Harms (Mode-Theorie)
Prof. Dr. Gesche Joost (Designmethoden)
Prof. Jozef Legrand (Bildende Kunst)
Prof. Holger Neumann (Technologie)

Theoriebörse, Mo 17.10., 18 Uhr

Alle Studierenden der Fakultät 2, sowie alle anderen Interessierten, sind eingeladen sich zum Semesteranfang einen Überblick über das Angebot an Theorie- Lehrveranstaltungen zu verschaffen.
Wir laden ein zur

Theoriebörse

Die Theoriebörse, in der Lehrende aus der Fakultät Gestaltung einen Überblick über ihre Theorieveranstaltungen geben, findet am

Montag, dem 17. Oktober 2016 um 18 Uhr in der Hardenbergstraße im Raum 310 statt.

Das Café Mittelachse ist geöffnet.

Judith Siegmund

Entfremdung und Utopie. Die Gestaltung des Alltags zwischen 1850 und 1930 | Jan Sieber

Die Erfahrung der Entfremdung ist paradigmatisch für die Moderne der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts – als Entfremdung von den Dingen, von den eigenen Bedürfnissen, von der eigenen Arbeit. Ihr gegenüber steht die Utopie als die Idee ihrer Aufhebung. In der Geschichte der modernen Gestaltung und Kunst hat die Erfahrung der Entfremdung zu den unterschiedlichsten utopischen Gegenentwürfen geführt: zum Versuche einer neuen, der Moderne angemessenen Klassifikation der Dinge, zur Rückkehr zum Handwerk als nicht-entfremdete Form der Arbeit, zur Nachahmung von Formen der Natur in der Hoffnung auf eine Renaturalisierung der Menschen oder zur Affirmation von industrieller Arbeit und Warenwirtschaft als unhintergehbare Bedingung der Produktion einer neuen, einheitlichen Kultur. Im Seminar werden wir zentrale Positionen und Texte aus der Geschichte der modernen Gestaltung hinsichtlich ihres Ortes im Spannungsfeld zwischen Entfremdung und Utopie befragen.

Lehrender: Jan Sieber

Modul 4: Kultur- und Designgeschichte || BA – 1. Studienjahr

D0 14.15–16.45 Uhr || Raum 207

“ – “ | JULIUS JACOBI | 2016

›“ – “‹

Reaktion und Entwicklung, systematisch geleitet durch eine Verbindung aus Dekonstruktion und Rekonstruktion. Die Arbeit “ – “ illustriert alternative Designmethodiken mit dem Ziel Bekleidungskonzepte neu zu interpretieren.

Die Beziehungen zwischen Mensch, Körper, Bekleidung und der Natur gilt es zu überdenken und eine neue, direkte Wechselwirkung entstehen zu lassen — Eine Wechselwirkung hinsichtlich Gestaltung, Tragbarkeit und wechselnder Identität der Kleidungsstücke. Ein modifizierter Entwicklungsprozess bildet das Fundament der Arbeit und lässt eine abstrakte Formsprache entstehen. Gegenüber konventionellen Entwurfsprinzipien setzt sich der konstruierte Prozess aus einer impulsiven Komposition und einer codierten Struktur zusammen.
Wechselnde Entitäten und Handlungen innerhalb des Netzwerks der Bekleidung sind charakterisiert und bringen kontrastierende Perspektiven hervor. Das Resultat situiert sich in einer 20-teiligen, adaptiven Modellreihe und bildet eine gestalterische Brücke zwischen Gegebenheit und progressiv-ausgerichteter Materie.
“ – “ inszeniert eine Vielfalt in der Formgebung durch eine kontrollierte Transformation. Nachhaltige Abwandlungen der Körper und Modelle befreien die Bekleidung von universalen Dogmen. Durch Veränderungen anstelle eines Austauschs sind alternative Optionen auf ein System projiziert. Das Medium der Bekleidung formt eine Bildfläche, die individuelle Handlungen und Reaktionen als dynamische Reflexion des Zeitalters darstellt.

Dekonstruktion, Rekonstruktion and Neukomposition
— Eine codierte Abstraktion der Bekleidung im 21. Jahrhundert.

 

~

Betreut von: Prof. Wowo Kraus, Prof. Jozef Legrand

Kontakt: j [at] juliusjacobi.com

Website: www.juliusjacobi.com

Fotos Credits: Julius Jacobi (Camera & Production)

KONGOLOMERATE | SOPHIA GUGGENBERGER | 2016

 

›KONGLOMERATE‹

Traditionell.
Industriell.
Digital.
Ein Schuh auf einem Rahmen gebaut.
Komponenten werden reduziert.
Werkzeuge werden überdacht.
Prozesse werden vereinfacht.
Kommunikation neu bewertet.

~

Betreut von: Prof. Wowo Kraus, KM Hanna Wiesener

WESSEN WISSEN? Künste. Situiertheit. Materialität.

 

Die Jahrestagung des Graduiertenkollegs
„Das Wissen der Künste“ fragt nach einem Wissen im Plural.

„Wessen Wissen?“ ist einerseits die Frage nach der Heterogenität von Wissensformationen in ihren partikularen und partialen Perspektiven, also nach Situated Knowledges. Damit wird die Vorstellung einer allgemeingültigen, körperlosen, neutralen Objektivität bestritten. Zugleich aber nehmen Situated Knowledges für sich in Anspruch, Erkenntnisse hervorzubringen und zur Verfügung zu stellen. Sie stehen demnach für verkörperte Kenntnisse, die in das Feld des zugelassenen und legitimen Wissens kritisch intervenieren. Daran anschließend wollen wir die spezifische Situiertheit der Künste diskutieren:

Was lässt sich aus solchen Wissenspolitiken für die Künste und ihre Erkenntnisansprüche ableiten? Welche Positionen beanspruchen die Künste im umkämpften Machtfeld des Wissens? Wie greifen sie in die Aufteilungen des Epistemischen ein? Lässt sich ein Wissen der Künste als situiertes Wissen begreifen, insofern es anfechtbare, partikulare und parteiliche Perspektiven einnimmt? Welche Akteur_innen und Institutionen haben einen privilegierten Zugriff auf Wissen in der Kunst? Welche Positionen im Feld der Kunst neigen dazu, ihre Situiertheit zu leugnen?

„Wessen Wissen?“ ist andererseits eine Frage nach den Akteur_innen, den Körpern, Materialien und Technologien, die in künstlerischen Produktions- und Wissensprozessen miteinander interagieren. Diese lassen sich als Übersetzungen und Transformationen beschreiben, in denen Künstler_innen längst nicht mehr die einzigen Subjekte des Wissens sind. Denn in den künstlerischen Praktiken des Entwerfens, Skizzierens, Improvisierens, Modellierens, Probens und Experimentierens entfalten Medien und Materialien ihre je eigene agentielle Kraft. Und doch hat die Wissens- und Wissenschaftsgeschichte in ihren Herausarbeitungen der Situiertheit und Historizität der Wissenschaften die Künste bislang wenig berücksichtigt. Was also können diese epistemologischen Überlegungen für die Künste bedeuten, oder weiter gefragt:

Wie lässt sich über Kunst nachdenken, wenn ihre Produktion als epistemische Praxis aufgefasst wird? Wie greifen künstlerische Subjektivität, spezifische Materialien, Technik und Settings bei künstlerischen Produktionsprozessen ineinander? Haben die Künste aufgrund ihrer Aufmerksamkeit für visuelle, auditive und materielle Prozesse das Vermögen, die impliziten medialen Bedingungen von Wissensgenerierungen zu explizieren? Auf welche Weise bauen Künste neue Wissensordnungen auf, die z.B. als Gegenarchive andere Formen des Zugangs und der Teilhabe ermöglichen, mithin andere Wissensbestände erzeugen?

Konzeption: Kathrin Busch, Christina Dörfling, Ralf Liptau, Kathrin Peters, Ildikó Szántó
Organisation: Christina Deloglu-Kahlert, Leoni Grützmacher, Johanna Heyne

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Mit dankenswerter Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Präsidiums der Universität der Künste Berlin und des Studentenwerks Berlin.

Download Programm (PDF:80KB)

 

 

 

 

 

 

 

 

RUNDGANG 2016

 

Rundgang 2016 – Tage der offenen Tür

Er ist eine feste Größe im Berliner Kultursommer: der Rundgang der Universität der Künste Berlin. Jedes Jahr öffnet die größte künstlerische Hochschule Deutschlands zum Abschluss des akademischen Jahres für drei Tage die Werkstätten, Ateliers, Studios und Probenräume ihrer vier Fakultäten Bildende Kunst, Musik, Gestaltung und Darstellende Kunst sowie des Berlin Career College und gibt der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, die jungen Künstlerinnen und Künstler der Hochschule und ihre Arbeiten kennen zu lernen.

Sa 11-20 Uhr / So 11-18 Uhr

Absolventen-Führungen durch Ateliers und Werkstätten: Sa 12 / 15 / 17h und So 12 und 16h
Treffpunkt: Eingangshalle

basislabor design | Foyer, Pavillon 008 und Treppenhaus 1. OG
Prof. Robert Scheipner, Gastprof. Franziska Schreiber (im Basisprojekt Mode), KM Dipl. Des. Johanna Dehio, LB Dipl. Des. Ivo Woijcik

36 Studierende des ersten Jahrgangs zeigen Beispiele aus den Entwurfsprojekten „Klotz am Bein“ (Entwurfsübungen und Catwalk Show, 1. Semester) und „Koffer & Co.“ (Basisprojekt Produkt & Basisprojekt Mode: Entwurfsübungen, Entwurfsentwicklung, Prototyp(en), Editorial, 2. Semester)

Gestalten auf Grundlagen der bildenden Kunst | Raum 002 und 003 
Prof. Jozef Legrand, KM Caroline Bittermann

LIVING ON THE DARK SIDE OF THE MOON
1. Semester: Alle Studierenden haben mittels einer Zufallsstrategie an einem Tag einen persönlichen Lampenschirm entwickelt und später farbig gestaltet.

MY LIFE IS A POP UP STORY
2. Semester: Ausgehend von dem eigenen Leben und 4 Stationen: mein Zimmer, auf dem Weg nach Hause, im Badezimmer, feiern mit Freunden wurde ein räumliches, farbiges Buch entwickelt, das performativ vorgestellt wird.

DOGVILLE
3. Semester Wenn ich einen Hund konzipiere für eine Künstlerin, einen Künstler, ausgehend von deren/dessen künstlerischer Positionierung, Methoden und Strategien im Dialog mit der eigenen, welcher Hund entsteht dann? Eine performative Präsentation.

MEIN PORTFOLIO
4. Semester: Alle bisherigen Projekte werden in ein persönliches Portfolio integriert, das die eigene Persönlichkeit, Talente, Interessen etc. vermitteln soll. 

INDIVIDUELLE KÜNSTLERISCHE DESIGNPROJEKTE
aus dem Bereich Gestalten auf Grundlagen der Bildenden Kunst

A PRETTY LITTLE SHOW (Sonderveranstaltung)
Sa 18., ab 15 Uhr in ca. 4 Blöcken von 30min. mit jeweils 15min. Pause dazwischen.
Studierende aus dem BA- und MA-Studiengang präsentieren in einer Life-Performance und in einer eigens dafür entstandenen Rauminstallation Körperskulpturen, die das Ergebnis sind von einem intensiven Dialog mit dem Oeuvre wegweisender Künstlerinnen.

Hofgarten  Atelierprojekt
Prof. Axel Kufus, Prof. Robert Scheipner, KM Johanna Dehio, In Kooperation mit HochC – Landschaftsplanung
Was bietet ein Hofgarten für ungenutzte Freiräume an gestalterischen Positionen, kulinarischen Experimenten und temporären Gemeinschaften? Zwischen zwei Bauphasen erproben Bachelor-Studierende im Atelierprojekt „Hofgrün“ neue Modelle.
www.design.udk-berlin.de/Hofgruen

Natural Forces – Master Design | Offene Masterateliers
Prof. Wowo Kraus, Prof. Axel Kufus, Prof. Dr. Kathrin Busch, Prof. Jozef Legrand, KM Hanna Wiesener, KM Lars Paschke, KM Johanna Schmeer
Natural Forces, Forced Nature, the Nature of Forces – das diesjährige Masterthema erforscht die Zusammenhänge von Mensch und Natur, Natur und Material unter dem Zusammenspiel der existierenden und/oder auch gestaltbaren Kräfte in 12 unterschiedlichen Positionen.
www.design.udk-berlin.de/master

Raum 009 Metallwerkstatt: ANTHRACITE – Philipp Weber (MA Design) 
Raum 102:  Work – Gesine Försterling (MA Mode), Konglomerate – Sophia Guggenberger (MA Mode), The Forgotten Collection – Anja Lapatsch, Annika Unger (MA Design)
Raum 204: “ – „ – Julius Jacobi (MA Mode)
Raum 213 Bunt- und Edelmetallwerkstatt: “ – „ – Jorge Minano (MA Design)
Raum 214a: “ – „ – Simone Werger (MA Design), Linum – Alicia Sobtzick (MA Design)
Raum 508: BLK – Muyao Zhao (MA Mode)
Raum 509: “ – „ – Jennifer Rippel (MA Mode)

Gips- und Porzellanwerkstatt | Raum 112
Werkstattleitung Dipl.Des. Petra Akrap
„…“ Anna Marszal (Abschlussprojekt BA Design)
Betreuung: Gastprof. Claudia Zachow, Prof. Robert Scheipner, Prof. Jozef Legrand


Extensions of Perception | Raum 117
Prof. Axel Kufus, KM Johanna Schmeer, KM Hanna Wiesener, LB Simon Deeg

Die in den Semesterprojekten „Extension of Perception“ und „Prototyping (Un)Reality“ entworfenen Apparaturen, Messwerkzeuge und Installationen erweitern die sinnlichen Erfahrungen und überführen sie in neue Kontexte. Entwurfsprojekt BA Design 4. – 6. Semester
www.design.udk-berlin.de/idk

PORCELAIN EVOLUTION LAB | Raum 202
Gastprof. Susanne Stauch, Dipl. Des. Laura Straßer, Dipl.Des. Daniel Schulze & Dipl.Des. Petra Akrap
Das PORCELAIN EVOLUTION LAB zeigt Ergebnisse der Auseinandersetzung mit Porzellan und dessen Oberfläche und Struktur als haptisch-funktionale und sinnlich-erfahrbare Schnittstelle zwischen Mensch und Objekt.

WHO CARES? | Designtransfer, Einsteinufer 43, 10587 Berlin
Hacking Utopia – Designkonzepte für soziale Transformation
Es werden Projekte gezeigt, die in Kooperation mit Edgeryders und dem Forschungsprojekt #OpenCare entstanden sind. In interdisziplinären Teams haben sich Studierende des Produktdesign und der GWK mit dem Thema auseinandergesetzt. Die Ergebnisse sind mit Creative Commons Lizenzen Teil des Forschungsprojekts und laufen als Crowdfunding Kampagnen auf StartNext.

Eröffnung: Mittwoch 20. Juli, 19:00
Ausstellung: 21. Juli– 24. Juli, 10:00–18:00

Konzept: GastProf. Susanne Stauch/ID2 & Nadia EL-Imam/Edgeryders
Team: GastProf Dr. Martin Kiel/GWK, KM Sarah-Lena Walf, KM Johanna Dehio, Valentina Karga, Svenja Bickert-Appleby, Ludwig Kannicht, Laura Straßer, Björn Weigelt

INSTÉTERNEL | Raum 402
Prof. Achim Heine, Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Gast-Prof. Stephanie Jasny, Gast-Prof. Mads Dinesen, KM Sarah-Lena Walf
INSTÉTERNEL – An international meeting of high-end and luxury companies and a new generation of design students from the fields of interior, product and fashion design from France and Germany. Five luxury houses from France (members of Comité Colbert) and five high-end companies from Germany (members of Meisterkreis) invited all students to visit their headquarters to widen their view on their particular history, design philosophy and manufacturing processes. 20 students from ENSAAMA Paris were paired with 20 students from UdK Berlin, each team working for a company pair from Germany and France.

Industrial Design – Technologie | Raum 407 Industrial Design – Technologie
Betreuer: Prof. Holger Neumann, Dipl. Des.  Dirk Winkel, LB Steffen Schellenberger, LB Alexander Klombis
Studieninhalte: Arbeitsergebnisse aus dem Grund- und Hauptstudium aus dem WS 15/16 und Ss 2016 zu folgenden Themen:
Protomold
– Rotationsguss
Superstructures – Raumstrukturen
Hock und Bock –Konstruktionen aus Stahlblech
Off the Wall – Kunststoffkonstruktion
Ort: Gebäude Str, Raum 407 und Flurbereich vor R 405, Innenhof.

 


Mode

Raum 306
Schneiderei: Einblicke in die Fertigung von den Arbeiten der Absolventen und Prototypenausstellung.

MAD.MAN.SCIENCE | Raum 309
Prof. Carolin Lerch, KM Lars Paschke
What designers need is knowledge ‘for’ changing the world not knowledge ‘of’ what it is. Scientists want knowledge of what it is. They want to tell us how things are. Designers want to change it. Design is not interested in describing what it is but in changing what it is.

LOCAL INTERNATIONAL | Raum 312
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Gast-Prof. Philipp Rupp
Das Modedesign-Projekt local international initiiert einen akademischen Austausch zwischen Modedesigner_innen und Studierenden aus Berlin und Bangladesch, einem der international wichtigsten Mode-Herstellungsländer. Ziel des Projekts ist es, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und fairen Handel in der Mode-Industrie zu schaffen. Mit local international vernetzt das Goethe-Institut Bangladesch, gemeinsam mit der BGMEA University of Fashion and Technology in Dhaka, der weißensee kunsthochschule berlin und der Universität der Künste Berlin Modeschaffende aus Berlin und Dhaka. Im Anschluss an die Forschungsreisen entwickelten die 22 Modestudierenden aus Dhaka und Berlin neue nachhaltige Design-Ansätze.

DENIM  OTAKU | Raum 313
Gast-Prof. Philipp Rupp, KM Jana Patz
Der Begriff Otaku bezeichnet im Japanischen Fans, die von ihrer Leidenschaft besessen sind. Die japanische Kultur zeichnet sich durch ihre Fähigkeit, auswärtige Einflüsse zu verarbeiten und zu transformieren, aus. In kulturellen Transformationsprozessen wurden und werden die Stilelemente analysiert und verfeinert. So wurde auch die Jeans, ausgelöst durch die Faszination der japanischen Jugend der 50er Jahre für alles Amerikanische, in Japan nachgewebt und zur Perfektion gebracht dies führte zur Neuinterpretation und Verfeinerung des ur- amerikanischen Textiles.
Heute gilt japanisches Denim als das beste weltweit. Im Entwurfsprojekt werden traditionelle japanische Kleidung und der Denim mit seinen Kulturhistorischen  Bedeutung Ausgangspunkt für den eigenen Entwurf sein.
Der weltgrößte Denimhersteller VICUNHA hat als Kooperationspartner verschiedenen Denimqualitäten für Experimente und den Entwurf zur Verfügung gestellt.

DENIM, PEPITA, GLENCHECK | Raum 314
Dipl. Des. Christina Kleßmann
Technologieseminar Weben
Variationen von Gewebeklassikern durch Veränderungen von Einzug, Bindung, Farbverflechtung und Material. In diesem Webereiseminar findet eine Übersicht und Recherche zu ‚klassischen’ Gewebebindungen statt. Der Fokus liegt auf der Nacharbeitung dieser ausgewählten Bindungen sowie deren Variationen und Irritationen („Webfehler“).

MENSCHEN AM SONNTAG | Raum 315
Prof. Wowo Kraus, KM Sarah Effenberger                                          

Was bedeutet der Sonntag für unsere heutige Gesellschaft? Was bedeutet „Sonntagskleidung“ oder „Festtagskleidung“ heutzutage für uns? Und zu welchen Anlässen holen wir sie aus dem Schrank? Wie verbringen wir diesen Tag? Und welche Bedeutung hat er, sobald wir über den Tellerrand des „Okzidents“ schauen?

DAS TUCH | Raum 317-318
Dipl. Textildesignerin Julia Kunz
Technologieseminar Drucken/Färben/Handwerkstechniken
Das Tuch: es wird durch sein Design zu einem Halstuch, Kopftuch, Handtuch, Taschentuch…
Die Auseinandersetzung und Entwicklung liegt hier darin das Tuch durch Form, Material, Verwendungen neu zu definieren.

 

Klangkörper | Niklas Böll, Lucie De Freitas

INSTÉTERNEL_Niklas_Böll_Final_Web_1 INSTÉTERNEL_Niklas_Böll_Final_Web_3 INSTÉTERNEL_Niklas_Böll_Final_Web_4 INSTÉTERNEL_Niklas_Böll_Final_Web_6

Klangkörper
In Zusammenarbeit mit Christian Dior Couture – Sennheiser

Es sind spezielle Momente, wenn ein feiner Stoff unseren Körper berührt oder ein Wohlklang unser Ohr erreicht. Das Projekt „Klangkörper“ erforscht den menschlichen Leib und nutzt ihn als organischen Verstärker für ein vollendetes Klangerlebnis: Ein Objekt aus Messing stellt eine Brücke zwischen Körperteile her, deren Knochenpartien Vibrationen gut weiterleiten.
Sobald man den Verbindungsstab aus Messing mit einer Stimmgabel anschlägt, entsteht ein Klang, dessen Schallwellen im Körper weiterschwingen. Auf diese Weise kann man Töne nicht nur hören, sondern ganzheitlich fühlen und erfahren.

The Sound of Those Gracious Movements To Deny Reality | Katerina Ivanova, Sarah Derouault

INSTÉTERNEL_Katerina_Ivanova_Final_Web_1 INSTÉTERNEL_Katerina_Ivanova_Final_Web_2 INSTÉTERNEL_Katerina_Ivanova_Final_Web_3

The Sound of Those Gracious Movements To Deny Reality

In Zusammenarbeit mit Christian Dior Couture – Sennheiser

Die Jagd nach dem Bild des idealen Menschen ist endlos. Ebenso die Suche der Luxusmarken dies in entsprechenden Fantasiewelten zu verkörpern. Schönheitsideale unterliegen einem stetigen Wandel. Modeschöpfer der 1960er Jahre stilisierten Models, ihre Kleidung und sogar ihre Gesten zu einem artifiziellen Frauenideal. Sie verdrehten Körper zu eleganten aber übertrieben unnatürlichen Posen.
Das Projekt „The Movement of Sound“ untersucht diese modischen Inszenierungen im Zusammenspiel von Gewand, Sound und Raum: Models tragen Haarbänder und Kleidung, die mit spitzen Metallpins besetzt sind. Sie tanzen in einem Raum aus Papierschleifen und stellen dabei die Posen früherer Mannequins dar. Gesten, und Bewegungen werden transformiert in akustisch verstärkte Geräusche.

Meditatio | Antonia Schreiter, Barbara Roussel

INSTÉTERNEL_Antonia_Schreiter_Final_Web_1 INSTÉTERNEL_Antonia_Schreiter_Final_Web_2 INSTÉTERNEL_Antonia_Schreiter_Final_Web_3

Meditatio

In Zusamenarbeit mit Christian Dior Couture – Sennheiser

Wir leben in einer Gesellschaft, die von Stress und Eile geprägt ist. Als Rückzugsort auf Zeit kann ein persönlicher Mikrokosmos dienen:  Beispielsweise ein Umhang mit gepolsterter Kapuze, die sich nahezu schließen lässt oder ein gedämmter Raum, in den kaum Außengeräusche dringen. Solche Objekte schirmen uns von der hektischen und lauten Umgebung ab, damit wir auf uns selbst hören und unsere innere Ruhe finden.
Dadurch entsteht ein wertvoller Moment, in dem wir uns auf unseren Atem und Pulsschlag besinnen. So können wir uns für eine kurze Weile von der Außenwelt ausklinken.

Eidos | Phuong Anh Le, Lisa Masse

INSTÉTERNEL_Phuong_Le_Final_Web_1 INSTÉTERNEL_Phuong_Le_Final_Web_2 INSTÉTERNEL_Phuong_Le_Prozess_Web_1

Eidos

In Zusammenarbeit mit Saint-Louis – Leica Camera

Fotografien fangen einen bestimmten Moment ein und halten ihn fest für die Ewigkeit. In der analogen Fotografie markierte die Belichtung von Film den Ursprung eines Bildes, mit dem ein Augenblick unsterblich wird. „Eidos“ ist eine Schmuckserie, die besondere Ereignisse sowie die Atmosphäre eines Moments in den Fokus stellt. Dias, die persönliche Momentaufnahmen zeigen, werden mit edlem Kristallglas und Silberfassungen zu Ringen, Anhängern und Ohrringen verarbeitet.
Dieser individuelle Schmuck lässt uns wertvolle Erinnerungen und spezielle Zeitpunkte wieder erleben und eröffnet zugleich neue Perspektiven durch den Einfluss von Bewegung und Licht auf das transparente Material. Er lässt uns träumen und dem Alltag für eine Weile entfliehen.

The Dinner | Liselotte Bramstång, Lucas Brunon

INSTÉTERNEL_Liselotte_Bramstang_Final_Web_1 INSTÉTERNEL_Liselotte_Bramstang_Final_Web_2

The Dinner

Champagne Krug & Gaggenau

Inspirationen für das Projekt waren einerseits der Lebensstil vergangener Jahrzehnte, etwa mit Dinnerpartys und Kostümen von Tänzerinnen der 1920er Jahre und andererseits die Ästhetik hochwertiger Hausgeräte, die heute selbstverständlicher Bestandteil luxuriöser Wohnräume geworden sind. Inszeniert wird ein Paar aus Frau und Mann mit jeweils eigenen schmückenden Accessoires.
Bunte Perlen werden – zum Teil als Ohrschmuck, zum Teil mit über der Kleidung getragenen Dessous – zum expressiven Ausdruck eines neuen Stils. An der Bekleidung des Mannes finden sich kalte Materialien wie etwa Stahl. Als Display der Perlengebilde dienen Objekte, deren Ästhetik an die Oberflächen hochwertiger Hausgeräte erinnert.

Presently Absent | Aïcha Abbadi, Marie Cordier

INSTÉTERNEL_Aicha_Abbadi_Final_Web_1 INSTÉTERNEL_Aicha_Abbadi_Final_Web_3 INSTÉTERNEL_Aicha_Abbadi_Final_Web_6 INSTÉTERNEL_Aicha_Abbadi_Final_Web_7

Presently Absent

In Zusammenarbeit mit Lorenz Bäumer Joaillerie – Walter Knoll

Luxus kann exzentrisch und elitär wirken. Luxus steht für handwerkliches Können, Qualität und Komfort. Für uns bedeutet Luxus vor allem private Momente für sich selbst zu haben, die innere Ruhe, Zuversicht und Ausgeglichenheit fördern. Unternehmen, die hochwertige Möbel und Schmuckstücke herstellen, setzen sich mit Gegensätzen wie dem Öffentlichen und dem Privaten, dem Sichtbaren und dem Verborgenen auseinander.
Diese Dualität haben wir in eine begehbare Installation mit drehbaren Paneelen und Accessoires umgesetzt, die jeweils eine prächtige goldene Seite und eine dezente aus dunklem Samt haben. Dies konfrontiert uns und regt zur Selbstreflexion an, entweder indem wir unser Spiegelbild erblicken oder uns mit Dunkelheit umgeben.

DENIM OTAKU (2016)

Bildschirmfoto 2016-04-03 um 21.11.35

 

 

Denim Otaku  // WS 2015/16  // Grundstudium

Die japanische Kultur zeichnet sich durch ihre Fähigkeit, auswärtige Einflüsse zu verarbeiten und zu transformieren, aus. In kulturellen Transformationsprozessen wurden und werden die Stilelemente analysiert und verfeinert.
Der Begriff Otaku bezeichnet im Japanischen Fans, die von von ihrer Leidenschaft besessen sind.
So wurde auch die Jeans, ausgelöst durch die Faszination der japanischen Jugend der 50er Jahre für alles Amerikanische,  in Japan nachgewebt und zur Perfektion gebracht dies führte zur Neuinterpretation und Verfeinerung des ur- amerikanischen Textiles.
Heute gilt japanisches Denim als das beste weltweit.
Im Entwurfsprojekt werden traditionelle japanische Kleidung und der Denim mit seinen Kulturhistorischen  Bedeutung Ausgangspunkt für den eigenen Entwurf sein.
Der weltgrößte Denimhersteller VICUNHA wird als Kooperationspartner verschiedenen Denimqualitäten für Experimente und den Entwurf zur Verfügung stellen.
In diesem ersten Entwurfsprojekt gibt es einen sehr großen Schwerpunkt im textilen Gestalten – mit Hilfe von verschiedene Siebdrucktechniken und der Oberflächen Manipulation des textilen Materials sollen unterschiedliche Ansätze experimentell entwickelt werden und später im Entwurf und dem Outfit umgesetzt werden.
Gestalterisches Ziel des Projekts ist die Umsetzung und Inszenierung eines visuell und gedanklich nachvollziehbar erarbeiteten Entwurfs.
Dieses Projekt versteht sich als Qualifikationsaufgabe für das weitere Studium in der Bekleidungsgestaltung.

Lehrende: KM Karin Hoffmann // KM Jana Patz // (Gast) Prof. Philipp Rupp // Silvia Schüller // Dorothèe Warning //

Studierende: Daniel Juhart // Anna-Luiese Sinning // Pia Marietta Waller // Ilona Karácsony // Marina Kitsukawa // Katharina Achterkamp // Carmen Abele // Ronja Biggemann // Lisa-Mia Katter // Christine Sattler // Justine Masché // Katharina Heinze // Lea Wittich // Jasmin Halama

 

 

 

// Katharina Heinze:

Innerhalb meiner Recherche zu verschiedenen Formen des traditionellen Kimonos stieß ich auf Fotografien von Nobuyoshi Araki. Dessen Abbildungen gewähren private Einblicke in das Leben junger Japanerinnen, die sich ihm in intimen Momenten im ‚Nagajuban‘, dem körpernahen und häufig transparenten Unterkimono präsentieren. Dieser bildet die Ausganslage meiner Entwurfsideen innerhalb des Projektes ‚Denim Otaku‘. Während der Analyse der Fotografien von Araki stieß ich auf wiederkehrende Symbole –Merkmale aus Kinderzimmern wie Plüschtiere und Spielzeug zeigen sich auf seinen Abbildungen, während diese befremdlich wirken im Kontext einer Erwachsenenwelt und intimer geschlechtlicher Momente. Kuraiko, eine von mir fiktive Person verkörpert den Zwiespalt einer jungen Japanerin – sie lebt angepasst und zurückhaltend in der Öffentlichkeit, innerhalb von vier Wänden erscheint sie jedoch im zwiespältigen Licht. Es besteht eine große Diskrepanz zwischen der Außenwahrnehmung Kuraikosund ihrer realen Persönlichkeit, die sich offenherzig und spielfreudig im privaten Raum präsentiert. Die Mode- und textilen Entwürfe handeln von oben beschriebener Diskrepanz: Der Vorhang wird zum Symbol von Zwiespältikeiter gewährt intimste Einblicke einerseits und verhüllt und zensiert den Zugang andererseits. Dieser steht ausserdem im Mittelpunkt textiler Flächenbearbeitung, welche das Spiel zwischen Bedecken und offen legen thematisieren. Während sich die Enthüllung erogener Zonen im Entwurf präsentieren, zeigen sich andere Bereiche des Körpers, entsprechend gesellschaftlicher Vorstellungen von Sittlichkeit bedeckt. Dabei spielt die Arbeit mit verschiedenen Formen von Unterbekleidung eine wesentliche Rolle. Elemente der westlichen Leibwäsche, wie dem Büstenhalter, werden neben Auszügen der traditionellen japanischen Unterbekleidung erkennbar.

Verspielte Elemente werden ausserdem an Träger- und Schuhgestaltung sichtbar.

 

// Lea Wittich:

„DENIM ABSTRACT“
Die Grundlagen meiner Thematik finden sich in der Jeanshose und in einem höfischen Kimono aus
der Heian-Ära für die Frau. Beide Kleidungsstücke scheinen zunächst recht wenig miteinander zutun zu haben: Die Jeans, welche nach westlicher Schnittkonstruktion den Körper abformt,
nachformt (extrem: Skinny Jeans) oder sogar formt (Push-Up Jeans) und die Körperformen extrem
zur Schau stellt, steht dem Flächenschnitt des Kimono diametral gegenüber, der die Formen des
weiblichen Körpers durch seine Verhüllung nahezu komplett negiert.
Dennoch ist das Verhältnis beider Teile zur jeweiligen Trägerin sehr ambivalent aufgeladen: Obwohl die Jeans einen unangepassten Charakter der Selbstbestimmung verkörpert, so
beispielsweise in der 68er Bewegung von Frauen getragen wurde, gerade um ihren Körper zu
zeigen und sich den einengenden Kleidungsnormen der 50er/60er Jahre zu entziehen, avancierte
sie jedoch zu einem Kleidungsstück, das sich vor allem durch die Marketingstrategie der
Sexualisierung des weiblichen Körpers zum „Objekt der Begierde“ verkauft.
Auch der Heian Kimono und die Rolle seiner Trägerin zeichnen sich durch ihre Ambivalenz aus.
Die soziale Position der Frau scheint in der Heian-Zeit (794-1185) außergewöhnlich: Die adligen
Frauen durften zu dieser Zeit eigenes Eigentum (Häuser, Vermögen) besitzen, was im
mittelalterlichen Europa nicht zu denken wäre. Dies waren allerdings nur die adligen Frauen und
auch hier beschränkte sich ihre Unabhängigkeit weitestgehend auf dieses Recht. Allerdings wurde
die Prosa dieser Zeit, die die klassische Phase der japanischen Literaturgeschichte darstellt, in
erster Linie von Frauen verfasst.
Dennoch war der weibliche Körper extrem stigmatisiert, der Kimono sollte die Körperformen
großflächig verdecken. Einzig das Gesicht durfte sichtbar sein, hier mussten sich die Frauen
aufwändigen Schönheitsritualen unterziehen (Entfernen der Augenbrauen und auf der Stirn dick
aufzeichnen, schwarze Zähne,etc.), taten sie das nicht wurden sie von Frauen und Männern als
hässlich angesehen.
Der weibliche Körper wird also in den verschiedensten Formen zum (Sex-)Objekt erniedrigt: die
Degradierung des weiblichen Körpers, der wie eine Art Produkt konsumiert wird und im Sinne des
Objekts die Konnotation der Unmündigkeit besitzt.
Eine psychologische Studie der University of Nebraska hat ergeben, dass selbst unsere
unbewusste Wahrnehmung den weiblichen Körper eher als Objekt, denn als Person wahrnimmt.
Nachgewiesen wurde dies durch die Überprüfung verschiedener psychologischer Effekte, unter
anderem der globalen Wahrnehmung (Wahrnehmung als Persönlichkeit) und lokalen
Wahrnehmung (Wahrnehmung als Ansammlung von Fragmenten), so konnten die Probanden
erheblich mehr Frauen an der isolierten Darstellung von Körperteilen erkennen als Männer. Daraus
schlossen die Forscher, dass der weibliche Körper eher lokal wahrgenommen wird, was eigentlich
nur bei Objekten der Fall ist.
Hier findet sich der Ausgangspunkt meines Konzepts: Wir objektifizieren den (weiblichen) Körper.
Vor allem die Mode scheint diesen Prozess zu versinnbildlichen. Der Körper wurde seit jeher
modelliert, abgeschnürt, aufgepolstert, etc., um ihn einem abstrakten kulturellen Konstrukt
namens
Körper(-bild) anzupassen. Das Vorgehen scheint fast dem Prozess eines Bildhauers gleich, der
aus meist leblosen Materialien Figuren formt.
In meinem Entwurf möchte ich diese Objektifizierung verdeutlichen und ins Extreme steigern. Der
Körper des Mannequins wird zu einem statischen Konstrukt, das Attribute einer Skulptur aufweist
und Aspekten von Kleidung, tatsächlicher und textiler Körperlichkeit begegnet.
Das Konstrukt, welches hier entsteht, illustriert also unsere Zuschreibungen von Körperlichkeit, die
wir als tatsächlichen Körper ansehen und unserer Betrachtung von Körper dadurch immer ein
fiktives Konglomerat als Körperbild zugrunde legen. Statisch wird dieses Konstrukt, da es im Sinne
des Vorwurfs der Unmündigkeit kein funktionales Objekt, sondern ein skulpturales Objekt ist,
welches im Dienste des Ästhetischen Amusements steht.
Der Aspekt des Skulpturalen wird durch die Materialbearbeitung thematisiert, das bekannte
Material Denim wird durch Gips entfremdet und ausgesteift, schränkt also die Mobilität des Trägers
ein. Wichtig für meinen Entwurf sind aber auch die bekannten Aspekte von Kleidung:
Verarbeitungsdetails (Kappnähte, Bewegungsfalten, Nieten etc.), sowie das Anmuten von
bekannten Kleidungsstücken (Jeansjacke/hose). Schließlich ist es ja gerade die Kleidung, die den
Körper konstruiert, da sie vorgibt Körper zu sein ( Vgl. Lehnert). Des Weiteren ist der tatsächliche,
individuelle Körper einer potentiellen Trägerin schließlich kein abstraktes Gebilde sondern wird
durch die Kleidung abstrahiert, der Körper und die Kleidung, als vermeintlich bekannte Elemente
sollten also durchaus noch erkennbar sein.
Der Körper der Trägerin wird hier teilweise negiert aber auch explizit zur Schau gestellt: In meinem
Entwurf mache ich mir das Prinzip des Verhüllens und Zeigens des Kimonos, sowie die
fragmentierte Wahrnehmung, welche in der zuvor genannten Studie problematisiert wird, nun
gelenkt zu nutze machen.
Hier entsteht ein interessanter Spannungspunkt zwischen Objekt und Subjekt, ein Störfaktor, der
die objektifizierende Wahrnehmung in Frage stellt. Das skulpturale Anmuten eines explizit
lebendigen Subjekts und die Verhüllung der Körperlichkeit, im Kontrast zu der fragmentarischen
Preisgabe der Körperteile, irritiert unsere Wahrnehmung und erscheint ästhetisch äußerst
interessant aber auch befremdlich.

 

// Justine Masché: 

„THE HIGHER THE HAIR THE CLOSER TO GOD“
OTAKUS SIND IM JAPANISCHEN FANS, DIE EIN GROSSES MASS AN ZEIT UND GELD FÜR IHRE
LEIDENSCHAFT AUFWENDEN UND IHR MIT GROSSER NEIGUNG NACHGEHEN.

AUSGANGSPUNKT DER RECHERCHE IST DAS TRADITIONELLE JAPAN, VERSINNBILDLICHT DURCH DEN KIMONO. ES GIBT SIE IN VIELEN VARIATIONEN. DER KARIGINU IST EIN KIMONO DER HEIAN- ERA (794-1185), DESSEN HAUPTMERKMAL DIE DURCHGEHEND OFFENEN SEITENNÄHTE UND GESCHLITZTEN ÄRMELANSATZNÄHTE SIND. AUFGRUND SEINER BEWEGUNGSFREIHEIT FAND ER URSPRÜNGLICH AUSSCHLIESSLICH VERWENDUNG ALS JAGDOUTFIT VON MÄNNERN HÖHERER STELLUNG, DOCH MIT DER ZEIT ETABLIERTE SICH DER KARIGINU ZUR ALLTÄGLICHEN JAPANISCHEN ADELSTRACHT UND WURDE ZUDEM VON DEN SAMURAI- KRIEGERN DES ADELSHOFES GETRAGEN. AUCH HEUTE NOCH WIRD DAS TRADITIONSREICHE GEWAND IN JAPAN GETRAGEN. ES HAT SICH ZUM KLASSISCHE GEWAND DER SHINTO- PRIESTER ETABLIERT, DIE FÜR DIE DURCHFÜHRUNG VERSCHIEDENER SCHREINRITEN VERANTWORTLICH SIND, WIE Z.B. DEN KAGURA, DEN GESÄNGEN UND TÄNZEN FÜR DIE GÖTTER (KAMI) ODER DER REINIGUNG UND SEGNUNG VON MENSCHEN UND GEGENSTÄNDEN. ZU DER AUSSTATTUNG DER JAPANISCHEN SHINTO- PRIESTER IN KOMBINATION MIT DEM KARIGINU GEHÖRT UNTER ANDEREM DIE TATE- EBOSHI, EINE HOCH AUFGETÜRMTE, SCHWARZE KAPPE AUS DURCH LACK IN FORM GEBRACHTEM PAPIER.

SILHOUETTE
DIE HAUPTINTENTION MEINER ENTWURFSARBEIT IST DAS VERSCHMELZEN VON KLEIDUNGSSPEZIFISCHEN DETAILS DES KARIGINU MIT ELEMENTEN DER BEKLEIDUNGSWEISE DER ROCKABILLY KULTUR IN AMERIKA UND JAPAN, SYMBOLISCH VERTRETEN DURCH JEANS UND LEDERJACKE. ZIEL IST ES DURCH DAS VERMISCHEN BEIDER WELTEN EINE NEUE SILHOUETTE ZU ENTWICKELN, DIE SELBSTBEWUSSTSEIN, PRÄSENZ UND UNABHÄNGIGKEIT IHRES TRÄGERS UNTERSTÜTZT.

 

// Ronja Biggemann:

Was bedeutet der Kimono heute?
Zu Beginn meiner Recherche, für die Umsetzung eines Hauskimonos, als erster Arbeitsschritt für das Projekt, stand ein Gespräch mit einer jungen Japanerin, die mir eindringlich erklärte, dass das Tragen eines Kimonos nicht mehr mit dem heutigen Lebensstil der meisten Menschen in Japan zu vereinbaren sei.
In seiner traditionellen Trageweise ist der Kimono, im Gegensatz zur westlichen Bekleidung, vollkommen ungeeignet für Beruf und Freizeit, weil er nicht genügend Bewegungsfreiheit und Komfort bietet.
Die Fragilität der traditionellen japanischen (Damen-) Bekleidung wird getauscht gegen Agilität im Alltag.
Dennoch lassen sich auch heute noch 7 von 10 junge Japanerinnen im Kimono für ihre Verlobungsbilder fotografieren.
So drückt eine Frau durch den starken Symbolwert, der diesem Nationalkleidungsstück weiterhin innewohnt, aus, dass sie viel Wert auf Traditionen, die Familie und einen femininen Ausdruck legt.
Der Kimono ist repräsentativ und förmlich.
Beim Betrachten von Bildern, die Frauen im Kimono mit eben diesem Ausdruck zeigen, sind mir außerordentliche Parallelen zu Fotografien von Frauen in den 1950er Jahren der westlichen Welt aufgefallen.
Eine nähere Reflexion zeigt, dass sich auch die gesellschaftlichen Werte, der japanischen Kimonoträgerinnen und vieler Frauen in den 50er Jahren stark überschneiden.
Nach Ende des Krieges waren die Frauen darauf bedacht die sozialen, kulturellen und besonders familiären Strukturen zu rekonstruieren.
Sie waren wieder ausschließlich Hausfrauen, kümmerten sich um die Kinder und ihren Mann, nachdem dieser von seiner Arbeit nach Hause kam.
Das Repräsentieren von Traditionen, der Norm, Etikette und Harmonie wurden wieder sehr wichtig.
Dabei diente auch die Bekleidung als Ausdrucksmittel der wiedergewonnen Ordnung und des wiedergewonnen Wohlstandes.
In der Mode wurden die Geschlechter erneut deutlich getrennt.
Weibliche Silhouetten waren geprägt von einer extrem engen, oft durch Formwäsche oder Korsett unterstützen, Taille und einem Ausgestellten Rock.
Die Ordnung und die Norm in der Mode wurde so sehr auf die Spitze getrieben, dass regelrechte Anleitungen geschrieben wurden, was die Frau zu welcher Tageszeit und zu welchem Anlass zu tragen hatte. Aus heutiger Sicht scheinen die Bekleidungsgewohnheiten der 50er Jahre paradox oder sogar amüsant.
Die Jeans war in den 1950er Jahren kein gängiges Kleidungsstück für Frauen, sondern wurde größtenteils von sog. Halbstarkenbräuten, also jugendlichen Rebellen, oder experimentierfreudigen Prominenten in der Freizeit und hauptsächlich in der Herrenform getragen.
Dennoch gab es auch eine spezifische Damenform in der Jeansbekleidung, die ähnlich wie andere Damenhosen sehr körperbetont zugeschnitten, in der Taille sehr eng war, ca. bis zur Mitte der Wade reichte und mit einem Reisverschluss an der Seite zu verschließen war. Hier steht nun allerdings die Frage im Raum, ob es sich bei der Damen- Jeansform der 50er Jahre nur um ein Nischenprodukt handelt.
Aus diesem Grund habe ich meine Recherche auf die Hosenbekleidung für Damen im allgemeinen ausgeweitet.
Die Hose war nämlich noch kein alltägliches Kleidungsstück für Frauen in den 50erJahren.
So war z.B. besonders die neu entworfene Caprihose wegen ihrer, dem weiblichen Körper nahen Form zwar sehr modern, aber auch sehr anstößig und in Schule und Beruf sogar gänzlich verboten.
Trotzdem gab es die repräsentative, adrette und traditionelle Hausfrau, die zwar eine Caprihose trug, diesem provokativen Ausdruck und dieser provokativen Silhouette jedoch umgehend wieder jegliche Macht raubte, indem sie ein geschlitztes Abend- oder Cocktailkleid drüber trug.
So zeigte sie sowohl ihre Modernität, sich allerdings gleichzeitig auch Salonfähig.
Besonders interessant und Anfangs unerklärlich im zeitlichen Kontext für mich war die Trageweise dieser beiden Kleidungsstücke, sodass diese für mich auf den ersten Blick kaum identifizierbar waren.
Des weiteren war dieser, aus damaliger Sicht, höchst moderne Ausdruck, für mich aus heutiger Sicht, in Spiessigkeit kaum zu übertreffen.
Diese Bekliedungsgewohnheit sollte den Ausgangspunkt für meinen Entwurf darstellen.
Entscheidend in meinem Prozess war eine Dekonstruktion des Cocktailkleides, die auch stark in meinem ersten Teil wiederzufinden ist. Durch diesen Schritt hat das Outfit an Lässigkeit und Modernität gewonnen und sich in meiner Recherche ein Stück weit meinem Ausgangspunkt, einem Hausmantel angenähert.
Die Schnittführung ist hier stark an den Kimono angelehnt, wenn auch Details aus der Damenbekleidung der 50er Jahre, wie eine schmal zulaufende Taille und ein ausgestellter Rockteil einfließen.
Auf den ersten Blick soll man das Kleidungsstück nicht verstehen, so wie es mir beim Betrachten der Bilder aus den 50er Jahren ergangen ist.
Handelt es sich um einen Rock mit einer Jacke, um einen Mantel, um ein Kleid?
Es ist mir wichtig, dass das erste Teil aus jedem Blickwinkel andere Assoziationen hervorruft.
Die Caprihose habe ich grundsätzlich beibehalten, wenn auch in der Schnittführung verändert und in der Silhouette aufgelockert.
Das dritte Kleidungsstück in meinem Outfit stellt ein Bustier dar.
Zum einen um die Feminität meines Konzeptes, aber auch die Flächenbearbeitung, durch das sichtbar machen von Haut und das Spiel von Transparenzen im Material zu verstärken.
Zum anderen nähert sich das Outfit durch einen Ausdruck von «Nicht- bekleidet-sein» weiter an die Hausgarderobe an.
Es wird in der gesamten Kombination die Frage um die Bekleidungsform auf einer anderen Ebene aufgeworfen. So ist nicht ganz klar, für welchen Ort dieses Outfit entworfen ist.
Meine Flächenbearbeitung beruht grundsätzlich auf der Umsetzung meines Kimonos, in dessen Nahtführung und Verarbeitung ein assoziatives Karo- Muster zu erkennen ist.
Weiterführend habe ich auch in der Bekleidung der 50er Jahre viele karierte Oberstoffe gefunden.
Durch das Entfernen von Schuss- und Kettfäden für meine persönliche Umsetzung dieses Dessins, entstehen partielle Transparenzen, die den Denimstoff deutlich femininer und kostbarer erscheinen lassen.
Mir war es wichtig, dass die gesamte Flächenbearbeitung aus dem Material und dem Thema an sich kommen, besonders weil der Denim durch
seine unterschiedlich gefärbten Kett- und Schussfäden alleine mit dieser Bearbeitungsweise die Möglichkeit für eine Mehrfarbigkeit im Material gibt. Außerdem unterstützt das großzügige graphische Muster, dass sich auf allen Kleidungsstücken wiederfindet, die Verwirrung über die Art des Kleidungsstückes an sich.
Weitergeführt wird das Karo in Hose und Bustier durch einen aufgestickten, aber klassichen Jeans-Verarbeitungsfaden, der sowohl durch den Farbkontrast das Muster verdeutlicht, als auch das Denim-Thema im Allgemeinen wieder aufgreift.
Des weiteren soll die Flächenbearbeitung kein rein dekoratives Element sein, sondern aufgenähte Streifen für das Karo werden beispielsweise auch als Verschluss genutzt.
Im gesamten Wichtig für meinen Entwurf war mir eine Gratwanderung zwischen Spießigkeit der 50er Jahre und Modernität und Lässigkeit meiner Auffassung von Weiblichkeit heute.

 

 

// Marina Kitsukawa 

Konzept:
Den Ausgangspunkt meiner Arbeit bildet der traditionelle Kimono des Kabuki-Theaters, getragen von der Heldenrolle des „Shibaraku“. Dieser Kimono zeichnet sich durch seine besonders üppige, voluminöse Silhouette aus. Er ist, anders als normale Kimonos innen wattiert, mit Futter und die kräftigen Farben lassen das Gesamtbild noch prächtiger erscheinen, sodass die Figur insgesamt eine überwältigende Präsenz auf der Bühne erhält.

In meiner weiteren Recherche bin ich auf das Thema Hip Hop gestoßen, worin ich sehr viele Parallele zu Kabuki fand: Charakteristisch für ein Hip Hopper ist der opulente Schmuck, der als Zurschaustellung des Erfolges und des Statussymbols dient, seine überproportionale Kleidung und sein dominantes Erscheinungsbild. Diese Gemeinsamkeiten welche ich in diesen beiden Themen (Hip Hop & Kabuki) gefunden habe, werden in meinem Entwurf auf meine Art und Weise übersetzt und fusioniert. LAUT, VOLUMEN, OPULENZ sind die Schlagwörter. Der Entwurf stellt insgesamt eine großzügige, überproportionale Form dar. Es geht um das Thema der Präsenz durch Übertreibung der Dimensionen und der Darstellung der starken, dominanten Figur.

Entwurf:
Für den Entwurf bin ich vom Grundschnitt des Kabuki-Kimonos ausgegangen und Elemente vom Kimono übernommen, wie der charakteristische wattierte Kragen, der Schlitz an der unteren Seitennaht sowie die Vielschichtigkeit. Bei der ersten Anprobe des Nessel- Kimonos sind mir die gerafften Ärmel aufgefallen, die mich an sehr starken, muskulösen Armen erinnerten. Diesen Eindruck habe ich in meinem Entwurf versucht zu thematisieren.

Es sind auch Elemente des Hip Hop-Stils zu sehen. Die Bomberjacke mit oft sehr auffälligen Mustern wie Leopardenmuster bilden für mich das Bildnis eines Hip Hoppers. So wurden Details der Bomberjacke wie Bündchen, Reißverschluss und Ärmelform in meinem Design übernommen. Bei dem Thema Schmuck war es mir wichtig, diesen nicht als externe Komponente der Kleidung hinzuzufügen. Es sollte vielmehr eine Einheit mit dem Kleidungsstück bilden, wie es bei dem Gesamtbild des Hip Hoppers der Fall ist, wo das Outfit nicht ohne dem Schmuck funktioniert.

 

 

 

 

 

SAFETY FIRST? | NADINE HARTMANN

Gebrauchssicherheit ist eine vertraute Kategorie des Produktdesigns, in Testprozeduren ermittelt und per Gütesiegel bestätigt. In welchen Gefahrenlagen bewegen sich die verschiedenen Designdisziplinen? Wie werden Bedrohungen erkannt und gesellschaftlich erschlossen, bzw. in Sicherungsaufgaben und Restrisiken geschieden? Für das Produktdesign ist „Sicherheit“ ein grundlegendes Kriterium, nicht nur, weil Objekte eine sichere Handhabung gewährleisten sollen, sondern auch, weil die gestalteten Dinge Beziehungen zwischen Menschen bzw. zwischen Mensch und Umwelt herstellen oder zumindest bedeutend beeinflussen. An dieser Stelle stellt sich dem Design also in besonderer Weise die Aufgabe, aktuelle politische und soziologische Fragestellungen mit zu bedenken. Der Begriff der Sicherheit umschließt unterschiedliche, jedoch im Diskurs sich überschneidende Aspekte wie „Gefahr“, „Schutz“, „Überwachung“ und „Kontrolle“. In all diesen Aspekten geht es zunächst einmal darum, die Bestimmung von Innen und Außen immer wieder neu zu verhandeln; diese Abgrenzungsprozesse operieren dabei an der Intersektion von Raum, Macht und Wissen. Diese Konstellation verdichtet sich in dem gespannten Verhältnis von Mensch und Umwelt, das neben der Urbanistik auch den Bereich der Politischen Ökologie beschäftigt, der es vor allem darum geht, den Begriff der Natur zu problematisieren. Das Design reagiert auf diese Herausforderung nicht nur als Ecodesign, also als Design, das den Schutz der Umwelt mit bedenkt, sondern auch mit neuen Entwurfspositionen, die fragen, wie das Design den Menschen vor der Umwelt schützen kann. Die Praxis des Critical Design und des Speculative Design bearbeitet diese Themen kritisch, indem sie mahnende Projekte utopischen Entwürfen von Do It Yourself und alternativen Lebensräumen gegenüberstellt.

 

Nadine Hartmann

Designtheorie, 4.Semester B.A., SS 2016

Donnerstag, 10:00 – 13:00, Raum 207

MENSCHEN AM SONNTAG (2016)


MENSCHEN AM SONNTAG // SS 2016 // Entwurfsprojekt 4. Semester

Der Sonntag – oder auch „dies solis“, der Sonnentag – wurde als Ruhetag geschaffen. In der christlich geprägten Kultur des Okzidents war und ist der Sonntag historisch gesehen der „Tag des Herrn“, der Tag, an dem bis heute in Kirchen Gottesdienst gefeiert wird. Der Begriff „Sonntagskleidung“ kann historisch gesehen nicht ohne die althergebrachte Bedeutung des siebten Wochentags gedacht werden: Nach einer durch den harten Arbeitsalltag geprägten Woche, warf man sich am Sonntag in „Schale“, holte zur „Feier des Tages“ seine beste Kleidung – die Tracht, den Anzug, das Kleid – aus dem Schrank. Man ging in die Kirche, unternahm Spazierfahrten, flanierte, kurzum: Man zeigte sich im öffentlichen Raum.

Was bedeutet der Sonntag für unsere heutige Gesellschaft?

Zumindest in den städtischen Umgebungen ist der Kirchengang bei den meisten kein Thema mehr. Heute schläft man – nach einer nunmehr anders gearteten anstrengenden Arbeitswoche – aus. Wohlmöglich hat man sich außerdem am Abend zuvor dem Nachtleben hingegeben. Nach dem Aufstehen greift man zu „Wohlfühlkleidung“; der repräsentative Charakter, der mit dem Sonntag einherging, ist, so scheint es, in den Hintergrund getreten bzw. orientiert sich an anderen Denkmodellen.

Was bedeutet „Sonntagskleidung“ oder „Festtagskleidung“ heutzutage für uns? Und zu welchen Anlässen holen wir sie aus dem Schrank? Was bedeutet der Sonntag, für den nach wie vor – ja fast anachronistisch – strenge Geschäftsschließzeiten gelten? Wie verbringen wir diesen Tag? Und welche Bedeutung hat er, sobald wir über den Tellerrand des „Okzidents“ schauen?

Von dem von jedem Studenten zunächst individuell zu definierenden Konzept der „Festtagskleidung“ ausgehend, soll zeichnerisch eine Kollektion aus 10 Silhouetten entstehen, von der zwei Silhouetten in Material gefertigt werden.

 

Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus ,KM Sarah Effenberger , Silvia Schüller , Dorothèe Warning

Studierende: Carmen Abele // Ronja Biggemann // Jasmin Halama // Katharina Heinze // Pia Marietta Hintz // Daniel Juhart // Ilona Lena Karacsony // Lisa Mia Kather  // Marina Kitsukawa // Louisa Krüger  // Justine Masché // Anna-Luise Sinnig  //  Lea Wittich

//Skizzenbuch: Carmen Abele

 

//Skizzenbuch:  Ronja Biggemann

 

//Skizzenbuch: Jasmin Halama

 

// Skizzenbuch: Katharina Heinze

 

// Skizzenbuch: Pia Mariette Hintz

 

//Skizzenbuch: Daniel Juhart

 

//Skizzenbuch: Ilona Lena Karacsony

 

//Skizzenbuch: Lisa Mia Kather

 

//Skizzenbuch: Marina Kitsukawa

 

//Skizzenbuch: Louisa Krüger

 

//Skizzenbuch: Justine Masché

 

//Skizzenbuch: Anna-Luise Sinnig

//Skizzenbuch: Lea Wittich 

//Skizzenbuch: Christine Sattler

Venus Nemitz

 

The Three Christs of Ypsilanti // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Every man would like to be God,
if it were possible; some few find
it difficult to admit the impossibility.”

– Bertrand Russell

“The Three Christs of Ypsilanti”,
ein Experiment von Milton Rokeach.
In den späten 1950ern brachte der Psychologe Milton Rokeach drei unter paranoider Schizophrenie leidende Patienten im Ypsilanti State Hospital in Michigan zusammen.
Er ließ die drei Männer, jeder von ihnen im wahnhaften Glauben Jesus Christus zu sein, zum Zweck einer psychiatrischen Fallstudie aufeinandertreffen, um herauszufinden, ob der ultimative Widerspruch, dass nicht mehr als eine Person die selbe Identität haben kann, ihr Glaubenssystem genug herausfordern würde, um die Wahnvorstellung zu brechen.
Das Experiment erforschte die Natur der menschlichen Identität, periphere und primitive Glaubenssysteme, sowie die ergreifende Selbsttäuschung der Patienten teilweise amüsant, teilweise verstörend.
Wir nehmen grundsätzlich an, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Anderen voreingenommene oder schlicht irregeführte Glaubensvorstellungen haben als wir; dass aber die eigenen Anschauungsweisen grundsätzlich aus Vernunft, vernünftiger Schlussfolgerung und Beobachtung entstehen.
Im Grunde verbessert das Experiment, das sich über mehr als zwei Jahre hinzieht, kaum etwas am Zustand der Identitätsstörungen der drei Männer.
Jedoch stellt es bilderreich den Gegensatz zwischen den schrillen Paranoien und fantastischen Halluzinationen zu dem tristen Alltag einer Nervenklinik dar.
Es geht weniger um die bedrängende Wirklichkeit einer psychischen Störung, als dem menschlichen Streben nach übermenschlicher Größe.
Die Sehnsucht danach mehr zu sein, die Sehnsucht nach einem übergelagerten Sinn.
Es geht um Größenwahn und den Maximalismus von Gottesdarstellungen.
Ebenso ist es fraglich, was wir als Norm erkennen. Wir gehen davon aus, dass unsere konventionellen Glaubensvorstellungen vernünftig sind. Abweichungen werden abgetan, belächelt oder für verrückt erklärt.
Ich habe mich auf den Aberwitz von paranoiden Wahnvorstellungen eingelassen und die irrationale Asymmetrie erforscht, die fast alberne Formen ergibt.
Zwischen Nervenklinik und Kirche, übermenschlicher Strenge und unterhaltsamer Absurdität.

 

Betreut von:   Prof. Wowo (Waldemar) Kraus, Prof. Dr. Ingeborg Harms , KM Lars Paschke

// fotos: Jonas Lindström
// model: Jonas Kesseler, Paul Boche, Jakob Wiechmann
// hair/ make-up: Patrick Glatthaar

Anna Michaelis

 

Rest, You Are The Lightning // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

It‘s about keeping things simple and straight. It‘s about a desperate seeking for easiness.
The collection quotes the plain rag or scarf as one of our primal and simplest clothing items. It‘s reduced to the flat plain, a simple white square. Black filament threads come as brushlike strokes. In the form of straps that hang the white plains, they might even induce an archaic or naive reminiscence. 
The collection is greeting rapidness and takes it as a major design element, with silhouettes that appear sketchily, which emphasize the material charakter of the cloth, to turn it into something that gives confidence and ease.

Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke

 

PROJEKTBÖRSE SOMMERSEMESTER 2016 AM MO, 15. FEBRUAR UM 10:00 UHR

Projektbörse Sommersemester 2016

Wir laden hiermit herzlich ein zur neuen Projektbörse des Studiengangs Design im Sommersemester 2016, am Montag den 12. Februar um 10:00 Uhr in der Aula (Str).

Im Anschluss erfolgt die Ausgabe der Wahlscheine für Projekte / Kurzzeitprojekt / Seminare.

RUNDGANG |MODE | WS 15/16

Am 09.02. 16 fand der Rundgang des Wintersemesters statt: Studierende zeigten ihre Arbeiten in den verschiedenen Projekten.

Gewebt und Geknüpft //Denim Otaku //Local International // Instéternel // Natural Forces. Forced Nature. The Nature of Forces

IMG_1013
//


Laufstegpräsentation | Jeans Otaku

IMG_0750
// Am 25. 1. präsentierte das 3. Semester ihr erstes Kleidungsstück des Projektes Jeans Otaku am Laufsteg.
Wir sind sehr gespannt auf das was noch kommt.

Zu sehen gab es viele aufwendig umkonstruierte Kimonos, spannende Stoffbearbeitungen und detailreiche Prints.

 

Zwischenpräsentation Webseminar

weben1

 
//Gewebt und Geknüpft: Weberei und Macramee

Am 17. Dezember 2015 fand die Zwischenpräsentation des Seminars statt. Gezeigt wurden erste gewebte und geknüpfte Experimente und die geplanten Umsetzungen.

Kurzes Interview mit Jan Geiger Dedio:

Beschreibe kurz deine Projektidee:
Die Idee für mein Projekt ist ein Kleidungsstück zu fertigen,dass ohne Zuschnitt und Nähte auskommt.
Dazu verwende ich die Techniken Weben und Makramee um die es im Seminar geht.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation?
Hilfreich, die Zwischenpräsentation hilft mir Unklarheiten zu erkennen und meine weitere Projektarbeit zu strukturieren.

Was sind deine nächsten Arbeitsschritte?
Das Material für das Kleidungsstück weben und zum Knüpfen vorbereiten. Weben und Makramee sind für mich neue Techniken, sicher geht einiges schief und ich muss Varianten ausprobieren.

// erste Arbeitsproben der Studierenden sind bereits entstanden

IMG_3138_black IMG_2967 IMG_2958 IMG_2954 IMG_2938 IMG_2928

MUYAO ZHANG

 

DELETE // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

It has been over thirty years since she left him. His figure turned from a five-years old little boy into a shadow. She wondered if she’d recognize him if there would be the day she saw him as a man on the street. Would she? And what would it be based on? Through the background that she gave him or the life story she would have heard about him? By imaging and recognizing the way he would dress himself or by feeling the sense of love? – The love to the one that she doesn’t know. What would clothing tell us about a man we don’t know? How would we imagine what kind of clothes the man we knew would be wearing? If the backgrounds of clothing could still reflect the story of a man, would incomplete details project one’s blurred identity? If the shape of a garment could still define a character for the one has been wearing it, would proper attitudes be reproduced by deliberately styled images?
The collection is inspired by a true story of my mother, a deleted part of her past related to her son, whom she never met again since 1982. It is the year that I ‘ve just turned the age of hers as she gave birth to him, while he’s just become as old as she was when I was born. It is not a story I could tell by starting with “The last time I saw” or “The last thing I remember”, it is not a memoir made up by sticking broken pieces together – there are no pieces I could touch and there are no memories I could remember. Because I’ve never met him, because I’ m afraid I might never find him on the street through the crowd in modern China.

Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // Janosch Mallwitz

// fotos: Felix Broede
// model: Golo

Kai Gerhardt

 

put your lights on // 2015 // Bachelorarbeit  Modedesign

EINE KALTE DEZEMBER NACHT.
UM MICH HERUM DIE DUNKLE NACHT UND EISIGE TEMPERATUREN. ICH SI­TZE IM AUTO UND VOR MIR BREITET SICH DIE AUTO­BAHN AUS, WELCHE MICH AUF MEINER REISE VON A NACH B LEITET. DEN SOUNDTRACK AUF DIESER SPIELT MIR EVERLAST UND ALS DER LETZTE TRACK SEINE ERSTEN TÖNE ERKLINGEN LÄSST, IST E­TWAS ANDERS.
WÄHREND ICH IHM ZUHÖRE, SCHEINT ER MICH IN­TENSIVER ZU ERREICHEN ALS JE ZUVOR MIT DIESEM SONG UND ES FORMT SICH IN MEINEM KOPF – EIN BILD – EINE VORSTELLUNG – EIN GEDANKE –  EINE IDEE – DIE GRUNDLAGE MEINER ABSCHLUSSKOLLEKTION. DER EWIGE KAMPFT ZWISCHEN GUT UND BÖSE, LICHT UND DUNKELHEIT, DEN WIR ALLE IN UNS AUSTRAGEN.
ICH ERINNERE MICH AN EINE NACHT IN MEINER KIND­HEIT, ICH WAR UNGEFÄHR SIEBEN ODER ACHT, IN DER ICH OHNE EINEN GRUND AUFWACHTE UND AUFSTEHEN WOLLTE UM NACH ZU SEH­EN OB JEMAND ZU HAUSE IST, ABER DA WAR SIE DIE ANGST VOR DEM MONSTER UNTER MEINEM BETT, WELCHE ICH NICHT ÜBERWINDEN KONNTE UND SO­MIT BIS ZUM NÄCHSTEN MORGEN LIEGEN BLIEB, BIS MICH JEMAND WECKEN KAM. ICH VERGAS DIESE SIT­UATION IN DEN DARAUFFOLGENDEN JAHREN – BIS VOR EINIGER ZEIT.
WIR ALLE WERDEN ÄLTER UND MIT UNS AUCH DAS MONSTER UNTER UNSEREM BETT. ES WANDELT SICH, VERSTECKT SICH, TAUCHT AUF, ÜBERRASCHT UNS – UND BEKOMMT GESELLSCHAFT. DIES GESCHIEHT IN UNTERSCHIEDLICHEN VARIATIONEN, JE NACH SIT­UATUATION UND LEBENSLAGE. DIE AKTEURE STELLEN SICH AUF UND POSITIONIEREN SICH SCHEINBAR WIE ES IHNEN BELIEBT, ABER VIELMEHR WIE ES IHNEN IHRE GESINNUNG, ÜBERZEUGUNG ODER IHR UR­SPRUNG DIKTIERT.
SIE VERSUCHEN DEN MENSCHEN ZU BEEINFLUS­SEN UND DAMIT IN EINE BESTIMMTE RICHTUNG ZU DRÄNGEN, WELCHE IHRER MEINUNG NACH DIE GEE­IGNETE SEI UND VERWENDEN DAZU UNTERSCHIEDLI­CHE METHODEN, TÄUSCHUNGEN ODER MANCHMAL GAR DIE SIMPLE WAHRHEIT.
MAN KANN SICH IHNEN VERSCHLIESSEN, SIE WEGSPERREN UND IHNEN KEINERLEI AUFMERKSAMKEIT SCHEN­KEN. SIE WERDEN IMMER WIEDER AUFTAUCHEN, DOCH KANN MAN SIE VERSCHEUCHEN UND DARAUF HOFFEN, DASS SIE IN IHREN ECKEN UND VERSTECKEN BLEIBEN.
DAMIT WANDELT MAN ALLEIN.
ODER MAN WANDELT MIT IHNEN
BEGINNT SICH IHNEN ZU STELLEN, IHNEN ZU LAUS­CHEN, SICH ANZUHÖREN WELCHE ANGEBOTE, MEINUNGEN UND STANDPUNKTE SIE VERTRETEN. SICH DARAUF EINLASSEND, LERNT MAN WO SIE STE­HEN, WAS SIE GENAU SYMBOLISIEREN ODER VERTRE­TEN – DADURCH SCHAFFT MAN SICH EINE EIGENE ORDNUNG UM MIT IHNEN ZU RECHT ZU KOM­MEN. WELCHEN WEG BESCHREITET MAN? GIBTS EINEN RICHTIGEN ODER EINEN FALSCHEN, SIND DIESE BEIDEN MÖGLICHKEITEN ALLE ODER IST DA NOCH MEHR? DIES GILT ES HERAUS ZU FINDEN ODER AUCH NICHT. FÜR JEDEN EINZELNEN. DIE MENSCHEN MÜSSEN DIESE ENTSCHEIDUNG SELBST TREFFEN, EIGENE ERFAHRUNGEN MACHEN UND ALLE ABWÄGUNGEN AUS SICH HERAUS VORNEH­MEN, DENN DIES IST ETWAS, WAS  EINEM NIEMAND ABNEHMEN KANN. VIELLEICHT GIBT ES RATSCHLÄGE, EMPFEHLUNGEN ODER HILFESTELLUNGEN DAZU, DENN AUSTAUSCH UNTEREINANDER HILFT, ABER LETZTENDLICH BLEIBT DIE ENTSCHEIDUNG JEDEM SELBST ÜBERLASSEN. UND JEDER MUSS ENTSCHEIDEN WELCHEN WEG ER
G                E                H                T.

betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Gast-Prof. Mads Dinesen

// fotos: Steve Stymest
// model: Don Aretino, Jules Finn,  Daniel Lee Thompson
// hair/ make-up:  Sophie Fulterer

Friederike Haller

 

DEPERSONALISATION // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

„Depersonalisation bezeichnet den Verlust bzw. die Veränderung des ursprünglichen,
natürlichen Persönlichkeitsgefühls.

Es beteutet, dass Betroffene ihre eigene Person, ihren Körper, als verändert, fremd, fern oder unwirklich erleben; dass Teile des Körpers als verändert wahrgenommen werden; dass sie keine Zugehörigkeit zu einer bewusst ausgeführten Bewegung empfinden; dass Erinnerungen als blass, undeutlich oder fern wahrgenommen werden.
Dennoch ist dem Betroffenen klar, dass das, was er empfindet oder sieht, eine Illusion ist.
Diese psychische Krankheit lebt, wie die Mode, von Illusion – Desillusion – erneute Illusion.
Die Kollektion setzt  sich mit eben diesen Symptomen der Depersonalisierung auseinander, indem
sie durch Deformierung und Reduktion neu definiert wurde und eine Illusion des ursprünglichen Kleidungsstücks
geschaffen wurde.
Materialität und Farbgebung und Print unterstreichen die Vermischung von Körper und Kleidung und das
losgelöste, fremde Gefühl der Veränderung des Körpers.“

betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Gast-Prof. Mads Dinesen

// fotos: Tino Crisó
// model: Annabell Häfner VIA Model Management
// hair/ make-up:  Mirjam Martino

 

Ayscha Zarina Omar

Once I Dreamt I Was You  //  2015 // Bachelorarbeit Modedesign

„Wieso suchen wir gerade in unseren fragmentierten Erinnerungen immer wieder nach einer großen Erzählung? Wieso wird die Kindheit selbst, im Erwachsenenalter, zu etwas Magischen?
Wieso laden wir Kleidung mit Geschichten unserer Identitätswerdung auf, sodass sie mitunter Fetischcharakter erhält?
Ayscha Zarina Omar versucht in ihrer Kollektion, durch Bezug auf die eigene Kindheit zu konservieren, wie man den Rand in einem Ausmalbuch nicht als Grenze denkt.
Sie begibt sie sich auf die Suche nach einer Materialität des Vergangenen und übersetzt sie in eine Struktur der brüchigen Wiederkehr, in eine sehnsuchtsvolle Gegenwart.“


Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // Gast-Prof.Mads Dinesen

 

// fotos: Rosanna Graf
// model: Lisa Klosterkötter, Jasper Stange

Maren Langer

cocktails and dreams  //  2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Um in seinem Jahresurlaub dem tristen Alltag zu entfliehen und „the time of (his) life“ zu erleben, reist der Durchschnitts-Amerikaner nach Miami Beach, Florida – „the Sunshine State“. Einerseits ist dieses Ferien-Welt-Domizil der Inbegriff einer Urlaubswelt, die so überall existiert und zelebriert wird, andererseits macht diese eigenartige Symbiose aus Tourismus, Dekadenz, Körperkult, amerikanischer Lebensart und schlechtem Geschmack die Stadt so einzigartig.
Miami Beach ist das Paradebeispiel eines Sehnsuchtsortes, der Freiheit, Erfüllung und eine kurze Zeit des Glanzes verspricht. Was man vor Ort allerdings wirklich findet, ist genau das Gegenteil einer Utopie. Vielmehr ist es ein vorgefertigtes gesellschaftliches Konzept des Urlaubs und der Freizeitgestaltung, das es zu erfüllen gilt.
Die Arbeit besteht aus einer Kollektion mit besonderem Fokus auf Accessoires, die fließend in Raumobjekte übergeht. Alles fungiert als Ausstattung für einen Modefilm und eine Installation. Als Bühne des Schauspiels dient ein fiktives Hotelzimmer im Sunshine State, als Beispiel eines Sehnsuchtsortes. Die Objekte im Raum, die Kollektion, die Accessoires und auch das Styling sind charakteristische Symbole für eine gesellschaftliche Form. Durch das Weiß als Nichtfarbe wird die emotionale Leere hinter der Fassade erst richtig deutlich. Die Silhouetten der Symbole werden so auf ihre Form und auf ihre charakteristische Materialität, also auf das Wesentliche, reduziert.
Die ironische Ästhetisierung der Absurdität versteht sich als Kritik an einem idealisierten Medienbild und am Stumpfsinn des sich willenlos hingebenden Menschen.


Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // Prof. Anna Anders

 

// fotos: Hannes M. Meier
// model: Pia, Verena @Pearlmanagement
// hair/ make-up: Alisa Kolb

Nathini van der Meer

APOKATASMA //  2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Nature is vile and base. I see fornication and asphyxiation and choking and fighting for survival and growing and just rotting away. The trees are in misery, and the birds are in misery. I don‘t think they sing, they just screech in pain. It‘s a land that God – if he exists – has created in anger. Taking a close look at what‘s around us, there is some sort of a harmony. It is the harmony of overwhelming and collective murder. We have to become humble in front of this overwhelming misery and overwhelming fornication, overwhelming growth and overwhelming lack of order. Even the stars up here in the sky, they look like a mess. There is no harmony in the universe. But when I say all this, I say it full of admiration. It‘s not that I hate it, I love it! I love it very much… But I love it against my better judgement.

– Excerpts from Werner Herzog’s monologue in „Burden of Dreams“ –

Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke

// fotos: Fredrik Altinell
// model: Lukas & Ksenia @ Viva Models, Folka @ Seeds Management
// hair/ make-up: Linnea Palmestal

 

Sean Neubauer

 

Someone Somewhere in Transit // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Vom Reisen träumen. Die Essenz, das Wesen einer Reise nachempfinden. Die Materialien, Ornamente, Details und Silhouetten, idealtypische Verläufe. Grenzen erfahren, übertreten, Bekanntes bis Unbekanntes. Technisches wie Natürliches, Unregelmäßigkeit und Unvorhersehbarkeit.
Ein textiler Bericht persönlicher Transiterfahrungen.

Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Franziska Schreiber

// fotos: Alonso Ortega Wamser
// model: Alek

Zwischenpräsentation Absolventen und freie Projekte

IMG_0242
IMG_0260  // Am 15. Dezember war die Zwischenpräsentation der Absolventen des WS 15/16 und der freien Projekte.

Annika Albrecht und Raphael Schall haben einige Fragen zur Zwischenpräsentation beantwortet.

IMG_0217
// Annika Albrecht

Beschreibe kurz  dein Bachelor Projekt: Was machst du?
In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der zunehmenden Bedeutung visueller Kommunikation in unserer digitalen Gesellschaft. Damit einhergehenden stellt sich die Frage,  welchen Einfluss dies auf unsere Art zu gestalten und zu konsumieren hat. Meine Arbeit ist dabei keine Kollektion in klassischem Sinne und soll vielmehr als ein Kommentar verstanden werden.

Wie war für dich deine letzte Zwischenpräsentation?
Das schöne an Zwischenpräsentationen ist, dass sofort klar wird ob ein Konzept verstanden wird. Insofern kann ich zufrieden sein.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Ich habe viele neue Denkanstöße bekommen, das hier zu erläutern würde jedoch den Rahmen sprengen.

IMG_0268// Raphael Schall

Beschreibe kurz  dein Bachelor Projekt: Was machst du?
Die Inspiration für mein Diplomthema kommt aus zwei ganz persönlichen Welten: die HipHop- Streetkultur mit ihren unzähligen Facetten und Darstellungsformen und im Kontrast dazu mein Rückzugsort, mein Zuhause. Dabei spielt der Großstadtdschungel Berlins eine wichtige Rolle, denn er ist zum einen Bühne für mich als Musiker, zum andern ist Berlin meine Heimatstadt. In meiner Kollektion trifft der extrovertierte HipHop Protagonist auf den sensiblen und femininen Mann. So spielen Elemente wie Spitze und Graffity miteinander, das Frottierhandtuch wird zum Bomber und der Parker bekommt eine ganz neue Materialität. Eine Kollektion für den starken und selbstbewussten Mann, der gleichzeitig seine weiche Seite zeigen darf.

Wie war für dich deine letzte Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentaion war ein guter Rahmen, um herauszufinden, ob meine Kollektion und mein Konzept so funktionieren, wie ich mir das vorstelle.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Für die weitere Arbeit an meinem Diplom nehme ich ein positives Feedback mit und fühle mich in meinem Vorhaben und dem Kollektionsgedanken bestätigt.

Weihnachtsfeier | Zeugnisvergabe

IMG_0295 IMG_0291IMG_0328IMG_0325 IMG_0308
// Weihnachtsfeier und Absolventenzeugnisvergabe

Am 17. Dezember wurde die Cafeteria festlich geschmückt. Zu Beginn wurde den Absolventen des WS14/15, des SS15 und erstmals dem Master ihr Zeugnis feierlich überreicht.

Im Anschluss startet die Weihnachtsfeier des Fachbereichs Mode mit Buffet.

Zwischenpräsentation Projekt „Local International II“

ZP.Bangladesch3

// Zwischenpräsentation vom Projekt „Local International II“ – es wird betreut von Prof. Valeska Schmidt-Thomsen und Gast- Prof. Philipp Rupp

ZP.Bangladesch7 ZP.Bangladesch2

ZP.Bangladesch6

// Milan Friedrich und Viktoria Pichler

Beschreibt kurz eure Projektidee: Unsere Projektidee beginnt mit der Wiederverwertung und der Wertschätzung von Materialien. Es werden neue Kleidungsstücke aus getragenen T-Shirts, industriellen textilen Abfällen und recycelter Meterware entstehen. Durch die Wiederverwendung von Materialien schaffen wir Mode ohne dafür neue Textilien zu verbrauchen. Ausschlaggebend dafür war die von uns organisierte Fotoserie “ Wie viel hast du?“.

Wie war für euch die Zwischenpräsentation? 

(Viktoria) Ganz gut. Wir haben unsere Ideen präsentiert und erklärt  – Ganz klar gibt es Bereiche, die von unserer Seite noch ausgearbeitet werden müssen.  Aber genau dafür ist die Zwischenpräsentation da. Uns wurden viele hilfreiche Fragen gestellt, die uns die nächsten Wochen beschäftigen werden.

Was sind eure nächsten Arbeitsschritte?
Alle Fragen klären, unsere Materialproben erweitern und abschließen, noch mehr entwerfen, erste Prototypen entwickeln…………….

 

 

Nora Maas

 

Made in Vietnam  // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Das Projekt „Made in Vietnam“ ist inspiriert durch eine Reise durch Vietnam und einen Besuch bei den schwarzen Hmong, einem Bergvolk im abgeschiedenen Norden des Landes. Die Kollektion zeigt die Begegnung des Reisenden mit der Kultur und den Traditionen der Hmong und vereint moderne Schnitte und multifunktionelle Outdoorbekleidung mit der fast Schnittlosen Kleidung der Hmong. Die verwendeten Materialien stellen eine Synthese aus Tradition und Moderne dar; so wurden zum einen traditionelle handgefertigte Indigo Stoffe der Hmong verwendet wie auch moderne Funktionsstoffe.

Betreut von: Prof. Marloes ten Bhömer //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Jana Patz

// fotos: Fabienne Karmann
// model: Madhuri Rudolph (Mega model Agency)
// hair/ make-up: Mirjam Drabiniok

Zwischenpräsentation Projekt „Jeans Otaku“

ZP_33 ZP_3 ZP_3 ZP_31

// Am Montag (7.12.)  war die Zwischenpräsentation des 3. Semesters.
Die Studierenden präsentierten ihr Konzept, Entwürfe, Denim Experimente und die ersten Nesselproben.

ZP_322

//Studentin, Marina Kitsukawa

Zu Beginn eine allgemeine Frage: Womit setzt du dich im Projekt „Jeans Otaku“ auseinander?
Ich habe mich vom Kimono aus dem traditionellen Kabukitheater und dem Stil der Hip Hopper inspirieren lassen. Die Parallele welche ich in diesen beiden Themen gefunden habe, wird in meinem Entwurf auf meine Art und Weise übersetzt und fusioniert.
Der Entwurf stellt insgesamt eine großzügige, überproportionale Form dar. Es geht um das Thema der Präsenz durch Übertreibung der Dimensionen und der Darstellung der starken, dominanten Figur.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentation hat mir geholfen meine Gedanken zu ordnen und meine nächsten Schritte zu definieren
– was ich noch weiterentwickeln möchte.

Justine_klein

//Studentin, Justine Masche

Beschreibe kurz  dein Projekt: Was machst du?
Ausgangspunkt meiner Recherche ist das traditionelle Japan, versinnbildlicht durch den Kariginu, einen Kimono der Heian- Era, der noch heute von Shinto Priestern in Japan getragen wird. Parallel dazu habe ich mich mit der Rockabilly (japanisch: Rokabiri) Jugendkultur in Japan beschäftigt, ihren Bekleidungsmerkmalen und dem Image des Rockabilly. Ziel meiner Entwurfsarbeit ist eine Verschmelzung dieser beiden Welten, der traditionell japanischen und der  rebellischen, an westlichen Idealen orientierten.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation? 
Die Zwischenpräsentation ist eine gute Möglichkeit sich und die Recherchearbeit zu ordnen und dem Konzept einen Feinschliff zu verleihen. Natürlich ist eine Präsentation immer auch mit viel Aufregung verbunden, aber letztendlich bekommt man durch das Feedback auch die Möglichkeit auf hilfreichen Input, aus dem man neue Ansätze erarbeiten bzw. bestimmte Aspekte weiterentwickeln kann.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Für mein weiteres Vorgehen in diesem Projekt als auch für mein Studium im Allgemeinen möchte ich mir zu Herzen nehmen in größeren Dimensionen denken zu lernen und mir dadurch eher die Option auf Reduktion offenhalten. Das bedarf noch etwas Mut von meiner Seite. Speziell für das aktuelle Projekt „Jeans Otaku“ möchte ich in meiner Entwurfsentwicklung noch die optimale Waage finden zwischen der Darstellung von Kariginu und Rockabilly, damit beiden gestalterischen Aspekten zu gleichen Teilen Ausdruck verliehen wird.

daniel
// Student, Daniel Juhart

Beschreibe kurz  dein Projekt: Was machst du?
Ich ließ mich im Projekt von den heroischen Feuerwehrmännern aus der Edo-Zeit im 17. Jahrhundert inspirieren
und versuchte in unserer heutigen Zeit Parallelen zu finden. Diese fand ich in den Vereinigten Staaten, wo Feuerwehrmänner und -frauen wie Superhelden umjubelt werden. In meinem Entwurf, ausgehend von einem historischen Leder Haori Kimono, modifiziere ich diesen in einen innovativ-kontemporäres Kleidungsstück. Mit der Berücksichtigung, charakteristischer Elemente des Kimonos. Ebenso spielen Themen wie Funktion, Schutz und Totengeister eine wichtige Rolle.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentation hat mir noch mal die Möglichkeit gegeben, Entscheidungen und Stilrichtung zu hinterfragen und zu definieren.

IMG_9870// Studentin, Ronja Biggemann

Beschreibe kurz dein Projekt: Was machst du?
Bei meiner Arbeit zu dem Thema Jeans Otaku habe ich Parallelen zwischen der Bedeutung des Kimonos für Japanerinnen heute und Damenbekleidung der 50er Jahre der westlichen Welt gefunden. Es geht mir im Moment darum interessante, tradierte und teilweise vielleicht sogar spießige oder amüsante Kleidungsgewohnheiten zu bearbeiten.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentation war hilfreich, es wurde über die Stärken und Schwächen meines Entwurfes gesprochen und mir wurden konkrete Fragen gestellt, die mir in meinem Prozess definitiv weiterhelfen werden. Es war außerdem besonders interessant, Input von Dozenten zu bekommen, die nicht von Anfang an in diesem Projekt mit mir zusammen gearbeitet haben.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Es ist vielleicht erstmal wichtig an Sachen zu arbeiten, die mir nicht unbedingt entsprechen. Das kann mir in meinem Entwurf und in Zukunft auf jeden Fall deutlich weiterhelfen und macht die Arbeit und das Endprodukt wahrscheinlich auch für mich noch spannender.