Archiv der Kategorie: Modedesign

Ayscha Zarina Omar

Once I Dreamt I Was You  //  2015 // Bachelorarbeit Modedesign

„Wieso suchen wir gerade in unseren fragmentierten Erinnerungen immer wieder nach einer großen Erzählung? Wieso wird die Kindheit selbst, im Erwachsenenalter, zu etwas Magischen?
Wieso laden wir Kleidung mit Geschichten unserer Identitätswerdung auf, sodass sie mitunter Fetischcharakter erhält?
Ayscha Zarina Omar versucht in ihrer Kollektion, durch Bezug auf die eigene Kindheit zu konservieren, wie man den Rand in einem Ausmalbuch nicht als Grenze denkt.
Sie begibt sie sich auf die Suche nach einer Materialität des Vergangenen und übersetzt sie in eine Struktur der brüchigen Wiederkehr, in eine sehnsuchtsvolle Gegenwart.“


Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // Gast-Prof.Mads Dinesen

 

// fotos: Rosanna Graf
// model: Lisa Klosterkötter, Jasper Stange

Maren Langer

cocktails and dreams  //  2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Um in seinem Jahresurlaub dem tristen Alltag zu entfliehen und „the time of (his) life“ zu erleben, reist der Durchschnitts-Amerikaner nach Miami Beach, Florida – „the Sunshine State“. Einerseits ist dieses Ferien-Welt-Domizil der Inbegriff einer Urlaubswelt, die so überall existiert und zelebriert wird, andererseits macht diese eigenartige Symbiose aus Tourismus, Dekadenz, Körperkult, amerikanischer Lebensart und schlechtem Geschmack die Stadt so einzigartig.
Miami Beach ist das Paradebeispiel eines Sehnsuchtsortes, der Freiheit, Erfüllung und eine kurze Zeit des Glanzes verspricht. Was man vor Ort allerdings wirklich findet, ist genau das Gegenteil einer Utopie. Vielmehr ist es ein vorgefertigtes gesellschaftliches Konzept des Urlaubs und der Freizeitgestaltung, das es zu erfüllen gilt.
Die Arbeit besteht aus einer Kollektion mit besonderem Fokus auf Accessoires, die fließend in Raumobjekte übergeht. Alles fungiert als Ausstattung für einen Modefilm und eine Installation. Als Bühne des Schauspiels dient ein fiktives Hotelzimmer im Sunshine State, als Beispiel eines Sehnsuchtsortes. Die Objekte im Raum, die Kollektion, die Accessoires und auch das Styling sind charakteristische Symbole für eine gesellschaftliche Form. Durch das Weiß als Nichtfarbe wird die emotionale Leere hinter der Fassade erst richtig deutlich. Die Silhouetten der Symbole werden so auf ihre Form und auf ihre charakteristische Materialität, also auf das Wesentliche, reduziert.
Die ironische Ästhetisierung der Absurdität versteht sich als Kritik an einem idealisierten Medienbild und am Stumpfsinn des sich willenlos hingebenden Menschen.


Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // Prof. Anna Anders

 

// fotos: Hannes M. Meier
// model: Pia, Verena @Pearlmanagement
// hair/ make-up: Alisa Kolb

Nathini van der Meer

APOKATASMA //  2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Nature is vile and base. I see fornication and asphyxiation and choking and fighting for survival and growing and just rotting away. The trees are in misery, and the birds are in misery. I don‘t think they sing, they just screech in pain. It‘s a land that God – if he exists – has created in anger. Taking a close look at what‘s around us, there is some sort of a harmony. It is the harmony of overwhelming and collective murder. We have to become humble in front of this overwhelming misery and overwhelming fornication, overwhelming growth and overwhelming lack of order. Even the stars up here in the sky, they look like a mess. There is no harmony in the universe. But when I say all this, I say it full of admiration. It‘s not that I hate it, I love it! I love it very much… But I love it against my better judgement.

– Excerpts from Werner Herzog’s monologue in „Burden of Dreams“ –

Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke

// fotos: Fredrik Altinell
// model: Lukas & Ksenia @ Viva Models, Folka @ Seeds Management
// hair/ make-up: Linnea Palmestal

 

Sean Neubauer

 

Someone Somewhere in Transit // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Vom Reisen träumen. Die Essenz, das Wesen einer Reise nachempfinden. Die Materialien, Ornamente, Details und Silhouetten, idealtypische Verläufe. Grenzen erfahren, übertreten, Bekanntes bis Unbekanntes. Technisches wie Natürliches, Unregelmäßigkeit und Unvorhersehbarkeit.
Ein textiler Bericht persönlicher Transiterfahrungen.

Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Franziska Schreiber

// fotos: Alonso Ortega Wamser
// model: Alek

Zwischenpräsentation Absolventen und freie Projekte

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IMG_0260  // Am 15. Dezember war die Zwischenpräsentation der Absolventen des WS 15/16 und der freien Projekte.

Annika Albrecht und Raphael Schall haben einige Fragen zur Zwischenpräsentation beantwortet.

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// Annika Albrecht

Beschreibe kurz  dein Bachelor Projekt: Was machst du?
In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der zunehmenden Bedeutung visueller Kommunikation in unserer digitalen Gesellschaft. Damit einhergehenden stellt sich die Frage,  welchen Einfluss dies auf unsere Art zu gestalten und zu konsumieren hat. Meine Arbeit ist dabei keine Kollektion in klassischem Sinne und soll vielmehr als ein Kommentar verstanden werden.

Wie war für dich deine letzte Zwischenpräsentation?
Das schöne an Zwischenpräsentationen ist, dass sofort klar wird ob ein Konzept verstanden wird. Insofern kann ich zufrieden sein.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Ich habe viele neue Denkanstöße bekommen, das hier zu erläutern würde jedoch den Rahmen sprengen.

IMG_0268// Raphael Schall

Beschreibe kurz  dein Bachelor Projekt: Was machst du?
Die Inspiration für mein Diplomthema kommt aus zwei ganz persönlichen Welten: die HipHop- Streetkultur mit ihren unzähligen Facetten und Darstellungsformen und im Kontrast dazu mein Rückzugsort, mein Zuhause. Dabei spielt der Großstadtdschungel Berlins eine wichtige Rolle, denn er ist zum einen Bühne für mich als Musiker, zum andern ist Berlin meine Heimatstadt. In meiner Kollektion trifft der extrovertierte HipHop Protagonist auf den sensiblen und femininen Mann. So spielen Elemente wie Spitze und Graffity miteinander, das Frottierhandtuch wird zum Bomber und der Parker bekommt eine ganz neue Materialität. Eine Kollektion für den starken und selbstbewussten Mann, der gleichzeitig seine weiche Seite zeigen darf.

Wie war für dich deine letzte Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentaion war ein guter Rahmen, um herauszufinden, ob meine Kollektion und mein Konzept so funktionieren, wie ich mir das vorstelle.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Für die weitere Arbeit an meinem Diplom nehme ich ein positives Feedback mit und fühle mich in meinem Vorhaben und dem Kollektionsgedanken bestätigt.

Weihnachtsfeier | Zeugnisvergabe

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// Weihnachtsfeier und Absolventenzeugnisvergabe

Am 17. Dezember wurde die Cafeteria festlich geschmückt. Zu Beginn wurde den Absolventen des WS14/15, des SS15 und erstmals dem Master ihr Zeugnis feierlich überreicht.

Im Anschluss startet die Weihnachtsfeier des Fachbereichs Mode mit Buffet.

Zwischenpräsentation Projekt „Local International II“

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// Zwischenpräsentation vom Projekt „Local International II“ – es wird betreut von Prof. Valeska Schmidt-Thomsen und Gast- Prof. Philipp Rupp

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// Milan Friedrich und Viktoria Pichler

Beschreibt kurz eure Projektidee: Unsere Projektidee beginnt mit der Wiederverwertung und der Wertschätzung von Materialien. Es werden neue Kleidungsstücke aus getragenen T-Shirts, industriellen textilen Abfällen und recycelter Meterware entstehen. Durch die Wiederverwendung von Materialien schaffen wir Mode ohne dafür neue Textilien zu verbrauchen. Ausschlaggebend dafür war die von uns organisierte Fotoserie “ Wie viel hast du?“.

Wie war für euch die Zwischenpräsentation? 

(Viktoria) Ganz gut. Wir haben unsere Ideen präsentiert und erklärt  – Ganz klar gibt es Bereiche, die von unserer Seite noch ausgearbeitet werden müssen.  Aber genau dafür ist die Zwischenpräsentation da. Uns wurden viele hilfreiche Fragen gestellt, die uns die nächsten Wochen beschäftigen werden.

Was sind eure nächsten Arbeitsschritte?
Alle Fragen klären, unsere Materialproben erweitern und abschließen, noch mehr entwerfen, erste Prototypen entwickeln…………….

 

 

Zwischenpräsentation Projekt „Jeans Otaku“

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// Am Montag (7.12.)  war die Zwischenpräsentation des 3. Semesters.
Die Studierenden präsentierten ihr Konzept, Entwürfe, Denim Experimente und die ersten Nesselproben.

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//Studentin, Marina Kitsukawa

Zu Beginn eine allgemeine Frage: Womit setzt du dich im Projekt „Jeans Otaku“ auseinander?
Ich habe mich vom Kimono aus dem traditionellen Kabukitheater und dem Stil der Hip Hopper inspirieren lassen. Die Parallele welche ich in diesen beiden Themen gefunden habe, wird in meinem Entwurf auf meine Art und Weise übersetzt und fusioniert.
Der Entwurf stellt insgesamt eine großzügige, überproportionale Form dar. Es geht um das Thema der Präsenz durch Übertreibung der Dimensionen und der Darstellung der starken, dominanten Figur.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentation hat mir geholfen meine Gedanken zu ordnen und meine nächsten Schritte zu definieren
– was ich noch weiterentwickeln möchte.

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//Studentin, Justine Masche

Beschreibe kurz  dein Projekt: Was machst du?
Ausgangspunkt meiner Recherche ist das traditionelle Japan, versinnbildlicht durch den Kariginu, einen Kimono der Heian- Era, der noch heute von Shinto Priestern in Japan getragen wird. Parallel dazu habe ich mich mit der Rockabilly (japanisch: Rokabiri) Jugendkultur in Japan beschäftigt, ihren Bekleidungsmerkmalen und dem Image des Rockabilly. Ziel meiner Entwurfsarbeit ist eine Verschmelzung dieser beiden Welten, der traditionell japanischen und der  rebellischen, an westlichen Idealen orientierten.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation? 
Die Zwischenpräsentation ist eine gute Möglichkeit sich und die Recherchearbeit zu ordnen und dem Konzept einen Feinschliff zu verleihen. Natürlich ist eine Präsentation immer auch mit viel Aufregung verbunden, aber letztendlich bekommt man durch das Feedback auch die Möglichkeit auf hilfreichen Input, aus dem man neue Ansätze erarbeiten bzw. bestimmte Aspekte weiterentwickeln kann.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Für mein weiteres Vorgehen in diesem Projekt als auch für mein Studium im Allgemeinen möchte ich mir zu Herzen nehmen in größeren Dimensionen denken zu lernen und mir dadurch eher die Option auf Reduktion offenhalten. Das bedarf noch etwas Mut von meiner Seite. Speziell für das aktuelle Projekt „Jeans Otaku“ möchte ich in meiner Entwurfsentwicklung noch die optimale Waage finden zwischen der Darstellung von Kariginu und Rockabilly, damit beiden gestalterischen Aspekten zu gleichen Teilen Ausdruck verliehen wird.

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// Student, Daniel Juhart

Beschreibe kurz  dein Projekt: Was machst du?
Ich ließ mich im Projekt von den heroischen Feuerwehrmännern aus der Edo-Zeit im 17. Jahrhundert inspirieren
und versuchte in unserer heutigen Zeit Parallelen zu finden. Diese fand ich in den Vereinigten Staaten, wo Feuerwehrmänner und -frauen wie Superhelden umjubelt werden. In meinem Entwurf, ausgehend von einem historischen Leder Haori Kimono, modifiziere ich diesen in einen innovativ-kontemporäres Kleidungsstück. Mit der Berücksichtigung, charakteristischer Elemente des Kimonos. Ebenso spielen Themen wie Funktion, Schutz und Totengeister eine wichtige Rolle.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentation hat mir noch mal die Möglichkeit gegeben, Entscheidungen und Stilrichtung zu hinterfragen und zu definieren.

IMG_9870// Studentin, Ronja Biggemann

Beschreibe kurz dein Projekt: Was machst du?
Bei meiner Arbeit zu dem Thema Jeans Otaku habe ich Parallelen zwischen der Bedeutung des Kimonos für Japanerinnen heute und Damenbekleidung der 50er Jahre der westlichen Welt gefunden. Es geht mir im Moment darum interessante, tradierte und teilweise vielleicht sogar spießige oder amüsante Kleidungsgewohnheiten zu bearbeiten.

Wie war für dich die Zwischenpräsentation?
Die Zwischenpräsentation war hilfreich, es wurde über die Stärken und Schwächen meines Entwurfes gesprochen und mir wurden konkrete Fragen gestellt, die mir in meinem Prozess definitiv weiterhelfen werden. Es war außerdem besonders interessant, Input von Dozenten zu bekommen, die nicht von Anfang an in diesem Projekt mit mir zusammen gearbeitet haben.

Welche Vorschläge und Ideen nimmst du für die Umsetzung deiner Arbeit mit?
Es ist vielleicht erstmal wichtig an Sachen zu arbeiten, die mir nicht unbedingt entsprechen. Das kann mir in meinem Entwurf und in Zukunft auf jeden Fall deutlich weiterhelfen und macht die Arbeit und das Endprodukt wahrscheinlich auch für mich noch spannender.

I am you and you are me too (2015)

 

 

I am you and you are me too // SS 2015 // Hauptstudium

Im Kontext einer von Überproduktion gekennzeichneten Ökonomie, internationalen Modewochen, die saisonal ein Meer neuer Namen anspülen und einer Designmethodik, die in ihrer Anwendung transparent und vergleichbar scheint, stellt sich die Frage, was der Beitrag zukünftiger Designer zu diesem Geschehen sein kann. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus diesem Kontext, welche aus der eigenen Praxis und welche Strategien folgen daraus?
Das Entwurfsprojekt I am you and you are me too soll den Kursteilnehmern in einem freien Format Impulse geben sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, eine übergeordnete Narrative in der eigenen Praxis auszumachen und eine daraus resultierende Projektarbeit zu entwickeln.
Wo finden sich gestalterische Allianzen oder Oppositionen? Was sind Zielsetzungen in der eigenen Arbeit? Welche Motive und Beweggründe treiben diese Arbeit voran?
Welche Rolle spielt der Körper in dieser Arbeit, welche Rolle Design, Bekleidung und Produkt?
Präsentationen und Workshops zu den breiteren Überthemen Bild, Körper und Schönheit sollen die Teilnehmer dazu animieren sich bewusst mit diesen grundlegenden
Begriffen in der Mode auseinanderzusetzen. Sie sollen zudem ein Vehikel zur Positionierung in einen breiteren Designkontext darstellen.  Mode soll demnach nicht als Medium abstrakte Konzepte zu übersetzen, sondern als Gestus und Beitrag verstanden werden.
Das Projekt wird zusammen mit i-D Magazine, unter regelmäßiger Berichterstattung und mithilfe weiterer Gäste realisiert werden. Die Arbeit der Teilnehmer erfährt dadurch eine von der persönlichen Narrative unabhängige Reflektion und einen neuen Kontext. Die Struktur des Projekts setzt sich aus Kolloquien, Gruppenkritiken, Workshops, Einzelgesprächen und Anproben zusammen. Ziel ist es inhaltlich und ästhetisch möglichst eigenständige Kollektionen (mind. 3 Outfits) zu entwickeln. Diese Projekte können in Gruppen oder auch in Zusammenarbeit mit Gestaltern oder Künstlern anderer Disziplinen erarbeitet werden.


Lehrende: 
Prof. Wowo (Waldemar) Kraus, KM Lars Paschke, Dorothée Warning , Silvia Schüller

Studierende: Nicolas Fischer  // Avigail Koren  // Katharina Heckmann //  Kasia Kucharska // Katharina Lutat // Laura Stellaci // Florian Mathé // Tuan Nguyen // Eric Schieler //  Wanda Wollinsky // André Törner // Julia Bajanova

// i-D Magazine

 

CLASS OF 2015: DIE STUDENTEN DER UDK PRÄSENTIEREN IHRE KOLLEKTIONEN

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// Julia Bajanova // i-D Magazine

Warum denkst du, dass Berlin immer noch für viele Kreative eine solche Anziehungskraft hat?
Weil man in Berlin nirgendwo sonst die Menschen kennenlernen kann, die das Leben komplett auf dem Kopf stellen.

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// Laura Stellaci  und Katharina Lutat  // i-D Magazine

Warum arbeitet ihr zusammen?
In den letzten zwei Jahren sind uns gegenseitig Ähnlichkeiten in unserer Arbeitsweise und Gedankenwelt aufgefallen und es war klar, dass wir im Laufe unseres Studiums gemeinsam an einem Projekt arbeiten wollten. Deshalb ist dieses, unser letztes Projekt im Hauptstudium, eine gedankliche und emotionale Zusammenarbeit.

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// Wanda Wollinsky und   André Törner // i-D Magazine

Wie würdet ihr eure Kollektion beschreiben?
Unsere Kollektion ist für sexuell verirrte Frauen und Männer und Transgender und Hasen und Minions und Drake und Vladimir Putin. „With love, you should go ahead and take the risk of getting hurt because love is an amazing feeling.“ -Britney Spears

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// Florian Mathé  // i-D Magazine

Hat das Projekt I am me and you are me too deine Arbeitsweise verändert? 
I am you and you are me too habe ich genutzt um meine Grenzen auszutesten, alle Materialen, Styles zu verwenden, die ich sonst nie verwenden würde und trotzdem mein eigenes Ding zu machen. Es hat mir eine Offenheit gegeben, sich nicht zu scheuen, Neues auszuprobieren. Nur durch diese Mischung entstehen interessante Looks. Außerdem ist mir endlich klar geworden, welche Richtung ich einschlagen werde.

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// Nicolas Fischer  // i-D Magazine

Wo steht die Mode heutzutage?
Meiner Meinung nach fehlt es in der aktuellen Mode an Zugänglichkeit zu Emotion und Dramatik. Die konzeptuelle Arbeit sollte nicht in elitären Formen geschehen, sondern auf eine verständnisvolle Art und Weise. Ich denke, dass die Mode momentan den Konsumenten aus den Augen verloren hat und sich durch nicht mehr nachvollziehbare Referenzen narzisstischen Gedankenexperimenten hingibt. In einfachen Worten: die Mode ist arrogant geworden und überfordert den Betrachter mit nahezu kühl anmutenden Kollektionen oder bewusst inszenierten Schockmomenten.

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// Kasia Kucharska // i-D Magazine

Warum denkst du, dass Berlin immer noch für viele Kreative eine solche Anziehungskraft hat?
Arm aber sexy.

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// Avigail Koren   // i-D Magazine

Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Irgendwo im Wald Dinge schaffend.

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//Eric Schieler // i-D Magazine

Wo steht die Mode heutzutage?
Leider habe ich das Gefühl, dass es an Innovationsreichtum und handwerklichem Fachwissen fehlt. Wirkliche Innovation sollte  von innen heraus passieren und das Äußere beeinflussen. Das ist vielleicht der Grund, warum mich Mode in letzter Zeit nicht mehr wirklich überrascht oder erfreut.

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//Katharina Heckmann // i-D Magazine

Wie kann man etwas Neues schaffen, wenn schon alles einmal da war?
Es geht bei Mode gar nicht um Neuheit, es geht darum den Kontext zu ändern.

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// Tuan Nguyen // i-D Magazine

Hat das Projekt I am me and you are me too deine Arbeitsweise verändert? Bist du auf irgendetwas draufgekommen?
Ich denke, ich habe mich nicht nur als Mensch, sondern auch als Designer weiterentwickelt. Ich finde es ist immer gut, wenn man neues entdecken kann. Ich will auch etwas dazu lernen und mich nicht immer wiederholen.

 

 

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//aus dem Sketchbook von Laura Stellacci und Katharina Lutat

REMASTER (2015)


Remaster
 // SS 2015 // Grundstudium

„In der Mode machen tatsächlich viele das, was man als „remixen“ bezeichnet, aber häufig ist es keine bewusste Entscheidung. Ob man enge Hosen, weite Hosen, einen übergroßen Mantel oder ein transparentes Hemd entwirft, alles durchläuft das eigenen System und steht so automatisch in Bezug zur eigenen Ästhetik.“ Raf Simons
Modeklassiker erzählen ein Stück Modegeschichte, aber oft wissen wir gar nicht genau wann und wo sie ihren Ursprung hatten.
Die Hintergründe von Kultobjekten und Klassikern in der Mode sind vielseitig und spannend. Viele Mythen ranken sich um Kleidungsstücke, Schuhe oder Taschen, die wir heute ganz selbstverständlich Tag für Tag tragen.
Jeder Studierende soll sich auf die Suche machen nach seinem ganz persönlichen Klassiker, Kultobjekt / Icon / Accessoires / Kleidungsstück
– welches als Grundlage dieses Projektes dient.
Was ist ein Klassiker für jeden Studierenden ganz persönlich?
Welche Geschichte erzählt er uns? Materialität, Silhouetten, Funktionalität, Wertigkeiten, Verarbeitung, Identität – das Bennen und Erkennen dieser formellen und theoretischen Aspekte dient als Recherche für die gestalterische Grundlage des eigenen Konzeptes. Sich zu positionieren und einen wegweisenden Ausdruck der eigenen Zeit finden – Mode schaffen.
In der zeichnerisch zu entwickelnden Kollektion, bestehend aus 20 Silhouetten, sollen deutlich Motive zitiert und neue Varianten entwickelt werden.
2 Silhouetten werden umgesetzt, wobei die  erste Silhouetten ein Remix des Originals ist und die 2 Silhouette der Ersten.

Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus, KM Jana Patz, Silvia Schüller, Dorothèe Warning

Studierende: Jan Geiger Dedio // Antonia Schreiter // Ronja Kösters // Lene Jürgensen // Megan Ashton // Viktoria Pichler // Liselotte Bramstang // Maja Svartaker // Katerina Ivanova // Rosina Koch //  Phoung Anh Lee // Milan Friedrich

//Skizzenbuch: Maja Svartaker

The starting point of this project was a Swedish rain jacket called a Galon jacket (Galon being a swedish invention from the 40’s). The task was to choose a classic garment, and it seemed important to choose something that would be part of a collective awareness, something that people from a variety of cultures, social groups and ages could relate to. I chose the Galon jacket because it fulfilled that criteria, but it is also someting that I have a personal relationship to.
You are likely to find an old Galon jacket in almost every dusty summer house in Sweden, most people born and raised there recognizes the sort of sound it makes when you move around and what it feels like to take it off when it’s wet. At some point I realized that the jacket represented a somewhat childish/romantic idea about identity caught in a piece of clothing.
Research done on the garment, aswell as rain clothing in general, led me on to fishermen and sailors, and two very much so different worlds; on the one side a romantic and escapistic idea about life at sea, the old silent fishermen, bottle ships, travelling, beautiful objects flushed ashore (Strandgut), seashell picking at the beach, hanging up floats in a three in the garden to make one’s house come off as though it’s located at the beach etc. It is especially tempting to capture these shall we say longings in mezmerising objects.
On the other side is the actual fisherman/seaman occupation. An actual life working at sea is often categorized by long periods of solitude, a very masculine working envioronment and extreme weather conditions. It is very hard work both physically and mentally. The actual modern working garments of fisher men have served as base for the silhouettes in this collection.
I’ve tried to unite and interpret the two worlds in fabric experiments, all of them achieved trough welding the material (welding is often used in rain garments as not to pierce the fabric and hence create possabilities for water to come in).  In each piece, I’ve tried to create a clash between escapism, simplification and actual reality, as a way of dealing with the topic of romantic stereotypes and collective awareness.

//Skizzenbuch: Jan Geiger Dedio

„WAITING FOR KAIROS“
Kairos beschäftigt sich mit dem Rollkragenpullover, im besonderen mit dem Nonkonformismus, der ihm innewohnt. Zunächst getragen von Fischern der englischen Kanalinseln wird er in den 40er Jahren zum Erkennungsmerkmal der Existentialisten, der Bohème und der Avantgarde. Wichtige Momente sind der Bruch mit Konventionen und das Spontane, formelle Kleidung wird informell. Thema ist der Mann, der sich mit aller Konzentration einem Sachverhalt zuwendet, ihn beobachtet und reflektiert. Dieser Prozess schafft eine intensive Atmosphäre, das Warten auf etwas noch nicht Greifbares, eine Idee, eine Vision.  Der Ausgangspunkt für die Silhouette ist der dreiteilige Herrenanzug mit Mantel. Großzügiges Volumen, Layering und grobe Wollqualitäten nehmen den Outfits das streng Formelle. ! Grob- und Feinstrick kontrastieren mit dichten Webstoffen. Der ‘sehr angezogene’ Look der Kollektion stellt Kopf und Hände in den Fokus – Denken und Handeln

//Skizzenbuch: Megan Ashton

Exploring the difference between looking strong and being strong. A girl, a woman, taking on the appearance of A fighter, a boxer, all muscles. Protection. You can act tough and intimidating, puff yourself out, strut around, inflict fear; but this is not bravery, it is not true strength, this is a front. This is Bravado. Look through the gaps in this hard exterior shell. Glimpse the person within. Daring and fearless. Real bravery comes from hard work, courage to change and stand up to your convictions, even when it is difficult and everything seems to be fighting against you. Don’t be afraid to be different.

// Skizzenbuch: Katerina Ivanova

mornings – were the most wonderful time to spend. she liked getting up early, because then she would have time for her ceremony of getting ready. she loved to get dressed in general, although it were the little details of her routine that would make her feel wholesome and at peace. like the procedure of painting her lips, when she was in the mood for red; or closing the buttons of her blouse which made her feel graceful and sophisticated at once. and spending a while brushing her hair; just brushing her hair. she liked the way her tight dress would devour her curves, partly because she had silky layers underneath, only for her to know; partly because it was her way of seducing herself.

// Skizzenbuch: Viktoria Pichler

The project „Remaster“ starts with the choice of a classic piece of clothing, which is important to me personal. I chose the „Hubertusmantel“ of my father, it is a special kind of coat, which is worn by many Austrian men on special occasions. The coat is formal and made out of loden. By reconstructing the piece of cloth I found out that it has a total different processing than normal coat constructions. The sleeves are finished with lining as a separate piece of clothing, as well as the corpus. The armhole has a open construction, because the coat has it’s origin in hunting clothes, the arm construction was created to guarantee mobility to shoot. I started to work with this mobility, by giving the wearer the possibility of moving. That fact was the starting point of my collection of two sewn outfits and drawn collection of 20 looks. Two important inspirations for „remaster“ are the photo box of my family with pictures of my working relatives on the farm and the research of this specific coat and sleeve construction. Important for my design was home, tradition, handicraft and generations. Most people leave home, but we all take values, moments and family backgrounds with us. This makes every person special. By showing my stock, I try to combine the feeling of where I come from with the fact that the world is open to me. With the use of a crafting technique with straw and a modern design I remastered my personal classic in my collection.

//Skizzenbuch: Antonia Schreiter

GEN · T · LE · MAN
The Budapester is characterised by its special hole pattern (Lyra perforation) and the enormous quality. A shoe can be composed of up to 30 pattern pieces and each layer is assembled with highly precision. This explains the special quality of craftsmanship and the durability of up to 20 years. My grandfather inspired me to choose this men’s shoe – I’ve always looked up to him from when i was very little and admired his way of dressing and the importance he put on details for his outward appearance. That took me back in a time/generation (forties) where strict dress conventions determined the society. Wearing no vest with a suit was considerd a stylistic inconsistency. I was especially fascinated by the Gentlemen’s scene – a world that offers an amazing number of accessories and details and a way of life which is hard to find nowadays. The collection reflects the „being perfectly dressed“ and puts the focus on paying attention to every detail and to use each layer systematically. I used photographies of brogues by printing and drawing my designs upon them. This way I created my design concept. The question I asked myself was how can you set the processing and the quality of this shoe in a textile context? The starting point for the patterns was the three-piece suit and the man’s overcoat. Nevertheless, the silhouettes of the collection play with volume, and break out of the line of the classic boxy conventions. An important role is played by material and color contrasts, as well as the confrontation of the closed processing like the three-piece suit and the robust processing of Budapester.The processing of leather takes up the Lyra perforation of the shoe and can be found in details of the garments. Smooth goatskin and slightly textured wool are combined with flowing and transparent fabrics to create a clear contrast in the materiality.

//Skizzenbuch: Liselotte Bramstang

 

NEOABSURDISM (2015)


NEOABSURDISM
 // WS 2014/15 // Grundstudium

Was passiert, wenn sich Sinn und Nachvollziehbarkeit verwehren? Wie gestalten sich Absurditäten und was offenbaren sie über das Verständnis unserer Umwelt? Lösen sich Werte und Inhalte in ihrem Verständnis auf, je nachdem aus welchem Blickwinkel wir sie betrachten?
Die persönliche und weitgehend akzeptierte Selbstvermarktung in sozialen Netzwerken könnte unter anderen gesellschaftlichen Normen, einer anderen Zeit oder einem anderen Wirtschaftssystem als absurd bezeichnet werden.
Kann ein absurder Umstand überraschend, verstörend und gleichzeitig so reizvoll sein, um dem gesamten Modesystem einen Impuls zu geben? Leigh Bowerys ‚Looks’ aus den 80er Jahren setzten diese Impulse durch die überraschende Störung des Verständnisses vom bekleideten Körper. Auch 30 Jahre später sind seine Inszenierungen noch überraschend und originell. Gelingt es uns, Arbeiten zu schaffen, die diesem Anspruch genügen können?

Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus ,  KM Lars Paschke , Julia Kunze ,Silvia Schüller , Dorothèe Warning

Studierende: Jan Geiger Dedio // Antonia Schreiter // Ronja Kösters // Lene Jürgensen // Megan Ashton // Viktoria Pichler // Liselotte Bramstang // Maja Svartaker // Katerina Ivanova // Rosina Koch //  Phoung Anh Lee

 

// Schau 15 // Runway

 

//Skizzenbuch: Katerina Ivanova

//Skizzenbuch: Antonia Schreiter

  //Skizzenbuch: Antonia Schreiter

 //Skizzenbuch: Viktoria Pichler 

//Skizzenbuch: Rosina Koch

//Skizzenbuch: Liselotte Bramstang

 //Skizzenbuch: Maja Svartaker

 

CUTTING AND EDITING (2015)

 


Cutting and Editing
 // WS14/15 // Hauptstudium

„Der Fashion-Film ist über die Jahre mehr oder weniger verborgen im Internet herangereift – er gründet nicht auf Kommerz , sondern auf künstlerischer Leidenschaft, und das ist sehr wichtig für ein neues Medium. Ich halte den Modefilm für die derzeit aufregendste Entwicklung, denn er gibt die Vision eines Designers viel umfassender wieder, als es die Modefotografie mit ihren Mitteln kann. Film ist ein erzählerisches Medium, Fotografie dagegen ein eher sachliches. Erst bewegte Bilder werden dem Modedesign vollständig gerecht, alles andere ist nur ein Kompromiss.“ Nick Knight
In Zusammenarbeit mit dem Studiengang Bewegtbild unter Leitung von Prof. Anna Anders sollen im Wintersemester kurze Videos entstehen bei denen die Kleidungkonzepte sowie die inhaltliche und formale Gestaltung der Videos in kleinen Teams gemeinsam entwickelt werden.
Ausgangspunkt für die Modestudierenden sind bereits vorhandene Projektarbeiten, durch Weiterentwicklungen, Ergänzungen oder Modifizierungen entsteht eine neue Kollektionen aus 3 Silhouetten. Gemeinsam mit den Studierenden des Bewegtbild werden neue Konzepte für die filmische Inszenierung der Kollektion entwickelt und umgesetzt.


Lehrende:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // KM Jana Patz // Prof. Anna Anders (Studiengang Bewegtbild) // Silvia Schüller // Dorothée Warning 

Studierende: Nicolas Fischer  // Friederike Stanitzek // Katharina Heckmann //  Kasia Kucharska // Katharina Lutat // Florian Mathé // Tuan Nguyen // Eric Schieler //  Wanda Wollinsky // Hanna Fischer // Julia Bajanova

 

//CO-OPERATIONSPROJEKT mit dem Studiengang Bewegtbild

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„THE WELL CONSTRUCTED MEN“  – a film by Stini Röhrs / fashion by Florian Mathè

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„ALL WHITE“ a film by Stini Röhrs / fashion by Eric Schieler

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„CASUAL FRIDAY“ a film by  Claire van der Mee / fashion by Wanda Wollinsky

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„Teaser for Kasia Kucharska SS 2015“ a film by Maryna Makarenko / fashion by Kasia Kucharska

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„CAI LA“ a film by  Pawel Bartosik / fashion by Tuan Nguyen

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„MAKING OFF “ a film by  Julia Tatarchenko / fashion by Katharina Lutat

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„ZAR II – HUMAN“ a film by Sven Gutjahr /fashion by Julia Bajanova

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 18.34.38
„IF I WASN’T BIG“ a film by DARIYA SUSAK | JULIA TATARCHENKO /fashion by Friederike Stanitzek

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„NARZISS UND GOLDMUND“ a film by Ella Funk /fashion by Katharina Heckmann

//Skizzenbuch: Eric Schieler

//Dokumentation: Florian Mathé

//Skizzenbuch: Friederike Stanitzek

//Dokumentation: Katharina Heckmann

//Skizzenbuch:  Wanda Wollinsky

 

MACHT & MODE (2015)

 

 

Macht & Mode // WS 14/15 // Hauptstudium

Macht ist nicht gleich Gewalt, Macht scheint durch soziale Abhängigkeiten gekennzeichnet, ihr wohnt der Sinn inne und sie kann auf ein komplexes Wertesystem zurückgeführt werden. Macht verleiht Handlungsspielraum und Autorität.
Wo findet sich diese Macht und wie ist diese Macht bekleidet?
Übertragen auf das politische Feld, verkörpert der Machtinhaber in seiner Bekleidung nicht nur diese Macht sondern auch Werte und (eine) lokale/nationale Identität(en), zudem ist sie in das Zeitgenössische gebettet.
Wie repräsentieren sich Positionen und wechselseitige Verhältnisse in Mode? Was sind Machtklischees, was regionale/globale Klischees?
Modische Staatsgeschenke werden zum deutlichen Träger und Repräsentanten internationaler Beziehungen. Die Garderobe der Staatsoberhäupter passt sich auf Reisen den besuchten Ländern an, und integriert fremde Elemente in die vertraute Bekleidung.
Wie wirkt sich diese Repräsentation wiederum auf die Identität der Repräsentierten aus? Gibt es einen nationalen Stil? Was ist Stil und was macht ihn aus? Wie wird er geprägt von der ansässigen oder fehlenden Bekleidungsindustrie, von regionalen Traditionen?
Der zu bekleidende Körper in machtinnehabenden Positionen folgt aufgrund einer häufig langen vorangegangenen Karriere selten den Maßen der Models. Welcher Körper wird bekleidet und welche Herausforderungen bringt dies mit sich?
Die Studierenden sollen sich in diesem Entwurfsprojekt mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen und eine Kollektion erarbeiten, wovon mindestens 4 Outfits umgesetzt werden. Diese Kollektion soll einer machtinnehabenden Person gewidmet sein, kann für sie aber auch aus ihr heraus gestaltet werden, sie kann Make-Over oder Widmung sein, oder sich als erweiterte These aus Beobachtungen ergeben. Ziel ist es klassische Mode und deren Verarbeitung zu recherchieren, Körperproportionen und –veränderung zu studieren, die Bedeutung von Farb- und Mustergebung zu analysieren. Die kommunikativen und identitätsstiftenden Mechanismen der Mode sollen somit am Beispiel erörtert werden und in der Kollektion zur Anwendung kommen.

Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus ,  KM Franziska Schreiber , Silvia Schüller  , Dorothée Warning

Studierende:   Lilo Klinkenberg // Lisa Oberländer // Aicha Abbadi // Lenny Murr // Marie Akoury // Hagar Rieger 

 

// Schau 15 // Runway

 

//Skizzenbuch:  Lisa Oberländer


//Skizzenbuch: Lenny Murr


//Skizzenbuch: Marie Akoury


//Skizzenbuch: Lilo Klinkenberg


//Skizzenbuch:  Hager Rieger

 

 

Besuch aus Bangladesch

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Local – International II

Acht Studierende der Hochschule BUFT in Dhaka/ Bangladesch werden ab dem  19.Oktober für 10 Tage zu Gast in Berlin sein. Hier werden sie  mit Studierenden der Studiengänge Modedesign der UdK Berlin sowie der weißensee kunsthochschule berlin zusammenarbeiten und sich ein Bild von der Modestadt Berlin machen.

Das Projekt wird durch Mittel des Goethe-Instituts Bangladesch ermöglicht.

https://www.udk-berlin.de/universitaet/kooperationen/kulturinstitutionen/goethe-institut-bangladesch/

KANAAN | FOOD x FASHION x MUSIC Fusion |Oktober 15

KANAAN  | FOOD x FASHION x MUSIC Fusion:

Die Modenschau fand am 29. August in der Willner Brauerei statt. Aufstrebende Modedesignstudenten der UdK  zeigten ihre Kreationen:

Florian Mathé
Aïcha Abbadi
Kasia Kucharska
Katharina Heckmann
Megan Grace Ashton
Milan Friedrich
Phuong Anh Le

KANAAN überzeugte mit vielen authentischen vegetarischen und veganen  Leckereien. https://www.facebook.com/KanaanRestaurantBerlin/timeline

Social Kanaan – neben den verschiedenen kulinarischen Angeboten von Kanaan verfolgt der Komplex auch eine soziale Agenda, die ihren Ursprung in der Geschichte der Köpfe hinter dem Projekt hat. Teil unserer Weltanschauung ist es, etwas an die Community zurückzugeben, um selbst erfolgreich zu sein. Diesen Ansatz verfolgen wir in Projekten, die darauf abzielen, sozial Schwachen im Arbeitsleben zu helfen. Wir von Kanaan glauben, dass die wichtigste Zutat zum Erfolg eine zweite Chancen sein kann. Wir freuen uns, unsere Nachbarn zu fördern und dabei die Stadt in ihrer Entwicklung und ihrem Wachstum zu unterstützen.

// credits:
Fotograf: BOAZ ARAD / Media Kantine
Veranstalter: Oz Ben David

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NATHALIE KRÜGER

 

mutable core // 2014 // Bachelorarbeit Modedesign

Die Kollektion „mutable core“ beschäftigt sich mit der Sehnsucht, über die bisherigen Grenzen der Natur hinauszugehen und menschliches Leben mithilfe von Biotechnologien neu zu gestalten. Den Entwürfen liegt ein spekulatives Szenario zugrunde, in dem eine Frau sich genetisch mit einem Oktopus vermischt, um ihre Identität zu erweitern und neue Ausdrucksmöglichkeiten zu gewinnen. Die Kleidung wird dabei zur Metapher für Körperlichkeit.

Betreut von: Prof. Marloes ten Bhömer //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Mads Dinesen

// fotos: SCHMOTT
// model: Julia Muggenthaler, Sara Zinycs
// hair/ make-up: Cara-Lena Schmidt

 

 

LENA FRANK

 

Highlighting Covers // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Erregt das Verdeckte Aufmerksamkeit? In Highlighting Covers geht es um Hüllen, die ihren Inhalt verbergen und gleichzeitig offenbaren. Motorradhüllen, Bauplanen und andere profane Alltagshüllen können komplexe Formen durch ihr Verdecken zu einer homogenen Fläche reduzieren. Die äußeren Kleider der Kollektion fungieren als Hülle weiterer Kleidungsstücke. In ihrer Verarbeitung und im Material wird der Kleidersack zitiert. Während die Silhouetten an eine weibliche Formsprache erinnern wird Weiblichkeit und Neutralität, Intimität und Öffentlichkeit in den Outfits vereint.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Kathrin Busch // KM Franziska Schreiber

// fotos:  Waldemar Bruch
// model: Renee Saibert
// hair/ make-up: Lisa Zeitler

 

GESINE FÖRSTERLING

 

Come of Age // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Unbeholfene, undefinierte Körper, schlecht passende Kleidung und eine ungeschickte Haltungen sind Zeugnisse einer Zeit, die einem wohl immer in Erinnerung bleiben werden und was das Aussehen, Kleidung und Körperhaltung betrifft, am liebsten vergessen würde oder mit einem Lächeln auf sie zurückschaut: die Pubertät. Die unsägliche Phase der Adoleszenz ist ebenso universell wie unvermeidlich. Das Leben befindet sich hier genau an der Schwelle: in der Phase des Umbruchs vom Kindsein zum Erwachsenwerden, ganz am Anfang, voller Verwirrung und Verheißung. Fast alles was man erlebt, erlebt man zum ersten Mal. Dieser Umbruch vom Kindesalter hin zum Frau- Werden soll in meiner Kollektion auf allen Ebenen angesprochen und zu einem Ganzen collagiert werden. Das ständige Wechselspiel zwischen Selbstinszenierung und der Unsicherheit mit dem eigenen Körper und dem eigenen Ich sollen in den verschiedenen Material- und Bekleidungskombinationen gefunden und verdeutlicht werden. Einhüllende Silhouetten treffen auf transparente Materialen, die scheinbar alles offen.

Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke


// fotos: Marlen Müller
// model: Sarah / Seeds Models, Julia / Modelwerk
// hair/ make-up: Therese Wahlberg

 

ELISABET PUHLMANN

 

At the threshold of mystery // 2015 // Diplomarbeit Modedesign

An der Grenze der Begriffe des Verstandes drängt sich, was uns ein Rätsel bleibt. Als Transzendentes übersteigt es die Vorstellung, die wir von ihm haben. Die Beziehung zu einem Seinenden, welches nicht auf einen Vorstellung oder ein Verstehen zurückgeführt werden kann, erinnert an Religion. Transzendenzerfahrungen im Sakralen und im Sport waren Ausgangspunkt der Kollektion.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Kathrin Busch // KM Franziska Schreiber

// fotos:  Michael Mann
// model: Pauline S. at Viva
// hair/ make-up: Anne Timper at Nude Agency

 

BETTINA MILETA

 

Haltungsmuster // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Das Ziel meiner Kollektion ist es, die Körperhaltung zu befördern. An bestimmten Punkten greift sie in die Haltung ein, um der Trägerin die richtige, das heißt: aufgerichtete Haltung des Körpers vorzugeben.
Sie möchte der Trägerin punktuell die Aufgabe abnehmen, sich kontinuierlich selbst daran erinnern zu müssen, eine gute Haltung einzunehmen. Mit der Kollektion möchte ich die Frage in den Fokus stellen, wie viel Verantwortung für den Körper übernommen werden sollte und wann bzw. wie Körperkontrolle an etwas anderes, Äußeres abgeben werden kann.

Betreut von:   Prof. Marloes ten Bhömer //  Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Franziska Schreiber

// fotos: Yves Borgwardt
// model: Mia@CORE
// hair/ make-up: Benjamin Becher

ADELE VON BÜLOW

 

Remix! // 2015 // Bachelorarbeit Modedesign

Wir ahmen instinktiv nach. Inspiriert durch die biologischen Abwehrmechanismen Mimikry und Mimese, die durch Anpassung und Nachahmung geprägt sind, ist die Kollektion `Remix!´ entstanden.

Unser Kleiderverhalten kann man aber eher als „multiple Mimikry“ bezeichnen, da wir mehr als nur ein Individuum nachahmen.

In meiner Kollektion kommen verschiedene Aspekte aus diversen Lebensbereichen zusammen und verschmelzen miteinander. Der klassische Frack, der Archetyp für strikten Dresscode wird „zerlegt“ und vermischt sich nach und nach mit dem Jogginganzug, dem „Blaumann“, dem Nachtemd, der Unterwäsche und dem klassischen Business-Anzug.

Betreut von: Prof. Marloes ten Bhömer // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Christina Klessmann  

// fotos: Lukas von Bülow
// model: Cara Lena Schmidt
// hair/ make-up: Nathalie Wuigk (M4 Models)

 

„Die Zukunft braucht den ganzen Menschen“. Zur Politik moderner Kunst und Gestaltung | Jan Sieber

„die zukunft braucht den ganzen menschen“ – in Moholy-Nagys berühmter, manifest-artiger Forderung verdichten sich zentrale Aspekte der Politik moderner Kunst und Gestaltung. Sie gründet sich, erstens, auf einer Erfahrung der Geteiltheit, der Fragmentiertheit des Menschen in der Moderne. Aus dieser Erfahrung heraus trat moderne Kunst und Gestaltung nicht selten als Kritikerin der auf den kapitalistischen Produktionsverhältnissen gewachsenen Entfremdung des Menschen auf, Entfremdung von – wie der junge Marx feststellte – seinem Arbeitsprodukt, seiner Arbeit und ihm selbst, dem Menschen. Zweitens entwarf sie Visionen und Programme, wie der Entfremdung des Menschen von Seiten des Ästhetischen her zu begegnen sei. Die Entwürfe und Vorschläge dazu sind vielfältig: die Rückkehr zum Handwerk als nicht-entfremdete Form der Arbeit, Gestaltung als Erziehung des Menschen entgegen seine Fragmentiertheit, die Verbindung von Kunst und Industrie zur Erschaffung einer neuen, nationalen Kultur. Mit ihrem Versprechen auf eine ästhetische Versöhnung stand moderne Kunst und Gestaltung jedoch, drittens, nicht selten im Dienste der Ideologie.

Im Seminar werden wir zentrale Positionen und Texte aus der Geschichte der modernen Kunst und Gestaltung hinsichtlich ihres Ortes im Spannungsfeld zwischen Gesellschaftskritik, Politik und Ideologie sowie im Hinblick auf die Rolle des Ästhetischen darin diskutieren.

 

Kultur- und Designgeschichte || BA 1. Semester || Donnerstag 14.15–16.45 Uhr || Raum 207

Prothesen | Nadine Hartmann

Prothesen heißen traditionellerweise fehlende Gliedmaßen ersetzende Konstruktionen, somit Erweiterungen des Leibes. Solche optimal angepassten oder gar einverleibten technische Apparaturen zwingen uns zum einen, den Instrumentengebrauch des Menschen, aber auch die angebliche Natürlichkeit des „nackten“ menschlichen Körpers neu zu bedenken, zum anderen aber auch das transhumanistische Versprechen der Prothese kritisch zu reflektieren. An der Prothese lassen sich die anthropologischen Voraussetzungen der Unterscheidung von Materialität bzw. Immaterialität und Künstlichkeit und Natürlichkeit aufzeigen. In nahezu jeder Technik, jedem Medium lässt sich – wie Marshall McLuhan dies zur Grundlage seiner Theorie machte – etwas Prothesenhaftes erkennen, insofern es den Verweis auf den menschlichen Sinnesapparat als Index mit sich führt. In der für das Design bestimmenden Vorstellung der Schnittstelle und ihrer Anpassung an den Nutzer lockt zudem immer das Paradigma der für die Prothese entscheidenden körperlichen Integration.

Der Kurs widmet sich nicht den vielfach unversöhnlich gegeneinander stehenden kulturpessimistischen und utopischen Positionen, sondern versucht, aus designtheoretischer Perspektive, die Modellfunktion der Prothese für die stets neu zu verhandelnde Grenze zwischen Ding und Mensch auszuloten.

 

Designtheorie || BA 3. Semester || Donnerstag 10.00–13.00 Uhr || Raum 207

Natural Forces – Forced Nature – Nature of Forces | Prof. Dr. Kathrin Busch

Der Begriff der Natur hat sich sowohl angesichts des globalen Klimawandels als auch der ausgreifenden Technisierung der Umwelt grundlegend verändert. Der Mensch ist selbst zu einem Faktor der Natur geworden und schreibt sich in sie sogar erdgeschichtlich ein. Dadurch werden nicht nur ganz neue Ökologien erforderlich, die eine Trennung zwischen Natur und Kultur oder Natur und Technik obsolet machen, sondern es wird auch die Frage höchst virulent, wie der Mensch dasjenige, in das er untrennbar verflochten ist, mit einem kritischen Abstand beurteilen soll. Welche neuen Formen von umgestaltenden Praktiken müssen angesichts von Involviertheit und Rekursivität erfunden werden? Wie lassen sich die Kräfte, in die der Mensch als gleichermaßen Handelnder wie Erleidender eingebunden ist, von ihm regulieren? Wie sind diese neuen Sozialitäten oder Netzwerke aus Menschen, Artefakten und Natur zu gestalten? Und wer ist dabei der Gestaltende?

 

Masterstudiengang || Wahlpflicht: Kulturwissenschaften || Di. 14-16 || Raum 207

Kräfte ästhetischen Denkens | Prof. Dr. Kathrin Busch

Die heutigen Debatten über künstlerische Formen des Wissens kranken oftmals an einem verkürzten Begriff des Denkens, der alles Dunkle, Ungewisse oder Unbewusste meint ausschließen zu müssen. Das Spezifische des künstlerischen Wissens bleibt dabei jedoch gerade unterbestimmt, geht es in der Kunst doch in hohem Maße auch um das, was sich nicht einfach zeigt und wissbar ist. In der philosophischen Tradition ist das Ästhetische deshalb mit dem Wirken von Kräften in Verbindung gebracht worden, die dem Können des Subjekts entgehen. Das Seminar will ausgehend von Nichtwissen und Nichtkönnen der Frage nachgehen, in welcher Form das ästhetische Unbewusste und Figuren des Unvermögens wie Faszination, Rausch und Ekstase in eine Epistemologie des künstlerischen Wissens einzuspeisen sind.

 

Studium generale || Mi. 17-19 || Raum 207 || Beginn 21.10.

INSTÉTERNEL

Projektbetreuung
Prof. Achim Heine
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen
Gastprof. Mads Dinesen
Gastprof. Stefanie Jasny
KM Sarah-Lena Walf

Kick-Off
13.10.15 um 10h R309

Projekttage
Montags und Dienstags
+ Exkursionen

Ort
STR, Raum 402

Das Projekt findet sowohl
in der STR als auch in der
ENSAAMA/Paris statt

Teilnehmerzahl
max. 20 Teilnehmer

An international meeting of High End and Luxury companies and a new generation of Designstudents from the fields of Interior- Product- and Fashion-Design from France and Germany.

Instéternel, resides in the association of the immediacy of sensations with the durability of things. Instant and eternal, two phrases that seem more like a paradox, than a common combination. Our teaching methods will be based especially on these unobvious fusions of two different aspects.

The project will create an experimental environment, bringing together individuals of all the participating parties. Ten luxury houses and high-end companies from France (members of Comité Colbert) and Germany (members of Meisterkreis) will be fused. We will be pairing 20 interior-design students from ENSAAMA Paris with 20 fashion and product-design students from UdK, Berlin, by bringing them into an intercultural exchange and interdisciplinary dialogue.

The projects will connect highly professional industry with young designers and their individual perspectives on the term „luxury“.

The projects will be structured in following phases:
A research phase on the participating companies and their professional background, tradition, craftmanship, history, philosophy and aesthetics, by on-site visits of all companies in order to gain a deeper understanding and insights into their production processes, technologies and company structures.

A workshop phase where this newly gained knowledge will be reviewed to sensitise the students to the companies and their core-values. This method enables the student-pairs to detect the similarities and divergencies of the companies, in order to find the inspiration for innovative ideas and concepts. The ideas could vary from products to services, from concepts to graphics, text, images or film and will be supervised and mentored by professors of different fields of design to offer each individual project the right methodical support.

Through weekly mentoring, group-presentations and discussions, the individular projects will be developed and improved during the time of the project. At the end of the of the project, all students will meet in Paris to prepare the final presentation of the projects.

The goal is to create a project that combines the knowledge of the companies and a fresh perspective of the students on future opportunities. Proffesional presented in an exhibition, including models/prototypes, graphics, text, images and film. The exhibition should appeal to both business-professionals and a public audience.

The final results will be presented in front of an international jury of business-professionals, company-representetives and special invited guests.

 

A Shaded View on Fashion Film Festival

https://vimeo.com/128812675

Im Rahmen des Semesterprojekts Cutting and Editing wurden im Wintersemester 2014/15 Kollektionen und dazugehörige Filme erstellt. Die Kollektion von Eric Schieler, „BLOWN-UP IDEALS“, wurde in Zusammenarbeit mit Stini Röhrs (Regie) im Film ‚ALL WHITE‘ festgehalten. Dieser Fashion Film wird im Rahmen des A Shaded View on Fashion Film Festivals im Centre Pompidou in Paris laufen.
Wir gratulieren Eric Schieler und Stini Röhrs!

//Credits:
Director STINI RÖHRS
Collection ERIC SCHIELER „BLOWN-UP IDEALS“
Models PAUL BOCHE, FINN JUNIPER DENARO
Director of Photography // Gaffer PIERRE CASTILLO BERNAD
Key-Grip SEBASTIAN LIS
Camera Assistance PAWEL BARTOSIK
Make-Up NIELS KRIEGELSTEIN
Edit STINI RÖHRS
Color Grading FRANK HELLWIG
Music LAURA GROVES – DREAM STORY
With thanks to MARSANO / UFERSTUDIOS / ATELIER GRÜNEBERG / LEON BARTH

Hier geht’s zu VIMEO.

Magdalena Samuel

kariert/gestreift/geblümt

In meiner Kollektion geht es um das Mutter sein. Und um das Kind bleiben. 

Die Entwicklung der Silhouetten und der Aufbau der Kollektion basiert auf einem Gefühl, das ich oft hatte, während ich meine Tochter als Baby angezogen habe; dem Wunsch, ihre gestreiften Strampler und Pullis auf meine Größe zoomen zu können und einfach selbst anzuziehen. 

Dieser Wunsch rührte nicht nur von der Ästhetik der Kinderkleidung, sondern auch von der Sehnsucht nach Leichtigkeit, Unkompliziertheit, Einfachheit. Dem Wunsch nach Sorglosigkeit, Verantwortungslosigkeit und Geborgenheit. Als Baby wird man angezogen, immer kümmert sich jemand, man selbst braucht sich um Nichts zu sorgen.  

Wenn man Kinderkleidung, die keine mini Version von erwachsener Kleidung ist, untersucht, fällt auf, dass sie meist simpel, relativ formlos und geschlechtsneutral konstruiert ist. Nicht der Körper muss sich der Kleidung anpassen, sondern die Kleidung passt sich dem Körper an. Übertragen auf Frauenkleidung bedeutet das für mich unter anderem, dass auch der erwachsene Körper so sein kann wie er ist, ohne von der Kleidung bloßgestellt zu werden und dass die Form der Kleidung verschiedene Körperformen zulässt, ohne an ästhetischen Wert zu verlieren.

Ein Muster bezeichnet im Allgemeinen eine gleichbleibende Struktur aus der Kombination von einzelnen sich regelmäßig wiederholenden Motiven. Ausgangspunkt meiner Arbeit waren drei klassische Muster der textilen Oberflächengestaltung – Karos, Blumen, Streifen -, die durch ihre Geläufigkeit die Möglichkeit bieten, spielerisch imitiert, und neu interpretiert zu werden. 

In intuitiver, experimenteller Materialentwicklung wurde zunächst erprobt, in welcher Technik und Material die jeweiligen Muster umgesetzt werden. 

Üblicherweise zeichnen sich Streifen durch eine klare Trennung zwischen den Farben und einen geraden Verlauf der Streifen aus.
Die Ordnung, Geradlinigkeit und Perfektion des Musters löst sich in den entwickelten Strickmustern durch gebrochene Grenzen und verzerrte Streifen, die wirken, als wären sie bereits in Bewegung, immer weiter auf. 

Das Blumenmuster ist von Hand gezeichnet. Die Blumen laufen quer, die Stängel sind ebenso präsent wie die Blüten. Es werden drei Varianten kombiniert, eine lineare Zeichnung der Umrisse, eine Gefüllte und eine des Negativraums um die Blumen herum. 

Karos entstehen beim Weben durch das Zusammenwirken von jeweils gestreiften Kett- und Schussfäden.
Die Karos der Kollektion entstehen entweder durch Addition, also einer Überlagerung von Streifen in unterschiedlicher Laufrichtung auf transparenten Soffen, oder durch Subtraktion, das Heraustrennen von Kett- und Schussfäden aus dem Gewebe, so dass eine karierte Transparenz erzeugt wird. 

Transparente, plissierte Trägerkleider erinnern in ihrer reduzierten Form an Nachthemden, drapierte, gewickelte, gestreifte Bustiers an Schleifen und Tragetücher, gestrickte Bodys an Badeanzüge.
Die Schuhe bringen zum einen die niedliche ‚Bestrumpftheit’ des Kinderfuß ins Spiel, aber auch die aktive und sportive und sowie die privat, intime Wirkung von Strümpfen, während der hohe Absatz diese Assoziationen mit einen der Klischee-Accessoires für das Verführerische, Weibliche, Erwachsene schlechthin verbindet. 

Betreuer: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus / KM Lars Paschke / Prof. Dr. Ingeborg Harms

Credits der Bilder 

FAMILIENAUSFLUG 

Photos: Gerrit Hüning / Models, Stella, Cleo, Kurt, Kathrin, Louis, Venus, Mila, Benjamin, Teresa, Lion.

ZOE

Photos: Joseph Kadow / Model:  Zoe Herveva, TUNE Models

Schau 15

 

//ABSOLVENTEN// 

SARAH EFFENBERGER

FRIEDERIKE HALLER

GESINE FÖRSTERLING

SEAN NEUBAUER

BETTINA MILETA

NORA MAAS

MAGDALENA SAMUEL

AYSCHA ZARINA OMAR

MARLENA FRANK

NATHALIE KRÜGER

KAI GERHARDT

ELISABETH PUHLMANN

MUYAO ZHANG

NATHINI VAN DER MEER

VENUS NEMITZ

MAREN LANGER

 

 

 

 

 

// PROJEKTE//

CUTTING AND EDITING

I AM YOU AND YOU ARE ME TOO

MACHT UND MODE

NEOABSURDISM

// fotos: Corina Lecca
// grafik: Studio Regular

JURY AWARDS | (Pb0110) Preis

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//Foto: SS16 BERLIN FASHION WEEK

JURY AWARDS 2015 |
Friederike Haller gewinnt (Pb0110) Preis

Christian Metzner ist Designer bei dem Taschenlabel (Pb0110) und war Teil der diesjährigen Jury, die vor der SCHAU15 einen Einblick in die Prozesse und Gedanken hinter den Kollektionen der Absolventen gewinnen konnten. Besonders beeindruckt war er von Friederike Hallers Arbeit ‚De-personalisation’, die er mit einem Preis auszeichnet. Christian selber schreibt darüber: ‚Das Konzept und dessen Umsetzung hat mich stark bewegt. Das Maß an Sensibilität Schnitt, Material und Farbauswahl harmonisch zu vereinen und gleichzeitig die nötigen Brüche einzuarbeiten, ist sehr anerkennenswert!’ Friederike erhält als Auszeichnung das Taschenmodell CM11 aus der aktuellen Kollektion.

JURY AWARDS | Tamotsu Kondo Preis

SS16 BERLIN FASHION WEEK FASHION

//Foto: SS16 BERLIN FASHION WEEK 

JURY AWARDS 2015 |
Bettina Mileta gewinnt Tamotsu Kondo Preis

Tamotsu Kondo entwickelt mit seiner Firma Spur hochwertige Schneiderpuppen, an denen Studierende der UdK in den Ateliers der Universität die Passform der eigenen Entwürfe erproben und entwickeln. Wir freuen uns sehr ihn als Juror der diesjährigen Modenschau SCHAU15 gewinnen zu können. Sein Verständnis von Körper und Material konnte er bereits viele Male beeindruckend in Drapagekursen vermitteln. Nach sorgfältiger Beobachtung und Auseinandersetzung mit den Konzepten der Studierenden hat er sich dafür entschieden Bettina Miletas Arbeit ‚Haltungsmuster’ mit einem Preis auszuzeichnen. ‚Bettinas Kollektion war sehr sensibel und fein. Diese Kollektion ist für eine intelligente Frau, die viele Potentiale hat, aber diese nicht direkt zeigt. Sie ist sehr modern und hat versteckten Sexappeal. Die Farbe wurde perfekt kombiniert. Schnitt und Stoffe wurden wie eine sanfte zweite Haut gestaltet. Diese Kollektion hat genau meinen Geschmack getroffen und ich finde Bettina braucht in Zukunft meine Puppe, damit sie ihre erträumte Silhouette einfach realisieren kann.’ Bettina kann als Preis zwischen einer kleinen Schneiderbüste oder einer preislich reduzierten anderen Büste von Spur wählen.

RUNDGANG 15 KUNST UND DESIGN – SHOW

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Was haben Marina Abramovic, Design-Hochstaplerei und Aquarelle von einer Reise in Afrika gemeinsam mit einem konzeptuellen Punk Rock Konzert, Strohriesinnen und einem Apfelessenden Häkeldeckchen? Wer neugierig ist, kommt vorbei am Samstag, 18.07.2015 in der Straße des 17. Juni 118 um 15:00, R002!
Die Show umfasst Arbeiten aller Arten von Studierenden aller Semester. Es gibt was zu trinken, und das ist auch besser so…

Färberei IBT | Workshop Fukumi und Yôko Shimura

Färbeworkshop mit Fukumi und Yôko Shimura, Juni 2015 

Fukumi Shimura, Kyoto-Preisträgerin 2014 und ihre Tochter Yôko sind japanische Textilkünstlerinnen. Sie färben mit Pflanzenfarben feinstes Seidengarn, aus dem sie Kimonos per Hand weben. Fukumi Shimura trägt u.a. den Titel „Lebender Nationalschatz“, der ihr 1990 für die Erhaltung des immateriellen Kulturguts „Färben und Weben von Japanseide“ von der japanischen Regierung verliehen wurde. Fukumi und Yôko Shimura arbeiten mit ihrem Team in Kyoto, wo sie mit „Ars Shimura“ außerdem eine Ausbildungsstätte betreiben. Dort vermitteln sie nicht nur die Handwerkskunst des Färbens und Webens von Japanseide, sondern auch die ganzheitliche Philosophie, die ihre herausragende künstlerische Arbeit prägt. Zur Eröffnung ihrer Kimonoausstellung im Bröhan Museum kamen die Künstlerinnen nach Berlin und wir konnten sie für einen Färbeworkshop zu uns einladen. In diesem Workshop lag der Schwerpunkt auf bei uns heimischen Pflanzen. Gefärbt wurden japanische Seidenschals in zwei Durchgängen mit Schwarzer Stockrose, Krappwurzel und Zwiebelschalen, Lindenzweigen. Mit Lindenzweigen färbten wir auf besonderen Wunsch von Fukumi Shimura, die sich von den Berliner Linden sehr beeindruckt zeigte. Die Färbungen wurden mit verschiedenen Beizen, wie Alaun, Aschenlauge und Kalk nachbehandelt, wodurch sich eine breite Palette an Farben entwickelte.
Dipl. Des. Julia Kunz/ Werkstattleitung IBT
Dipl. Des. Christina Klessmann
Botschaft von Japan
Japanisch Deutsches Zentrum Berlin (JDZB)

Fukumi und Yôko Shimura Website

Ausstellung Bröhan Museum
Kimono.Fukumi und Yoko Shimura I Japonismus

 

 

19. Juni bis 6. September 2015

Vortrag „Die Entwicklung der KIMONO von der Antike bis in die Gegenwart sowie die Eigenschaften japanischer Kultur“,

Frau Prof. Sachiko Takeda
Freitag, 28.8.2015, 19 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter 


//Titelfoto: Kazuhiko Suzuki

 

 

Schau 15 | 10.07.2015

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//Credit: Studio Regular

Rundgang 2015 | Fashion Festival

 

Fashion Festival

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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FASHION FESTIVAL  | VERANSTALTUNGSKALENDER

Die Ausstellungen und Filmvorführungen sind täglich geöffnet:

Freitag 17 Juli 11:00-20:00

Samstag 18 Juli 11:00-20:00

Sonntag 19 Juli 11:00-18:00


Freitag 17 Juli |
 17:00-19:00 Private View und Eröffnung des Graduate Showrooms

Die Eröffnung gibt Ihnen die besondere Gelegenheit, die Abschlussarbeiten unserer Absolventen aus der Nähe zu betrachten und im persönlichen Gespräch mehr über die individuellen Arbeiten zu erfahren. Für Getränke wird gesorgt, wir freuen uns auf Ihren Besuch.


Samstag 18 Juli | 
13:00-14:30 Gesprächsrunde: Modisches Selbstbewusstsein – ein Tabu in Deutschland?!

In einem Interview bezeichnet der kanadische Pianist Chilly Gonzales die Deutschen als eine “Post-Pride-Society”, eine Gesellschaft, die aufgrund ihrer politischen Vergangenheit das Gefühl von Stolz nicht mehr zu äußern wagt. Doch auch ungeachtet der politischen Schuld, die im kollektiven Bewusstsein tief verankert zu sein scheint, hat auch der Protestantismus mit seinem Ideal eines demütigen, bescheidenen Menschen die Kultur der Deutschen seit dem 16. Jahrhundert geprägt. Die Tugenden von Zurückhaltung, Bescheidenheit und moralischem Anstand erforderten ein hohes Maß an Selbstbeherrschung und Kontrolle. Könnten in diesem kulturellen Erbe die Gründe liegen, warum die Deutschen in ihrer Vergangenheit weniger mit modischen Formen spielten und heute weniger modeaffin scheinen als beispiel-weise die benachbarten Franzosen oder Italiener?

In der deutschen Mode behauptete sich Jil Sander mit einem Stil, der Minimalismus und formale Zurückhaltung kommuniziert. Im Rahmen des Fashion Festivals möchten wir die Frage diskutieren, ob das scheinbar unmodische Verhalten der Deutschen eher von einer schambehafteten Geschichte und fehlender Wertschätzung des modischen Spiels zeugt, oder ob die Deutschen durchaus einen Stil von subtiler Zurückhaltung entwickelt haben, der neben den lauten Modeäußerungen anderer Kulturen weniger heraussticht.

Teilnehmer:

  • Prof. Dr. Ingeborg Harms | Professor an der Universität der Kunste Berlin für Modetheorie und Kulturwissenschaften und Mode Journalistin
  • Prof. Dr. Gertrud Lehnert | Professor an der Universität Potsdam für “Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft”
  • Prof. Dr. Daniel Salber | Professor an der BSP Berlin für Medienpsychologie
  • Moderation durch Bettina Mileta & Nathalie Krüger | UdK BA Absolventen


Aufgrund der begrenzten Sitzplätze; RSVP


Samstag 18 Juli | 15:00-18:00
CP! Making Workshop

CRAFTING PLASTICS! ist eine Plattform für Handwerk, Technologie, Naturfasern und Biokunststoffe. CP! Designer Verena Michels (Mode) and Vlasta Kubusova (Produkt) gestalten und experimentieren gemeinsam mit Produktionsmethoden. Diese sollen nicht exklusiv sein, sondern von punktueller Zusammenarbeit und aktivem Austausch leben. Während des Workshops erfahren Sie, wie man Schmuck aus Biokunststoff im Ofen backen oder Textil nur mit Hitze und Druck produzieren kann. Werfen Sie auch einen Blick auf die biologisch abbaubaren CP! Regenjacken, (Sonnen)brillen und Outdoor Accessoires. 


Samstag 18 Juli | 15:00-18:00
In the dressing room, try me on!

Im Nesselraum werden ausgesuchte Probeteile, die über das Jahr in den verschiedenen Projekten entstanden sind, in den Nähwerkstätten frei zugänglich aufgehängt. Es gibt die einmalige Gelegenheit, die High-Fashion Arbeiten der Absolventen von Nahem zu betrachten, anzuprobieren und fotografiert zu werden.

Sonntag 19 Juli | 13:00-14:30 Paneldiskussion „Modisches Selbstbewusstsein: ein Tabu in Deutschland?!“

Die Diskussionsrunde mit eingeladenen Experten aus verschiedenen Disziplinen und der Designertalk mit Modedesignern, welche in Deutschland arbeiten, haben besondere Bedeutung für das Fashion Festival. Aus Sicht der Studierenden liegt der Bedarf hierfür in der Feststellung begründet, dass Mode als Kunstform von der deutschen Gesellschaft wenig Anerkennung fndet und oft als Oberfächlichkeit abgetan wird. Oftmals stellen wir fest, dass Kleidung mehr als unaus-weichliche Notwendigkeit denn als Möglichkeit, Spiel oder sinn-licher Genuss begriffen wird. Aus diesem Grund fordern wir ein Diskussionsforum für modische Themen und möchten erreichen, dass Mode auch in Deutschland als Kulturgut wahrgenommen und geschätzt wird. Daher beschäf-tigt sich das diesjährige Leitthe-ma auch mit den Ursachen des scheinbar gehemmten Verhältnisses der Deutschen zu ihrer Mode-identität. Nachdem die Experten die Diskussion angestoßen haben, möchten wir auch das Publikum in das Gespräch miteinbeziehen und erhoffen uns einen spannenden und unmittelbaren Dialog unter allen Anwesenden.


Die eingeladenen Gäste für die Paneldiskussion sind:

  • Patrick Rüegg | Footwear Label VELT aus Berlin
  • Hien Le | Label Hien Le aus Berlin
  • Sarah Effenberger | UdK Mode, BA und MA Absolvent
  • Moderation durch Bettina Mileta & Nathalie Krüger | UdK BA Absolventen

Aufgrund der begrenzten Sitzplätze; RSVP

Prof. Dr. Kathrin Busch im Gespräch mit der Künstlerin Patrizia Bach, Freitag 15. Mai 2015

ÜBER DIE FARBEN UND SYMBOLE IN WALTER BENJAMINS PASSAGENARBEIT

Eine Zeichenarbeit von Patrizia Bach

Projektraum LOTTE
Land Of The Temporary Eternity

Schnittpunkt-Kunst e.V.
Willy-Brandt-Strasse 18
70173 Stuttgart

Eröffnung: Freitag, 15. Mai 2015, 19 Uhr

Patrizia Bach im Gespräch mit Kathrin Busch (Philosophin, Universität der Künste, Berlin) und Heike Gfrereis (Leiterin der Literaturmuseen des Deutschen Literaturarchivs Marbach).

Ausstellung: 16.–22. Mai 2015
tägl. 18–21 Uhr und auf Anfrage

Zusatzveranstaltung: Sonntag, 17. Mai 2015, 11 Uhr
Patrizia Bach im Gespräch mit Heike Gfrereis „Über die Ästhetik von Manuskriptseiten am Beispiel Walter Benjamin“ im Literaturmuseum der Moderne, Schillerhöhe 8–10, Marbach
www.dla-marbach.de

Die Künstlerin Patrizia Bach setzt sich auf verschiedenen Ebenen mit Walter Benjamins Arbeit über die Pariser Passagen auseinander. Ausgehend von einer künstlerischen Forschung an den Originalmanuskripten, publiziert in Form einer Webseite, die erstmals den Text in seiner Neuordnung nach den Benjaminschen Siglen zeigt, entwickelte sie ein Zeichenkonzept, indem sie die Struktur des Passagenprojektes aufgreift – so wie Benjamins Passagen sind auch alle Zeichnungen miteinander verbunden.
LOTTE präsentiert das umfangreiche Konvolut an Zeichnungen, Abschriften und Systematisierungen und stellt Fragen zur künstlerischen Forschung.

Patrizia Bach ist Zeichnerin und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte in Berlin und Istanbul Bildende Kunst und Visuelle Kommunikation. Aktuell arbeitet sie an einem Projekt zu Walter Benjamins Geschichtsbegriff in Istanbul und bringt dort türkische und deutsche Künstler_innen zusammen.
http://patriziabach.de/

Grundlagen einer ästhetischen Theorie der Gestaltung | Prof. Dr. kathrin Busch

Im Seminar sollen Grundbegriffe der Ästhetik wie Produktion, Formgebung, Materialität und Schönheit anhand klassischer Texte erarbeitet und für eine Theorie der Gestaltung fruchtbar gemacht werden.

Wir beginnen mit einer Lektüre von Hanna Arendts Vita activa, um das Herstellen im Unterschied zum Handeln und Arbeiten zu bestimmen. Sodann soll Richard Sennetts Buch zum Handwerk in Auszügen gelesen und seine Hochschätzung des händischen Könnens nachvollzogen werden. Gestaltgebung verleiht der menschlichen Welt seine Festigkeit. Dies ist allerdings nur ein Aspekt menschlicher Produktivität. Sofern wir uns in einer bereits weitgehend gestalteten Welt wiederfinden, gehören Momente der Auflösung und Destruktion zum Prozess des Schaffens hinzu. Dieses Moment der „Entstaltung“ lässt sich nicht nur in Texten zur Phantasie, sondern auch im Denken von Form und Stoff, in Konzepten des Formlosen und niederen Materialismus nachvollziehen. Von hier aus soll ein Blick in die aktuellen Materialitätsdiskurse geworfen werden, die von der Dynamisierung von Stoff und Form geprägt sind. Man spricht von einer Macht des Materials, einer Plastizität der Stoffe sowie einem Leben der Formen. Abschließend wird das traditionelle Verständnis von Ästhetik als Theorie der Schönheit und sinnlichen Erkenntnis in Grundzügen vorgestellt und die Bedeutung einer Reflexivität im Ästhetischen auf das Design bezogen.

 

Modul 8: Designtheorie

Do. 11-14 || Raum 207

Waren|Sprachen der Postmoderne | Jan Sieber

Copyright: Barbara Kruger | Courtesy: Mary Boone Gallery, New York

Mit dem Nachkriegs-Wirtschaftsboom ab den 1950er Jahren – the Golden Age of Capitalism – bildete sich die später so genannte Konsumgesellschaft sowie die für die Spätmoderne und Postmoderne so charakteristische Warensprache bzw. Warenästhetik heraus. Gegenüber den Mechanismen und Effekten dieser schönen, neuen, mit Waren gesättigten Welt war der moderne Anspruch auf Autonomie und Rationalität von Gestaltung immer schwerer aufrecht zu erhalten. Dem Individualismus der spätkapitalistischen, postfordistischen Konsumgesellschaft erschien die moderne Idee der Universalität nicht mehr angemessen. Wenn die Krise der Moderne, als Krise der auf Universalität zielenden Sprache moderner Gestaltung, zusammenfällt mit dem Anbruch der Postmoderne, dann zeichnet sich letztere vor allem auch durch ihr Bewusstsein für die Sprachlichkeit von Gestaltung aus – aber nicht im Sinne einer universalen Sprache, sondern einer Pluralität und Multivalenz von unterschiedlichen Sprachspielen. Darin bildet sich zugleich die Logik der Warenästhetik ab. Alles kann – unabhängig vom Gebrauch bzw. der Funktion – der Produktion von Wert bzw. von Bedeutung dienen.

Im Seminar beschäftigen wir uns als Einstieg mit der Krise der Moderne in den 1950er und 60er Jahren sowie mit der Kritik der Warenästhetik. Im Anschluss daran diskutieren wir einige für die Postmoderne paradigmatische Positionen aus Design, Kunst und Architektur – und zwar stets in der Spannung zwischen Warensprache und Sprachlichkeit der Gestaltung.

 

Modul 4: Kultur- und Designgeschichte 2 || BA – 2. Studienjahr

Do 15.00–18.00 Uhr || Raum 207

Sina Thomaseth

 

Kraut und Rüben // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

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Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  Prof. Stephan Schneider  //  Julia Burde

Mads Dinesen

 

Pain is felt by all… // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

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Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Stephan Schneider  // Prof. Kirsten Langkilde

Katharina Jockwer

 

 

Weiter // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

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Betreut von: Prof. Stephan Schneider // Gast Prof. Sebastian Fischenich //  Gast Prof. Christina Klessmann

Julian Zigerli

 

Sugar, Spice and Everything Nice // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

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Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Stephan Schneider //  Gast Prof. Christina Klessmann

Janosch Mallwitz

 

Graduation // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

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Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Stephan Schneider //  Stefan Hipp

Gloria landenberger

 

Melancholie und Raserei // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

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Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Stephan Schneider //  Julia Kunz

Annika Ass

 

dropping out // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Barbara Tietze //  KM Jana Patz

Amélie Jäger

 

erosion me // 2010 // Diplomarbeit Modedesign

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Betreut von: Prof. Stephan Schneider // Gast Prof. Christoph Becker //  Prof. Dr. Walter Scheiffele

Papierorchester, 2015

Abschlusspräsentation

35 Studierende aus dem Studiengang Mode/Produkt Design zeigen Ergebnisse aus dem ersten Semester Designgrundlagen in einer ca. 40-minütigen Performance und anschliessender Ausstellung.

Mit Papierorchester ist die Orchestrierung unterschiedlicher Aspekte des gestalterischen Umgangs mit Papier bezogen auf Materialität, Form, Raum, Ausdruck, Klang, Körper, Interaktion und Präsentation.

Im Mittelpunkt steht die Einführung, Entdeckung und Aneignung des Entwurfes als dialogischer Prozess, über die Entwicklung eines Erfahrungsfeldes (Recherche, Experiment, Variantenbildung), differenzierte Selektion (Kriterienbildung, Entscheidungsfähigkeit) und die Ausbildung artikulierter Kompetenz (Diskurs, Reflexion, Darstellung).

Montag, 09. Februar, Aula, 3D Haus UdK, Strasse des 17. Juni 118.

basislabor // Prof. Robert Scheipner, KM Dipl. Des Johanna Dehio // 2015

 

 

Vivienne Appelius

 

Still // 2011 // Bachelorarbeit Modedesign

Betreut von:  Prof. Grit Seymour // GP Sebastian Fischenich // GP Christina Klessmann

Laura Wollentarski

 

Wire // 2011 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Stephan Schneider // Gast Prof. Sebastian Fischenich // Veronika Gross

Rebecca Sammler

 

Tango Lesson // 2011 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Grit Seymour // GP Christina Klessmann // Silvia Schüller

Julie Eilenberger

 

naked as we came // 2011 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen  // Prof. Stephan Schneider // Silvia Schüller

Jorinde Meline Barke

 

let’s talk about feelings // 2011 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen  // Prof. Dr. Kathrin Busch // KM Franziska Schreiber

Inga Schulte

 

life is what you see behind the curtain // 2011 // Bachelorarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Grit Seymour // Prof. Holger Neumann // GP Christina Klessmann

Liisa Kessler

 

i think it’s time for you to come back to earth // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

The collection is built up following a storyline of a roadtrip from home to universe. It deals with the emotions of homesickness and wanderlust and the meaning of geographical places. 

The collection starts with the question how much our perception of feeling home or like a stranger is interwoven with places. The focus lies within the controversial feelings of security of places we call home and the strive after freedom of being outside your comfort zone exploring the new.

Photographs by artists such as Lewis Baltz, Stephen Shore or Robert Frank, and movies such as Jim Jarmusch`s „Stranger than paradise“ and roadmovies directed by Wim Wenders serve as the inspiration.    The encounter with different places influences us. Travelling on a road trip means constantly moving and receiving new impressions. The collection reflects this overflow in being consciously not homogenous. Every silhouette stands for itself as a chapter of the journey. 

It`s about the Biedermeier sense that engages itself in a concentration within your own four walls, in contrast to the urge to get out and see the world. The collection transfers these moods into a visual roadtrip. In the course of that a satellite image of an geographical area transforms into a screen print on silk, geometric patterns of buildings inspire reliefed knitwear or the way maps are folded serve as a pleating technique. It`s an interplay between domestic life, using domestic techniques like knitting, embroidery, tapestry work and the life outside with the longing to escape traditions through futurism, using technical textiles and traces of outdoorclothing or technical fastenings.  The impressions becoming diffuse during an intense journey are interpreted in garments that feel familiar and strange at the same time.

The first and the last look function as the collection`s key looks. The first silhouette shows the geometric pattern of a door and a typically german door wreath. It`s a hand- knitted bold sweater with the shape of a cocoon. Just as the last outfit has this cocoon-like egg shaped cut inpired by the sixties space age, made out of technical softshell embroidered with the blue flower, the symbol of the romanticism for the eternal wanderings.

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Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Stefan Hipp

// fotos: Rosa Rendl
// model: Kristina (Modelwerk)
// hair/ make-up: Nele Merlin Hagel

Lars R. Boestrom

 

hunter // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Stephan Schneider //  Silvia Schüller

Isabel Kücke

 

on/off // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // KM Janosch Mallwitz //  Christina Klessmann

Henning Jurke

 

celebration // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms //  KM Franziska Schreiber

Charlotte Ehrlicher & Marie Christine von Federlin

 

Lass uns wild und gefährlich leben! // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

Betreut von: Prof. Grit Seymour // Prof.Johanna Michel // KM Melanie Freier

Barbara Weible

 

you are not authentic unless your eyes mirror your soul // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

The digital media function as a virtual identity finder in today’s society. I flirt as „Coco85“ with „dirtyharry“. My short hair has become a long blond mane. I have revamped my image. Each parameter of the idealization of my new virtual identity, of my self-constructed avatar is freely definable. Here I am sitting comfortably at home and experience role-playing adventures that become even more exciting as reality and form uncomplicated adequate replacement.

The result is a collection of 8 women outfits that reflects the critical engagement with the issue of „self-isolation“, using the example “gaming”, in an abstract way.

Materials used are silk and napa-leather, the shoes were made of poured concrete with bolt-on straps.

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Betreut von: Prof. Grit Seymour // Prof. Dr. Walter Scheiffele // KM Melanie Freier

// photos: Sebastian Donath
// models: Kate (Izaio) / Frida B. (Viva)
// hair /make-up: Maria Ehrlich

Adriana Quaiser

 

Green Velvet // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

Betreuet von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // KM Franziska Schreiber // Christina Klessmann

Alba Prat

 

Syn Chron // 2012 // Diplomarbeit Modedesign

Betreuet von: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Gast Prof. Sebastian Fischenich // Silvia Schüller

Viktoria Atzinger

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Projekt Vorschlag (2014)

Die Ausgangsidee meines Vorhabens ist, textile Elemente aus dem medizinisch- therapeutischen Bereich aber auch aus dem Extremsport in einen neuen Kontext zu setzen. Umstrukturierungsprozesse gesellschaftlicher Systeme und die Verschmelzung dieser miteinander, lässt sich in vielen Bereichen beobachten. Die Verwendung neuer Technologien in Kleidung prägt die Mode des 21.Jahrhunderts. Unsere Kleidung wird funktionaler, sie ist zum Beispiel atmungsaktiv oder wasserabweisend, die verarbeiteten Materialien sollen möglichst nah an die Eigenschaften des menschlichen Körpers kommen oder diese noch verbessern. Die Verschmelzung von Textilien mit dem menschlichen Körper ist der Ausgangspunkt meines Vorhabens.

Mein Interesse gegenüber neuen Materialien brachte mich schon vor einiger Zeit auf das Materialkonzept des Kinesio Tapes. Das Kinesio Tape ist ein auf Baumwollbasis mit wasserbeständigem und atmungsaktiven Acrylkleber beschichtetes Klebeband, das in seiner Elastizität ähnlich der menschlichen Haut ist. Angewandt wird es beispielsweise im physiotherapeutischen Bereich oder im Leistungssport. Es handelt sich um eine Methode, mittels derer das Tape an relevanten Punkten des Körpers angebracht wird, um diesen zu entlasten oder den Selbstheilungsprozess durch eine Hilfestellung anzuregen.

Ich möchte ein Kleidungskonzepte entwickeln und mich dabei auf das Prinzip der angewandten Kinesiologie beziehen. Es soll Kleidung entstehen die mit der Haut verbunden wird. Durch die Kontaktstelle zwischen Tape und Haut kann diese genutzt werden um zusätzliche Textile Flächen zu integrieren und den Effekt der Tape-Behandlung zu nutzen. Ich möchte mich vor allem mit dem Tape-Material auseinandersetzen und habe Experimente bezüglich der besonderen Eigenschaften des Tapes durchgeführt. Bei den Materialstudien ist es mein Ziel Techniken zu entwickeln und zusätzliches Gewebe mit dem Kinesio Tape zu verbinden.

CHOOSE WHITE (2011)

Choose White // WS 2010/11 // Grundstudium

Wenn Bekleidung einer bestimmten Zeit zugeordnet werden kann, bzw. wenn sie gesellschaftliche, politische und ästhetische Entwicklungen dieser prägt, wird sie zur Mode. Da Jugendkulturen in ständiger oft kontroverser Interaktion mit diesen bestehenden Elementen der Erwachsenenkultur stehen, haben sie einen grossen Einfluss auf die Mode.

Ziel dieses Projektes war es, nach Recherche der Jugendkulturen des 20. Jahrhunderts eine eigene, fiktive, neue Jugendkultur zu kreieren und deren Codes und Uniform zu definieren. Die Heraus- forderung bestand in der Ausarbeitung von einem »total look« monochrom in der Farbe Weiss, bei dem durch Auswahl und Bearbeitung der Materialien und Oberflächen alle Merkmale und Regeln dieser Gruppierung zitiert werden.

Lehrende: Prof. Stephan Schneider // KM Jana Patz  // KM Karin Leiberg  // Silvia Schüller // Dorothèe Warning // Dipl.Des. Veronika Gross // Gast Prof. Sebastian Fischenich

Studierende: Bergdis Inga Brynjasdottir // Sibel Celik // Maja Denker // Tanja Ellensohn // Lena Frank // Nicole Gütl // Gesa Hollender // Esma Kahya // Nan Li // Anna Lukasek // Lisa Mann // Emilia Pfohl // Maximilian Riedlberger // Jennifer Rippel // Magdalena Samuel // Jascha Wengzik 

// fotos: Amos Fricke

GENEALOGIE DER FORM | SUSANNE KASPER | 2015

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›GENEALOGIE DER FORM‹ // DESIGNTRANSFER 2015

“‘Genealogy’ refers to tracing lines of descent or ancestry.

One key precept of the genealogical method is that effects need not resemble their causes, as the forces that produce a phenomenon may disguise themselves (…); another is that outwardly similar phenomena may have entirely different meanings because of the difference in the forces that produce them (…). ”

– * Excerpt from „Genealogy“ from The Deleuze
Dictionary
(revised Edition) by Bruce Baugh, edited by Adrian Parr. Copyright 2010 by Edinburgh University Press and Bruce Baugh, first published 2005.

What is the potential for design, when you create the process ahead of the product?

This projects questions the design process of fashion – it investigates a new role for the designer as well as the acceptance of silhouettes defined by us as garments. The approach was an explorative and not a descriptive one. It was all about asking questions, reforming rules of existing structures and remaining open to the unexpected.

The beginning lies in the creation of a new workflow prior to the definition of the object. Through a new way of acting we are able to let go our preconceptions of standard clothing and act freely in the moment, to create a new shape – not only an imitation – out of the regular tools used in the industry of fashion.

The design process is in its nature a non-linear development. It includes various resistances and sometimes sharp direction changes throughout the whole design cycle of a shape. My new way of creating is stimulating and using this given characteristics.

Developing the silhouette

The shape of the garment is designed only through communication and pre-determined tools given to a defined group of people; there is no ideal body to fit in, no gender, no images, no sketches – only simple rules to follow or break while creating the three dimensional form.

The experimental environment includes randomness as an active tool to create an individual abstraction of the given. The translation of the draft into material, crafted and finished, gives the garment its soul.

Not only a new silhouette but an own identity is created, lacking a predefined function. The garment is meeting the user on the level of strangers meeting each other the first time. There is a phase of introduction. The consumer has to acquire the use and make the connection between the abstract shape and the own body. Only through the act of dressing the garment takes on an exact definition. Our acceptance of the seen is producing the value to the object and translating it back to our cultured concepts of clothing.

Always a co-authorship

The new garment is always a collaboration between various people in different stages – design, creation, consumption. Involved participants have always an active role in the development of the form – the power of decision making is shifting back and forth from myself to the other.

Betreut von: Prof. Jozef Legrand // Prof. Marloes Ten Bhoemer

Kontakt: // www.susannekasper.com

Creators: Gianni L. // Jana L. // Jozef L. // Sophia G. // Vicki A. // Milan F.

Models: Milan Siegers // Katharina Bellinger // Claudia Alvino // Diego de la Rosa // Shora Fallahi

Assistance: Milan Friedrich

Fotographie: Judith Klapper

Film: Ole Thomas

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›Genealogie der Form‹ // Rundgang 2015

 

Ich nehme ein Hemd
Ich zerlege diese vertraute Form in ihre Bestandteile
Ich isoliere die einzelnen Komponenten voneinander Ich formuliere Handlungsregeln
Ich bestimme das Werkzeug
Ich gebe all das weiter an andere
Sie setzen die Elemente wieder zusammen
Sie befolgen oder brechen die gegebenen Regeln Sie erschaffen ihre Übersetzung des Gesehenen
Ich nehme die neue Form an
Ich transportiere diese ins Material
Du gibst ihr den Zweck

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Project Proposal (2014)

 

The beginning

While experiencing the fashion cycle through out all of the steps in sampling and production, a question raised up: What would other people see in the designs I gave them to translate from 2-D in 3-D, if I would reduce my communication to the minimum?

When we create something, we normally communicate everything we know about it. A process of building up always includes numerous people in a specific order. A tight and detailed code is set up throughout the years to guaranty an outcome, as close as possible to the sketch of the designer. But what happens when the communication thread is cut and manipulated?  When the translation process of the idea leaves openings? When you mix up the hierarchy of decision making? Randomness made by human hand. The „not-knowing“ as an active tool. Shape created by selected information. The body follows.

 

Questions to ask, answers to find

Throughout the research process I started to move up and down the layers of my initial idea. Further questions opened up: Who is the designer of the object at the end?  How does acceptance and recognition of pieces affect the form? Which clusters and clichés are holding us tight throughout the creation process? How does material, tools and knowledge influence the shaping process? Will a second identical shape ever come out? What value does it have to the person creating it and to the person looking at it?

The process has to be shaped first, not the final product. So the focus lies on the act of composing, to be able to discover the points, which are influencing the direction of the translator. 

A constant question interconnected to this project is the definition of authorship, as the creation process will always include minimum one other person. In this, I see a high potential for the composition process. A second mind will help to open up further layers of the shape dozen in the created pieces. Used knowledge and ignorance, while building up a new shape, will fertilize or deform the object. At the end, it will definitely open and restructure the imagination of the common idea. For this, one has to be open up for unpredictable creations. The evaluation of the object itself needs to take place, when the creation process is done. The evaluation of the person to collaborate with, needs to be done beforehand.

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FOMME | SARAH EFFENBERGER | 2015

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›FOMME‹ // DESIGNTRANSFER 2015

“I had a romance novel inside me, but I paid three sailors to beat it out of me with steel pipes.” P.Oswalt

Kollektion „FOMME“

Wieso ist es einem Mann in der heutigen emanzipierten und aufgeklärten Welt immer noch so fremd sich sinnlich zu zeigen?

Es gibt gewisse gesellschaftlich anerzogene augenscheinliche Garderobenregeln, doch halten beide Geschlechter stets fest an der Vorstellung, dass die männliche Silhouette Seriosität ausstrahlt. Auch wenn eine gewisse Erotik und ein wenig Spaß am sich Kleiden in der Herrenmode erkennbar ist, ist der Spielraum doch sehr klein. Die Frau lebt noch heute alle Facetten der Mode aus, während der Mann Angst hat, dabei seine männliche Würde zu verlieren.  Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass eine Frau auch führend und stark ist, im Moment lernen wir im Dialog dazu, dass auch der Mann sensibel, schwach und sinnlich sein kann. Die Mode hinkt dieser Erkenntnis in der Masse sehr nach.

Zeitgenössisch ist ein Wandel erkennbar, ein Wunsch den Mann anders und neu darzustellen. Er ist wie eine neue Leinwand auf welcher man neues ausprobieren kann und der gesellschaftliche Wandel ist die Voraussetzung  dafür, dass dies zugelassen wird.

Mit meiner Kollektion möchte ich einen Anstoß geben, den Mann aus seinem festgefahrenen Bild zu befreien, und zu beweisen, dass auch ein geschmückter Mann männlich aussehen kann, sinnlich, ohne lächerlich zu sein. Es liegt mir fern ihm Frauenklamotten überzuziehen und zu erwarten, dass sich der Blick auf ein solches Objekt mit einem Moment verändert. Auch ich halte trotz meiner Experimentierfreudigkeit an gewissen konservativen Sichtweisen fest. Meine Intention ist es lediglich zu spielen und die Geschlechtergrenzen somit ein wenig aufzurütteln. Ziel ist es eine ausgewogene Reaktion an Verwirrung und Akzeptanz zu stiften, einen Eindruck, welcher auf den ersten Blick verwundern mag. Das Bild des Mannes verändert sich und ich hoffe es dauert nicht mehr lange, da wird meine Kollektion keine beachtenswerte Reaktion mehr hervorbringen, sondern als “normal” gesehen werden.

Unisex „FOMME“

“Fomme” entstand auch mit einem Bedürfnis ein neues Unisex Konzept auf den Markt zu bringen. In der Rolle des emanzipierten, weiblichen Konsumenten von Mode passiert es mir häufiger, dass ich die Kollektionen von Herrendesignern für mich spannend finde, spätestens beim Kauf scheitere ich allerdings häufig an der Herrenkonfektion.

Mein zukünftiges Vorhaben ist es Unisex Kollektionen zu gestalten, welche von der Männerlinie ausgehen, die nicht in “one size” Größen angeboten werden, sondern in den gängigen internationalen Herren- aber auch Frauengrößen. Es geht mir eben nicht, wie den üblichen Unisex Labels, darum, eine neutrale androgyne Form zu finden, die aufgrund der Unterschiede in den Körperformen, meist zu Körper negierenden Silhouetten tendiert, ich möchte trotz Gleichmachung des Stils auf die Körperformen eingehen. Im Vordergrund steht die Möglichkeit sich als Mann als auch als Frau an einer Linie bedienen zu können, ohne jegliche Kompromisse eingehen zu müssen, da die Passform an den jeweiligen Körperformen durch die richtige Schnitttechnik angepasst wird.

Betreut von: Prof. Wowo Kraus // KM Lars Paschke

Kontakt:  // www.saraheffenberger.de

Fotos: Elizaveta Porodina

Hair &MakeUp: Selina Reimann

Model: Tomek @ vivamodels

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Foto: Steven Kohlstock — Models: Nik Mantilla, Pudel Albert

Foto: Steven Kohlstock — Models: Nik Mantilla, Pudel Albert

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›Fomme‹ // Rundgang 2015

 

»I had a romance novel inside me, but I paid three sailors to beat it out of me with steel pipes.«

— P. Oswalt

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Foto (1)

COGITO | ANNA LUKASEK | 2015

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›COGITO‹ // DESIGNTRANSFER 2015

„Mag er im Faktischen, Körperlichen sich immerhin als ein Ding der Unmöglichkeit erweisen, so setzt er durch die Gewährung eines neuen Blickpunktes unsere Fantasie doch in den Stand, ein umfassenderes, eindrücklicheres Tableau der menschlichen Leidenschaften zu entwerfen, als dies irgendeine der Alltäglichkeiten […] je erlauben könnte.“ Mary Shelley: Frankenstein oder Der Moderne Prometheus. 1818.

Transfect Körperbilder

Mary Shelleys Klassiker der Schauerliteratur „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ (1818) gilt in der Literaturwissenschaft als ein erstes Beispiel für Science Fiction. In diesem stehen – anders als in den uns vertrauten Filmen – die geistige Menschwerdung und die verzweifelte Sehnsucht des Monsters nach Akzeptanz im Romanmittelpunkt. Ebendiese Dichotomie finden wir heute in der gesellschaftlichen Forderung nach mehr Inklusion beim gleichzeitigen Ausmerzen jeglicher Devianz durch den Fortschritt und die Anwendung der Pränataldiagnostik. Das Bio-Engineering hingegen sucht weiterhin nach dem „promethischen Lebensfunken“.

Darf ein Trojanisches Pferd ins Kinderzimmer? 

Das partiell behaarte Latex-Häschen und das Plüsch- Tierskellett „Pingu“ möchten ebenso wahre Spielgefährten sein. Latex ist eigentlich ein kindgerechtes, da natürliches Material (Naturkautschuk), ruft aber bei uns Erwachsenen als Gatekeeper eventuell ganz andere Assoziationen hervor. Die Vorstellung von frankensteinesque zusammengepuzzelten Kreaturen aus Plüsch-Knochen und Schädeln weckt ebenfalls unheimliches Unbehagen. Dieser psychologische Effekt des Unheimlichen stellt das zentrale Moment der trojanischen List dar: Nach Siegmund Freud „kommt [das Unheimliche des Erlebens] zustande, wenn verdrängte infantile Komplexe durch einen Eindruck wieder belebt werden, oder wenn überwundene primitive Überzeugungen wieder bestätigt scheinen.“ Kinder „leben“ Animismus, unbelebte Dinge erscheinen lebendig und sie schreiben ihnen menschliche Eigenschaften zu. Wenn der Animismus also keine fundamentale Trennung zwischen Mensch und Natur, Mensch und Tier kennt, was ist dann „menschlich“? Wo endet Menschsein? Was sind unsere normativen Vorstellungen, was gilt als deviant, was wird exkludiert?

Das Masterprojekt cogito (lat. „ich denke“) nutzt funktionsfähiges anatomisch-naturwissenschaftliches Kinderspielzeug als trojanisches Pferd, um einen Diskurs über ethische Fragen zum aktuellen Fortschrittstaumel der Bio- beziehungsweise Lebenswissenschaften zu eröffnen.

Betreut von: Marloes Ten Bohmer // KM Hanna Wiesener // Prof. Dr. Kathrin Busch // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Prof. Axel Kufus // Prof. Jozef Legrand // Prof. Holger Neumann // Silvia Schüller // Ben Seidel // Dorothee Warning // Veronika Gross

Partner: Naturkundemuseum Berlin // Borchert + Moller (www.borchert-moller.de)

Material: Latex // Kunstfell // Plüsch // Fleece // Flockfasern // Polyamid (PA)

Kontakt:  // www.anna-lukasek.de

Cover: Foto © Michael Mann // Styling: Christian Kleemann // Foto © Bastian Beuttel // Source Research: www.teddytassen.se

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Foto: Michael Mann Styling: Christian Kleemann

Foto: Michael Mann — Styling: Christian Kleemann

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›cogito‹ // Rundgang 2015

Mag er im Faktischen, Körperlichen sich immerhin als ein Ding der Unmöglichkeit erweisen, so setzt er durch die Gewährung eines neuen Blickpunktes unsere Fantasie doch in den Stand, ein umfassenderes, eindrücklicheres Tableau der menschlichen Leidenschaften zu entwerfen, als dies irgendeine der Alltäglichkeiten, welche im hergebrachten Rahmen sich abspielen, je erlauben könnte.

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Projekt Vorschlag (2014)

Im Masterprojekt beschäftige ich mich mit pädagogisch-anatomischen Spielzeug. Wesentliche Inspiration dazu ist das unten abgebildete Brathähnchen aus Plüsch der Spielzeugmarke HABA, welches ich meiner Nichte schenkte:

Zunächst wurde das Hühnchen gleichwertig wie andere Kuscheltiere geknuddelt und liebkost – erst mit fortschreitendem Alter wurde es als “solches” erkannt, in den Spielzeugofen gesteckt und “gebraten”. Fasziniert vom kindlichen Erkenntnisprozess und dem Potential einer emotionalen Bindung zu naturwissenschaftlich geprägten Lernobjekten, gilt es tatsächliche Gefährten zu schaffen, die vom Tod und Leben erzählen. Eine weitere wesentliche Sichtweise bei dieser Hähnchen-Geschichte ist die der Erwachsenen: Nicht nur, dass aus unserer Perspektive bereits das Kuscheln mit einem “Lebensmittel” seltsam anmutet, man könnte fast “erschrecken” angesichts der kindlichen Empathielosigkeit seinen geliebten Schmusefreund dem grausamen Tod der Hitze und des Auf(fr)essens zuzuführen. Könnte man unser Empfinden angesichts dieses Vorgangs gar als “unheimlich” bezeichnen?

Mit dem Effekt des Unheimlichen hat sich Freund in seinem gleichnamigen Essay von 1919 auseinandergesetzt. “Das Unheimliche des Erlebens kommt zustande, wenn verdrängte infantile Komplexe durch einen Eindruck wieder belebt werden, oder wenn überwundene primitive Überzeugungen wieder bestätigt scheinen”. Freuds Auseinandersetzungen sowie der Klassiker der Schauerliteratur “Frankenstein oder Der moderne Prometheus” (1818) von Mary Shelley bilden den theoretischen Ausgangspunkt für mein Masterpojekt, in welchem ich “Spielzeug” als Trojanisches Pferd nutze, um eine kritische Position zu formulieren, was wir heute exkludieren und welchen normativen Vorstellungen wir unterliegen. (Stichwort “transfect Körperbilder”)

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ONCE UPON A TIME (2012)

 

once upon a time // SS 2012 // Grundstudium

Seine Kappe und Kutte haben nicht nur die Märchenforschung, sondern auch Literaten, Psychologen und Pädagogen seit dem 19.Jahrhundert bis heute beschäftigt, sowie Modedesigner wie Alexander McQueen oder Marken wie Chanel zu ganzen Kollektionsthemen angeregt .
In zwei Outfits sollten Handlung, Figuren, Orte oder Objekte dieses Märchens als gestalterischer Motivation und Motive genutzt werden, dabei standen Käppchen und Cape im Fokus. Verwendet sollte dazu Florgewebe, das durch experimentelle Bearbeitung mit Textildruck und Färben eine neue Ästhetik und Wertigkeit erhalten sollte. Für die Materialexperimente war ein integriertes Kurzzeitprojekt vorgesehen.
Mode und Märchen haben auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun, bei näherer Betrachtung erscheinen jedoch Verbindungen, die weit über den gläsernen Schuh oder das rote Käppchen hinaus reichen. Mode und Märchen werden gerne der Massenkultur zugeordnet, eine Kategorisierung, die meist aus dem Reiz ihrer Aktualität und Einfachheit resultiert. Beiden geht es jedoch nicht um Leichtigkeit im Sinne populärer Kultur, sondern um Sinnlichkeit kultureller Überlieferungen. Ihr kulturelles Gedächtnis ist theatralischer, ikonographischer und dinglicher Art und somit oft schwieriger greifbar für intellektuelle Interpretationen und Begrifflichkeit. In der Rezeption beider überwiegt daher die Faszination für das Einfache und das Unberechenbare. Gedanklicher Ausgangspunkt für den Entwurf ist das bekannteste europäische Märchen „Rotkäppchen“.

Lehrende: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // KM Jana Patz // Silvia Schüller // Dorothée Warning // Julia Kunz // Gast: Mads Dinesen

Studierende: Janina Bieberstein // Adele von Bülow // Sarah Effenberger // Gesine Försterling // Friederike Haller // Nathalie Krüger // Sean Neubauer // Nick Norten // Nora Maas // Ayscha Zarina Omar // Anna Phebey // Momme Ries

THE SECRET IS IN THE DETAIL (2012)

 

the secret is in the detail // SS 2012 // Hauptstudium

In this project students were asked to each produce a collection which results from profound research into and experimentation with the following:

1. Specific finishings used upon and within garments (for example, the seams, fusings, linings, zips, buttons and pocket facings).
2. Specific techniques and treatments (which might include knitting techniques, crochet, a print or weaving technique, a fabric manipulation, latex, foam, laser cuts or other decorative/construction techniques).
3. Ways in which the above two aspects might be successfully and innovatively combined into three full outfits.
4. Ways in which you can innovatively present/exhibit/showcase your finished work (and some of the supporting research).

Lehrende: GP Peter Jensen // Lars Paschke // Stefan Hipp

Studierende: Bergdis Inga Brynjarsdottir // Sibel Celik // Nathini Erber // Karin Hoffmann // Marcus Karkhof // Milena Kraft // Nan Li // Anna Michaelis // Venus Nemitz // Sven Oldenburg // Magdalena Samuel // Lisa Sänger

ADDITIONAL THING (2013)

Additional Thing // SS 2013 // Hauptstudium

Fashion accessory, Wikipedia;
A fashion accessory is an item which is used to contribute, in a secondary manner, to the wearer’s outfit. The term came into use in the 19th century. Accessories are often used to complete an outfit and are chosen to specifically complement the wearer’s look.[1]

Accessory, Mac Dictionary;
accessory |akˈses(ə)rē| (also accessary ) noun ( pl. accessories )
– a thing that can be added to something else in order to make it more useful, versatile, or attractive.
– a small article or item of clothing carried or worn to complement a garment or outfit
– law someone who gives assistance to the perpetrator of a crime.

adjective [ attrib. ] chiefly technical
– contributing to or aiding an activity or process in a minor way

Thesaurus;
attachment, extra, addition, add-on, adjunct, appendage, appurtenance, fitment, supplement, adornment, embellishment, ornament, ornamentation, decoration; frills, trimmings.

But really is that all there is to an accessory?
This project aims to explore what accessories can do beyond just complementing an outfit. Accessories are part of customs and rituals, and become, through their use, objects or tools to perform and express with.
Accessories serve as expressions of the spirit of times and reflect societal changes. Sometimes accessories even become symbols for sociopolitical movements. The main aim is to understand and expand on what an accessory can be and can mean.
Specific areas of interest are accessories as objects that deals with and communicates about: historic fashion moment / fashion codes, societal change and identity.

Chic ladies used their fans in the 19th Century to keep themselves cool during a sultry evening at the opera, but the same fan was also an attribute in seducing and impressing men. What mattered was how you looked up from behind the fan, how quickly and agitatedly you were able to wave it. They were all codes in love-play.”
José Teunissen, Fashion & Accessories, Artez Press, 2008, p.13

Lehrende: Prof. Marloes ten Bhömer // KM Franziska Schreiber

Studierende: Aarati Akkapeddi // Adele von Bülow // Annika Burmeester // Jessie English // Frieda Femfert // Lena Frank // Geraldine Legin // Lisa Mann // Anna Michaelis // Anna Phebey

 

// EXHIBITION //

http://www.designtransfer.udk-berlin.de/en/archiv_/wild-connected-printed-additional-things/

// Designtranfser Gallery
// wild, connected, printed & additional THINGS
// 28 May to 20 July 2014

Kollisionen 2015

Was passiert, wenn Mode und Architektur kollidieren, Design beim Tanz aufschlägt oder GWK mit Visueller Kommunikation zusammenstößt? In erster Linie entsteht etwas Neues und Drittes. Das ist die Idee der UdK-Kollisionen – keine Reparatur von Unfallschäden, sondern Provokation von Unordnung, Irritation und wechselseitiger Infektion. Und so funktionierts: 2 Profs/Dozenten aus unterschiedlichen Disziplinen entwickeln ein gemeinsames Thema und Format für die Kollision der UdK-Studenten in der ersten Woche des Jahres.

Kollisionsbörse am Fr, den 5.12. von 10-12h in der Hardenbergstrasse in Raum 158

Weitere Informationen unter: http://www.campus-kollision.de

The Planetary Catwalk (2014)

 

The Planetary Catwalk // WS 2013/14 // Grundstudium

The likelihood of the existence of a parallel universe is extremely high*. This means that perhaps out there, planets exist that are almost the same as ours with just a few differences.

Imagine…. Imagine these parallel universes and planets. What do they look like, what are they made of, what do they feel like, what social structure exists and most importantly, what, as a result of these factors, do it’s inhabitants wear?

The aim of this project is to come up with ideas for a specific planet in which a fashion industry exists not entirely unlike our own, but with crucial differences. These differences are the byproducts of the geological, ecological, social and political circumstances of the planet. As a result, the students are required to develop a design that caters to, or speaks of, or functions for, the planet and its citizens’ unique condition. If fashion is asked to represent the social, cultural and political spirit of a distant planet, then parts of our current fashion design system such as seasonality and self-reference become irrelevant. The students are asked to think broadly and to think long term. By emulating the methods of a science fiction writer, the parallel and the future are conjured up and in so doing, allow the students to imagine and propose alternative and future forms for the fashion industry.

The following are some of the specific questions we asked the students to consider: Is the gravity on the planet strong or weak? Is the planet rich in a particular mineral or overrun by a particular animal or plant? What are the garments made from and how are they manufactured? How might fashion and its industry have developed on a genderless planet? Who produces the clothes and what do models look like? What clothing types, shapes and codes have developed? // von Prof. Marloes ten Bhömer

*For theoretical proof of this idea; http://www.radiolab.org/blogs/radiolab-blog/2008/aug/12/the-multi-universes/

 

Lehrende: Prof. Marloes ten Bhömer // KM Franziska Schreiber

Studierende: Aicha Abbadi // Julia Bajanova // Nicolas Fischer // Katharina Heckmann // Kasia Kucharska // Claudia Lausegger // Katharina Lutat // Florian Mathé // Tuan Nguyen // Bianca Schurina // Eric Schiele // André Törner // Wanda Wollinsky

 

The Planetary Catwalk and Beyond // by Prof. Marloes ten Bhömer

Fashion is often seen as changing at a rapid pace. Whereas a majority of fashion companies and independent designers churn out new collections seasonally with some showing pre-collections inter-seasonally, the rise in online fashion sales and the birth of ‘fast fashion’ companies has created a breakneck supply and demand chain. Some ‘fast’ companies launch products ten or more times per year and, according to Julia Fowler from data mining and forecasting company EDITD: “Seasonal fashion is dead and speed-to-market now is the market — even on the high end.” These companies have even started to design collections according to the latest trending Google keyword searches, Twitter likes or popularity points on Pinterest. According to Amanda Massello, Associate Ecommerce Strategist at Demandware: “In the digital age, it should come as no surprise that search trends follow the rise and fall of fashion (and cultural) trends.” What this means is that if, for example, enough people ‘search’, ‘like’ or ‘pin’ a ‘block print shift dress’, then block print shift dresses will be produced as soon as possible within the limitations of lead times. Moreover, as a result of the sudden increase in block print shift dresses flooding the market, ‘block print shift dress’ will end up being what people search for as well.

But even if shop floors and ecommerce sites are re-stocked ever more rapidly, does that really equate into fashion itself changing at a fast rate? In 2003 I visited a 24-hour conference titled ‘Time in Design’ in the Netherlands. Guus Beumer, the director of Het Nieuwe Instituut, presented a paper at this conference in which he debunked the idea of rapid change in fashion design.

To understand his argument he explained the development of fashion at the moment it evolved into an industrial product, whereby lead-times and a seasonal cycle became the primary informing factors for the design, production and consumption of fashion. According to Beumer, when fashion became industrialised, the goal of the fashion designer shifted from creating a unique product to creating a trend product that represented the idea of the ‘here and now’. And herein lay the difficulty. When presenting the ‘here and now’ on a catwalk, it immediately outdated the previous collection that presented the ‘here and now’, which at that moment had just made it through production and was hanging on the store rack. What the consumer was just about to buy had already been made prematurely obsolete by the pace of fashions own industrial system. This prompted the industry to shift from representing the ‘here and now’ to representing ‘the future’. The idea of the future was then depicted every new season in the form of a radically different silhouette: the ‘new’ shape of ‘newness’. But this shift was too dramatic and unpopular and as a result prompted another change in fashion, one which we identify as the current modus operandi: While the idea of representing the future remains (production time is still needed), the silhouette is required to project continuation and consistency as well. As a result, in order to create newness, small adjustments or design iterations are made to a fashion silhouette/type within the confinement of that silhouette, thereby enabling the industry to present the work in a new context. To quote Beumer:
“The context changes, but the silhouette stays the same […] You could say that fashion is no longer synonymous with design and designers. Or better still: it shows a new transformation of design, namely as contextualisation. Fashion is no longer organised around designers, but around brands, since these are much more capable of holding on to the idea of fashion as continuity.”

If fashion needs to change continuously but can never change dramatically, then there is a need for recognisable, ‘hardened’ fashion typologies, ones which, through their repetitiveness, produce the continuity the industry requires. These typologies form the basis for design iterations which constantly, ceaselessly, reinterpret, recontextualise and then re-reference the same type over and over. One ubiquitous style, the brogue, perfectly illustrates this contextual shift. The brogue is a shoe that originated around 1580 in the farmlands of Scotland and Ireland and was constructed using perforated, un-tanned leather, allowing water to drain out of the shoe when crossing wet terrain. The perforations, material and other style references linked to the brogue have changed only slightly since their inception, but the original function and even its cultural and physical placing (namely on men in the country) have been re-located completely. From the end of the 19th century the brogue was considered a formal business shoe, and from the 1920’s it was acceptable wear for women. You would now be laughed at if found trudging through a wet field in a pair. Although the shoe was not in fashion in the 1990’s, through its re-contextualisation it has yet again become a symbol of ‘newness’ for the industry.

So it seems that revolutionary change and innovation are not the aim of the fashion industry. Yet questions are raised as to whether re-contextualisation as a method is still relevant and desirable or up for a rethink in how and what it expresses and how it functions. When thinking about the reasons for a partial or complete overhaul of the use of fashion references, the following questions come to mind.

If the industry or discipline’s design methodology is to consistently re-format or mash-up existing fashion styles and types and is reliant on re-interpreting its own back-catalogue, could the industry become stagnant? One might also consider that the references to styles and details of garments are becoming less relevant to a generation brought up with the Internet as its primary source of knowledge. As we know, most Internet platforms have very lax methods of quoting sources, which gives rise to a lack of accountability and contextual understanding. Can this generation give new meaning by intricately mixing up styles and types when they don’t even know where these styles and types originated? Issues are also raised about the industry or discipline’s ability to be innovative and relevant outside of its own cultural milieu. While the fashion industry relies on exactly this mashing-up recipe to maintain stability and profitability, it may increasingly alienate fashion and fashion designers from sitting at the table with other creative disciplines who are addressing broad socio-political and cultural issues, and as a result are developing completely new things.
Another idea about fashion that is relevant in relation to the continuous use of fashion references, is the notion that fashion provides the ability to express identity. In the 20th century Edward Bernays, pioneer in the field of public relations and nephew of Sigmund Freud, proposed that you could link products to peoples’ emotional desires and feelings. This meant that a random object could become a specific powerful and emotional symbol to express your individual identity. While the method of consistent re-referencing and re-contextualising has produced plenty of complexity and nuances within the scope of fashion identities, this approach is not conducive to creating completely new fashion identities. According to journalist, curator and educator José Teunissen: “At this point we have realised that the idea that the body and clothing can communicate ‘individuality’ is an illusion: how unique can we really be in a branded world, with our G-star jeans, Gucci glasses and Louis Vuitton bags? But if we no longer wish to communicate our identity through our clothes, what are we actually communicating?”

These observations and questions led me to write the Planetary Catwalk brief for the UDK 3rd semester Fashion students. The premise of the project is the concept of a multiverse. Brian Greene, professor of mathematics and physics at Columbia University, bases the theory of multiverse on the idea that in an infinite cosmos, anything that can be out there, will be out there, many times over, with minor differences. That is, if ‘anything’ is based on a finite set of rules. Greene defends this concept through a wonderfully fashion-centric example, which he calls the Imelda Marcos wardrobe problem. With a finite amount of dresses and shoes (in Marcos’ case about 500 dresses and 1000 pairs of shoes), but an infinite amount of days, Imelda is going to have to repeat an outfit. If there is no end to space, the same might count for the universe, which would mean that out there, planets exist that are almost exactly the same as ours, with just a few differences.

The brief is effectively ‘set’ in this multiverse, and requires an imaginative leap for the students before they can get to designing. They are asked to conjure a planet in which a fashion industry exists not entirely unlike our own, but with crucial differences. These differences are the byproducts of the geological, ecological, social and political circumstances of the planet. As a result, the students are required to develop a design that caters to, or speaks of, or functions for, the planet and its citizens’ unique condition. If fashion is asked to represent the social, cultural and political spirit of a distant planet, then seasonality and self-reference become irrelevant. The students are asked to think broadly and to think long term. By emulating the methods of a science fiction writer, the parallel and the future are conjured up and in so doing, allow the students to imagine and propose alternative and future forms for the fashion industry.

The following are some of the specific questions we asked the students to consider: What does their planet look like, what is it made of, what is it like to live there, what social structure exists, and most importantly, what, as a result of these factors, do its inhabitants wear? Is the gravity on the planet strong or weak? Is the planet rich in a particular mineral or overrun by a particular animal or plant? What are the garments made from and how are they manufactured? How might fashion and its industry have developed on a genderless planet? Who produces the clothes and what do models look like? What clothing types, shapes and codes have developed? Ultimately, can fashion imagine itself having a broader agenda in terms of what it expresses and deals with? Could it imagine alternative means of expression and production? In other words, could fashion be about things other than fashion?

Fashion education has an important role in diversifying the thematic scope of fashion and challenging the workings of the fashion industry, and in particular its continuous referencing of its own details and styles. The habitual self- referencing hinders even imagining an alternative to the modes of design and production, and in so doing stunts fashion development. Although it’s important to teach students how the industry operates and how they can work within it, fashion education must also play a critical part within the discipline. It must encourage the questioning of industry methods and propose alternatives, so that fashion itself can be a more inclusive, inquisitive, culturally diverse and inspiring field.

// Quotes: Julia Fowler, The Long View, How Realtime Data is Reshaping the Fashion Business, interview by Vikram Alexei Kansara, www.businessoffashion.com, August, 2011
Speed-to-market: The elapsed time from order placement to arrival on the retail sales floor.
Amanda Massello, SEO (search engine optimising) Keyword Strategy for Fashion Ecommerce Websites: It’s All About Trends, www.searchenginewatch.com, April 5, 2013
Lead-time is the time spent from the design, the sourcing of the materials, the production of samples, the sales of the collection, the production and the final product launch in store.
Guus Beumer, Eternally Yours: Time in Design, ed. Ed van Hinte, 010 Publishers, 2004, p.250
As explained in the Adam Curtis’s documentary ‘The Century of The Self’, BBC 4, 2002
José Teunissen, Not A Toy: Radical Character Design in Fashion and Costume, ed. Vassilis Zidianakis, Atopos cvc, 2011, p.19
Brian Greene, The (Multi) Universe(s), Radiolab, August 12, 2008

YUNNAN (2013)

 

Yunnan // SS 2013// Grundstudium

Die chinesische Provinz Yunnan stand Pate für den Entwurf in diesem Projekt. Yunnan liegt im Südwesten Chinas und beeindruckt durch eine große geographische, vegetative und kulturelle Vielfalt bis Gegensätzlichkeit. Große Teile der Provinz liegen in unwegsamen Gegenden der Berge, Flusstäler und Urwälder. Aufgrund dieser Abgeschiedenheit konnte sich im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl ethnischer Minderheiten entwickeln, deren Kulturen und Traditionen noch heute erlebbar sind.

Die Teilnehmer in diesem Projekt setzten sich mit diesem von der westlichen Welt nahezu unbeeinflussten Kulturkreis auseinander und öffneten sich somit unbekannten Farb- und Klangwelten, lernten Materialien, Techniken, Stile und Eigenarten kennen und recherchierten wie, wodurch und wozu diese entstanden sind. Das Ergebnis dieser Recherche wurde zum Ausgangspunkt des eigenen Entwurfs und fand durch Übertragung in unseren zeitgenössischen Kontext seine Form. Als »Trägermaterial« diente Nesselstoff, der durch Bedrucken, Verfremdung, Ver- und Umformung den Transfer unterstützte.

Lehrende: Gast Prof. Kathleen König // HM Mads Dinesen // Julia Kunz // Silvia Schüller // Dorothée Warning

Studierende: Annika Albrecht // Marie Dietze // Hannah Friederike Fischer // Elena Gaus // Kai Gerhardt // Lilo Klinkenberg // Christoph Kragl // Lenny Murr // Mathilda Nilsson // Lisa Oberländer // Lisa Mareike Poethke // Hagar Rieger // Gabriela Guasti Rocha // Friederike Stanizek // Muyao Zhang 

Made in… Umbrien (2013)

 

Made in …  Umbrien // SS 2013 // Hauptstudium

Made in … Die Auszeichnung des Herkunftslandes wurde ursprünglich mit Beginn des industriellen Zeitalters zum Schutz einheimischer Waren in Großbritannien eingeführt, um auf Qualitätsminderungen der Importgüter aufmerksam zu machen und den Boykott ausländischer Waren zu vereinfachen. Was als Negativbezeichnung begann, entwickelte sich schnell zu einem Label, welches die Herstellungsqualität, Lohnverhältnisse, politischen Umstände, sowie das Respektieren oder Missachten von Menschenrechten des Produktionslandes auswies. Heute weist die Kennzeichnung auf ein komplexes System von weltpolitischen und -wirtschaftlichen Strukturen hin. Mit dem Erwerb von Produkten deren Herstellungsland eindeutig ausgewiesen ist, kann der Konsument eine bewusste Entscheidung treffen, die ihren Fußabdruck hinterlässt und demokratisch Einfluss nimmt auf weltwirtschaftliche Entwicklungen von Herstellungsprozessen.

Nicht zuletzt werden Verkaufspreise durch die Ausweisung des Herstellungslandes beeinflusst, aber auch begründet, was in globalisierten Herstellungsprozessen der heutigen Zeit, in welchen selten die Gesamtheit eine Produkts außschließlich an einer Produktionsstätte entsteht, kritisch betrachtet werden sollte.
Güter der Luxushäuser sind beinahe ausschließlich durch Ursprungsländer des innereuropäischen Raums ausgewiesen. Für den Konsumenten bedeutet das neben der versprochenen Qualität und den fairen Produktionsbedingungen auch den Eintritt in ein ausgesprochen hohes Preissegment.
Durch Umstrukturierungen der letzten Jahrzehnte innerhalb dieser Luxushäuser, inklusive des Zusammenschlusses zu massiven, einflussreichen Gruppen, wurde dieser Anspruch an die Qualität der Produktion mit dem Streben nach höchst möglicher Wirtschaftlichkeit angereichert. Die Geschichte und Tradition der Herstellung wurden maßgebliche Werkzeuge der Vermarktung, um teilweise horrende Preise zu rechtfertigen. Auf die Frage, was denn so attraktiv an der Welt der Luxusgüter gewesen sei, antwortete Bernard Arnault, Generaldirektor der LVMH Group, dass der Luxusmarkt auch Luxusmargen erlauben würde.

Die Unsicherheit, der Mangel an Vertrauen, die durch die poröse Integrität des Produktes ausgelöst werden sind maßgebliche Faktoren die das Verhalten der Konsumenten beeinflussen könnten.

Wohin orientieren wir uns als Gesellschaft, als Konsumenten? Wo stehen wir momentan, wenn wir uns nach Luxus sehen? Welchen Mangel erfahren wir, um etwas luxuriös zu empfinden? Sind es die 20 Kaschmirziegen, deren Unterhaar für einen Mantel benötigt werden oder sind es Handarbeiten, welche die Produktionsdauer eines Kleidungsstücks wesentlich verlängern und somit dessen Produktionsmenge wesentlich mindern? Sind es intelligente gestalterische Referenzen oder ein Bild von Tradition und Geschichte? 
Wo möchten wir uns als Gestalter positionieren? Welchen Einfluss, welchen Fußabdruck möchten wir hinterlassen? Was bedeutet für uns der Produktionsstandort Europa? Welche Position wird von uns innerhalb der globalen Produktion eingenommen?

Längst sind es nicht nur ästhetische und modehistorische Aspekte, sondern auch bewusste Entscheidungen zum Produktionsablauf und Ressourcenmanagement, die einen zeitgenössischen Entwurf ausmachen. Umbrien in Zentralitalien spielt innerhalb Europas eine wesentliche Rolle bei der Produktion von luxuriösen Kaschmirprodukten. Produktionsstätten und deren Größe rangieren zwischen intimen, traditionellen Familienbetrieben mit Exklusivproduktionen für Pariser Luxushäuser und ganzen Dörfern, deren Haupteinkommen die Kaschmirherstellung ist. Umbrien und die Auseinandersetzung mit der Region soll in diesem Projekt ein Hauptfokus sein. Außerdem sollen persönliche Antworten auf den Begriff Luxus gefunden werden. Es soll eine grafische Kollektion von 10 Outfits entstehen aus welcher mindestens 2 Outfits mit einem Hauptaugenmerk auf Kaschmirstrick- und -gewebegestaltung realisiert werden.
Das Projekt wird den Umgang mit dem Material Kaschmir und dessen Einsatz in Strickwaren und in der Konfektion / Gewebe trainieren.

Unterstützt wird das Projekt vom Projektpartner „Centro Estero Umbria“ und den Kaschmirherstellern der Region Umbrien. Im Mai wird eine Kurzreise nach Umbrien für alle Projektteilnehmer zum Kennenlernen der Hersteller und der industriellen Produktion von Kaschmirprodukten in Umbrien stattfinden. Zudem wird das Centro Estero Umbria den „Umbria Cashmere District Award 2013“stiften. Die Gewinner erhalten einen Praktikums-Aufenthalt im Juli bei einem umbrischen Kaschmirhersteller. Es ist angedacht, dass die Gewinner während ihres Aufenthalts den von der Jury prämierten Entwurf industriell umsetzen können. Zudem erhalten sie Praxiserfahrung in Bereich der industriellen Herstellung auf sehr hohem Material- und Qualitätsniveau und Kontakte zu Herstellern.

Lehrende: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // GD Lars Paschke // Stefan Hipp // Veronika Gross

Studierende: Ulf Brauner // Sarah Effenberger // Thies Meyer // Venus Nemitz // Sean Neubauer // Nick Norten // Hyun-Gyung Shin

 

Sponsored by Umbria Trade Agency and Cariaggi
http://umbriacashmeredistrictaward.it/wordpress/ucda14-due-giorni-alla-premiazione/

 

// AUSFLUG NACH UMBRIEN

Black and White (2014)

 

Black and White // SS 2014 // Grundstudium

Bekleidung anderer Kulturen ist faszinierend. Die Art und Weise des Umgangs mit Form, Materialund Herstellung von Bekleidung in anderen kulturellen Räumen ist Ausgangspunkt vieler modischer Kollektionen. Bekleidung anderer Kulturen ist somit ein Teil unseres kulturellen Bekleidungsarchivs. Sie wird dann zum Teilhaber an einem Prozess von modischem Neu-Entstehen, wenn wir als Designer Zusammenhänge zwischen vermeintlich nicht zusammenhängenden Formen aufzeigen und die Konfrontation mit der Bedeutung von Existentem in seiner Neuinterpretation suchen. Jeder Studierende entwickelte zwei Outfits, in denen sich die westliche mit einer afrikanischen Kleiderkultur in einer modischen Neuinterpretation verbinden. Ein drapiertes Element wurde mit einem konstruierten Element eines Sakko / Blazer verknüpft. Bei freier Materialwahl wurden Kontraste in der Farbgebung durch das Arbeiten mit Schwarz, Weiß und Grautönen erzeugt.

Lehrende: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // GP Philipp Rupp

Studierende: Aicha Abbadi // Julia Bajanova // Nicolas Fischer // Laura Hansen // Katharina Heckmann // Kasia Kucharska // Claudia Lausegger // Katharina Lutat // Florian Mathé //Tuan Nguyen // Eric Schieler // Bianca Schurina // Laura Stellaci // André Törner // Wanda Wollinsky

CONTEMPORARY CRAFTS (2014)

Contemporary Crafts // SS 2014 // Hauptstudium

„Contemporary Crafts“, das Handwerk als Entwurfsstrategie

Kunst, Handwerk, Modedesign …. Eine Kette von Begriffen, die Unbehagen auslöst. Kunst ist kein Modedesign. Modedesign ist kein Handwerk. Handwerk keine Kunst.
Und doch, könnte nicht das Erlernen einer handwerklichen Spezialisierung und deren Weiterentwicklung der Ausweg aus dem kopiergetriebenen Kreislauf der Fast Fashion sein?

Wir sprechen jedoch von einer neuen Generation von Handwerk gepaart mit theoretischer Präzision und designpolitischer Haltung, einer Neuerung der Handwerkstechniken und deren Einsatz gekennzeichnet durch Experiment und geschichtlicher Auseinandersetzung.
Es ist ein Gegenentwurf zum Design über elektronische Datenverarbeitung – der intuitiven Hölle von Touchscreen und Touchpad, abhängig von menschlichen Kompromissen in Programmiersprache und endloser elektronischer Energielieferung.

Was unterscheidet nun aber das Handwerk von der Kunst? Das Kunstwerk benötigt für seine Existenz die Herstellung. Somit ist seine Entstehung, sei es in seiner physischen Form oder als Resultat von Codes im Digitalen, unmittelbar abhängig vom Handwerk, dem Beherrschen einer Technik. Dabei fällt es schwer die Trennlinie innerhalb des Prozesses eindeutig zu kennzeichnen. Es ist vielmehr die gelungene Interaktion zwischen Idee und Herstellung, die hierbei zum Resultat führen.
Nach Richard Sennet lässt sich aus geschichtlicher Perspektive ein hauptsächlicher Unterschied in der Veränderung des Anspruchs an den Künstler im Vergleich zum Handwerker ausmachen. Waren die Werkstätten der mittelalterlichen Zünfte noch von einem Ehrenkodex geprägt und versprachen ein Produkt vergleichbarer Qualität unabhängig vom Produktionsstandort, so unterschieden sich die Künstlerateliers der Renaissance durch die eindeutige Identifizierbarkeit, durch ihre Originalität, die Subjektivität des Künstlers.
Originalität ließ plötzlich etwas Neues entstehen, wo vorher nichts war im Gegensatz zur stetigen und langsamen Entwicklung des Handwerks in den mittelalterlichen Zünften.

Ähnlich dem Künstler ist es auch dem Modedesigner ein Anliegen durch Originalität ästhetische und perspektivische Neuerungen hervorzubringen.
Im Unterschied zur Bekleidung benötigt Mode allerdings den Kontext und ist somit immer auch in ein System aus Querverweisen und vestimentären Kommentaren gebettet. Barbara Vinken schrieb dazu ihr bekanntes Zitat „Mode ist nicht gleich Kleidung. Sie ist vielmehr ein Kommentar in Kleidern über Kleider.“
Neben der Neuerung durch Originalität ist also auch die Konversation ein wichtiger Bestandteil des Modedesigns. Denn durch die Weiterentwicklung bestehender Kleidungsstücke, durch die Bezugnahme auf Kleiderkontexte, selbst durch die Wahl von Farbe, Struktur und Material kommentiert der Gestalter auch immer ein bestehendes System, welches gesellschaftliche Akzeptanz genießt und verändert dieses somit allmählich.

Grundsätzliche Techniken wie Drapage, Schnittkonstruktion und Nähen sind momentan unabdingbares Handwerk bei der Umsetzung von Entwürfen.
Das notwendige Handwerk sollte aber im Projekt Contemporary Crafts weniger von Interesse sein. Interessanter war die inhaltliche Bedeutungsverschiebung, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung geschah und sich eventuell momentan einer weiteren Verschiebung unterzieht und einem neuen Diskurs widmet.
Die Einführung von Maschinen, die ganze Handwerke nicht mehr notwendig machten, erlaubte ein Überdenken des Handgefertigten. Das Konzept der Handarbeit ist nach Bruce Metcalf somit eine Erfindung der Moderne. Die Arts & Craft Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts war eine Reaktion auf Massenproduktion und stellte sich den Zuständen der Arbeiter in Fabriken und dem Kapitalismus entgegen. Somit steht auch heute noch das Handgefertigte für ein personalisiertes Objekt und als Opposition zur Anonymität der Massenproduktion.

Um die Verschiebung heute verstehen zu können, müssen wir uns die Repräsentation von Mode online betrachten. Der digitalen Repräsentation von Bekleidung in online shops fehlt die Haptik. Materialien werden haptisch unnachvollziehbar und wir können ausschließlich über unser Gedächtnis auf eine mögliche Haptik schließen. Auch dem inflationären Nutzen von Digitaldruck auf Stoffen, möchte man beinahe entnehmen, dass die Wahrnehmung von Mode sich ausschließlich auf die Wahrnehmung des Bildes, der Abbildung reduziert. Wenn wir davon ausgehen, dass Mode auf eine Abbildung reduziert wird, betritt die Abbildung nun unsere Wirklichkeit. Das RGB Bild tritt aus dem Bildschirm und wird der CMYK Druck unserer Bekleidung. Um sich dieser transparenten, günstigen und somit kopierbereiten Methode zu entziehen, scheinen gerade Handwerk und Handarbeit geeignet. Das Detail wird wichtiger Moment der Realisation, die haptische Erfahrung wieder ein essentieller Bestandteil der Wahrnehmung von Bekleidung.

Das Institut für experimentelle Bekleidungsgestaltung der UdK wie es heute vertraut ist, entstand aus der Umstrukturierung der Meisterschule für das Kunsthandwerk, welche der Fortbildung von jungen Handwerkern seit Ende des 19. Jahrhunderts diente. Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts änderte sich der Fokus der Institution auf die Herstellung von Industrieformen und fokussierte sich von nun an stärker auf die Entwicklung von Design, als auf das Erlernen eines Handwerks.

Aber auch heute spielen die umfangreichen Werkstätten in der Ausbildung eine zentrale Rolle. Die direkte Integration der modenahen Werkstätten wie Weberei, Nähwerkstatt, Strickwerkstatt, sowie Siebdruckwerkstatt/Färberei sind fester Bestandteil des Studiums und die entsprechenden Techniken kommen in den Entwurfsprojekten aller Semester zum Einsatz. Aber auch modefernere Techniken, wie Porzellanbrennerei, Metallverarbeitung und 3D Druck werden von Studierenden in ihre Arbeiten integriert. Es ist essentiell notwendig für die Ausbildung neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Modedesign und der zeichnerischen Entwicklung von Entwürfen, Techniken und Handwerk zu erlernen. Alle Entwürfe der Studierenden werden eigenhändig hergestellt. Das Institut für Bekleidungsgestaltung unterscheidet sich hierdurch maßgeblich von anderen Institutionen.

Im Entwurfsprojekt Contemporary Crafts setzten sich die Studierenden mit einer von ihnen gewählten Handarbeit, einem Handwerk oder einer Technik auseinander, recherchierten diese nach Herkunft und Geschichte und entwickelten sie in Kombination mit Strick weiter zu einem Outfit. Eine projektintegrierte Reise an Strickwerkstätten in Umbrien, Italien, gab den Studierenden Einblick in die Herstellungskette von Kaschmirstrickwaren.

Die Projektteilnehmer werfen in ihren Arbeiten verschiedene Fragen auf.
Annika Albrecht, die sich mit der Hutmacherei, insbesondere von Filzhüten beschäftigte, entwickelte ihr gesamtes Outfit aus einem opulenten, ausladenden Hut. Der Hut als Kleidungsstück war ihr Entwurfsziel. Durch die Verbindung von verschiedenen Materialien mithilfe von Nadelfilz verwischt sie jegliche von Sehgewohnheiten geprägte Trennlinien der Bekleidung und erschwert eine Orientierung im Outfit. Die Bekleidung wird eine Geste, eine Bewegung von Material am Körper in einer Silhouette, die an Abendbekleidung erinnert.
Ayscha Zarina Omar hingegen hinterfragt in ihrem Entwurfsprojekt den gesamten konventionellen Herstellungsprozess und das Wissen um Herstellungtechniken. In ihrem Verständnis der Zukunft überlebt kein Wissen außer dem unmittelbaren Kontakt mit industriell gefertigter funktioneller Bekleidung und naiven Mitteln zur Herstellung von Kleiderstücken. Sie überspringt den gewöhnlichen Prozess der Herstellung einer Nesselprobe, sondern arbeitet unmittelbar am Original und macht durch aufwendige vielfarbige Handstiche auf Veränderungen und den somit vollzogenen Prozess aufmerksam. Unter diesen Kleidungsstücken befindet sich Strickbekleidung, die sich an anatomischen Formen der functional wear orientiert.

Das Projekt ist mit Unterstützung der Umbria Trade Agency und den mehreren teilenehmenden Firmen entstanden. Innerhalb des Projekts konnten die Studierenden somit an einer Studienfahrt an kaschmirverarbeitende Betriebe im italienischen Umbrien teilnehmen.
Die Studierenden haben in Italien ihre Konzepte den Designern der Betriebe vorstellen können. Die Arbeit in Umbrien findet in im globalen Vergleich kleinen, aber von Qualität und Tradition geprägten Produktionsstätten statt. Italien war durch die späte und nur teilweise die Landbevölkerung erreichende Industrialisierung im späten 19. Jh auf die handwerkliche Herstellung ökonomisch angewiesen, und konnte somit eine lange Tradition von Handwerk aufrecht erhalten, die im Zuge technischer Neuerungen weiter ausgebaut wurde. Das Handwerk wird hier nicht nur angewendet sondern entwickelt.
Die Werkstätten bildeten in diesem Projekt einen sozialen Raum der Annäherung, wo die zeitgenössischen Fragen der Studierenden auf die Expertise der Strickdesigner trafen.
Das Handwerk als solches konnte somit weniger als Mittel zum Zweck, sondern als essentieller Bestandteil und Ausgangspunkt für den Entwurf, als Strategie der Differenzierung des Designs von schnell reproduzierbaren Methoden erlebt werden. // von GD Lars Paschke

[1] Sennet, Richard. Handwerk. Berlin: Berlin Verlag Taschenbuch, 2009.
[2] Vinken, Barbara. Mode nach der Mode: Geist und Kleid am Ende des 20. Jahrhunderts.  Frankfurt a. M.: Fischer Verlag, 1993.
[3] Metcalf, Bruce. ‘Contemporary Craft: A Brief Overview.’ Contemporary Craft: History, Theory & Critical Writing. Jean Johnson. Toronto: Coach House Books and Harbourfront Center, 2002.
[4]  Rossi, Catharine. Crafting Modern Design in Italy, from Post-War to Postmodernism, PhD Thesis: The Royal College of Art, 2011, London.

 

Lehrende: Prof. Marloes ten Bhömer // KM Franziska Schreiber // GD Lars Paschke

Studierende: Annika Albrecht // Gesine Försterling // Lilo Klinkenberg // Lisa Oberländer // Ayscha Zarina Omar // Anna Phebey // Friederike Stanitzek 

 

// Sponsored by Umbria Trade Agency and Cariaggi

http://umbriacashmeredistrictaward.it/wordpress/intervista-a-marloes-ten-bhomer-per-ucda14/
http://umbriacashmeredistrictaward.it/wordpress/ucda14-due-giorni-alla-premiazione/

 

//Nominated for the award: Lisa Oberländer

Lisa Oberländer work in progress

 

P1ON33R2020L@B – The Laboratory’s Manifest (2014)

 

 

P1ON33R2020L@B // WS 2013/14 // Hauptstudium

The concept of our project is a fashion lab with a main focus on new creative experiments. A thorough but exciting research for alternative fashion statements. The subject or message can be freely chosen, depending of your personal interest, motivation or sensibility. The standard is the creation of an innovative avant-garde design, an alternative translation of a personal point of view, accurate to our current times or visionary to a possible future. See the world that surrounds you in an objective way, unprejudiced and make your personal interpretation. Leave mainstream moods behind and express your authentic remarks or feelings through your creation. Do some reflexion about fashion, about society, art,  industry, climate, politics, ethics,…

What would you change in your wildest dreams? Dare to follow your most open-minded and outspoken creative imagination and let’s do some research about how we can visualize, develop and translate your proposal into a fascinating new fashion approach. Feel free to invent other forms or shapes, play with proportions, reconsider materials or fabrics, develop alternative techniques, create another kind of beauty, a different reality, a new look for our world … New rebels proposing amazing and intriguing options, alternative answers to actual questions, beyond safe conformism and fearless for possible controversy. Pioneers, ready to remove standards! We refer to the sparkling and revolutionary early twenties of last century : the birth of modernism, cubism, dadaïsm, russian avant-garde, the triadic ballets, Gropius, Piet Mondrian, Oscar Schlemmer,…

A totally new and ground-breaking avant-garde design, with a huge impact on the entire society during the following decades, was created in that period. 100 years later we still consider these amazing creations as ultra modern. This is an appeal to connect with the spirit of this those early pioneers of modern design. Not to repeat or to copy their great visions, but a tribute to their work and visions. Motivated by their inspiration, we can make the next creative move. Beside the experiments we have to focus on an effective, relevant and clever visualization, communication and presentation of this artwork.

How to create a universal and open-minded frame around this creation, a multi functional social network? The impact of an artwork is more relevant when it is supported by a team, contributors with diverse but complementary disciplines. A creative and bright use of all new communication technologies are a challenge. Also in this field we can make a relevant difference and become reel trendsetters with a different démarche. A unique communication method will give us access to the global platform, it will maximize the basis and influence of your design. We invite you to create an astonishing and stunning art-work, to become the next pioneers in fashion design, inventors of a new avant-garde of the early twenties of the 21st century. // von GP Jurgi Persoons

 

Lehrende: GP Jurgi Persoons // GD Lars Paschke

Studierende: Annika Burmester // Elisabet Puhlmann // Hagar Rieger // Momme Ries // Muyao Zhang

PUR (2014)

 

PUR // WS 2013/14 // Hauptstudium

Minimalistische Methoden sind gestalterische Basis wichtiger zeitgenössischer Modedesigner. Neben der funktionellen Einfachheit stehen heutzutage bei vielen dieser minimalistischen Gestaltungskonzepte die ästhetische Qualität und der  Wunsch nach zeitlosem Design zentral. Dieses Streben nach der Ausgewogenheit zwischen Archaik und Moderne führt minimalistische Gestalter an die Grenzen der Mode. Zeitlos zu gestalten verlangt, sich von Referenzen zu verabschieden, sich jenseits von zeitlichen Zuordnungen zu positionieren. Für den Modedesigner bedeutet dies einen großen Balanceakt zu wagen zwischen Form, Proportion, Farbe, Material und natürlich dem Körper, der für sich zwischen Gender und Gesellschaft schon so referentiell verortet ist. Fünf Studierende haben sich mit der Reduktion als ästhetisches Gestaltungsprinzip in ihren Projekten beschäftigt. Mit selbst auferlegten Limitationen in Form, Materialität, Farbe oder Proportion haben sie in ihren Konzepten den Versuch gewagt, maximale gestalterische Möglichkeiten frei von direkter referentieller Kategorisierung zu erzielen. Eine Methode, die nicht nur Mut zum Weglassen, sondern auch den zum Hinzufügen braucht. Jedes Detail muss überdacht werden und scheinbar Unwichtiges wird für den Entwurf essenziell. So wurde Kleidung dekonstruiert, um Grenzen des Sichtbarwerdens von Kleidung zu gestalten. Schnittkonstruktionen mit anderen Masssystemen wurden entwickelt, die die Körperproportionen anders erfahrbar machen und auch das Tuch, Ursprung unserer Kleidung, wurde in seinen dreidimensionalen Möglichkeiten am Körper erforscht. Durch kontinuierliche Reflexion und Präzision sind ihnen überzeugende Ergebnisse gelungen. Eine Auswahl ist auf der Schau 14 zu sehen.

Lehrende: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // KM Mads Dinesen // KM Jana Patz

Studierende: Marie Akoury // Kai Gerhardt // Friederike Haller // Nora Maas // Lenny Murr 

MAXIMILIAN RIEDLBERGER

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

hyperchondria of the heart // 2013 // Bachelorarbeit Modedesign

In der Gegenwart, in der dem Individuum mehr und mehr droht durch Homogenisierung auf kultureller, sozialer als auch ästhetischer Ebene seine Individualität zu verlieren, entsteht ein neues Bedürfnis nach Wertigkeit und Beständigkeit. Eine nostalgische Krankheit breitet sich aus und äußert sich in einer Sehnsucht nach Vergangenheit, von Svetlana Boym in „The future of Nostalgia“ als Wunsch „for the impossibility of mythical return, for the loss of an ‚enchanted world‘ witch clear borders and values.“ beschrieben.

Die rapide technische Entwicklung, die zu einem Fokusverlust in der heutigen Gesellschaft beiträgt, ermöglicht es uns aber auch immer stärker, der Realität durch virtuellen Raum zu entfliehen. So wird es dem Individuum ermöglicht, eine nostalgische Utopie für die Zukunft zu erschaffen, indem es sein bestehendes Umfeld durch Virtualität kontinuierlich in seine idealisierte, subjektive Vorstellung von Vergangenheit verwandelt.

Meine Kollektion bewegt sich genau in diesem ambivalenten Bereich einer uniformen, technischen, kühlen Ästhetik der Gegenwart und einer zeitlosen und klassischen Vorstellung von Schönheit, die vom vergangenen Jahrhundert erzählt.

Dabei spielen ikonische Gegenstände, wie die Kelly Bag, Couture Kleider und die Chanel Jacke die größte Rolle, da sie am stärksten Beständigkeit symbolisieren, Assoziationen wachrufen und die Fähigkeit haben Geschichte zu erzählen.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Stefan Hipp

TERESA FAGBOHOUN

 

hail to the queen // 2013 // Diplomarbeit Modedesign

Wie sehen mächtige Frauen aus? Beim männlichen Geschlecht setzt der Anzug den Standard und scheint die angemessene Balance zwischen erotischer Attraktivität und offizieller Förmlichkeit zu halten.

Frauen in mächtigen Positionen haben, nicht zuletzt durch gesellschaftliche Paradigmen gestützt, keinen festen bekleidungstechnischen Standard. Rasch bilden sich öffentliche Meinungen, wann eine Politikerin, o.ä., zu freizügig, weil sexy und wann zu prüde, weil hochgeschlossen, aussieht. Auf der Suche nach „funktionierenden“ Outfits hat mich die Garderobe von Queen Elisabeth II. in ihrer ungewöhnlichen Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit, Konservativität und Ironie, Wagemut und Prüderie, Würde und Absurdität, am meisten fasziniert.

HAIL TO THE QUEEN verbindet die widerspruchslose, höfliche Weiblichkeit mächtiger, konservativ anmutender Frauen mit der rotzfrechen „Anti“-Attitüde harter Mädchen wie Aaliyah , TLC oder Missy Elliott, die durch Oversized und Jungs– Attribute in ihrer Kleidung ein alternatives Bild ihres Geschlechts zeichnen. Diese entgegengesetzten Konzepte des Femininen formen die Ikone der Kollektion: gleichzeitig konservativ, altmodisch, kindlich, naiv und subversiv.

Das Design der heutigen High Fashion befindet sich in einer Situation, in der stilstiftende Bekleidungsmerkmale sinnfrei und grenzüberschreitend eingesetzt werden – Traditions – und Tabubrüche werden derart ausgereizt, dass sie keine Innovation mehr darstellen, die Authentizität von Inhalten verschiebt sich.

HAIL TO THE QUEEN tritt einen Schritt zurück und beschäftigt sich mit dem eigentlich vergangenen Moment strenger Codes in der Damenmode, um gleichzeitig über diesen spielerisch hinauszugehen.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Gast Prof. Sebastian Fischenich

// fotos: Michael Mann
// model: Ida (M4)

SIBEL CELIK

 

unifemme // 2013 // Bachelorarbeit Modedesign

Vereinheitlichung Weiblichkeit / Männlichkeit = Unisex
Vereinheitlichung Weiblichkeit / Weiblichkeit = ?

Die Kollektion Unifemme ist eine kontextuelle Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen von Weiblichkeit. Eine Ansicht bezieht sich auf den Westen, genauer gesagt den Westen der 50er Jahre, der geprägt war von extrem konstruierter Kleidung. Mode war Architektur: Um den Körper der Frau wurden künstliche Kurven kreiert, die eine vollkommene Form suggerieren sollten. Dieser dogmatischen Tendenz folgend ordnete sich der Körper willenlos der Kleidung unter- und mutierte so, trotz seiner human bedingten Vielschichtigkeit, zum einheitlichen Objekt. Kleidung wurde Uniform.

Ein weiteres ganz anderes Szenario entwirft die muslimische Kultur. Vor dem Hintergrund, den weiblichen Körper vor der Öffentlichkeit komplett zu verneinen, wird Kleidung als äußere Hülle verstanden, die keinerlei Anzeichen auf die persönlichen, physischen Eigenheiten verrät. Der Körper ist ein Geheimnis und wird versteckt. Nur der private Raum gestattet Einblicke.Ihm wir deshalb an dieser Stelle auch eine besondere Bedeutung beigemessen, da er der einzige Ort ist, an dem das Innere nach außen treten darf.

Liest man diese beiden Darstellungen, so tun sich diverse Fragen auf: Wo sind die Unterschiede? Wo die Gemeinsamkeiten? Wie können diese beiden, doch so gegensätzlichen Frauenbilder zusammen eine symbiotische Beziehung eingehen? Wie kann die konträre Methodik zur Verhüllung vereinheitlicht werden? Wie können Kleidungsschichten stark verhüllen, aber dennoch den Körper abformen? – Unifemme begegnet diesen Fragen mit Lösungsvorschlägen.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke

// fotos: Dan Beleiu

// model: Charleen (Izaio)

JOHANNA BOSE & RAPHAEL GUILLOU

 

who made them? // 2013 // Diplomarbeit Modedesign

Kennzeichnend für die gegenwärtige wirtschaftliche Situation der Modebranche ist die ökonomische, geografische und administrative Trennung der Konzeption, Produktion und Konsumtion von Kleidung, die Tatsache, dass Kleidung fast ausschließlich in Niedriglohnländern vor allem des asiatischen Raumes produziert, in den westlichen Industrieländern aber konzipiert und konsumiert wird. Neben dieser räumlichen Trennung der einzelnen Fertigungsschritte spielt die fortschreitende Automatisierung der Produktion für die Konfektionierung der Mode eine ausschlaggebende Rolle.

Obwohl der gesamte Herstellungsprozess eines Kleidungsstücks über viele Länder verteilt sein kann, finden sich in der Form oder im verwendeten Material davon keine Spuren. Man sieht den Kleidern nicht an, woher sie kommen, wer sie gemacht hat oder wie sie gemacht wurden.

»Who Made Them?« – die Frage, die zum Leitmotiv unserer Kollektion wurde, zielt auf Menschen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, auf ihre Arbeit und ihren Beitrag, auf ihre Fertigkeiten, auf die Bedingungen ihrer Arbeit. Ihr besonderes Können hat unsere Arbeit geprägt. Die meisten von ihnen sind Handwerker. Sie haben Stickereien für uns ausgeführt und Teppiche geknüpft.

In alle Kleidungsstücke sind Label eingenäht, die von menschlichen Augen nicht gelesen werden können. Es sind QR-Codes. In unserem Fall speichern sie die Anweisung eine Internetseite zu öffnen: www.whomadethem.com. Dort finden sich Texte, Bilder und Filme über die Kleider und darüber, wer an ihrer Herstellung beteiligt war, wer sie gemacht hat.

Einmal haben wir den Code aus unzähligen weißen und schwarzen Perlen in Indien sticken lassen. Die mit handwerklicher Präzision ausgeführte Arbeit wirkt wie ein Symbol der wechselhaften Bedingtheit und Gegensetzlichkeit von Industrie und Handwerk.

Betreut von:  Prof. Grit Seymour // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Silvia Schüller

// fotos: René Fietzek
// models: Karl (M4), Anabelle (Izaio)
// hair & make- up: Ewa Cervena

NAN LI

 

call of beauty // 2013 // Bachelorarbeit Modedesign

Funktion, Disziplin, Erfolg – in der heutigen Leistungsgesellschaft sind die Anforderungen an das Individuum klar von einem Wertehorizont der Macht und Stärke geprägt. Für Feminität ist kein Platz mehr in unserem beschleunigten, rationalen und technologisierten Alltag. Werte wie Emotionalität, Romantik und Tradition haben bizzarerweise einen negativ „weiblichen“ Beigeschmack bekommen.

In meiner Kollektion hinterfrage ich Attribute, die wir heutzutage intuitiv mit Schwäche bzw. Stärke assoziieren. Es entsteht eine reine Jugendkultur für Mädchen, welche mit einer übersteigerten Inszenierung ihrer Sinnlichkeit und Zerbrechlichkeit provozieren- gipfelnd im Bild der Braut als Vollendung alles Weiblichen. Auf der einen Seite steht das weiße Kleid für das bedeutungsvollste und romantischte Kleidungsstück in der Wunschgarderobe jedes kleinen Mädchens. Andererseits assoziieren wir mit ihm auch immer Abhängigkeit und Passivität.

Das Sportive und Maskuline des urbanen Kleidercodexes wird durch voluminöse Klettelemente gebrochen, denn bei Hochzeitskleidern –  und bei der generellen Idee der „Traumhochzeit“ – spielen Dekoration und Tradition die Hauptrolle.

In dieser neuen, überromantischen, -zärtlichen, und -sinnlichen Uniform ziehen meine Mädchen in den Kampf gegen die Regeln und Erwartungen unserer erbarmungslosen Gesellschaft.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Stefan Hipp

// fotos: Nicolas Contor
// model: Lysanne Geller (Mega)

EVELYN SITTER

 

Treuen // 2013 // Diplomarbeit Modedesign

Dem Verfall wohnt ein Zauber inne. Niedergang und Dekadenz dienen in der Kollektion als Vorantreibende Inspiration. Auf der Suche nach ihrem Reiz entstand ein erstes Rechercheprojekt im ehemaligen vogtländischen Textilgebiet Sachsens. In Zusammenarbeit mit Sophie Schulz und Maria von Mier entdeckten wir eine überraschende Fundgrube hinterbliebener Materialien in wuchernder Natur im „Volkseigenen Betrieb Tücherweberei Treuen“. Durch Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitern ergab sich schließlich eine starke emotionale Bindung zu den einst so fremden und kalten Hallen. Der Ort, die Reise, die Erlebnisse und Fundstücke im alten und neuen Kontext dienen als Inspiration der Kollektion. Ein Dégradé der zunächst klassischen Abenteuerreise zur geschichtlichen Dokumentation, zwischen Neugier, verlorener Fremde bis hin zur kleinstädtischen Enge. Besonders im Vordergrund stand die Endwicklung handgewebter Stoffe, die ich in Anlehnung gefundener Materialproben am Webstuhl selbst herstelle.

Diese Handarbeit zitiert die damalige, und ist für mich auch Ausdruck meines Wunsches, als Designer die Herkunft meiner Materialien zu kennen und bestenfalls selbst zu gestalten. In blühenden Farben zeigen sie die Lebendigkeit, die sich in der verfallenen Ruine entdecken ließ. Mit matt leuchtenden Keramikgarnen entstanden zeitgemäße Neuauflagen, Materialmixe und Brüche.

Die unterschiedlichen Ebenen des Projektes sammeln und schichten sich in der Kollektion. Es entstanden kollagenhafte Silhouetten mit kontrastreichen Materialien, zwischen glänzendem Outdoornylon und organisch pulsierenden Geweben, von körperfremden freien zu körpernahen formenden Kleidungsstücken.

// www.evelynsitter.com
// 

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Christina Klessmann

// fotos: Dan Beleiu
// model: Anouk (viva)
// hair/ make-up: Verena Lindauer

EMILIA PFOHL

 

Hermann // 2013 // Bachelorarbeit Modedesign

In Hermanns Leben ist jeder Tag gleich. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, der Zufall existiert nicht. Hermann ist pflichtbewusst, sanftmütig, sparsam, fast schon geizig, ein wenig scheu und ängstlich, aber zugleich sonderbar sympathisch. Beim Passieren des Bürgersteigs vermeidet er, auf die Zwischenräume der Gehwegplatten zu treten, alle Treppenstufen müssen beim Erklimmen gezählt werden. Seine perfekt gebügelten Hemden haben Knickfalten in quadratischer Form, die auf ein Stapelsystem in seinem Kleiderschrank schließen lassen.

Doch die stupiden Abläufe seines Allltags  nehmen immer größeren Raum ein und lassen ihn abstumpfen. Er beginnt in eine Traumwelt zu driften, frei von Struktur und klaren Regeln.Geordnete Realität trifft auf unvorhersehbare, unberechenbare Fiktion.

Im Laufe der Kollektion entwickelt sich Hermanns Flucht aus seiner geordneten kleinbürgerlichen Realität zum Albtraum. Er verliert die Kontrolle über sein geordnetes Leben. Die tief in ihm schlummernde dunkle Seite seines Ichs tritt hervor.

Die Entwürfe stellen die verschiedenen Stadien des Realitätsverlustes dar. Das schleichende Überkommen einer fiktiven, unberechenbaren, unaufhaltsamen Macht legt ihren Schleier über die Realität. Material und Farbwahl unterstreichen den Kontrast und sorgen für klare Abgrenzung zwischen Realität und Fiktion. Unschuldiges beige trifft auf unergründliches tiefschwarz. Materialschichten und Fransen mit Eigenleben und Bewegung treffen auf konstruierte statische Kleidungsstücke, die durch asymetrische Cuts aufgebrochen werden. Das Bild der Kollektion ist geprägt von einer unaufhaltsamen Schattenseite, die ihren Träger zunehmend einnimmt.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Mads Dinesen // Stefan Hipp

// fotos: Dan Belieu

// model: Sammy (M4 Models)

CORINNA DEHN

 

the man in me // 2013 // Diplomarbeit Modedesign

Ich verstehe meine Identität als kontinuierliche Suche und Prozess. Geschlecht als vermeintlich
stabile Größe kann Momente der Gleichzeitigkeit dessen beinhalten, was wir als männlich oder
weiblich kategorisieren. Wir beschreiben Objekte meist als männlich oder weiblich. Meine Kollektion ist die Suche nach
einer positiven Art der Gleichzeitigkeit von Gender.

Zwei Musen inspirieren die Kollektion: Eine Diva als eleganter Mythos von Weiblichkeit, die sich
durch Opulenz und Grazie auszeichnet, und eine männliche Attitüde der kultivierten Formlosigkeit
und Lässigkeit, ein Misfit. Alle Kollektionsteile beinhalten Zitate beider Lebenswelten: es kollidieren vermeintlich weibliche
Elemente wie Drapagen, Perlenstickerei, große Schmuckstücke oder Pannesamt mit männlich
konnotierten Zeichen wie Funktionalität, Sportlichkeit und Gelassenheit. Die Outfits schwanken
zwischen Drama und lässig, dazwischen bequem oder komplex zu sein, zwischen Mythos und
Mainstream und zwischen dem Anspruch eines fertigen Ensembles und der Idee einer spontanen
Garderobe.

Die Kollektion ist für mich zu gleichen Teilen männlich und weiblich— nicht nur, weil ein Mann und
eine Frau sich begegnen, sondern auch, weil es eine sehr weibliche Strategie ist, sich an Elementen
der Garderobe des anderen Geschlechts zu bedienen. Die Outfits sind für mich eine gute
Verbindung dessen, was mich an Weiblichkeit fasziniert und inspiriert und dem, was ich an Männlichkeit
schätze.

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Jana Patz

// fotos: Rebecca Naen  
// models: Jonas Wolfgang, Timo Schmitt, Fritz Adamski

Sarah Effenberger

 

Tugend // 2014 // Bachelorarbeit Modedesign

„Es gab immer eine Fassade, und hinter der Fassade gab es immer eine zweite, eine etwas realistischere Moral.“
(Harald Martenstein, Die Zeit)

Für meine Abschlusskollektion war ich auf der Suche nach Tugendhütern und deren aktueller Präsenz und Existenz. Woran erkennen wir heute tugendhafte Personen und was bedeuten Tugenden noch in einer Gesellschaft, die zu immer größerer Transparenz tendiert? Hervorragende Eigenschaften und eine vorbildliche Haltung brachten damals dem Tugendträger, wie dem Ritter, Lob und Bewunderung ein. Die Menschen heute bewegen sich jedoch in digitalen Welten, was sie gläsern werden lässt und ein tugendhaftes Image umso schwerer aufrechtzuerhalten ist. Du sollst keine Geheimnisse haben und du solltest tun, was alle tun und bei all dem wirst du beobachtet. Über soziale Netzwerke wie Facebook kehren wir unser Inneres nach außen. Es wird eine nahezu ununterbrochene Kommunikation von uns erwartet, was zur Folge hat, dass wir nach und nach zu Menschen ohne Geheimnissen werden. Diese Transparenz führt dazu, dass Sein und Schein sich nicht mehr länger voneinander unterscheiden. Die Möglichkeiten des Internets setzen beinahe jede Person und deren alltägliche Handlungen einer nahezu ständigen Beobachtung aus.
Es stellte sich mir die Frage welche Charaktereigenschaften heute noch als erstrebenswert gelten und ob die moralische Bedeutung von Tugend im Wandel steht. Die so mächtig, aber auch heldenhaft wirkenden Statuen vergangener Zeiten, standen unter anderem auch für die tugendhaften Eigenschaften dieser Helden und rühmten ihr moralisches sowie der Norm entsprechendem Handeln. Wie auch bei den Statuen bildet sich bei dem augenscheinlichen Tugendträger eine Patina. Die Oberfläche beginnt zu rosten und die Fassade bröckelt.
Nach unseren heutigen Maßstäben hätten die Ritter, Helden und Tugendträger der Geschichte vermutlich dieser Transparenz und der öffentlichen Meinung nicht standgehalten, denn in der Geschichte gab es immer einen Unterschied zwischen dem offiziellen Leben, der Norm, dem Inszenierten, dem tatsächlichen Leben sowie der Wahrheit.
Lohnt es sich heute überhaupt noch eine Rüstung anzulegen, wenn wir in einer Welt ohne Geheimnisse und mit medialer Überwachung leben? Oder ist es gerade das Kettenhemd, als ein Symbol für moralisch unverwerfliches Verhalten, was uns vor ungewollter Entblößung schützt? Mit dem Zitieren von Freizeitkleidung anstatt der Rüstung des Ritters soll die Ohnmacht aber auch Akzeptanz dieser Transparenz sowie das Annehmen bestimmter moralischer Vorstellungen und Eigenschaften dargestellt werden.

//
// www.saraheffenberger.de

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // GD Lars Paschke

// fotos: Bernd Effenberger
// model: Jonathan (Nest)
// hair/ make-up: Annabell Glaubnitz

Thies Meyer

 

Paradies // 2014 // Diplomarbeit Modedesign

Den Ausgangspunkt meiner Kollektion bilden Elemente aus dem Triptychon »Der Garten der Lüste« des niederländischen Malers der Renaissance Hieronymus Bosch.
Die ersten drei Outfits der Kollektion sind wie ein Prolog zu der Fülle und Intensität des Paradieses, die Welt vor dem Paradies, zu verstehen. Diese Outfits zeigen, wie auch schon in Genesis beschrieben, die Erschaffung der Welt vor der Geschichte der Menschheit. Die Welt soll noch zum Paradies werden. Sie ist hier am dritten Tag des Schöpfungsberichtes ausschließlich von Pflanzen bevölkert. Auch fehlen die Farben, die vor der Erschaffung des Mondes und der Sonne noch nicht an den Tag treten können. Die Pflanzen werden von jenem Dämmerlicht gestreift, welches vor der Erschaffung der Gestirne über der Welt liegt und sich in den Wänden eines gläsern wirkenden Globus bricht.

Das Paradies / Die Vertreibung
Von dem Paradies und der Vertreibung sind Look vier bis acht inspiriert. Öffnet man den Garten der Lüste, so stößt der Betrachter zunächst auf einen vollständigen Kontrast der Malerei. Eine Art Weltlandschaft wird in enormer Farbvielfalt und Detailreichtum dargestellt. Eine symmetrische und somit hyperreale Darstellung einer Fontäne, dem Quell des Lebens beschreibt die Schaffung des Menschen und leitet zum Moment des Paradieses über. Der Höhepunkt des Paradieses, das Optimum an Klarheit und Perfektion wird in der Kollektion ironisch durch einen goldenen Anzug präsentiert. Die Idylle ist jedoch hier, wie in Boschs Darstellung, nicht vollkommen. Denn in der Mitte des »Brunnens, der alles Land bewässerte« lauert bereits die Eule, Boschs vieldeutiger Nachtvogel, der die Unschuld der Szenerie zunichte macht. Sie ist die Ankündigung jener Probe, auf die die Menschheit gestellt wird. Der Sündenfall wird schließlich schon mit dem Verbot, vom Baum der Erkenntnis zu essen, im Paradies angedeutet.
An diesem Punkt entfernt sich die Kollektion von dem Handlungsstrang des Garten der Lüste und geht dazu über, die Perfektion, das Ideal unserer Paradiesvorstellung, zu hinterfragen.
Mit dem Sündenfall muss die Menschheit das Paradies verlassen und als Strafe die Last des Gebärens und das Schamempfinden für den eigenen Körper ertragen. Es ist die Form des nackten Körpers, die auf jenes Ereignis hinweist. Kann die Urform des Körpers, also der nackte Körper folglich dem Paradies gleichgesetzt werden? Ist der nackte Körper die Perfektion, der Wunsch des Menschen? Die Kollektion entscheidet sich aus dem einfachen Grund dagegen, da es ihrem Betrachter, Träger und Gestalter nicht möglich ist, andere Sichtweisen, als die der menschlichen Vorstellung zu berücksichtigen. Daher kann das Schamempfinden und die natürliche Reaktion auf Nacktheit nicht ignoriert werden.
Die Kollektion geht davon aus, dass der Körper ohne die Last, die dem Menschen mit dem Sündenfall auferlegt wurde, hyperreal ist. Der Körper aus Fleisch und Blut, also der nackte Körper spielt keine Rolle. Als Vergleich werden Kleidungsreferenzen aus der Herrenmode der westlichen 1950er Jahre herangezogen. Auch hier ist der Körper in einer Idealform und wird nicht als störend wahrgenommen. Das funktioniert, solange der Mensch im Paradies ist. Nach dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Garten Eden bekommt der nackte Körper Relevanz, da der Mensch beginnt, sich für ihn zu schämen. Er verlangt danach, diesen zu umhüllen und zu schützen.
In den letzten Outfits drängt der nackte Körper osmotisch durch die Schale und hinterfragt die Stärke und Beständigkeit des Anzuges und seines Trägers.

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Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // GD Lars Paschke

// fotos: Philip Koll
// model: Robbi (tomorrow is another day)
// hair/ make-up: Josephine Gall

Tanja Ellensohn

 

Phantasmagoria // 2014 // Bachelorarbeit Modedesign

„Die Welt ist eine Maskerade. Gesicht, Kleid, Stimme – alles ist Verstellung. Alle möchten so erscheinen, wie sie nicht sind. Sie nasführen einander, und keiner kennt sich selbst.“
(Goya, Capricho 6)

Wie ist es möglich, dass Goyas schwarze Bilder eine solch anziehende und gleichzeitig abstoßende und unerträgliche Wirkung auf uns haben? Was bewirken die Bilder bei deren Betrachtung in uns? Und welche Stilmittel verwendete Goya um derartig widersprüchliche und starke Emotionen zu erzeugen?
Inspiration meiner Abschlusskollektion waren die „Pinturas Negras“, die Bilder der schwarzen Manier des spanischen Malers Francisco de Goya.
Man begreift, dass für Goya die Hölle hier auf Erden ist und die Dämonen die Menschen selbst sind. Es besteht kein Bruch zwischen der Realität und der infernalischen Phantastik. Die Welt ist der Teufel und der Teufel ist das „Nichts“. Das bedeutet Sinnlosigkeit, Fehlen aller Bindungen, Wahnsinn und Besessenheit.
Goya nahm mich mit auf eine dunkle Erforschungsreise über das Groteske und das Unheimliche.
Ziel meiner Kollektion soll es sein, dem Betrachter an das Gefühl heranzuführen, welches damals der Besucher in Goyas Haus, der „Quinta del Sordo“ beim betrachten der schwarzen Bildern empfunden haben muss. So, wie Goya damals mit dem Geschmack seiner Epoche brach und seine Bilder bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben, soll meine Kollektion auch zeitlos sein und eher als Träger von Emotionen dienen, welche den Betrachter ein Stück weit auf sich selbst zurückwirft, die Ignoranz und Laster menschlicher Existenz vor Augen führt und ihn zur Selbstreflexion zwingt.
Erhabenes, Infernalisches, Unheimliches, Groteskes, Unkonventionelles und Absurdes bilden vereint mit Metamorphosen und Symbiosen von historischen Kleidungselementen der Aufklärung, Silhouetten von Nachtgestalten, sowie eine gewandartig-verschwenderische Couture-Charakteristik, sind das Wesen meiner Kollektion.

// 
// www.tanjaellensohn.com

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Mads Dinesen

// fotos: Franz König
// model: Johanna Streicher
// hair/ make-up: Venus Nemitz

Nick Norten

 

Studies of the Brutality of Fact // 2014 // Bachelorarbeit Modedesign

„If you want to convey fact,
this can only ever be done
through a form of distortion“
(Francis Bacon)

Das Werk des Malers Francis Bacons ist von Gegensätzen geprägt – Intimität und Verletzlichkeit gegen Brutalität – elegante Ästhetik gegen Schlachthausszenen – abstrakte Räume gegen organisch aufgerissene Figuren. Inspiriert durch sein Werk sind die zentralen Aspekte meiner Kollektion, Transparenz / Verwachsen und Verzerrung / Bewegung.
Bacon macht deutlich, das Gewalt, egal ob in subtiler oder direkter Form, und Verfall ständige Begleiter des Menschen sind, denen er sich nicht entziehen kann. Die moderne Gesellschaft versucht angestrengt diese Aspekte des Lebens auszublenden, aber ohne dauerhaften Erfolg. „Es gab soviel Krieg in meinem Leben“ bekannte Francis Bacons in seinem letzten veröffentlichten Interview drei Monate vor seinem Tod. Der Maler spannte damit eine Hintergrundfolie vor der man sein Werk deuten kann, rückte Lebenslage und Schaffen in einen spezifischen Zusammenhang. Seine Entwürfe sind Spiegel des Schicksals menschlicher Existenz, die für ihn ein Dasein zum Tode ist.
Klassische konstruierte Kleidungsstücke wie der Mantel, Anzug und das Hemd beginnen sich aufzulösen. Die unterschiedlichen Schichten verbinden sich. Verwachsen miteinander. Nähte verzerren sich in organischen Bewegungslinien, pastös aufgetragenes Silikon individualisiert die Kleidungsstücke, verstärkt fixiert einen Moment der Bewegung. „I would like my pictures to look as if a human being had passed between them, like a snail, leaving a trail of the human presence“, so Francis Bacon.
Durch Auflösung und Umstülpungen, wird das Verborgene nach außen gewendet – bloßgelegt. Es entstehen Verzerrungen und Verletzlichkeit, aber auch eine neue Klarheit und gesteigerte Empfindsamkeit. Diese Entwürfe dienen trotz ihrer Ästhetik nicht der Verdeckung von Verletzung und Vergehen, sondern ihrer Bloßlegung als unabdingbare Aspekte des Menschen.

//

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Christoph Becker

// fotos: Robert Wäht
// model: Anna F (viva)
// hair/ make-up: Off Style