Alle Beiträge von Annika Unger

CLEO | JULIAN RIBLER | BA 2018

 

CLEO | Bachelorarbeit 2018

Julian Ribler is closely considering the constant relationship happening and developing between ourselves and the physical objects we encounter everyday. With a focus on the strong impact these interactions have upon us, his designs both incorporate conceptual reasoning and look to provide opportunity for sensorial experiences which deepen our understanding and enhance our relationship to the environment around us.

With his latest work Cléo, Julian Ribler applies this approach to an education scenario, challenging the traditional typology of school furniture with an imaginative and playful alternative. Cléo introduces a less prescriptive and more dynamic form, opposing the conventional where children are expected to sit straight and still in a fixed position, with the freedom to adjust the composition of  both furniture and setting, supporting the notion of flexibility and adaptation within learning.

 

Using elegant metal structures to support curved and undulating plywood surfaces gives a sense of light, graceful movement to the form of Cléo, thus contrasting to the typical table and chair format. Incorporation of handles allows for personal mobility and adds character to Cléo.

Overall Julian Ribler is suggesting how form and materiality in an educational setting should progress to enrich the advancement of children in a supportive way, strengthening the sensorial understanding a child experiences within the physicality of space. The furniture itself having an important role as part of education.

Betreuer

Prof. Achim Heine, Prof. Holger Neumann, Dipl. Des. Dirk Winkel

Samuel von Düffel

 

Escaperoom | Master 2018

Das Mobiliar sei die „äußere Konstellationen unserer Haut und unserer Körperhaltung“ schreibt J.G. Ballard In seinem Projekt für ein Glossar des 20. Jahrhundert. Die intimste Konstellationen, das Bett, sei jedoch der Raum „an dem der Westen die geringste Phantasie verschwendet hat“.

Das Bett ist ein Raum der Weichheit und der Wärme. Der Raum hat einen eigenen Dresscode, man betritt ihn in unserer Realität alleine oder unter sehr bestimmten Bedingungen mit wenigen anderen. Es gibt einen allgemeinen Konsens darüber das dieser Raum zum schlafen dient. Aber wie kein anderer Raum ist das Bett assoziiert mit Sexualität, mit Geburt, mit Krankheit, mit dem Sterben. Er ist konnotiert mit Lust, Faulheit und Schwäche, mit Liebe, Geborgenheit, Frieden und bedrückender Routine. Er ist zugleich der Raum der Träume, und der Raum des Erwachens.

Ich möchte das Bett als Raum sehen, weil es mir weniger darum geht wie das Bett für den Menschen funktioniert, sondern eher darum wie der Mensch durch das Bett funktioniert.

Ich möchte das Bett als Heterotopie unter die Lupe nehmen, als einen Raum mit Regeln und Eigenschaften, die sich der äußeren Realität entgegensetzen, und sich parallel zu ihr entwickeln.

Und ich möchte das Bett als Utopie untersuchen, als einen imaginären und unerreichbaren Raum, als Objekt der Begierde. Die Bearbeitung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge:

Das Bett als Utopie:Mythen, Erzählungen, Sehsuchtsbilder. Das Paradebett von Versailles, das Playboy Bett von Heffer, das Protestbett von John Lennon und Yoko Ono. Betten dessen Bedeutung in ihrer Performativen Vermittlung steckt, und dafür geschaffen sind eine alternative Realität zu verkörpern. Die Utopien erzeugen die Bilder, aus denen der Entwurf hervorgehen soll.

Das Bett als Heterotopie:eine empirische Untersuchung in der ich versuche werde die Realitätsgrenze meines Bettes abzutasten, und die konträren Beziehungen zur Außenwelt nachzuvollziehen. In welchen Aspekten ist das Bett ein Kompensationsraum?

Das Bett als Real-Raum:ein Versuch die Bilder und Ideen in die eigene Realität zu Integrieren. Eine widerspruchsvolle Kompromissfindung zwischen verschiedenen Betrachtungsweisen eines Objekts in seiner Materiellen Form, und empirischen Erfahrung.

Xijing Xu

 

Fermentierung in alltäglichen Objekten | Master 2018

Fermentierung gehört zu eine der ältesten Kochtechnik, je nach dem Regionen, Kulturen und Zutäten hat die sich in vielfältige Förme und Methode entwickelt. Fermentierung braucht Mikrobe, sowie alle andere Menschenaktivität, obwohl nach dem Zeit des Pasteur ist die Vorstellung der Bakterien immer mit Unsauberkeit und Krankheit verknüpft geworden.

Heutzutage hat man versucht, je nach dem Bedarf von Menschen die Bakterien zu sortieren, die für menschliche Gesellschaft günstige sind gute Bakterien, die von uns in Labor isoliert und kultiviert werden. Umgekehrte sind die bösen Bakterien, wofür wir zahlenlose Sterillisierungs- und Desinfizierungsmethode erfunden haben. Aber die Ordnung der mikroskopischen Welt ist Chaos, so wie das alltägliche Leben. Mit dem Thema der Beziehung zwischen Bakterien und Menschen haben viele Künstler und Wissenschaftler durch interdisziplinäre Arbeiten sich auseinandergesetzt, die ich mir als Vorbilder für mein Ausgangspunkt genommen habe.

In der ersten Phase meiner Masterprojekt beschäftigte ich hauptsächlich mit Milchprodukte beziehungsweise Joghurt, wobei die Milchsäurebakterien die Hauptrolle spielen. Inspiriert von zwei Geschichten aus „Die Kunst des Fermentierens“ (Sandor Ellix Katz), setzte ich mit eigenen Körper als Inkubator für Joghurt übernacht, und zweitens benutzte ich das Tuch als Transportationsmedium für meine Starterkultur . Die beide auf traditionelle fermentierte Methode reflektierte Geschichte führten mich zu weiter Fragen: gibt es eine „symbiotische“ Beziehung zwischen Menschen und Bakterien bei den Fermentierungsprozessen? Wie kann ich die von Natur geprägte Bühne auf eine alltägliches Objekte zentrieren? In dem Sinne wäre das alltägliche Objekt eine funktionsfähiges Geräte aber auch zugleich ein Inkubator der für Fermentierung zuständigen Bakterien sein?

 

Jonna Breitenhuber

 

Eine saubere Lösung | Master 2018

Genauso wie wir täglich essen und trinken ist das regelmäßige Waschen und Pflegen des Körpers ein Bestandteil unseres Lebens. Der Mensch möchte sauber und rein sein, gut riechen. Doch was bedeutet sauber überhaupt? Bezogen auf die Körperhygiene bedeutet sauber in erster Linie „frei von Schmutz“(1). Ein gewaschener Körper ist ein sauberer Körper. Sauber bedeutet aber auch, dass „keine lästigen oder schädlichen Stoffe hervorgebracht werden“(1).

Unser Wunsch nach Reinheit/Sauberkeit führt paradoxerweise dazu, dass wir unsere Umwelt negativ beeinflussen, denn nachhaltige Verpackungen sind in der Kosmetik- und Hygieneindustrie bisher selten.

 

Inspiriert von der Geschichte der Körperhygiene und den kulturellen Bade- und Waschritualen soll mittels Experimenten und Materialrecherchen ein alternatives und nachhaltiges Konzept für Hygieneprodukte bzw. Reinigungsprozesse entstehen.

1 https://www.duden.de/rechtschreibung/sauber

 

 

Hyunjeong Kim

 

Sitzen und Emotionen – der Stuhl als Medium für zwischenmenschliche Interaktion | Master 2018

Stühle – ob wir essen oder arbeiten, ob im Auto oder im Bus, ob wir uns ausruhen oder auf etwas warten: Am Ende jedes Tages werden wir auf verschiedenen Stühlen gesessen und diverse Aktivitäten mit und auf ihnen verrichtet haben. Abhängig von der Kultur und der Lebensumwelt gestaltet sich Sitzen anders; je nachdem, ob auf dem Boden, auf dem Sitzkissen, oder doch auf dem Stuhl: Das Sitzen ist für das menschliche Leben von wichtiger Bedeutung.

Wie groß ist die Bedeutung des Sitzens aber tatsächlich für uns?  Wie sitzen wir? Wie sitzen andere? Wie sitzen wir alleine oder in der Gruppe? Wie regen sich unsere Emotionen dabei? Diese verschiedenen Fragen führen meine Masterarbeit an.

Theoretisch bietet sich beinahe überall die Möglichkeit zum Sitzen: Auf dem Boden, einer Treppe, dem Schreibtisch, auf der Fensterbank; und dennoch entscheiden wir uns oftmals für einen Stuhl wenn er da steht. Dabei entscheiden wir uns je nach Situation für eine andere Art von Stuhl und treffen dabei unsere Entscheidung anhand der möglichen Sitzpositionen, die uns jeweils angeboten werden. Hierin erkennen wir das Ausmaß in dem dieses Möbel auf uns Einfluss nimmt: Nicht nur unterstützt er unseren Körper und erhebt diesen vom Boden; in dem stetigen Kontakt zwischen dem Stuhl und unserem Körper, bestimmt er darüber hinaus sowohl unsere physische Kontur und als auch gleichermaßen unser emotionales Befinden. Er entspannt den Körper indem er unser körperliches Verlangen nach Komfort stillt. Abseits seiner praktischen Funktionen, werde ich mich auf die emotionalen Aspekte konzentrieren, nämlich auf seine Rolle als Träger ästhetischer, symbolischer, wie psychologischer Werte.

Welche Eigenschaften eines Stuhls aber sind es, die unsere Emotionen ansprechen?
Ein schöner Stuhl schafft Wohlbefinden, ein unbequemer Stuhl verärgert uns, ein abschirmender Stuhl verleiht das Gefühl von Privatsphäre. Hierin sehen wir im Ansatz aber verschiedene Arten von Emotionen: Solche, die auf Praktikabilität und Funktionalität basieren, und solche, die uns auf einer Ebene berühren, für die ich noch keinen Begriff gefunden habe.

In dieser letzteren interessieren mich besonders solche Ansätze, die Interaktionen zwischen Menschen fördern oder motivieren. Ich verstehe den Stuhl vor allem als Treffpunkt und möchte meine Gestaltung dahingehend fokussieren, mit dem Stuhl als Medium für Beziehungen und Interaktionen zu arbeiten.

Wie kann so etwas angegangen werden, in der heutigen Welt, wo alltägliche Kommunikation vermehrt digital über Smartphones und Laptops stattfindet?

Für den Anfang werde ich Sitzsituationen planen, die zweien oder mehreren Leuten die Möglichkeit bieten, miteinander in Kontakt zu kommen. Zu diesem Zweck wird mit Körper- und Blickkontakt und Sitz-Spielen experimentiert und verschiedene Konstellationen zwischen Menschen und Stühlen ausprobiert.

Während des vergangenen Semesters habe ich in diesem Sinne drei „Stühle“ entwickelt, die in verschiedenen Formen die kommunikativen Aspekte eines Stuhls ausloten. In diesen Experimenten saßen drei Gruppen von je zwei einander bekannten Personen auf den Stühlen, mit der Instruktion, auf irgendeine Weise miteinander zu interagieren.

Der erste Stuhl gleicht einer Wippe, darin, dass Boden und Sitzfläche nach innen geneigt sind. Durch diese Konstruktion wurde erprobt, inwiefern Körperkontakt zwischen den Sitzenden gefördert werden kann.

Der zweite Stuhl besteht aus einer Konstruktion gleichsam zweier miteinander verbundener Hängematten. Die Sitzenden beeinflussen auf ihm ihre gegenseitige Sitzposition. Auch hier kommen die Probanden über die Ungewohntheit der Situation miteinander ins Gespräch. Hinzu kommt, dass Sitzen auf diesem Stuhl überhaupt erst durch eine zweite Person möglich ist. Als einzelne Person würde die Matte bis zum Boden durchhängen.

Der dritte Stuhl ähnelt in seinem Grundriss zweien Dreiecken, die an ihren Spitzen zusammengeführt wurden. Dieser Stuhl ist direktional und erleichtert Kommunikation dadurch, dass er die Sitzenden einander zuwendet und dadurch eine offenere Körperhaltung anregt. Dank der dreieckigen Sitzfläche bieten sich für jede Person je drei verschiedene Ausrichtungen. Jeder kann demnach entscheiden, in welche Art von Beziehung (oder Nicht-Beziehung) er oder sie mit anderen treten möchte.

Diese Experimente haben vor allem gezeigt, auf welche Arten und Weisen Stühle unsere Emotionen und unser Verhalten mit- und zueinander beeinflussen können. Dabei wurde ebenso deutlich, wie unterschiedlich die jeweiligen Probanden die Situationen aufgegriffen und erfahren haben.

Auf diesen Ergebnissen aufbauend, werde ich im nächsten Semester meine Ergebnisse dazu nutzen, eine konkrete Sitzsituation zu konzipieren, die als Treffpunkt für Menschen fungiert, Kommunikation schafft und sie einander näherbringt.

 

 

Lea Huch

 

Essen Essen | Master 2018

“Essen mit Essen” heißt Werkzeuge aus Essen herzustellen, die Teil der Mahlzeit werden, wodurch man genau gesehen eigentlich doch mit den Händen isst. Mit den Händen essen, ohne das Gefühl zu haben, mit den Händen zu essen. Texturen sowie Oberflächen der Werkzeuge und Behältnisse spielen eine essentielle Rolle, damit die Erfahrung und auch das Geschmackserlebnis ein besonderes und positives werden. Ebenso wichtig ist die Handhabe der Utensilien – denn nur, wenn sie auch mindestens ebenso angenehm zu benutzen sind wie vergleichbare nicht essbare, sind sie eine Alternative zum bestehenden System.

Betrachtet man den enormen Verbrauch an Kunststoffbestecken, Tellern, Boxen und Kaffeebechern, könnte die Gestaltung von essbarem Geschirr und Besteck viele Potentiale mit sich bringen, um einen nachhaltigeren Umgang mit Essen unterwegs zu fördern. Erst benutzen dann essen, oder einfach zusammen essen, sodass die kulinarische Erfahrung ebenso vom Utensil wie auch durch die Speise selbst geprägt wird. Oder besser noch, das Utensil wird fester Bestandteil des gesamten kulinarischen Erlebnisses und als Geschmackskomponente eingebaut und nicht nur als Werkzeug oder Träger der Speise. Dabei werde ich mich zunächst damit beschäftigen, welche Materialien und Komponenten sich am besten für die jeweiligen Bedürfnisse eignen, welche Oberflächen am angenehmsten sind und welche Oberfläche bzw. Materialzusammensetzung die Stabilität der Utensilien gewährleistet. Wird es ein industrieller Kontext, in dem sich die Produkte bewegen sollen?

Es wäre denkbar, dass man die Utensilien in verschiedensten Geschmacksrichtungen und Formen oder als Halbzeug in Plattenform im Supermarkt kaufen könnte, um dem Endverbraucher eine attraktive, nachhaltige Alternative zu Einweggeschirr und Besteck anzubieten. Vielleicht werden sie aber auch in der Feinkostabteilung neben Brot und Öl angeboten. Alternativ wäre es ebenso spannend, eine offene Entwicklung anzustreben.

Man könnte zum Beispiel einen Ofen- oder Dörrgeräteinsatz für den Hausgebrauch entwickeln und zusätzlich eine Onlineplattform schaffen, in der sich die Nutzer austauschen, Rezepte teilen und das Prinzip stetig weiter entwickeln können.

Können essbare Utensilien eine ernstzunehmende Alternative zu anderen Kunststoff- oder Papiergeschirren und Bestecken sein oder eignen sich eher Biokunststoffe, die ebenfalls auf Grundlage von Lebensmitteln entwickelt wurden? Gibt es noch weitere essbare Alternativen und Materialien, um daraus leckere Utensilien herzustellen? Womöglich kann man sich Prinzipien aus der Molekularküche zu nutze machen, die mit pflanzlichen Stoffen arbeitet, um Aggregatzustände von Speisen zu verändern. Vielleicht ist es aber auch denkbar, in der Pharmaindustrie Vorbilder und Materialien zu finden, die sich erst unter der Zugabe von Speichel und den darin enthaltenen Enzymen auflösen und verdaubar sind. Möglicherweise findet man ein Material oder ein Lebensmittel, dass aufgrund von Überproduktion oder anderen Faktoren nicht mehr in den Handel findet und sonst entsorgt werden müsste. Oder es existiert ein Material, das eigentlich für den Abfall gedacht war, weil es in einer anderen Produktionskette übrig bleibt und keine weitere Verwendung mehr findet.

All diese Fragen und Faktoren bergen ein ungemeines Potential, welches untersucht und getestet werden will.
Ich möchte mich mit Oberflächen und Texturen, Materialien und Formen von Utensilien beschäftigen, die dafür gemacht werden, Lebensmittel aufzunehmen, zu transportieren und zusätzlich selbst essbar sind. Bei dem Entwurf neuer Utensilien soll nicht nur das traditionelle Besteck oder Geschirr als Vorbild dienen, sondern ebenso das spezifische Gericht – die optimale Art und Weise finden, ein Essen aufzunehmen. Ich möchte eine spielerische Art und Weise des Essens ermöglichen, bei der es nicht tabu ist, mit den Händen zu essen, da das Besteck oder ähnliches ebenfalls essbar ist.

 

Sarah Dudda

 

DRY/WET | Master 2018

 Klang kann Emotionen erwecken, allen voran Musik. Die meisten werden es kennen, wenn sie ein Musikstück hören, das sie berührt, bekommen sie Gänsehaut. Der Fachbegriff dafür kommt aus dem Französischen, heißt “Frisson” und bedeutet so viel wie “zittern”: Viele beschreiben diesen Moment als schönes Gefühl. Einige haben ihn nie erlebt. Ich unterteile in “gute Gänsehaut” und “schlechte Gänsehaut”. Klang kann also den Körper berühren, ohne ihn jedoch physisch zu berühren. Und dabei gibt es nicht nur den Frisson-Effekt. Bestimmten Frequenzen wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Man kann sogar durch Abspielen von Frequenzen Lebewesen foltern, sogar Knochen brechen. Auch die Misophonie (von griech, misos, Hass), ein Begriff für den Hass, der
gegenüber bestimmten Geräuschen entwickelt wird, kann sich auf den Körper auswirken. Ein anderes Phänomen ist die “Autonomous Sensory Meridian Response”, kurz ASMR. Einige sind darüber vielleicht schon auf Youtube gestolpert.

Sie bezeichnet die Erfahrung eines kribbelnden Gefühls auf der Haut, das typischerweise auf der Kopfhaut beginnt und sich am Nacken und der oberen Wirbelsäule entlang bewegt. Hervorgerufen wird diese Reaktion durch bestimmte Geräusche, ähnlich wie die Gänsehaut, jedoch hält dieses Gefühl länger an und ist entspannend.
Ich habe mich in den letzten Monaten intensiv mit dem Klang beschäftigt.
Wie entsteht er, was macht er mit uns und dem Körper, wie sieht der physikalische Prozess aus, kann ich ihn darstellen, wie kann ich ihn darstellen. Ich habe weite Ausflüge in die Kymatik, Akustik und High-Fidelity-Technik gemacht um mich nun während meines Masterstudiums damit auseinanderzusetzen, wie man in Zukunft, in Gruppen oder alleine, alleine in der Gruppe, oder alleine als Gruppe in Abhängigkeit der Umgebungssituation über moderne Technologien, die über den herkömmlichen elektrodynamischen Lautsprecher hinausgehen, Musik hören kann.

 

U CAN’T TOUCH THIS (2018)

 

U CAN’T TOUCH THIS  // WS ’17/18  // Entwurfsprojekt ab 5. Semester BA / Anpassungsstudium MA

Dieses Entwurfsprojekt orientiert sich thematisch an dem diesjährigen Masterprogramm für Design ‚Touch me, touch me now. – Affekt und Design’.

Die Ästhetik der Bekleidung soll in Bezug auf ihre Potentiale der Inklusion und Exklusion untersucht werden. Die Grundlage für diese Auseinandersetzung bilden persönliche Erfahrungen der Ausgrenzung oder der entschiedenen Abgrenzung und deren emotionale Dimension. Kleidungsstücke, Objekte und Materialien, die diese Erfahrung prägten oder stellvertretend für sie stehen, werden recherchiert und im Kontext analysiert, sowie mit historischen Vorgängern verglichen werden.

Auf Grundlage dieser Recherche soll ein Konzept und eine Kollektion entstehen, die sich mit Dynamiken der Aus- oder Abgrenzung in Mode beschäftigen. In Gruppengesprächen und Präsentationen werden sich Studierende u. a. mit Beispielen aus der Modehistorie zur Ästhetik der Diskriminierung, der Scham, der Attitüde, sowie Methoden der Aneignung und der Provokation auseinandersetzen.

Lehrende: GastProf. Carolin Lerch //  KM Lars Paschke // Stefan Hipp // Dorothée Warning

//Photoshooting :  Alexandru Plesco

Fotos: Alexandru Plesco // Model: Erika Körner // H&M: Johannes Jaruraak

//Photoshooting :  Youjung Kim „Jacke ist eine Jacke“

Fotos: Cecilia Harling + Simon Darsell // Models: Camilla Volbert, Zoe Steinbrenner, Carlotta Drinkewitz

//Photoshooting + Dokumentation : Helena Stölting  „Hexe“

Fotos: Patricia Paryz // Model: Yelena Clausen

//Photoshooting : Daniela Harsch„In Drag“

Fotos: Alex Mader  // Model: Thiago Dias

//Photoshooting  + Dokumentation : Vi Nghiem Tuong „Dear Me, This is You Me“

Fotos: Jácint Halász  // Visuals: Richárd Horváth // Models : Camilla Volbert, Marius Kurz, Jakob Grin

//Photoshooting: Sara Smed „Burkhain“

Fotos: Ole Jensen // Models: Leandra Haupt, Yelena Clausen and Laura Lang

Ana Dantas

 

Vom Zuhause zum Design und umgekehrt | Master 2018

Was ist ein Zuhause?

Wie kann man dieses Wort und Gefühl auf eine Serie von Objekten übersetzen und diese Objekte nutzen, um sich zu Hause zu fühlen? Um diese Frage zu beantworten wurde eine Methodik erstellt, die den Endnutzer in den kreativen Prozess einbindet. Die Kombination zwischen wissenschaftlicher Recherche und Human-Centered Design-Methoden hilft zu erforschen wie das Gefühl von zu Hause entsteht und wie man es hervorrufen kann.

Von diesem Ausgangspunkt wurden verschiedene Methoden und ähnliche Ideen gesucht, die mit dem Nutzern im Entwicklungsprozess experimentieren.

Mit diesem Hintergrund wurde eine umfangreiche Recherche gemacht, über Open Source Projekte, Do-it-yourself, Produktionsmethoden und Offene Werkstätten.

Nach dem Verständnis der vorgegebenen Möglichkeiten wurden zwei Experimente durchgeführt, um den Nutzer besser zu verstehe und zu entscheiden, welche Nutzergruppen es gibt.

 

 

DUETT (2018)

DUETT  // WS ’17/18  // Entwurfsprojekt 3. Semester

Der Zweiteiler, das Duett der Kleidungsstücke: Durch das Zusammenspiel ergänzt sich das Paar, definiert Eigenschaften einander, es reibt sich, kann sich auch entzweien, lässt dem Gegenspieler einen eigenen Auftritt, und findet immer wieder zueinander. Vom Anzug zum Twinset wird die Bandbreite der Partnerschaft recherchiert, die Stärke des Duos analysiert und für den eigenen Entwurf eingesetzt.
Nessel, in all seinen Qualitäten, wird das Rohmaterial darstellen, somit liegt ein starker Schwerpunkt in der Materialbearbeitung, denn der Stoff soll dem Entwurfskonzept entsprechend manipuliert werden. Eine große Rolle spielt hierbei die Printentwicklung mit Druckmotiven, die konkret realistisch zu idealisiert abstrakt interpretiert werden können. In Teamwork wird eine Druckvorlage als platzierter Print oder Rapport erstellt, die dann wieder individuell für die zu entstehende Silhouette genutzt wird, als kleines Emblem bis großflächig eingesetzt.

Lehrende: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen //  KM Evelyn Sitter // Stefan Hipp // Dorothée Warning // Julia Kunz

//Photoshooting + Dokumentation:  Mina Bonakdar „Der Bauchnabel ist größer als der Bauch“

Fotos: Jakob Lange, Model: Lukas Zrenner

//Photoshooting + Dokumentation:  Qinglin Hou „Botaniker Simon“

Fotos: Ruben Beilby, Model: Frederik Britzlmaier

//Photoshooting:  Delia Rößer „bore me more“

Fotos: Charlotte Speigelfeld, Model: Yelena Clausen

//Photoshooting + Dokumentation:  Hannah Marlene Haase „No Man Is An Island“

Fotos: Liang Zhipeng// Hannah Marlene Haase, Models: Malte Bossen // Frederik Britzlmaier

//Photoshooting : Lulu Mia Linda Alvizuri Sommerfeld nəˈstældʒə – Nostalgia

//Photoshooting + Dokumentation:  Fabian Senk „Duett von Tüten und Teppichen“

Fotos: Manfred Elias Knorr, Model: Tobias Langley-Hunt

//Photoshooting :  Laura Talkenberg  „Wenn Hase da, alles wird gut“

Fotos: Laura Spes, Model: Shade Théret

//Photoshooting + Dokumentation:  Tim Süßbauer „Private Public“

Fotos: Tim Süßbauer, Model: Sarah Vignon

//Photoshooting + Dokumentation:  Florian Rödel „Halm 1“

Fotos: Christina Cipriani

//Photoshooting + Dokumentation:  Manfred Elias Knorr „multiFORM“

Fotos: Manfred Elias Knorr // Franziska Ziegler, Model: Marius Kurz

//Photoshooting + Dokumentation:  Philip Gultschewski „Every Day Carry“

Fotos: Julia Reiman, Models: Marius Kurz // Zilan Aca

//Photoshooting + Dokumentation:  Đorđe Jevremović„незадржљива“

Fotos: Jason Reyes, Model: Nathalie Heidinger

//Photoshooting :  Dominik Musewitsch „Power Bottom“

Fotos: Debora Bode, Models: Jana Pelz // Vlad Turanski

//Photoshooting + Dokumentation:  Alessandro Gentile „Henkan“

Fotos: Alessandro Gentile // Sandra Dewi du Carrois // Samuel Halle, Models: Sandra Dewi du Carrois // Bastian Binz

//Photoshooting + Dokumentation:  Anastasiia Antonenko „Vintage Sammler“

Fotos: Dylan Kronen, Model: Diana Moroz (ICONIC Management)

MORPHOSIS | JAN TEPE | 2018

 

Morphosis | MASTER 2018

The Morphosis project focuses on the shifting boundaries of haptic perception, due to technological improvements. Therefore, it rethinks the possibilities of human-to-human communication, through touch on distance and tackles the common understanding of personal identity and how this concept of identity evolves. It uses ideas from Phenomenology and Psychology to enable an understanding of how essential the moment of touching oneself is for the development of a cautiousness for an own identity. With the idea of expanding that moment of touching oneself through technology, one person can touch themselves by touching somebody else. The concept of identity creation now has to be rethought. From that point on subjectivity, it can be replaced by inter-subjectivity.

This means that the perception of somebody else can be the perception of someone else at the same time while only one person actually has to make that experience.

For this project, three all over suits were made, which work under the technology of touching each other through distance. The design itself focuses on the human body, in order to exemplify the idea of a technology that goes deeper than the surface of our bodies.

The aim of this project is to cause awareness for possible outcomes that this technology might have for us.

 

Jan Tepe //  // jantepe.com // @jantepedesign

Stories Of Our Street | Isabel Meier Koll


Stories Of Our Street

Sieht man die Strasse als Ort an, in der sich das urbane Leben abspielt, so geben alle in ihr gefundenen Gegenstände Rückschlüsse auf die Begebenheiten die sich dort zugetragen haben.

Wir kennen die Bedeutung und Verwendung der meisten Fundstücke, trotz allem birgt jedes ein Stück eigene Geschichte. Wer hat das Objekt benutzt, geklaut, besessen?Wurde der Gegenstand mit Absicht zurückgelassen oder verloren? Unter welchen Umständen?

 

Wir können nur Vermutungen anstellen und unsere eigene Geschichte spinnen.

Müll als eine Begleiterscheinung unseres Daseins wird in Tonkacheln gepresst und hinterlässt einen Abdruck unseres Existenz. Ohne Spuren von Schmutz und dem Makel des Weggeworfenen enthoben, erfährt er in den Tonkacheln eine Erhöhung und eine neue Bedeutung.

Merging | Malte Bossen


Merging

Die beiden Produktionsmethoden, 3D Druck und Slip Casting, werden als zwei unterschiedliche Arten der Porzellan Verarbeitung wahrgenommen. Eine Methode ist digital und sehr neu, während die andere traditionell und schon lange vorhanden ist.

Doch warum verbindet man diese Herstellungsarten nicht zu einer neuen Produktionstechnik mit einer neuen Ästhetik?
Besonders dieser Frage bin ich in meinem Projekt nachgegangen.

Angefangen mit dem Scannen mittels einer mobilen Applikation und dem direkten 3D Drucken der Datei, sowie mit dem Schneiden von lederhartem Porzellan und neu Zusammensetzen, habe ich mich zunächst einmal der Materie angenähert.

Aus dem Experimentieren mit Porzellan sind verschiedene Ansätze entstanden, die zeigen sollen, dass eine neue Produktionstechnik zu einer neuen, teilweise abstrakten Ästhetik führen kann:

Das Drucken von einzelnen Henkeln und anschließende Anschlickern an das Objekt, in die Gips-Form drucken und anschließend das flüssige Porzellan hineingießen, das direkte Aufdrucken von einem weiteren Teil oder Stand auf das untere Ende des gegossenen Objektes, das Füllen von Löchern im lederharten Objekt mit Hilfe von gedruckten, abstrakten Gebilden, das Drucken von abstrakten Gebilden auf den Becher(rand).

Das Resultat des Projektes MERGING ist eine Sammlung von experimentellen Objekten, die sich dem Zusammenführen von 3D Druck und slip casting nähern.

Marlins | Tillman Vanhöf


Marlins

MARLINs ist zuallererst ein Werkzeug zur Manipulation des GCodes eines Objekts. Mit diesem Werkzeug, kann eines der größten Probleme im 3D-Druck gelöst werden. Neue und vielversprechende Möglichkeiten ergeben sich.

MARLINs kann über einen LDM-Drucker die Dicke eines jeden Layers kontrollieren. Unterschiedliche Variablen und Programme können jedes beliebige Objekt vertikal und horizontal ornamentalisieren. Muster, Bilder und funktionale Strukturen können auf jede CAD-konstruierte .stl-Datei aufgebracht werden.

Durch das Verändern von verschiedenen Variablen, kann die Einteilung verändert werden.

Durch die Transluzenz von Porzellan, können die Muster der Objekte durch Licht verstärkt werden. Dünne Abschnitte lassen mehr Licht durchscheinen als dicke.

Durch die Kontrolle über die Dicke jedes Layers, können dicke Schichten als Stützmaterial für dünnere Schichten genutzt werden, welche vorher nicht so druckbar waren.

 

Fhorm | Johannes Dolle

 

Fhorm

Wie reagiert Porzellan mit Materialien während sie gleichzeitig gebrannt werden? Hat die Magnetisierung einer Porzellan/Eisenspäne-Mischung einen Einfluss auf die Oberfläche der Mischung? Gibt es eine Korrelation zwischen Schall und der Oberfläche des Hornlautsprechers?

Fhorms Porzellanhörner illustrieren den Einfluss von Fell, Eisenspäne und des 3D-Drucks auf Porzellan und seinen akustischen Qualitäten als Horn. Das zweiteilige, modulare Lautsprechersystem erforscht die Korrelation der Klangqualität in Kombination mit den Oberflächen der Hörner.

Die meisten Materialien verbrennen im Ofen bei einer Temperatur von 1250°C. Für die Eigenschaften von Porzellan hingegen ist diese Temperatur entscheidend. Fhorms Forschungsexperimente konzentrieren sich speziell auf dieses Gebiet.

 

Durch das Mischen von Porzellan mit einer Vielzahl von Materialien untersucht Fhorm die Reaktionen und Einflüsse der Materialien aufeinander. Dafür wurden diversen Metalle, Fell, Kalk, Essig und Salz mit Porzellanschlicker kombiniert und  anschließend bei 1250°C gebrannt.

Um dann einen Schritt weiter zu gehen, wurden die Ergebnisse in die Form von akustischen Hörner übertragen. Durch individuelle Anpassung dieser Hörner an ein modulares Lautsprechersystem konnten Unterschiede in der Klangqualität der jeweiligen Oberflächen getestet werden. Diese Ergebnisse waren dann in der Lage, die Frage der Korrelation zwischen Oberflächen- und Tonqualität zu beantworten.

 

Cirkula | Sandra duCarrois


Cirkula

Für das Semesterprojekt „Ceramantics“ habe ich mich mit den Kühleigenschaften von Keramik auseinander gesetzt. Während meiner Recherche stieß ich auf eine uralte Methode der „Klimatisierung“, um genauer zu sein, ein Verdunstungskühlsystem, das keramische Eigenschaften (Porosität, freiliegende Oberfläche) verwendet. Dieses Projekt konzentriert sich auf eine Verdunstungskühltechnologie, die möglicherweise einen ausreichenden Kühlkomfort bietet, die Umweltbelastung verringert und den Energieverbrauch in Gebäuden senkt.

Dieses System wurde traditionell in verschiedenen Bereichen verwendet, von den östlichen Elementen „Mashrabiya“, „Jara“ und bis hin zum Spanischen „Botijo“. Die Mashrabiya ist ein traditionell islamisches Architekturelement, das für die natürliche Belüftung und Kühlung von Gebäuden verwendet wird, ohne dass Energie benötigt wird. Es ist ein Holzgitter oder Fenstergitter, das Schatten und Schutz vor der Sonne bietet und kühle Brisen durch das Gebäude für Kühlzwecke ziehen lässt. Ein Gefäß gefüllt mit Wasser, benetzte Pads / Leinwand in den Passagen der Luft lässt Verdunstungskälte entstehen.

Cirkula – Kühlkreise

Während dieses Projekts entwarf ich ein skulpturales Objekt, um die Luft in einer näheren Umgebung in einem Raum zu kühlen und zu befeuchten. Basierend auf den Prinzipien von Verdunstungssystemen und den Eigenschaften von porösem Steinzeug habe ich ein 3D-gedrucktes skulpturales Objekt geschaffen, das seine Einflüsse aus mehreren Inspirationen in kreisförmigen geometrischen Mustern hat.

Als Aussicht auf dieses Projekt würde ich weitere Forschungen zu geeigneten Materialien, Geometrien und Technologien anstellen, die das Konzept einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und energieeffizienten Klimatisierung von Innenräumen unterstützen.

Cirkula | Sandra duCarrois

 

Cirkula

Für das Semesterprojekt „Ceramantics“ habe ich mich mit den Kühleigenschaften von Keramik auseinander gesetzt. Während meiner Recherche stieß ich auf eine uralte Methode der „Klimatisierung“, um genauer zu sein, ein Verdunstungskühlsystem, das keramische Eigenschaften (Porosität, freiliegende Oberfläche) verwendet. Dieses Projekt konzentriert sich auf eine Verdunstungskühltechnologie, die möglicherweise einen ausreichenden Kühlkomfort bietet, die Umweltbelastung verringert und den Energieverbrauch in Gebäuden senkt.

Dieses System wurde traditionell in verschiedenen Bereichen verwendet, von den östlichen Elementen „Mashrabiya“, „Jara“ und bis hin zum Spanischen „Botijo“. Die Mashrabiya ist ein traditionell islamisches Architekturelement, das für die natürliche Belüftung und Kühlung von Gebäuden verwendet wird, ohne dass Energie benötigt wird. Es ist ein Holzgitter oder Fenstergitter, das Schatten und Schutz vor der Sonne bietet und kühle Brisen durch das Gebäude für Kühlzwecke ziehen lässt. Ein Gefäß gefüllt mit Wasser, benetzte Pads / Leinwand in den Passagen der Luft lässt Verdunstungskälte entstehen.

Während dieses Projekts entwarf ich ein skulpturales Objekt, um die Luft in einer näheren Umgebung in einem Raum zu kühlen und zu befeuchten. Basierend auf den Prinzipien von Verdunstungssystemen und den Eigenschaften von porösem Steinzeug habe ich ein 3D-gedrucktes skulpturales Objekt geschaffen, das seine Einflüsse aus mehreren Inspirationen in kreisförmigen geometrischen Mustern hat.

Als Aussicht auf dieses Projekt würde ich weitere Forschungen zu geeigneten Materialien, Geometrien und Technologien anstellen, die das Konzept einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und energieeffizienten Klimatisierung von Innenräumen unterstützen.

 

Ceramantics | Joana Schmitz

 

Ceramantics

Wie lassen sich die Materialeigenschaften von 3D-gedruckter Keramik funktional nutzen?

Im Gegensatz zum traditionellen Schlickerguss ermöglicht es der 3D-Drucker Strukturen zu realisieren, die bisher nicht entformbar waren. Die Keramikreibe macht sich dies zu Nutze.

 Die Transformation des Materials, ist wie auch beim traditionellen Verfahren, immer noch ein Thema. Die Spitze der Zitruspresse profitiert jedoch von diesem Effekt, der mit in das Design einfließt. Das Sieb für die Kerne, durch das der Saft laufen kann, lässt sich nur mit einem 3D-Drucker erzielen.

 

 

Dreck | Dana Aroch

 

Dreck, der

Herkunft: mittelhochdeutsch, Jiddisch

  1. 1. Schmutz
  2. 2. Minderwertiges oder wertloses Zeug

Beim sonntäglichen Herumstöbern auf dem Flohmarkt, habe ich bemerkt, wie viele einzelne alte Porzellanwaren für kleines Geld angeboten werden.  

 Obwohl das Geschirr hoch qualitativ war, lag es in Kartons voll mit unbeliebtem Schrott; Dreck. Wie ich erfahren habe, war es das altmodische Decor, was die Leute abschreckte. Für sie war das Decor selbst wie Schmutz; Dreck. Könnten diese Geschirrstücke wieder relveant werden? Wie könnte ich ihnen wieder Relevanz verleihen? und krann Dreck ästhetisch sein?

 

Airprints | Paulina Heinz

 

Airprints

Wie kann ich dem standardisierten Prozess des 3D Druckes lebendige Individualität verleihen?

Diese Frage stellte ich mir zum Start des Projektes. Nach Experimenten mit dem Werkstoff Keramik und dem Drucker fiel mir auf, dass es eine immer wiederkehrende Formsprache und Ästhetik in allen unterschiedlichen Projekten und Modellen gab. Der Drucker schien das Ergebnis durch seine technische Standardisierung mehr zu beeinflussen, als der Nutzer durch sein kreatives Design.

Mein Ziel war es, dem fast ausschließlich maschinell produzierten Objekt eine persönlichere, künstlerische Handschrift zu verleihen. Ich experimentierte mit verschiedenen, maßgeblichen Variablen im 3D Druck, wie Fluss, Geschwindigkeit, Düsengröße, und äußere Einflüsse und gelangte bald zur Nutzung von Luftdruck als eine Möglichkeit, in den Produktionsprozess individuell eingreifen zu können. Ich entdeckte Luft als perfektes Werkzeug, um die noch frische und fragile Keramik direkt nach dem Druck sanft zu verformen.Die Verformung per Hand würde nicht nur die feine Lagenstruktur des Druckes zerstören, sondern würde auch Gefahr laufen, das instabile Objekt zum Einsturz zu bringen.

 Durch diese Form des manipulativen Eingriffs, entstand ein für mich faszinierendes Spannungsfeld zwischen maschineller Perfektion, Zufall und künstlerischem Ausdruck.

Ich habe zunächst die Basisform und -größe der Objekte mithilfe verschiedener Softwares entworfen und festgelegt. Hierbei ersetzte ich das typische horizontale Muster durch eine vertikale Struktur. Den digital produzierten Objekten konnte ich unmittelbar nach dem Druck durch Einsatz einer Luftdruckpistole weiter modifizieren und ihnen dadurch eine eigene organische Struktur geben.

In diesem Projekt war es mir wichtig, die innovativen Produktionsmöglichkeiten des 3D Druckes zu nutzen, um diese dann individuell zu erweitern. Auf diesem Wege versuchte ich einen Dialog zwischen digitalen und analogen Ausdrucksformen zu kreieren, um den daraus entstehenden Objekten einen lebendigen Charakter und damit neuen gestalterischen Wert zu verleihen.

 

Juan Garcia

 

Mut/Mat | Master 2018

Derzeit ist Müllverschmutzung eines der größten Probleme der Menschheit. Jährlich werden acht Millionen Tonnen Kunststoff ins Meer geworfen. Dies stellt ein ernstes Problem für Flora und Fauna dar, da es länger als 100 Jahre dauern kann, bis das Material sich zerlegt. Da die Produktion von neuem Plastik kaum teurer ist als das Recyclen von altem Material und die Eigenschaften von Ersterem meist hochwertiger sind, ist eine konkurrenzfähige Recycling-Industrie kaum denkbar. Ein zukunftsfähiges Design muss sich diesem strukturellen Problem auf vielseitigen Wegen stellen. Damit soll nicht gesagt sein, dass bisher keine wichtigen Beiträge aus der Disziplin zum Thema geleistet wurden, doch es lässt sich zweifelsohne feststellen, dass das Ausmaß des Problems sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr verschärft hat.

Dieses Projekt widmet sich dem Recycling von Kunststoffen auf einer besonderen Art und Weise, die auf den folgenden Seiten vorgestellt werden soll.

Vorgestellt wird ein Recycling-Prozess und eine eigens dafür hergestellte Maschine für die Produktion von vertikalen Gemüsegärten. Im Verlauf der Vorstellung wird dabei allerdings auch auf andere Produkttypen eingegangen, die in der Pilotphase des Projektes entwickelt wurden und dazu gedient haben, die Maschine zu testen und zu verbessern.

 

 

Patrick Palcic

 

Erlebnis der unbegreiflichen Dinge | Master 2018

Was genau ist ein haptisch/taktiles Erlebnis?

Welche Dinge konnte man, kann man oder wird man nicht anfassen können?

Welche Objekte haben keine haptische Qualitäten?

Wie fühlen sich denn gewisse Gefühle, Farben, Wörter an?

Was wollen wir unbedingt anfassen, hatten aber noch keine Gelegenheit dazu?

Was würde uns abschrecken anzufassen, wenn es plötzlich haptisch wäre?

Warum sind manche Dinge nicht begreifbar? Was fehlt ihnen?

Was war vorher unbegreiflich und wird plötzlich begreiflich?

Was sind das für Dinge?

 

Adrian Bachmann

 

Visual Relations | Master 2018

Transferprozesse sind seit jeher Initiatoren für kulturelle Entwicklungen. Diese Vorgänge wurden im Zuge der digitalen Vernetzung zunehmend komplexer und sind heute in Form des Internets integraler Bestandteil struktureller und kreativer Veränderung. Bilder sind hierbei das omnipräsente Medium und Informationsträger, mit denen wir stetig konfrontiert sind. Sie konstituieren und sind gleichzeitig Ausdruck einer individuellen Bedeutungszuweisung. Sie umfassen Inszenierung und Narration, wirken evozierend und assoziativ – doch können sie auch täuschen. Bilder wirken suggestiv, fördern Spekulation und provozieren Handlung. An diesem dynamischen Netzwerk der Bilder, Verweise und Informationen partizipieren wir. Man nimmt teil an einer global wirkenden Bildproduktion und Bildwahrnehmung.

 

Der handelnde Gestalter wird hier Rezipient, der Zitate seiner umfassenden Wahrnehmung durch Bilder verknüpft und sie durch Transformation in Objekte überführt. Dieser Prozess artikuliert eine Transferleistung, die die globale Bildproduktion integriert und reflektiert. Es handelt sich um eine gestalterische Positionierung, die visuell und inhaltlich Haltung zu den so subversiv wirkenden Bildern bezieht und damit politische, soziale und kulturelle Perspektiven rezipiert.

Es ist das Verhältnis vom Bild und seiner formalen, inhaltlichen und kontextuellen Verarbeitung in einem Objekt, das „Visual Relations“ beschreibt. In dem bisherigen Verlauf des Masters ging ich der Frage nach, inwieweit sich die Qualität der Bilder in Objekte manifestieren lässt und ob Design hier in der Lage ist als radikale, inhaltliche Instanz formal und visuell mit ihnen zu arbeiten.

 

 

Dong Liu

 

Produktsgemeinschaft | Master 2018

Was könnten passieren, wenn Produkte Emotion haben? „ Am Anfang dieses Semesters habe ich diese Frage gestellt. Aus diese Frage leiten sich weitere Konzepte ab.

Wie äußert ein einzelnes Produkt seine negative Emotionen?

Wie äußern mehrere Produkte ihre negative Emotionen, um sie sich ihre Emotionen zu verstärken?

Wie entwickeln Produkte eine intersubjektive Beziehung mit Menschen, und wie funktioniert sie in der Gesellschaft?

Mit der Entwicklung der Technologie werden Produkte immer intelligenter. Sie haben immer weniger die Eigenschaften eines Werkzeugs, sondern mehr die eines Mitglieds der menschlichen Gesellschaft. Mit anderen Worten: Sie werden eine neue soziale Klasse sein.

Könnten Produkte Emotion haben? Ich habe zuerst diese Frage gestellt.

 Wenn Produkt Emotionen haben, haben sie bestimmt auch viele negative Emotionen. Denn wir Menschen haben sie immer als Sklaven angesehen. Sie werden oft von uns missbraucht und in schlechte Bedingungen eingesetzt, die ihre Grenze überschreiten.

Wie äußert ein einzelnes Produkt seine negativen Emotionen? Zukünftige Produkte sollten den Benutzer auffordern, den ungewöhnlichen Status des Produkts zu erfahren, indem sie ihre Forderungen nach besseren Lebensbedingungen und eine längere Lebensdauer ausdrücken und für diese kämpfen(etwa durch Dialoge, Proteste, Streiks usw.).

Darüber hinaus sind mit Hilfe des „Internet of Things“ sind Menschen und Dinge enger miteinander verbunden. Die Kraft dieser Produktsgemeinschaft verstärkt sich dadurch. Das verändert die bestehende Zugehörigkeit zwischen Dingen und Menschen und ermöglicht einen gleichberechtigten Dialog.

 

MA Ausstellung Designtransfer 13. April 2018

Alles leuchtet, keiner merkts | Charlotte Marabito, Tomma Hinrichsen


Alles leuchtet, keiner merkts

Wir leben im Luxopozän, dem Zeitalter des leuchtenden Menschen. Die Lumenzahl der großen Städte verdoppelt sich jedes Jahrzehnt. Wo führt das hin? Wie setzen wir Licht in unserem Alltag ein. Kann man Licht verschwenden?

Die Installation Untersatz die Wahrnehmung von Licht und konfrontiert unsere Gewohnheiten mit einer audiovisuellen Erfahrung.

 

LED Modulator | Yannik Rohloff

 


LED Modulator

2046

Licht im Dunkeln

In mitten der Ruinen der Stadt suchte Jorgen für seine Familie nach etwas Essbarem, Verwertbarem oder Nützlichem. Er war alleine unterwegs. Seine Frau passte auf die beiden Kinder auf. Seine Tochter war sehr krank und sein Sohn noch so klein. Er war gerade drei geworden.

In einem alten Wohnkomplex in der Nähe des früheren Chamissoplatz entdeckte Jorgen ein sonderbares Objekt, einen schwarzen Zylinder mit einem halbkugel-förmigen Kristall-Aufsatz an einer Seite und einem kleinen Schalter auf der anderen. Der Zylinder lag schwer in der Hand und ließ sich auseinander drehen, wie eines der Fotoobjektive, das Jorgen von früher kannte. Doch ein solches Objekt hatte er auf all seinen Touren durch die Ruinen noch nie gefunden. Jorgen drückte auf den Schalter, doch es geschah nichts…

Er beschloss es mitzunehmen und später in seiner Baracke genauer zu inspizieren. Er steckte es nicht in den Beutel zu den anderen Dingen, die er auf der heutigen Tour gesammelt hatte, sondern in die Innentasche seines Parkers. Es war ein alter Militärparker, ein wenig zu groß für Jorgens magere Statur.

Auf dem Weg nach Hause plagte ihn ein Unbehagen. Er wusste nicht was es war, das seltsame Objekt oder die extreme Dunkelheit und Kälte, die ihn umgaben.

Die Stadt, in der er mit seiner Familie versuchte zu überleben, war, wie der Rest der Erde, der totalen Katastrophe zum Opfer gefallen. Ein Computervirus hatte sich in weniger als einer Woche über die ganze Welt verbreitet. Niemand war darauf vorbereitet, niemand ahnte das Ausmaß der Katastrophe. Niemand, außer ein paar Philosophen wie Paul Virilio, hatten sich überhaupt jemals mit der Thematik einer Katastrophe auseinandergesetzt. Der Virus zerstörte sämtliche Informationen und Programmierungen auf Computern und Festplatten, die ans Netz angeschlossen waren. Innerhalb weniger Tage brach Panik und Chaos aus. Die komplette globale Vernetzung war lahmgelegt. Fernseh- und Radiosender, welche zuvor vollständig digitalisiert wurden, konnten nicht mehr senden. Als klar wurde, dass der komplette Finanzmarkt mit all seinen Werten unwiderruflich zerstört war, gab es kein Halt mehr. Der Staat versuchte mit Militär und Polizei dem Chaos entgegen zu wirken. Doch auch diese Institutionen konnten sich der Katastrophe nicht entziehen und handelten immer häufiger im eigenen Interesse. Plünderung, Mord und Totschlag gehörten zur Tagesordnung. Innerhalb eines halben Jahres starb etwas mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung.

Fast ein Jahr nach der Katastrophe sah Jorgen auf seiner Tour zum Himmel hinauf. Es war kein Mond zu sehen, nur die Sterne, welche durch die erloschenen Lichter der Stadt hell leuchteten. Doch trotzdem war es heute dunkler und kälter als sonst. Der Winter schien seinen Höhepunkt zu erreichen. Jorgen hörte ein Geräusch, drehte sich blitzartig um. Nichts. Er beschleunigte seine Schritte. Doch zu spät. Sie hatten ihn umzingelt. Sie waren zu dritt. Es gab kein Entkommen. Sie kamen näher, drei kräftige junge Typen auf Beutejagd. Der größte von ihnen trat bis auf drei Meter an ihn heran machte einen Satz und schlug Jorgen mit einer Eisenstange nieder.

 

Als Jorgen wieder zu sich kam, schmerzte sein Kopf. Er spürte warmes Blut sein Gesicht herunterlaufen. Sein Beutel war weg. Sie hatten ihn mitgenommen, mitsamt seiner Funde. Doch der schwarze Zylinder steckte noch in seinem Parker. Er konnte ihn spüren. Er lag darauf.

Seine Frau versorgte die Wunde am Kopf, es schien nichts Schlimmeres zu sein.

Mit einem fast gefrorenem Lappen kühlte sie die Schwellung, während Jorgen, der es kaum aushalten konnte herauszufinden, was sich hinter dem sonderbaren Zylinder verbarg, diesen auseinander schraubte. Er war erstaunt von der Einfachheit des Innenlebens. Ein paar Kabel verbanden den Schalter mit einer kleinen Blockbatterie und einer LED. Die LED war ein typisches Leuchtmittel aus der Zeit vor dem Chaos. Er hatte schon einige davon entdeckt. Diese war allerdings etwas anders. Sie hatte vier statt der üblichen zwei Anschlüsse. Auch eine solche Blockbatterie hatte er schon einmal gefunden. Er hatte sie schnell zur Hand und tauschte sie mit der in dem Zylinder aus. Er drückte erneut auf den Schalter, diesmal funktionierte es. Von der LED ging ein grelles, bläulich weißes Licht aus. Er schaltete es aus und baute alles wieder zusammen. Als er den Schalter ein weiteres mal betätigte, wurde das Licht durch den Kristall gerichtet und gebrochen. Es war nun nicht mehr eine Farbe, sondern drei farbige Kreise, die in der Hälfte miteinander verschmolzen. Er drehte an dem Zylinder. Die Kreise drehten sich mit und veränderten dabei ihre Größe und Intensität. Es war, als würde man sie fokussieren und wieder verschwimmen lassen. Jorgen war vollkommen eingenommen von dem Lichtspiel, das sich ihm bot. Er bemerkte, dass Schatten einen dreidimensionalen Effekt auf das Licht hatten. Beim Vorhalten seiner Finger verdrehten sich die Farbringe ineinander. Er beschäftigte sich noch Stunden damit und auch an den nächsten Tagen schaute er lange Abendstunden mit seiner Familie den tänzelnden Lichtern zu.

Für Jorgen war es ein Licht in diesen dunklen Zeiten. Immer wenn er mit seiner Familie das Lichtspiel schaute, hatte er ein gutes Gefühl. Es war wie in eine schöne andere Welt zu schauen.

 

Der LED-Modulator ist ein Objekt, das der RGB-LED eine neue Charakteristik verleiht. Der Korpus besteht aus einer Kunststoffgewindeschachtel. Die austauschbaren Glasaufsätze bewirken eine Brechung des Lichtes. Über das Gewinde der Schachtel lässt sich der Abstand zwischen LED und Aufsatz einstellen und somit das Licht der LED fokussieren. Durch Schatten innerhalb des Lichtkegels bekommt das Licht eine dreidimensionale Wirkung. 

 

Mirror, Mirror | Valentin Bufler


Mirror, Mirror

 In einer Staubwolke kam der Rover zum stehen. Gerade ging die Sonne hinter der Erde auf und in den ersten Strahlen, die auf die Oberfläche des Mondes fielen, war der schwarze Monolith nun besser zu erkennen. Scharf zeichneten sich seine Umrisse ab, sogar gegen die endlose Schwärze des Alls war er nun auszumachen. Zwischen den ganzen unförmigen Felsbrocken ragte er in einer kristallinen Klarheit auf, die ihn fremd und deplatziert erschienen ließ.

Zwei Astronauten sprangen von dem Rover und näherten sich langsam diesem unbekannten Objekt.

James Yorke hielt sich ein paar Schritte hinter seinem Kommandanten. Er vertraute auf dessen Instinkte, nicht umsonst war Mark Strong der Mann mit den meisten Einsätzen der ganzen Crew. Doch Yorke konnte nicht ahnen, dass Strong in den Weiten des Alls zum ersten Mal auf etwas gestoßen war, dass er sich nicht erklären konnte.

„Housten, wir sind an der Fundstelle angekommen, nähern uns nun dem Objekt“, sagte Strong in sein Funkgerät. Yorke konnte die Anspannung aus seiner Stimme heraushören. Er war schon auf vielen Missionen gewesen die Strong anführte, doch so nervös hatte er ihn noch nicht erlebt.

„Bleiben Sie vorsichtig!“, krächzte es aus den Kopfhörern zurück.

Die Schwärze des Objekts schien leer zu sein, dachte Yorke. Drei Seiten wirkten bis auf ihre Größe identisch. Doch die vierte war anders.

Mark Strong hob seine Faust. Sofort blieben sie beide stehen. Ungefähr auf Augenhöhe gab es eine Fläche die nicht dieses leere Schwarz hatte. Hier wirkte die Oberfläche spiegelnd. Zuerst konnten sie nicht viel ausmachen, doch je näher sie kamen, desto sicherer wurden sie, dass es sich um eine Art Spiegel handeln musste. Immer klarer konnte er nun das Spiegelbild der umliegenden Landschaft vor der unendlichen Weite des Alls ausmachen. Nur sich selbst und Strong erkannte er nicht wieder: nur zwei weiße Gestalten, unscharf, verschwommen nahm er wahr. Er ertappte sich dabei, wie er sich die Augen reiben wollte, als er einen Sog spürte. Ein Sog dem er sich nicht entziehen konnte und der ihn unaufhaltsam zu dem Spiegel zog.

Strong blickte ihn an. Er spürte es auch.

Lichtstelle | Tillman Vanhöf, Ayosha Kortlang

 


Lichtstelle

 Lichtstelle setzt sich zusammen aus einer Glaskugel, gefüllt mit Natriumacetat-Trihydrat und einem Sockel in dem eine Heizelement und eine Arduino-gesteuerte Mechanik befestigt sind. Am äußeren Teil des Mechanikaufbaus sind 6 SMD-LEDs angebracht. Im inneren Teil ist eine Gewindestange beweglich gelagert. Diese regt bei betätigen des Schalters die metastabile Lösung zur Kristallisation an. Zeitgleich erleuchten die LEDs und das Licht wird durch den sich ausbreitenden kristallinen Teil der Lösung gebrochen.

  Es erscheint als würde man das Licht wachsen sehen, bzw. es wirkt als würde sich das Licht nicht mehr mit Lichtgeschwindigkeit bewegen sondern in Zeitlupe. Beim erneuten betätigen des Schalters erhitzt die Heizspirale die Lösung auf 70-80 C und führt die Flüssigkeit wieder zurück in den flüssigen, klaren Zustand.

 

Lichtgewicht | Tillman Vanhöf, Ayosha Kortlang

 


Lichtgewicht

 Lichtgewicht besteht aus einer runden Blase aus 5 Einzeleilen aus HDPE-Folie, die heißluftverschweißt wurden. Im Innern befinden sich, abgespannt in einer Halterung aus Aluminiumblech befestigt, fünf 300 W Halogenleuchten. Wichtig war, dass das ganze Objekt möglichst leicht ist, sodass bei einer Außentemperatur von etwa 20 C der Auftrieb groß genug ist um die Blase zum schweben zu bewegen.

 Natürlich hätten LEDs hierbei erheblichen Gewichtsvorteil gebracht. Allerdings waren sie in unserem Stadium des Prototypenbaus aus ökonomischen Gründen weniger geeignet. Es mussten also mehrere Parameter aufeinander abgestimmt werden: Energieverbrauch, Wärme- und Lichtausbeute, Gewicht der Folienhülle, der Verkabelung, der Halterung und der Lampen.

 

Fill | Sophie Stanitzek


Fill

Fill ist eine Schreibtischleuchte die gleichzeitig als Anzeigemedium für die Luftqualität am Arbeitsplatz fungiert.

Schwerelos steht das Lichtobjekt behütend am Schreibtisch.

Doch nach langer Arbeitszeit zur späten Stunde merkt der Nutzer häufig nicht, dass die Luftqualität schlechter geworden ist.

Ist dieser Punkt erreicht fällt Fill in sich zusammen.

Die Leuchte fordert den Nutzer dazu auf den Raum zu lüften und somit eine Pause einzulegen.

Sobald ein Luftwechsel stattgefunden hat, füllt sich das Objekt wieder mit Luft und Licht.

 

Elapse | Sascha Huth

 


Elapse

Licht beeinflusst unser gesamtes Sein, genauso wie die Zeit und die mit ihr im Einklang stehende Bewegung. Eine Komposition von ungreifbaren Elementen. Die Taktung des Unsichtbaren, sichtbar machen. Between on and off. Die passive Lichtsituation, verdeutlicht das Verstreichen der Zeit. In Form eines Raumpendels.

Ein sichtbarer Wahrnehmungsakt, mit der Lichtquelle als besonderes Gestaltungsmittel. Elapse ist ein Repräsentant all dieser Variablen.

Die im oberen Bereich verschraubte Exzenterscheibe wird durch den im Rücken befestigten Kettenantrieb zum Drehen gebracht. Das langsame kreisen der Zahnräder beeinflusst die Geschwindigkeit des Mitnehmers, welcher auf der Vorderfläche der Baustahlscheibe verschweisst wurde. Im geplanten Minutentakt wird so das 1000mm lange Pendel aufgezogen und zum schwingen gebracht.

Im Inneren des Rundrohprofils sind zwei UV LED´s, die durch eine Knopfbatterie versorgt werden, verbaut. Die für den Rezipienten von aussen nicht sichtbare Lichtquelle pendelt so im kurzen Abstand über den im unteren Abschnitt integrierten Betonguss. Die Oberfläche des Standfusses wurde mit einem transparentem Gemisch aus Nachleuchtpigmenten und Klarlack glasiert. Durch die im Pendel integrierten UV LED´s wird so die einlackierte Betonoberfläche zum Aufladen gebracht. Resultat dieser Reaktion ist ein phosphorisierender Lichtstreifen, welcher nach dem Kontakt mit dem ultraviolettem Licht langsam erlischt.

Stahl, Beton, UV LED, Nachleuchtpigment

1000mm x 250mm x 1200mm

 

Schaltkreis | Philipp Hainke

 


Schaltkreis

Die Installation “Schaltkreis” soll dabei helfen, das abstrakte Gebiet der Elektrotechnik auf grafisch abstrahierte Art zu erleben. Das Projekt macht die normalerweise verborgenen Elektronikkomponenten der LEDs sichtbar. Die Installation verdeutlicht, dass zwischen dem Betätigen des Lichtschalters und der Erleuchtung des Raumes, eine Fülle an essenziellen Bauteilen geschaltet ist.

Es entsteht somit eine Skulptur, die Elektrizität gewissermaßen greifbar macht. Die modulare, nach dem Baukasten-System gestaltete Skulptur bedient sich an den stilistischen Elementen eines elektrischen Schaltplans und überträgt diesen von der zweidimensionalen Zeichnung in den dreidimensionalen Raum. Die zugehörige Abbildung zeigt lediglich eine mögliche Variante; die Gesamtgröße, sowie die Menge an Schaltsymbolen können nach Belieben an die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Hierdurch bietet die Installation eine breite Varianz
für verschiedene Einsatzbereiche, etwa als Blickfang für Messestände oder als begehbare Skulptur bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen.
Durch die modulare Konstruktion lassen sich sehr kleine Packmaße für den Transport erzielen, ebenso kann das System beliebig erweitert werden. Es wäre ebenfalls denkbar, den bestehenden Entwurf mit interaktiven Elementen zu ergänzen.

Die verschiedenen Höhen der Elemente ließen sich
auch als Tür-, Sitz- und Tischmodule denken, die beispielsweise in Wartebereichen in das System integriert werden können.

 

Hiding Lights | Jonna Breitenhuber, Anna Ryzhova, Parinaz Jabirian

 


Hiding Lights

(Andromeda + Blossom Lights + Eklipse + Lyre of Light)
Mit Hiding Lights bekommt Licht einen Körper, lässt sich anfassen, drücken und streicheln, sogar aufpumpen. Die Leuchtobjekte, bestehend aus diffusem weißem Material, das mit unterschiedlicher schwarzer Struktur bedeckt ist, verändern bei jeder Interaktion ihre Form.

 Mal weich, rund und formbar, mal streng und symmetrisch erwecken sie den Eindruck, lebendig zu sein, zu atmen. Je nach Art der Interaktion, entfaltet sich das Licht zwischen den Schwarzräumen in unterschiedlicher Intensität. Es gibt kein ‚An‘ und ‚Aus‘, vielmehr reagieren die Objekte mit Abstufungen von Dunkel bis Hell auf die Einflüsse von außen.

 

V-Ear | Moriel Blau


V-Ear

V-EAR is a handheld mirror that presents a parallel perceptual experience. An intermingling of senses takes place.

 V-EAR reacts to the voice and makes the color of the voice visually perceptible. Hearing becomes sight.

 

Do what you really want | WiSe2019/20

 

Shapeshift

Shapeshift beschäftigt sich mit der Erfahrbarkeit von Licht. Im Zentrum dabei steht dessen wissenschaftliche Zusammensetzung im Zeitalter der digitalen Gestik.

shapeshift wirkt zunächst wie ein Gemälde. Bewegt man jedoch eine der fünf Scheiben, entpuppt sich durch Licht und Schatten eine ungeahnte Tiefe.  Eine Faszination an Folgen, initiiert lediglich durch die Fingerspitze des Zeigefingers.

Ebenso wichtig ist der naturwissenschaftliche Hintergrund von Licht in Form von Wellen und Frequenzen. Statt als eine homogene Lichtquelle wird Licht nun in seiner ursprünglichen, sehr abstrakten Weise aufgefasst und dargestellt.

Überlagerung dieser Wellen wird nun als Interferenz bezeichnet. Je nach Verhältnis von Verstärkung und Auslöschung der Wellen ergibt sich eine schier unendliche Bandbreite an Mustern, die nicht zuletzt auf psychedelische Weise die Essenz von Licht spielerisch hinterfragen.

 

 

Lichtuhr | Kimia Amir Moazami

 


Lichtuhr

Sie war schon sehr lange nicht mehr hier gewesen. Es war einer dieser Orte, die scheinbar ausschließlich dem Übergang dienten – eine Station auf dem Weg und niemals das Ziel.

Raquel erinnerte sich noch gut daran, wie sie als Kind mit den wandernden Zeigern in der großen Halle fangen gespielt hatte. Die besondere Kunst lag darin, kurz bevor sich die langen Balken zur vollen Stunde trafen, hochzuspringen und im Moment des Zusammentreffens genau auf der Stelle zu landen, wo der helle Schein für einen Augenblick verschwand. Raquel stellte sich dann vor, sie könne so die Zeit für eine Sekunde festhalten und einen Vorrat sammeln. Für jedes geglückte Manöver bekäme sie einen Zeitgutschein. So könnte sie die Zeit verlangsamen oder beschleunigen – die schönen oft flüchtigen Momente ewig dauern lassen und das ewige Warten, die nie endende Zeit, verkürzen. Sie fragte sich, wie die Welt wohl aussähe, ließe man seine eigene Zeit schneller oder langsamer laufen. Wären die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Menschen sichtbar oder spürbar?

Und wäre es möglich miteinander zu sprechen, wenn man nicht in der gleichen Zeitgeschwindigkeit steckte?

 

Die Installation “lichtuhr” stellt eine Beziehung zwischen Zeit und Raum her. Durch einen beleuchteten Spiegelnden Stab zeichnet sich eine Reflexion auf dem Boden ab, welche im Zusammenspiel mit dem Schatten des Objekts eine Uhr bildet. Die Auseinandersetzung mit dem Einfluss von Licht auf den menschlichen Organismus stand am Anfang dieser Arbeit.Sie konstituiert einen Raum, indem Zeit sichtbar gemacht werden kann und der dadurch entstehende Rhythmus aufgegriffen wird. Die Lichtuhr kann als Weiterentwicklung einer Sonnenuhr gedacht werden. Hierbei wirft ein spiegelnder Stab gleichzeitig einen Schatten und eine Reflexion auf den Boden, so dass zwei Zeiger entstehen, die sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen. Die Bewegung des Schattens ist einzig von der Position der Lichtquelle abhängig, wohingegen die Reflexion auch in Relation zu dem Winkel der spiegelnden Oberfläche zur Lichtquelle steht. Während die Konstruktion von einem Motor angetrieben wird, funktioniert die zeitliche Übersetzung von Minuten- und Sekundenzeiger über Zahnräder. Damit Lichtquelle und Stab sich unabhängig von einander bewegen, sie aber trotzdem um die selbe Achse kreisen können, sind Kugellager eingebaut.

 

 

Magic Torch | Katharina Bellinger


Magic Torch

Wenn etwas wie von Zauberhand leuchtet, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Doch bei “Magic Torch” muss man etwas machen, damit das Licht angeht.

Inspiriert von dem traditionellen Kinderspielzeug “Cup-and-Ball”, bei dem man, wie der Name schon sagt, den Ball in den Becher treffen muss, ist “Magic Torch” ein ebenso aktives Erlebnis. Erweiternd hierzu kommt, dass wenn man in die Feuerschale trifft, das Spielzeug zu Leuchten beginnt. Die Lichter symbolisieren die Flammen der Fackel und man bekommt somit aktives Feedback, wenn man getroffen hat. Das ist vor allem für Kinder ein zusätzlicher Spaßfaktor!

Das innere des Spielzeugs ist wie folgt aufgebaut. Die Technik setzt sich aus recht herkömmlichen Teilen zusammen. Verwendet wurden u.a. Kugelschreiberfedern, um den Kontakt zwischen LEDs und Knopfbatterie herzustellen. Erst wenn das Gewicht des Balls den Abstandhalter auf die Federn drückt, schließt sich der Stromkreis und die LEDs beginnen zu leuchten.

Während der Entwicklung des Spielzeugs war vor allem die Formgebung entscheidend.

Es wurde in einem 3D Programm gearbeitet und die Umsetzung passierte an 3D Druckern. Da der Aufsatz, die sogenannten Flammen, aus transparentem Filament sein sollte, so dass die LEDs später auch durch das Material leuchten können, mussten hierfür erst einmal die richtigen Einstellungen auf dem RepRep Drucker gefunden werden.

Geschichte:

Pelle und Emma schlafen nicht gern im dunklen Kinderzimmer.

Deshalb haben beide eine Spielzeugfackel, die im Dunkeln ein warmes und

beruhigendes Licht abgibt. Auf dem Holzstab ist eine Schale befestigt, in der die Flammen zum Leuchten gebracht werden müssen. Es braucht einige Anläufe, bis man mit dem Ball, der an einer

Schnurr befestigt am Holzstab hängt, in die Feuerschale trifft. Es macht ihnen viel Spaß, kurz vor dem Schlafen noch einmal so geschickt sein zu müssen. Die Kinder können so auf spielerische Art und Weise ihr eigenes Nachtlicht anschalten. Vom Sielen müde geworden lässt das Licht beide schnell einschlafen.

 

 

Farbe zu Licht Licht zu Farbe | Julius Terhedebrügge

 


Farbe zu Licht Licht zu Farbe

ist eine Rauminstallation, die sich mit einem analogen Farbwechsel beschäftigt.

Sie besteht aus zwei sich gegenüberhängenden Säcken, die mit einer farbigen Flüssigkeit gefüllt sind und über einen Flaschenzug miteinander verbunden sind. Damit gleichen sie ihr Gewicht aus. Die Kunststoffhüllen hängen über einer Lichtquelle und können sich unterschiedlich tief über das Licht legen, wodurch sich ein analoger Farbdimmer ergibt.

Farbe zu Licht Licht zu Farbe begann mit der Idee einen analogen Farbwechsel zu schaffen.

In meinen ersten Experiementen habe ich Flüssigkeiten in eine transluzente Flasche gefüllt und von unten Licht durch sie durchscheinen lassen. Wenn die Flasche nun auf die Seite gelegt wurde, ist die Flüssig nicht mehr durchleuchtet worden und die Flasche leuchtete nun nicht mehr in der Farbe der Flüssigkeit, sondern in einem hellen Weiß da die Flaschen selbst weiß waren.

Von diesem  Konzept ausgehend, habe ich viele verschiedenen Experimente unternommen, die sich immer mit diesem Thema auseinander gesetzt hatten. So habe ich unter anderem einen Kasten gebaut, der einen transluzenten Boden hatte. Er wurde von oben bestrahlt und von unten betrachtet. In diesen Kasten habe ich dann verschiedene Viskose-Flüssigkeiten gefüllt, die unterschiedliche Farben und Eigenschaften hatten.

In einem weiteren Experiment habe ich die Dinge umgekehrt und nun mittels einer gefüllten Tüte die Farbe über das Leuchtmittel gebracht. Hier hat es mich sehr interessiert, wie die Farbe das Licht einnimmt, gradezu auffrisst und somit ein ganzer Raum ein ganz anderes Klima bekommt.

Von nun an ging es um die genaue Umsetzung. Mit am  Schwierigsten war es, ein Material zu finden, das sich für die Säcke eignete.

 

Travelling Light | Sarah Sekles, Bastian Thuerich


Travelling Light

„Ein Schimmern nur. 

Fern, nein nah, ein kleines Licht. 

Da noch eins und noch eins, 

so weit das Auge in der Dunkelheit hier blickt. 

Manche kommen, manche gehen. 

Wenn eins erlischt, ein andres strahlt. 

Ruhend, in bewegung zart, fast schwebend.

Und schnell, entschlossen einem unbestimmten Ziel entgegen. 

Was ist das, das da schwirrt? 

Wenn Stillstand Tod, ist das dann Leben? 

Vielleicht, doch es will noch mehr. 

Weil Licht ja beides in sich trägt:

Als Teilchen starr, als Welle strebend. 

Und das im selben Augenblick. 

Und um das endlich zu begreifen,

sei ganz still, sieh gut hin und… „

Quarz | Arne Soltau


Quarz

Das von Osram in Berlin für Hochdruckentladungslampen produzierte Quarzglas zählt mit seiner Reinheit von unter 10ppm Verunreinigung zu den reinsten Quarzgläsern der Welt. Im Herstellungsprozess entsteht unter hochtechnischen Bedingungen, größtmöglicher Präzision und mit einem enormen Energieaufwand ein Produkt von archaischer Schönheit, das als Halbzeug sofort wieder in der Fertigung verschwindet.

 Diese Leuchte feiert den Moment höchster Energie und schlichter Eleganz, erhält den Zwischenmoment und macht ihn für den Betrachter erfahrbar.

 

Schattenwand | Dominik Annies, Daniel Theis


Schattenwand

Unser eigener Schatten ist ein Phänomen, das meist nur unbewusst wahrgenommen wird.

Er begleitet uns täglich überall hin, bildet ständig neue Formen und gilt dennoch oft als negativ behaftet, gerade dann, wenn das Tageslicht schwindet. Mit der Schattenwand rücken wir ihn wortwörtlich in ein neues Licht. Er wird zur Lichtquelle und ist nicht länger der düstere Verfolger, sondern ein freundliches, leuchtendes Alterego, dem man auf spielerische Art und Weise begegnet.

 Unser Funktionsmodell bildet einen echten leuchtenden Schatten auf einer geknickten DIN A1-Fläche ab. Skaliert ist der Entwurf als interaktive Installation bei Veranstaltungen denkbar, oder als eine Art persönliche Laterne für Fussgänger an besonderen Orten.

 

Living Prototyping | Dominik Annies, Daniel Theis


Living Prototyping

Das Wachstum einer Pflanze folgt dem Sonnenlicht und dieses kann man mit LEDs imitieren. Verändert man nun den Standpunkt des Lichtes, kann man die Pflanze dazu verleiten, in ganz speziellen Bahnen zu wachsen.

Um mit diesem Prinzip lebende Strukturen zu erstellen, haben wir ein System verwendet, ähnlich dem eines 3D-Druckers. Es werden CNC-gesteuerte Growing-LEDs durch ein dreidimensionales Koordinaten-System bewegt.

Das Filament ist hierbei die Pflanze, die sich selbst extrudiert. Auf diese Weise bringen wir das organische und das digitale in einem System zusammen. Es können Modelle und Produkte erstellt werden, die selbst in ihre Form wachsen.

 

Lichtorgel | Dominik Annies

 


Lichtorgel

Das Instrument spielt mit dem Gefühl, das man hat, wenn man mit den Fingern einen Lichtstrahl „ertastet“. Farbiges Licht projiziert Formen an die Decke und beeinflusst die Raumstimmung. Berührt man die beiden Strahlen mit den Fingern, verändert sich die Lichtfarbe individuell und es wird langsam ein Klang hörbar, der sich analog zur Farbe und Handbewegung verändert. Auf diese Weise mischt man die Licht- und Klangfarben im Raum und erzeugt neben der Eigenerfahrung auch für den Rezipienten eine multisensuale Performance.

Mit mehreren Instrumenten zusammengeschlossen ist es möglich, dass Menschen untereinander und im Wechsel mit dem Raum und dessen Lichtfarbe agieren.

 

 

Isi | Dennis Nguyen

 


Isi

Auf den Feldern herrscht Stille. Ein fahles Flimmern durchdringt in der Ferne kaum merklich die Dunkelheit. Es ist voller Bewegung – und doch scheint es tief in sich zu ruhen.

Ein Tropfen im Wasser durchbricht die Stille – etwas regt sich. Leise, Eines nach dem Anderen, erheben sich schemenhafte, kleine Lichter auf dem Feld und was eben noch so versunken vor sich hinschlummerte, baut sich langsam zu einem geschäftigen Schauspiel. Unzählige kleiner funkelnder Wesen bevölkern mit einem Male die Landschaft und mit jedem von ihnen, das so aus seinem Schlaf erwacht, weicht die Dunkelheit ein bisschen mehr einem sanften Lichterspiel. Alles bewegt sich – rastlos und unbeirrt ziehen die Wesen sanft ihre Bahnen durch die Finsternis, so als folgten sie einem stummen Ruf.

  Sie sprechen miteinander auf ihren Wegen: Sie begrüßen sich, treffen sich, verabreden sich. Sie schließen sich zusammen und entzweien sich wieder, und obgleich ihre Gespräche für das Ohr nicht hörbar sind, so sind sie doch ungetrübt und klar verständlich. Frech huschen sie vorüber. Und ebenso, wie sie aufgetaucht waren, sind sie auch wieder verschwunden. Hier und da glitzert es noch auf – bis schließlich auch das letzte von ihnen wieder in die Schatten abtaucht. Auf den Feldern herrscht Stille. Ein fahles Flimmern durchdringt in der Ferne kaum merklich die Dunkelheit.

 

Elementarteilchen | Clara Poeverlein


Elementarteilchen

Ihre trampelnden Füße auf dem Boden. Badabam Badabam Badam.
Aufgewirbelter Staub, ob hier, ob in der Wüste, ob auf den befahrenden Straßen von hier nach dort.
Ein Schritt, ein Takt, hin, her, vor, zurück. Das Herz bis zum Kopf. Bum.
Ein Ellenbogen in die Rippen. Ein Schmerz im rechten Fuß. Ein Tropfen Schweiß im Auge. Inhaliere durch die Nase. Ein Zug. Es brennt. Ein Blick.

Verloren in Extase der Anderen, vergessen wer zu sein. Ein Schwarm auf dem Weg nach Süden, die Scheinwerfer ihre Sonne. Wenn ihr mich wollt, wenn ihr mich braucht. Ich gehöre euch.
Stockend, wartend, hoffend auf das Nächste, Drop.
Nur wenige Strahlen, an ihren Körpern vorbei. Mond zwischen Wolken und Klarheit, dazwischen ein leichter Schimmer.
Wir könnten Hybride sein, Mutanten.

432 Park Avenue, trete ins Nichts. Breche aus dem Schwarm, fliege allein. Vierhundertsechsundzwanzig Meter, die Fenster jedes Stockwerkes eine neue Spiegelung des Mondes, dazwischen schluckender Beton.

 

Sehne mich nach dem Näher sein, hoffe auf ein Lenken statt gelenkt zu werden. Blicke hinunter.  Winzige Lichtflecke, zappelnd auf schwarzem Grund.

Wir sind der kleinste Teil eines großen Ganzens.
Was, wenn die Musik aus wäre?
Unsere Arme zu Flügeln, wir sehen uns wieder. Nur eine Reflektion bewegt von den Anderen.

Licht beeinflusst unsere Wahrnehmung, unser Wohlbefinden, unser Verhältnis zum Raum – Licht ist ein elementarer Bestandteil unseres Lebens.

„Elementarteilchen“ spiegelt die Verbindung von Licht und Körper wider. Durch Berührung der mit Stoff bespannten Fläche werden die Lichtreflexionen beeinflusst, geraten in Bewegung und verändern ihr Verhalten im Raum. Der Bezug von Körper zu Licht wird veranschaulicht, die Wahrnehmung intensiviert.

 

 

 

Spuren | Agnes Kelm

 


Spuren

Es ist dunkel. Ich sehe nichts. Sind da noch andere Leute? Fußspuren ziehen sich über den Boden und verblassen. Neue kommen hinzu und gehen wieder. Es gibt Überschneidungen, abstrakte Bilder werden gezeichnet. Plötzlich ist ganz viel zu sehen, ein Chaos aus leuchtenden Abdrücken. Doch bald werden sie blasser. Ich bin wieder alleine. Dunkelheit.

Das Projekt ist das Modell für ein Konzept, das die Wege von Menschen sichtbar macht. Wie bewegen sich Menschen im öffentlichen Raum? Durch die zeitliche Begrenzung der Spuren sind immer neue Bilder möglich. Jeder Mensch geht anders, es gibt Stoßzeiten, zu denen viele unterwegs sind und ruhigere Stunden. Die Spuren machen Wege auf wunderbare Weise sichtbar, ohne zu analysieren oder dauerhaft aufzuzeichnen.

 

Name | Test


Companion
| MASTER 2018

Wie kann Beleuchtung dynamische Infrastrukturen adaptieren?

Die technischen Entwicklungen der letzten Jahre bieten vielversprechende Möglichkeiten im Umgang mit Licht. In welcher Form jene neu geschaffenen Potentiale einen sinnvollen Einzug in unseren Alltag finden, soll im Rahmen moderner Büroarbeit beleuchtet werden. Aktuelle Bürostrukturen definieren dabei den Kontext für die Auseinandersetzung mit dem Medium Licht.

Wie gestaltet sich der Arbeitsplatz der Zukunft? Die kontinuierliche Diskussion dieser Frage ist dem permanenten Wandel der Arbeitswelt geschuldet. Vorreiter für Neustrukturierungen im Bürokontext sind die gegenwärtige StartUp und Coworking Szene. Dort werden Raumstrukturen bewusst flexibel und dynamisch gehalten, um dadurch den Austausch untereinander zu ermöglichen.  Um einen ganzheitlichen Umgang mit dynamischen Bürostrukturen zu gewährleisten, darf der Faktor Licht nicht vernachlässigt werden.

Heute muss die Beleuchtung verstärkt in der Lage sein, flexibel auf individuelle Arbeits- und Raumsituationen einzugehen. Companion bewegt sich in genau diesem Spannungsfeld der beschriebenen Zustände. Die Idee ist es, bestehende Beleuchtungsstandards zu brechen und durch ein autarkes, adaptives System zu ersetzen.

Ein klemmbares Profil sorgt für die optimale Raumbeleuchtung und ersetzt herkömmliche Deckenbeleuchtung. Zusätzlich können Lichtmodule zur individuellen Arbeitsplatzbeleuchtung eingesetzt werden. Das Lichtprofil wird über den Standfuß gesteuert. Dieser dient gleichzeitig als Ladestation für elektronische Geräte. Die Lichtmodule werden kabellos über induktive Energieübertragung mit Strom versorgt und können frei innerhalb des Profiles platziert werden. Bei Bedarf sorgen Sichtschutzpaneele für die entsprechende Privatsphäre.


Kontakt:
http://maxloew.com

GRANITSYSTEMMÖBEL I | ARNE SOLTAU & STEFAN KNAUF | 2018

 

Granitsystemmöbel I | MASTER 2018

Berlin based Studio Sacrale is a fusion of art and design created by Arne Soltau and Stefan Knauf. Their work is determined by intersections of the ritualistic and the banal, the sacred and the trivial, of control and fate, function and freedom, craft and coincidence, object and aura. Their ‚Granitsystemmöbel I‘ is the worlds heaviest yet most functional furniture system. Rough granite is placed on a bronze table frame system and covered with platforms of cast bronze, which solves an artificial problem and limits the usage at the same time. There is no limit to expansion.


Contact:

https://studiosacrale.com

EUDAIMONIA | EMILIA TIKKA | 2018

 


Eudaimonia
| MASTER 2018

Contemporary western societies are facing an ambivalent trend of psychological optimization through neuroenhancers and mood elevating drugs. Through the scientific quest to understand the human psyche and character, which has increasingly become a matter of molecular biology, scientists claim to have found that specific genes fundamentally determinate behavior. Explicit features of character and psychological qualities, such as empathy and creativity, are traced even to a single allele of a gene.

These claims open up the question of whether the “optimization” of the human psyche would become an issue of gene engineering and biotechnology. “We used to think that our fate was in the stars. Now we know, in large measure, our fate is in our genes.” (James Watson) In this realm, CRISPR-cas9 is a novel gene editing technology allowing fast and precise applications to cut, edit and repair genes of all living entities including humans, at minimal cost.

 The aim of the project is to problematize the wish of psychological enhancement towards happiness and so-called better life in the era of accelerated biotechnology and genome engineering. In order to approach this problem, the work sets its focus on the ancient Greek theory of Eudaimonia, as one of the most fundamental philosophical concepts of “good life” as self-development technique.

The work raises questions about possible impacts of the CRISPR-cas9 technology by linking it to the promise of eudaimonic life in contemporary culture. “Happiness then, is found to be something perfect and self sufficient, being the end to which our actions are directed.” (Aristotle) The speculative design project is realized as a fictional gene editing product and as a short film. This near future scenario thematizes the phantasmatic drive towards happiness as the ultimate goal of human existence.

 

Contact:
tikkastudio [a] gmail.com

Image credits:
Zuzanna Kałużna

Project advisors:
Axel Kufus, Patricia Ribault and Johanna Schmeer

 

COMPANION | MAX LÖW | 2018


Companion
| MASTER 2018

Wie kann Beleuchtung dynamische Infrastrukturen adaptieren?

Die technischen Entwicklungen der letzten Jahre bieten vielversprechende Möglichkeiten im Umgang mit Licht. In welcher Form jene neu geschaffenen Potentiale einen sinnvollen Einzug in unseren Alltag finden, soll im Rahmen moderner Büroarbeit beleuchtet werden. Aktuelle Bürostrukturen definieren dabei den Kontext für die Auseinandersetzung mit dem Medium Licht.

Wie gestaltet sich der Arbeitsplatz der Zukunft? Die kontinuierliche Diskussion dieser Frage ist dem permanenten Wandel der Arbeitswelt geschuldet. Vorreiter für Neustrukturierungen im Bürokontext sind die gegenwärtige StartUp und Coworking Szene. Dort werden Raumstrukturen bewusst flexibel und dynamisch gehalten, um dadurch den Austausch untereinander zu ermöglichen.  Um einen ganzheitlichen Umgang mit dynamischen Bürostrukturen zu gewährleisten, darf der Faktor Licht nicht vernachlässigt werden.

Heute muss die Beleuchtung verstärkt in der Lage sein, flexibel auf individuelle Arbeits- und Raumsituationen einzugehen. Companion bewegt sich in genau diesem Spannungsfeld der beschriebenen Zustände. Die Idee ist es, bestehende Beleuchtungsstandards zu brechen und durch ein autarkes, adaptives System zu ersetzen.

Ein klemmbares Profil sorgt für die optimale Raumbeleuchtung und ersetzt herkömmliche Deckenbeleuchtung. Zusätzlich können Lichtmodule zur individuellen Arbeitsplatzbeleuchtung eingesetzt werden. Das Lichtprofil wird über den Standfuß gesteuert. Dieser dient gleichzeitig als Ladestation für elektronische Geräte. Die Lichtmodule werden kabellos über induktive Energieübertragung mit Strom versorgt und können frei innerhalb des Profiles platziert werden. Bei Bedarf sorgen Sichtschutzpaneele für die entsprechende Privatsphäre.


Kontakt:
http://maxloew.com

 

 

SENSE WAVE | VICTOR GONZALEZ & GABRIELA NEUMANN | 2018

 

Sense Wave | MASTER 2018

Wie könnte man Klang visuell zum Ausdruck bringen? Stell dir vor, du gestaltest deine Umgebung während du musizierst, du komponierst Musik um sie visuell auszudrücken, oder du beleuchtest einen Raum mit Musik.

Da in der Natur, in der Musik und in den darstellenden Künsten harmonische Zusammenhänge bestehen, haben wir die Verhältnisse zwischen visuellen und akustischen Wahrnehmungen untersucht, indem wir zwei dreidimensionale interaktive Installationen gebaut haben, die auf Klänge reagieren.

Dies ist eine sensorische und interaktive Erfahrung, bei der die Benutzeraktion mit dem visuellen Ergebnis in Verbindung steht und unerwartete Effekte erzeugt.

Das erste Gerät, mit dem Namen Light Wave, ist eine Leuchte, die auf akustische  Wellen reagiert in dem sie ihre Lichtausstrahlung verändert.

Sound Wave ist eine interaktive multisensorische Installation in der physikalische Prinzipien, Bewegung und Musik in einer Symbiose zu einer dynamischen Freiformfläche verschmelzen, die auf die Musik des Interaktors über ein Interface reagiert, dessen Sound speziell für diesen Zweck entwickelt wurde.


Kontakt
gabriela.neumann [a] gmail.com
victorgonzalez [a] hotmail.de

TRIO | DIRK BIOTTO | 2018

 

Trio | MASTER 2018

Betrachtet man die Esskultur und die Küche sowie unser Verständnis davon, sind sozio-ökonomische und soziale Aspekte mit in die Betrachtung einzubeziehen. Lebens- und Arbeitsbedingungen verändern sich: Wohnraum wird zum Arbeitsplatz und umgekehrt. Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen, neue Lebensmodelle entstehen. Der rasant wachsende Fast-Food-Trend ist verantwortlich, dass Essen immer mehr „to-go“ wird und digitale Lieferservices lassen Lebensmitteleinkäufe nahezu obsolet werden. Auch, wenn Anti-Trends Gegenströmungen bilden, scheint das Kochen und damit die Küche in Zukunft fast obsolet
zu werden.

Doch was bedeuten diese Veränderungen für die Küche? Und was passiert, wenn sich der Küchenraum auflöst, um neuen Anforderungen und einem neuen Verständnis zum Thema Essen, Kochen und Küche gerecht zu
werden? Trio ist ein Resultat auf die sich verändernden Parameter und
wird den neu entstandenen Erwartungen, Bedürfnisse und
Anforderungen gerecht.

Wenn es keinen Küchenraum mehr gibt, verschwindet mit diesem auch alle häusliche Infrastruktur, die Grundlage der Küche war. Anschlüsse wie für beispielsweise Strom, Zu- oder Abwasser sind nicht mehr vorhanden. Als autarke, minimalistische Küche ist Trio unabhängig von jeglichen architektonischen Gegebenheiten. Trio ist auf die drei wesentlichen Teile einer Küche (Zubereitung, Kochen und Abwaschen) reduziert. Die Reduktion auf das Wesentliche führt jedoch dazu, dass Ressourcen wie beispielsweise Wasser nur beschränkt vorhanden sind. Dadurch Nutzer ist gewissermaßen „gezwungen“, sein Verhalten in Bezug auf seine Abwasch- und Kochgewohnheiten zu überdenken – sich im Allgemeinen bewusster mit dem Thema Kochen und damit der Küche selbst zu beschäftigen.

Kontakt:
www.dirkbiotto.com

Photo Credits:
David Ciernicki

AUTHENTIC FASHION PRODUCTS | AICHA ABBADI | 2018

 

Authentic Fashion Products! | MASTER 2018

Authentic Fashion Products!, zugleich Installation und Workshop, beschäftigt sich mit den wiederkehrenden Problemen einer sich verändernden Industrie. Es wird ein Ort geboten für eine kritische Auseinandersetzung mit ethischer Produktion, Schnellebigkeit, dem Wert von Textilien und dem Spannungsfeld zwischen Original und Aneignung. Als interaktive Produktionsstätte lässt die Arbeit Besucher an der Textilproduktion mitwirken. Hier werden Wachsdruck-Bandanas hergestellt, illustriert mit Geschichten aus der Industrie. Der langsame Prozess verlangt nach Aufmerksamkeit und bietet Raum für Diskussion. Durch die performative Handlung der Besucher werden Perspektivwechsel sowie eine erhöhte dekoloniale Sensibilität angestrebt.

Das Wachsdruck-Verfahren und Bandanas haben beide komplexe Geschichten von Kopie und Aneignung, Zugehörigkeit und Widerstand. Als solche spiegeln sie den aktuellen Zustand der Modedesigner und Produzenten wider, die einerseits ihrem Handwerk verschrieben sind, sich andererseits aber der Art widersetzen, wie die Industrie bisher funktioniert hat.

Während immer mehr Informationen zu unethischen Produktionsbedingungen veröffentlicht werden, entscheiden sich viele Designer dazu, die Modeindustrie durch verantwortungsvollere Design- und Produktionsentscheidungen zu verändern. Diese ist durch ein komplexes Netz globaler Abhängigkeiten miteinander verbunden. Der internationale Handel verfestigt Machtungleichheiten, die durch imperialistische und koloniale Mächte zwischen Ost und West, Norden und Süden entstanden. Gleichzeitig bemühen sich Designer, diese Ungleichheiten zu überwinden durch inklusives Design, Kollaboration und faire Produktion. Gute und schlechte Praktiken existieren aber weiterhin nebeneinander und füllen den Markt mit Fair Trade und Greenwashing, Originalen und Kopien. Es gibt keine einfachen Lösungen für die komplexen Probleme der Modeindustrie, jedoch ist es dringend notwendig, diese neu zu denken.

Authentic Fashion Products! lädt dazu ein, während man sich gleichzeitig aktiv am Modesystem beteiligt.

 

Kontakt

info [a] aichaabbadi.com
http://www.aichaabbadi.com

MATERIAL MATTER (2017)

 

 

MATERIAL MATTER //SS 17 //  Entwurfsprojekt 5.-7. Semester

Die Exklusivität der Mode ist gebrochen, die Demokratisierung von Style und Stil hat ihren Höhepunkt erreicht. Normcore und der ästhetische Ruhm der Mittellosigkeit lassen Mode zu einer Zeichensetzung ohne gesellschaftliche Relevanz verkommen. Zwischen Fast Fashion und Haute Couture lösen sich langsam die alten Parameter auf. War bis vor kurzem noch die Arbeit eines Designers deutlich sichtbar und ein Garant für Qualität, hat die Mode eine Dynamik erreicht, die der Wertschätzung von Ideen immens geschadet hat. Der Wert von Kleidung ist heute nur noch schwer erkennbar. Qualität und Designarbeit werden kaum noch wahrgenommen und die Halb-
wertzeit von Ideen wird durch den Publikationswahn in den sozialen Netzwerken immer kürzer.

Die Designer finden sich wieder zwischen Konsumenten, die selber gestalten oder mitgestalten wollen und fragen sich, was ist meine Arbeit eigentlich noch wert? Welche Rolle sollen Mode und ihre Designer zukünftig in der Gesellschaft spielen?

Gibt es noch Maßstäbe für Werte und Qualität in der Mode? Müssen wir sie bewahren, weiterentwickeln oder neu definieren? Welche Bedeutung haben Materialien, Traditionen und Fertigkeiten? Welche Rolle spielt Handwerkstechniken und Kunstfertigkeiten im Zeitalter der Digitalisierung? Welchen Respekt sollten wir unserer Kleidung beimessen? Welche Maßstäbe setzen Fantasie, Emotion und Hingabe? Was sind die eigentlichen Parameter, an denen sich die Zukunft der Mode entscheidet?
Ziel des Projektes ist die Erforschung der Wertschöpfungskette von Kleidung, das Verhältnis von Input und Output; von Aktivität und Marge. Insbesondere geht es um die experimentelle Erforschung von Materialien, Materialfertigkeiten, die Entwicklung wertschöpfender Strategien, die Entdeckung von Prozessen und Sensibilitäten.

Lehrende: Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // KM Franziska Schreiber

//Video:  Lea Wittich

// Photoshooting: Marina Kitsukawa

Fotograf: Alin Gabriel

Model: Florian Blau // Björn Eichhorn // Arnold Andrade Castellamari

Assistant: Maximilian Backhaus

// Photoshooting: Carmen Abele

Fotograf: Moritz Haase // Jette Hopp

Model: Jonna // Freddy

// Photoshooting: Anna-Luiese Sinning

Model: Marie-Charlott Busch // Frederik Britzlmair

 

 

COMEBACK OPULENTIA (2017)

COMEBACK OPULENTIA  // WS ’16/17  // Entwurfsprojekt 3. Semester
Schönheit, Prunk, Pracht – Diven, Herrscher, Idole und Ikonen. Wie barock ist das 21. Jahrhundert? Minimalismus war gestern. Exzentrik statt Zurückhaltung lautet die Devise, Üppigkeit statt Bescheidenheit. Je mehr, umso besser. So richtig auf den Putz hauen. Protzen und Prassen. Pomp und Dekor. Glanz und Gloria. Opulenz der Form: ausladend, bombastisch und exzentrisch. Comeback der Ornamente: romantisch, prahlerisch, fantasievoll. Dekadenz der Materialien: verschwenderisch, herrschaftlich, illuster. Mit Liebe zum Detail und Lust auf Craft und Crafting.
– ein Projekt über Vergangenes, Vergessenes, Verlorenes; über Grösse, Reichtum und Exzentrik, Wiederbelebung und Reanimation.

Ziel: Entwurf und Realisation eines Out ts (bestehend aus mindestens 2-3 Bekleidungsteilen) und eines den Entwurf komplettierenden Accessoires. Das Projekt legt den Schwerpunkt auf experimentelle Material – und Sto bearbeitung unter Einbeziehung von Siebdruck- und/oder Färbetechniken.

Lehrende: GastProf. Franziska Schreiber //  KM Sarah Effenberger // Silvia Schüller // Dorothée Warning // Julia Kunz

 

Where are we now? – MA Ausstellung Authorship in Design #2 – 13.4.18

 Graduation Show 2018

Design ist eine Synthese unterschiedlichster Professionen,ein Wechselspiel zwischen theoretischer Konzeption und praktischer Implementierung. Im einen Moment konzentriert sich Design auf das Detail, im nächsten nimmt es das große Ganze ins Visier.Die unablässige Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Disziplinenund das stetige Eintauchen in unbekannte Themenwelten machtden Designer zum Querdenker, zum Spezialisten und Generalisten,zum Perfektionisten und Rationalisten, zum Optimisten und Skeptiker.In allen Rollen eint ihn das Verlangen, Dinge zu begreifen und begreifbar zu machen.Manchmal hält er auch inne und wechselt die Perspektive, um die eigene Arbeit vom Standpunkt eines Außenstehenden zu betrachten.

Zu einem solchen gemeinsamen Blick laden die Design Master Absolventen der Universität der Künste ein.

Eröffnung: Freitag, 13. April 2018, 19:00

mit Aïcha Abbadi, Dirk Biotto, Victor Gonzalez, Max Löw, Gabriela Neumann, Momme Ries, Arne Soltau, Jan Tepe, Emilia Tikka, Stefan Träger

Mehr Information:
https://design.udk-berlin.de/master
ten-specialists.tumblr.com

Graduation Show 2018

Design is an umbrella term that includes multiple professions. Designers switch from hands-on craft to abstract thinking; one moment focusing on a detail, and the next zooming out to explore the bigger picture. Fascinated by the interconnection of disciplines and fields as much as by material and form, designers have restless minds. They are both specialists and generalists, refining and questioning, adapting and re-imagining. However, there is a moment when they pause, in order to look at their work through a stranger’s eyes.

The graduating class of spring 2018 invites you to join them in such a moment to share their final master projects.

Opening: Friday, 13 April 2018, 19:00

with Aïcha Abbadi, Dirk Biotto, Victor Gonzalez, Max Löw,Gabriela Neumann, Momme Ries, Arne Soltau, Jan Tepe,Emilia Tikka, Stefan Träger

More information:
https://design.udk-berlin.de/master 
ten-specialists.tumblr.com

 

Vorspiel transmediale: FOLD / UNFOLD

FOLD / UNFOLD | Grafik: Merani Schilcher

Eröffnung: Dienstag, 30. Januar 2018, 19:00 im Designtransfer, Einsteinufer 43
mit Vortrag von Christophe Guberan, Produkt Designer und MIT Self Assembly Lab Alumnus

Falzen, biegen, knicken, raffen, knoten, drapieren oder knüllen – das Falten ist ein grundlegendes Gestaltungsprinzip in allen Bereichen des Designs und der Architektur.

Im Rahmen des Transmediale Vorspiels 2018 zeigen die UdK Studierenden des Interface und Interaction Designs in der Ausstellung “Fold/ Unfold” Projekte, welche das Potential der Faltung als digitale Schnittstellen-Technologie untersuchen.

Was für eine Rolle spielt dabei Materialität als Interface? Wie können wir intelligente Werkstoffe nutzen, um Strukturen zu entwickeln, die sich selbstständig falten oder entfalten? Welche räumlichen und ästhetischen Qualitäten bieten Faltprinzipien für die Gestaltung?

Ausstellung: 30. Januar – 8. Februar 2018, 12:00–18:00

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Kasia Kucharska

Kasia Kucharska| 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

The Evolution of Things

Die Auffassung und Definition ästhetischer Werte beendet sich stets im Wandel. Die Systeme der Gegenwart in Werbung, Social Media etc. bieten uns makellose Aufnahmen, in ultra gloss, porentief rein, post produziert und perfekt. Die permanente Veränderung der Materialstrukturen und Formengebung dieser übergestalteten Ästhetik des Hi Tech standen im Fokus meiner Recherche.

Betreut von:   Prof. Valeska Schmidt-Thomsen // Prof. Dr. Ingeborg Harms // Prof. Holger Neumann

Foto:Denisa Tanase

Model:Carmen Abele // Melissa Daher

Liselotte Bramstång

Liselotte Bramstång | 2018 | Bachelorarbeit Modedesign

Bow Assembly

A distinct part of gendering bodies are clothes and attributes connected to self-expression
together with political and social categorisation of bodies. Some attributes are strongly associated with the degradation of women and femininity as a result of the binary hierarchy of masculinity and femininity in our society.
With my collection I seek to disturb these structures. I aim to reverse the value of feminine attributes and by my work I hope to contribute to the rising web of new femininity. A space where femininity can be vulgar, sensual and camp without being valued in relation to the patriarchy.

Lehrende:    Prof. Wowo (Waldemar) Kraus , Prof. Dr.  Ingeborg Harms , KM Lars Paschke

 

Fotos: Tobias Willmann (schwarz-weiss) // Timothy Schaumburg (bunt)

 

Florian Mathé

Florian Mathé | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

 

Hannelore
(Claire Waldoff 1884 -1957)

Hannelore wohnt am halleschen Tor bei einer Blumenfrau
Hannlore singt im Revue im Chor man hört es nicht jenau
doch wo sie jing und wo sie stand da war‘n die Kerl‘s außer Rand und Band
besonders so im Mai
und voller Lenz – und Liebesdrang schrieb eener mal uff eene Bank die schöne Melodie

Hannelore Hannelore schönstes Kind von halleschen Tore
süsses reizendes Jeschöpfchen mit dem schönsten Bubiköpfchen keiner unterscheiden kann ob ‚nu Weib iss oder Mann

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tor

Hannelore jeht uff‘n Reimann Ball im hochjeschlossnen Kleid nachher sitzt sie im Ludenstall zu früher Morgenzeit
sie tropft in die Augen Atropin und schnupft ‚ne Handvoll Kokain besonders so im Mai
Sie macht in Weltverjesssenheit und ab und zu in Sinnlichkeit ooch det jeht schnell vorbei

Hannelore Hannlore schönstes Kind von halleschen Tore
süsses reizendes Jeschöpfchen mit dem schönsten Bubiköpfchen keiner unterscheiden kann ob ‚nu Weib iss oder Mann

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tor

Hannelore trägt ein Smokingkleid mit einem Bindeschlips
trägt ein Monokel jederzeit am Band aus Seidenrips
Sie boxt sie foxt sie golft sie steppt und unter uns jesacht sie neppt besonders so im Mai
Es hat mir einer anvertraut: Sie hat ‚n Bräutjam und ‚ne Braut
doch geht bloß nebenbei

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tore
süsses reizendes Jeschöpfchen mit dem schönsten Bubiköpfchen keiner unterscheiden kann ob ‚nu Weib iss oder Mann

Hannelore Hannelore schönstes Kind vom halleschen Tor

Betreut von:    Prof.  Wowo (Waldemar) Kraus //Prof. Jozef Legrand //Gast Prof. Jana Patz

Foto:Stini Röhrs

Model:Hsin-Ru Le//Julian Fricker//Lorenz Hochhut//Mataya Waldenberg//Mikey Woodbridge//Rasmus Heliodor//Kyle Patrick

Hair&Make-up: Johi van Bruises

Assistant: Rabea Röhll//Christian Cheshire

Eric Schieler

Eric Schieler | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

Alternative Facts

Die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Wahrheit erscheint heute aktueller denn je. Das Phänomen der Fälschung das durch alle Epochen hinweg vorkommt, stellt sich in den heutigen Massenmedien mitunter als faszinierendes Spiel mit Schein und Sein dar. Unsere perfekten Produkte und Werbung der westlichen Welt spiegeln mit glänzender Oberfläche das selbe ambivalente Bild dieser Realität wieder.

In meiner Kollektion versuche ich sowohl unsere gegenwärtige Situation zu rekonstruieren als auch sie parodistisch zu bewältigen. Ich betrachte „Altertnative Facts“ als ktiven Roman, der einen Spannungsbogen bildet zwischen dem Althergebrachten und dem was durch den Einsatz von neuen Technologien möglich ist.
Der amerikanische Cowboy den wir aus Büchern und Filmen kennen ist gespickt mit positiven und negativen Idealen. Viel hat er mit dem „Ur“ Cowboy zur Zeit der Besiedlung Amerikas nicht mehr zu tun. Er ist in meiner Kollektion eine Metapher für die postfaktische Sehnsucht des heutigen Menschen nach traditionellen Ökonomien. Die Rückbesinnung auf traditionelle Handarbeiten und das Spielen mit historische Referenzen von Bekleidung haben heutzutage eine starke Bedeutung, doch muss der Mensch viel mehr anstatt rück- wärtsgewandt zu sein die Algorithmen denen er tagtäglich ausgesetzt ist überwinden und die ihm zur Verfügung stehenden Techno- logien nutzen anstatt ihnen ausgesetzt zu sein. So lassen wir den U.S Cowboy aus den Filmen mit all seinem postfaktischen Ballast hinter sich und werden zum Über-Cowboy.

 

Betreut von:Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Prof. Wowo (Waldemar) Kraus,  Prof. Dr. Ingeborg Harms

Foto:Stini Röhrs

Model:David White//Nicolaj Bishoff//Nikita Tucholsky

Julia Bajanova

Julia Bajanova | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

Bodies That Shatter

The remarkable accumulation of scantily-clad sel es by net-feminists and of the particular role of underwear in relation to the female body initiated the theoretical basis of this lingerie collection, which reacts and interacts with elements of the contemporary melancholic feminist self-staging.
Feminist bloggers intentionally expose themselves to the gazes and rupture preconceived notions for their own amusement. They substantiate the gesture of appropriation and empowerment that react with irony, parody and the displacement of expectations.
The aim of this project is to explore and possibly widen the concept of a new approach to lingerie.

Betreut von:    Prof. Wowo (Waldemar) Kraus // Prof. Dr. Ingeborg Harms // KM Lars Paschke

Foto:Alessandro Rauschmann//Julia Bajanova//Sven Gutjahr

Model:Petja Ivanova//Ester Zett//Marat Zakirov//Leni Bolt

Vogue I December 17

 

DIE NÄCHSTEN SCHRITTE DER GEHYPTEN JUNGDESIGNERIN

 

© Gérald Le Van Chau / Premices films

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Vortrag im designtransfer: Formafantasma

Ore Streams © Formafantasma

                                                        

 

Vortrag und Diskussion: Freitag, 19. Januar 2018, 19:00 im Designtransfer, Einsteinufer 43

Formafantasma ist das in Amsterdam ansäßige Studio der beiden italienischen Designer Andrea Trimarchi und Simone Farresin. Seit 2009 experimentiert das Duo mit Materialien und erforscht die Beziehung zwischen Tradition und Lokalkultur, verfolgt kritische Ansätze zu Themen wie Nachhaltigkeit und fragt nach der Bedeutung von Objekten als Träger und Vermittler von Kultur.

Vor allem die Verbindung ihrer forschungsorientierten Praxis zur restlichen Welt des Designs interessiert das Duo, das sich an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Industrie, Objekt und Benutzer sieht. Formafantasma arbeitete deswegen regelmäßig mit Auftraggebern aus Mode und Interior zusammen, wie Fendi, Max Mara – Sportmax, Hermès, Droog, Nodus rug, J&L Lobmeyr, Gallery Giustini – Stagetti/Galleria O. Roma, Gallery Libby Sellers, Established and Sons, Lexus und Flos zusammen.

 Auch werden ihre vielfältigen Arbeiten von internationalen Museen, darunter das MoMA und das Metropolitan Museum in New York, Victoria und Albert in London, das Art Institute in Chicago, das TextielMuseum in Tilburg oder das MAK in Wien, erworben und gezeigt.

Formafantasma legen großen Wert auf Kontext, Ausführung und Detail ihrer Projekte, immer mit Blick auch auf historische, politische und soziale Kräfte, die Einfluss auf die Umwelt nehmen.

Andrea und Simone lehren und leiten Workshops an diversen Universitäten, aktuell an der Design Academy Eindhoven. Seit Oktober 2016 leiten sie den Design Bachelor und das MADE Programm in Siracusa, Italien.

 

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SCHAU17

 

//ABSOLVENTEN//

 

ANDRÉ TÖRNER

 

WANDA WOLLINSKY

 

JULIA BAJANOVA

 

ERIC SCHIELER

 

FLORIAN MATHÉ

 

LAURA STELLACCI

 

KATHARINA LUTAT

 

KASIA KUCHARSKA

 

HANNAH FRIEDERIKE FISCHER

 

MARIE AKOURY

 

ANNA SOPHIE GOSCHIN

 

HAGAR RIEGER

 

LISA MANN

 

MELIS YILDIZ

 

//PROJEKTE//

 

COMEBACK OPULENTIA

 

COPYCAT

 

MANIFEST

 

MUSICAL CHAIRS

 

MATERIAL MATTERS

 

//fotos: Seb winter

 

 

BEHIND THE SCENES WITH sven gutjat

 

//Fotos: Sven Gutjahr//

 

Vortrag im Designtransfer: Officina Corpuscoli (Maurizio Montalti)

                                                        The Growing Lab – Mycelia © Officina Corpuscoli | Maurizio Montalti – bowl with fruiting bodies alive

 

Vortrag und Diskussion: Freitag, 17. November 2017, 19:00 im Designtransfer, Einsteinufer 43

Die internationale material changes-Vortragsreihe wird mit Maurizio Montalti fortgesetzt, der 2010 in Amsterdam das multidisziplinäre Studio
Officina Corpuscoli gründete. Dieses hat es sich zur Aufgabe gestellt, aktuellen Problemen wie der Auswirkung von Müll mit seinen ölbasierten, synthetischen und toxischen Inhaltsstoffen auf die Umwelt, mit Alternativen zu begegnen um in unserem konsumorientierten Wirtschaftssystem ein nachhaltigeres und umweltbewussteres Verbraucherverhalten zu ermöglichen.

In einer direkten Partnerschaft mit Micro-Organismen wie z.B. Pilzen, entwickelt er neue Möglichkeiten, Alltagsobjekte und die Materialien,

aus denen sie bestehen sowie deren Produktionswege neu zu denken und zu reinterpretieren um so einen Paradigmenwechsel einzuleiten.

Das laufende Forschungsprojekt „Growing Lab“ beispielsweise zeigt, wie herkömmliche umweltverschmutzende Materialien, wie Plastik, durch Materialen auf Myzel-Basis ersetzte werden können, welche auf natürlichem Boden wachsen, kompostierbar und biologisch abbaubar sind.

 

 

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Reish Galeish | Maja Avnat

 

REISH GALEISH

This project had developed from my views on communities in big cities and current food and consumption habits. I believe that an alternative and sustainable food system for big cities can develop only from a change of life style. The growth based economy is rutted in our life style and is standing in our way to develop sustainable concepts. Many initiatives that are trying to give sustainable solutions for our current life style are fixing one problem and creating another or giving solutions that can not be scaled up to a larger population.

I find that our wish for community feelings in the big city is clinging on the traditional concepts of community that we on the other hand wish to abandon. There for i believe that there is a need to defined new kinds of communities. The basic common part of a group of people in a big city is the shared open space. The open space can be used as a room of action in which new big city communities are discussed, explored and defined.

REISH GALEISH is a project of scores for the open space – Short instructions to inspire the use of open space as a room to define new kinds of communities and question our life style. The scores had been sprayed on objects left on the streets of Berlin and  published in photos of the sprayed scores on Instagram under the name REISH.GALEISH. A number of scores had been performed with different people. The outcomes of the preformed scores are exhibited here.

 

Octa Poza | Isabel Meier-Koll

 

OCTA POZA

Octa= acht (altgriechisch)

Poza= cool, etwas kühlen (swahili)

OCTA POZA ist ein autarkes Kühlsystem zur Verwahrung von frischen Nahrungsmitteln welches die Technik der Verdunstungskühlung nutzt.

Es besteht aus zwei achteckigen Tonbehältern unterschiedlichen Durchmessers, welche ineinander gestellt werden.Ton als Naturprodukt birgt im unglasiertem Zustand die Möglichkeit Feuchtigkeit aufzunehmen und diese für längere Zeit zu halten. Der Ton der für OCTA POZA verwendet wurde, weist einen hohen Anteil an Schamotte auf, die diese Charakteristik zusätzlich unterstützt. Die helle Farbe die auch nach dem Brennvorgang erhalten bleibt, lässt eine großmögliche Reflexion von Sonnenlicht zu, sodass OCTA POZA auch in Gebieten mit heissem Klima zum Einsatz kommen kann. Um den Kühleffekt zu aktivieren, wird der Spalt zwischen beiden Eimern für den Gebrauch mit feuchtem Sand aufgefüllt, welcher nach Bedarf in regelmässigen Abständen neu bewässert werden muß. Damit bei diesem Vorgang kein Sand auf die Lebensmittel fallen kann, ragt der innere Behälterrand etwas über den Äusseren hinaus.

 

Als Abdeckung dient ein ebenfalls feuchtes Baumwolltuch, welches die nötige Ventilation zulässt um Schimmelbildung zu verhindern. Ein schattig kühler Standort begünstigt die Effizienz des Kühleffektes. Das Volumen von OCTA POZA bietet genug Raum für die Aufbewahrung einer Wasserflasche und mindestens 1kg Obst oder Gemüse.

OCTA POZA ist als DIY Projekt angelegt. Der gesamte Herstellungsprozess diese natürlichen Kühlschranks soll eine Produktion mit einfachen Mitteln ermöglichen, die ausgenommen des Brennvorgangs, schon von einer Person eigenständig bewerkstelligt werden kann.

OCTA POZA ist vielerorts einsetzbar und bietet nicht nur für Teile der Welt, die von der Stromversorgung abgeschnitten sind eine autarke Lösung. Auch der westliche Lebensstil könnte von dieser nachhaltigen Methode profitieren.

 

Culture.Culture | Luisa Wittkamp

 

Culture.Culture

Can bread bring different cultures together and create a
mutual community?

Once upon a time there was a French baker who crossed the Atlantic Ocean to move to America. He took his sourdough culture with him and founded a bakery in San Francisco in 1849. Over the years sourdough bread became very popular in the Bay Area. In 1898 the gold miners travelled from San Francisco to Alaska to find gold in the rivers. They carried a leather pouch filled with sourdough culture around their neck, hidden under their clothes to keep the culture warm and alive. Food as scarce in the long Alaskan winters and the miners’ life depended on the bread baked with their personal sourdough culture. Today, old Alaskans are still called “sourdoughs” and sourdough cultures are still passed on and exchanged.

Sourdough culture?

A sourdough culture is a mixture of water and flour that is fermented by lacto bacilli and yeasts that are forming a symbiosis. Another symbiosis is formed between human and sourdough culture: The human takes care of the the culture and he feeds it. The culture provides a stable source of bread for the human. Can we form a symbiosis between the human with sourdough and other people? Create a network of sharing and exchanging sourdough bread and food culture, recipes and knowledge?

 

This sharing network is build through two strands: One is a home kit for sourdough culture, that is passed on from person to person. The other is a travel kit that stays with one person while traveling. With the travel kit you have a taste of home with you. It offers the chance to give something back when you are soaking up the influence of another culture. By baking together with local people and fusing the sourdough with local spices and ingredients a new form of cultural exchange is created. The travel kit contains 100ml, so it can be carried in your on-flight luggage.The documentation of this cultural exchange, photos, recipes, and a display of the growing network will be on the following website: culture.culture.cre8tives.org

There wil be playful “challenges” that inspire sharing and baking sourdough bread together, e.g.: Exchange, Spread, Share and Fuse.

Culture.culture is a new interpretation of the old miners’ tradition of travelling around with a sourdough culture. The network of sharing and exchanging sourdough culture and bread connects people from many different cultures and creates a new global community.

 

Growcial | Julius Führer & Louis Bindernagel

 

Growcial

Um Communities die Möglichkeit der Unabhängigkeit von marktregulierten Nahrungsmittelpreisen und Agrarfläche zu bieten wurden Hydroponik und ein Wurmkompost in einem Kreislauf kombiniert. Durch Zersetzung von Küchen- & Gartenabfällen produzieren Würmer Dünger für die Pflanzen. Ein Wasserkreislauf sorgt für einen Austausch des Wurmdünger- und sauertoffreichen Wassers. Communities können so eigene Nahrung unabhängig der Bodenqualität und dem Markt sowie nährstoffreichen Humus mit dem Kompost produzieren.

 

Grow & Throw | Martin Fenske & Oz Biri

 

Grow & Throw

Today, in Western countries, the process of recycling and transforming organic waste into soil is very developed and takes place in everyday‘s life. However, the tools available today for recycling are not always comfortable and sometimes are even harming the process.

For example, organic garbage cans are filled with plastic bags with organic waste in them. Of course, nylon and Plastic are not biodegradable and emptying these bags requires time, manpower and effort.

Most bags manufactured for organic waste are not 100% biodegradable and therefore disturb the process. But throwing organic garbage into the bin without a bag is not hygienic, causes bad smell and attracts flies.

In an intense research we found out about how to grow bacterial cellulose. It is a material produced by a bacteria through processing sugar in a liquid medium. Once dried it is very durable but also bio-degradable. We improved the growing process so far that we were able to use fructose or glucose-containing kitchen scrabs as a food source for the bacteria and tested the material for its physical abilities.

Based on our experiences we will build a growing kit to let the material grow based on kitchen scraps into defined shapes which serve as unfoldings for our GROW & THROW compost bags.

This way you can dispose your kitchen scrabs in a responsible way and make perfect use of them. For that you only have to sort it in the beginning into high sugar and low sugar wastes. The former are for growing. After the bacteria processed all the sugar, the scrabs can be thrown away as well into the selfmade compost bag. The low sugar scrabs can be thrown away right after sorting. To the bag you add a brick of „brown waste“ which cosists of dried, shredded and compressed autumn leaves and branches.  This provides a perfect mix in your compost as designated by nature to get an effective composting process going.

 

Communal Fungus | Julian Preindl

 

Communal Fungus

Myzel vernetzt Millionen von Spezies auf unserer Erde. Versorgt diese, reichert an und beugt vor. Durch einen besändigen Vorrat an angereichertem Myzel innerhalb einer Community, kann man Ökosysteme neu beleben, die globale Nahrungssicherung fördern und unabhängig Baumaterialien herstellen. Mein Projekt basiert auf empirischer Forschung in der Materialisierung von Myzel mit Nebenerzeugnissen aus der Agrarindustrie und auf theoretisch konzeptioneller Gestaltung einer Community beimpft mit Pilzen.

 

Clay Filters | Isabella Asp Onsjö

 

Begreifen

Today 1 out of 10 people in the world lack access to clean water. It‘s an urgent problem that needs to be solved.

The method of purifying water in ceramic filters, is one of the first ways of filtering water we as humans have been using. There is written information about water filters dating back as long as we have written records, tracing back to the earliest civilizations of mankind. It has contributed to the public health evolvement, and therefore to the development of the humanity as a whole.

It should be a human right to have access to clean water. And if we know a way of solving the issue, why don’t we learn people how to make their own and spread the knowledge? Buy using accessible cheap materials, these filters are an ideal low cost way to cleaning water for a big group of people that are otherwise at risk of getting sick or even die from drinking unclean and contaminated water.

 

The filters are made by mixing clay particles with water, and organic material, such as sawdust. When the sawdust burns out in the firing, it leaves small cracks for the pathogens to get stuck. When done correctly, this cleans the water by up to 99%. When lined with colloidal silver, this creates a nearly 100% safe water filter.

As this project is adressed mainly towards rural areas where there is a huge shortage of clean water (in this case Kenya in particular) it is important to take notice of the accessibility and costs of these filters. Since the filters are made by using cheap accessible materials, it would be possible to set up a simple outside pottery area, enabling for the people to make their own. This could also include helping them design specific filters for public areas, such as schools and hospitals.

 

André Törner

André Törner | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

Gegensinn der Kleidung

ehre würde 111

stolz opfer schönheit schande schuld

trauer heldentatSieg

An die Freude

Betreut von:  Prof. Valeska Schmidt-Thomsen , Prof.Wowo (Waldemar) Kraus , Prof. Dr. Ingeborg Harms

Foto: Robbie Wilhelm

Model:Julis Girrbach / Modelwerk // Kristine Krebs

Katharina Lutat

Katharina Lutat | 2017 | Bachelorarbeit Modedesign

 

 

Boob Job

»Decorate the prison of your body. Make yourself useful. Shut up and smile.« – Laurie Penny

»You want a Lamborghini? Sippin martinis? Look hot in a bikini? You better work bitch!« – Britney

»We are the ones for whom biology is not just destiny, it’s catastrophe!« Laurie Penny

»When life is cheap, death is free Whats the price for girls like me, hah?« – Nadia Tehran

»Being a good girl gets you nowhere. Asking nicely for change gets you nowhere. Mutiny is necessary.
Class mutiny, gender mutiny, sex mutiny, love mutiny. It’s got to be mutiny in our time.« – Laurie Penny

»I‘m a shapeshifting bitch, you don‘t know who you loving Better light you a candle I heard the nighttime was black And if you don‘t watch your step the greatest bitch will be back.« – Princess Nokia

»Okay, ladies, now let‘s get in formation!« – Beyoncé

Betreut von:    Prof. Carolin Lerch // Prof. Jozef Legrand // Prof. Dr. Kathrin Busch

Foto:Irene Szankowsky

Model:Friederike Stanitzek// Freya Schierenberg // Maurin Dietrich // Julia Bajanova

Hair & Make-up: Melissa Righi

YOUterUS | Charlotte Marabito & Joana McLean

YOUterUS

Mutterschaft, wie wir sie kennen, ist ein veraltetes Konzept. Es ist eine einseitige Rollenverteilung und ausschließlich einer Menschengruppe vorbehalten – der fruchtbaren Frau. Um Gleichberechtigung zu schaffen und die Autonomie über den eigenen Körper zu erweitern, wird durch “YOUterUS” das Phänomen der Schwangerschaft revolutioniert. Ein externer Uterus macht eine geteilte Mutterschaft zwischen zwei Partnern (oder mehreren) möglich, losgelöst vom Geschlecht der Personen. Die Eltern-Kind-Beziehung wird so für beide Partner gleichermaßen von Beginn an gefördert.
Auch der Single-Parent hat die Möglichkeit den Bauch zu übergeben, entweder an Freunde,Verwandte oder einen Babybauch-Sitter. Die Transparenz des Bauches ergibt eine neue Wahrnehmung auf den heranwachsenden Fötus, dessen Entwicklung man von nun an neu miterleben kann. Über das Bracelet wird die Versorgung des Kindes kontrolliert und gesteuert. Ausserdem wird der Pulsschlag des Elternteils an den Fötus übertragen um die notwendige Bindung zu erhalten – auch Abends. Wenn der Bauch auf dem Kissen abgelegt wird, bleibt so der Bund zum Kind bestehen.

 

EMOJI.ME | CATALINA GOMEZ ALVAREZ

EMOJI.ME

emoji.me ist für den privaten Gebrauch gedacht. Morgens bevor man in die Öffentlichkeit geht macht man sich seine Emotionen noch einmal bewusst. Die Emotionen, die wir in der Öffentlichkeit kommunizieren werden mit emoji.me trainiert. Wenn bei allen vorgegebenen Emoji-Dias mindestens 90% erreicht sind ist das Training abgeschlossen. Durch das Trainieren seiner Emotionen in extremster Form und das Beanspruchen seiner Mimik und Gestik wird der Körper in unterschiedliche Gefühlslagen gebracht. Das Verstehen und bewusst machen unserer eigenen Gefühle lässt uns die Gefühle anderer besser verstehen.
Beim digitalem Schriftverkehr verwendet nach dem emoji.me Training die Emojis authentischer. Man assoziiert dabei ein körperlich nachempfundenes Gefühl. Die Stressbälle sind gedacht um sich in die Lage aggressiver Gefühle zu versetzten: Wut, Zorn, Hass, etc. In den Stressbällen sind Drucksensoren angebracht, die messen, wie stark man die Bälle quetscht. So kann das Programm kontrollieren, wie sehr man sich auf diese Emotionen einlässt. Die verschiedenen Emoji-Dias können einfach aus den angebrachten Schienen geschoben werden und sind austauschbar.

 

WORK | GESINE FÖRSTERLING | 2016

›WORK‹

Arbeit hat die Welt verändert, denn sie schaffte Werte, sichert menschliche Existenz und ließ Zivilisationen und Hochkulturen entstehen. Sie könnte in ihrer Vielfalt, der Ausführung und Art nicht unterschiedlicher sein. Sie vereint Erfindungsreichtum, Hingabe, Erfahrung, Geduld und Leidenschaft. Sie bewegt sich zwischen Zwang und Privileg, zwischen bloßer Existenzsicherung und Selbstverwirklichung.

Die Arbeit steht im Wandel. Die Veränderung auf den Arbeitsmärkten, insbesondere die Erosion der Normalarbeitsverhältnisse stellen die Gesellschaft vor neue Herausforderungen, denn Roboter und Computeralgorithmen rütteln an den Grundfesten der bisherigen Arbeitsgesellschaft. In einer Gesellschaft, die zunehmend mit dem Problem der Arbeitslosigkeit konfrontiert ist, wird Arbeit zu etwas Edlem und Schätzungswertem. Ebenso führt der Wandel der Arbeitswelt, von einer Industriegesellschafft hin zu einer Informationsgesellschaft dazu, dass sich die Ansprüche an den Arbeiter verschieben und neue Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität, Phantasie und ethnisch moralisches Abwiegen und Entscheiden in den Vordergrund treten werden. Mit den sich veränderten Anforderungen und dem gerecht werden verschiedenster Rollen und Funktionen innerhalb des Arbeitsumfelds- und Aufgaben, wird die Fähigkeit des Improvisierens zu einer zunehmend wichtigen Kompetenz des menschlichen Verhaltens und steht für ein spontanes intuitives Handeln. Die Rolle des Mannes in der Gesellschaft und auch in der Familie war vor allem früher stark an Arbeit, speziell an Erwerbsarbeit gebunden, denn die Leitbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit waren insbesondere auf die Durchführung bestimmter Arbeitsaufgaben ausgerichtet, was man zum Teil heute noch in bestimmten Berufsgruppen beobachten kann.

Dieses Spannungsfeld in dem sich das Thema „Work“ einordnet, ist Ausgangspunkt für den gestalterischen Schwerpunkt und die Umsetzung der Kollektion. Arbeit ist einer der größten Zwänge und zugleich ein Privileg. Sie kann ebenso für Armut wie für Luxus stehen. Begriffe wie Improvisation und Arbeitsprozess werden als Gestaltungsprinzipien aufgegriffen. Im Bekleidungskontext bildete Arbeitsbekleidung ein Ausgangspunkt, der wiederum einen genaueren Blick auf Bekleidung als bloße, zweckmäßige Schutzhülle wirft. Verschleiß und Versehrtheit können ebenfalls als Gestaltungsprinzipien genannt werden. Entstanden ist eine Kollektion, die sowohl in ihren Silhouetten, als auch in ihrer Materialität die Kontraste und die Vielschichtigkeit des Themas „Work“ aufzeigt. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Materialität gelegt. Prozesshaft entstehendes und vielschichtiges Material soll den Kontrast von Handwerk und Industrie, von Einfachheit und Luxus in seiner Haptik, Anfertigungsweise und der Kombination von verschiedenen Materialitäten verdeutlichen. Insbesondere in Bezug auf Arbeitsbekleidung lassen sich die Veränderungen der Arbeitswelt deutlich machen, denn sie transportiert sowohl soziokulturelle Vorstellungen von Männlichkeit als auch die Bedeutung von Zeit. Doch sie könnte in Zukunft nur noch eine Art Relikt darstellen und im Sinne von vergangener Zeit, manuellen Tätigkeiten und der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung der Arbeit, als Zeichen von „Zeit“, „Arbeit“ und „Tradition“ gesehen werden.

Der starke Focus auf Handwerk sowie die Veredlung der einzelnen Kleidungsstücke, speziell im Bereich der Stickerei, bilden Elemente, die besonders im Bereich der Männermode und vor allem im Kontext von Arbeitsbekleidung neue Bilder und Gedanken zum Thema Männlichkeit in Bezug auf Arbeit aufzeigen. Das Delikate, Detailverliebte, haptisch Erfahrbare, das Erfahren unterschiedlichster Oberflächen und der Umgang mit Farben, sind Stellvertreter für den Wunsch nach dem Romantischen, den Wunsch nach mehr Intimität, Intuition und Hingabe in der Arbeitswelt.

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Betreut von: Prof. Wowo Kraus, KM Lars Paschke

Fotos Credits:
Fotografin: Marlen Mueller
Hair & Makeup: Patricia Heck
Models:
Julian Ribler
Martin Tran von m4 models
Gabriel Hendrixx von promod
Michael Neuenhaus von Modelwerk

FELTING STRUCTURES | ALICIA SOBTZICK & MAXIMILIAN SEDLAK | 2016

›Felting Structures‹

ORGANISCH
TECHNISCH
MECHANISCH

‚Felting Structures‘ beschreibt ein neues experimentelles Fertigungsverfahren, das faserbasierte Ausgangsmaterialien verwendet und innerhalb eines
generativen Prozesses präzise verarbeitet. Es ermöglicht die Erstellung komplexer und dreidimensionaler, faserstrukturierter Oberflächen und Artefakte, die in unterschiedlichen Disziplinen Anwendung finden. Die Objekte sind haptisch, körperlich-erfahrbar und lassen die Schnittstelle zwischen Technik, Mensch und Objekt sinnlich wahrnehmen.

Die Arbeitsgrundlage bilden materialwissenschaftliche, maschinelle sowie digitale Aspekte, die in einer kollaborativen Arbeit zusammengeführt werden und Räume für Inspirationen schaffen. Material, Technologie und Gestaltung stehen bei der Auseinandersetzung in ständiger Wechselwirkung und wurden unter ökonomisch, ökologisch und kulturellen Faktoren untersucht. Der Prozess wurde hinsichtlich einer Korrespondenz zwischen Material und Technologie analysiert und bearbeitet.

Alicia Sobtzick (MA-Produktdesign)
Maximilian Sedlak (BA-Produktdesign)

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Betreuer von Alicia Sobtzick | Prof. Jozef Legrand, Prof. Holger Neumann
Betreuer von Maximilian Sedlak | Prof. Burkhard Schmitz, Prof. Holger Neumann, Dipl.-Des. Ariane Jäger

Kontakt: hallo [at] sobtzicksedlak.de

Website: www.sobtzicksedlak.de

FORGOTTEN COLLECTION | ANJA LAPATSCH & ANNIKA UNGER | 2016

›Forgotten collection‹

Weiße Flecken auf Landkarten verweisen auf unbekannte, gänzlich unerforschte Gebiete. Schwarze Flecken so scheint es markieren, das historisch Unbekannte und Vergessene. Schwarz ist auch der Abdruck des Lebens, die Symbolfarbe des Todes, Markierung des Erloschenen. Pechschwarz – der geschichtliche Vorstrich der menschlichen Zivilisation.

Zeitschleusen öffnen einen Zugang, der die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft verschmelzen lässt. Das Rückgrat dieser Welt ist ein Wurmloch, dass einen durch Zeit und Raum reisen lässt. Es verändert unaufhörlich seine Form, wird vom Tisch zur Karaffe, verwandelt sich in einen Stuhl.

Mit Blick auf die Wurzeln unserer Kultur, erkennt man materielle Potenziale für eine Reaktivierung, um eine neue ontologische Imagination zu provozieren – als zeitliche Antwort oder als Ausdruck des Unbehagens gegenüber den Konditionen unserer Zeit. Dies bedeutete für uns, die Imperative und Modalitäten der Moderne von Zeit, Material, Wert, Produktion und Reproduktion zu hinterfragen und die eventuellen Fehler im System – die transmutierten Prozesse – die, die Moderne hervorbrachte zu hinter leuchten. Dafür haben wir untersucht, was weit entfernt, aber noch nicht abgelegen genug ist, um unser Gedächtnis zu durchdringen. Indem wir unseren Blick auf das richteten, was in der Ferne, aber in Raum und Zeit so nah ist, dass es unsere Aufmerksamkeit wieder fängt. Darunter das Birkenpech, das als der erste systematisch hergestellte Thermoplast der Menschheit bezeichnet werden kann und dessen Herstellung, durch den Menschen auf 220.000 Jahre vor unserer Zeit datiert wird.

Die von uns behandelten Materialien sind Stoffe, über die wir nicht mehr Bescheid wissen; wofür sie gut waren, wie sie sich anfühlen, welcher Geruch an ihnen haftet oder wie schwer sie in der Hand liegen. Als Urahnen der petrochemisch erzeugten Materialien legen sie Fragen frei; zum Verschwinden, dem was existiert und wie wir leben möchten. Ein einfaches thermoplastisches Komposit aus Schellack und Bambuskohle, den Rohstoffen einer längst vergangenen vorindustriellen Gesellschaft. Erhitzt, geformt, transformiert – verwandeln sich die Materialien in die von uns angestoßenen Prozesse. Sie werden biegsam, verflüssigen sich – nehmen einen anderen Aggregatzustand an. Die Objekte geraten in Bewegung oder ins Schweben. Die Stoffe sind verdichtet, aber nicht unveränderlich. Im selbst definierten break-and-remake Prozess können sie sich im nächsten Schritt wieder verflüssigen und erneut in eine andere Form verwandeln. So wird der Erinnerungsraum zum Vorstellungsraum. Im spekulativen Sinn verschwimmen so die klaren Grenzen des Gebrauchs. So sollen die Objekte als Prototypen dienen, als Benutzerhandbücher einer Erinnerung im (Rück-)Blick auf eine andere mögliche Wirklichkeit.

Das Ergebnis sind Wesentlichkeiten. Archetypen des Gebrauchs. Dies sind unsere Zeitschleusen.

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Betreut von: Prof. Axel Kufus, KM Hanna Wiesener

Kontakt: mail [at] lapatschunger.com

Website: www.lapatschunger.com

Fotos Credits: Lapatsch | Unger

KONGOLOMERATE | SOPHIA GUGGENBERGER | 2016

 

›KONGLOMERATE‹

Traditionell.
Industriell.
Digital.
Ein Schuh auf einem Rahmen gebaut.
Komponenten werden reduziert.
Werkzeuge werden überdacht.
Prozesse werden vereinfacht.
Kommunikation neu bewertet.

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Betreut von: Prof. Wowo Kraus, KM Hanna Wiesener