Archiv der Kategorie: Allgemein

my.meta | Paul Krüger

MY.META

Das Metaverse. 

Die neue Art des Internets. Aus Machtmonopolen werden Blockchains. Zweidimensionale Websites werden zu dreidimensionalem Raum. Menschen werden von Nutzenden zu Bewohnenden. Von Entwickler*innen zu Avataren. Werden von Fleisch und Blut zu 1 und 0. Potenziell die größte Mutation der Menschheitsgeschichte. Wir leben mit einer zweiten Identität im Netz. Treffen uns in digitalen Räumen zum Arbeiten, investieren unser Geld in NFTs und Cryptowährungen und kaufen NFT-Klamotten für unsere Avatare. All das scheint schon sehr real. 

Aber wie sieht unser persönliches digitales Leben aus? Sollten wir tatsächlich unsere Körper zurücklassen und den Großteil unserer Zeit als Avatare im Metaverse verbringen. Wie würden wir dort leben? Wie sähe unsere Umgebung aus? Mit was würden wir unsere Zeit vertreiben? Wie erleben wir Inhalte wie Nachrichten oder anderen Content im Metaverse? Mit diesen Fragen beschäftigt sich MY.META. Eine Sammlung von Gedanken, wie wir uns das Metaverse zu nutzen machen könnten und eine App, die das dreidimensionale Erleben von Social Media Inhalten ermöglicht und damit neue Arten der Interaktion offenlegt.

The metaverse. 

A new kind of internet. Monopolies become blockchains. Two dimensional websites turn into three-dimensional rooms. Humans evolve from users to residents. From developers to avatars from flesh and blood to 0 and 1. Potentially the biggest mutation in the history of humankind. We are living in the metaverse with a second identity. Arrange meetings in digital rooms, invest our money in NFT and Crypto and buy digital clothes for our avatars. All of that doesn’t seem to far off.

But what does our personal digital life look like? If we actually left our bodies behind to spend most of our time as avatars in the metaverse. How would we live there? What would our environment look like? What would our pastime be? How would we experience content like news or social media posts? MY.META is dealing with these questions. A collection of thoughts about how we can utilize the metaverse and an app, which lets the user experience their social media content in VR and thereby reveals new kinds of interaction.

 

Prozess

 

TRASH CAN! | Liesa Fritzsche

TRASH CAN!

Mutanten aus feinsten Porzellan zur Wertschätzung all dem, was gesellschaftlich als nichtig, unpassend, ekelig, hässlich, abscheulich, abfallend, schlecht, aber doch selbstverständlich wahrgenommen wird. Für die Abtrünnigen, Außenseiter, gebrochenen und unsichtbaren – Ich habe ein Teeservice entwickelt und bringe damit die Straße auf den Tisch für ein unbequemes Kaffeekränzchen. Das Projekt befindet sich noch in der Produktion und Weiterentwicklung, dies ist eine Art Zwischenbericht. Die Mutation begegnet sich dort, wo sich die Form und Material trifft: Nach langem und vielen recherchieren, Brainstorming und Feedbackgesprächen. Kam meine Entscheidungen erst im Prozess. Durch viele Tests in verschiedenen Materialien, wie Ton, Papier, Styrodur wurde für mich erst sichtbar, was überhaupt möglich ist, um auf meine Vorstellungen zu kommen. Ich habe mir ganz feine, realistische Müllcontainer aus Porzellan vorgestellt. Durch das Porzellan kam die Vereinfachung. Da im Prozess zum Porzellan gießen, erst ein mal Gipsformen hergestellt werden müssen – Positiv und Negativ-, diese sollten so einfach wie möglich gehalten werden und wichtig ohne hinter schnitte sein, damit das Porzellan Objekt am Ende auch gut herausnehmbar ist. Deswegen musste ich alle Details der Container entfernen. So einstanden meine Formen der endgültigen Modelle. Mit dem Material und der Formen-Geschichte entsteht die Mutation. Der Gegensatz von den großen, groben, schweren, robusten Containern und dem Porzellan, meist in Weiß, zart, zerbrechlich und fein. Mache ich das grobe zerbrechlich. Dadurch gebe ich dem, was gesellschaftlich als nichtig, unpassend, ekelig, hässlich, abscheulich, abfallend, schlecht, aber doch selbstverständlich wahrgenommen wird, eine Sichtbarkeit und Wertschätzung im Umgang mit diesen.

Mutants made out of the finest porcelain to glorify what is socially considered to be vain, inappropriate, disgusting, ugly, abominable, declining, bad, but still perceived as obvious. For the renegades, misfits, broken and Unseen. I made this Tea Setting to bring the street to the dining table and to create the best uncomfortable Teaparty. The project is still in production and further development, this is a kind of interim report. Mutation meets where form and material meet: After a lot of research, brainstorming and feedback discussions. My decisions came only in the process. Through many tests in different materials, such as clay, paper, Styrodur, it became clear to me what is actually possible to come up with my ideas. I imagined very fine, realistic porcelain waste containers. The simplification came through the porcelain. Since in the process of casting porcelain, plaster molds first have to be made – positive and negative – these should be kept as simple as possible and importantly without undercuts so that the porcelain object can also be easily removed at the end. So I had to remove all the details of the containers. This is how my molds of the final models came into being. The mutation arises with the material and the history of the form. The contrast between the large, rough, heavy, robust containers and the porcelain, mostly in white, delicate, fragile and fine. I make the rough fragile. In this way, I give visibility and appreciation to what is socially perceived as insignificant, inappropriate, disgusting, ugly, abominable, degrading, bad, but still taken for granted.

 

 

 

Prozess

 

TANTE EMMA | Emma Johann

TANTE EMMA

Eine Mutation beschreibt die dauerhafte Veränderung des Erbgutes. Eine Veränderung des Lebenstils? Der Haltung? Der Gewohnheiten? Mutation in den gesellschaftlichen Kontext gestellt, bedeutet die Veränderung von alt eingespielten Sitten, Bräuchen und Kulturen. TANTE EMMA widmet sich der Esskultur und wirft eine spekulative Sicht in die Zukunft.

Welche Beziehung werden wir zukünftig zu Insekten pflegen? Werden wir sie nicht mehr als Plage oder Feind jedes Bauern betrachten, sondern als eine nahrhafte Proteinquelle? Schaffen wir es sogar, dass der Mensch mit dem Insekt eine tiefgründigere bedeutende Beziehung eingehen kann? Eine Bindung die auf Faszination, Respekt und Gleichwertigkeit beruht. Wie die eines Kindes, wenn es zum ersten mal, ganz unvoreingenommen auf etwas Neues stößt. Wenn diese Haltung nicht durch die Meinung vorheriger Generationen unterdrückt wird, sondern dem Interesse Neuem nachzugehen, Freiheit gegeben wird. Wie würde sich dadurch die Sicht der Menschheit auf Insekten ändern? Nehmen wir mal an, wir adaptieren die Offenheit und Unvoreingenommenheit der jeweils jüngsten Generation. Werden wir dann in der Lage sein selber Veränderung zu zu lassen? Wird die Haltung der Menschheit mutieren?

TANTE EMMA konnotiert Insekten neu.
Bringt neue Wertigkeit und Transparenz.
TANTE EMMA spielt mit der Provokation.
Kontextualisiert die Hypermutation.

A mutation describes a permanent change in the genetic material. A change in lifestyle? Attitude? Habits? Put in a social context, mutation means a change in long-established customs, traditions and cultures. TANTE EMMA is dedicated to the food culture and gives a speculative view of the future.

What kind of relationship will we have with insects in the future? Will we no longer see them as a pest or enemy of every farmer, but as a nutritious source of protein? Will we even manage to form a more profoundly significant relationship with the insects? A bond based on fascination, respect and equality. Like that of a child when it encounters something for the first time, without any preconceptions. If this attitude is not suppressed by the opinion of previous generations, but freedom is given to the interest in pursuing something new. How would this change humanity’s view of insects? Let’s assume that we adapt the openness and impartiality of the youngest generation. Will we then be able to allow change ourselves? Will the attitude of humanity mutate?

TANTE EMMA connotes insects in a new way.
Brings new values and transparency.
TANTE EMMA plays with provocation.
Contextualises hypermutation.

 

 

Prozess

 

TAGGED | Fatma Cankaya

TAGGED

Taggen ist nichts anderes als das schreiben von Hand, meistens an Wände oder auf Objekte. dabei geht es vor allem um seine eigene Duftmarke und persönlichen Handschrift, die man so stylisch und individuell wie möglich ausdrückt. ein Tag muss nicht unbedingt lesbar sein, viel mehr soll es ein ästhetisches Gesamtbild geben. Außerdem kann ein Tag viele verschiedene Bedeutungen haben, wie eine Reviermarkierung,  ein Gruß oder ein ich war hier. da es beim taggen viele verschiedene Stile gibt, beschäftige ich mich mit dem „one liner“, also ein Tag, der aus einer Linie besteht. dabei geht es darum einen schnellen und beiläufigen Tag anzubringen und das Zeichenutensil so wenig wie möglich abzusetzen. dies habe ich mit mehreren Modellen aus einem langen Papierstreifen umgesetzt, anschließend aus einem Acrylglas- und Stahlblechstreifen. Meine Mutation besteht darin, den Tag von der Wand zu nehmen und als dreidimensionales Objekt zu übersetzen in einer neuen Objektsprache, also eine neue weise der Kommunikation. dadurch kann man meinen Tag berühren und die ecken, Kanten und kurven spüren, um eine Verbindung mit dem Objekt aufbauen zu können.  Da das neue Objekt keine Wand mehr benötigt, kann es überall platziert werden. Somit entsteht ein neuer öffentlicher Raum, man kann ihn zwar nicht begehen aber man kann sich drum herum setzen, bemalen, anfassen oder als Treffpunkt nutzen. 

Tagging is nothing more than writing by hand, mostly on walls or objects. it’s all about your own scent brand and personal signature, which you express as stylishly and individually as possible. a tag does not necessarily have to be legible, there should be an overall aesthetic picture. In addition, a tag can have many different meanings, such as marking territory, a greeting or I was here. Since there are many different styles of tagging, I’m dealing with the „one liner“, i.e. a tag that consists of one line. the point is to set up a quick and casual tag and set the drawing implement down as little as possible. I have implemented this with several models from a long strip of paper, then from a strip of acrylic glass and sheet steel. My mutation consists of taking the tag off the wall and translating it as a three-dimensional object into a new object language, i.e. a new way of communicating. this allows you to touch my tag and feel the corners, edges and curves to connect with the object. Since the new object no longer requires a wall, it can be placed anywhere. This creates a new public space, you can’t walk through it, but you can sit around it, paint, touch it or use it as a meeting place.

 

 

Prozess

 

SHABTU | Libi Gurdus

SHABTU

Die „Shabtu“-Objekte und -Namen sind eine mutierte Version des jüdischen Shabbat-Rituals. Shabbat ist die Bezeichnung für den siebten Tag der Woche im jüdischen Kalender, also den Samstag. Das Shabbat-Prinzip ist sehr einfach: Man sollte das Wochenende nutzen, um innezuhalten und alles zu unterlassen, was man an den Wochentagen tut. Der Name des traditionellen Shabbat-Rituals ist ‚Kiddusch‘ (hebräisch: „Heiligung“). Das Ziel des Kiddusch-Rituals ist es, zwischen dem Shabbat (Wochenende) und den Wochentagen zu unterscheiden. Das Ritual wird an einem Kidduschbecher mit Wein praktiziert, während das Shabbatgebet gesprochen wird, und wird normalerweise vom männlichen Familienoberhaupt geleitet.

Das Shabbat-Prinzip, mit dem ich mich in diesem Projekt befasst habe, hat nichts mit Glauben oder Gott zu tun, sondern mit dem wachsenden Bedürfnis, einen oder zwei Tage pro Woche zu haben, an denen ich mir bewusst erlaube, innezuhalten, mir Zeit für mich selbst zu nehmen und mich von dem intensiven Wettlauf, der das Leben manchmal sein kann, abzukoppeln. Das Wort Shabbat bedeutet ‚er pausierte‘ und das Wort Shabtu ist eine erfundene Mutation des Wortes ‚Shabbat‘, das geschlechtsneutral ist und ’sie pausierten‘ bedeutet.

Die Shabtu-Objekte sind aus Steingut gefertigt und bestehen aus einer hohen Weinkaraffe und vier runden Gläsern. Das Shabtu-Ritual folgt demselben Prinzip wie das Shabbat-Ritual, nämlich zwischen dem Wochenende und den Wochentagen zu unterscheiden. Das Ritual beginnt, wenn die Karaffe mit Wein gefüllt ist und alle vier Gläser auf den Zylinder der Karaffe gestellt werden. Der Wein muss in die Gläser gegossen werden, aber dazu müssen alle vier Gläser zuerst in die Mitte des Tisches gestellt werden. Die Karaffe wird an die Teilnehmer weitergereicht und jeder Teilnehmer stellt ein Glas ab. Dann wird die Karaffe erneut weitergereicht und jeder Teilnehmer gießt den Wein in einer kreisenden Armbewegung in die runde Hohlglasachse. Nachdem alle Gläser gefüllt sind, kommt die Zeit für einen persönlichen Moment des Shabtu. Jeder Teilnehmer hält das Glas an Mund und Nase, damit er den Wein riechen und spüren kann, und nimmt sich einen Moment Zeit zum Pausieren und Nachdenken.

The ‘Shabtu’ objects and names are a mutated version of the Jewish Shabbat ritual. Shabbat is the name of the seventh day of the week in the Jewish calendar, which is Saturday. The Shabbat principle is very simple: one should take the weekend time for pausing and stop doing anything that one does during the weekdays. The name of the traditional Shabbat ritual is ‘Kiddush’(Hebrew:“Sanctification”). The aim of the Kiddush ritual is to distinguish between the Shabbat(weekend) and the weekdays. The ritual is being practiced over a Kiddush cup of wine while saying the Shabbat prayer and is usually led by the male head of the household.

The Shabbat principle that I have dealt with in this project has nothing to do with faith or god, but with the growing urge I felt to have a day or two each week in which I am knowingly allowing myself to pause, dedicate time for myself and disconnect myself from the intensive race that life can sometimes be. The word Shabbat means ‘he paused’ and the word Shabtu is an invented mutation of the word ‘Shabbat’, which is gender-neutral and means ‘They paused’.

The Shabtu Objects are made out of stoneware and include one tall wine carafe and four rounded glasses. The Shabtu ritual is carrying the same principle as the Shabbat ritual-to distinguish between the weekend and the weekdays. The ritual starts when the carafe is filled with wine and all four glasses are placed upon the cylinder of the carafe. The wine needs to be poured into the glasses but in order to do so, all four glasses have to be placed first at the center of the table. The carafe is being passed among the participants and each participant puts one glass down. Then the carafe is being passed again and each participant is pouring the wine in a circular arm movement into the rounded hollow glass axis. After all glasses have been filled, the time comes for a personal moment of Shabtu. Each participant is holding the glass near to his mouth and nose, so he can smell and sense the wine, and takes a moment for pausing and reflecting.

 

 

 

Prozess

 

RE-VELD | Friedrich Kreppel

RE-VELD

15 Latten, davon 13 mit einem quadratischen Profil und zwei mit einem rechteckigen und zwei Holzbretter sind die visuell wahrnehmbaren Bestandteile des Rot-blauen Stuhls von Gerrit Rietveld. Durch sowohl die Position und den Aufbau, aber auch die Farbgebung, ist dieser Stuhl ein nicht zu verwechselnder Designklassiker. Doch wie verändert sich die Wahrnehmung dieses Stuhl unter diversen Veränderungen und Abstraktionen dieses Stuhls?

Im Rahmen meines Projekts habe ich mich mit der Farb- und Formveränderung des Rot-Blauen Stuhls auseinandergesetzt mit der schlussendlichen vollen Abstraktion vom Stuhl zu 2 Paletten, die von Studenten als kostengünstige Alternative dienen, ein Bettgestell zu bauen. Aber giftige Kleber, die in den Paletten enthalten sind, machen sie eigentlich ungeeignet für den Bettenbau. Lasst Paletten Paletten sein und benutzt in Zukunft vielleicht einfach bestehende Möbel für den Gestellbau.

5 slats, 13 of them with a square profile and two with a rectangular one and two wooden boards are the visually perceptible components of the Red and Blue Chair by Gerrit Rietveld. By both the position and the structure, but also the color scheme of its components, this chair is a design classic that cannot be mistaken. But how does the perception of this chair change under various tweaks and abstractions of this chair?

As part of my project, I looked at the color and shape changes of the Red and Blue Chair with the eventual full abstraction from the chair to 2 pallets used by students as a low cost alternative to build a bed frame. But toxic glues contained in the pallets actually make them unsuitable for bed construction. Let pallets be pallets and maybe in the future just use existing furniture for frame construction.

 

Prozess

 

NATURALITÄT/HYPERMUTATIONEN | Lukas Dilger

NATURALITÄT / HYPERMUTATIONEN

Die vier hier gezeigten Kurzzeitprojekte stehen alle unter dem Thema Hypermutation. Wie verändern sich Dinge, Lebewesen, wie verändern wir uns und wie können wir aktiv Einfluss auf diese Veränderungen nehmen um diese Entwicklung, diese Mutation zu beschleunigen, um sie zur hypermutation zu machen? Allen vier arbeiten liegt auch eine Form von Naturalität zugrunde, das Luftpartikel, das mit Glück vielleicht sogar genau so existieren kann, der Regenschirm, der nicht mehr aus Kunststoff und ausgeklügelter Metallkonstruktion besteht, sondern aus Materialien, die die Natur uns einfach so vor die Füße legt und die genauso leicht auch wieder in diesen Zyklus des Entstehen und Verrotten zurückgeführt werden können. Wir können unsere Träume ganz einfach mit nur ein bisschen Käse beeinflussen und zu unserem Vorteil verbessern, sind allerdings nicht nur auf uns selbst begrenzt sondern können mit Eingriffen auch Bäume und sogar einen ganzen Wald zu unseren Gunsten verändern. Immer wieder in den vergangenen Monaten half auch ein Blick auf Philosophen und Land Artists der Sechziger und Siebziger Jahre, um einen Eindruck davon zu bekommen wonach sie auf der Suche waren und woher beispielsweise Andy Goldsworthy oder Sigurdur Gudmundsson ihre Inspiration und ihre visuelle Sprache fanden. 

The four short projects shown here all deal with the topic of the hypermutation. How do things change, living things, how do we change and how can we actively influence these changes to accelerate this development, this mutation to make it a hypermutation? All four of them also have some form of naturality in them, the air particle that could maybe exist exactly like that, the umbrella that isn’t made plastic and throughoutly engineered metal construction but from materials nature simply gives to us and that can be returned to that cycle just as simple. We can influence our dreams with only a bit of cheese and change them for the better. We are not only limited to ourselves but can shape trees and whole forests with simple interventions. In the recent months looking to philosophers and land artists from the sixties and seventies always helped to get an insight what the were searching for and where for example Andy Goldsworthy or Sigurdur Gudmundsson found inspiration and their visual language.

 

 

 

MYCOTOPIA | Clara Escobar

MYCOTOPIA

In MYCOTOPIA durchzieht eine Symbiose von Pilz und Mensch alle Bereiche des Lebens: Die Menschen haben in Design und Architektur Raum geschaffen für Hypermutationen im Reich der Pilze – begonnen mit Bausteinen, aus denen Städte, Straßen und Häuser erwachsen, geschaffen durch Myzel: Pilze lösen Nährstoffe mit Hilfe von Enzymen aus ihrer Umgebung auf und nehmen diese zu sich. Als Nahrungsquelle können sie so Zellulose nutzen, die aus verschiedenen Reststoffen aus der Agrar- oder Forstwirtschaft wie Stroh, Hanf-Schäben und Holzspänen bezogen werden kann. Dieses dreidimensionale Pilznetzwerk verdichtet das Pflanzenmaterial zu einem festen Verbundwerkstoff, der verschiedene Dichten und damit Eigenschaften haben kann. Das Pilzmyzel bildet somit einen biologischen Mörtel. Myzel kann als Basis für Verbundwerkstoffe eingesetzt werden, die als Isolierung für Thermik, Akustik oder Brandschutz Eigenschaften dient. Mit der MYCOMOULD lässt sich ein vielseitig einsetzbarer Baustein herstellen. Die Vorbereitung der Biomasse benötigt drei Wochen, die Fertigstellung weitere 10-15 Tage. Verschiedene Steckmöglichkeiten ermöglichen das Bauen großer Strukturen ohne zusätzliche Verbindungsmaterialen. Bei kleineren Teilen wie Möbeln könnten die Bausteine vor dem Abtöten der Pilze aufeinander gesetzt werden. Wird das gesamte Objekt in einem sterilen Umgebung gehalten, werden die einzelnen Teile zu einem großen zusammenwachsen ihre Form jedoch beibehalten. Im architektonischen Maßstab ist weder das sterile Zusammenwachsen noch das Abtöten durch Erhitzen der Pilz Elemente möglich. Durch sein Wachstum hinein in Beton, Zement oder Holz jedoch kann der Pilz-Pflanzen-Verbundwerkstoff mit einem dritten Material fest verbunden werden, das zum Bau großer Strukturen notwendig wäre.

In MYCOTOPIA a symbiosis between fungi and humans permeates all areas of life: In design and architecture, humans have created space for hypermutations in the realm of fungi – starting with building blocks from which cities, roads and houses are grown, created by mycelium – fungi dissolve nutrients from their environment with the help of enzymes. As a food source, they can thus use cellulose, which can be obtained from various agricultural or forestry residues such as straw, hemp shives and wood chips. Functioning as a biological mortar this three-dimensional fungal network compresses the plant material into a solid composite material that can have different densities. Mycelium can be used as a base for composite materials, acting as insulation for thermal, acoustic or fire protection properties. MYCOMOULD can be used to produce a versatile building block with applications in design and architecture. Preparation of the biomass for a brick requires three weeks, completion another 10-15 days. Various plug-in options allow for building of large structures without additional connecting materials. For smaller parts such as furniture, the building blocks could be placed on top of each other before being killed by heatdrying. If the entire object is kept in a sterile environment, the individual parts will coalesce into one large one but retain their shape. On an architectural scale, neither sterile coalescence nor heating and killing the fungal elements is possible. However, by growing into concrete, cement, or wood, the fungus-plant composite can be firmly bonded to a third material that would be necessary to build large structures.

 

 

 

 

Prozess

 

FROM WHITE TO LIGHT | Lea Dekara

FROM WHITE TO LIGHT

Birken sind bekannt für ihre weiß schimmernde Rinde und somit bereits aus weiter Ferne gut zu erkennen. Doch was würde geschehen, wenn aufgrund einer durch äußere Umstände ausgelösten Mutation die Bäume Sonnenenergie in ihrer Rinde aufnehmen, speichern und auch wieder abgeben könnten? Das Projekt “From White to Light” simuliert eine Mutation in einer utopischen Welt, in der Birken beginnen, im Stamm gespeichertes Licht über angewachsene Baumpilze oder sich ablösende Rindenstreifen nach außen abzugeben. So kann besonders in der Stadt eine neue Wechselwirkung zwischen Natur und Mensch entstehen. Dies wäre eine natürliche und nachhaltige Alternative zu bisherigen Leuchtquellen wie zum Beispiel Straßenlampen. 

The white bark of birch trees makes them easily recognizable from a distance and is one of the main characteristics of the tree. However, what would happen if trees, due to mutation triggered by external circumstances, were able to absorb, store and release solar energy in their bark? The project titled “From White to Light” simulates a mutation in a utopian world in which birch trees begin to emit light stored in the trunk to the outside via overgrown fungi or peeling bark. Thus, a new interaction between nature and people can develop, especially in the city. In contrast to previous sources of light such as street lamps, this would be a natural and sustainable option. 

 

 

Prozess

 

FOAMABILITY | Cristiano Pereira

FOAMABILITY

Wir Menschen bezeichnen uns selbst als die anpassungsfähigsten Lebewesen unseres Planeten. Über eine lange Zeit der Evolution sind wir nicht nur zu dem geworden was wir sind, sondern haben auch unser Umfeld zu dem gemacht, was wir wollen. Die Umgebung modelliert, uns und die Welt verändert, in die Form gebracht wie wir sie uns wünschen. Nicht starr, stetig im Wandel befindet sich der Wunsch nach Transformation,
Adaption… an neue Umstände und andere Orte, an die derzeitige Situation sowie die zukünftigen.

„HYPERMUTATIONS“

Das Projekt „Foamablity“ befasst sich mit Veränderung, Adaption und Entfremdung beziehungsweise der erneuten Nutzung und neuen Kontextualisierung von Schaumstoff. Ein Material, bestehend aus dem Werkstoff für die Ewigkeit – Kunststoff. 

Ein Material, dass von dem Menschen geschaffen wurde, um bestimmte Eigenschaften zu erzielen, die nicht mit herkömmlichen Naturrohstoffen erreicht werden können. In diesem Projekt soll es aber nicht um die Verbesserung der Welt oder der Verwendung eines nachhaltigeren Materials gehen. Es ist vielmehr eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Übriggebliebenen. Durch eine  spielerische und experimentelle Arbeitsweise, ist die Verwendung von alten Matratzen, Schaumstoffresten und gefundenen beziehungsweise vorhandenen Gestellen, Materialien und einfachsten Utensilien, zu einer Reihe von Möglichkeiten geworden, das bereits Vorhande zu etwas Neuem werden zu lassen. Die Mutation von dem was wir geschaffen haben, nicht verwertet haben, gleichzeitig erneut Form annimmt oder besser gesagt sich dieser beugt und biegt.

Have foam!

We humans describe ourselves as the most adaptable creatures on our planet. Over a long period of evolution, we have not only become what we are, but have also made our environment what we want it to be. Modelled the environment, changed ourselves and the world, shaped it into the form we want it to be. Not rigid, constantly changing is the desire for transformation, adaptation… to new circumstances and other places, to the present situation as well as the future.

„HYPERMUTATIONS“ 

The project „foamablity“ deals with change, adaptation and alienation, respectively the renewed use and new contextualisation of foam.

A material consisting of the material for eternity – plastic. A material that was created by the human being in order to achieve certain characteristics that cannot be achieved with conventional natural raw materials. However, this project is not about improving the world or using a more sustainable material. Rather, it is a conceptual exploration of what is left over. Through a playful and experimental approach, the use of old mattresses, foam remnants and found or existing frames, materials and the simplest utensils has become a series of possibilities for turning what already exists into something new. The mutation of what we have created, not recycled, at the same time takes shape again, or rather bends and flexes it.

Have foam!

 

 

Prozess

 

ENMASCARA | Skarlett Balta

ENMASCARA

Die Lebensbedingungen ändern sich, die Umwelt ändert sich, und ebenso muss die Spezies mutieren, sich anpassen, umwandeln und sich in glücklichen Fällen weiterentwickeln. Transformation, permanente Veränderung als Teil der Existenz, um weiter zu sein. Mutation ist die Natur eines jeden Wesens und die Natur ist weise. Die Umwelt beeinflusst das Lebewesen und formt es um, und die Lebewesen wiederum beeinflussen sich gegenseitig und die Welt um sie herum, so dass der Kreislauf weitergeht. Mutation ist eine Konstante, die in verschiedenen Größenordnungen und Geschwindigkeiten auftritt und Teil eines jeden von uns ist, der wiederum Teil des Ganzen ist. Die Gesichtsmaske ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Alltags geworden, ihre Verwendung ist eine Notwendigkeit und ein Muss. Sie verändert die Art und Weise, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen, und die Art und Weise, wie andere uns wahrnehmen. Dieser kleine Gegenstand hat unser Verhalten radikal verändert. Seine Bedeutung ist sehr subjektiv. So wie der Virus, vor dem uns die Maske schützt, immer wieder mutiert, so könnte auch die Maske in Form und Funktion mutieren und dabei vielleicht eine andere Bedeutung erlangen, ein anderes Verhalten hervorrufen, eine andere Rolle einnehmen, eine neue Geschichte erzählen. Wir tragen sie so viele Stunden lang, dass sie sich wie eine zweite Haut anfühlen kann, wie eine Verlängerung von uns selbst. Könnte sie dann eine solche Rolle übernehmen? Sie verbleibt auf unserer Haut als Teil unseres Wesens, anstatt in unseren Taschen gequetscht und verschmutzt zu werden, bis wir sie wieder tragen. Was kann sonst noch neu bewertet, neu gedacht werden? Mein Ziel ist es, mich auf die Maske und ihr Entwicklungspotenzial zu konzentrieren.

Living conditions change, the environment changes, and in the same way the species must mutate, adapt, convert and in fortunate occasions evolve. Transformation, permanent change as part of existence in order to continue being. Mutation is the nature of every being and nature is wise. The environment influences, reshapes the creature and in turn the creatures influence each other and the world around them, so the cycle continues. Mutation is a constant that occurs at various scales and speeds, is part of each of us, who in turn are part of the whole. The facemask has become a daily essential, using it is a necessity and a must. It completely changes the way we perceive our environment and the way others perceive us. This small object has radically transformed our behavior.  Its meaning is quite subjective. Just as the virus, from which the mask protects us, keeps mutating, so might the mask mutate in form and function and perhaps in the process acquire a different meaning, cause a different behavior, take on a different role, tell a new story. Facemask is a game changer. We wear it for so many hours that they can feel like a second skin, like an extension of ourselves. Could it then be able to assume such a role? Staying on our skin as part of our being instead of getting squeezed and contaminated in our pockets until re-worn. What else can be reevaluated; rethought? My aim is to focus on the mask and its potential for development.

 

 

 

Prozess

 

DER SPRINGENDE PUNKT | Karoline Heyde

 

DER SPRINGENDE PUNKT

Ein Quadrat— viele verschiedene Formen, die daraus gefaltet werden können. Das ist das besondere an der Origami-Kunst. Davon inspiriert entstand mein Projekt Der springende Punkt. Ein quadratisches Verpackungspapier, das aus einem Polymer mit Formgedächtnis (Shape Memory Polymer) 3D gedruckt wurde. Unter Wärmeeinfluss, lässt sich die flache Form immer wieder neu zu individuellen Verpackungen verformen, da sie in erwärmtem Zustand wieder zurück in ihre ursprüngliche Position zurückspringt. Gedacht ist es speziell für empfindliche Lebensmittel, wie z.B. Beeren, Tomaten, Pilze oder Chips, die normalerweise dazu neigen im vollen Einkaufsbeutel zerdrückt zu werden und auf die auch auf Lieferwegen nicht viel Rücksicht genommen wird. Als Mehrwegverpackungen sind sie auch um einiges umweltfreundlicher, als viele Verpackungen, die bisher in Supermärkten existieren, ob Plastik oder Papier, das auch nach mehrfachem Falten schnell reißen kann. 

Die Einsparung von Ressourcen und eine umweltfreundlichere Lebensweise sind in der heutigen Gesellschaft bereits ein großes Thema, sollten aber in Zukunft noch mehr an Wichtigkeit gewinnen. Denn was ist wichtiger als der Planet auf dem wir leben? Dies ist eben der springende Punkt.

One square – many different shapes that can be folded from it. That is the special thing about origami art. Inspired by this, my project was born. A square packaging paper that was 3D printed from a polymer with shape memory. With the influence of heat, the flat shape can be reshaped again and again into individual packaging, as it springs back to its original position when heated. It is intended especially for delicate foods, such as berries, tomatoes, mushrooms or crisps, which normally tend to get crushed in a full shopping bag and are not given much consideration on delivery routes. As reusable packaging, they are also a lot more environmentally friendly than a lot of the packaging that exists in supermarkets so far, whether plastic or paper, which can tear quickly even after being folded several times. 

Saving resources and living a more environmentally friendly lifestyle are already a big issue in today’s society, but should become even more important in the future. After all, what is more important than the planet we live on? 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Prozess

 

ANTIBODY | Caspar Fischer

 

 

ANTIBODY

Die somatische Hypermutation beschreibt den Vorgang der Ausreifung der Antikörper unseres Immunssystems, die Idee ist eine möglichst breite Variation an Antikörpern zu haben um für jeden Virus den passenden Antikörper zu haben. Dieses Konzept habe ich auf den Menschen übertragen, ich benutze den menschlichen Körper als den KÖRPER und verschiedene Stühle als ANTIKÖRPER. So soll auch jeder KÖRPER seinen passenden ANTIKÖRPER haben. Eine weitere Muation findet in dem Halbzeug statt, als Kategorie für Stühle habe ich mir Freischwinger ausgesucht, die normalerweise aus Rohren bestehen. Die Idee war es weg zu kommen von den Rohren und hin zum Metallblech. Durch Sicken im Stahlblech konnte ich das Blech versteifen und anschließend in Form bringen. Als Prototypen habe ich einen meiner drei entworfenen Stühle gebaut. Aus einem 1650mm x 460mm x 2mm Stahlblech wurde der ANTIKÖRPER-1 geformt. Mithilfe von vier Matrizen und zwei Pressen konnte ich das Blech verformen, so wie ich es Entworfen hatte. Der Prototyp war auch ein Experiment, teils hat es die Erwartungen erfüllt, teils auch nicht, durch ein paar Ungenauigkeiten hält der Stuhl nur kleinere und leichtere Personen aus. Das ist aber auch in Ordnung, weil die ANTIKÖRPER ja auch immer nur auf einen KÖRPER gut passen.

Somatic hypermutation describes the process of maturation of the antibodies of our immune system, the idea is to have the widest possible variation of antibodies to have the appropriate antibody for each virus. I have transferred this concept to humans, I use the human body as the BODY and different stools as the ANTIBODY. So also every BODY should have its matching ANTIBODY.  Another muation takes place in the semi-finished product, as a category for chairs I have chosen cantilever chairs, which are usually made of tubes. The idea was to get away from the tubes and towards the metal sheet. By beading the sheet steel, I was able to stiffen the sheet and then shape it. As a prototype, I built one of my three designed chairs. The ANTIBODY-1 was formed from a 1650mm x 460mm x 2mm steel sheet. With the help of four dies and two presses I was able to form the sheet metal as I designed it. The prototype was also an experiment, partly it met the expectations, partly not, due to some inaccuracies the chair can only support smaller and lighter persons. But that’s okay, because the ANTIBODIES always fit well only on one BODY.

 

 

 

 

Prozess

 

Kurzzeitprojektbörse 2024

Liebe Studierende,

die Kurzzeitprojekte finden in den ersten beiden Woche des Sommersemesters statt und sind für Studierende ab dem 3. Semester verpflichend. Die angebotenen Projekte können unabhängig von den Entwurfsprojekten gewählt und belegt werden.

Die Kurzzeitprojekte finden vom 15. – 23. April 2024 statt.

Im untenstehenden Formular bestimmt ihr durch Anklicken der Checkboxen eure Erst-, und Zweitwahl für die angebotenen Kurzzeitprojekte.

Viel Spaß!

Die Digitalwahl ist bis am 15.04.24 von 09:00 bis 11:30 online und wird danach deaktiviert!

Wahlberechtigt sind alle Studierenden ab dem 3. Semester im Produktdesign, wie auch Masterstudierende im Anpassungsstudium!

Dear students,

the short-term projects take place in the first two weeks of the summer semester and are mandatory for students from the 3rd semester. The projects offered can be chosen and taken independently of the design projects.

The short-term projects will take place from April 15 – 23, 2024.

In the form below you can determine your first, second and third choice for the offered short-term projects by clicking on the checkboxes.

Have fun!

The digital dialling is online at the 15th of April 2024 from 9:00am to 11:30 am and will be deactivated afterwards!

All students from the 3rd semester in product design are eligible to vote, as well as master students in the adaptation study!

 

Sorry! Du bist leider zu spät.
Deine einzige Option ist jetzt, die jeweiligen Lehrenden deines Erstwahlprojekts persönlich anzuschreiben und zu hoffen, dass in deinem Wunschprojekt noch ein Platz für dich frei ist!
Viel Erfolg dabei!

Sorry. You are too late.
Your only option now is to contact the respective professor of your first choice project personally and hope that there is still a free space for you in your desired project!
Good luck!

 

Looming Over – Performance @ Designtransfer

Looming over

“If something looms over you, it appears as a large or unclear shape, often in a frightening way.”
Definition of ’loom‘, Collins Dictionary.

The experience of being with others, of proximity, of social spaces has undergone sudden, intense shifts. Public life suddenly saw us with our faces concealed and physical proximity put on hold until further notice. Our exchanges often occurred in mediated environments with most of our bodies left out of sight, and the spaces around each of us filtered, blurred, or entirely concealed and replaced with arbitrary imagery of non-places.

Deep into a long period of increased uncertainty, we faced the need to learn new ways of being and expressing ourselves. The material and the immaterial are constantly intertwined, our senses adapt and learn to perceive the concealed, to see through the medium, to touch without touching.

While we’re moving closer, something is drawing near.

“Looming over” is a performative interactive installation housed in the Vitrine of the designtransfer gallery at Universität der Künste Berlin at Einsteinufer 43. The enclosed space of the Vitrine is concealed by large pieces of fabric. Embroidered sensors create electromagnetic fields that react to proximity and touch. A performer moves inside this isolated yet public space, activating sound and light by means of body movement and physical presence. The large glass surface of the Vitrine itself becomes the medium through which sounds and vibrations are transmitted. Bystanders and passers-by are invited to get closer.

Performance:

25 February 2022 // 18:30
@ Designtransfer Vitrine, Einsteinufer 43, 10587 Berlin

Designed and fabricated by:

Berit Greinke – https://www.beritgreinke.net/

Federico Visi – https://www.federicovisi.com/

Emma Wood – https://wovenbywood.com/

Performed by:

AQAXA – https://aqaxa.bandcamp.com/

 

MASTER CALLS 2022/2023 online!

 

The time to do the paperwork and really send in your application is between 1. March till 1. April, but….  the calls for MA Product Design and MA Fashion Design are online already so you can get familiar with them and prepare yourself.

Find the Master Call Fashion Design HERE
Find the Master Call Product Design HERE
Find all about MA-Design and application procedure HERE

Important dates:
• from now on: OPEN CALLS 2022/2023 online and registration
• 1. March – 1. April 23:59 p.m: send your application
• 8. March 18:00 -19:00 (CET): online info meeting for all questions on the MA programs and the application process PLEASE CLICK LINK HERE

Die Zeit, um die Unterlagen zu erledigen und Deine Bewerbung wirklich einzureichen, liegt zwischen dem 1. März und dem 1. April, aber die CALLS für MA Product Design und MA Fashion Design sind jedoch bereits online, um sich mit ihnen vertraut zu machen und sich vorzubereiten.

Den Master Call Fashiondesign ist HIER zu finden
Den Master Call Produktdesign ist HIER zu finden
Alles über MA-Design und das Bewerbungsverfahren ist HIER zu finden

Wichtige Daten:
• ab jetzt: OPEN CALLS 2022/2023 online und Registrierung
• 1. März – 1. April 23:59 Uhr: Einreichung der Bewerbung
• 8. März: 18:00-19:00 Uhr (MEZ): Online Infotreffen für alle Fragen zum MA-Programm und dem Bewerbungsverfahren LINK BITTE HIER KLICKEN

 

Suit Yourself – 48 Hour Projekt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Suit Yourself- 48 Hours Projekt

Lehrende: Prof. Wowo (Waldemar) Kraus, Gast Prof. Julian Zigerli

 

 

Arkadiusz Swieton & Yeram Kim 

 

Lena Kleinert und Melchior Rasch

 

David Korn&Luis Amslgruber

 

 

Nikolai Keller & Dominik Bittman

Aimee Grünewald & Viktor Dietzsch

 

Charlotte Huttenloher & Bob Chapri Silalahi

                                                                        

Lucille Gonzalez & Kieun Hong

Maj Doehring& Rosalie Bock

Constatin Prückner& Leon Simonis

Jil Theisges, Marina Kolushova, Mallki Garrafa

Freie Tutorien

Liebe Produktdesign Studierende ,

hier findet ihr künftig alle Ausschreibungen für studentische Hilfskräfte!

 

 

 

 

 

 

Ab dem Wintersemester 2024/25 sind in der Kunststoffwerkstatt zwei Tutorenstellen frei.

Konkret ab dem 01.10.2024

 

Bewerbungen bitte so kurzfristig wie möglich per Mail

(CV und kleines Portfolio – formlos, als PDF)

 

an Ben Seidel schicken:

 

Voraussetzungen:

du bist Student/in ab dem 4. Semester und hast idealerweise

Kenntnisse und Erfahrungen mit gängigen Modellbaumaterialien

(Polystyrol, Acryl, PET, Holzwerkstoffe, usw.) und deren

Verarbeitung (Drehen, Kleben, thermisches Umformen, etc.).

 

Aufgaben:

 

Unterstützung von Studierenden bei der Umsetzung ihrer Projekte

Betreuung und Bedienung der Maschinen

 

Selbstverständlich wirst du eingearbeitet.

Mindestvetragslaufzeit: 1 Jahr (zwei Semester)

 


 

Déclic | Sandro Bodet | BA 2021

Déclic | Bachelorarbeit 2021

Das Erforschen und experimentieren am Modell stand im Vordergrund dieser Arbeit. Die Ausgangssituation war zügig klar: CNC-Fräse, Sperrholz, Stecksystem.
Eine Schnittstelle zwischen Architektur und Design sollte dabei erarbeitet werden, wobei die Idee des Bausteins im Mittelpunkt stand. Dieser Jahrtausende alte
Begleiter der Menschen manifestierte sich in vielen Formen und Materialien. Mein Ziel war es eine neue Antwort zu präsentieren, die sich den aktuellen Themenschwerpunkten
und Möglichkeiten bedient. Aus Holz, dem nachhaltig nachwachsenden Rohstoff, können stabile und standardisierte Werkstoffe wie Sperrholz hergestellt werden, aus
denen, mittels CNC-gesteuerter Bearbeitung, präzise Teile in hoher Stückzahl entstehen können. Um diesen Umstand attraktiv und erlebbar zu machen, habe ich verschiedenste
Verbindungen mit variierender Komplexität entwickelt und gefräst. Der daraus resultierende déclic-Mechanismus ist sowohl Verbindung für die Bestandteile der Bausteine, als
auch für die Bausteine untereinander. Diese können in alle Richtungen aufeinander gestapelt werden und halten als Struktur durch den hinterschnittigen Formschluss der einzelnen Elemente.

The exploration and experimenting on the model was crucial to this work. The starting point was clearly defined: CNC-mill, plywood, plug system. The connection
between design and architecture should be investigated, reguarding building block as companion for centuries in human history. The brick had many forms and materials
and my goal was to find a modern attempt with new priorities. Wood, as a regrowing resource, can be stabilised and standartised as plywood, which is perfectly suited
for cnc-machining – precise pieces in high quantity. To make this circumstance perceptible, I milled various wood connections in different complexities. The finally
emerging déclic-mechanism is simultaneously the connection of the brick components and the connection of the bricks themselves. They can be stacked in every direction
and build stable structures due to a undercutted form lock between the building blocks.

 

Prozess

 

Betreut durch

Prof. Burkhard Schmitz, Prof. Holger Neumann, KM Antonia Kühne

Fashionunited | UdK Berlin: Kritisch denken und hinterfragen im Modedesign-Studium

UdK Berlin: Kritisch denken und hinterfragen im Modedesign-Studium

Diversität, Charakter und Handwerk – diese drei Worte beschreiben den Studiengang Modedesign an der Berliner Universität der Künste (UdK) wohl am besten. An der Kunsthochschule im Herzen der deutschen Hauptstadt werden vielseitig interessierte Menschen ausgebildet, die über die Grenzen des klassischen Modedesigns hinausgehen und sich trauen, Themen kritisch zu hinterfragen.

Zum vollen Artikel hier.

NEWCOMER FINALIST 2022, JUSTINE MASCHÉ

NEWCOMER FINALIST 2022, JUSTINE MASCHÉ

Justine Masché wurde am 22. Dezember 1992 in Fulda geboren. Von 2011 bis 2014 machte sie zunächst eine Ausbildung zur Damenmaßschneiderin am Staatstheater Mainz. Im Anschluss führte sie ihr Weg in die Hauptstadt, wo sie an der Universität der Künste Berlin ein Studium im Bereich Modedesign begann. Nach verschiedenen Praktika in Berlin, London und Paris erhielt sie ein Designstipendium an der Kunstuniversität Central Saint Martins in London, das sie von 2017 bis 2018 absolvierte. Danach kehrte sie zurück nach Berlin und beendete an der Universität der Künste 2019 ihr Studium, das sie erfolgreich mit dem Bachelor of Arts abschloss.

Seit Januar 2020 lebt Justine Masché in London, wo sie als Product Developer / Design Coordinator beim Modelabel Vivienne Westwood arbeitet. Bei ihrer Arbeit interessiert sie besonders die emotionale Kommunikation, die zwischen Kleidung und Trägerin und Träger in Form von Kleidungserinnerungen entsteht.

Zum vollen Artikel hier.

LASER

Raum 405 – LASERSCHNEIDEN, LASERGRAVIEREN, LASERBESCHRIFTEN, LASERMARKIEREN

Diese Seite soll einen Überblick zu den Möglichkeiten der Laserbearbeitung bei Technologie & Konstruktion geben. Uns steht ein Laser vom Typ Laser Pro Spirit GX mit einer Leistung von 60 Watt zur Verfügung. Mit diesem Gerät können vielfältigste Materialien bearbeitet werden. Bestimmte Voraussetzungen sind zu beachten bevor ihr mit eurem Projekt auf uns zukommt. Dazu gehört die Art des zu bearbeitenden Materials, die maximale Bearbeitungsgröße und die Formatierung eurer Dateien. Jeder dieser Punkte wird hier noch einmal im einzelnen genauer dargestellt.

Bei offenen Fragen oder für Terminvereinbarungen stehen wir gerne in Raum 405 persönlich zur Verfügung.

Öffnungszeiten siehe unten.


WELCHE MATERIALIEN?

SCHNEIDEN

GRAVIEREN KÖNNEN WIR LEIDER NICHT MEHR!

 

FOLGENDE MATERIALIEN DÜRFEN NICHT GELASERT WERDEN

Metalle, Polyvinylchlorid (PVC), VinyleNeopreneTeflon (PTFE), sowie Materialien mit hohem Leimanteil (MDF, HDF) und Leichtschaumplatten (Kapa) und Hartschaumplatten (Styrodur usw.)


WELCHE GRÖßEN?

  • Eine kleine Menge extra Material sollte für Testzwecke eingeplant werden.
  • Auch sollte darauf verzichtet werden, Werkstoffe bis an den äußersten Rand auszunutzen – ein Abstand von etwa 10mm kann sehr hilfreich sein.
fg3_laser_arbeitsraum

 WELCHES DATENFORMAT?

  • Adobe Illustrator CS3/CS5 und CorelDraw11 (.ai, .eps, .cdr)
  • Vektorgrafiken und Rasterbilder können bearbeitet werden
  • als Linienstärke bzw. Kontur sollte 0,001pt eingetragen sein
  • die Maschine versteht nur den RGB-Dokumentenfarbmodus
  • das e-sRGB Farbprofil sollte ebenso eingestellt sein
  • Farbzuweisungen können von 1–16 der Reihe nach abgefahren werden, in dem Template (s. „Vorlagen“ unten) sind diese schon voreingestellt

 VORLAGEN

Für die Erstellung von Laserdateien stellen wir euch das folgende Illustrator-Template zur Verfügung. Ihr findet darin eine genaue Beschreibung, welche Farbzuweisung welcher Laser-Aktion entspricht. Die Dokumentengröße entspricht dem Arbeitsraum der Lasers.

FG3_Laser_Illustrator_Template_CS3


KOSTEN

Die Kosten setzen sich aus zwei Teilen – den Einrichtungsgebühren und dem minütlichen Arbeitspreis – zusammen.

HAUSINTERN
Einrichtungsgebühr pro Datei                                     3,50€
Arbeitspreis pro Minute                                                  0,35€
EXTERN
Einrichtungsgebühr pro Datei                                     7,00€
Arbeitspreis pro Minute                                                  1,00€

Es werden NUR studentische Aufträge, welche weder einem gewerblichen noch einem kommerziellen Zweck dienen, bearbeitet.


ÖFFNUNGSZEITEN UND TERMINVERGABE

ÖFFNUNGSZEITEN

Montag: 14:00–19:00 Uhr | Karoline Heyde |
Dienstag: 17:00–20:00 Uhr | Jonas Spieker
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 16:00-20:00 Uhr | Caspar Fischer |
Freitag: 15:00–19:00 Uhr | Niklas Rechfelden |

TERMINVERGABE

Termine können nur nach Einsicht der fertigen Laserdatei durch die studentischen Hilfskräfte vergeben werden.

Infos zur Terminvereinbarung findet ihr hier.

Bei Rückfragen oder für Hilfe bei der Erstellung von CAD- oder Laserdateien stehen euch die studentischen Hilfskräfte gerne zur Verfügung!

ÖFFNUNGSZEITEN DER COMPUTERLABORE UND DES LASERS

 

Mac-Lab R205:

Montag: 14:00-19:00 Uhr | Helena Wassilowsky
Dienstag: 14:00-18:00 Uhr | Caspar Fischer
Mittwoch: 16:00-20:00 Uhr | Karoline Heyde
Donnerstag: geschlossen
Freitag: 14:00-18:00 | Johanna Printz

PC-Lab R405:

Montag: 14:00-19:00 Uhr | Casper Fischer
Dienstag: 14:00-18:00 Uhr | Helena Wassilowsky
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 14:00-19:00 Uhr | Johanna Printz
Freitag: 14:00-18:00 Uhr | Karoline Heyde

Infos zum Laser findet ihr hier.

Bei offenen Fragen oder für Terminvereinbarungen stehen euch die studentischen Hilfskräfte gerne zur Verfügung!

infoveranstaltung BA

Liebe Studierende,

Am Montag, 15.11. findet um 17 Uhr digital die Infoveranstaltung für die Bachelor-Anmeldung für das SS22 hier statt:
https://udk-berlin.webex.com/meet/bewerbungbachelor
Hier vorab die Terminliste:
https://design.udk-berlin.de/wp-content/uploads/2021/09/BA-SS22-Langzeitterminliste-15.09.21.pdf

Alle Unterlagen die die Anmeldung und Prüfungen betreffen finden sich hier:
https://design.udk-berlin.de/ueber-das-studium/formulare-termine

Viele Grüße!
Der PA

about

Unsere Projekte bieten den Rahmen für experimentelle Entwurfs- und
 Entwicklungsarbeiten in den Spannungsfeldern zwischen Analyse und
Spekulation, Planung und Improvisation, Erprobung und Reflektion.
 Ziel sind elegante Verknüpfungen attraktiver Ideen mit der Welt, 
umsichtig und treffend, weitsichtig und folgenreich.

Verknüpfen durch Design
Verknüpfen ist die klassische Kernkompetenz im Design: Funktion und Form, Mensch und Objekt, Produkt und Welt, also auch Aufwand und Wirkung, Quantität und Qualität, Idee und Wirklichkeit – um erstmal nur wenige offene Enden zu nennen. Diese sind aber schon jeweils selbst in einem unübersichtlichen Knäuel an Beziehungen verstrickt – der reine Tisch, auf dem alle Fragen und Möglichkeiten akkurat nebeneinander liegen und systematisch miteinander verknüpft werden können, um Schaltkreise zu erzeugen, ist eher eine Legende. Meist gelingt nur ein Kurzschluss, der mehr verbraucht als er der Welt zurückgeben kann. Und solange noch verbraucht werden kann, gewinnt in der Praxis der kurzfristige Markt. Die Fokussierung auf hohe Produktionszahlen kann wohl kaum noch als Finale im Designprozess gelten, vielmehr geht es um folgenverträgliche Integration neuer Entwicklungen in den Lauf der Welt.

Eleganz der Kreisläufe
Längst ist die Gestaltung von Kreisläufen die große Herausforderung – insbesondere durch Design. Um diese zu entwickeln und in die bestehenden synergetisch zu integrieren – wofür die Natur Jahrmilliarden Zeit hatte – braucht es höchste Umsicht und sensibelste Nahaufnahme, transdisziplinäres Verständnis und multiperspektivische Vorausschau, fantastische Intelligenz und hellwache Erprobung. Unsere Chance liegt darin, irgendwann zu einer Eleganz in Wertschöpfung und Teilhabe zu kommen, die durch ihre Kultur übergreifende Attraktivität unser bislang alles dominierende “Höher / Schneller / Weiter“ nach und nach entthronen könnte.

Probieren & Studieren
Im Wimpernschlag eines raschen Designstudiums stellt sich daraus die Herausforderung, das Probieren & Studieren zu kultivieren:
Modellentwicklungen als iterative Vorgehensweise im experimentellen Verknüpfen zu nutzen, um die ausgelösten Wechselwirkungen mit treffenden Kontexten zu erproben, zu analysieren und zu reflektieren, zu variieren und multiperspektivisch zu verzweigen. Modelle können Objekt oder Programm sein, Konstellation oder Prozess, Format, Rezeptur oder auch nur Spielfigur.

Modelle zwischen Idee und Welt
Die Ergebnisoffenheit des Experiments erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Interpretationsfreude und nicht zuletzt Verantwortung für die Qualität, die Modelle in jenem fruchtbaren Spannungsfeld erzeugen können: Modelle vibrieren zwischen dem Schutzraum, noch Idee zu sein und der Wirkungsmacht, schon eine Rolle in der Welt zu spielen. Manchmal hilft auch schon ein Flatterband, um einen Raum für Experimente inmitten herrschender Routinen zu schaffen – komplementär zum ReinstRaum eines Labors mitten in den Alltag platziert und damit auch im Reichtum des jeweiligen Kontextes. Und dazu das Verrücken weniger Regeln, die das klassische Nebeneinander der Disziplinen, Expertisen und damit auch der Denkweisen zu einem fruchtbaren Durcheinander gestalten. So gestalten Modelle Möglichkeitsräume, sie bleiben veränderlich und darin herausfordernd, aus kurzen Schlüssen weitere Kreise zu ziehen. Wir nennen sie Möglichkeitsmodelle.

 

IDK TEAM
Prof. Axel Kufus
M.A. Annika Unger
M.A. Anja Lapatsch

 

 


Please scroll down for the English version.

 

 

 


Our projects provide the framework for experimental design and development in the tension between analysis and speculation, planning and improvisation, testing and reflection.
The aim is to elegantly link attractive ideas with the world,
prudent and accurate, far-sighted and significant.

Conjoined through design
tLinking ist the classic core competence of design:
function with form, man with object, product with context,
and thus effort with impact, quantity with quality,
idea with reality – to mention just a few outcomes.
But these are already tangled up in a complicated clump of relationships – and it is pure fiction that a tidy pin board exists on which all questions and possibilities can be placed
accurately side by side and systematically interlinked
so as to produce switching circuits. As a rule, what
you get is a short circuit that uses up more than it can
give back to the world. And as long as this is possible,
it is the short-term market that wins out in practice.
Successful production is hardly the be all and end all
of the design process. Instead design should be about
integrating sustainable new developments into the
run of events.

The elegance of the circuits
For design too, circuits have long been a major challenge.
In order to develop and integrate new circuits
synergistically into the existing ones – something which
took nature hundreds of millions of years to achieve
– maximum circumspection is required and a most
sensitive attention to detail, transdisciplinary thinking
and multiperspectival foresight, fantastic intelligence
and super-alert experimentation. Our chance is to
achieve a degree of elegance in the value added and
application that, in view of its overarching cultural
attractiveness, will prove capable of gradually dethroning
the all-pervading “higher, faster, further” of our day.
Exploring & studying
Within a blink of the all too brief design studies, our
task is to cultivate exploring & studying: developing
models as an iterative approach to making experimental
links in order to test, analyse and consider the
resulting interactions within appropriate contexts, and
to vary and view the multiperspectival ramifications.
A model can be an object or programme, a constellation
or process, a format, a recipe, or also just a piece in
a game.
Models between idea and world
For an experiment to be open-ended in terms of its
outcome, a high degree of attention is required,
a delight in interpretation and, not least, a sense of
dedication to the potential quality which models can
produce in that tension-rich field: models oscillate
between that protective area in which they are still an
idea, and the potency with which they already play
a role in the world. Barrier tape is sometimes enough
to create a space for experiments in the midst of
prevailing routines – complementary to a laboratory
cleanest-room plumb in the middle of everyday life,
with all the richness of the respective context. Then a
few rules are subtly shifted, throwing the classical
juxtaposition of disciplines, enterprises, and thus also
mindsets, into a fruitful confusion. In this way, models
create spaces of possibilities. They also remain
mutable, so that interim conclusions challenge us to
turn short-circuits into longer life cycles. We call them models for possibilities.

 

 

Extra Ordinary | Yuhang Ke | MA 2021

Extra Ordinary

Unser modernes Leben ist von so vielen Objekten umgeben, dass man sagen könnte, dass unsere Welt aus ihnen besteht. Einige dieser Gegenstände gibt es schon seit langem, und die Menschen benutzen sie tatsächlich und leben jeden Tag mit ihnen. Die Existenz dieser Objekte schafft eine unsichtbare, aber sehr enge Verbindung zu den Menschen, die meist nicht wahrgenommen wird. Die entscheidende Aufgabe des „Objekt Maker“ Designers ist es, Objekte zu gestalten und für diese unsichtbare Verbindung zwischen Menschen und Objekten verantwortlich zu sein. Das zentrale Ziel von Master Projekt ist es, Design als Medium zu begreifen, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf die schönen, aber vernachlässigten Kleinigkeiten des täglichen Lebens zu lenken.

Johannes Vermeer experimentierte bereits im 17. Jahrhundert in den Niederlanden mit der Malerei. Aus dem Studium der Malerei lässt sich leicht erkennen, dass die Malerei eine Kunst ist, bei der die Anordnung des Bildes die Aufmerksamkeit auf das lenkt, was der Maler ausdrücken will. Im Gegensatz zu Gemälden, die Götter und Helden verherrlichen und preisen, wird in Vermeers Gemälde das Sonnenlicht aus dem Fenster als Scheinwerfer auf die Milch einfüllende Magd eingesetzt. Es ist eine alltägliche, sogar langweilige Szene, aber für Vermeer ist sie eine vergessene Perle.

Nach Martin Heideggers „Aufleuchten“-Theorie: Wenn die Vorhandenheit eines Objekts fehlt oder wenn die Zuhandenheit und die Vorhandenheit zwischen den Objekten nicht übereinstimmen, wird dies bevorzugt wahrgenommen als Dies wird bevorzugt in Form eines „Aufleuchtens“ wahrgenommen. In diesem Masterprojekt werden die schöne, aber vernachlässigte Erinnerungen, Erlebnisse und Details des Alltagslebens als „Aufleuchten“ (Extraordinary) in alltägliche Objekte (ordinary) eingesetzt, was zu einer Umgestaltung von Zuhandenheit und Vorhandenheit führt. Diese Objekte haben ein ähnliches Ziel wie die Gemälde von Johannes Vermeer: Sie sollen die Aufmerksamkeit auf die vernachlässigten, aber schönen Kleinigkeit des Alltags lenken (Extra ordinary).

„Extra ordinary“ als Strategie für die Neugestaltung von Alltagsgegenständen werden in diesem Masterprojekt 10 unterschiedliche Objekte entworfen. Sie stellen jeweils eine kleine Erinnerung, eine Erfahrung, einen Moment und ein Detail über die schönen, aber vernachlässigten Aspekte des täglichen Lebens dar.

Our modern lives are surrounded by so many objects that you could say our world is made up of them. Some of these objects have been existing for a long time and people actually use them and live with them every day. The existence of these objects creates an invisible but very close connection to people, which is mostly unnoticed. The crucial task of the „object maker“ designer is to design objects and be responsible for this invisible connection between people and objects. The central aim of this Master project is to understand design as a medium to draw people’s attention to the beautiful but neglected little things of everyday life.

Johannes Vermeer was already experimenting with painting in the 17th century in the Netherlands. From the study of painting, it is easy to see that painting is an art in which the arrangement of the picture draws attention to what the painter wants to express. Unlike paintings that glorify and praise gods and heroes, Vermeer’s painting uses the sunlight from the window as a spotlight on the maid pouring milk. It is a mundane scene, but for Vermeer it is a forgotten pearl.

According to Martin Heidegger’s „Aufleuchten“(Flashing) theory: if the presence of an object is missing or if the availability and the presence between objects do not correspond, this is perceived preferentially in the form of an „Aufleuchten“. In this master project, the beautiful but neglected memories, experiences and details of everyday life are used as „Aufleuchten“ (Extraordinary) in everyday objects (ordinary), which leads to a transformation of Zuhandenheit and Vorhandenheit. These objects have a similar aim as the paintings of Johannes Vermeer: they are meant to draw attention to the neglected but beautiful trifles of everyday life (Extra ordinary).

„Extra ordinary“ as a strategy for redesigning everyday objects, 10 different objects are designed in this master project. They each represent a subtle memory, an experience, a moment and a detail about the beautiful but neglected side of everyday life.

 

 

 

 

 

Prozess

 

Betreut durch

Prof. Axel Kufus, Prof. Holger Neumann, WM Martin Beck

 

 

VOLTA | Marie Radke | MA 2021

 

VOLTA

Volta rückt die Steckdose ins Zentrum und bringt den Strom zu Dir. Wir benutzen immer mehr kabellose Geräte, deren Akkus regelmäßig aufgeladen werden müssen. So ist das smartphone eine nicht ganz unwesentliche Zeit ein schnurgebundenes Telefon (mit extrem kurzer Schnur) . Unser Verhältnis zur Steckdose hat sich mit dem zunehmenden Gebrauch verschiedener Geräte verändert. Jahrelang war sie nur dazu da, um einmal täglich den Staubsauer anzustöpseln oder um die Wohnzimmerlampe an ihrem Ort zum Leuchten zu bringen.

Durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Digitalisierungsschub wurde das Homeoffice relevanter denn je und spätestens nachdem man den ganzen Tag von zuhause aus gearbeitet hat, weiß man ganz genau, wo die Steckdosen im Raum sind. Während uns Behelfslösungen aus Mehrfachsteckdosen unter Tischen oder Sofas zum bücken und strecken zwingen, bringt VOLTA den Strom zu dir. Die Kollektion besteht aus 3 Objekten: einer Multifunktionslampe, einem Mehrfachstecker und einem Verlängerungskabel zum klemmen. So ist immer eine Steckdose in Reichweite.

Volta moves the socket to the centre and brings the power to you. We use more and more wireless devices whose batteries need to be recharged regularly. The smartphone, for example, is a corded phone (with an extremely short cord) for quite some time. Our relationship with the power socket has changed with the increasing use of various devices. For years, it was only there to plug in the vacuum cleaner once a day or to make the living room lamp glow in its place.

Due to the Corona crisis and the associated digitalisation push, the home office has become more relevant. At the latest after working from home all day, you know exactly where the sockets are in the room. While makeshift solutions of multiple sockets under tables or sofas force us to bend and stretch, VOLTA brings the power to you. The collection consists of 3 objects: a multifunctional lamp, a multiple plug and an extension cable to clamp. So there is always a socket within reach.

Prozess

Betreut durch
Prof. Ineke Hans, Prof. Kathrin Busch, Martha Schwindling

Kontakt
Marieradke.de
Instagram: marieradke

Schau21

SCHAU21 „FREEWHEELING“
Präsentation des Instituts für experimentelles Bekleidungs- und Textildesign der UdK Berlin im Rahmen des Rundgangs 2021
Während des Rundgangs zeigten die Bachelor- und Masterabsolvent*innen 2019-2021 des Instituts für experimentelles Bekleidung- und Textildesign ihre Arbeiten in Kooperation mit der Gesangsklasse Prof. Deborah York der UdK Berlin und zeitgebilde Filmproduktion UG in einem performativen Screening im Konzertsaal der Universität der Künste Berlin.
Mit Abschlussarbeiten von Katharina Achterkamp, Ronja Biggemann, Nina Birri, Johanna Braun, Alessandro Gentile, Jasmin Halama, Paula Keilholz, Manfred Elias Knorr, Louis Krüger, Lina Lau, Lisa Oberländer, Smed Wagner, Katharina Spitz.
Art Direction:
Produktionsleitung:
Jan Wilde, Magdalena Kohler
Regieteam:

Benjamin Schindler,  Miriam Lehnart, Johanna Schwab,  Sinnica Klatt, Alexandra Börner, Magdalena Kohler

Konzept:
Benjamin Schindler, Sinnica Klatt, Johanna Schwab
Kamera/ Licht:
Mantas Jockus, Daniel Goede
Setdesign:
Miriam Lehnart, Absolvent*innen
Postproduktion:
Stefan Hurtig, Alexandra Börner
Grafik:
Insa Deist, Hjördis Lyn Behncken
Aufnahmen Tonstudio:
Übersetzung:
H&M:
Emely Zanon, Titia Grefe
Musik:
Jean-Henri d‘Anglebert – ‚Prélude en ré mineur‘, Cembalo – Xavier Durand
J.S. Bach – ‘Buss und Reu’ (Matthäus Passion)
Alt – Yongbeom Kwon
Cembalo – Walewein Witten
Aribert Reimann –‘Die Schlange ist gestorben’
Sopran – Clarissa Undritz
Eine Produktion von zeitgebilde Filmproduktion & UdK

NEOPHYT Wanderungen | Louis Krüger | 2021

 

 

NEOPHYT Wanderungen | Louis Krüger | 2021

Louis A. Krüger arbeitet an der Schnittstelle von Spekulativem Design und Botanik. Mit lebendigen und organisch wachsenden Kleidungsstücken untersucht sie in ihrer Performance Neophyt Wanderungen die Wechselwirkungen artenübergreifender Ästhetiken, die sich einer linearen und dualistischen Denkgewohnheit entziehen und dabei das Verhältnis von Mensch und Natur, Subjekt und Objekt, Aktivität und Passivität neu verhandeln.

 

Louis A. Krüger works at the intersection of speculative design and botany. In her performance Neophyt Wanderungen, she uses living and organically growing garments to investigate the interactions of cross-species aesthetics that defy a linear and dualistic thinking and thereby renegotiate the relationship between human and nature, subject and object, activity and passivity.

 

 

 

ODEANDIEÖDE | Lina Lau | 2021

 

 

ODEANDIEÖDE | Lina Lau | 2021

Ich sitze. Um mich herum tun es mir Gegenstände gleich. Wir sitzen gemeinsam. Ich bin nicht allein doch bin ich mit mir. Wir sind Teil und Gegensatz. Zusammen sind wir eine Einheit aber alleine sind wir nur was wir sind. Wir sind klein, fast ohne Bedeutung. Ich fühle sie nicht. Wenn ich nach ihnen greife, dann berühren sie meine Hände und nicht meinen Geist. Mein Geist scheint unantastbar von allem was Teil meiner Einheit ist. Ich fühle mich arm. Wäre jedes Ereignis ein Gut, dann wäre ich jetzt ein Bettler.

Wenn ich nichts will, dann kriege ich am meisten. Wenn ich viel kriege, dann will ich mehr. Ich will nichts mehr wollen. Wenn ich mache ohne etwas zu wollen, dann kriege ich etwas was ich nie wollte. Doch will ich Dinge schaffen die ich nie schaffen wollte? Ich will, dass ich will, was ich nie wollte und dass ich es schaffe.

Minimale Arbeit bedeutet nicht gleich wenig. Minimal ist nicht der physische Aufwand, oder das Ergebnis. Minimal ist meine Emotion und meine Bereitschaft. Wenn ich nicht wachsen darf, dann kann ich mich nur minimal beschäftigen. Mein Übergang ist klein. Ich integriere Arbeit in mein Dasein und mein Dasein in Arbeit. Es passiert ohne dass ich wiederholt anfangen muss. Ich wiederhole mich. Nur wenn ich mich wiederhole kann meine Arbeit wachsen ohne dass ich es tue. Ich bleibe klein während meine Arbeit wächst. Sie wird größer und größer und größer.

Betreuer*innen : PROF. WOWO (WALDEMAR) KRAUS, PROF. DR. INGEBORG HARMSKM EVELYN SITTER

Credits:

Fotos: Vladimir Vidanovski
Models: Obbe van der Weide , Vincent Wong , Max Baraitser Smith

 

To Whom It May Concern – Futurized Outerwear | Nina Birri | 2021

 

 

To Whom It May Concern – Futurized Outerwear | Nina Birri | 2021

To Whom It May Concern – Futurized Outerwear

Sowohl die Aufregung des Neuen als auch der Komfort und die Nostalgie des Alten sind tief verankerte Dynamiken der Mode. Für dieses Master Projekt bin ich die Beziehung zwischen alt und neu im Kontext von Upcycling und dem Wiederverwenden von Alttextilien angegangen. Was passiert auf ästhetischer, sinnlicher, konzeptueller und materieller Ebene, wenn alte Kleider physisch in etwas Neues transformiert werden? 

Mein Ziel war es, verschiedene Entwurfsstrategien und -techniken auszuprobieren und sie anschließend aus verschiedenen Perspektiven zu evaluieren: Gestalterisches Potential und Begehrlichkeit des Entwurfs, Standardisierungspotential, Abfallreduktion, etc. Dabei standen die Altkleider im Zentrum des Entwurfs und haben ihn maßgeblich beeinflusst. Was ist das formale Potential der Altkleidung? Wie kann ich nutzen was schon da ist, um für den Zeitgeist relevante Produkte zu entwerfen?

Die Metamorphose der Altkleider geschah über Drapage, Konstruktion, Materialbearbeitung und Verarbeitung. Nostalgische Elemente der Kleidung selbst sowie traditionelles Handwerk treffen auf futuristische Formen und Verarbeitungstechniken aus dem Bereich der Funktionsbekleidung. Die Altkleider wurden durch nachhaltige Materialien ergänzt, um einen ästhetischen Kontrast zu schaffen, und um mehr Freiheit in der Gestaltung und Produktion zu bekommen. 

To Whom It May Concern – Futurized Outerwear

Both the excitement of newness and the comfort of nostalgia are deeply rooted dynamics of fashion. For my MA project I’m exploring this relationship in the context of upcycling and repurposing discarded textiles. What happens aesthetically, sensually and conceptually when old garments are physically transformed into something new?

My goal was to try out different design strategies and techniques and to evaluate them in terms of various perspectives such as design and desirability, potential to standardise for production, waste reduction, etc.
In the design process, I started off with the given material, making use of the formal potential of discarded garments and their features. How can I use what’s already there while still creating something relevant for today’s zeitgeist?

In order to transform old textiles, I sent them through a metamorphosis of draping, fabric manipulation, and finishing. Nostalgic elements of the garments and traditional handcraft are updated with futuristic shapes and finishing techniques, influenced by sports- and functional wear. The discarded textiles are complimented with sustainably sourced fabrics in order to create contrast and allow for more freedom in terms of design and production.

The result is a series of overgarments for all genders that are both desirable and wearable.

 

 

Betreuer*innen : PROF. VALESKA SCHMIDT-THOMSEN, PROF. INEKE HANS, GAST PROF. FRANZISKA SCHREIBER

Credits:

Lookbook

Fotografin: Honi Ryan , https://www.honiryan.net/

Modell: Elisabeth Bauer

H&M: Vi Nghiem Tuong

Assistenz: Saara Kaatra

Friends

Fotografin: Honi Ryan , https://www.honiryan.net/

Modelle: Youjung Kim , Paula Keilholz, Julius Führer, Jonathan James

Abi Tariq:

 

Smed Wagner | 2021

 

 

Smed Wagner | 2021

a Berlin Based design duo from Chile and Denmark who aim, as a carnival of gaiety, to push a holistic paradigmatic shift in the world of fashion.
With our different knowledge, professional skills, and cultural backgrounds we consciously exercise collaboration. Our proposal and daily mantras embrace the concepts of playfulness, intuition, and connection while we practice patience and thrive to develop sustainable solutions.
We operate in a colorful and energetic multiverse driven by a fascination with our past, present, and potential future, both when it comes to traditional craft, current technologies, and innovative new technologies.

OVERALLOVER | Lisa Oberländer | 2021

 

 

OVERALLOVER | Lisa Oberländer | 2021

Meine Abschlusskollektion habe ich aus alten und gebrauchten Blaumännern gefertigt.
Das Material, ihre Verarbeitung und ihre Gebrauchsspuren haben mich zu meinen Entwürfen inspiriert. Die dabei entstandenen Overalls sind jeweils eine Symbiose aus zwei unterschiedlichen aber farblich harmonierenden Blaumännern.
Ich habe mich bei meiner Kollektion vollkommen vom Ausgangsmaterial – dem Blaumann – leiten lassen. Je nach Möglichkeit habe ich die bestehenden Nähte nicht aufgetrennt, sondern in den Entwurf integriert.
Ebenso Taschen, Knöpfe, Krägen und Manschetten habe ich je nach Entwurf in die Gestaltung miteinbezogen. Selbst beim Abtrennen von Taschen oder dem Auftrennen von Nähten blieben dadurch, dass es sich um alte, ausgewaschene Blaumänner handelte, Schatten und Spuren der ehemaligen Verarbeitung zurück. Diese Spuren habe ich bewusst für meine Entwürfe genutzt.

I made my graduation collection from old and used boilersuits.

The material, their processing and their traces of use have inspired me to my designs.

The resulting overalls are each a symbiosis of two different but color harmonizing boilersuits.

In my collection, I was completely guided by the source material – the boilersuit. Where possible, I have not unraveled the existing seams, but integrated them into the design.

Likewise, pockets, buttons, collars and cuffs I have included in the design depending on the design. Even when I cut off pockets or unraveled seams, the fact that they were old, washed-out blues left shadows and traces of the former workmanship. I deliberately used these traces for my designs.

 

 

Betreuer*innen : PROF. WOWO (WALDEMAR) KRAUS, PROF. DR. INGEBORG HARMS, KM MAGDALENA KOHLER

Credits:

Fotografie: Kaśka Jankiewicz
Hair und Make-Up: Juliane Shulz, Antonia Peix
Modelle: Rika, Christophe
Support: Philipp Dittert
 

Armour | Hana Hon | 2021

 

 

Armour | Hana Hon | 2021

ARMOUR ist eine Kollektion, die sich mit dem Thema der Care-Arbeit beschäftigt. Mit Beginn der aktuellen globalen Corona-Pandemie reetablierten sich konservative Geschlechterrollen
in der Gesellschaft. Darunter fällt die Care-Arbeit, die immer noch überwiegend von Frauen geleistet wird und schlecht oder gar nicht bezahlt wird. Ich habe als Titel dieser Arbeit den englischen Begriff für Rüstung ‘armour’ gewählt, der im Kontext meines Themas für das Aufrüsten der Frau gegen die patriarchalen Gesellschaftsnormen und den Widerstand gegen die Unterdrückung der Frau steht. Die Rüstung als historisches
Kleidungsstück ist gleichzeitig Hauptbestandteil meiner Kollektion und wird durch die Quilttechnik als Schutzkleidung und Wärme spendendes Kleidungsstück genutzt.
Mithilfe meiner erarbeiteten Zuschnitttechnik entstanden Negativ- und Positivformen auf dem Stoff – alias Stoffreste und Schnittteile.
Anders als beim herkömmlichen Zuschnitt wurde bei den Schnitten in meiner Arbeit gezielt Stoff aufgespart. So verhält sich der Schnittrest schon fast wie ein eigenes Schnittteil. Die Zwischenräume, die beim Zuschnitt entstehen, analysierte ich dahingehend, ob die darin befindlichen Reste zwingend Abfallprodukte darstellen müssen oder ob diese als neu aufgewertete Schnittteile wieder verwendet werden können.
Dieses Vorgehen war mit der Überlegung verbunden, ob Nachhaltigkeit direkt einen Verzicht implizieren muss.
So standen feste Silhouetten variabel einsetzbaren Schnittresten gegenüber, die erst durch Drapagen ihren Zweck in meiner Kollektion fanden. Dadurch entwickelte sich in meiner Kollektion ein organischer Zyklus, der sich gegenseitig nährte.

ARMOR is a collection that deals with the topic of care work.

With the beginning of the current global corona pandemic, conservative gender roles were re-established in society. This includes care work, which is still predominantly done by women and paid poorly or not at all. I have chosen the title for my work ‚armour‘ as arming women against patriarchal social norms and resistance to the oppression of women. The armour as historical garments is at the same time a main part of my collection, by using the quilting technique as protective clothing and a warming garment. With the help of the cutting technique I developed, negative and positive shapes were created on the fabric – also known as scraps of fabric and pattern pieces. Unlike conventional cutting, fabric was specifically saved in my work during the cuts. The remainder of the cut behaves almost like its own cut part. I analyzed the gaps that were created during cutting to determine whether the leftovers in them must necessarily represent waste products or whether these can be reused as newly upgraded pattern parts. This approach was linked to the consideration of whether sustainability should directly imply a renunciation. Fixed silhouettes were contrasted with variable cut remnants that only found their purpose in my collection through drapery. As a result, an organic cycle developed in my collection that nourished each other.

 

 

Betreuer*innen : GAST PROF. FRANZISKA SCHREIBER,  PROF. DR. GESCHE JOOST, KM EVELYN SITTER

Credits:

Fotografin: Suzanne Caroline de Carrasco
Hair und Make-Up: Insa Wagner
Modedesignerin: Hana Hon
Models: Amsel Eyting, Celine van de Loo, Gennet Beer, Andy Lin Mrozek
Set Design: Cora Kehren, Celine van de Loo,  Amsel Eyting
 

gescheiter scheitern | Mina Bonakdar | 2021

 

 

Mina Bonakdar | BACHELORARBEIT 2021 

„losers quit when they fail, winners fail until they succeed“

Aber was genau ist ein Verlierer und was ein Gewinner? Was bedeutet es zu verlieren und wie wird in der Gesellschaft damit umgegangen?
Diese Fragen, die auch in Kleidung und ihrer Performance wiederzufinden ist, widmet sich das Projekt „gescheiter scheitern“, indem es Hilfestellungen anbietet um das „scheitern“ erträglicher zu machen.
Weiterhin soll die Bewertung von „Erfolg“ und „Versagen“, „gut“ und „schlecht“ und der Dualismus der hinter diesen steckt hinterfragt werden:
„ Ein schlechtes Buch, ein Schlechtes Bild“, und er gibt immer den Anschein etwas sachliches zu sagen. Immerhin verrät die Miene dabei, dass er es gerne sagt.
Denn die Form der Äußerung täuscht, und sie geht sehr bald in eine persönliche über. “Ein schlechter Dichter“ oder „ein schlechter Maler“ heißt es dann gleich, und es klingt als sage man „ein schlechter Mensch“. Die Freude am negativen Urteil ist immer unverkennbar.
“was immer das Gute ist, es ist da, damit es sich vom Schlechten abhebt.“
(Canotti, Elias,Masse und Macht,1960, S.351)

„losers quit when they fail, winners fail until they succeed“

But what exactly is a loser and what is a winner? What does it mean to lose and how does society deal with it?
These questions, which can also be found in clothing and its performance, are addressed by the project „fail better“, which offers assistance in making „failure“ more bearable.
Furthermore, the evaluation of „success“ and „failure“, „good“ and „bad“ and the dualism behind them should be questioned:
“ A bad book, a bad picture“, and he always gives the appearance of saying something factual. After all, his expression reveals that he likes to say it.
For the form of the utterance is deceptive, and it very soon turns into a personal one. „A bad poet“ or „a bad painter“ is then immediately said, and it sounds as if one is saying „a bad person“. The pleasure in negative judgment is always unmistakable.
„whatever the good is, it is there so that it stands out from the bad.“
(Canotti, Elias,Masse und Macht,1960, p.351)

 

 

Betreuer*innen : PROF. VALESKA SCHMIDT-THOMSENPROF. DR. INGEBORG HARMS, KM EVELYN SITTER

Credits:

1 Shoot :
Hair and Make Up: Titia Grefe
Fotografie: Robert Hamacher
Models: Sabina Ross, Carla Loose

2 Shoot: Models: Ulla Grubinger, Anna Zrenner, Ilaaf Khalfalla

For all true lovers, of whatever species | Delia Rößer | 2021

 

 

Delia Rößer | BACHELOR THESIS 2021 

What if the story about the development of human society was not shaped by the western hero myth, who portrays the human being as an overpowering individual?

Which narratives and objects would result from an alternative human-animal relationship?

 

„For all true lovers of whatever species“ is a speculative design project that explores the common becoming between humans and animals based on considerations of co-evolution.

In the face of an approaching presence of global warming and geographic changes, the narratives do not seek to stop the unstoppable, but rather to explore being-new-in-the-world.

How can we live with new connections and upcoming challenges?

Three fictional scenarios question the human relationships to different species and the influence on the interrelationships that arise between animals, microorganisms and humans.

What if the narrative of human societal development were not shaped by the Western myth of the hero, which portrays the human being as an overpowering individual?

What narratives and objects would emerge from an alternative human-animal relationship?

 

„For all true lovers of whatever species“ is a speculative design project that explores the common becoming between humans and animals through considerations of co-evolution.

In the face of an approaching present of global warming and geographical change, the narratives seek not to stop the unstoppable, but to explore newness-in-the-world-ness.

How can we live with new connections and coming challenges?

Three fictional scenarios question human relationships with different species and the impact on the emerging interconnections between animals, microorganisms and humans.

 

 

Credits:
Editorial
Fotografie
Tessa Meyer
Licht & Video
Niclas Moos
Styling
Elias Knorr
Model
Jannik Schneider
Finn Brauckmann
Assistant for everything
Fabian Senk
 

Play Harder | Katharina Spitz | 2021

 

 

Alessandro Gentile | BACHELORARBEIT 2021 

PLAY HARDER
Haben wir das Spielerische als kulturelle Praxis verdrängt und vergessen? Wir haben es ausprobiert. Wir haben gespielt. In diesem Spiel sind ornamentale Objekte entstanden. Ganz unpraktisch und nutzlos, aber äußerst funktional für die spielerische Interaktion. Spielen ist Interaktion. Spielen ist Nähe. Kleidermode, die im Spiel kreiert und re-kreiert wird, ist lebendige, wechselwirkende Auseinandersetzung und Beziehung. Beziehung zueinander, Beziehung zu unserer materiellen Umgebung, Beziehung zu dem Neuen das entsteht. Wieder und wieder. Wir sind Teil dieses Neuen, der Objekte und Ideen und sie sind Teil von uns. Unsere ermächtigende, transformative Strategie ist das „sich Kleiden“. Die Betonung liegt auf spielerisch.

Play Harder.
Engage. Alter. Create.
Transform. Engage. Interact.
Change. Re-act. Engage.
Re-create. Engage. Wonder.

PLAY HARDER

Have we suppressed and forgotten „play“ as a cultural practise? We tried. We played. In playful interventions ornamental objects are created. The objects are very impractical and useless, but extremely functional for playful interaction. Play is interaction. Playing is engagement. Fashion that is created and re-created in play is living, interactive discussion and relationship. Relation to one another, relation to our material surrounding, relation with the new that arises. Again and again. We are part of this new, the objects and ideas. And they are part of us. Our empowering, transformative strategy is the act of dressing. The emphasis is on playful.

Play Harder.
Engage. Alter. Create.
Transform. Engage. Interact.
Change. Re-act. Engage.
Re-create. Engage. Wonder.

 

 

Credits:

Fotografen bitte nicht ohne Angabe der vollständigen Credits veröffentlichen.
„Play Harder“
Design: Katharina Spitz
Photography: Angelina Vernetti
Spielgemeinschaft: Frederik Britzlmair, Olga Mia Raz, Laura Talkenberg, Elizaveta Efmova,
Philipp Kind.
IG-Credits:
„Play Harder“
Design: Katharina Spitz
Photography: Angelina Vernetti
Spielgemeinschaft: Olga Mia Raz , Frederik Britzlmair, Laura
Talkenberg , Elizaveta Efmova, Philipp Kind.

SELECT MASCULINITY | Alessandro Gentile | 2021

 

 

Alessandro Gentile | BACHELORARBEIT 2021 

Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich mich mit dem Thema der toxischen Männlichkeit im Kontext der Mode, der Videogames und des Militärs beschäftigt.
Im Wandel der letzten 10 Jahre haben sich zunehmend neue Schnittstellen dieser drei Elemente kreiert. Videogames haben heute in der westlichen Gesellschaft eine viel größere Relevanz als vor einigen Jahren, weil die angeblich verpönten kindlichen Videogamespieler_innen von damals heute ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft geworden sind. Wo einmal Videogames vollkommen Fehl am Platz waren, sind heute immer mehr zu sehen, auch in der Mode.
Allerdings bringen Videogames eine ganze Menge hypermaskuliner, toxischer Werte mit sich. Auch wenn es nicht die einzigen darin enthaltenen Werte sind, sind die Bilder der modernen Videogames überfüllt mit militärischen Machos, die für ihre Gefühllosigkeit und “heldenhafte” Gewaltausübung verherrlicht werden.
Die Vertretung dieser und die Identifikation mit diesen Werten seitens der Männern sowie die Vermarktung durch weitere Männer beruht auf einem bestimmten gesellschaftlichen Konstrukt: der Vorstellung, dass ein Soldat die höchste Form eines Mannes sei .

Doch obwohl dieses Ideal nur ein Konstrukt ist, werden Männer so aufgezogen als wäre es das Natürlichste, wonach sie streben könnten. Selbst wenn man sich dessen bewusst ist, dass das ein toxisches Konstrukt ist, kann das trotzdem Teil der eigenen Identität und nicht komplett veränderbar sein.

So stellte ich mir die Frage: Wie kann ein Mann sich von diesen Werten distanzieren und trotzdem mit dem leben, was das Patriarchat aus ihm für einen Menschen gemacht hat?
Durch meine Recherche habe ich verschiedene Ambivalenzen und Inkohärenzen, die in dem hegemonialen Männlichkeitsbild, insbesondere im Militär, präsent sind, gefunden.

Diese sind dann Bestandteil der Kollektion geworden. Man trägt also diese Inkohärenzen nach außen, um bewusst dieses toxische Konstrukt auseinander zu nehmen und sich gleichzeitig mit der eigenen Identität wohlfühlen zu können.

In my graduation work I dealt with the topic of toxic masculinity in the context of fashion, videogames and military.
In the transition of the last 10 years, new intersections of these three elements have increasingly been created. Videogames have a much greater relevance in western society today than they did a few years ago, since the supposedly frowned-upon childish videogame players of the past have become an important part of society today. Where once videogames were completely out of place, they are seen today more and more, even in fashion.
However, videogames bring with them a whole lot of hyper-masculine, toxic values. Even if that’s not all that can be found in them, the images of modern videogames are overflowing with military machos glorified for their insensitivity and „heroic“ use of violence.
The representation and identification with these values on the part of men, as well as the marketing to them on the part of, yes, actually other men, is based on a certain social construct: the idea that a soldier is the highest form of a man.

Yet even though this ideal is only a construct, men are raised as if it were the most natural thing they could aspire to. Even if one is aware that this construct is toxic, it can still be part of one’s identity and not completely changeable.

So I asked myself the question, how can a man distance himself from these values and still live with what patriarchy has made of him?
Through my research I found various ambivalences and incoherencies that are present in the hegemonic image of masculinity, especially in the military.

These then became part of the collection. So one carries these incoherencies to the outside, to consciously take apart this toxic construct and at the same time to be able to feel comfortable with one’s own identity.

 

 

Betreuer*innen : PROF. VALESKA SCHMIDT-THOMSEN,  Prof. Wowo (Waldemar) Kraus, PROF. DR. INGEBORG HARMS

Credits:

Direction Editorial: Alessandro Gentile

Fashion Design: Alessandro Gentile

Photography: Marco Lombardi

Hair and Make-Up: Elisa Sankowski

Models: Niklas Jeroch, Emanuele Corsini, Timo Thomalla (Faze Models), Alessandro Gentile

Qinglin Hou | 2021

 

 

Qinglin Hou | BACHELORARBEIT 2021 

Mit dem Schmetterling als häufig verwendetem Motiv ist der Verwandlungsgedanke ein wesentlicher Bestandteil dieser Kollektion. Ähnlich wie der Prozess der Metamorphose selbst können die Kleidungsstücke eine äußere Schicht ablegen, die ein anderes Aussehen offenbart. Aber die Transformation beschränkt sich nicht nur auf die Kleidungsstücke, sondern auf die Garderobe der Trägerin im Allgemeinen. Nachhaltigkeit wird zunehmend als wesentlicher Bestandteil der Zukunft der Mode anerkannt. Durch ihre Konstruktion verfügen die Kleidungsstücke über Elemente, die der Trägerin mehrere Looks bieten. Dieses Designelement bietet dem Träger mehr Möglichkeiten, das Kleidungsstück zu stylen. Ähnlich wie die Entstehung des zarten Schmetterlings verändert auch das Design der Kleidungsstücke den Körper der Trägerin. Durch das Entfernen von Schichten kommt der Körper mehr zum Vorschein, verändert aber auch die Silhouette des Körpers. Transformation ist ein facettenreiches Element dieser Kollektion.

With the butterfly as an often used motif, the idea of transformation is a key component to this collection. Much like the process of metamorphosis itself, the garments are able to shed an outer layer that reveals a different look. But the transformation is not limited to the garments but the wearer’s wardrobe in general. Being that sustainability has increasingly become recognized as a vital component to the future of fashion. Through its construction, the garments have elements that offer the wearer multiple looks. This design element gives the wearer more ways to style the garment. Also much like the emergence of the delicate butterfly, the design of the garments changes the body of the wearer as well. By removing layers, the body is revealed more but also changes the silhouette of the body as well. Transformation is a multifaceted element in this collection.

 

 

Betreuer*innen : PROF. JOZEF LEGRAND(EHEMALIG) GAST PROF. DEEPTI BARTH , PROF. DR. INGEBORG HARMS

Credits:

Photographer: yizi

Model: Cleo Miao

Butterfly image: Aylin

Waldwärts | Julian Kuf | BA 2021

Waldwärts|  Bachelorarbeit 2021

Das Projekt ‚waldwärts‘ beschäftigt sich mit der Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und dem komplexen System Wald. Der Wald ist das prägendste Element der deutschen Kulturlandschaft. Die Reinigung von Wasser und Luft durch den Wald ist für uns Menschen von großer Relevanz. Zudem ist er als Rohstofflieferant für den Wirtschaftssektor und somit für die Objekte und Lebensräume unseres täglichen Lebens unverzichtbar. Die klimatischen Veränderungen haben großen Einfluss auf dieses volatile System und die Schäden am Wald nehmen ein beträchtliches Ausmaß an. Durch die zunehmende Bedrohung der natürlichen Versorgungssysteme besteht dringender Handlungsbedarf.

Das Konzept der ‚waldwärts-initiative‘ vereint Naturschutz und strukturelle Nachhaltigkeit in der Produktion von Objekten. Der Verein agiert als Gemeinschaft. Wir gestalten langlebige Artefakte unter sozialen und ökologischen Aspekten. Unsere Versprechen an Gesellschaft und Natur sind für das Gemeinwohl zu wirtschaften, uns politisch in unserer Unternehmung zu positionieren und die globale Anstrengung der Abmilderung des anthropogenen Klimawandels zu verfolgen. Wir wollen andere Menschen inspirieren und streben eine Kooperation mit Gestalter*innen und holzverarbeitenden Gewerken an. Sowohl die Herkunft als auch die Produktion des Rohstoffs werden in Wertschöpfungsketten lokaler Akteur*innen stattfinden.  Das zentrale Vorhaben des Vereins ist, durch Interventionen in das forstliche System einzugreifen. Lokale Akteure sollen gefördert werden und der notwendige Waldumbau sollen durch Investitionen in Aufforstungsprojekte unterstützt werden.

Dadurch ermöglicht der Verein eine intergenerationelle Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft, indem sie sich für den Fortbestand und Transformation der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und natürlichen Systeme einsetzt. Die Möbelserie ‚picus‘ ist die erste Entwurfsserie der Unternehmung des Vereins.  In ihren Grundsätzen folgt sie dem Vorhaben der Vereinsideologie und stellt eigene Themenschwerpunkte in den Mittelpunkt. Im Bezug zum Leitthema Wald und dessen systemischen Prozessen liegt dem Entwurf die Analogie der Wachstumsverhältnisse zwischen Bäumen und Menschen zugrunde und stellt deren Interpretation im Beziehungsverhältnis von Mensch und Objekt dar. Der Entwurf verfolgt das Ziel, eine Ermächtigung des Handelns durch Anpassung und Mehrfachnutzung der Objekte zu generieren. Dadurch ermöglicht sich eine Teilhabe an den Lebenshöhen Anderer und unterstützt das Erreichen, Bewältigen und Aufsteigen zu neuen Zielen. Die gestalteten Objekte sind Lebensbegleiter und auf lange Nutzbarkeit ausgelegt und stellen sich als hilfsbereites Objekt in den Mittelpunkt der Mensch-Objekt Beziehung.

The ‚waldwärts‘ project deals with the sustainability of society and the complex forest system. The forest is the most characteristic element of the German cultural landscape. The purification of water and air by the forest is of great relevance for us humans. In addition, it is indispensable as a supplier of raw materials for the economic sector and thus for the objects and habitats of our daily lives. Climatic changes have a major impact on this volatile system and damage to the forest is assuming considerable proportions. Due to the increasing threat to the natural supply systems, there is an urgent need for action.

The concept of the ‚waldwärts initiative‘ combines nature conservation and structural sustainability in the production of objects. The association acts as a community.
We design long-lasting artifacts under social and ecological aspects. Our promises to society and nature are to operate for the common good, to position ourselves politically in our enterprise, and to pursue the global effort of mitigating anthropogenic climate change. We want to inspire others and strive for cooperation with designers and woodworking trades. Both the origin and the production of the raw material will take place in value chains of local actors.  The central intention of the association is to intervene in the forestry system. Local actors should be supported and the necessary forest conversion will be driven by investing in reforestation projects. 

With these concepts in mind, the association will contribute to an intergenerational viability of our society by advocating for the continuation and transformation of economic, social and natural systems. The furniture series ‚picus‘ is the first design series of the association’s.  In its principles it follows the intention of the association’s ideology and focuses on its own thematic priorities. In relation to the central theme of the forest and its systemic processes, the design is based on the analogy of the growth relationships between trees and people and represents their interpretation in the relationship between people and objects. The design pursues the goal of generating an empowerment of action through adaptation and multiple use of the objects. This enables a participation in the life heights of others and supports the reaching, mastering and ascending to new goals. The designed objects are life companions and designed for long usability and place themselves as a helpful object in the center of the human-object relationship.

 

 

 

Prozess

 

Betreut durch

Prof. Ineke Hans, Gesine Hillmann, Prof. Jozef Legrand

A thousand seeds or the right to becoming | Julius Fuehrer | BA 2021

 

A THOUSAND SEEDS OR THE RIGHT TO BECOMING |  Bachelorarbeit 2021

Durch Klimawandel, das Schädigen der Biosphäre, Versauerung der Meere, Entwaldung, Müllverschmutzung, Vernichtung der Biodiversität und vielem mehr wird das terrestrische Leben, so wie wir es kennen, bedroht. Zum Vermeiden der Katastrophe werden in unserer zivilisierten, durch Kultur und Technologien bestimmten Welt dabei oft Natürlichkeit und Künstlichkeit miteinander verhandelt. Dabei treten wir als die künstlichen, technologisierten und kulturellen Akteure auf und betrachten die Welt um uns oft als passiv und ursprünglich. Doch sind diese Kategorien obsolet. Natur und Kultur sind vielmehr konstitutiv für einander. Daher erscheint die Frage nach ihren Berührungspunkten spannender. Wo finden die Grenzübergänge statt? Wo wirken die verschiedenen Gefüge aufeinander? Wo geschieht das gemeinsame Werden? Das Werden in Bündnissen? Wer ist mit wem infiziert und welche neuen Gefüge entstehen?

In A Thousand Seeds or the Right to Becoming wird die Ansteckung des Samens mit menschlicher Kultur , den Katastrophen, dem Verlust der Biodiversität behandelt. Durch den Affekt mit und die Faszination von menschlichen technologischen Netzwerken wurde auch er zu etwas anderen und tritt heraus aus seiner scheinbaren Passivität und zeigt seine eigene Handlungsmacht. Durch die Erweiterung seiner Wahrnehmung durch den Kontakt zur Drohne und das parasitäre Nutzen des Internets, beginnt er seine Ausbreitung zu steuern. Das Beobachten des Wetters und die Kommunikation untereinander ermöglichen Bäumen und Samen eine optimale Verbreitung, das Finden der günstigsten Standorte und das Intervenieren in ausgewählten Landschaften zum Sichern der eigenen und anderer Arten. Und kommt mit dieser Handlungsmacht auch das Recht an dieser Entwicklung und lässt sich dieses im kulturellen Netzwerk des Patentrechts sichern?

Climate change, damage to the biosphere, ocean acidification, deforestation, waste pollution, destruction of biodiversity and much more threaten terrestrial life as we know it.In order to avoid the catastrophe, naturalness and artificiality are often negotiated with each other in our civilised world determined by culture and technology. In doing so, we appear as the artificial, technologised and cultural actors and often view the world around us as passive and primal. But these categories are obsolete. Nature and culture are rather constitutive of each other. Therefore, the question of their points of contact seems more exciting. Where do the border crossings take place? Where do the different structures interact? Where does the becoming together happen? Becoming in alliances? Who is infected with whom and what new assemblages emerge?

A Thousand Seeds or the Right to Becoming deals with the infection of the seed with human culture , the catastrophes, the loss of biodiversity. Through his affectation with and fascination with human technological networks, he too became something else, stepping out of his apparent passivity and showing his own agency. By expanding his perception through contact with the drone and the parasitic use of the internet, he begins to control his dispersal. Observing the weather and communicating with each other enables trees and seeds to spread optimally, find the most favourable locations and intervene in selected landscapes to save their own and other species. And does with this agency also come the right to this development and can it be secured in the cultural network of patent law?

 

 

 

Prozess

 

 

Betreut durch

Prof. Jussi Ängesleva, Prof. Kathrin Busch, KM Luiz Zanotello, Prof. Jozef Legrand

MANTA ARRAY | Tizian Heinsohn | BA 2021

 

MANTA ARRAY | Bachelorarbeit 2021

Das Projekt widmet sich der Lärmbelästigung in unseren Lebensräumen. Im englischen Noisepollution genannt. In den vergangen zwei Jahrzehnten gab er mehr Veröffentlichungen zu dem Thema als je zuvor, was nur einer der klaren Anzeichen für die Verbreitung des Problems und die akute Sachlage ist. Die stetig wachsenden Ballungszentren führen zu einer Intensivierung der Grundlärmbelastung. Diese Lärmbelastung betrifft jeden, aber vor allem die Menschen in den Innenstädten. Jeder kennt den Moment in dem die Sprachverständlichkeit so gering ist, dass es einiges an Konzentration fordert, dem Sprechenden zu folgen. Jedem ist das Phänomen bekannt jedoch wird die eigentlichen Auswirkungen auf Körper und Geist zu meist vernachlässigt. Genau dieser Problematik, die nur wenigen wirklich bewusst ist, widmet sich das Projekt.

Manta Array ist ein künstlerisch, -technischer Ansatz die Akustik in unseren Lebensräumen zu verbessern und so die Lärmbelastung der wir täglich ausgesetzt sind zu minimieren.

The project is dedicated to noise pollution in our habitats. In the last two decades there have been more publications on the subject than ever before, which is only one of the clear signs of the spread of the problem. The ever-growing urban centers lead to an intensification of the noise pollution levels. This noise pollution affects everyone, but especially the people living in the inner cities. Everyone knows the situation when they are listening to someone speaking and it requires quite a bit of concentration to follow the speaker. Everyone is aware of this phenomenon, but the actual effects on body and mind are usually neglected. Exactly this problem, of which only a few are really aware, is the subject of this project.

Manta Array is an artistic, -technical approach to improve the acoustics in our living spaces and thus minimize the noise pollution to which we are exposed daily.

 

 

 

Prozess

 

Betreut durch

Prof. Ineke Hans, Prof. Holger Neumann, Steffen Herm

LUKULLUS | KIMIA Amir Moazami | BA 2020

 

LUKULLUS | Bachelorarbeit 2020

Betrachten wir den globalen Norden als Einheit, so sehen wir derzeit den Anspruch auf den vollständigen Verbrauch aller verfügbaren Ressourcen. Dies ist nur durch die erzwungene Verknappung im globalen Süden möglich und führt so zu einer immer größeren Spaltung der Lebenswirklichkeit. Insbesondere der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist überlebenswichtig. Die Privatisierung von Wasserressourcen und deren Verbrauch für die Produktion von Konsumgütern schafft ein absurdes Ungleichgewicht in unserer Welt. In Teilen Indiens, Afrikas und Mexikos ist es sogar billiger und vor allem sicherer, ein Softdrink zu kaufen als Wasser.

Mit meinem Entwurf „Lukullus“ gehe ich auf diesen Missstand ein. Lukullus ist ein Filter, der dazu dient, Zucker aus Flüssigkeiten herauszufiltern. Er nutzt die natürliche Eigenschaft der Hefe, die den Zucker verstoffwechselt. Der Filter besteht aus einer 3D-gedruckten Hülle, die zwei verschiedene Filterkammern enthält. An beiden Enden des Filters befinden sich Standardflaschengewinde.

Um Lukullus zu verwenden, wird zunächst der obere Teil des Filters abgeschraubt, die erste Schicht ist ein Filterpapier oder alternativ ein Standard-Wattepad. Nun wird die untere Kammer mit Aktivkohle gefüllt und mit einem weiteren Filterpapier abgedeckt. Die Hefe wird in die Softdrinkflasche gegeben und diese wird auf den Filter geschraubt. In dem Moment, in dem die Hefe auf das Getränk trifft, beginnt sie, den Zucker zu verbrauchen. Wenn die Hefe genug Zucker verbraucht hat, wird der Filter wie eine Sanduhr auf den Kopf gestellt und die Hefe wieder im Filter aufgefangen. Er kann dann für die nächste Charge wiederverwendet werden. Die Aktivkohle filtert nun die restlichen Schadstoffe aus der Flüssigkeit. Wie viel Zucker gefiltert wird, hängt von der Zeit ab, die der Hefe im Getränk gegeben wird.  Das Produkt ist als vorübergehende Lösung für den Status quo gedacht. Es kann also als Erfolg gewertet werden, wenn das Produkt in Zukunft seine Daseinsberechtigung verliert. Durch den Herstellungsprozess mit dem 3D-Drucker kann Lukullus als Open Source Konzept zur verfügung gestellt werden. Die Materialien des Filters sind zugänglich und können zu geringen Kosten erworben werden. 

If we look at the global North as a unit, we currently see the claim of the complete consumption of all available resources. This is only possible due to the enforced scarcity in the global South and thus leads to an ever-widening division of living realities. Especially access to clean drinking water is necessary for survival. The privatisation of water resources and their consumption for the production of consumer goods is creating an absurd imbalance in our world. In parts of India, Africa and Mexico, it is actually cheaper and above all safer to buy a soft drink than water.

With my design „Lukullus“, I am addressing this deplorable state of affairs. Lukullus is a filter that is used to filter sugar out of liquids. It uses the natural property of yeast, which metabolises the sugar. The filter consists of a 3D printed shell that contains two different filter chambers. Standard bottle threads are found at both ends of the filter.

To use Lukullus, first the upper part of the filter is unscrewed, the first layer is a filter paper or alternatively a standard cotton pad. Now the lower chamber is filled with activated carbon and covered with another filter paper. The yeast is put into the soft drink bottle and this is screwed onto the filter. From the moment the yeast hits the drink, it starts to consume the sugar. After the yeast has consumed enough sugar, the filter is turned upside down like an hourglass and the yeast is collected in the filter again. It can then be reused for the next batch. The activated carbon now filters the remaining pollutants out of the liquid. How much sugar is filtered is determined by the time given to the yeast in the drink. The product is meant to be a temporary way to deal with the status quo. So it can be considered a success if the product loses its reason to exist in the future. Through the manufacturing process with the 3D printer, Lukullus can be made available as an open source concept. The filter’s materials are accessible and can be purchased at low cost. 

 

 

 

Prozess

 

Betreut durch

Prof. Ineke Hans, Antonia Kühne, Prof. Dr. Michelle Christensen & Prof. Dr. Florian Conradi, Dr. Ruben R. Rosencrantz, Sany Chea

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The Elusiveness Of Objects And Worlds | Elisa Hösch | MA 2021

 

The Elusiveness of objects and worlds

Weil die Bedeutung der Funktionalität naheliegend ist, geben wir der Fülle an Symbolen, die in unserem Unbewussten schlummert, wenig Aufmerksamkeit. Symbole entstehen aus vergangenen Ereignissen und sind geprägt durch Emotionen, die einst diese ursprünglichen Ereignisse in uns auslösten. Sie können aber auch einen kollektiven Ursprung haben und uns durch Gesellschaft, Kultur, Zeit und Raum infiltriert worden sein. So oder so ist ein Symbol nicht nur die Bedeutung eines Dings, sondern auch ein Gefühl, das uns erst einnimmt, und uns dann im Sog der Interpretationskraft davonträgt. Ist es einmal im Unbewussten manifestiert, müssen wir uns damit auseinandersetzen. Um uns selbst in unserem Dasein bewusst zu werden, müssen wir uns um das Verständnis symbolischer Bedeutung und deren Wirksamkeit bemühen. „The Elusiveness Of Objects And Worlds“ erforscht die archetypische Symbolik von Objekten, die durch eine Verschmelzung des digitalen und analogen Raums geboren sind. Zufall und eigene Interpretationskraft werden Instrumente zur Veranschaulichung der unbewussten Vorstellungskraft. Es entsteht eine intuitive Weise des Gestaltens, unbekannte Formen und damit eine Gruppe an phygitalen Artefakten, die Symbole aus beiden Welten mit sich bringen.

Because the meaning of functionality is always most apparent to us, we may pay just little attention to the richness of symbols that are inherent in our unconscious. Symbols arise from past events and are shaped by the emotions that these original events once triggered in us. But symbols can also rise from a collective origin. Those have been infiltrated into us by the society, culture, time and space, that we live in. Either way, a symbol is more than just the plane meaning of a thing. It’ s a feeling that we get touched by first and then, by the pull of power of our own interpretation, we get carried away. Once it’s manifested in the unconscious, we have to deal with it. In order to become aware of our own existence, we have to strive the understanding of symbolic meaning and its effectiveness. “The Elusiveness Of Objects And Worlds” explores the archetypal symbolism of objects that are born through a fusion of digital and analogue space. Analogue and digital chance and power of interpretation become instruments of creation to illustrate the unconscious power of imagination. The result is an intuitive way of designing unknown shapes and phygital artifacts that are carrying symbols from both worlds within them.

 

 

 

 

 

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Prof. Axel Kufus, Anja Lapatsch, Prof. Jozef Legrand

 

 

SEEMANNSGARN | Bastian Thuerich | MA 2021

 

Seemannsgarn

Eine kleine Insel wandelt inmitten der Wüste des offenen Meeres.

In den Erzählungen, treibt sie leuchtend auf der spiegelnden Oberfläche,

und in der Nacht grau zwischen Wellenbergen.

Entsprechend der Gezeiten, greift rhythmisch in ihr, eine Mechanik vom Wasser getrieben. Sie strickt einen Draht in das Unmenschliche hinab.

Die Strömung bedingt auch den Strom, der das Salzwasser spaltet;

Calciumcarbonat und Magnesium versteinern das Strickwerk zu Aragonit.

Die Bewohner des Wassers sind am Stein gesiedelt,

Mollusken und Algen haften dem Mineralischen an.

Auf ihrer Wanderung vorbei ziehende Fische, finden hier Nahrung, ihrerseits Beute für größere Räuber.

A small island wanders in the middle of the desert of the open sea.

In the stories, she floats shining on the reflecting surface,

and gray in the night between wave crests.

Corresponding to the tide, a mechanism that is driven by the water intervenes in it rhythmically. She knits a wire down into the inhuman.

The current also causes the current that splits the salt water;

Calcium carbonate and magnesium turn the knitting into aragonite.

The inhabitants of the water are settled on the stone,

Mollusks and algae adhere to the mineral.

Fish passing by on their migration find food here, in turn, prey for larger predators.

 

 

 

 

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Programm WiSe 2021/2022

Einführung in den Entwurf für die Erstsemester in Mode und Produkt über verschiedene Gestaltungs- und Entwurfsübungen, die verschiedenste ausgesuchte Aspekte von Beobachtung, Wahrnehmung, Findung und Formung über Methodik, Strategie, Reflexion und Diskussion, bis zu Dokumentation, Darstellung, Präsentation und Vorführung integrieren. Es werden unterschiedliche Aufgabentypen eingesetzt, sowie verschiedene Formate des Inputs, der Besprechung und der Diskussion.

Hut up! ist das verbindende Motiv im Wintersemester 21/22. Zum einen als Objekt am Kopf, als Kleidung, Accessoire oder Produkt zur körperlich/mentalen Funktionserweiterung, zum anderen als thematischer Kontext: Respekt, Beruf, Identität, Macht, Missgeschick, Trauer etc.

Prof. Robert Scheipner
KM Vertretung Dominik Annies
Tutoren Emma Johann & Luca Ortmann

Basislabor // R008 und Räume nach Aushang
mo 09.00 – 15.00 Uhr
die 13.00 – 17.00 Uhr

Start: Montag 18.10.2021 // 13.30 Uhr Gruppe A, 16.00 Uhr Gruppe B

Die Erfindung des Designs. Design und Designdiskurse der Moderne | Martin Beck

Die gestalterische Moderne bezeichnet eine Epoche, die vom 19. Jahrhundert bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts reicht, und entscheidend von den Bedingungen der Industriegesellschaft geprägt ist. Durch industrielle Massenproduktion und technische Innovation entsteht im Laufe des 19. Jahrhunderts eine neue Produktkultur, und mit ihr das neue Berufsbild des Designs. Designer*innen begeben sich auf die Suche nach neuen Gestaltungsprinzipien, arbeiten an sozialen Problemen und an einem neuen Lebensgefühl. Die Geschichte des modernen Designs ist, wie alles, komplex und widersprüchlich: Der Historismus sucht nach Identität in überkommenen Dekorstilen, Arts and Crafts finden im Handwerk ein ethisches Gegenmodell zur modernen Industriearbeit. Japanische Gestaltung wird zur wichtigen Inspirationsquelle für Jugendstil und Avantgarde. Ornamentkritik ist Wegbereiter funktionalen Designs, aber auch Ausdruck für das koloniale Gedankengut eines weißen Bürgertums. Mit ihren Utopien einer kollektiven Neugestaltung der Welt prägen Avantgardebewegungen wie De Stijl und das Bauhaus das heroische Bild der Designmoderne, reproduzieren aber auch systematische Ausgrenzung, aus der sich die Bauhausfrauen erst herauskämpfen müssen.

Das Design der Moderne prägt in Gestalt der ‚modernen Designklassiker‘ auch heute noch vielfach unsere Wahrnehmung von Design insgesamt. Durch die Wende von der modernen Industriegesellschaft zur postmodernen Kommunikationsgesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden aber die Prämissen der modernen Gestaltung zunehmend in Frage gestellt.

Wir betrachten anhand von zentralen Beispielen und Texten das Design und die Designdiskurse der Moderne und fragen uns, was davon heute noch für uns relevant ist.

BA. 1. Semester Produktdesign (Kultur- und Designgeschichte I)

Dozent: Martin Beck,

Zeit: Donnerstag 14-17 Uhr

Ort: STR, Raum 207

WIE WOLLEN WIR ZUSAMMEN LEBEN? | Dr. Philipp Wüschner

Nach fast zwei Jahren pandemischen Ausnahmezustands setzt das soziale Leben langsam wieder ein und die Welt steht vor gänzlich neuartigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aufgaben.

Ein guter Zeitpunkt, um Roland Barthes grundsätzliche Frage zu wiederholen: Wie wollen wir zusammen leben? Diese Frage ist nicht nur politischer Natur, sondern richtet sich auch an die Gestaltung neuer sozialer Prozesse und gemeinsamer Dinge. Wir beschäftigen uns in dem Seminar insbesondere mit der Rolle von Design für die Gestaltung von Gesellschaft(en) und Kulturen, mit der Frage nach Rhythmus und Resonanz des Zusammenlebens, mit Praktiken des Teilens, sowie mit einigen konkreten utopischen Entwürfen und der eigenwilligen Ding-Kultur, die sie hervorgebracht haben. Das Seminar soll aber auch dazu dienen, Studierenden die Gelegenheit zu geben, die Frage des Zusammenlebens für sich selbst zu stellen und gemeinsam zu diskutieren.

Designtheorie BA 3. Semester

Dr. Philipp Wüschner

Do 10-13 Uhr

Selbstverlust und Selbsterprobung. Körper-Essays in Kunst und Theorie | Prof. Dr. Kathrin Busch

(Abbildung: Johannes Paul Raether: Protekto.x.x Absurd Alloy (5.5.5.4), 2016 // Photo by Hördur Sveinsson, Courtesy of Cycle Music and Art Festival, Iceland)

Der Körper ist heute mehr denn je Gegenstand und Schauplatz selbstregulatorischer Techniken. Im Unterschied zu den Drogenexperimenten, rituellen Ekstasen oder religiösen Exerzitien, die der Selbstüberschreitung dienen, stehen die heutigen Körpertechniken üblicherweise im Zeichen der Selbstverbesserung. In Abgrenzung dazu sollen im Seminar extreme Formen des Selbstexperiments diskutiert werden, die auf Verlust, Anders-werden oder radikale Selbstenteignung zielen. Von den riskanten Selbstpraktiken, die Foucault in der Antike aufspürt, über die Drogenerfahrungen von Baudelaire und radikalen Selbsterkundungen von Valéry und Bataille werden wir eine Linie zum queerfeministischen Gebrauch des Körpers bei Preciado sowie zu heutigen Formen des Techno-Schamanismus und Healings ziehen.

Literatur: G. Agamben: Der Gebrauch des Körpers;  G. Bataille: Innere Erfahrung; C. Baudelaire: Künstliche Paradise; M. Foucault: Der Mut zur Wahrheit; I. v. Loyola: Geistige Übungen; P. Preciado: Testo Junkie; P. Valéry: Monsieur Teste, Simone Weil: Schwerkraft und Gnade.

Prof. Dr. Kathrin Busch

Freitag, 14-17h  // Beginn: 22. Oktober 2021

Raum: STR 207

GESTALTEN DER UNTÄTIGKEIT | Prof. Dr. Kathrin Busch

(Bild: The Garden Court, 1874-84 by Edward Burne-Jones. Photograph: The Faringdon Collection Trust)

Blockseminar in Sauen vom 13. bis 16. Januar 2022

Vorbesprechung 3. Dezember 2021 um 17h in STR 207

Nicht nur Aktivität, auch ihre Unterlassung kann äußerst wirksam sein. Etwas nicht zu tun, hat sehr oft weitreichendere Folgen als die bloße Tätigkeit. Passiver Widerstand und Streik, versäumte Hilfeleistung oder klimabewusster Konsumverzicht sind politisch und sozial höchst folgenreich.

Auch in den Künsten werden Unterbrechung, Entzug und Auslassung ästhetisch eingesetzt. Hier finden sich darüberhinaus noch radikalere Formen von Negativität: in Strategien der Zerstörung, der Verweigerung von Produktivität oder der Vernichtung des eigenen Werks. Aber auch die ambivalenten Figuren des Zauderns oder Zweifelns, des Fliehens und Versagens sind Ausdruck eines untätigen Tuns und markieren eine andere Form ästhetischer Kritik.

Im Seminar wollen wir vor dem Hintergrund der Theorien von Giorgio Agamben, Maurice Blanchot, Jack Halberstam, Saidiya Hartman und Gilles Deleuze gestalterische und künstlerische Positionen im Hinblick auf die Wirksamkeit des Untätigseins diskutieren.

Prof. Dr. Kathrin Busch

TASCHENLICHT | Merlin C. Everding | MA 2021

 

Taschenlicht 

Das [TL.21] Taschenlicht ist eine minimalistische Stehleuchte. Die TL.21 ist eine zusammenklappbare Stehlampe, die als Antwort auf die Problematik des Versands schwerer Sockel erstanden ist. Auf der Suche nach Lösungen in der Outdoor-Branche, die sich auf leichte und zusammenklappbare Materialien konzentriert, die Im bestenfalls mit lokalen Herstellern Produziert werden kann, So kann TL.21 in einem Paket verschickt werden, das nur einen Bruchteil der Größe und des Gewichts der Leuchte ausmacht. Der Sockel der Lampe besteht aus einem verschweißtem TPU-Beschichtetem Nylon Gewebe, das bei der Konstruktion von aufblasbaren Kajaks verwendet wird, und wird zum Gebrauch mit Wasser oder Sand gefüllt. Eine LED-Leuchte, die in einer Taschenlappenartigen Gehäuse sitzt unter einem Recycelten PET Leuchtschirm verborgen ist, wird von einem Zeltstange getragen. Flexibel und dauerhaft. Geschaffen für Esszimmer, Büros, Wohnzimmer und Wohnräume. Hochmoderne Designmaterialien, die sich für Empfangsbereiche und Büros eignen. „Taschenlicht“ verbindet den strukturellen Charakter der Architektur mit der Dynamik der Outdoor Branche in bleibender Qualität. Ebenso bietet [TL.21] funktionelle und ästhetische Lösungen für den Wohn- oder Aussenbereich. „Taschenlicht“ hat eine eigene Identität und ein einzigartiges Profil, mit dem Fokus auf präzise Details. Das Design zeichnet sich durch eine moderne Palette klassischer Farben aus, welche die Fähigkeit des Systems unterstreichen, ein einzigartiges und persönliches Erlebnis zu bieten. Graphitschwarz und Silber sind die traditionellen Farbcodes, während Tieforange die Signaturfarbe ist.

The [TL.21] pocket light is a minimalist floor lamp. The TL.21 is a collapsible floor lamp, the answer to the problem of shipping heavy bases. Looking for solutions in the outdoor industry, focusing on lightweight and collapsible materials that Im able to produce at best with local manufacturers, So TL.21 can be shipped in a package that is only a fraction of the size and weight of the lamp. The base of the light is made of a welded TPU coated nylon fabric used in the construction of inflatable kayaks, and is filled with water or sand for use. An LED light, which sits in a flashlight-like housing hidden under a Recycled PET light shade, is supported by a tent pole. Flexible and durable. Created for dining rooms, offices, living rooms and residential spaces. Ultra-modern design materials suitable for reception areas and offices. „Taschenlicht“  combines the structural character of architecture with the dynamism of the outdoor industry in lasting quality. Likewise, [TL.21] offers functional and aesthetic solutions for living or outdoor areas. „Taschenlicht“  has its own identity and unique profile, with a focus on precise details. The design features a modern palette of classic colors that highlight the system’s ability to provide a unique and personalized experience. Graphite black and silver are the traditional color codes, while deep orange is the signature color.

 

 

 

 

 

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Prof. Axel Kufus, Prof. Burkhard Schmitz, WM Martin Beck

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NEW SOURCES | Matthias Gschwendtner | MA 2021

 

New Sources 

Während des Masterstudiums habe ich einen Prozess zur nachhaltigen Herstellung von Holzobjekten entwickelt, durch eine Verbindung von Computerdesign, 3D-Scannen und Roboterfertigung. Ständige Neuberechnungen ermöglichen den Einsatz unregelmäßig geformter Materialien für die Serienfertigung. Ein speziell für dieses Projekt entwickelter Algorithmus analysiert die Geometrie gescannter Äste und platziert sie im virtuellen Raum an die richtige Position. Darüber hinaus werden alle notwendigen Produktionsdaten automatisch berechnet und an einen industriellen Fräsroboter gesendet. Äste werden vorab per Mustererkennung selektiert. Verschiedene Formen passen zu verschiedenen Teilen. Um während der Covid-Pandemie selbstständig arbeiten zu können, habe ich einen kaputten 22 Jahre alten Kuka-Industrieroboter gekauft, repariert und in der Garage meiner Eltern in Ränkam, einem kleinen Dorf im ländlichen Bayern, eine temporäre Werkstatt eingerichtet. Der Computerblockstuhl ist das Endergebnis dieser Fallstudie, bei der Restmaterialien aus der Holzindustrie als alternative Materialquelle für den Bau von Wohnobjekten verwendet werden. In diesem Fall werden Birkenzweige verwendet. Durch die Verwendung von Ästen anstelle von vorgeschnittenem Holz ist jedes Objekt ein Unikat und hat einen anderen Charakter. Die präzise gefrästen Flächen, die rund um das Objekt erscheinen, vermitteln die Schnittstelle zwischen Natur und Technik. Die Birkenrinde bleibt teilweise erhalten und dient als natürliches Ornament, um die Natur und ihre unregelmäßigen Formen zu feiern. Die Materialwahl kritisiert den Massenkonsum und stellt die Standardisierung natürlich angebauter Materialien im industriellen Kontext in Frage.

During the master i developed a process for sustainable production of wooden objects, through an interconnection of computational design, 3D scanning and robotic manufacturing. Constant recalculation makes it possible to use irregular formed materials for serial production. An algorithm specially developed for this project analyzes the geometry of scanned branches and places them into the right position in virtual space. Furthermore all necessary production data gets calculated automatically and sent to an industrial milling robot. Branches will be selected in advance using pattern recognition. Different forms fit different parts. To work independently, during covid pandemic, i bought a broken 22 year old kuka industrial robot, fixed it and set up a temporary workshop in my parent’s garage in Ränkam, a small village in rural Bavaria. The computational log chair is the final outcome of this case study using left over materials from wood industry as an alternative material source for building domestic objects. In this case birch branches are used. Using branches instead of pre cut wood every object is unique and has a different character. The precisely milled surfaces that appear all around the object communicate the intersection between nature and technology. The birch bark partly remains and works as a natural ornament to celebrate nature and its irregular forms. The material choice criticizes mass consumption and questions the standardization of natural grown materials in industrial context.

 

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Prof. Axel Kufus, Prof. Burkhard Schmitz, Prof. Holger Neumann

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SO MUSE | Louie Gavin | MA 2021

 

So Muse 

Sprachassistenzen sind heutzutage weder sehr persönlich noch sonderlich intelligent. Durch technische und kulturelle Entwicklungen lassen sich aber auch neue Anwendungsgebiete erahnen, die über das Stellen eines Weckers hinausgehen. Es werden immer natürlichere Unterhaltungen mit Maschinen möglich und in diesem Projekt geht es darum neue Ansätze für eine sprachbasierte Mensch-Maschine Interaktion zu entwerfen. 

Ein Teil der Arbeit besteht darin eine alternative Persönlichkeit für eine Sprachassistenz zu konzipieren. Dafür wurde die Rolle einer Muse gewählt. Statt Befehle auszuführen geht es darum zu inspirieren. „Es“ hört auf den Namen Sunny und wurde darauf trainiert bei kreativen Prozessen zu unterstützen. So kann es beispielsweise Feedback zu Ideen geben oder für Brainstormings eingesetzt werden. Dabei hört es zu, stellt Fragen und regt das Gespräch mit eigenen Vorschlägen an. Der andere Teil der Arbeit dreht sich um die Verkörperung. Mit gängigen Sprachassistenzen wird vor allem über das Smartphone oder über Smartspeaker kommuniziert. Dabei handelt es sich allerdings um sehr statische Objekte. Um sich mit einer Maschine auf einer Ebene zu unterhalten sollte diese auch als ein Gegenüber wahrgenommen werden. Basierend auf diesen Annahmen wurde ein Prototyp entwickelt, der sich neben der Fähigkeit zu sprechen und zu hören auch bewegen kann.

Intelligent personal assistants are nowadays neither very intelligent nor very personal. Despite that, they are still part of our daily lives and are used for simple tasks such as setting alarms or reading the news. With cultural and technological shifts, new use cases emerge that allow more natural conversations between humans and machines. The first use case focused on general brainstorming or giving feedback on conceptual ideas.

In order to have natural conversations with a machine, it is helpful if the interaction is not explicitly based on language. For example, in human conversations the interaction is enriched by gestures and facial expressions, which is an integral part of transmitting the information appropriately. This is why a physical prototype which is able to move and express itself was developed. This personal robot listens out for its name: „Sunny“. It has one eye, four ears and can move its head. It’s powered by some of the most advanced AI systems available today and listens to your ideas or responds with its own ideas. It can also help you to evaluate and choose different options. Although Sunny’s answers are not always as accurate as they would be from most human beings, they can more often than not help you to expand your horizons.

 

 

 

 

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Prof. Axel Kufus, Prof. Burkhard Schmitz, Prof. Jozef Legrand

 

 

 

Die Erfindung des Designs. Design und Designdiskurse der Moderne

Die Erfindung des Designs. Design und Designdiskurse der Moderne (Kultur- und Designgeschichte I) 

Die gestalterische Moderne bezeichnet eine Epoche, die vom 19. Jahrhundert bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts reicht, und entscheidend von den Bedingungen der Industriegesellschaft geprägt ist. Durch industrielle Massenproduktion und technische Innovation entsteht im Laufe des 19. Jahrhunderts eine neue Produktkultur, und mit ihr das neue Berufsbild des Designs. Designer*innen begeben sich auf die Suche nach neuen Gestaltungsprinzipien, arbeiten an sozialen Problemen und an einem neuen Lebensgefühl. Die Geschichte des modernen Designs ist, wie alles, komplex und widersprüchlich: Der Historismus sucht nach Identität in überkommenen Dekorstilen, Arts and Crafts finden im Handwerk ein ethisches Gegenmodell zur modernen Industriearbeit. Japanische Gestaltung wird zur wichtigen Inspirationsquelle für Jugendstil und Avantgarde. Ornamentkritik ist Wegbereiter funktionalen Designs, aber auch Ausdruck für das koloniale Gedankengut eines weißen Bürgertums. Mit ihren Utopien einer kollektiven Neugestaltung der Welt prägen Avantgardebewegungen wie De Stijl und das Bauhaus das heroische Bild der Designmoderne, reproduzieren aber auch systematische Ausgrenzung, aus der sich die Bauhausfrauen erst herauskämpfen müssen.

Das Design der Moderne prägt in Gestalt der ‚modernen Designklassiker‘ auch heute noch vielfach unsere Wahrnehmung von Design insgesamt. Durch die Wende von der modernen Industriegesellschaft zur postmodernen Kommunikationsgesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden aber die Prämissen der modernen Gestaltung zunehmend in Frage gestellt.

Wir betrachten anhand von zentralen Beispielen und Texten das Design und die Designdiskurse der Moderne und fragen uns, was davon heute noch für uns relevant ist.

Dozent: Martin Beck,

Zeit: Donnerstag 14-17 Uhr

Ort: STR, Raum 207

Christine, Tobias, Agnes, Moriel selected for German Design Graduates exhibition 2021

German Design Graduates is set up to offer visibility and networks to Graduates that come out of German
Design Education, via an annual museum exhibition, an award gala and network event. Next to it there are events and exhibitions during the year
In 2021 a total 177 graduates of 15 Design Schools send in their work that is visible on the GDG platform, an online database with all graduates the so called HALL OF FAME.
GDG is supported by a wide range of organisations from the professional design field: the ambassadors

For the annual exhibition at least 3 projects of all participating schools are picked by a Jury of 5 GDG ambassadors from the fields of Design Culture, Design Praxis, Design Presentations, Design Perspectives, Design Press

In 2021 the UdK exhibits are:
Die Werkelküche by Christine Oehme (BA)
Papilio by Tobias Trubenbacher (BA)
Das Tun an Sich by Agnes Kelm (BA)
Programmable Matter by Moriel Blau (MA)

Since 2020 was a special year, that did not allow a physical exhibition, the selected works of 2020 will also be on show in the double-expo 2020-2021 in Kunstgewerbemuseum Berlin from 9 till 31 October

WILLKOMM VOL. II | Catherine Wolter

 

WILLKOMM VOL. II

Aus der Dauerausstellung des Kunstgewerbemuseums in Berlin wurden im Rahmen des Entwurfsprojektes Neobionten Willkomm-Pokale entführt und in die Heutige Zeit versetzt. 

Die ersten Willkomm-Pokale, stammen aus der frühen Neuzeit und dienten als große Trinkgefäße. Der Brauch war es, eine zu ehrende Person oder Gast mit einem Trunk aus einem kostbaren Gefäß zu begrüßen. Die Verwendung des Willkomms war fester Bestandteil der Rituale in Versammlungen, Zeremonien und festlichen Anlässen adeliger Gesellschaften oder bürgerlicher Korporationen, insbesondere Zünften.

Das Bild eines Pokales, aus dem jeder trinken kann, ist ein Bild geprägt von Zusammengehörigkeit, des Zusammenseins.

Aufgrund der aktuellen Weltsituation verschwindet der Gedanke an einen Willkomm, aus dem alle gemeinsam trinken, eher schnell. Fragen wie, wie können wir nach Monaten des „social distancing“ wieder zusammenfinden? – Wie können wir gemeinsam feiern? – Oder anders gefragt: Wie kann aus den vielen vereinzelten Individuen eine Einheit werden und welche Rolle spielen dabei Rituale? – kommen auf. 

Sehr kraftvoll ist jedoch das Bild eines gemeinsamen Trinkgefäßes, das in der Mitte einer Gruppe steht, um gemeinsam auf einen besonderen Moment anzustoßen. 

Willkomm vol. II bringt die vereinzelten Individuen der Gesellschaft zu einer Einheit zusammen, repräsentiert durch mehrere gestapelten Becher und es entsteht EIN Willkomm.

As part of the Neobiont design project, welcome cups were kidnapped from the permanent exhibition of the Kunstgewerbemuseum in Berlin and relocated to the present day.

The first welcome cups come from the early modern era and were used as large drinking vessels. It was customary to greet a person or guest to be honoured with a drink from a precious vessel. The use of the welcome was an integral part of the rituals in meetings, ceremonies and festive occasions of aristocratic societies or civil corporations, especially guilds.

The image of a cup that everyone can drink from is an image of togetherness, of unit.

Due to the current world situation, the thought of a welcome, from which everyone drinks together, disappears rather quickly. Questions like, how can we get back together after months of “social distancing”? – How can we celebrate together? – Or to put it another way: How can the many isolated individuals become a unit and what role do rituals play in this? – appear.

However, the image of a shared drinking vessel standing in the middle of a group to toast a special moment together is very powerful.

Welcome vol. II brings the isolated individuals of society together to form a unit, represented by several stacked cups. ONE welcome emerges.

 

Prozess

 

SIMPLE MEMORY | Sebastian Müller-Tiburtius

 

SIMPLE MEMORY

Einfache Strohmatratzen dienten bis ins späte 19. Jahrhundert üblicherweise als Schlafunterlage. Solche Gegenstände, die von dem entbehrungsreichen Leben der einfachen Leute zeugen, trifft man in Museen jedoch kaum an. Was sagt das nun über unser kulturelles Gedächtnis aus?

ORIGINAL Neuwieder Kabinett

Erworben 1779 vom Kronprinzen Preußens. Preis: 12.000 Goldtaler oder 21.500 Gulden. Eines der teuersten Möbelstücke seiner Zeit. Abraham Roentgen, der Vater David Roentgens, zahlte im Jahre 1763 für ein großes Haus nebst Werkstätten und Schuppen 3.140 Gulden (Haben die etwas mit dem Kabinett zu tun oder ist das ein beliebiges Beispiel??). Das Neuwieder Kabinett wurde nur selten benutzt, es diente vor allem Repräsentationszwecken.

Until the late 19. century, simple straw mattresses were being used as sleep overlays. Such objects, which are relics of the plain folks life full of privation, one seldomly encounters in museums. What does this have to say about our cultural collective memory? 

ORIGINAL Neuwieder Kabinett

Purchased in 1779 by the crown prince of Prussia. Price: 12,000 gold coins or 21,500 guilders. One of the most expensive furnitures of its time. In 1763 Abraham Roentgen, the father of David Roentgen, paid 3,140 guilders for a big house with workshops and shed. The Neuwieder cabinet was seldomly used, its main function was representative.

 

 

 

RELIQUIAR KUPPEL | Lukas Dilger

 

RELIQUIAR KUPPEL

Das KuppelreliquIar spielt mit dem Gegensatz von Innen und Außen, von Zeigen und Verbergen, von Austellungs- und Kultwert: Während die detailliert ausgeführte Außenhülle den Innenraum einer Kirche quasi nach außen kehrt, kann der eigentliche Inhalt des Gefäßes, die Reliquie, nicht eingesehen werden. Das Kuppelreliquiar wurde im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich verwendet: Während es zunächst die Kopfreliquie von Gregor von Nazianz enthielt, diente es später als Hostienbehälter.

Heute – über 800 Jahre später – stellt sich die Frage, womit das Objekt, das nunmehr seine religiöse Funktion eingebüßt hat, seinen Platz im Museum verdient? Aufgrund der meisterlichen Handwerkskunst? Wegen der Verarbeitung hochwertiger Materialien? Weil es einfach schön anzuschauen ist? Oder eben doch, weil es ehemals die Kopfreliquie von Gregor von Nazianz bewahrt hat?

Das geheimnisvolle Wechselspiel von Außen und Innen des Kuppelreliquiars wird hier umgekehrt: Der Inhalt wird zur Hülle, die Hülle zum Inhalt. Doch was passiert dabei mit dem Wert und dessen Zuschreibung? Wohnt er der Reliquie selbst inne oder stellt er sich erst über den Entzug her? Gewinnt etwas nur dann an Wert, wenn es nicht von allen gesehen oder besessen werden kann?

The dome reliquary plays with the contrast of inside and outside, of revealing and covering, of exhibition value and cult value: While the inside of a church is being turned out into the detailed façade, the actual inner life of the vessel, the relic, can´t be seen. The dome reliquary has been used for multiple causes throughout the centuries: While it originally accommodated the head reliquary of Gregory of Nazianzus, it later served as host container.

Nowadays – over 800 years later – the question arises, if the object that henceforth forfeited its religious function, still deserves its place in the museum?

Owing to its finest craftsmanship? On account of the usage of high-class materials? Because it is simply nice to look at? Or since after all it previously stored the head reliquary of Gregory of Nazianzus?

The mysterious interplay of outside and inside of the dome reliquary is being turned around: The inner life becomes the façade, the façade becomes the inner life. Thus what happens with the value and its value adjustment? Is it inherit to the relic itself, or is it being created by deprivation. Does it only gain value when it can`t be seen nor possessed by anyone?

 

Prozess

 

PENUMBRA | Thea de Fouchécour

 

PENMUBRA

Was genau passiert eigentlich, wenn wir einem Objekt begegnen?

Für gewöhnlich sehen wir die Dinge als etwas Statisches oder Unveränderliches an – und auch die Museen stützen eine solche Perspektive, da sie die vielfältigen individuellen Erfahrungen, die Generationen von Besucher:innen mit den Objekten gemacht haben, nicht mitrepräsentieren.

Aber was wäre, wenn sich das Wesen eines Objektes verändert, abhängig davon wie wir es betrachten? Zwar bleibt die Materialität der Dinge (mehr oder weniger) unverändert, aber die Interpretationen, die wir an sie herantragen, sind potentiell unendlich. Den Dingen wohnt also nicht nur eine Wahrheit inne, sondern so viele Wahrheiten wie Besucher:innen mit ihnen verknüpfen. Ihre Identitäten werden fluide.

Penumbra möchte dieses Wechselverhältnis zwischen Objekt und Betrachter:in sichtbar machen. Der lebendige Schatten, der neben dem Objekt ausgestellt wird, gibt einen Hinweis auf dessen genuine Pluralität: Das Objekt hinterlässt Spuren an der Wand, bekommt eine Stimme, reagiert und interagiert. Kurz, es wird zu einem dynamischen Gegenüber, wodurch die traditionelle Hierarchie zwischen aktiver:m Betrachter:in und passivem Objekt hinterfragt und aufgebrochen wird.

What really goes on during the encounter of an object?

Artifacts are usually perceived as unchangeable, permanent and stationary. Museums tend to uphold this basic principle, failing to represent thousands of generations of visitors’ experiences with objects that somehow seem to remain eternal and immutable.

But what if the essence of an object were to change depending on how we look at it? The material object is unalterable, but the interpretations we can have of it are infinite: its identity becomes fluid, embodying not only one truth, but as many realities as viewers bring along with them.

Penumbra aims to make visible the role we play in an object’s identity. The exhibited artifact is displayed along with its shadow, dynamic, lively and unpredictable, providing a constant reminder of its plurality. On the wall, the object leaves a trace, has a voice, reacts and interacts, becoming an active counterpart in the museum experience, thus challenging the long established hierarchy between the viewer and the exhibit.

 

 

 

Prozess

 

NEO MARY | Anna Windrich

 

NEO MARY Reframing Women in Christianity 

Maria, die am häufigsten dargestellte biblische Frauenfigur, wird als devote, schweigsame Persönlichkeit repräsentiert. Dieses Bild hat sich gesellschaftlich manifestiert und reproduziert. Daran lässt sich erkennen, dass Darstellungsformen Teil eines Gesamtgesellschaftlichen Diskurses sind, welcher zur jeweiligen Zeit reguliert, was sagbar und zeigbar ist, der jedoch auch immer beweglich und durch Interventionen veränderbar ist.
Das Projekt NEO MARY regt dazu an, die gewohnten christlichen Darstellungen in Frage zu stellen und einseitige sowie männlich dominierte Repräsentationen aufzuzeigen und zu kritisieren. Ziel ist es, den Repräsentationskreislauf der demütigen, stillen und gefügigen Frau zu durchbrechen und Maria Raum für eine neue und zeitgemäße Stimme zu geben.
Das Glasbild „Neo Mary“ ist eine Neuinterpretation des im KGM Berlin ausgestellten Glasgemäldes „Geburt Christi“ von Peter Hemmel. Wie das Original, zeigt „NeoMary“ Maria im blauen Marienmantel in der bekannten Stallszenerie mit Ochse und Esel, nimmt den Titel jedoch wörtlich. Erhobenen Hauptes blickt die Gebärende die betrachtende Person an und beherrscht den Raum. Die klassische Darstellung Marias als devote und schweigsame Person wird überwunden, die Fremdbestimmung abgelegt. Hemmels Werk stammt aus einer Zeit in der das Christentum in vielen Kulturkreisen sinnstiftend war und die Lebenswelten stark beeinflusste. Auch wenn in weiten Teilen die Institution Kirche an Bedeutung eingebüßt hat, ist auch 540 Jahre später noch die westliche Kultur und Gesellschaft stark von christlichen Traditionen und Denkweisen bestimmt. In den modernen Familien- und Rollenbildern werden christliche Werte und Subjektivierungsweisen fortgeschrieben, verschiedene Formen der Diskriminierung werden religiös legitimiert und nicht zuletzt wird der Akt der Geburt nach wie vor tabuisiert. Das Glasbild im Format 48 x 58 cm besteht aus insgesamt 36 transparenten Buntglasstücken, die in Bleiruten gefasst sind.

Mary, the most frequently portrayed biblical female figure, is represented as a submissive, silent personality. This image has manifested and reproduced itself socially. This shows that forms of representation are part of an overall social discourse, which at the time regulates what can be said and shown, but which is also always flexible and changeable through interventions.
The project of ”NEO MARY“ encourages to question the usual Christian representations and to point out and criticize one-sided as well as male-dominated representations. The aim is to break the cycle of representation of the humble, quiet and submissive woman and to give Maria space for a new and contemporary voice.
The glass picture „Neo Mary“ is a reinterpretation of the stained glass „Birth of Christ“ by Peter Hemmel exhibited at KGM Berlin. Alike the original, the ”NeoMary” depicts Mary in a blue virgin mary cope in the infamous nativity scene with ox and donkey, but interprets the title literally. With her head held high, the birthing mother is observing the viewer and dominates the room. The classical depiction of Virgin Mary as a devoted and taciturn person is being overcome, the heteronomy discarded. Hemmels artwork stems from a time when Christianity had a great influence and heavily affected the living environment. Even though the institutionalized church has mostly lost its meaning, 540 years later the Western culture and society is still heavily shaped by Chritian traditions and concepts. Within the modern view on family and gender, Christian values and modes of subjectivation are being continued, different forms of discriminations are being legitimated by religion and last but not least the occurence of birth is still kept taboo. The 48 by 58 cm glass picture consists of 36 transparent coloured glass pieces, which are girthed by lead camings.

 

 

Prozess

 

 

NAUTILUS PARUM AFFINIS | Jairo Cuicapuza

 

NAUTILUS PARUM AFFINIS

Das Projekt „Nautilus P.A.“ ist weniger eine gestalterische Weiterentwicklung der Nautilus Pokale der Renaissance, als eine Reflektierende Arbeit nach den Gesichtspunkten der Moderne. Die Arbeit möchten einen Bezug schaffen, sowohl auf die Entstehungsgeschichte der Prunkpokale als auch die absehbar bevorstehende Entwicklung der vom Aussterben bedrohten Gattung der Nautilus. Die Kunsthandwerkliche Erscheinung der Kerze bildet eine abstrahierte Nachbildung der Nautilus ab, welche mit einem Fischernetz von Menschenhand gefangen wurde.

Archäologische Funde aus Osttimor belegen das Menschen bereits vor über 40.000 Jahren die Schale der Nautilus gesammelt, verziert und zu Schmuckstücken verarbeitet haben. Das kunstvolle verarbeiten eben dieser Schalen wurde über viele Jahre zur Perfektion getrieben, sodass schlussendlich unzählige dieser Meisterwerke in den fürstlichen Kuriositäten Kabinetts in zentral Europa zu finden waren. Gegen Ende der Renaissance fand die Nautilusschale als Vanitas-motiv Eingang in die Stillleben Malereien. Gemäß der Philosophie dahinter, verkörpert die Nautilus nun die Vergänglichkeit von Schönheit, Reichtum und Eitelkeit und zelebriert die Tatsache, dass alles vergänglich und nichtig ist. 

Mit der neuen Interpretation eines Nautilus Pokals aus Paraffin soll auf die tragische Ironie hingewiesen werden, dass eine Uralte Gattung auf Grund ihrer Schönheit noch immer aus dem Meer gefischt wird, und zwar in noch nie dagewesenen Mengenverhältnissen. Sowie die Kerze anschaulich verbrennt, vergeht auch diese Lebensform vor unseren Augen.

The project „Nautilus P.A.“ is not so much a further development of the Renaissance Nautilus goblets in terms of design, but a reflective work according to the aspects of contemporary development. The work aims to create a reference both to the history of the origin of the sumptuous goblets and to the anticipated development of the endangered species of the nautilus. The artisan appearance of the candle depicts an abstracted replica of the nautilus, caught by human hands with a fishing net.

Archaeological discoveries from East Timor prove that people collected the shell of the nautilus more than 40,000 years ago, decorated it and crafted it into jewellery. The artistic processing of these shells has been perfected over many years, so that in conclusion countless of these masterpieces were to be found in the royal cabinets of curiosities in central Europe. Towards the end of the Renaissance, the nautilus shell found its way into still life paintings as a motif of the vanitas philosophy. According to the philosophy, the nautilus now embodies the transience of beauty, wealth and vanity and celebrates the fact that everything is impermanent and void. 

The new interpretation of a Nautilus goblet made of paraffin is intended to point out the tragic irony that an ancient species is being fished out of the sea for its beauty in unprecedented proportions. As the candle vividly burns, this life form also perishes before our eyes.

 

Prozess

 

MICRO GOES MACRO GOES KGM | THERESA SCHWAIGER

 

MICRO GOES MACRO GOES KGM

Was hätte ein „Design auf Zeit” im KGM verloren, in dem Zeit normalerweise stillgestellt wird? Die Objekte sollen hier so gut es geht vor dem Verfall bewahrt werden – dazu werden sie zunächst in der sogenannten „Entwesungskammer” von allen potentiell schädlichen Organismen befreit. Doch nicht alle Schädlinge lassen sich restlos beseitigen. Einige Bakterienarten leben aller Maßnahmen zum Trotz auch im Museumraum weiter.

Mithilfe von Petrischalen, einem Agarnährboden und einigen Bakterienproben aus dem Museum wird das „geheime Leben” der Museumsbakterien aufgedeckt. Es wird also nichts neues in das KGM gebracht, sondern mit dem gearbeitet, was ohnehin bereits vorhanden ist: Ob auf dem Kuppelreliquiar, der Eingangstür, der Vase von Louis Comfort Tiffany oder dem Schlüsselbund des Museumsleiters.

„Temporary design“ in the context of the KGM doesn’t really fit, since this is a place where time is usually suspended. The objects here are to be preserved from decay as best as possible – therefore they are first freed from all potentially harmful organisms in the so-called „disinfestation chamber“. However, not all pests can be completely eliminated. Despite all the measures taken, some types of bacteria continue to live in the museum. With the help of Petri dishes, an agar culture medium and some bacterial samples from the museum, the „secret life“ of the museum bacteria can be uncovered. So nothing new is brought into the KGM, rather work is done with what is already there: whether on the dome reliquary, the entrance door, the vase by Louis Comfort Tiffany or the museum director’s keychain.

 

 

 

Prozess

 

 

BOYS WILL BE BOYS | Roya Haupt

 

 

BOYS WILL BE BOYS

Der Wandteppich “Boys will be boys” thematisiert Gewaltdarstellungen in unserer Gesellschaft. Wo entsteht Gewalt und wie kann sie sichtbar gemacht werden? Auch wenn vielleicht niemand mehr auf die Idee kommen würde, die eigenen Wohnräume mit Kriegsszenarien zu schmücken, so wird doch bei genauerem Hinsehen deutlich, dass auch unser Alltag nach wie vor von verschiedenen Gewaltformen durchzogen ist. Und dazu gehört auch die strukturelle Gewalt des Patriarchats. Wie aber wäre es, wenn wir dafür ein Bild fänden, eines, das den bitteren Ernst patriarchaler Machtkämpfe in ein Gefecht plüschiger Penisersatzobjekte verwandelt?

Der großformatige Wandteppich konterkariert die brutale Kriegsdarstellung des Originalgobelins mit seiner flauschigen Haptik und bricht mit der Darstellungsweise von Epen, indem die Krieger ihrer Rüstung beraubt und anstatt Waffen mit bunten Vibratoren ausgestattet lächerlich wirken. Die Absurdität von Krieg als aufeinander einschlagende Männer, die mit phallusartigem Penisersatz ihre Macht demonstrieren, wird ersichtlich. Die Arbeit ist als schmunzelnder Kommentar aus feministischer Perspektive zum Patriarchat zu verstehen.

The tapestry Wandteppich “Boys will be boys” broaches the issue of depictions of violence in our society. Where does violence begin and how can it be depicted? Despite no one considering to decorate their private spaces with war scenes, when taking a closer look, it becomes evident that our everyday life is still strained by different forms of violence. The structural violence of patriarchy being part of it. Hence what would happen, if we found a depiction for it, one that sublimates the deadly serious patriarchal power struggle into a battle of plushy penis substitutes?

The tapestry in large format impedes the brutal war depiction of the original with its fluffy haptics and breaks with the traditional portrayal of epics, by the warriors being deprived of their armour and their weapons being substituted with colorful vibrators, which makes them seem ridiculous. The absurdity of war becomes evident as men being at each other’s throats with phallus-like penis substitutes to demonstrate power. The work can be seen as a miscevious commentary about the patriarchy from a feminist point of view. 

 

Prozess

 

 

 

BAKING STORIES | Esmée Willemsen

 

BAKING STORIES

Das Kunstgewerbemuseum ist angefüllt mit Objekten, die zwar schön zu betrachten sind, die wir aber intuitiv nicht (mehr) verstehen können: Wir wissen weder wie sie hergestellt wurden, noch welche Funktion sie einmal hatten. Wie gehen wir aber mit solchen Objekten um? Können wir dazu unsere eigenen Geschichten erfinden?

Durch Memes (Informationen, die durch Imitation übermittelt werden) werden neue Geschichten über einige Objekte der Sammlung erzählt. Die Texte spekulieren über mögliche soziale und kulturelle Zusammenhänge, in denen die Objekte einst existiert haben, heute existieren oder in Zukunft existieren könnten. Auf diese Weise fungiert das Museum nicht mehr nur als Archiv des Vergangen, sondern bildet auch einen Resonanzraum für neue Begegnungen und Phantasien. Inspiriert von den mittelalterlichen Backformen und ihrer Funktion, mit Bildern eine Geschichten zu erzählen, werden diese Memes in Form von Keksen und Stempeln serviert. Auf diese Weise findet das Meme den Weg zu dem Ort an dem Geschichten erzählt werden: dem Mund.

ORIGINAL

Die mittelalterlichen Backformen unterscheiden sich von den übrigen Sammlungsobjekten des Kunstgewerbemuseums. Anders als bei den vielen wertvollen Exponate, sind für ihre Herstellung weder hochwertige Materialien vonnöten noch eine spezifische Kunstfertigkeit. Hinzu kommt, dass Alltagsgegenstände, die von einfachen Leuten benutzt worden sind, kaum Eingang ins Museum gefunden haben.

Die Backformen bestehen aus geschnitztem Speck- oder Kalkstein, mit dem ein Motiv in den Teig eingedrückt wurde. Die Bildmotive sind aufgrund ihres Alters und der Präsentation im Museum jedoch schwer zu erkennen. Der bloße Anblick der Objekte verrät uns nicht, wie sie einst benutzt worden sind. Wie können wir ihren praktischen Gebrauch nachvollziehen, wenn sie in einem Kontexten ausgestellt werden, die sich so sehr von ihrer ursprünglichen Verwendungszusammenhängen unterscheiden?

The Kunstgewerbemuseum is filled with beautifully manufactured objects we cannot intuitively  understand: we don’t know how they were made and how they were used. How do we deal with an object when we cannot relate to its actual practice context anymore? Can we make up our own stories? Through memes (information spread by imitation) new stories about some objects of the collection are invented. The texts speculate about possible contexts in which this object once may have lived, is living now or will live in the future. In this way, the museum does not only function as an archive of the past but also as a space for new sorts of interaction with objects. Inspired on the medieval baking moulds and it’s function of telling a story by showing an image, these memes are distributed in form of a biscuit and a stamp. Thus, the meme find its way to the place where stories are told: the mouth.

ORIGINAL

The medieval baking mould distinguishes itself from the Kunstgewerbemuseum’s collection. Unlike many of the valuable and appreciated objects in the museum there were neither a special material nor high skills needed to produce this mould. Besides, not many everyday objects or kitchen tools that were used by ordinary people are being displayed. The moulds are made out of soap- or limestone which are engraved to show a relief image on the baked goods. The iconography depicted on these moulds is hard to recognize because of the mould’s age and the way it is presented in the museum. By seeing the object displayed in the museum one can hardly imagine how it was used. How can we experience the former usage of a tool when presented in a context so different from its actual practice context?

 

Esmée Willemsen, 8.sem SS 2019- www.esmeewillemsen.com  –

 

 

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Prozess

 

Sili-connaisance | Kasia Kucharska | 2019

 

 

Sili-Connaisance  | Masterarbeit 2019

Wenn wir heute von Spitze sprechen, denken wir wahrscheinlich an ein etwas muffiges dekoratives Element, das hauptsächlich auf weiblichen Dessous zu finden ist. Die Herstellungstechniken zur Herstellung von Spitze waren eine der wichtigsten textilen Innovationen unserer modernen europäischen Zeit – Innovationen, die hauptsächlich von Frauen entwickelt wurden, die sie zu Hause produzierten.

In meiner Arbeit habe ich versucht, neue Wege zu finden, Spitze von Hand zu kreieren und sie wieder in die moderne feminine Garderobe zu integrieren. Dafür habe ich mit Silikon gearbeitet, das in Unterwäsche meist als versteckter Funktionshelfer verwendet wird, zum Beispiel als klebrige Einlage, um Strümpfe zu fixieren. Ich wollte dieses funktionale Merkmal auf der Oberfläche meiner Kleidung sichtbar machen und als Ornament verwenden, anstatt es zu verbergen.

When we speak of lace today we probably visualize a somewhat fusty decorative element mostly found on female dessous. The manufacturing techniques to produce lace were one of the most important textile innovations of our modern european age – innovations that were mainly developed by women who produced it at home.


In my work I tried to find new ways of creating lace by hand and to integrate it back into the modern feminine wardrobe. For this I worked with silicone, which is usually used in underwear as a hidden functional helper for example as a sticky inlay in order to hold stockings in place. I wanted to take that functional characteristic, make it visible on the surface of my clothes and work with it as ornamentation instead of hiding it.
In collaboration with WOLFORD AG

 

Kollektion:

Betreuer:
Prof. Carolin Lerch, Prof. Ingeborg Harms

Design Lab #9 Neobionten Finissage 31.10.2021

NEOBIONTEN im Design Lab #9

Eine experimentelle Kooperation von Design-Studierenden der UdK Berlin mit dem Kunstgewerbemuseum Berlin
Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Berlin

FINISSAGE:
31.10.2021
14:00 – 16:00 Uhr


Ausstellungsdauer:
23.07. – 31.10.2021

 

Das Kunstgewerbemuseum öffnet im Kontext der Reihe „Design Lab“ erneut seine Sammlungen für eine multiperspektivische Auseinandersetzung. Unter der Leitung von Axel Kufus, Anja Lapatsch und Annika Unger sind Design-Student*innen der Universität der Künste Berlin eingeladen, die Dauerausstellung als Experimentierfeld für neue Interaktionen zwischen den Artefakten zu nutzen. Der Titel „Neobionten“ ist programmatisch auf das Kunstgewerbemuseum bezogen als Hort unzähliger Objekte unterschiedlicher Bedeutungen und Funktionen, aus unterschiedlichen Materialien, Kontexten, Jahrhunderten und Epochen.

Als  „Neobionten“ werden solche Spezies (Tiere, Pflanzen, Pilze) bezeichnet, die sich in einem Gebiet außerhalb ihres ursprünglichen Biotops angesiedelt haben. Diese Prozesse sind stets mit komplexen Wechselwirkungen verbunden: Das bedeutet, dass sich nicht nur der Neobiont an seine neue Umgebung anpassen muss, auch das Biotop verändert sich, wenn sich eine neue Spezies etabliert.

Im Design Lab #9 des Kunstgewerbemuseum untersuchen Design-Studierende der UdK, ob sich neobiontische Wanderungsprozesse und Wechselwirkungen auch für Artefakte nachweisen lassen.

In zehn, medial verschiedenen Interventionen untersuchen die Design-Studierenden der UdK, ob sich neobiontische Wanderungsprozesse und Wechselwirkungen auch für Artefakte nachweisen lassen. Was passiert mit Objekten, wenn sie ihr Biotop verlassen und in ganz andere Kontexte geraten? Wie werden sich die Objekte in diesen ungewohnten Umgebungen verhalten – und wie diese Umgebungen zu ihnen? Stehen ihre ursprünglichen Funktionen in den anderen Kontexten weiterhin im Vordergrund oder werden sie ganz neu interpretiert? Können sie ungeahnte Werte entfalten oder verlieren sie gänzlich an Relevanz?

Derlei Transformationen sind in musealen Kontexten normalerweise nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Die Aufgabe des Museums liegt ja gerade darin, die Objekte vor jeglichen Veränderungen zu bewahren. Sie werden aus der lebendigen Welt des Werdens und Vergehens herausgenommen und mit einem semipermeablen Schutzmantel umgeben: hineinschauen möglich, heraus wirksam werden kaum. Dabei haben die meisten von ihnen eine Jahrhunderte lange, oft sehr bewegte Biographie der Wertschaffung und -veränderung, aber auch der Vernichtung hinter sich – inklusive der Raubzüge, und Kriege, die um sie oder um sie herum geführt wurden.

Was passiert, wenn wir die still gestellten Objekte entführen und zu neuem Leben erwecken? Wenn wir sie in ungewohnte soziale Kontexte verpflanzen, neue Narrative erfinden und sie auf die Probe stellen? Welche Geschichten lassen sich nach vorne entwickeln – und welche lassen sich erzählen, wenn die derart Verrückten zurückkehren in das museale Biotop? Welche multiplen Dialoge und auch Ansteckungen ereignen sich in den Sammlungs-Räumen des Kunstgewerbemuseums zwischen den Originalen und den neobiontischen Wiederkehrern?


Die Ausstellung wird kuratiert von Axel Kufus, Anja Lapatsch und Annika Unger (IDK) vom Institut für Produkt- und Prozessgestaltung der UdK Berlin in Kooperation mit Sophia Prinz, Nicolas Rauch und Martha Schwindling.

Folgende Design-Studierende stellen aus: Thea Capitanio, Jairo Cuicapuza, Lukas Dilger, Roya Haupt, John Loerinci, Sebastian Müller-Tiburtius, Theresa Schwaiger, Esmée Willemsen, Anna Windrich, Catherine Wolter.

Über die Reihe „Design Lab“

Die Reihe „Design Lab“ wird kuratiert von Claudia Banz, Kuratorin für Design am Kunstgewerbemuseum. Sie wird gefördert durch das Kuratorium Preußischer Kulturbesitz.

Eine experimentellen Kooperation und Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin mit Design-Studierenden der UdK Berlin

 

Margarita Rozhkova gewinnt beim FASH-AWARD

Margarita Rozhkova gewinnt den ersten Platz beim FASH-AWARD 2020

„Im Rahmen der Frankfurt Fashion Week sind sechs Nachwuchstalente mit dem European Fashion Award FASH ausgezeichnet worden. Da im letzten Jahr aufgrund der Coronapandemie eine Verleihung nicht stattfinden konnte, wurden die Preise sowohl für 2021 als auch für 2020 verliehen.“

„Ziel des European Fashion Award FASH, welcher zu den international bedeutendsten Förderpreisen für Modestudierende zählt, ist die Förderung von Nachwuchsdesignern. Anhand festgelegter Kriterien wählt eine Jury international erfahrener Experten die Finalisten aus und ermittelt die Sieger.“

Zum vollen Artikel hier.

 

 

 

 

Weitere Finalisten der Universität der Künste Berlin

Paula Keilholz
Sara Smed & Patrizia Wagner
Laurin Stecher
Denise Kipke

 

Paula Keilholz

Landsknechtsmode Und WarCore | 2021 | Ba Modedesign

Landsknechtsmode und Warcore

Ein Vergleich von modischer Kriegskleidung der frühen Neuzeit mit militärischer Alltagsmode

Meine Arbeit untersucht Landsknechtsmode und das aktuelle Modephänomen War-Core.

Landsknechte hatten ihre Hochphase im 15. Jahrhundert. Sie waren Söldner und sind von modischem Interesse, weil sie für den Kriegsdienst extrem unpraktische, aufwändige Kleidung trugen. War-Core als aktuelles Modephänomen beschreibt Mode, die inspiriert ist von militärischer Einsatzkleidung.

Landsknechtsmode kann verkürzt als modische Kriegskleidung beschrieben werden und War-Core als hoch funktionelle Alltagsmode.

War-Core ist ein modisches Beispiel für den Trend der Überausrüstung, den ich auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen beobachte.

Landsknechtsmode konnte ihre Extravaganz und ihr Begehren entwickeln, weil Landsknechte von den mittelalterlichen Kleiderordnungen ausgeschlossen waren.

Beides sind populäre Modephänomene, bedingt auch durch die Medien ihrer Zeit. Ich gehe außerdem auf einen idealisierten Naturzustand ein, der Ausdruck in beiden Phänomenen findet.

A comparison of fashionable war clothing of the early modern era with everyday military fashion

My work examines Landsknecht fashion and the current war-core fashion phenomenon.

Landsknechte had their heyday in the 15th century. They were mercenaries and are of fashion interest because they wore extremely impractical, elaborate clothing for military service. War-Core as a current fashion phenomenon describes fashion that is inspired by military action clothing.

In short, Landsknecht fashion can be described as fashionable war clothing and War-Core as highly functional everyday fashion.

War-Core is a fashionable example of the over-equipment trend that I also see in other spheres of life.

Landsknecht fashion could develop its extravagance and desire because Landsknechte were excluded from the medieval dress codes.

Both are popular fashion phenomena due to the media of their time.

I’m also exploring an idealized state of nature that finds expression in both phenomena.

Created in consultation with: Prof. Dr. Ingeborg Harms / Prof. Wowo (Waldemar) Kraus  /  KM Evelyn Sitter

Credits:
fashion and artistic direction by Paula Keilholz @linkzupaula
LinkzuPaula
Shot by Lara Ohl @lara_ohl @studio_glas
H+M: Carolin Greifenstein @care.0 , Nghiem Tuong VI @lilspringrolll
Nails: Camilla Volbert @nailsvoninge, Lisa Mard @tjolollisa
Models: Laura Talkenberg @scrmch_aaoue, Lisa Mard @tjolollisa
Four legged Model: Taranee Averkamp

Was tun bei Diskriminierung?
What to do about discrimination?

UdK Broschüre zum Thema ­sexualisierte Diskriminierung und Gewalt

UdK Information on Sexual Harassment and Violence

Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz sind keine Ausnahmeerscheinung. Laut einer Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2015 hat jede zweite befragte Person sexualisierte Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz erlebt. Ähnlich berichten 51% aller Studentinnen an deutschen Hochschulen, dass sie Erfahrungen mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt gemacht haben.

Das Büro der Frauenbeauftragten hat eine Broschüre erarbeitet, die über sexualisierte Diskriminerung und Gewalt informiert und Handlungswege aufzeigt, Diskriminierung und Gewalt zu begegnen.

Die Broschüre ist in elektronischer Form HIER erhältlich.

Sexualized discrimination and violence in the workplace are not exceptional. According to a 2015 survey by the German Federal Anti-Discrimination Agency, every second person surveyed has experienced sexualized discrimination and violence in the workplace. Similarly, 51% of all female students at German universities report having experienced sexualized discrimination and violence.

The Office of the Women’s Representative has developed a brochure that provides information about sexualized discrimination and violence and shows ways to take action to counter discrimination and violence.

Electronic copies of the brochure are available HERE.

 

SCHAU20 // AT The Event

Die Tische gedeckt, Auf ans Banket. Projekte, nun esst.

Die diesjährige SCHAU20 präsentierte die Arbeiten der Studierenden in Form eines Bankets passend zu dem Semesterkonzept der Tischdecke.
Im ausreichenden Abstand wurde jeder Studierende auf einem Tisch mit musikalischer Livebegleitung präsentiert. Projekte wurden in Performance am Tisch und im Videoformat dargeboten, sowie die neue Art zu studieren im ersten „Pandemiesemester“ in einem dialog-vorgetragenen Text resümiert.

Lehrende und Studierende über das Erleben im Sommersemester 2020

„Das Schlimmste war keine Grenze mehr zwischen meiner Arbeit und meinem privaten Raum ziehen zu können. Der Rückzug vom Projekt war unmöglich, da ich mit oder auch in der Arbeit eingeschlafen und aufgewacht bin.“

„Schubartig, teils träge und teils motiviert, undiszipliniert und streng mit mir selbst, zusammen mit Oma am besten
Zuhause in Berlin in meiner neuen Wohnung, oft in der Bahn, draußen, bei meinen Eltern und meiner Großmutter bei Potsdam
Meist am effektivsten gegen Wochenende, oft spät nachts, oder sehr früh, arrhythmisch
Schön? Die enge Zusammenarbeit mit meiner Oma, jeden Tag vegan kochen zu können
Schlimm? Täglich die Versuchung zu prokrastinieren, fehlender Austausch mit Menschen
Absurd? Bei 37 Grad (Altbau Dachgeschoss) 10 Stunden pro Tag stricken“

„Die Studierenden haben Werkzeuge zuhause gebaut, unter Tischen und Stühlen und über Betten gewebt, auf dem Balkon, in alten Bilderrahmen, es gab keine Grenzen. Es war unglaublich, was in der kurzen Zeit entstanden ist. In den Phasen der eigenen Arbeit wurden die Kameras ausgeschaltet, alle waren aber den gesamten Tag online erreichbar. Ich hatte das Gefühl, ich blicke in eine neue Dimension, als ich 45 abstrakte Kästen – repräsentativ für je einen Studierenden – auf meinem Bildschirm sah, und ich wusste, wir sind alle verbunden, eben nur im fremden Digitalen.“

„In meinem Zimmer in Kreuzberg
Alleine, die Nachbarn können alle von gegenüber mitgucken. Einer winkt immer.
25Std am Tag
SCHÖN: 5 Uhr morgens, ich unterhalte mich mit den Hasen. Wir sind mittlerweile Freunde.
SCHLIMM: Ich dachte es war Sonntag, es ist Dienstag.
ABSURD: 7 Uhr morgens, ich skizziere draußen und schlafe fast ein.“

 

 

 

 

 

 

„Party Fashion“ A Collaboration

„Party Fashion“ oder „Mode zum Feiern und Ausgehen“ gehen ist ein kollaboratives Projekt zwischen den Masterabsolvent Alexandru Plesco und der Fotografin Laura Schaeffer. Es untersucht den Wandel der modernen „Ausgehmode“ hin zu einer Normativität. Basierend auf der Analyse dieser Entwicklung bietet die Kollektion somit eine alternative „Partygarderobe“. Opulente und ausschweifende Optik der Abendkleidung aus der Vergangenheit fusioniert mit der praktischen und bequemen Alltagsmode der Gegenwart.

 

 Credits :
Kleidung – Alexandru Plesco @aleksndru_
Foto – Laura Schaeffer @lauraschaefffer | https://www.lauraschaeffer.com
Hair – Naomi Gugler @naomzz
Make-Up – Hungry @isshehungry
Model – Camilla Volbert @camillaingev
Nägel – Camilla Volbert @nailsvoninge 

 

The Revenge of Butterfly | Florian Mathé | 2018

 

 

The Revenge of Butterfly | Masterarbeit 2018

 „The Revenge of Butterfly“ ist eine fiktive Fortsetzung der Opera Madama Butterfly. Eine in der Geschichte unterdrückte und misshandelte Figur bricht aus und patriarchalisches System. Die rachsüchtige Heldin; Butterfly vertritt die Figur hinter der Kinoleinwand, die Person, die kämpft.

„The Revenge of Butterfly“ is a fictional continuation of the Opera Madama Butterfly. A character which has been suppressed and mistreated in the story, breaks out. Butterfly turns into a queer and transformative character, taking revenge on behalf of individuals oppressed by a heteronormative and patriarchical system. The revenge seeking heroine; Butterfly represents the figure behind the movie screen, the person who struggles.

 

 


 

 



Betreuer:
Valeska Schmidt-Thomsen, Jozef Legrand

Vorkoster | Kimia Amir-Moazami | BA 2020

Vorkoster

Wie können wir Lebensmittelverschwendung verhindern? 

Die EU-Gesetzgebung besagt, dass die meisten verpackten Lebensmittel mit „Verfalls-“ oder „Mindesthaltbarkeitsdaten“ gekennzeichnet sein müssen. Diese Angaben sind hilfreich und wichtig, doch besonders das Mindesthaltbarkeitsdatum wird oft falsch interpretiert und kann zur Verschwendung von Lebensmitteln führen. 

„Vorkoster“ ist ein Deckel, der den Verfall von Lebensmitteln sichtbar macht. In seiner Mitte befindet sich eine PH-sensitive Folie, die auf das Verderben von proteinhaltigen Lebensmitteln mit einem Farbwechsel reagiert. So entsteht ein Objekt, das uns unaufdringlich und analog daran erinnert, Lebensmittel zu konsumieren, bevor es zu spät ist. Der „Vorkoster“ soll eine Alternative zum standardisierten Verfallsdatum bieten und Hilfestellung für eine unverpackte Zukunft sein.

Das Projekt wurde als Open Source Konzept entworfen, daher lag der Fokus auf der Zugänglichkeit der verarbeiteten Materialien und Herstellungsprozesse. Der Deckel ist als 3D Druck Objekt angelegt und ist daher in seiner Materialität flexibel. Die PH-Folie wurde aus Algen hergestellt und funktioniert mit einem selbst gewonnen natürlichen Indikator Farbstoff. Seine Form ist eine Hommage an den umgedrehten Teller, der gerne zweckentfremdet zur Bedeckung von Essen genutzt wird. 

„Vorkoster“ basiert auf dem Gedanken, sich unabhängig von Vorgaben großer Industrien zu machen. Der Versuch, festgesetzt erscheinende Prozesse zu Demokratisieren.

How can we prevent food waste? 

EU legislation states that most packaged food must be labelled with “ expiration“ or „best before“ dates. This information is helpful and important, but the best-before date in particular is often misinterpreted and can lead to unnecessary food waste. 

„Vorkoster“ is a lid that makes the expiry of food visible. In its centre is a pH-sensitive foil that reacts to the spoilage of protein-containing foods with a change of colour. This creates an object that reminds us in an unobtrusive and analogue way to consume food before it is too late. The „Vorkoster“ is intended to offer an alternative to the standardised expiry date and to provide assistance for an unpackaged future.

The project was developed as an open source concept, focusing on the accessibility of the used materials and manufacturing processes. The lid is designed as a 3D printed object and is therefore flexible in its materiality. The pH foil was made from algae and works with a self-generated natural indicator dye. The shape is an homage to the upside-down plate often used to cover food leftovers. 

„Vorkoster“ is based on the idea of becoming independent from the directives of large industries. The attempt to democratise processes that seem fixed.

direct to ACKNOWLEDGEMENTS

 

Betreut durch
Prof. Ineke Hans, Antonia Kühne, Prof. Dr. Michelle Christensen & Prof. Dr. Florian Conradi, Dr. Ruben R. Rosencrantz, Sany Chea

Kontakt

 

 

MYRIAD MAGAZINE #1

MYRRIAD is an autonomous publication by students focusing on fashion and textile design.

„Coming together in unconditional dialogue and practical projects.
A magazine discussing the political, social and psychological aspects of fashion and textile design.“

“In this magazine we would like to present our individual works together and put them into context in which they emerged. Out projects are very diverse – a myriad of concepts and formats – but there are topics that come up again and again. The gender dynamics of fashion, body image, the fashion system and its influence on the design process, sustainability as well as philosophical concepts that go beyond fashion. In this magazine they come together as a representation of our community in the UdK microcosm.”

“The choice to create this magazine was also heavily influenced by the current pandemic. The changes to the annual UdK Rundgang as result of Covid-19 result in new challenges for the presentation and communication of our projects. In times of otherwise more removed, social distancing approved exhibition formats, it was important to us to also create a haptic experience with [a] magazine. While digital possibilities are a true blessing during this time, we decided to put extra focus on the print version of Myriad. Digital concepts for fashion are becoming ever more important, but clothes and textiles also tether us to the material world and provide sensory experience in-between the screen-flattened world we currently operate in.”

Magazine Excerpt

 

OUT OF STOCK | Alexandru Plesco | 2019 Kopieren

 

OUT OF STOCK | Masterarbeit 2019

Zeit wird in der heutigen kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung  allmählich zu einem Marktwert und einer kostbaren Ressource. Der Kapitalismus ordnet allem was wir in einer bestimmten Zeitspanne tun einen bestimmten Geldwert zu. Rentabilität, Produktivitätssteigerung und Optimierung von Arbeitsprozessen sind allgegenwärtig und  tief mit den Ideologien der Leistungsgesellschaft verwurzelt.  Jede ungenutzte Sekunde ist ein Produktionsverlust. Jede Fehlzeit bedeutet Einnahmeverlust. Welche Auswirkungen hat diese aktuelle Entwicklung im Spätkapitalismus auf die kreative Tätigkeit eines Modedesigners, wenn die tickende Uhr immer mehr den Arbeitstakt vorgibt? Durch ein Selbstexperiment mit rigorosen Bestimmungen und Beschränkungen der Arbeitszeit wollte ich eine Antwort auf diese Frage finden.

In today’s capitalist economic and social order, time is gradually becoming a market value and a valuable resource. Capitalism assigns a certain monetary value to everything we do in a certain period of time. Profitability, increased productivity and optimization of work processes are omnipresent and deeply rooted in the ideologies of the performance society.
Every unused second is a loss of production. Every absence means loss of income. What effects does this current development in late capitalism have on the creative work of a fashion designer if the ticking clock increasingly dictates the work cycle? I wanted to find an answer to this question through a self-experiment with rigorous regulations and restrictions on working hours.

 

 


     

 

Betreuer: 

Credits:

 

Johanna Braun talking about her Mastercollection in Kaltblut Magazine

„The starting point of my master project I DON’T EVEN KNOW YOUR NAME was a reoccurring observation of a person during a bus ride that left me obsessed with the memory of her sight. To counter the double-bind that ties observation, figuration and representation to the hierarchical power structures embedded in the shared realities of our lives, I aimed to focus on an inward debate on my obsession instead of trying to define another through clothing and appearance. The process centres on the possibilities of writing and creating through or by, rather than about a first starting point to generate a purely subjective source of inspiration.”

Read the full Article here: KALTBLUT MAGAZINE

MATERIAL LOOPS Im KGM mit beitragen von absolventen

Design Lab #8:
Material Loops – Wege in eine kreislauffähige Zukunft
10. Juni – 29. August 2021

 

Eine Sonderausstellungsreihe des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Hans Sauer Stiftung:

Die Zukunft ist zirkulär – dieser Vision folgend präsentiert die achte Ausgabe des Design Labs im Kunstgewerbemuseum zukunftswei-sende Designprojekte, die das Potenzial von zirkulärem Material wi-derspiegeln. Das Netz von beteiligten Akteur*innen spannt sich von Berlin aus über Deutschland bis nach Italien zur Circular City Prato, die als Gast im Design Lab #8 vertreten ist. Anlässlich der Ausstellung erscheint ein digitaler Reader.

Unterteilt in die sechs Themenschwerpunkte: Loops from the Collection, Places for Looping Materials, Plastic Loops, Fashion Loops, Waste Loops und Speculating Loops präsentiert Design Lab #8 eine Auswahl an Produkten und Designprojekten, die von einigen in der Industrie bereits implementierten Materialien und Best-Practice-Beispielen bis hin zu experimentellen Arbeiten reicht. Ein besonderer Fokus liegt auf den Arbeiten der Designstudierenden, den Gestalter*innen der Zukunft.

Die Gesamtheit der ausgewählten Projekte und ihrer Narrative verdeut-licht, dass kreislauffähiges Material ein essentieller Bestandteil einer zu-kunftsfähigen, nachhaltig denkenden und handelnden Gesellschaft – einer Circular Society – ist. Die Ausstellung vermittelt auf anschauliche Weise, dass unser aktuelles Konsumverhalten nach dem Muster „take, make, waste“ der Vergangenheit angehören muss, und dass wir unsere Res-sourcen mit mehr Sorgfalt benutzen und deren Einsatz sorgfältiger in ei-nen Gestaltungs- und Planungsprozess einbinden sollten.

Die italienische Circular City Prato, die als Gast in das Design Lab#8 ein-geladen wurde, ist ein gutes Beispiel für die Umsetzung eines ganzheitli-chen, kreislauforientierten Ansatzes auf städtischer Ebene. Denn Städte bergen aktuell und auch in Zukunft doch das größte Transformationspo-tenzial.

Zur Ausstellung erscheint ein digitaler Reader in Deutsch und Englisch zum Download mit Statements verschiedener Akteur*innen. Alle an der Ausstellung beteiligten Designer*innen werden darin mit ihren Projekten vorgestellt.

Das Kunstgewerbemuseum und die Hans Sauer Stiftung laden anlässlich des Starts der Ausstellung zur digitalen Eröffnung ein: Am Donnerstag, den 10. Juni 2021, von 17 bis 18 Uhr geben Projektpartner*innen und beteiligte Designer*innen über Zoom erste Einblicke in die Ausstellung und die dort gezeigten Exponate. Es folgt ein Videorundgang durch die Ausstellung. Im Anschluss gibt es Raum für Fragen und Austausch.

Grußwort
Sabine Thümmler Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin
Ralph Boch Hans Sauer Stiftung

Einführung
Claudia Banz Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin
Barbara Lersch Hans Sauer Stiftung
Kaja Ninnis Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin

Insights
Alessandro Colombo (Rèco Festival, Prato)
José Hendo (Modedesignerin, London)
Tobias Trübenbacher (Universität der Künste Berlin)
Ina Turinsky (Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle)
Nicholas Plunkett (Kunsthochschule Weißensee)

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt. Interessierte können mit der Meeting-ID 996 2163 4903 und dem Kenncode 262932 unter folgendem Zoom-Link an der Veranstaltung teilnehmen.

Coronabedingt kann sich die geplante Laufzeit der Ausstellung kurzfristig ändern. Der Besuch ist derzeit ohne tagesaktuelles, negatives Schnell-testergebnis möglich. Zeitfenstertickets sollten weiterhin vorab online ge-bucht werden: www.smb.museum/tickets

A special exhibition series by the Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin in cooperation with the Hans Sauer Foundation:

The future is circular – following this vision, the eighth edition of the Design Lab at Berlins Kunstgewerbemuseum presents forward-looking design projects that reflect the potential of circular material. The network of participating actors stretches from Berlin across Germany to Italy to the Circular City Prato, which is represented as a guest in Design Lab #8. A digital reader will be published on the occasion of the exhibition.

Divided into the six main themes: Loops from the Collection, Places for Looping Materials, Plastic Loops, Fashion Loops, Waste Loops and Speculating Loops, Design Lab #8 presents a selection of products and Design projects ranging from some materials already implemented in industry and best practice examples to experimental works. A special focus is on the work of Design students, the designers of the future.

The exhibition will be accompanied by a digital reader in German and English for downloading with statements by various actors. All the designers involved in the exhibition and their projects are presented in it.

The Kunstgewerbemuseum and the Hans Sauer Foundation invite you to the digital opening of the exhibition: On Thursday, 10 June 2021, from 5 to 6 pm, project partners and participating designers will give first insights into the exhibition and the exhibits. This will be followed by a video tour of the exhibition. Afterwards, there will be space for questions and exchan-ge.

Welcome
Sabine Thümmler Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin
Ralph Boch Hans Sauer Stiftung

Introduction
Claudia Banz Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin
Barbara Lersch Hans Sauer Stiftung
Kaja Ninnis Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin

Statements
Alessandro Colombo (Rèco Festival, Prato)
José Hendo (Fashiondesigner, London)
Tobias Trübenbacher (Universität der Künste Berlin)
Ina Turinsky (Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle)
Nicholas Plunkett (Kunsthochschule Weißensee)

The event will be held in German and English via Zoom. Interested parties can attend the event with the meeting ID 996 2163 4903 and the identifi-cation code 262932 following this link.

Due to the current pandemic situation the dates of the exhibition may change at short notice. Please visit our website for up to date information: www.smb.museum

More info via Hans Sauer Stiftung
with links to the English and German readers

Jan Tepe exhibiting at DRAFTS21

After finishing his Masterdegree at UdK Berlin Jan Tepe enrolled as a doctoral student at the Swedish School of Textiles, University of Borås, Sweden since September 2019. As part of his doctoral studies, he conducts his artistic research with a specialization in fashion design. Besides his academic education, he gained professional experiences at internationally renowned designers and brands such as at the avant-garde design studio Carol Christian Poell in Milan, Italy (2015) and the design HQ of the fashion Brand Hugo Boss in Metzingen, Germany (2016). His academic and professional experiences afforded him the opportunity to work as a researcher at the Design Research Lab Berlin in 2019 before he eventually started his doctoral studies at the University of Borås, Sweden. His research results are shown at international conferences like Drafts 2021.

 

 

PUBLICATION

 

 

Research results:

 

 

 

 

 

 

 

katharina heckmann

Profiles in Camouflage | 2020 | Ba Modedesign


Profiles in Camouflage

Profiles in Camouflage ist inspiriert von der Geschichte der Tarnung im Krieg und in der Natur und ihrem bis heute vorherrschenden Einfluss auf Kunst und Mode. Während Camouflage ein Sinnbild für Protest und Widerstand ist, ist das „Einmischen“ ein Akt konformistischer Täuschung.

Diese Kollektion ist inspiriert von historischer Tarnkultur, Performativität, Method Acting, Nation Building, Flagology, der obsessiven Ehrfurcht der modernen Gesellschaft vor Logos und der Streetfashion des 20. Jahrhunderts. Uralte Tarntechniken für Krieger, die Pracht und die Haltung militärischer Uniformen stehen der Volkskultur gegenüber.

Anstatt sich auf einen einzigen Ausdruck zu konzentrieren, weigert sich diese Kollektion, eingepackt zu werden. Sie spiegelt das postmoderne, zeitgenössische Leben mit ihrer Mix-and-Match-Thrift-Store-Mentalität wider. Sie ist ein eklektisches Prisma der Remix-Kultur, während sich das Selbst in immer kleinere Teile zersplittert.

Bei dieser Sammlung wurden die Prinzipien und Codes der Tarnung verwendet, um zu reflektieren, wie wir als Menschen Identität leben und wie wir mit der komplizierten, materiellen und psychologischen Umgebung umgehen, in der wir uns befinden.

Die Sammlung ist eine Untersuchung der Rollen, die wir spielen, und der Masken, die wir in unserem Leben spielen: Ankleiden als performativer Akt: Identität bleibt in Metamorphose. Kleidungsstück als Syntax einer Sprache, die verwendet wird, um visuell zu kommunizieren. Die Wahrheit lässt sich manchmal am besten durch Tricks und Illusionen vermitteln. Mode und Kleidung als Requisite im Theater des Lebens: Ein Versteckspiel.

Profiles in Camouflage is taking its  inspiration from t he history of camouflaging in war and in the natural world and its prevailing influence on art and fashion to this day and age. While Camouflage is an emblem of protest and resistance, “blending in” is an act of conformist subterfuge.

This collection is inspired by historical camouflage culture, performativity, method acting, nation building, flagology, modern society obsessive reverence for logos, and 20th century street fashion. Ancient warrior camouflaging techniques, the splendor and poise of military, uniforms are juxtaposed with vernacular culture.

Instead of focusing on merely a singular expression this collection refuses to be boxed in. It is reflective of postmodern, contemporary life with its mix-and-match thrift store mentality. An eclectic prism of remix culture, while t he self becomes fragmented into ever smaller bits and pieces.

With this collection use was made of t he principles and codes of camouflaging to reflect on the way we perform identity as human beings and how we relate to the complicated, material and psychological surroundings we find ourselves in.

The collection is an exploration of the roles we perform and t he masks we play in our l ives: Getting dressed as a performative act: Identity remains in metamorphosis. Garment as the syntax of a language that is used t o communicate via visuals. Truth, sometimes, is best conveyed via trickery and illusion. Fashion and dress used as a prop i n t he t heatre of l ife: A game of hide and seek. Peek a Boo.

Created in Consultation with: Gast Prof. Franziska Schreiber, Prof. Jozef LegrandKM Magdalena Kohler

SCHAU20 // Gedeckte Tische

Die diesjährige SCHAU20 bot durch das weitergetragene Konzept um Gerdas
Nachlass 
die Möglichkeit, die entstandenen Arbeiten in einem neuen nicht
„runway“ üblichen Rahmen zu präsentieren. In Form eines Bankets zeigte jeder Studierende seine Arbeit auf einem tuchbedeckten Tisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Ayosha Kortlang’s politics in Designtransfer vitrine

In the summer semester 2021, UdK’s designtransfer continues its activities and public exchange and discourse mainly online in the blog Design & Demokratie, and…. the design transfer vitrine showcases projects that contribute to the topic.

From 19 May till 9 June recent graduate and co-founder of THF Radio and Torhaus Berlin Ayosha Kortlang shows CARDBOARD WORKS in the vitrine: a machine for the democratization of means of production and for the local recycling of residual materials.

see more: Vitrine Einsteinufer 43
read more: Ayosha’s blog contribution

 

IDEKYN | Johanna Braun | 2021

 

 

IDEKYN – I DON`T EVEN KNOW YOUR NAME  | Masterarbeit 2021

Alle Objekte und Kollektionen müssen dokumentiert werden, um ihre Existenz zu beweisen oder ihre Desirability zu vermarkten. Sie werden in einem Setting platziert, um fotografiert oder gezeichnet zu werden. In meinem Masterprojekt IDEKYN schöpfte ich aus einen historischen, theoretischen und künstlerischen Ansatz des Endergebnisses: dem Bild.

Als Designerin stellt sich mir häufig die Frage, wie ich Recherche aus queeren, intersektionell-feministischen und dekolonialen Feldern in physische Formen oder Kleidungsstücke übersetzen kann. Abgesehen von bewussten studies in der Theorie, existiert am Ende nämlich ein Produkt, das nicht spricht und im schlimmsten Fall auf den ersten Blick eine eindimensionale Botschaft vermittelt. Ich habe den Eindruck, dass Ideen, die auf den gekleideten Körper projiziert werden, oft den Kontext einer Universität, einer Kunstgalerie oder intensiver Marketingmöglichkeiten benötigen, um ein Narrativ zu etablieren. Die geltenden „Dresscodes“ reproduzieren und feiern oder dekonstruieren und “reclaimen” Implikationen von beispielsweise gender-spezifischer Geschichte. Letztendlich bedeutet dies, dass Designer:innen durch das kulturelle Konstrukt der Binarität kommunizieren, da selbst ihre Kritik und Anti-Haltung auf der visuellen Akzeptanz dieses Erbes beruht. Im besten Fall sind die Kleidungsstücke dann Werkzeuge für bewusste performative Handlungen.

In meinem Masterprojekt entwarf ich ein kollektives Film-Experiment, welches in ein Wurzelgebilde aus unterschiedlichen Knotenpunkten verflochten ist, um hierarchischen Machtstrukturen, die Beobachten, Interpretieren und Repräsentieren auf konditioniertes Sehen zurückführen, entgegnen zu wirken. Der Projektprozess konzentriert sich eher auf die Möglichkeiten des Schreibens und Schaffens durch, als über einen ersten Ausgangspunkt, um eine rein subjektive Inspirationsquelle zu generieren. Ausgehend von den Möglichkeiten surrealistischer Ansätze, bewusster sowie unbewusster politischer Bildgestaltung und der exhibitionistischen Qualität des Filmemachens verstehe ich das Konzept als Experiment in der Gestaltung bewegter Bilder durch eine Collage aus Forschung, Fiktion und kollektiver Autorschaft.

All objects, fashion products or collections need to be documented in the end, to prove their existence or market their desirability. They need to be placed in a setting to be photographed, rendered or drawn. Within my master project I DON’T EVEN KNOW YOUR NAME, I drew from a historical, theoretical and artistic approach of the final result: the image.

As a designer I find it hard to translate research from queer, intersectional-feminist and decolonial theories into an actual physical form or garment. Of course, apart from conscious studies and research, in the end, there somehow is a product that does not talk and, in its worst cases, at first sight conveys a one-dimensional message. I am under the impression that ideas projected onto the dressed body often need the context of a university, an art gallery or intense marketing possibilities to shape a narrative. The “dress codes” applicable either reproduce and celebrate, or deconstruct and reclaim implications of for example gendered history. Ultimately, it means that designers communicate through the cultural construct of the binary, as even their critique and anti-attitude are based on the visual acceptance of this legacy. At their best, the garments then are tools for conscious performative acts.

To counter the double-bind that ties observation, figuration and representation to the hierarchical power structures embedded in the shared realities of our lives, I wanted to explorer methods of thinking about and collaborating with other humans. The process centres on the possibilities of writing and creating through or by, rather than about a first starting point to generate a purely subjective source of inspiration. Drawing from the possibilities of surrealists approaches, conscious and unconscious political design, and aesthetic attraction-based film making, I understand the concept as an experiment of creating images through a collage of research, fiction writing, and shared authorship.

Prozess:



Betreuer:
Valeska Schmidt-Thomsen & Ira Solomatina

Credits:
POSTER:
Photography: Lexi Sun,  Poster Design: Hilka Dirks,  Artists & Actors: Mathilda Switala, Angel Hafermaas,Liv LeMoyne, Fama M‘Boup,-
Sadie Lune, Lexi Sun, Mengxuan Sun, Hêvîn Tekin,  Hair and Make-Up: Una Ryu and Nina Luckat,  Nail Design: Camilla Volbert,  Sewing Assistances : Veronika Hopponen, Gabi Selzer, Anni Uder and Carina Schulz

FILM PROJECT:
Director of Photography: Lexi Sun, Garment Design: Johanna Braun, Production Design: Hilka Dirks, Camera: Sezigin Kivrim, Gaffer: Abby Wright, Director of Audiography: Liese Schmidt, Music by Fama M‘Boup, Liv LeMoyne and Selenay Kiray, Hair and Make-Up: Una Ryu and Nina Luckat, Nail Design: Camilla Volbert, Sewing Assistances: Veronika Hopponen, Gabi Selzer, Anni Uder and Carina Schulz.
Written and directed by Johanna Braun

With collective Input by Zuréh Zuzu Jaramillo, Dominik Cosentino, Sama Abu Hanna, Martin Fell, Stephie Morawetz, Miku Kivu, Lexi Sun and Hilka Dirks.
In collaboration with Mathilda Switala, Angel Hafermaas,Liv LeMoyne, Fama M‘Boup, Sadie Lune, Lexi Sun, Mengxuan Sun and Hêvîn Tekin.

PERENNIAL | Paula Kühn | 2018

PERENNIAL | Masterarbeit 2018

Ein nie endender Traum.

Als ich ein Kind war, hatte ich diesen wiederkehrenden Traum.

Ich bewege mich vorwärts, zusammen mit einem Walzwerk aus Stein und Dreck. Es ist so laut, Steine knacken und drehen sich immer vorwärts, wie eine Spiralschlange aus Trümmern. Ich rieche verbranntes Metall und warme Erde. Ich mag das.

An der Spitze der massiven Schlange erscheint in der Ferne ein kleines Häuschen. Ich sehe Spitzenvorhänge und kleine Blumensträuße aus verträumten Blumen in den Fenstern. Eine Spieluhr spielt leise eine verschlafene kleine Melodie. Der blumige Geruch vermischt sich mit dem üblichen Geruch von Zuhause. Nichts bewegt sich drinnen. Ich mag das.

In dem Moment, in dem die dynamische massive Schlange das winzige gelbe Haus trifft, wache ich auf, so wie Menschen in Träumen aufwachen, in denen sie sterben.

A never ending dream.

When I was a child I had this recurring dream.

I am moving forwards, together with a rolling mill of stone and dirt. It is so noisy, rocks are cracking and turning, always forwards like a spiral snake made of rubble. I smell burnt metal and warm earth. I like it.

At the head of the massive snake, in the distance, a tiny little house appears. I see lace curtains and little bouquets of dreamy flowers in its windows. A music box is playing a sleepy little melody, quietly and softly. The flowery smell mixes up with the common smell of home. Nothing inside is moving. I like it.

The moment the dynamic massive snake hits the tiny yellow house I wake up, the way people wake up in dreams in which they are dying.

 

Betreuer:
Wowo (Waldemar) Kraus, Lars Paschke

Credits:
Models: Tara Deacon, Yasmin Koppe
Fotografin: Teresa Weicken(http://stweicken.com)
Support: Dennis Eichmann

 

Habitus. Habitat. | Clara Twele | 2021

 

 

Habitus. Habitat. | Masterarbeit 2021

We are in this together…und ohne einander könnten wir nicht überleben.

Wir leben in einer globalisierten, heterogenen Welt, in der Kulturen und Gesellschaften zunehmend aufeinandertreffen – neue Lebensräume entstehen, neue Lebensräume entfalten sich. Dieses Zusammenleben ist nicht immer einfach und manche Menschen ziehen immer wieder Grenzen um sich herum. Wie kann man diese Grenzen überwinden? Ungeschützt ist es leichter, Mauern um sich zu ziehen, zu vergessen, dass wir aufeinander angewiesen sind. Was also macht unser Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz aus? Schafft und inszeniert nicht auch  Kleidung Lebensräume und erzeugt damit Grenzen? Sie ist die Hülle, die dem Körper am nächsten ist und damit unsere erste Grenze zur Außenwelt. Sie bedeckt, schützt und gibt Raum. Wir bewohnen sie.

Kleidung und Gebäude haben demnach verwandte Gestaltungsprinzipien und erfüllen analoge menschliche Bedürfnisse. Es besteht eine enge existenzielle Beziehung zwischen ihnen. Wir fühlen uns sicher, wenn wir bedeckt sind. Paradoxerweise ist aber die Sicherheit unserer Hüllen als Schutzzonen, die einen temporären Rückzugsort von der Welt bieten, nur durch soziale Allianzen gewährleistet. Auch aus kulturanthropologischer Sicht ist der Mensch keine einsame „Monade“ im Leibnizschen Sinne, sondern ein soziales Wesen. Letztlich fühlen wir uns nur sicher, wenn unsere Hüllen transzendieren und interagieren. Es entsteht eine zusätzliche Dimension, ein Sicherheitsnetz, gewoben durch (soziale) Bindungen. Kleidung wird zur Behausung, zum temporären Rückzug aus der Welt als Schutzzone.

We are in this together and without each other we could not stay alive.

We live in a globalised, heterogeneous world where cultures and societies increasingly clash – new habitats emerge, new living spaces unfold. This living together is not always easy and some people keep drawing borders around themselves. How can these boundaries be overcome? Unprotected, it is easier to draw walls around ourselves, to forget that we depend on each other. What constitutes our need for security and protection? Doesn’t clothing also create and stage living spaces and thus generate boundaries? It is the shell that is closest to the body and thus our first border to the outside world. It covers, protects and gives space. We inhabit it.

 

Clothing and buildings thus have related design principles and fulfil analogous human needs. So there is a close existential relationship between them. We feel safe when we are covered. Paradoxically, however, the safety of our covers as protective zones that provide a temporary retreat from the world is only guaranteed through social alliances. From a cultural anthropological point of view, too, man is not a solitary „monad“ in the Leibnizian sense, but a social being. Ultimately, we only feel safe when our shells transcend and interact. An additional dimension emerges, a safety net woven through (social) bonds. Clothing becomes a dwelling, a temporary retreat from the world as a protective zone.

 

 

 

AUFBAU

Betreuer:
Valeska Schmidt-Thomsen & Ira Solomatina

Credits:
creative direction & concept: Clara Twele | @clara_twl
camera: 1999 berlin – Louis Hein & Fynn Stoldt | @1999berlin
cut: Louis Hein, Fynn Stoldt, Clara Twele
dance performance:
Charlotte Brohmeyer | @charlotte.brohmeyer.dance
Daniel Conant / @danielconant
Simona Dervishi | @trupmedykoka
Rebecca Dirler
Emma Langstrump | @emma.langstrump
Yannis Mitsos | @yannis.mitsos
Pilar Villadangos | @pilar___________
direction: Louis Hein & Fynn Stoldt
fashion: Clara Twele
lighting design: Vito Walter | @vito_lighting
set design: Clara Twele & Vito Walter
assistance: Michaela Tomaskova | @michnatomaskovna

SIMULACRUM | Paulina Münzig | 2021

 

 

SIMULACRUM | Masterarbeit 2021

Ständig in Bewegung, werden unsere digitalen Bilder in einem Netzwerk ohne Referenz gefangen, während die Kopie einer Kopie ihre eigene Wahrheit erfährt. Wenn das Original seine Funktion verliert, wird das kopierte Bild über unendliche Verteilungskanäle geschichtet, verschoben, komprimiert und ist vom Original letztendlich nicht mehr zu unterscheiden.

Inspiriert von der Überbevölkerung digitaler Bilder, welche wir durch das Kopieren und Teilen ständig manipulieren, untersuche ich in meiner Arbeit wie die Hyperlink Struktur des Internets unser emotionales Leben prägt.

Heute sind wir mehr denn je auf Technologie angewiesen, um unsere Gefühle zu kommunizieren, unsere Gedanken auszudrücken und unsere Emotionen zu teilen. Dies ist der einzige Weg, um in Verbindung zu bleiben, wenn physischer Kontakt unmöglich ist. Dadurch wird der Emotion ein Warenwert zugeteilt.

Bedeutung wird durch ständige Manipulation erzeugt und Wahrheit und Realität durch unendliche Kopien definiert. Gibt es in dieser von Bildern überfluteten Welt noch echte Gefühle? Und wenn ja, welchen Wert haben sie? 

Constantly in motion, our digital images are caught in a network, devoid of reference, while the copy of a copy experiences its own truth. As the original loses its function, the copied image is layered, shifted, compressed through infinite channels of distribution, indistinguishable from the original.

Inspired by the overpopulation of digital images we manipulate by copying and sharing, the work explores how the hyperlinked network structure invades our identities and questions our emotional relationship with the internet.

Today, more than ever, we depend on technology to communicate our feelings, connect our thoughts and share our emotions as the only way of staying connected when physical contact is impossible. At the same time, these shared emotions are constantly being streamlined, manipulated and even created, hence becoming valuable commodities.

As meaning is created through repetitive manipulation in our digital circulation systems and truth and reality are defined through infinite copies, are there still any real feelings left in this world overpopulated by images? And if so, what value do they hold?

 

Prozess:




Betreuer:
Valeska Schmidt-Thomsen & Ira Solomatina

Credits:
Photography: Diana Pfammatter
Model: Nyawargak Gatluak
Film: Paul Sonntag
Hair&Makeup: Felix Stößer
Casting: Julia Lange

Fashioning Education

NOW OPEN FOR REGISTRATION: Transformation through fashion education?
Towards Systemic Change.
19 May 2022, 6-7.30 pm (CEST)
long table conversation, online

In the modernist logic of the global west fashion was constructed as the favorite child of capitalism. Fashion was defined as essentially transient, modern, urban – thus western. Fashion Education has fed a system based on this narrative. Ever faster. Ever more. One of the fastest growing educational sectors. To contribute to regenerative formation, fashion education has to become unfashionable. It has to disrupt itself, to re-configure itself – to be disruptive. 

With its second public event fashioning education continues to explore the transformative potentials of different fashion educational settings. It debates the extent to which fashion education can contribute to regeneration – from within. It invites opposing positions to a long table discussion supplemented by showcases of social fashion educational projects dedicated to new ecologies of community based on principles of collectivity, collaboration and care – proposing transformative tactics.

The event takes place on Zoom. REGISTER HERE

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fashioning education is a collaborative research initiative to open, facilitate and formalise the debate on fashion education against the backdrop of global social transformations. 

It brings together experts and creatives from different fields of fashion related education, research and practice into critical conversation and exploration of the transformative potential of fashion. The intiative seeks to contribute to the reflection, networking and reorientation of fashion education that meets the demands of a sustainable, social and conscious future. The three-year project is funded by the Einstein foundation and jointly led by the colleagues of the Fashion Institute of the Berlin University of the Arts Valeska Schmidt-Thomsen, Franziska Schreiber and Renate Stauss. fashioning educationaims to share and interact by a series of annual public events culminating in a closing conference ‘Fashioning Education: A Conference on Critical Thinking and Making’ in Berlin 2023.  

fashioning education is currently shaped by the following members: Berit Greinke (Prof Dr, Wearable Computing, Berlin University of Arts(UdK)), Britta Bommert (Dr, Fashion Image Collection, Museum of Decorative Arts Berlin(KGM)), Christina Moon (Prof, Dr, Fashion Studies, The New School – Parsons New York), Dilys Williams (Prof, Centre for Sustainable Fashion, London College of Fashion (LCF)),  Elisabeth Meier (Prof, Film Costume, Berlin University of Arts (UdK)), Franziska Schreiber (Prof, Fashion Design, Berlin University of Arts (UdK)), Oliver Ibert (Prof, Dr, Leibniz Institute for Research on Society and Space (IRS)), Renate Stauss (Prof, Dr, Fashion Theory, Berlin University of Arts(UdK) & Fashion Studies The American University Paris(AUP)), Valeska Schmidt-Thomsen (Prof, Fashion- and Textile Design, Berlin University of Arts(UdK)), Wowo Kraus (Prof, Fashion Design, Berlin University of Arts(UdK)),  Zowie Broach (Prof, Fashion Design, Royal College of Art London(RCA)), Patrick Presch (Lecturer at the Technical University of Berlin), Tanveer Ahmed (PhD candidate at The Open University).

 

fashioning education
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Prof. Franziska Schreiber&Dr. Renate Stauss

Institut für experimentelles Bekleidungs- und Textildesign
Universität der Künste Berlin
Strasse des 17. Juni 118
10623 Berlin

more information/ latest interaction&involvement
https://fashioning.education

contact

 

The End of Fashion Education? Towards New Beginnings 

The End of Fashion Education? Towards New Beginnings

26. Mai 2021, 6-7 pm (CET)
Talk & Discussion
Online (registration for Zoom Meeting is required – click here )

with contributions by
Nadine Gonzales (CASA93, France)
Mikele Goitom & Arabella Stewart (ARAKELE, Ethiopia)
Kim Hou (ABOUT A WORKER, France)
Franziska Schreiber & Renate Stauss (FASHION IS A GREAT TEACHER, Germany) et al.

What can fashion education do? – fashioning education is a collaborative research initiative to open, facilitate and formalise the debate on fashion education against the backdrop of global social transformations. It brings together experts and creatives from different fields of fashion related education, research and practice into critical conversation and exploration of the transformative potential of fashion. The initiative seeks to contribute to the reflection, networking and reorientation of fashion education that meets the demands of a sustainable, social and conscious future. The three-year project is supported by the Einstein foundation and jointly led by the colleagues of the Fashion Institute of the Berlin University of the Arts Valeska Schmidt-Thomsen, Franziska Schreiber and Renate Stauss.

With its first public event fashioning education explores the potentials of fashion education beyond the tertiary level. Against the backdrop of some of the fundamental shifts and challenges in fashion education “The End of Fashion Education?

Towards New Beginnings” acknowledges the need for reform and re-orientation in the way fashion is learnt and taught. It invites different perspectives on the positive educational impact: more humane, more social and more collaborative/collective. Nadine Gonzales of Casa93, Paris (France) and Mikele Goitom & Arabella Stewart of Arakele, Addis Ababa (Ethiopia), Kim Hou, ABOUT A WORKER, Paris, France (ABOUT A WORKER is a design studio, creative factory and a platform for the actors of the creation and production scene to meet, reflect and build inclusively on possible scenarios for the future of the industry. It is by co-led by the design graduates Kim Hou and Paul Boulenger. Their mission is to give workers a voice, to expose their conditions, to value their craft abilities and creative talents by using design), Franziska Schreiber & Renate Stauss of Fashion is a great teacher (Germany) will introduce their respective work. Their talks will be followed by a public conversation.

Please join fashioning education and spread the word.
We look forward to seeing you!

 

 

The event is hosted by the Berlin University of the Arts and funded by Einstein Foundation Berlin.

more information
www.fashioningeducation.udk-berlin.de

contact
Kirsten Wilmes

 

OUT OF STOCK | Alexandru Plesco | 2019

 

OUT OF STOCK | Masterarbeit 2019

Zeit wird in der heutigen kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung  allmählich zu einem Marktwert und einer kostbaren Ressource. Der Kapitalismus ordnet allem was wir in einer bestimmten Zeitspanne tun einen bestimmten Geldwert zu. Rentabilität, Produktivitätssteigerung und Optimierung von Arbeitsprozessen sind allgegenwärtig und  tief mit den Ideologien der Leistungsgesellschaft verwurzelt.  Jede ungenutzte Sekunde ist ein Produktionsverlust. Jede Fehlzeit bedeutet Einnahmeverlust. Welche Auswirkungen hat diese aktuelle Entwicklung im Spätkapitalismus auf die kreative Tätigkeit eines Modedesigners, wenn die tickende Uhr immer mehr den Arbeitstakt vorgibt? Durch ein Selbstexperiment mit rigorosen Bestimmungen und Beschränkungen der Arbeitszeit wollte ich eine Antwort auf diese Frage finden.

In today’s capitalist economic and social order, time is gradually becoming a market value and a valuable resource. Capitalism assigns a certain monetary value to everything we do in a certain period of time. Profitability, increased productivity and optimization of work processes are omnipresent and deeply rooted in the ideologies of the performance society.
Every unused second is a loss of production. Every absence means loss of income. What effects does this current development in late capitalism have on the creative work of a fashion designer if the ticking clock increasingly dictates the work cycle? I wanted to find an answer to this question through a self-experiment with rigorous regulations and restrictions on working hours.

Betreuer:
Lars Paschke und Carolin Lerch

Credits:
Foto Laura Schaeffer @lauraschaefffer
Hair Naomi Gugler @naomzz
Make-Up Hungry @isshehungry
Model Zarah Kofler @zarahkofler 

DAS TUN AN SICH | AGNES KELM | BA 2021

DAS TUN AN SICH | Bachelorarbeit 2021

nicht ganz effektive Objekte für die meditative Praxis zu Hause

Die sechs Objekte sind das Ergebnis der Beschäftigung mit der Frage, wie man durch Objekte den Handlungsprozess vor das Ergebnis stellen kann und sich somit beim Tun vom bloßen Erreichen eines Ziels oder Ergebnisses freimachen kann.

Alltägliche Tätigkeiten, wie das Feges eines Raumes und das Gießen der Zimmerpflanzen werden durch Nutzung der Objekte so verändert, dass sich der Fokus vom Ziel auf den Ablauf verschiebt. So bieten sie Anlass zu einer Auseinandersetzung mit leistungsorientiertem Handeln und hinterfragen übliche Annahmen über die Funktionalität und Effizienz von Abläufen. Mit den Besen kann man fegen und mit den Gießkannen kann man gießen, es funktioniert nur etwas anders als man es gewohnt ist.

Das Wasser muss sich seinen Weg durch den Ausguss der Kannen bahnen. Das geht nicht so direkt wie bei einer herkömmlichen Gießkanne. Es nimmt einen Umweg, aber einen ästhetischen, denn es entstehen Schlangenlinien und Luftblasen, die man betrachten kann während man steht und innehält. Befüllen muss man die Kannen langsam und auch der Weg vom Wasserhahn zur Pflanze ist am besten vorsichtig. Die Materialität unterstützt die bewusste und konzentrierte Handhabung.
Die Besen sind weniger fragil in der Benutzung. Sie ermöglichen große und kleine Bewegungen, mal mehr, mal weniger frei und repetitiv. Die Repetition kann eine meditative Wirkung herbeiführen. In jedem Fall dauert das Fegen des Raumes. In der Wiederholung der Bewegung eröffnet sich die Möglichkeit zum Vergleich und zu erhöhter Konzentration auf die Tätigkeit. Wie bewege ich mich und wie den Besen? Da nehme ich einmal mehr Schwung und einmal weniger. Was verändert sich? Die Bewegungen sind nicht kompliziert, aber sie benötigen doch eine achtsame Zuwendung. Einfach nebenbei machen geht nicht.

The six objects are the result of the occupation with the question of how objects can be used to place the process of action before the result and thus free oneself from the mere achievement of a goal or result when doing.

Everyday activities, such as sweeping a room and watering houseplants, are altered through the use of objects in such a way that the focus shifts from the goal to the process. In this way, they provide an occasion for an examination of performance-oriented action and question common assumptions about the functionality and efficiency of processes. You can sweep with brooms and water with watering cans, it just works a little differently than you’re used to.

The water has to make its way through the spout of the cans. It doesn’t do that as directly as it does with a traditional watering can. It takes a detour, but an aesthetic one, because it creates serpentine lines and bubbles that you can look at while standing and pausing. Filling the cans must be done slowly, and the path from the faucet to the plant is also best done carefully. The materiality supports deliberate and concentrated handling.
The brooms are less fragile in use. They allow for large and small movements, sometimes more, sometimes less free and repetitive. The repetition can induce a meditative effect. In any case, sweeping the room takes time. In the repetition of movement, the opportunity for comparison and increased concentration on the activity opens up. How do I move myself and how the broom? I use more momentum at one time and less at another. What changes? The movements are not complicated, but they do require attentive attention. Simply doing it on the side is not possible.

 

 

 

Prozess

 

Betreut durch

Prof. Ineke Hans, Prof. Holger  Neumann, Annika Unger

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Konstruktion 4 – CAD Begleitkurs

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GRUNDLAGEN DER KONSTRUKTION MIT DER COMPUTER AIDED DESIGN SOFTWARE „SOLID WORKS“ / PFLICHTSEMINAR 4. SEMESTER

Vertiefung der Konstruktion mit Solid Works, mit besonderem Fokus auf Kunststoff-Spritzguss-Konstruktionen sowie deren Überprüfung und Optimierung durch Nutzen der Parametrik.

Termine: 21.04., 28.04., 12.05., 26.05., 09.06., 23.06., 30.06.

Lehrbeauftragter:Ludwig Voigt
Ort: Online Seminar
Zeit: 10:00 – 13:00
Start: Mittwoch 21.04.

Anmeldung
über diesen Link: Anmeldeformular CAD Begleitkurs

FRISCHHOLZ | ANNA KOPPMANN | BA 2021

FRISCHHOLZ | Bachelorarbeit 2021

Im Zuge des Klimawandels sind in den vergangenen Jahren hunderttausende Bäume, Schädlingen oderklimatischen Ereignissen wie extremer Dürre oder Stürmen zum Opfergefallen. Unsere Wälder sind gegenwärtig durch die steigenden Temperaturen geschwächt. Aber nicht nur der Wald als Ökosystem leidet unter den drastischen Veränderungen, sondern auch die damit zusammenhängende Industrie und insbesondere die Waldbesitzer*innen haben große Probleme. Die Sägewerke sind überfüllt und die Holzpreise im Keller.Die Waldbesitzer*innen sind gezwungen, das Holz über mehrere Jahre extrem kosten-und energieaufwendig zu lagern. Vielerorts verbleibt das Schadholz deshalb unkontrolliert im Wald, was wiederum die Ausbreitung der Schädlinge begünstigt, die sich auch in Totholz vermehren können.Was also tun mit dem ganzen befallenen Holz?Das „Projekt Frischholz“ bietet die Möglichkeit lokal gewonnenes Schadholz in seinem noch feuchten Zustand mit einfachen Herstellungsmethoden und Werkzeugen zu langlebigen Vollholzmöbeln zu verarbeiten. Die auf Zug und Spannung basierende Verbindung ermöglicht die natürliche Transformation des Holzes, wodurch eine herkömmliche, künstliche Trocknung des Rohstoffs vor seiner Verarbeitung überflüssig wird.Das Projekt soll die traditionellen und industriellen Verarbeitungsmethoden überdenken. Entstanden ist einneuer Ansatz der Holzverwertung, welcher sich unabhängig von derIndustrie positionieren kann und lokale, eigenständige Strukturen unterstützt.

As a result of climate change, hundreds of thousands of trees in Germany have been killed by pests or climatic events such as extreme drought or storms in the recent years. Our forests are currently weakened by rising temperatures. But it is not only the forest as an ecosystem that suffers from the drastic changes, but also the associated industry and especially the forest owners are facing major problems. The sawmills are overloaded and wood prices have fallen dramatically at the same time. The forest owners are forced to store their wood costly and energy-intensive for several years.In many places, the wood remains uncontrolled in the forest, which in turn favors the spread of pests. So what to do with all the damaged wood? “Projekt Frischholz” offers the possibility to process locally harvested wood, in its still wet state, with simple manufacturing methods and tools to long-lasting solid wood furniture. The connection, based on tension, allows the natural transformation of the wood. This eliminates the need for conventional artificial drying of the raw material before it is processed. The project aims to rethink traditional and industrial processing methods. The result is a new approach to wood processing, which can position itself independently of industry and supports local, independent structures.

 

 

 

 

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Betreut durch
Prof. Ineke Hans, Prof. Holger  Neumann, Steffen Herm

Info

www.projektfrischolz.cargo.site