Alle Beiträge von Pepita Neureuter

AMONG CRITTERS I PEPITA NEUREUTER I BA 2024

AMONG CRITTERS – a terrestrial fabulation | Bachelorarbeit 2024

among critters ist eine terrestrische Fabulation über die Praxis der Fermentation mit SCOBY. Im Rahmen eines Rituals treffen Hefen, Bakterien und Menschen aufeinander und gedeihen in symbiotischem Gleichgewicht. Im Zentrum des von Objekten geleiteten Rituals stehen die Bedürfnisse von SCOBY, die Praxis von interspezies Empathie und das Bewusstsein für die unendliche Verworrenheit aller Entitäten auf dem Planten. Among Critters orientiert sich an einer langen Tradition von Fermentationspraktiken. Als rituelle interspezies Begegnung distanziert sie sich von kommerzialisierten Herstellungsprozessen von Kombucha.

Among critters is a terrestrial fabulation about the fermentation practice with SCOBY. During the ritual yeasts, bacteria and humans meet on a mutual level, living and thriving in symbiotic balance. The needs of SCOBY define the ones of humans. Interspecies empathy and a consciousness about the endless entanglements of all entities on the planet result from the encounters. Among critters exists within the long tradition of fermentation practices, it distances itself from motives and ideas of commercial kombucha productions.

Betreut durch: Prof. Gesche Joost, Prof. Axel Kufus, KM Annika Unger

HIT THE WHEELS I KATHARINA MATEJCEK I BA 2024

HIT THE WHEELS | Bachelorarbeit 2024

Müll entsteht immer dort wo Menschen leben. Wir sehen ihn aber nicht als wertvolle Ressource,  deswegen muss ein Umdenken stattfinden. Ich bin mit der Motivation in diese Arbeit gegangen, ein möglichst klimafreundliches und umweltschonendes Produkt zu entwerfen. Das oberste Ziel war es nicht noch mehr Müll zu produzieren, möglichst wenig neue Materialien zu verwenden und auf chemische Produkte zu verzichten.

Am Anfang stand die Frage, mit welcher Art von Müll ich mich beschäftige. Ich habe mich für Radkappen entschieden, die auf Grünstreifen und neben der Straße zu finden sind.

Sie bestehen entweder aus dem Kunststoff Polyamid (PA) oder aus Polypropylen (PP), welches jeweils als Monomaterial vorliegt. Zusätzlich sind Drähte zur Stabilisierung angebracht. Der erste Schritt bei der Verarbeitung der Radkappen ist das Säubern. Ruß muss abgewaschen und die Plastikverstrebungen weggestemmt werden, so dass der Kunststoffkorpus vorliegt.

Die Kunststoffe der Radkappen sind thermoplastisch, das heißt, dass sie unter Hitze verformbar sind und nach dem Erstarren die Form beibehalten. Um dieses Ausgangsmaterial in eine neue Verwendung zu überführen, habe ich verschiedene Bearbeitungsmethoden ausprobiert. Mit einer Bandsäge werden die Radkappen eingeschnitten, die Oberfläche lässt sich mit der Sandstrahlmaschine glätten, die scharfen Kanten können mit einem Multimaster und verschiedenen Körnungen geschliffen werden. Das Erhitzen mit einem Heizstrahler lässt eine starke Biegung des Korpus zu. Mehrere Radkappen werden mit den bereits vorhandenen Drähten und neuen Drahtseilklemmen verbunden, so dass auch das Gewicht der Radkappenkonstruktion in eine notwendige Stabilität gebracht werden kann.

Nach umfangreichen Bearbeitungsmethoden und Experimenten, fügt sich nun der Prozess der Entwurfsarbeit an. Runde Formen wie Scheiben, Kugeln, Ringe bestimmen den Prozess der Formgebung. Dabei kristallisieren sich Formen, die an Schalen und Schüsseln erinnern heraus. Die besondere Art und Weise des kreativen Designprozesses liegt bei dem Upcycling-Entwurf tatsächlich in der Beschäftigung mit dem Material. Wenig zweidimensionale Entwurfsskizzen, vielmehr die Aneinanderreihung von dreidimensionalen Prototypen und Grundkonstruktionen bestimmen die Kreation der Produkte. Die Form kommt aus dem Material und den Bearbeitungsprozessen, die Funktion entwickelt sich erst als letzte Komponente. Es entstehen Schalen, Kleinmöbel, Skulpturen und Kunstobjekte. Damit wird eine erneute Wertschöpfung erreicht, die Radkappe startet einen neuen Lebenszyklus.

Danach folgt die Frage der Oberflächenbehandlung. Die graue Oberfläche der Radkappen ist durch die Abnutzung im Straßenverkehr zerkratzt und unansehnlich. Mit natürlicher Färbung können Außen- und Innenseiten veredelt werden. Dabei wird ein Sud aus Krappwurzel und Blauholz gekocht und die Objekte eingetaucht beziehungsweise eingedämpft. Damit erfolgt eine Rot-Lila- beziehungsweise eine Blaufärbung der Oberfläche. Eine weitere Veredlung wurde über eine Blattgold-Auflage erreicht. Die dritte Möglichkeit liegt in der Beklebung mit Lyocellfasern, die industriell aus Holz hergestellt werden. Bei diesem Herstellungsprozess werden 99 % der verwendeten Lösungsmittel, die nicht giftig sind, im Kreislauf gehalten. Der Klebstoff und die Lyocellfasern sind biologisch abbaubar.

Die Beschäftigung mit dem Thema Müll kann einen auf jeden Fall an seine Grenzen bringen. Bei dem riesigen Abfallaufkommen, egal ob im Meer oder auf dem Land, scheint eine Besserung nicht in Sicht zu sein. Trotzdem sollte man für eine Verbesserung kämpfen. Form follows function war gestern, heute heißt es form follows Müll.  

Waste is always produced where people live. But we don’t see it as a valuable resource, so a rethink is needed. I went into this work with the motivation to design a product that is as climate-friendly and environmentally friendly as possible. The primary goal was not to produce any more waste, to use as few new materials as possible and to avoid chemical products.

At the beginning there was the question of what kind of waste I should deal with. I decided on hubcaps that can be found on grass verges and beside the road.

They are made of either polyamide (PA) or polypropylene (PP), both of which are monomaterials. Wires are also attached for stabilization. The first step in processing the hubcaps is to clean them. Soot must be washed off and the plastic struts removed so that the plastic body is available.

The plastic of the hubcaps is thermoplastic, which means that it can be formed under heat and retains its shape after solidification. I tried out various processing methods to transfer this raw material to a new use. The hubcaps are cut with a band saw, the surface can be smoothed with a sandblasting machine and the sharp edges can be sanded with a multimaster and various grit sizes. Heating with a radiant heater allows the body to be strongly bent. Several hubcaps are connected with the existing wires and new wire rope clamps so that the weight of the hubcap construction can also be given the necessary stability.

After extensive processing methods and experiments, the design process now begins. Round shapes such as disks, spheres and rings determine the shaping process. Shapes reminiscent of bowls and dishes crystallize in the process. The special nature of the creative design process in the upcycling design actually lies in the engagement with the material. The creation of the products is determined less by two-dimensional design sketches and more by a series of three-dimensional prototypes and basic constructions. The form comes from the material and the machining processes, the function only develops as the final component. Bowls, small pieces of furniture, sculptures and art objects are created. This creates new added value, the hubcap starts a new life cycle.

This is followed by the question of surface treatment. The gray surface of the hubcaps is scratched and unsightly due to the wear and tear of road traffic. Natural coloring can be used to refine the outer and inner surfaces. This involves boiling a decoction of madder root and bluewood and dipping or steaming the objects. This results in a red-purple or blue coloration of the surface. Further refinement was achieved by applying a layer of gold leaf. The third option is to cover the surface with lyocell fibers, which are industrially produced from wood. In this manufacturing process, 99% of the solvents used, which are non-toxic, are kept in circulation. The adhesive and the lyocell fibers are biodegradable.

Dealing with the issue of waste can definitely push you to your limits. With the huge amount of waste, whether in the sea or on land, there seems to be no improvement in sight. Nevertheless, we should fight for an improvement. Form follows function was yesterday, today it’s form follows waste.

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Pro. Holger Neumann,  KM Anja Lapatsch

TOTO I MAREK ASAMOAH I BA 2024

ALLES HAT SEINEN PLATZ | Bachelorarbeit 2024

Das Konzept des Regalsystems „TOTO“ konzentriert sich darauf, den begrenzten Raum in Einzimmerwohnungen oder sehr kleinen Wohnungen funktional und platzoptimiert zu nutzen. Das Ziel war die Entwicklung eines flexiblen und modularen Regalsystems, das vielseitig einsetzbar ist und sich an verschiedene Raumstrukturen anpassen lässt. Die Anforderungen an das Produkt umfassen die praktische Nutzung auf engem Raum, Modularität für Flexibilität und vielseitige Funktionen wie Stauraum und Arbeitsplatz. Zusätzlich beinhaltet das Konzept die Integration von großvolumigen Gegenständen in das Regalsystem, um ihre Funktion zu übernehmen. Das Regalsystem bietet verschiedene Features wie bewegliche Platteneinsätze, die für flexible Konfigurationen sorgen und die die individuell gewünschte Erscheinungsform beeinflussen. Dadurch lässt sich die Nutzung schnell und leicht an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Zudem eignet sich das System nicht nur für Wohnräume, sondern auch für Büro- und Firmenumgebungen, wo es zur effektiven Raumorganisation beiträgt. Das Regalsystem „TOTO“ besteht aus hochwertigen sowie massenproduzierten Halbzeugen wie Aluminium-T-Trägern, Rundstäben und MDF-Platten. Die Größen entsprechen standardisierten Moduleinheiten, wobei die größte Plattengröße an die Verpackung und das Palettenmaß für den Transport angepasst ist. Das Regalsystem ist auf minimale Werkzeugbaukosten für die Produktion ausgelegt und verwendet nachhaltige und robuste Materialien. Es vereint innovatives Design mit hochwertigen Materialien, wobei die Flexibilität der Platteneinsätze eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit ermöglicht. Die Integration sperriger, alltagsnutzender Objekte sorgt für eine effiziente Platznutzung und eine Verringerung der Gesamtkosten. Insgesamt bietet das Regalsystem eine elegante Lösung für die Optimierung von Raum und Organisation in verschiedenen Kontexten. Das Logo des Regalsystems verwendet die charakteristischen Halbzeuge des Produkts und schafft eine starke visuelle Identität.

The concept behind the „TOTO“ shelving system revolves around maximizing functionality and space utilization in studio or compact living spaces. Its aim was to create a versatile, adaptable shelving system that caters to various spatial layouts. Key product requirements include practical usage in confined spaces, modularity for flexibility, and versatile functionalities such as storage and workspace integration. Additionally, the concept incorporates the integration of bulky items into the shelving system to serve their functions efficiently. Featuring movable shelf inserts, the system allows for customizable configurations, swiftly adapting to individual needs. Moreover, it is suitable not only for residential but also for office and corporate environments, contributing to effective space organization. Constructed from high-quality, mass-produced components like aluminum T-bars, round bars, and MDF boards, the system minimizes production costs while ensuring sustainability and durability. By combining innovative design with quality materials, it offers remarkable adaptability, effectively integrating bulky everyday objects, thus optimizing space utilization and reducing overall costs. Overall, the „TOTO“ shelving system provides an elegant solution for space optimization and organization across various contexts. Its logo incorporates characteristic components, establishing a distinct visual identity.

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Holger Neumann, KM Maciej Chmara

COPING STRATEGIES I YULE POST I BA 2024

COPING STRATEGIES | Bachelorarbeit 2024

Ziel dieser Arbeit war, mich mit Ersatzobjekten für das Fehlen menschlicher Nähe zu beschäftigen und Prototypen zu produzieren. Dafür habe ich mich zum Einen meinen eigenen kindlichen wie auch aktuellen Bewältigungsmodi zugewandt und diese in einer Art Selbst-Recherche analysiert, zum Anderen Literatur herangezogen, welche die Arbeit mit dem Körper, insbesondere im Kontext von Trauma-Überlebenden, behandelt. Meine eigenen Erfahrungen stimmen mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen überein: Vernachlässigung und Trauma führen zu Depersonalisation, Isolation und beeinflussen die Selbstwahrnehmung. Achtsamkeit, körperliche Berührung und soziale Unterstützung sind von großer Bedeutung bei der Bewältigung von Traumata. Soziale Interaktion, Berühren und Berührt-Werden stellt indes ein Problem für traumatisierte Individuen dar. Des Weiteren habe ich untersucht, ob und wie die Interaktion mit Objekten dazu beitragen könnte, eine Verbindung zu sich selbst herzustellen, insbesondere für Menschen, die Probleme haben direkten Kontakt zu anderen Körpern zuzulassen. Die Objekte werden so zu den Requisiten der jeweiligen Bewältigungsstrategien, die eine Form von innerer Sicherheit geben und dabei helfen, Handlungsmacht zurückzugewinnen. In meiner gestalterischen Praxis strebe ich danach, verschiedene gesellschaftliche Felder und ihre Praktiken miteinander zu verschmelzen, um ihr gemeinsames Potenzial zu nutzen. Indem ich eine Achtsamkeit gegenüber meinen kindlichen Anteilen entwickelte und so jeden Schritt meines Entwurfs mit der “Erwartungshaltung” meines inneren Kindes abglich, war es mir möglich eine neue, spielerische Form des Gestaltens für mich zu entdecken. Ich ließ mich von meinem Bauchgefühl leiten – Imagination, Intuition und Improvisation wurden so zu den drei Leitfäden meines Entwurfsprozesses. Aktueller Bearbeitungsstand ist die Realisierung einiger Prototypen, basierend auf der von mir gelebten kindlichen wie auch erwachsenen Erfahrungen, in der diese Objekte einerseits als Vermittler schwerer Themen dienen und gleichzeitig zu funktionierneden Werkzeugen und “Ersatz-strukturen” werden, um in einer Welt ohne menschliche Nähe zu überleben. Die fertigen Objekte laden die Betrachtenden ein, in eine eigene physische Erfahrung einzutauchen. Sie sollen für ein diverses Publikum mit unterschiedlichen körperlichen und mentalen Fähigkeiten und Herausforderungen zugänglich und erfahrbar sein, perspektivisch als Serie körperlich erfahrbarer Objekte im öffentlichen Raum. “They may not replace real physical connection, but they open up a discussion about a harsh topic, which is often unspoken of. By opening up to myself and others the way I did now, I grew more than I did in the past months and years of Therapy. With this work I have reached a goal I didnt know I had as much as I do. I followed my Gut feeling the whole way through.” 

The aim of this work was to produce prototypes wich deal with substitute objects for the lack of human proximity. On the one hand, I turned to my own childhood- and current coping strategies and analyzed them in a kind of self-research, on the other hand I read literature that deals with working with the body, especially in the context of trauma survivors. My own experiences coincide with the scientific findings: Neglect and trauma lead to depersonalization, isolation and influence self-perception. Mindfulness, physical touch and social support are of great importance in coping with trauma. Social interaction, touching and being touched is a problem for traumatized individuals. Furthermore, I investigated whether and how interaction with objects could contribute to help to establish a connection to oneself, especially for people who have problems to have direct contact with other bodies. The objects thus become the props of the respective coping strategies, which provide a form of inner security and help to regain agency. In my creative practice, I strive to merge different social fields and their practices together to utilize their shared potential. By developing a mindfulness towards my childhood parts and thus matching each step of my design with the with the „expectation“ of my inner child, I was able to discover a new, playful form of design for myself. I let my gut feeling guide me – imagination, intuition and improvisation became the three guiding principles of my design process. The current state of work is the realization of several prototypes, based on experiences I have lived as a child and as an adult, in which these objects serve on the one hand as mediators of difficult topics and at the same time become functional tools and „substitute structures“ to survive in a world without human proximity. The finished objects invite viewers to immerse themselves in their own physical experience. They are intended to be accessible and experiential for a diverse audience with different physical and psychological human abilities and challenges – in perspective as a series of objects that can be physically experienceable objects in public space. “They may not replace real physical connection, but they open up a discussion about a harsh topic, which is often unspoken of. By opening up to myself and others the way I did now, I grew more than I did in the past months and years of Therapy. With this work I have reached a goal I didnt know I had as much as I do. I followed my Gut feeling the whole way through.” 

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Antje Engelmann,  Constantin Hartenstein

MATERIAL UND OBJEKTRESONANZEN I MAX FUNKAT I BA 2024

MATERIAL UND OBJEKTRESONANZEN | Bachelorarbeit 2024

The starting point of my work was the question of the resonance of things – the question of the relationship the relationship between subject and object, how it arises and what role it plays in the design of objects.  In an age of acceleration, the quality of encounters and the resulting relationships between the subject and the world are often lost. The objects are only mute fragments of a useful relationship. 

The objects „93Kg“ and „75Kg“ are removed from the prior knowledge of typical material properties, creating a moment of irritation and thus a deepened need for perception on the part of the viewer. This moment of taking a closer look seems to carry the potential for a resonant relationship.

At the center of the work is the stone as the oldest contemporary witness surrounding us. Its complexity and the magnitude of the time hidden within it make it an exciting partner in the search for a subject-object resonance.  „93Kg“ is a situation consisting of a 93 kg sedimentary rock, an aluminum plate and 240 threaded rods.

The aim of this work is to remove the stone from its overlooked position in the urban space and to draw attention to this initially inconspicuous contemporary witness. The minimal points of contact between the load-bearing threaded rods create a moment of suspension, which is intended to irritate the viewer. A connection is created between the two materialities of mineral origin, which requires precisely this stone for a meeting.

„75Kg“ consists of a 75 kg granite and larch wood. The prior knowledge of the viewer collides with the actual appearance of the object and is intended to lead to an initial moment of attention and a possible subsequent resonance relationship. This object attempts to represent the agency of the materiality of stone and to leave room for its interpretation.

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Jozef Legrand, KM Annika Unger

DISCOVER THE COVER I ANNA-MARIA ARGMANN I BA 2024

DISCOVER THE COVER – transformation as a playful practice | Bachelorarbeit 2024

Mit meiner Projektarbeit „discover the cover“ soll eine neue Perspektive gegenüber Elektroschrott ermöglicht werden und die Einstellung gegenüber defekten Geräten geändert werden. In der umfangreichen Recherche konnte ich interessante Umgangsweisen mit dieser speziellen Art von Müll entdecken. Die meisten Strategien beschäftigen sich jedoch größtenteils mit dem Recyceln der Rohstoffe. Sie ändern nicht die Wahrnehmung gegenüber ausgesonderten Produkten.

Um die Erde zu erhalten müssen wir unseren Konsum zügeln und so wenig wie möglich Rohstoffe verbrauchen. In diesem Projekt werden neue Strategien, wie die Transformation eines Objekts und das „Design im Bestand“ als zukunftsweisende Gestaltungsmethoden genutzt. Auch durch die Begegnung mit „Chindogu“ und „Jugaad“ konnte ich zu meinem Thema passende Konstruktions- und Gestaltungstechniken entdecken. Es stellte sich dann die Frage: Was könnte man aus den Einzelteilen entwickeln, um neue Vorschläge für die Zukunft des Elektroschrotts bereitstellen zu können?

Meine Methode ist es zu allererst das gesamte Gerät zu zerlegen und alle seine Bestandteile in einer Explosionsdarstellung zu dokumentieren. Dabei kann man sehr viel über die Konstruktion von Geräten lernen und sowohl Stärken, als auch Schwächen von Herstellung und Material kennenlernen. Danach werden die Einzelteile nach Material sortiert.

Im nächsten Schritt gilt es aus allen Elementen, die interessantesten Hüllenteile herauszunehmen und deren Potenzial, Eigenschaften und ästhetische Merkmale zu analysieren. In der Gestaltung des neu hergestellten Produktes, versuche ich die markanten und charakteristischen Details  der Hülle beizubehalten und die Stärke dessen noch deutlicher hervorzuheben. 

Die Hüllen werden dekontextualisiert und als alleinstehende Form wahrgenommen. Bei dem genauen Betrachten der leeren Hüllen befindet man sich an der Schnittstelle von Geschichte und Zukunft des Produkts. Nun kann entschieden werden welche Teile es Wert sind weiter verarbeitet zu werden und welche in einen Recyclingkreislauf zurückgeführt werden müssen. Die Hüllen werden nicht bearbeitet, bis man eine neue Vision für sie hat. Die Veränderung beginnt erst mit dem Feststehen eines Entwurfs, wodurch Fehler vermieden werden. Die Kunststoffteile wurden somit nur leicht an die neuen Gegenstücke angepasst und ihre Herkunft und Geschichte bleibt sichtbar. Die neu hinzugefügten Formteile unterschiedlichen Materials sind eigenständig, geben aber den Kunststoffhüllen einen neuen Wert. Ursprüngliche Materialien, wie Eichenholz, Edelstahl, Glas und Ton stehen im Kontrast zu den industriell hergestellten Kunststoffteilen. Mit einer ungewöhnlichen Ausstrahlung und Wirkung entstehen fantasievolle Objekte. Aus einst bekannten Elektrogeräten werden Hybride.

Sie eröffnen neue Interaktionen und Funktionen und die Kunststoffhüllen der Elektrogeräte sind weiter im Alltag des Menschen integriert. Sie werden in ihrem neuen Wesen erkannt und ihre Existenz ist weiterhin von Bedeutung.

My project „discover the cover“ aims to provide a new perspective on electronic waste and change attitudes towards defective devices. During my extensive research, I was able to discover interesting ways of dealing with this special type of waste. But most of the ideas focus on recycling the raw materials. They do not change the perception towards discarded products.

In order to preserve the earth, we need to reduce our consumption and use as little raw materials as possible. In this project, new strategies such as the transformation of an object and „design within the existing“ are used as future-oriented design methods.

Through my exploration of „Chindogu“ and „Jugaad“, I was also able to discover construction and design techniques that suited my topic. The question then arises: What could be developed from the individual parts to provide new proposals for the future of electronic waste?

My method is first of all to dismantle the entire device and document all its components in an exploded view. You can learn a lot about the construction of devices and get to know both the strengths and weaknesses of manufacturing and materials. The individual parts are then sorted by material.

The next step is to select the most interesting parts of the shell from all the elements and analyze their potential, properties and aesthetic characteristics. In the design of the newly manufactured product, I try to retain the distinctive and characteristic details of the cover and emphasize its strength even more clearly. 

The covers are decontextualized and perceived as a separate form. Looking closely at the empty covers, you find yourself at the interface between the history and future of the product. It is now possible to decide which parts are worth further processing and which need to be returned to a recycling cycle.

The covers are not processed until you have a new vision for them. The changes only begin once a design has been finalized, which prevents errors. The plastic parts are therefore only slightly adapted to their new counterparts and their origin and history remain visible. The newly added parts made of different materials are independent, but give the plastic covers a new value. Original materials such as oak wood, stainless steel, glass and clay contrast with the industrially produced plastic parts.

Imaginative objects are created with an unusual aura and effect. Once familiar electrical appliances become hybrids.

They open up new interactions and functions and the plastic covers of the electrical devices are further integrated into people’s everyday lives. They are recognized in their new essence and their existence continues to be important.

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Holger Neumann, KM Annika Unger

ALLES HAT SEINEN PLATZ I LUKAS DILGER I BA 2024

ALLES HAT SEINEN PLATZ | Bachelorarbeit 2024

Wir haben so viel Zeug. So viele Dinge, die uns wichtig sind. Sachen die wir im Alltag brauchen, die wir immer bei uns tragen und die wir regelmäßig verwenden.
Aber was ist mit den Sachen die wir nicht so oft in der Hand haben? Den Dingen die uns an gute Freunde erinnern, die uns an Familienmitglieder erinnern, einen Menschen, den wir mal kannten, die gute Momente wieder in uns wachrufen, die für die großen Erfolge stehen, die wir erreicht haben?
In den meisten Fällen sind das nicht die gleichen Dinge wie die, die wir regelmäßig gebrauchen. Eher verstauben sie auf einem Regal, verschwinden in Schubladen zwischen Krimskrams oder kommen in die klassische Box unten im Kleiderschrank. Dort sind sie dann meist für einige Zeit aus dem Sinn, bis man zufällig mal wieder darüber stolpert.
Hätten es diese Objekte nicht viel eher verdient, präsentiert und angemessen aufbewahrt zu werden?
Alles hat seinen Platz zeigt meine Arbeit anhand von diesen Andenken. Ich habe dafür alle Dinge, die bei mir nie so recht einen angemessenen Platz fanden zusammengetragen, dokumentiert und analysiert. Wieso sind sie mir so wichtig und was genau steckt dahinter? Anhand solcher Fragen habe ich sie gruppiert und erforscht, was sie für eine passende Aufbewahrung und Präsentation benötigen.

Daraus entstand ein exemplarisches Möbelstück, das den Umgang und die Auseinandersetzung mit diesen wertvollen Dingen zeigt und eine Lösung vorschlägt, die diese eigentlich verdient haben. In vielen offenen und versteckten Fächern finden die vielen Einzelteile und Objektgruppen ihren Platz und laden zum Entdecken und Kennenlernen ein. Gleichzeitig wird man unweigerlich mich als Person kennenlernen, da die Dinge so sehr für mich, mein Umfeld, meine Erfahrungen und Interessen stehen.

Das Ergebnis, eine solche Präsentationsform zu finden muss sicher bei jedem Menschen anders aussehen, der Prozess des sich bewusst werden, welche Objekte man besitzt und wieso man diese behält, ob aus sentimentalen Gründen, weil sie für eine Freundschaft stehen, oder einen Traum den man mal verfolgt hat, lässt sich allerdings auf alle Menschen übertragen und bringt sicher ein stärkeres Bewusstsein für die Beziehungen, die wir zu diesen Objekten haben.

We have so much stuff. So many things that are important to us. Things that we need in everyday life, that we always carry with us and that we use regularly.
But what about the things that we don’t have in our hands that often? The things that remind us of good friends, that remind us of family members, a person we once knew, that evoke good moments in us, that stand for the great successes we have achieved?
In most cases, these are not the same things that we use regularly. They tend to gather dust on a shelf, disappear into drawers among the clutter or end up in the classic box at the bottom of the closet. There they are usually out of mind for a while until you stumble across them again by chance.
Don’t these objects deserve to be presented and stored appropriately?
Alles hat seinen Platz, shows my work with these mementos. I have collected, documented and analyzed all the things that have never really found an appropriate place in my home. Why are they so important to me and what exactly is behind them? Based on these questions, I grouped them together and researched what they need for appropriate storage and presentation.

The result is an exemplary piece of furniture that shows how these valuable objects are handled and dealt with and proposes a solution that they actually deserve. The many individual parts and groups of objects find their place in many open and hidden compartments and invite you to discover and get to know them. At the same time, you will inevitably get to know me as a person, as the objects represent me, my environment, my experiences and interests.

The result of finding such a form of presentation must certainly be different for each person, but the process of becoming aware of which objects you own and why you keep them, whether for sentimental reasons, because they stand for a friendship or a dream you once pursued, can be transferred to all people and certainly brings a greater understanding of the relationships we have with these objects.

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Lukas Feireiss, Prof. Holger Neumann

TIMBER TIDES – JOHANNA PRINTZ

TIMBER TIDES

Das TIMBER TIDES-Projekt seziert Lärchenholz mithilfe eines Sandstrahlgeräts, wodurch verborgene Schichten freigelegt und das Verständnis seiner Geschichte gefördert wird. BLAST, ein vielseitiger Beistelltisch und Hocker, präsentiert die Vielfalt des Lärchenholzes mit Farbvariationen, die durch Splintholz und Kernholz entstehen. Die Vasen VEINA und RAY hauchem dem Holz wieder Leben ein, während die LARKINS als Kerzenhal- ter fungieren und die Struktur des Lärchenholzes im kleineren Maßstab präsentieren.

The TIMBER TIDES project dissects larch wood using a sandblasting device, revealing hidden layers and fostering understanding of its history. BLAST, a versatile side table and stool, showcases larch wood’s diversity with color variations representing sapwood and heartwood. VEINA and RAY rejuvenate the timber, while the LARKINS act as candle holders, displaying larch wood’s structure on a smaller scale.

PROZESS

 

BOLOMDE – MAKO KRIKHELI

BOLOMDE

Georgia is famous for its warm hospitality, delicious food, and exquisite wine. With a winemaking history stretching back 8,000 years, Georgia is hailed as the birthplace of winemaking. Wine traditions and rituals are deeply rooted in the lives of every Georgian, adding richness to their everyday experiences. According to tradition, the proper way to drink wine is to imbue values and meaning into the process. This involves making a toast, or as we say, saying a „sadgegrdzelo,“ which means „prolonging days“ or wishing for extended happiness and prosperity. Toasting isn’t merely a casual “Cheers.” It’s a structured order that dictates the sequence of toasts. Typically, the first toast is dedicated to “friends, friendship, parents, love, peace,” and so forth. Participants often share poems, anecdotes, or anything else that adds a touch of meaningful insight to the occasion. After a toast is made, the glass of wine must be consumed entirely; no one will refill your cup until the wine is completely drunk as we say – bolomde! The cup I designed takes inspiration from winemaking vessels and aims to highlight the tradition of wine drinking in my culture, with its form dictating that wine should always be drunk to the very end.

PHOTONIC – NICOLE BEDEKER

PHOTONIC

PHOTONIC ist ein Mobile, das in jedem Element einen photonischen Kristall symbolisiert. In diesem Mobile sind drei unterschiedlich geformte Kristalle zu sehen, die einen vergrößerten photonischen Kristall darstellen. Die Oberflächenstruktur jeder Seite dieser Kristalle ist mit einer Struktur bedeckt, die der gleichen Struktur ähnelt. Diese Gestaltungselemente lassen das Licht auf unerwartete Art und Weise brechen und interagieren, indem sie je nach Beobachtungswinkel neue Farben und Schatten erzeugen. Photonische Kristalle bilden die Mikrostruktur einer irisierenden Oberfläche, wie beispielsweise die Federn eines Pfau oder einen Ölfleck auf dem Boden. Die Irisiertheit kann je nach Struktur der photonischen Kristalle in vielen Farben variieren, von einem Wechsel von nur zwei, bis hin zum gesamten Farbspektrum des Regenbogens. Tagsüber reflektiert das Licht einfach von der strukturierten Oberfläche des PHOTONIC Mobile, aber nachts kann man das Licht einschalten, welches in den Kristallen verborgen ist, und beobachten wie dieses von innen mit der Oberfläche des Mobiles interagiert.

PHOTONIC is a mobile which in its every element symbolizes a photonic crystal. In this mobile you can see three differently shaped crystals that portrait a scaled up photonic crystal, the surface structure of each side of those crystals is covered in a structure resembling the same structure again. These elements of the design make the light refract and interact in a fun an unexpected way, creating new colours und shadows depending on the angle of observation.Photonic crystals are what makes up the micro structure of an iridescent surface, like a peacock‘s feathers or an oil slick on the ground. Iridescence can shift in many colours depending on the structure of the photonic crystals varying from a shift of only two colours, to the entire colour spectrum of the rainbow. During the day time light simply reflects from the texturized surface of the PHOTONIC mobile, but at night one can turn on the Light that is hidden inside of each crystal element and enjoy the light interacting with the surface and structure of the mobile from inside.

PROZESS

 

SALMAA – EMMA MENDE

SALMAA

SALMAA ist eine Schmuck- und Accessoires-Kollektion für Selbststimulation. Die modernen Stücke, darunter ein Clip, Schlüsselanhänger, Halskettenanhänger, Earcuff und ein Ring, zeichnen sich durch sorgfältig gestaltete Spikes aus. Anders als herkömmliche Stimulationsspielzeuge vereint SALMAA Mode und Funktionalität, bietet taktiles Feedback für ein beruhigendes Erlebnis ohne Selbstverletzungsgefahr. Diese Kollektion schafft eine unterstützende Umgebung für neurodivergente Menschen und alle, die Komfort suchen, und definiert die Schnittstelle von Mode und Funktionalität.

Introducing SALMAA, a stimming jewelry and accessories collection. The sleek and modern accessories include a clip, keychain, necklace pendant, ear cuff, and ring, all featuring carefully designed spikes. Unlike traditional stimming toys, SALMAA combines fashion and functionality to provide tactile feedback for a soothing and grounding experience without harm. This empowering collection aims to create a supportive environment for neurodivergent individuals and anyone seeking sensory comfort, redefining the intersection of fashion and functionality with elegance.

PROZESS

 

PRINTPLUS + | FINN SAUTER

PRINTPLUS+

Bei PrintPlus+ geht es darum, vergessene Materialien und Materialien mit Defekten anzuerkennen, neu zu entdecken und ihnen dadurch eine zweite Chance zu geben. So werden durch 3D Druck und einfachen Cutouts, aus eigentlich verlorenen Materialien, neue, ansprechende Objekte.

Ein zerkratztes Metallblech, ein zerbrochener Besenstiel und die gewöhnliche Kartonbox, sind alles Gegenstände, die wir jederzeit wegwerfen würden, ohne groß darüber nachzudenken. Mit der Hilfe von 3D Druck, setzt sich PrintPlus+ das Ziel, eine online Datenbank zu erstellen, um mit simplen und intuitiven Anleitungen die Wiederverwendung von Materialien, so einfach wie möglich zu machen.

Die meisten Objekte können ohne viel Werkzeug, oder handwerkliche Erfahrung, zusammengebaut werden. Für jedes Objekt gibt es eine detaillierte Anleitung. Schnittmuster für die Ausschnitte lassen sich einfach online herunterladen. 

Die schlichten Verbindungselemente bieten genau die richtige Menge an Unterstützung, lassen aber dennoch genügend Freiraum für Anpassungen und erlauben es dem Benutzer das Objekt nach individuellen Bedürfnissen zu gestalten. So entsteht eine, sich ständig weiterentwickelnde, Kollektion an Gegenständen, mit einer Vielzahl von Designs, für alle Möglichen Fälle und Anwendungsbereiche.

PrintPlus+ is a project about appreciating leftover and imperfect materials, giving them a second chance in the process. Combining 3D printed connection elements with simple cutouts to create new and interesting objects out of lost materials.

A scratched up metal sheet, a broken broomstick and your average cardboard box, those are all items we would throw away, without giving them much of a second thought. Using 3D printing technology, PrintPlus+ is about creating a database for easy and intuitive instructions, in order to make reusing lost materials more accessible. 

Most of the objects can be assembled with just basic tools and no need for technical experience. Detailed instructions are provided for each object and templates for the cutouts are available online.

The simple connection elements offer just the right amount of guidance, while also giving room for individual adaptation and allowing the user to modify the object to their requirements. Resulting in an ever evolving collection with different designs suitable for many needs and purposes. 

PROZESS

GRADUAL TRANSPARENCY – WIKTORIA RYDELLEK

GRADUAL TRANSPARENCY

“Gradual Transparency” is a story about playing with the thickness of the material and with light. A set of designed window sill accessories made of bioplastic is a little pleasure showing how light and its intensity change in our surroundings by the properties of the material. Initially, I was inspired by the properties of resin. However, during the development of the project, I decided to move in more sustainable direction and stated to experimenting with bioplastic. Small accessories surrounding us can give us joy and at the same time be fullY responsible and ecological solutions. I made the material corresponding to the topic of gradual transparency from agar, glicrin, water and food dyes in appropriate proportions.

PROZESS

 

METALLIC REFELCTIONS – LEA DEBRABANDERE

METALLIC REFLECTIONS

First, I worked with metal sheet : I heat and pound them with different tools. But what for ? During a walk in streets, I found gutters pipes. I did experiments with it, heating and puntching to create patterns and colors. I found interesting to work with a used object, especially with an object which is not made for this, hijack it. I puntching with different tools (hammer, punchs, plastic pipes…) to create patterns and distortions on the initials pipes. I used this technique to put together all the pipes and build an object without other assembly methods. Morever, I used only gutters fixings to hang the object on the wall. So I work with metal gutters to create two luminous sculptural objects, by playing and using the light source to bring out uncontrolled patterns on them. 

PROZESS

 

LOST MATTER – LILLY KRÄMER

LOST MATTER

Bei der Gewinnung und Verarbeitung von Materialien fallen immer Reste an, Verschnitt und andere Rückstände. In industriellen Produktionsanlagen, auf Baustellen, in Werkstätten und bei der Umformung, Veredelung oder Verpackung fallen daher Materialien an, die oft ungenutzt bleiben. Anstatt thermisch zu entsorgen, zu deponieren oder zu exportieren, könnten die immensen Abfallmengen werden zur Herstellung neuer Materialien und Gegenstände oder auch anderen Projekten genutzt . Indessen landen sie oft im Müll. Die Idee war, diesen Abfällen in Porzellan ein neues Leben zu geben und zu untersuchen, wie diese sich miteinander verhalten. Zerstören sie sich oder formen sie sogar eine Symbiose? Porzellan wird bei einer sehr hohen Temperatur gebrannt (1250°C) und eignet sich deshalb, um eine Serie von Tests durchzuführen und den Schmelzpunkt verschiedener Metallabfälle und ihre Reaktion zu analysieren. Zusätzlich zu Staub und anderen Restelementen wurden spezifische Ergebnisse für vier verschiedene Metalle: Stahl, Kupfer, Aluminium und Zinn mit unterschiedlichen Schmelzpunkten untersucht. Auf diese Weise können die Reste eines Projekts der Ausgangspunkt für ein anderes sein.

PROZESS

 

KEE – NICOLAS STRAUB

KEE

Das Konzept von KEE konzentriert sich auf die Entwicklung von Stapelboxen aus recyceltem Altpapier. KEE zeichnet sich durch seine Textur, Nachhaltigkeit und vielfältige Nutzbarkeit aus. Ganz im Einklang mit dem Prinzip des Zufalls werden die Stapelboxen bewusst nicht nachbearbeitet. Die dabei entstehenden einmaligen, interessanten Kanten und Falten werden so betont und zu einem integralen Teil des Konzepts.

Was passiert wohl, wenn die Ästhetik des Zufalls sowie die damit verbundenen Texturen zum Wesenskern eines Produkts werden? 

Die Rillen, Falten und Risse, die im gepressten Papier auftreten, sind das Ergebnis eines organischen Prozesses, bei dem Altpapier geformt, zu einem Papierbrei verarbeitet und anschließend gepresst wird. Diese Unregelmäßigkeiten verleihen den Boxen eine einzigartige und lebendige Textur, die an die Schönheit und Komplexität natürlicher Strukturen erinnert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von KEE ist Nachhaltigkeit. Durch die Wiederverwendung von Papier als Aufbewahrungslösung, bleibt der Rohstoff deutlich länger im Kreislauf als bei herkömmlichen Verwendungen. Nicht nur wird dadurch Altpapier wiederverwertet, sondern dank der Verwendung eines Klebers auf Milchsäurebasis, gewonnen aus Reiskleie sowie biologischen Pigmenten und mineralischem Bleichmittel, ist KEE als Ganzes vollständig recycelbar und umweltfreundlich.

The concept of KEE focuses on the development of stacking boxes made from recycled waste paper. KEE is characterised by its texture, sustainability and versatile usability. In keeping with the principle of coincidence, the stacking boxes are deliberately not post-processed. The resulting unique, interesting edges and folds are thus emphasised and become an integral part of the concept.

What happens when the aesthetics of coincidence and the associated textures become the essence of a product?

The grooves, wrinkles and tears that appear in the pressed paper are the result of an organic process in which waste paper is shredded, turned into a pulp, then moulded and pressed. These irregularities provide the boxes with a unique and vibrant texture, echoing the beauty and complexity of natural structures.

Another important aspect of KEE is sustainability. By reusing paper as a storage solution, the raw material remains in the cycle much longer than with conventional uses. Not only is waste paper recycled, but thanks to the use of a lactic acid-based adhesive made from rice bran, organic pigments and mineral bleach, KEE as a whole is fully recyclable and environmentally friendly.

PROZESS

IN ETERNITY – MINGYU KIM

IN ETERNITY

Sisyphus deceived the gods and eventually received punishment. Thus, Sisyphus performs an endless punishment that does not end. Our lives are also often filled with repetitive and meaningless actions. The story of Sisyphus sounds like a symbolization the continuity of time. The clock hands go round and round, and Sisyphus‘s rock repeats its cycle. His punishment seems like a visualization of the numerous effort. He sets a goal of placing the rock on the summit, even though he knows it will roll back down. He continues to roll the rock, driven by the goal of reaching the top. Despite knowing it will fall again, he keeps rolling it up. Our lives resemble Sisyphus‘s punishment in many ways. The work „In eternity“ portrays greed, effort, and the repetition of life. It also explores where things went wrong and how they endlessly repeat. The white mountain represents fate, the sphere symbolizes greed, and the malfunctioning machine next to it represents repetitive actions.

ZERFALL – ANTONIA SCHOBER

ZERFALL

In diesem Projekt bearbeitet das Thema Zerfall, welcher meistens eintritt, wenn zwei Komponenten nicht zusammen existieren sollten. Dieses Projekt zeigt den Prozess des Auflösens, das Akzeptieren der Tatsache des Alterns, den Prozess der Zerstörung und die Möglichkeit des Versagens der Funktion. Die Gipsform wurde so konzipiert, dass sie sich bei jedem Abguss verändert und auflöst. Hierfür wurde der Gips „falsch“ angemischt. Obwohl sich die ursprüngliche Form auflöst, zeigt sich die Auflösung in einem bleibenden Objekt.

This project is about Dissolving, this happens most of the time when two components are not meant to co-exist. This project shows the process of dissolving, accepting the fact of aging, process of destructing and possibilities of failure in function. The plaster mold was designed to change and dissolve with each casting. For this purpose, the plaster was mixed „incorrectly “. Although the original mold dissolves, the dissolution is shown in a lasting objects.

PROZESS

 

FALTEN – MIA PAHL

FALTEN

Beim Experimentieren entdeckte ich eine selten angewandte Handwerkstechnik namens ‚Faltenbogenrohr‘. Bei dieser Technik werden Metallrohre so gebogen, dass es zu einer einzigartigen Ästhetik führt, die an Falten erinnert. Durch gezieltes Erhitzen und Biegen der Metallrohre entstehen nacheinander Falten, die dem Material eine unverwechselbare Textur verleihen. Diese traditionelle Methode hebt die Besonderheit des gefalteten Bogenrohrs hervor und bildet einen bewussten Kontrast zu „perfekt“ gebogenen Rohren, indem sie Elemente wie Falten hervorhebt, die normalerweise vermieden werden.

During my experiments, I discovered a rarely utilized craft technique called ‚Faltenbogenrohr‘. This technique involves bending of metal tubes, resulting in a unique aesthetic that resembles wrinkles. By selectively heating and bending the metal tubes, consecutive folds emerge, giving the material a distinctive texture. This traditional method highlights the distinctiveness of the folded arc tube, deliberately contrasting with ‚perfectly‘ bent tubes by showcasing elements like wrinkles, typically avoided.

PROZESS

 

BESEEINGYOU I LUKAS HENNEBERGER I MA 2023

BESEEINGYOU | Masterarbeit 2023

be seeing you untersucht die Verbindung zwischen künstlicher Intelligenz und Sicherheit. Ziel des Projekts ist es, eine übertriebene aber gleichzeitig auch mögliche Zukunft zu visualisieren, die sowohl Dystopie als auch Utopie ist. Es soll Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz überdenken und das Bewusstsein für poten- zielle ethische Fragen schärfen, die sich daraus ergeben. Auch soll unser gegenwärtiges digi- tales Verhalten und unsere Beziehung zur Objekterkennungstechnologie reflektiert werden. Darüber hinaus betont das Projekt den sozialen Kontext der Versicherheitlichung in Verbindung mit Privatsphäre. Auf diese Weise wird das Potenzial der künstlichen Intelligenz aufgezeigt und gleichzeitig eine Zukunft erprobt, deren disto- pisches Ausmaß der Utopie gegenübergestellt wird. 

be seeing you investigates the theoretical link between artificial intelligence and security. The projects goal is to create an exaggerated, yet possible future, both utopia, and dystopia to reconsider the possibilities of A.I. and to raise awareness of potential ethical issues arising from it. It also aims to reflect our current digital behaviour and relationship with object detection technology. Furthermore, the project emphasizes the social context of securitisazion in combi- nation with privacy. By doing so, the potential of artificial intelligence is showcased while avoid- ing a dystopian future. 

Prozess

Betreut durch: Pr. Ineke Hans, Dr. Prof. Gesche Joost, Prof Lukas Feireiss

GEM TAUSCHSCHRANK I SEBASTIAN MÜLLER TIBURTIUS I BA 2023

GEM Tauschschrank | Bachelorarbeit 2023

Das Tauschen von Gebrauchsgegenständen zwischen Nachbar*innen hat ein großes Potential und ist ein wichtiger Schritt für die Implementierung einer Kreislaufwirtschaft. 

In meiner Bachelorarbeit habe ich einen modularen Tauschort für Nachbarschaften entwickelt. Er ist mobil, witterungsfest und vandalismussicher. Durch das Lochraster  lassen sich viele zusätzliche Komponenten an den Tauschort anbringen, – je nachdem, was die jeweilige Community braucht.

The exchange of everyday objects between neighbors has great potential and is an important step towards implementing a circular economy. 

In my bachelor’s thesis, I developed a modular exchange point for neighborhoods. It is mobile, weatherproof and vandal-proof. Thanks to the grid of holes, many additional components can be attached to the exchange point, depending on what the specific community needs.

Prozess

Betreut durch: Pr. Ineke Hans, Dr. Prof. Gesche Joost, Martin Beck

ON/OFF+THERE I PEER ALEXANDER ASSMANN I BA 2023

ON/OFF+THERE | Bachelorarbeit 2023

Der Einzug des „Elektrischen Lichts“ in die breite zivilisatorische Anwendung ist einer der ursächlichen Faktoren für den Bedarf von Gestaltung per se – beziehungsweise dem Wirken von Gestaltern im Modernen Sinn. Gert Selle: „Mit der „künstlichen Helligkeit“ bricht die Produktionssphäre auch in die Intimität bürgerlichen Wohnens ein. Zentrale Energieversorgung von außen transportiert gleichsam die Industrie als ein nicht mehr zu leugnendes Ereignis in den Salon.“ (Gert Selle, Geschichte des Designs in Deutschland, Frankfurt/New York 2004, S. 61) Da das Elektrische Licht und die Interaktion mit diesem, die Wahrnehmung und das Umfeld des heutigen Menschen mehr den je maßgeblich beeinflussen und prägen, soll die Gestaltung dessen in diesem Projekt exemplarisch als Ausgangspunkt für neue Designansätze einer digitalen Zukunft dienen. Archetypisch wurden für ein immer mehr zu erwartendes funktional und materiell reduziertes Umfeld – age of less – adäquate Lichtformen gestaltet. 

Grundsätzlich ist dabei zu bemerken, dass entlang des Evolutionstrangs der Menschheit auch die technischen Mittel zur Erzeugung von künstlichem Licht adäquat eine Evolution durchlaufen haben. Nachdem die künstliche Erzeugung von Licht Jahrtausende lang auf der Verbrennung von Rohstoffen basierte, ist mit der Erfindung der elektrischen Glühlampe der heute noch relevante evolutionäre Sprung eingetreten. In den letzten 200 Jahren entstanden so die Glühlampe, Halogenglühlampe, Entladungslampe, Light-Emitting Diode (LED) und Organic Light-Emitting Diode (OLED). Dabei stellen LED’s den heutigen Standard der elektrischen Beleuchtungstechnik dar. Sie sind eine im gewissen Maße erprobte und ausgereifte Technologie, jedoch finden ob ihrer relativen Neuheit weiterhin Entwicklungen statt und die gestalterische Auseinandersetzung mit diesen ist bei weitem noch nicht ausgereizt und abgeschlossen. 

Dabei ist es um so verwunderlicher, dass mit geballter, globaler Macht der Industrie versucht wird, jegliche lichttechnische Neuerung in die altbekannte Glühbirnenform zu verbannen. So ermöglichen neueste Evolutionen der Lichttechnik in Retrofit LED’s mittels integrierten Schaltkreisen, digitale, kompakte und effiziente DOB LED’s, welche eine Vielzahl von technisch sowie gestalterisch ungenutzten Potentialen aufweisen. Diese wiederum sind an die altbekannte Glühbirnenform vergeudet, welche spätestens mit der Entwicklung der LED als Verbrauchsmittel ausgedient haben sollte. 

Zielsetzung des Projektes und der daraus entstandenen Leuchtenserie ON/OFF+THERE ist es daher, den Erweis zu erbringen, dass unter Anwendung technischer Neuerungen der DOB LED’s, LED-Leuchten neuartig gestaltet werden können. Das bisher in der Gestaltung ungenutzte Potenzial von DOB LED’s besteht in ihrem Aufbau auf einer Metallkernplatine. So kann man prinzipiell die Metallkernplatine (MCPCB Metal Core Printed Circuit Board) auch als ein Blech mit Oberflächenbeschichtungen auffassen. Daraus reifte die Idee, Metallkernplatinen – quasi in Form „gestalteter Blechteile” – als finales Designprodukt zu verwenden. Hierbei werden durch die Verwendung von MCPCB’s, LED-Leuchtmittel, Vorschaltelektronik, Kühlkörper und Leuchtkörper zu einem einzigen effektiven und effizienten Bauteil rationalisiert. 

EIN BAUTEIL = EINE LEUCHTE

Durch die Befreiung der DOB LED Technologie von den Limitierungen der Glühbirnenform sowie der obsoleten gewordenen Gestaltung für diese, entstehen so elektrisch sowie thermisch effiziente, digital steuerbare, materiell reduzierte, fertigungsoptimierte und kostengünstige Leuchtkörper mit einer dem zu Grunde liegenden ästhetisch minimierten, architektonisch ausgeprägten Licht- und Leuchtengestaltung. Es entsteht eine neue und erweiterbare Art LED-Leuchten zu fertigen.

The introduction of “electric light” into broad civilizational use is one of the founding factors in the need for design in and of itself, as well as the work of an industrial designers in the modern sense. Gert Selle: „Mit der „künstlichen Helligkeit“ bricht die Produktionssphäre auch in die Intimität bürgerlichen Wohnens ein. Zentrale Energieversorgung von außen transportiert gleichsam die Industrie als ein nicht mehr zu leugnendes Ereignis in den Salon.“ (Gert Selle, Geschichte des Designs in Deutschland, Frankfurt/New York 2004, S. 61) Since electric light and the interaction with it, influence and shape the perception and environment of today’s society more than ever, the project is intended to serve as a starting point for new design approaches aimed towards a digital future. Archetypically, appropriate forms of light were designed for an increasingly expected functionally and materially reduced environment – the age of less. Here in, it should be noted that along the evolutionary path of humanity, the technical means for generating artificial light have also undergone an adequate evolution. After the artificial production of light had been based on the combustion of raw materials for thousands of years, the invention of the electric light bulb marked an evolutionary leap that is still relevant today. Over the last 200 years, the incandescent lamp, halogen lamp, discharge lamp, light-emitting diode (LED), and organic light-emitting diode (OLED) have emerged. LEDs represent the current standard of electrical lighting technology. To a certain extent, they are a proven and mature technology, but due to their relative novelty, developments are still taking place and the creative debate about them is far from being exhausted and completed. It is all the more surprising that the concentrated, global power of industry is being used to banish any lighting innovation including the LED into the archaic light bulb shape. The latest evolutions in lighting technology in retrofit LEDs using integrated circuits enables digital, compact and efficient DOB LEDs that have a variety of untapped technical and design potential. These are wasted on the antiquated light bulb shape, which should have become obsolete (being a consumable) with the development of LEDs.

The aim of the project and the resulting series of lights ON/OFF+THERE is to provide proof that LED lights can be designed in a new way using the technical innovations of DOB LEDs. The previously unused design potential of DOB LEDs lies in their construction based on a metal core PCB . In principle, a metal core PCB can also be viewed as a sheet metal part with surface coatings. This gave rise to the idea of ​​using MCPCB’s as sheet metal parts and in doing so as a designed final product. Through the use of MCPCBs, LED components, driver electronics, heat sink and luminaire are rationalised into a single effective and efficient component.

ONE COMPONENT = ONE LAMP

By freeing the DOB LED technology from the limitations of the light bulb shape and the obsolete design for it, electrically as well as thermally efficient, digitally controllable, materially reduced, production-optimised and cost-effective luminaries are created with a correspondingly aesthetically minimised, architectural light and luminaire design. A new and expandable method of designing LED lights is emerging.

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Burkhard Schmitz, WM Steffen Herm

E. I PAULINE BARON-BOSSAUER I MA 2023

E. | Masterarbeit 2023

Die Novelle „E.“ greift ein Genre auf, welches seine Blüte in der Avantgarde des 20. Jahrhunderts hatte und dessen Potential weitgehend ungenutzt blieb: das des Roman Imagé. Fotografien sind hier kein illustrierendes Beiwerk sondern bilden eine Symbiose mit dem Text. Mein Entwurf entwickelt dieses Format zu einem innovativen Storytelling Prototypen weiter, der LeserInnen auf multisensorische Weise in seine Handlung wie Stimmung hineinzieht. Geschildert wird eine fatale Liebesbeziehung, wobei das Bildmedium zwei Funktionen übernimmt: 1. Erkenntnis: Über die Fotos erschließen sich Charakterzüge der Hauptfigur, die über den Text nicht greifbar werden und machen sie so vielschichtiger. 2. Lust: Die Bilder zeigen Alltagsmotive aus Metropolen, die der Ich-Erzähler bereist, aber nicht beschreibt, und nehmen den Rezipienten so auf eine Weltreise mit. Das Buch umfasst 28 Fotografien auf 116 Seiten, ist bequem in einer Hand zu halten, wobei fadengeheftetes, mattweißes 90 g Munken Papier mit hohem Volumen für eine angenehme Haptik sorgt.

The novella “E.” takes up a genre that had its heyday in the avant-garde of the 20th century and whose potential remained largely unused: that of the Roman Imagé. Photographs here are not an illustrative accessory but rather form a symbiosis with the text. My design develops this format into an innovative storytelling prototype that draws readers into its plot and mood in a multisensory way. A fatal love affair is described, with the image medium taking on two functions: 1. Knowledge: The photos reveal character traits of the protagonist which cannot be grasped through the text, making them more complex. 2. Pleasure: The images show everyday motifs from metropolises that the first-person narrator travels to but does not describe, thus taking the recipient on a trip around the world. Comprising 28 photographs on 116 pages, the book is comfortable to hold in one hand, with high-volume, thread-stitched, matte white 90 g Munken paper providing a pleasant feel.

Prozess

Betreut durch: 

Prof. Axel Kufus

Prof. Dr. Kathrin Busch

Erik Spiekermann

ALL PARTS APART I MAX HAUSMANN I MA 2023

ALL PARTS APART | Masterarbeit 2023

ALL PARTS APART is a graduation project that simplifies the design process and promotes local, sustainable manufacturing. Through a transparent, collaborative model, it provides an opportunity for users to create their own furniture and designers to share their work with a larger community.
ALL PARTS APART is dedicated to shifting our approach to design, manufacturing, and consumption, nurturing a circular economy and a sustainable future. In this digital age, the project transforms physical objects into manufacturable data, making the production process globally scalable yet locally executable. It leans into a future landscape characterized by localized and automated manufacturing systems. This „glocalized“ approach ensures that while designs can be universally accessed, the actual production can be localized, minimizing the environmental footprint from shipping and storage.
The heart of ALL PARTS APART is an in-depth exploration into the possibilities offered by sheet metal cloud manufacturing for designers and end-users alike. It aims to discern the range of objects and platforms that could be developed either for opensource distribution or as viable business models

Further extending its reach and impact, a project website was developed and launched. This digital platform serves multiple functions: it showcases the key findings of the project, provides valuable advice for designers, and openly releases manufacturing and configurator files for objects created during the project.

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, WM Julian Ribler, KM Maciej Chmara

AMBER & Automatic I JONAS FEHRENBACH I BA 2023

AMBER & Automatic | Bachelorarbeit 2023

Dass Energie und künstliches Licht in unserem Alltag einfach vorhanden sind, ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
Ohne künstliches Licht wären wir gänzlich auf den natürlichen Ablauf von Tag zu Nacht angewiesen. Mit Einbruch der Dunkelheit würde das Sehvermögen schwinden, sämtliche Aktivitäten, für die wir Licht benötigen, müssten bis zum Anbruch des nächsten Tages ruhen. Das gegenwärtige Gesellschafts- und Wirtschaftssystem wäre vollkommen undenkbar.

Zwar sind moderne Leuchtmittel verhältnismäßig energiesparend und damit im Einsatz günstiger, doch lässt gerade diese Tatsache den Gesamtverbrauch steigen – Energie scheint uns endlos und zu immer noch hinnehmbaren Preisen verfügbar.

Wie auch beim Verbrauch von anderen Ressourcen, so scheint in unserer Gesellschaft bei Energie und Licht das Bewusstsein für einen sparsamen Einsatz nicht besonders ausgeprägt zu sein, auch wenn der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die drohende Energiekrise das Thema kurzzeitig stärker in den Fokus gerückt hatten.
Im Wissenschaftsmagazin Science ist zu lesen, dass die Menschheit in den letzten 50 Jahren mehr Energie verbraucht hat als in den letzten 12.000 Jahren.

Dabei sind sowohl die Erzeugung von Energie als auch die Emittierung  künstlichen Lichts mit weitreichenden Folgen für Menschen und Umwelt verbunden.   Folgen der Energiegewinnung aber auch Energiekrisen der Vergangenheit haben gezeigt, in welchem Maß wir abhängig sind.

Elektrische Energie als messbare Einheit ist schwer als eine vorstellbare Größe fassbar.  Bei greifbaren Ressourcen wie beispielsweise Wasser fällt es uns hingegen leichter, uns ein Volumen vorzustellen. Elektrische Energie bleibt daher für die meisten etwas Abstraktes.

Mit meinem Projekt AMBER & automatic möchte ich ergründen, welche Möglichkeiten sich bei der Erzeugung von Licht durch die Interaktion mit Objekten bieten. Im Zentrum stehen dabei analoge Energieerzeugung und stromunabhängige Lichtquellen. Gerade für Orte oder Situationen, die keiner großen Lichtquellen bedürfen und für die entsprechend wenig Energie aufgewendet werden muss, sind alternative Formen der Energie- und Lichterzeugung möglich. Zeitgleich setze ich mich in dem Projekt mit einer kritischen Position zur Thematik Licht-  und Energieverbrauch auseinander und lade Nutzer*innen der entstandenen Objekte dazu ein, über ihre Verbrauchsgewohnheiten nachzudenken und diese idealerweise hin zu einem bewussteren Umgang zu ändern. Aus dem Projekt sind 3 Objekte hervorgegangen.

Die Leuchte automatik will einen wahrnehmbaren Bezug zum Verbrauch von Energie herstellen. Sie wird durch ein fallendes Gewicht angetrieben. Um die Leuchte anzuschalten, muss das 5 Kilogramm wiegende Gewicht manuell gehoben werden. Das im Anschluss heruntergleitende Gewicht erzeugt Energie von hiermit gibt die Leuchte für eine Dauer von 5 Minuten Licht ab. Eine mögliche Situation, in der die Leuchte zum Einsatz kommen könnte, wäre die Lektüre analoger Printmedien am Abend kurz vor dem Einschlafen im Bett.

Die beiden Varianten der Leuchte Amber sind ebenfalls autark und werden durch Sonnenlicht betrieben. Bei Dunkelheit geben sie die Lichtfarbe „amber“ ab, die keinen Blauanteil enthält und damit eine den Biorhythmus am Abend günstig beeinflussende Lichtquelle ist oder sich nachts als Orientierungslicht eignet.

We take it for granted that energy and artificial light are simply part of our everyday lives.

Without artificial light, we would be completely dependent on the natural flow from day to night. With the onset of darkness, our eyesight would diminish, and all activities for which we need light would have to rest until the dawn of the next day. The current social and economic system would be completely unthinkable.

Although modern light sources are relatively energy-efficient and thus cheaper to use, it is precisely this fact that causes overall consumption to rise – energy seems to us to be endlessly available at still-acceptable prices.

As with the consumption of other resources, our society does not seem to be particularly aware of the need to use energy and light sparingly, even though the Russian war of aggression against Ukraine and the looming energy crisis briefly brought the issue into sharper focus.

The scientific journal Science reports that mankind has consumed more energy in the last 50 years than in the last 12,000 years.

Both the generation of energy and the emission of artificial light have far-reaching consequences for people and the environment.   Consequences of energy production but also energy crises of the past have shown to what extent we are dependent.

Electrical energy as a measurable unit is difficult to grasp as an imaginable quantity.  With tangible resources such as water, on the other hand, it is easier for us to imagine a volume. Electrical energy therefore remains something abstract for most people.

With my project AMBER & automatic I want to explore the possibilities of generating light by interacting with objects. The focus is on analog energy generation and electricity-independent light sources. Especially for places or situations that do not require large light sources and for which correspondingly little energy has to be used, alternative forms of energy and light generation are possible. At the same time, I take a critical stance on the subject of light and energy consumption in the project and invite users of the objects created to reflect on their consumption habits and ideally to change them towards a more conscious approach. The project has resulted in 3 objects.

The luminaire automatic wants to create a perceptible reference to the consumption of energy. It is driven by a falling weight. To turn on the light, the 5 kilogram weight must be lifted manually. The weight sliding down subsequently generates energy from herewith the luminaire emits light for a duration of 5 minutes. A possible situation in which the lamp could be used would be reading analog print media in the evening just before falling asleep in bed.

The two variants of the Amber lamp are also self-sufficient and are powered by sunlight. In the dark, they emit the light color „amber“, which contains no blue component and is therefore a light source favorably influencing the biorhythm in the evening or is suitable as an orientation light at night.

Prozess

Betreut durch:Prof. Ineke Hans, Prof. Dr. Florian Conradi, M.A. Steffen Herm

LINC I SHERAZ BHATTI I BA 2023

LINC | Bachelorarbeit 2023

LINC ist ein Sitzgefühl, das die Lust an der Bewegung und das produktive Sitzen vereint. Für dieses Sitzgefühl wurde eine einfache Synchronmechanik entwickelt und auf ein gestaltetes Objekt übertragen. Dabei kann der*die Sitzenden in schwingenden Bewegungen die Körperhaltung ständig ändern und durch das Zusammenspiel aus Zurücklehnen und Körpergewicht selbst in jeder Position wieder ausbalancieren.

Das Problem Der menschliche Körper ist nicht für das Sitzen gebaut. Gehen, Laufen, Rennen – vor allem in der Bewegung werden unsere Muskeln gut durchblutet und das Gehirn ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Im Gegenteil zum Sitzen wird unser Leistungsvermögen und das Wohlbefinden nicht abgebaut.

Das neue Jahrtausend hingegen zwingt uns mit der flächendeckenden Ausbreitung des Internets und die Entwicklung von leistungsstarken, kompakten Computern noch mehr zum Sitzen. Eine Abhilfe für längere Sitzphasen ist der Wechsel zwischen verschiedenen Körperhaltungen, am besten so oft wie möglich. Im Office-Kontext stehen uns kinematische Sitzgeräte zur Verfügung, die nicht nur kostspielig sind, sondern meist auch ein großes Volumen besitzen. Wir sitzen vor allem auf statischen Stühlen, die sich oft rein aus formalen Prinzipen ableiten.

Lösung und Entwurf Neben den einfachen mechanischen Prinzipien, die aus dem Viergelenkrahmen entwickelt wurden, steht im Projekt LINC die Bewegung als lustvolle, unbewusste, ständig begleitende Tätigkeit im Fokus.

Die Bewegung resultiert nicht, wie bei Officechairs aus einer kompakten, einstellbaren, mechanischen „Blackbox“. LINC bildet mit dem*der Sitzenden und allen Teilen des Chairs eine holistische Mechanik: Durch die Kopplung der Rückenlehne mit dem Sitz wird beim Zurücklehnen die Sitzfläche nach vorne und oben bewegt und öffnet so den Winkel zwischen Rumpf und Beinen. Die Gewichtskraft der sitzenden Person bildet zu der Kraft aus der Rückenlehne die Gegenkraft und passt sich dieser automatisch an.

Herausforderung beim Projekt LINC waren die Ermittlung der Drehpunkte und die Balance der Kräfte. Mit verschiedenen, besitzbaren Funktionsprototypen wurde der proof of concept erbracht und somit Randbedingungen für eine Gestaltung geschaffen. Die Gefahr der Verklemmung als Begleiter der Bewegung, die gestalterische Ausarbeitung und Integration von mechanischen Teilen erfolgten in einem gestalterischen Vorschlag.

LINC is a seating experience that combines the joy of movement and productive sitting. For this seating experience, a simple synchronous mechanism was developed and transferred to a designed object. The person sitting can constantly change their posture in swinging movements and balance themselves in any position through the interaction of leaning back and body weight.

The Problem The human body is not built for sitting. Walking, running, racing – especially when we move, our muscles are well supplied with blood and the brain is supplied with sufficient oxygen and nutrients. In contrast to sitting, our performance and well-being are not reduced.

The new millennium, on the other hand, forces us to sit even more with the widespread expansion of the Internet and the development of powerful, compact computers. A remedy for longer periods of sitting is to alternate between different postures, ideally as often as possible. In the office context, we have kinematic seating devices at our disposal, which are not only expensive, but usually also have a big volume. We sit primarily on static chairs, which are often derived purely from formal principles.

Solution and Design In addition to the simple mechanical principles that were developed from the four-bar frame, LINC focuses on movement as a pleasurable, unconscious, constantly accompanying activity.

The movement does not result, such as officechairs from a compact, adjustable, mechanical “black box”. LINC forms a holistic mechanism with the person sitting and all parts of the chair: By linking the backrest with the seat, the seat is moved forward and upward when leaning back, thus opening the angle between the torso and legs. The weight of the seated person creates a counterforce to the force from the backrest and adapts to it automatically.

The challenge in the LINC project was determining the pivot points to balance the forces. The proof of concept was provided with various, possessable functional prototypes, thus creating boundary conditions for a design. The danger of jamming as a companion to movement, the design elaboration and integration of mechanical parts were made in a design proposal.

Prozess

Betreut durch: Prof. Burkhard Schmitz, Prof. Axel Kufus, David Geckeler

ELECTRONIC LACE I YUHANG HAN I MA 2023

ELECTRONIC LACE | Masterarbeit 2023

Tragen Sie MIDI an Ihrem Handgelenk und spielen Sie überall elektronische Musik mit Ihrem tanzenden Körper!

Können Sie sich vorstellen, dass Ihre Handschuhe, Ringe, Armbänder oder sogar Ohrringe zu MIDI-Instrumenten werden, die Sie nach Belieben spielen können? Unsere tragbaren Sensoren machen es einfach! Die Sensoren bestehen aus leitfähigem und nicht leitfähigem TPU und können mit einem FDM-Druckverfahren hergestellt werden. 

Das macht die Produktion im eigenen Haus schnell und einfach und reduziert die chemische Abfallbelastung, die bei der Herstellung herkömmlicher Sensoren entsteht. Die horizontal ausgerichtete Maschenstruktur ermöglicht nicht nur stabile Widerstandsänderungen bei Dehnung, sondern die vertikal ausgerichtete Sandwichstruktur ermöglicht auch eine Positionserkennung bei Druck. Wenn wir ihn an Ableton anschließen, kann er als tragbares interaktives externes MIDI-Musikgerät verwendet werden!

Wear MIDI on your wrist and play electronic music anywhere with your dancing body!

Can you imagine your gloves, rings, bracelets or even earrings turning into MIDI instruments that you can play at will? Our wearable sensors make it easy! The sensors are made of conductive and non-conductive TPU and can be produced through an FDM printing process. 

This makes in-house production quick and easy and reduces the chemical waste pollution that occurs during the production of conventional sensors. The horizontally orientated mesh structure not only allows for stable resistance changes when stretched, but the vertically orientated sandwich structure also allows for position detection when pressed. If we connect it to Ableton, it can be used as a portable interactive external MIDI music device!

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans Prof. Dr. Berit Greinke Prof. Dr. phil. Alberto de Campo

LOOOPI I XUEQI HUANGFU I BA 2023

LOOOPI | Bachelorarbeit 2023

Die rasche Umwandlung von Einwegprodukten in Müll ist eine unbestreitbare Realität unserer Zeit. Einwegartikel und Verpackungen sind in unserem Leben allgegenwärtig geworden, angetrieben von einer Wegwerfkultur, die einst nicht existierte. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer in Form innovativer Lösungen wie dem Looopi Mehrweg-Einkaufssystem, das diesen Status quo in Frage stellt.

In einer Ära, in der Bequemlichkeit oft Vorrang vor Nachhaltigkeit hat, hat das Konzept von „unverpackt-laden“ oder Zero-Waste-Läden an Schwung gewonnen. Diese Geschäfte ermutigen Verbraucher dazu, Abfall zu reduzieren, indem sie Produkte in großen Mengen anbieten und Kunden erlauben, ihre eigenen wiederverwendbaren Behälter mitzubringen. Looopi geht noch einen Schritt weiter, indem es dies in ein bequemes und modernes Einkaufserlebnis integriert.

Das Looopi-System bietet eine neue Möglichkeit des Einkaufens, die sowohl umweltfreundlich als auch effizient ist. Es ermöglicht Verbrauchern, Produkte in wiederverwendbaren Behältern zu kaufen, was den Bedarf an Einwegverpackungen eliminiert. Dies reduziert nicht nur die Menge an erzeugtem Müll, sondern minimiert auch die Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit der Herstellung und Entsorgung von Einwegverpackungen.

Die Einführung eines Mehrweg-Einkaufssystems ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Es erfordert eine Veränderung des Verbraucherverhaltens sowie Änderungen in der Art und Weise, wie Produkte verpackt, verteilt und verkauft werden. Darüber hinaus gibt es wirtschaftliche und logistische Hürden zu überwinden sowie die Notwendigkeit, das Bewusstsein und die Aufklärung über die Vorteile der Abfallreduzierung zu erhöhen.

Trotz dieser Herausforderungen bietet das Mehrweg-Einkaufssystem einen vielversprechenden Weg in eine nachhaltigere Zukunft. Es steht im Einklang mit dem wachsenden globalen Bewusstsein für Umweltprobleme und der Dringlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen. Während Verbraucher sich ihrer Entscheidungen bewusster werden, erkennen auch Unternehmen den Wert der Einführung umweltfreundlicher Praktiken.

In diesem sich wandelnden Umfeld bietet das Mehrweg-Einkaufssystem die Möglichkeit, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Es ist ein Konzept, das auf dem Glauben basiert, dass unsere Entscheidungen als Verbraucher einen erheblichen Unterschied bei der Bewahrung des Planeten für zukünftige Generationen ausmachen können. Während wir die bevorstehenden Herausforderungen bewältigen, liegen die Aussichten für eine nachhaltigere und abfallbewusste Gesellschaft in unserer Reichweite.

The rapid transformation of disposable products into waste is an undeniable reality of our times. Single-use items and packaging have become ubiquitous in our lives, driven by a throwaway culture that once did not exist. However, there is a glimmer of hope in the form of innovative solutions like the Looopi Mehrweg shopping system, which challenges this status quo.

In an era where convenience often takes precedence over sustainability, the concept of „unverpackt-laden“ or zero-waste stores has gained momentum. These stores encourage consumers to reduce waste by offering products in bulk, allowing customers to bring their own reusable containers. Looopi takes this idea a step further by integrating it into a convenient and modern shopping experience.

The Looopi system offers a new way to shop that is both environmentally friendly and efficient. It allows consumers to purchase products in reusable containers, eliminating the need for single-use packaging. This not only reduces the amount of waste generated but also minimizes the environmental impact associated with the production and disposal of disposable packaging.

However, implementing a Mehrweg (reusable) shopping system is not without its challenges. It requires a shift in consumer behavior, as well as changes in the way products are packaged, distributed, and sold. Additionally, there are economic and logistical hurdles to overcome, as well as the need for increased awareness and education about the benefits of reducing waste.

Despite these challenges, the Mehrweg shopping system offers a promising path towards a more sustainable future. It aligns with the growing global awareness of environmental issues and the urgency to take action. As consumers become more conscious of their choices, businesses are also recognizing the value of adopting eco-friendly practices.

In this changing landscape, the Mehrweg shopping system presents an opportunity to reduce our ecological footprint and transition towards a circular economy. It is a concept rooted in the belief that our choices as consumers can make a significant difference in preserving the planet for future generations. As we navigate the challenges ahead, the prospects for a more sustainable and waste-conscious society are within our reach.

Prozess

Betreut durch: Prof. Robert Scheipner, Prof. Jozef Legrand, Martin Beck

FACH13 I NEIL BENHIDJEB I BA 2023

FACH13 | Bachelorarbeit 2023

Fach13 aus Aluminiumblech ist ein leichtes und langlebiges Ordnungs- und Transportobjekt für unsere mobile und flexible Arbeits- und Lebenswelt. Einzeln oder formschlüssig aufeinander gestapelt kann es als Ablage, Schubfach, zur Aufbewahrung und zum Transport dienen. Ein zusätzlich verfügbarer Aluminiumkorpus fasst vier Fächer als ausziehbare Schübe und erweitert das modulare System zum Regal. Kisten und Korpora passen wiederrum formschlüssig auf die Korpusdeckfläche. Standartisierte Grundmaße ermöglichen den raumökonomischen Einsatz in Kombination mit bestehenden Möbelsystemen. Fach13 passt sich ein und an. Das korrosionsbeständige Material ermöglicht die Verwendung im Innen- und Außenbereich und damit in unterschiedlichsten Funktionsräumen. Mittels farbiger Pulverbeschichtung ergibt sich zusätzlich eine große Auswahl an individuellen Farbvarianten und -kombinationen. 

FACH13 made of aluminium sheet is a light and durable organisation and transport object for our mobile and flexible working and living world. Stacked individually or form-fittingly on top of each other, it can serve as a shelf, drawer, for storage and transport. An additionally available aluminium corpus holds four compartments as pull-out drawers and expands the modular system into a shelf. In turn, boxes and corpus fit snugly onto the top surface of the corpus. Standardised basic dimensions enable space-saving use in combination with existing furniture systems. Fach13 fits in and adapts. The corrosion-resistant material allows it to be used indoors and outdoors and thus in a wide variety of functional spaces. The coloured powder coating also offers a wide range of individual colour variants and combinations.

Prozess

OTHEA I MORITZ KNOLL I BA 2023

OTHEA | Bachelorarbeit 2023

BESTANDSAUFNAHME

Ein Großteil der am Markt bestehenden Sofamodelle besteht aus günstigen Holzwerkstoffen, die mit Schaum verklebt und Stoff bespannt werden. Es entstehen nur schwer voneinander zu trennende Objekte, deren Toxin belasteten Werkstoffe, das Recyceln zusätzlich erschweren. Häufig findet keine effiziente konstruktive Raumnutzung statt. 

Es wird flächiges Plattenmaterial verbaut, anstatt schlankere und ressourcenschonendere Elemente wie Metallstreben oder Holzleisten zu nutzen. Fest verbunden Schäume lassen sich nach Durchsitzen nicht separat ersetzen, Stoffbezüge können nicht entfernt und gewaschen werden, Lehnen sind fest fixiert und können bei Bruch nicht repariert werden. 

Der günstige Einkaufspreis und die minderwertigen Materialien wie Spanplatten und Kunststoffelemente machen Reparaturen meist wirtschaftlich unrentabel, sodass Sofas mit Teilschäden oft ganzheitlich entsorgt werden. 

Zusätzlich können viele der eingesetzten Materialien weder biologischen noch technischen Kreisläufen zugeführt werden. Der Wunsch der Verkleinerung und Veränderung herrscht bei den steigenden Wohnkosten durch Zuzug in urbane Großzentren vor. Modul- und Systemmöbel können hierauf durch Zukauf oder Abverkauf von Elementen reagieren. Ein Sofa kann durch ein neues Modul vergrößert, seine Erscheinung durch das Austauschen der Bezüge geändert werden. Die meisten Sofas im unteren Preissegment lassen dieses Kosten- und Ressourceneffiziente Austauschen nicht zu. 

FOKUS

Ich wollte ein Sofa schaffen, dass Veränderung zulässt. Um einen sortenreinen Aufbau zu gewährleisten müssen die einzelnen Elemente mit wenig Werkzeugen von Konsument*innen aufgebaut und abgebaut werden können. 

Das übergeordnete Ziel ist ein Produkt zu schaffen was durch hochwertige Materialien und stabile Konstruktionselemente ein physiognomisch langes Dasein fristen kann, bevor es Idealerweise vor der biologischen und technischen Verwertung einem Second Hand Markt zugeführt wird. 

Durch Veränderbarkeit der Form und Bezugsfarben, sowie durch die Reparierbarkeit und Austauschbarkeit der einzelnen Elemente kann die modische Obsoleszenz und Verlust der Funktionalität durch Verschleiß verzögert werden. 

ENTWURF

OTHEA ist ein sortenrein trennbares Modulsofa, was nur mechanisch verbundene Monomaterialien nutzt. Seine Elemente lassen sich einzeln reparieren, austauschen oder schlußendlich einem Rezyklierungskreislauf zuführen. 

Durch die verschiedenen Modulgrößen und umschraubbaren Rücken lassen sich individuelle Set Ups kreieren und schnell umbauen. Durch ein Abnehmen der Rückenlehne und Entfernen der Kissen kann auf dem Sofas geschlafen werden. Bei Bedarf können die Module umgestellt und wieder neu arretiert werden. Die Bezüge sind waschbar und lassen sich leicht abnehmen. 

CONTEMPLATION

The majority of sofa models on the market are made of inexpensive wood materials, which are glued together with foam and covered with fabric. The result is objects that are difficult to separate from one another, and their toxin-laden materials make recycling even more difficult. Often there is no efficient constructive use of space. 

Flat sheet material is used instead of slimmer and more resource-saving elements such as metal struts or wooden strips. Firmly connected foams cannot be replaced separately after sitting through, fabric covers cannot be removed and washed, backrests are fixed and cannot be repaired if broken. 

The low purchase price and low-quality materials such as chipboard and plastic elements usually make repairs economically unviable, so sofas with partial damage are often disposed of whole. 

In addition, many of the materials used cannot be returned to biological or technical cycles. The desire to downsize and change prevails as housing costs rise due to people moving into large urban centers. Modular and system furniture can respond to this by purchasing or selling off elements. A sofa can be enlarged by adding a new module, its appearance can be changed by replacing the covers. Most sofas in the lower price segment do not allow this cost- and resource-efficient exchange. 

FOCUS

I wanted to create a sofa that allows for change. In order to guarantee a sortable construction, the individual elements must be able to be assembled and disassembled by consumers with few tools. 

The overriding goal is to create a product that, thanks to high-quality materials and stable construction elements, can enjoy a physiognomically long existence, before it is ideally sent to a second-hand market before biological and technical recycling. 

By changeability of the form and cover colors, as well as by the reparability and exchangeability of the individual elements the fashionable obsolescence and loss of the functionality by wear can be delayed. 

DESIGN

OTHEA is a modular sofa that can be separated by type, using only mechanically connected monomaterials. Its elements can be individually repaired, exchanged or finally recycled. 

Due to the different module sizes and screwable backs, individual set ups can be created and quickly converted. By taking off the backrest and removing the cushions, it is possible to sleep on the sofa. If necessary, the modules can be rearranged and locked again. The covers are washable and easy to remove. 

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, KM Annika Unger, Prof. Jozef Legrand

OPTIMISING ORTHOTICS I LINDA ELSNER I MA 2023

OPTIMISING ORTHOTICS | Masterarbeit 2023

In dieser Masterarbeit werden Orthesen durch hochgradig anpassbare, aus einem einzigen Material bestehende und recycelbare Designs optimiert. Mithilfe von 3D-Druck, selbst generierten Druckpfaden und thermoplastischem PLA-Filament wurden personalisierte, parametrische Orthesen-Designs erstellt. Durch skalierte Perforationen und unterschiedliche Perforationsmuster für gezielte Bewegungen im Material wird eine präzise Anpassung für mehr Komfort durch parametrisches Design erzielt. Der Fokus auf Nachhaltigkeit wird durch das Monomaterialdesign und die Recyclingstrategie umgesetzt. Die Auswahl des Materials erfolgte aufgrund seines Recyclingpotenzials und seiner thermoplastischen Verformungsfähigkeit. Es wurden umfangreiche Forschungen, Prototyping und Auswertungen durchgeführt, die Fortschritte in der Orthetik für eine verbesserte Patientenversorgung und Lebensqualität versprechen.

This master project optimises orthotics through highly customisable, mono-material, and recyclable designs. Using 3D printing, self-generated printing paths and thermoplastic PLA filament, customised parametric orthosis designs were created. Using scaled perforations and differing perforation patterns for directed movements in the material, precise customisation for comfort through parametric design is achieved. The focus on sustainability is realised through the mono-material design and recycling strategy. The material selection was based on its recyclability potential and thermoplastic deformation abilities. Extensive research, prototyping, and evaluation were conducted, promising advancements in orthotics for improved patient care and quality of life.

Prozess

Betreut durch: Prof. Burkhard Schmitz, Prof. Kora Kimpel, Prof. Dr. Gesche Joost

THE GRASS IS GREENER ON BOTH SIDES I KATHARINA SAUTER I BA 2023

THE GRASS IS GREENER ON BOTH SIDES | Bachelorarbeit 2023

Heckenflechten ist ein Kulturgut, das entweder zu einem Hobby für Gartenbesitzer*innen werden kann oder in einer Gruppe praktiziert wird. Ein mögliches Einsatzgebiet wäre der eigene Garten oder ein halböffentlicher Ort in einer Gemeinde oder Schule. Das Anlegen einer Flechthecke kann ein gemeinsames Projekt sein, das Zusammenhalt schafft und Generationen überdauert. 

Das System „The Grass is greener on both sides“ besteht aus verschiedenen Tools, die beim Anlegen einer Flechthecke helfen.

Der Zaun hat den Zweck, von Beginn an eine klare Grenze anzuzeigen, auch wenn die Pflanzen der Hecke noch klein sind. Gleichzeitig dient er der Hecke als Gerüst. Sowohl beim Einpflanzen in die Erde als auch beim Verflechten ist eine horizontale Latte hilfreich, da die Triebe an dem Balken befestigt werden können und so in die richtige Richtung gelenkt werden. Der Zaun ist einfach aufzubauen und kommt wegen der Holzverbindung (Gerades Hakenblatt) ohne weitere Verbindungsmittel wie Nägel oder Schrauben aus. Das Holz ist unbehandelt. Die Pfosten sind aus natürlich gewachsener Kastanie, die Latte aus Nadelholz. Beide Bestandteile sollen mit der Zeit verfallen und durch die Hecke als lebender Zaun ersetzt werden. 

Die Picknickdecke dient einerseits als Guideline für das Nachflechten der Muster, andererseits kann sie für eine Pause auf dem Boden ausgebreitet werden. Mit Hilfe des Musters können drei verschiedene Heckenstile geflochten werden. Die Biege-, Kreuz- oder Stufenhecke. Zum Flechten wird die Decke an zwei Pfosten hinter die Pflanzen gehängt, sodass die Pflanzen, den jeweiligen Linien folgend an die richtige Stelle bewegt und verflochten werden müssen. Das „Drüber“ und 

„Drunter“ beim Flechten sollte für mehr Stabilität eingehalten werden und wird ebenfalls durch eine durchgehende oder geteilte Linie im Muster dargestellt.

Die Schürze hat einen Aufdruck, der die Vorgehensweise des Flechtens für die drei Heckenstile zeigt. Sie ist außerdem mit zwei Taschen für die Herz-Gummis ausgestattet.

Die Decke und die Schürze sind die Bestandteile des Produktkatalogs, die nicht biologisch abbaubar sind und über längere Zeit im Besitz der Nutzer*innen bleiben. Sie können auch unabhängig von der Hecke benutzt werden, erinnern jedoch durch ihre Prints an die Verwendung als tool zum Flechten der Hecke 

Die Herz-Gummis bestehen aus Naturkautschuk und sind in drei verschiedenen Größen für unterschiedliche Anwendungen konzipiert. Der kleinste eignet sich als Pflanzenverbinder für dünnere Triebe, der größere für dickere Triebe und zum Verbinden der Pflanzen mit der Latte. Mit dem großen und stärkeren Gummi kann die Decke an den Pfosten aufgehängt werden. Die helle, rosane Farbe soll die Gummis im Garten leicht erkennbar machen. Die Herzen dienen als „Knopf“ oder Befestigungsmöglichkeit für das andere Ende des Gummis und sind gleichzeitig ein wiederkehrendes Symbol im System. Die Verbinder sind mit einem Handgriff befestigt und gelöst.

The grass in greener on both sides versucht die durch Menschen verursachte Umweltbelastung zu vermindern und soll ein Bewusstsein für die Umwelt schaffen.

Hedge-weaving is a cultural asset that can either become a hobby for garden owners or can be practiced in a group. A possible application would be in one’s own garden or in a semi-public place in a community or school. Creating a woven hedge can be a collaborative project that creates a sense of community and lasts for generations. 

The system consists of several tools that help create a woven hedge.

The purpose of the fence is to indicate a clear boundary from the beginning, even when the plants of the hedge are still small. At the same time, it serves as a structure for the hedge. Both when planting the plants in the soil and when weaving, a horizontal bar is helpful because the shoots can be attached to the bar and thus be directed in the right direction. The fence is easy to assemble and because of the wooden joint does not need any other fasteners such as nails or screws. The wood is untreated. The posts are made of naturally grown chestnut, and the picket is made of softwood. Both components are intended to decay over time and be replaced by the hedge as a living fence.

The picnic blanket on the one hand, serves as a guideline for weaving the pattern, on the other hand, it can be spread out on the ground during a break. The pattern can be used to weave three different hedge styles. While weaving, the blanket is hung on two posts behind the plants, so that the plants, following the respective lines have to be moved to the right place and become intertwined. The „over“ and „under“ when weaving should be followed for more stability and is also represented by a continuous or split line in the pattern.

The apron has a print showing the procedure of braiding for the three hedge styles. It is also equipped with two pockets for the heart-connectors.

The blanket and the apron are the components of the product catalog that are not biodegradable and remain in the possession of the users* for a long time. They can also be used independently of the hedge, but their prints remind of their use as a tool for weaving the hedge.

The heart rubbers are made of natural rubber and are designed for different applications in three different sizes. The smallest is suitable as a plant connector for thinner shoots, the larger for thicker shoots and to connect the plants to the rail. The larger and stronger rubber can be used to hang the blanket from the posts. The bright pink color should make the rubbers easily recognizable in the garden. The hearts serve as a „button“ or attachment point for the other end of the rubber, as well as being a recurring symbol in the system. The connectors are attached and detached with a flick of the wrist.

The grass in greener on both sides seeks to reduce the environmental impact caused by humans and is intended to create awareness of the environment.

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Berit Greinke, Prof. Jozef Legrand

TO PLEASE A MACHINE I JIN JING I MA 2023

 

TO PLEASE A MACHINE | Masterarbeit 2023

In “To Please A Machine“, bezieht sich die „Machine“ auf die Telekommunikationsmaschine, die mit Optik, Visionen und Phantasien arbeitet. Diese interaktive Installation ist eine Metapher für die bedrückende Intimität zwischen Mensch und dem Symbolic Other – der Maschine der Technologie und des Kapitals, einer allgegenwärtigen und überanimierten anorganischen Entität – im Kontext technologisch vermittelter Kommunikation. Dieses Werk versucht zu vermitteln, wie die “Machine”einen in eine unbemannte Dimension verführt, unter Verwendung einer Konstellation von Zeichen, mit der Schnittstelle als Portal und dem Medium als Botschaft. Die Interaktion ist eine Aufführung von Baudrillards „microscopic Zoom“.

Das Bild auf der Vorderseite war ursprünglich ein Meme im Internet. “drag me, drop me, treat me like an object” war zuerst ein Begriff für das Design von Benutzeroberflächen in den 90er Jahren und beschrieb die Handlung, beispielsweise das Ziehen einer PDF-Datei in einen Ordner auf dem Desktop. Diese Worte haben eine zweideutige Bedeutung mit leicht erotischer Konnotation und spielen gleichzeitig auf eine komplexe und ständig wechselnde, rotierende Subjekt-Objekt-Beziehung an. Es könnte als Einladung und Anleitung dafür betrachtet werden, wie man diese Installation angeht. Gleichzeitig deutet es von Natur aus auf die Selbstobjektivierung hin, die durch text- und bildbasierte Medien verstärkt wird.

Dieses Projekt wurde geschaffen, um Introspektionen über die Beziehung zwischen Mensch/Mensch und Mensch/Maschine in der kapitaltechnokratischen Welt von heute auszulösen, in der unsere gelebte körperliche Erfahrung zunehmend von Digitalität durchdrungen und dominiert wird. Die abschließende interaktive Klanginstallation verzichtet bewusst auf die Verwendung von Körpersymbolen, da sie ein obskures Gefühl erotischer Freude hervorruft. Gleichzeitig verwendet sie Unbehagen und Unheimlichkeit als ästhetische Strategie, um die Handlungsfähigkeit der Maschine zu zeigen, in dem Bemühen zu erfassen, wie es sich anfühlt, wenn die Maschine zum „Objekt“ der Begierde wird.

In “To Please a Machine” , the “Machine” is referring to the machine of telecommunication, operating with optics, visions and phantasms. This interactive installation is a metaphor for the haunting intimacy between man and the Symbolic Other—the Machine of technology and capital, an omnipresent and hyper-animated inorganic entity—in the context of technologically mediated communication. This piece tries to convey how the Machine seduces one into an unmanned dimension, using a constellation of signs, with interface as portal, with medium as message. The interaction is a performance of Baudrillard’s “microscopic zoom”.

The image on the front plate was originally a meme on the internet. “Drag me drop me treat me like an object” was firstly a term for interface design in the 90s, describing the action of—for instance—dragging a pdf file into a folder on the desktop. These words are of ambiguous meaning, with slight erotic connotation, meanwhile alluding to a complex and ever exchanging, rotating subject-object relationship. It could be regarded as an invitation and instruction on how to approach this installation. Yet it is inherently hinting at the self-objectification amplified by text and image based media.

This project is created to trigger introspections on human/human and human/machine relationship in the capital-technocracy of today where our lived corporal experience is increasingly convoluted and dominated by digtality. The final interactive sound installation deliberately avoids the usage of bodily symbols as it evokes an obscure sense of erotic pleasure. Meanwhile it uses discomfort and uncanniness as aesthetic strategy to show the agency of the machine, in an effort to capture how it feels like when the machine becomes a “subject” of desire.

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Pro. Berit Greinke, Prof. Lukas Feireiss

BESTECK UND STIGMA I HENDRIK LUCKA I BA 2023

BESTECK UND STIGMA | Bachelorarbeit 2023

Für das Projekt „Besteck & Stigma“ wollte ich mich mit Alltagsgegenständen auseinandersetzen, die alle Menschen benutzen. Da Essen ein grundlegender Bestandteil unseres Lebens ist und so viele verschiedene Sinne miteinander verbindet, aber auch sozial und kulturell einen hohen Stellenwert für Menschen hat, fiel meine Wahl schnell auf dieses Themenfeld.

Die Benutzung von Besteck gestaltet sich aber nicht für alle Menschen gleich. Menschen mit motorischen Einschränkungen haben oft Probleme, herkömmliches Besteck richtig zu greifen und benutzen zu können. Um ihnen die Benutzung von Besteck zu erleichtern, gibt es sogenannte Hilfsmittel, meistens Besteck mit großen Griffen aus Gummi, die das Greifen erleichtern sollen. Diese Hilfsmittel können allerdings meistens nicht in herkömmlichen Geschäften erworben werden, sondern finden sich nur in den Regalen von Sanitätshäusern und deren Online-Shops. 

Während auf der einen Seite zig Entwürfe von Bestecken für jeden Geschmack und Anlass zur Verfügung stehen, ist die Auswahl bei den Hilfsmitteln erschöpfend klein. Auch gestalterisch unterscheiden sich diese Hilfsmittel von herkömmlichen Bestecken. Mittelmäßige Besteckentwürfe werden mit medizinisch anmutenden Griffen kombiniert, womit sie zwar funktionale Kriterien erfüllen mögen, gestalterisch jedoch bei weitem nicht ihr Potenzial ausreizen. Damit wird ein Bild konstruiert, das zwischen Menschen, die herkömmliches Besteck nutzen können, die also der vermeintlichen Norm entsprechen, und solchen, die eben dies nicht können und auf besagte Hilfsmittel angewiesen sind, unterscheidet. Es scheint als hätten nicht alle Menschen das Recht auf bspw. Designer-Besteck – einfach nur weil sie es nicht benutzen können.

In meiner Arbeit versuche ich, diese Grenze aufzulösen. Warum nicht einfach ein Besteck, das beide Gruppen verbindet?

Dafür hab ich mit vielen unterschiedlichen Personen geredet und versucht ihre Bedürfnisse zu erfassen, sowohl Menschen mit, als auch Menschen ohne Behinderung. In meiner Thesis schreibe ich viel darüber, wie wichtig es ist, mit den Menschen zusammenzuarbeiten, für die ein Entwurf entsteht, dem habe ich versucht, so gut es geht zu entsprechen.

Das Ergebnis ist ein Besteck-Set bestehend aus Messer, Gabel und Löffel, dass durch ein Set aus drei verschiedenen Griffen – zwei aus Silikon, einer aus Bronze – ergänzt wird. Die Griffe lassen sich auf die Stiele mit Sechskant-Querschnitt in jeweils 12 Positionen aufstecken und miteinander kombinieren. So soll erreicht werden, das jede*r sich den Griff nach den eigenen Bedürfnissen Konfigurieren kann. Die Silikongriffe, deren Funktionen vor allem eine Griffvergrößerung und verbesserte Rutschhaftung sind, werden durch einen schweren Bronzegriff ergänzt, der neben der Griffvergrößerung vor allem Menschen mit Tremor helfen soll, durch das zusätzliche Gewicht mehr Stabilität in ihre Bewegungen zu bringen. Die Laffe des Löffels ist nahezu rund und kann somit von jeder Position gleich gut benutzt werden, die Kelle der Gabel ist etwas breiter um mehr Fläche zum aufheben von Essen zu bieten.

Mir ist bewusst, dass ein Besteck-Entwurf nicht ausreicht, um die Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit Behinderung zu beseitigen. Mir ist auch bewusst, dass es immer noch Menschen geben wird, die das von mir gestaltete Produkt weiterhin nicht benutzen werden können. Es geht in dieser Arbeit auch darum, Diskurse anzustoßen und bestehende Systeme und Verfahrensweisen infrage zu stellen. 

For the project „Besteck & Stigma“ I wanted to deal with everyday objects that all people use. Since food is a fundamental part of our lives and connects so many different senses, but also has a high social and cultural value for people, my choice quickly fell on this topic area.

However, the use of cutlery is not the same for all people. People with motor impairments often have problems grasping and using conventional cutlery. To make it easier for them to use cutlery, there are so-called aids, usually cutlery with large rubber handles, which are intended to make gripping easier. However, these aids can usually not be purchased in conventional stores, but can only be found on the shelves of medical supply stores and their online stores.

While on the one hand there are umpteen designs of cutlery available for every taste and occasion, the choice of utensils is exhaustingly small. Design-wise, these utilities also differ from conventional cutlery. Mediocre cutlery designs are combined with medical-looking handles, which means they may meet functional criteria, but design-wise they fall far short of their potential. This constructs an image that differentiates between people who can use conventional cutlery, who thus conform to the supposed norm, and those who cannot and are dependent on said aids. It seems that not all people have the right to, for example, designer cutlery – simply because they cannot use it.

In my work I try to dissolve this boundary. Why not just make cutlery that connects both groups?

For this I talked to many different people and tried to capture their needs, both people with and without disabilities. In my thesis I write a lot about how important it is to work together with the people for whom a design is being created, which I have tried to do as much as possible.

The result is a cutlery set consisting of knife, fork and spoon that is complemented by a set of three different handles – two silicone, one bronze. The handles can be attached to the handles with hexagonal cross-section in 12 positions and combined with each other. This is to achieve that each one can configure the handle according to their own needs. The silicone handles, whose main functions are grip enlargement and improved slip adhesion, are supplemented by a heavy bronze handle, which, in addition to grip enlargement, is intended above all to help people with tremor to bring more stability to their movements through the additional weight. The spoon’s bowl is nearly round so it can be used equally well from any position, and the fork’s trowel is slightly wider to provide more surface area for picking up food.

I am aware that a cutlery design is not enough to eliminate discrimination and stigmatization of people with disabilities. I am also aware that there will still be people who will not be able to use the product I have designed. This work is also about initiating discourse and questioning existing systems and practices.Medium cutlery designs are combined with
medical-looking handles, which may fulfill functional criteria but fall far short of their design potential. 

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Gesche Joost, KM Anja Lapatsch

PERSONALIZED MOUSE I HAO XU I MA 2023

DAATFM | Masterarbeit 2023

Eine einzigartige Maus, die automatisch auf der Grundlage von menschlichen Handdaten und Computerberechnungen generiert wird.

Welche Maus ist die bequemste? Natürlich ist es eine Maus, die sich zu 100% an die Form Ihrer Hand anpasst! Standardisierte Designs können nicht die Handdaten von jedem sammeln, aber dies ist in unserem Anpassungssystem möglich. Indem Sie das Play-Doh greifen, erhalten Sie die Handform, die am besten zu Ihnen passt. Die Handdaten werden dann in ein 3D-Modell gescannt, und ein Computeralgorithmus generiert automatisch eine personalisierte Maus nur für Sie. Mit Hilfe der fortschrittlichen 3D-Druckproduktion können Sie weiterhin Ihre Lieblingsfarbe, Härte, Skelett oder Vollmaterial usw. anpassen. Um Elektroschrott zu vermeiden, ist sie auch modular gestaltet, sodass Sie nicht das gesamte Gerät entsorgen müssen, wenn die Gehäuseteile oder elektronischen Teile beschädigt sind. Ersetzen Sie einfach die glatten Teile und Sie können sie wieder verwenden.

A unique mouse that is automatically generated based on human hand data and computer computation.

What is the most comfortable mouse? Of course it’s a mouse that conforms 100% to the shape of your hand! Standardized designs can’t collect hand data from everyone, but it is possible within our customization system. By grasping the Play-Doh, you get the shape of the hand that best suits you. The hand data is then scanned into a 3d model and a computer algorithm program automatically generates a personalized mouse just for you. With the aid of advanced 3d printing production, you can continue to choose to customize your favorite color, hard or soft, skeleton or solid, and so on. In order to avoid a lot of e-waste, it is also designed to be modular, so that there is no need to discard the whole thing when the shell parts or electronic parts are damaged. Just replace the smooth broken parts and you can use it again. 

Prozess

Betreut durch: Prof. Ian Ferguson, Prof. Ineke Hans, Prof. Lukas Feireiss

DAATFMM I EMMA TIETZE I MA 2023

DAATFM | Masterarbeit 2023

Fernab von medikamentösen Therapiemaßnahmen wurden im Rahmen der Masterarbeit Ansatzpunkte für Design in der Migränebehandlung erforscht. Basierend auf wissenschaftlichen Studien sowie durchgeführten Interviews und Experimenten wurden Schnittstellen zwischen der Kopfschmerz-Erkrankung und der Gestaltung definiert. Die Integration visueller, akustischer oder haptischer Stimuli in Designobjekte kann Symptome der Migräne-spezifischen Hypersensibilität lindern und das Migräne-Management verbessern. Drei Alltagsobjekte wurden durch einen Migräne-Modus erweitert: Die Arbeitsplatzleuchte 01 fördert den produktiven Workflow und verwandelt die direkte Umgebung durch zusätzliches, sanftes blaues Licht in einen Ort der Entspannung. Der Bluetooth-Lautsprecher 02 spielt im Migräne-Modus voreingestellte rhythmische Melodien und klassische Musikkompositionen ab, welche das Stress-System positiv beeinflussen. Das Objekt 03 ermöglicht haptische Stimulation und Schmerzlinderung mittels einer klein skalierten TENS-Therapie. Einfach am Smartphone angebracht ist es flexibel einsetzbar. Die Alltagshelfer dienen als Grundlage für ein virtuelles Netzwerk, in dem Nutzer*innen sowie Expert*innen in Austausch treten. Transparente Interaktion leistet so einen Beitrag zur Entstigmatisierung von Migräne.

This thesis explores non medical approaches for design in the migraine treatment. Based on scientific studies as well as interviews and experiments, design parameters were defined. The integration of visual, acoustic or haptic stimuli in design objects can alleviate symptoms of migraine-specific hypersensitivity and improve migraine management. Three everyday objects were enhanced by a migraine mode: workplace lamp 01 improves the productive workflow and transforms the immediate environment into a place of relaxation by adding soft blue light. Bluetooth speaker 02 plays pre-set rhythmic melodies and classical music compositions in migraine mode, which positively influence the stress system. The object 03 provides haptic stimulation and pain relief by using a small-scale TENS therapy. Simply attached to the smartphone, it can be used flexible. The everyday tools act as the basis for a virtual network in which users and experts can exchange information. Transparent interaction contributes to the de-stigmatisation of migraine.

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Lukas Feireiss, KM Maciej Chmara

ODAMN & OYA I ANNA WINDRICH I BA 2023

ODAMN & OYA | Bachelorarbeit 2023

Make things queer. Sextoys für die alternative Reproduktion

Die Sextoys Oya und Odamn wurden für Paare mit Kinderwunsch entwickelt. Als Alternative zur sterilen Form der Heiminsemination bieten sie die Möglichkeit, die Befruchtung in gewohnte Sexpraktiken zu integrieren. So werden Intimität und Lust ins Zentrum gestellt und die Insemination wird zu einem schönen und verbindenden Erlebnis für das Paar.
Durch ihre Form unterstützen beide Toys die Stimulation der G-Fläche und intensivieren auf natürliche Weise die Berührung. Hierbei orientiert sich Oya an der Stimulation durch die Finger und Odamn an der Intimität des Oralsex. Das körperfreundliche Silikon sorgt für eine sichere und angenehme Anwendung.
Neben einer Schritt-für-Schritt Anleitung enthält das Set auch einen luftdichten Becher und eine Pipette. Mit deren Hilfe wird das Sperma ohne weiteren Sauerstoffkontakt in das Toy umgefüllt, um die Qualität der Spermien nicht zu beeinträchtigen. Nach dem Einführen des Toys in die Vagina, wird durch Pusten oder Drücken die im Toy enthaltene Blase zu einem freigewählten Zeitpunkt ausgestülpt, damit die Spermien freigesetzt werden. Die Methode ermöglicht dem oder der Partner*in eine direkte Beteiligung beim Zeugungsmoment. Und eine lustvolle Insemination schafft nicht nur einen schöneren Moment – ein Orgasmus erhöht auch die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung. Make it sexy. Make it queer! Make it sexy. Make it queer!

Make things queer. Sex toys for alternative reproduction

The sex toys Oya and Odamn are designed for couples as an alternative to sterile home insemination kits. The toys offer the possibility to integrate fertilization into common sex practices. Thus, intimacy and pleasure take center stage and insemination becomes a beautiful and bonding experience for the couple. Due to their shape, both toys support the stimulation of the G area and intensify the touch in a natural way. Oya’s design is modeled after finger stimulation, while Odamn is inspired by the intimacy of oral sex. The body-friendly silicone ensures safe and comfortable use. In addition to step-by-step instructions, the set also includes an airtight cup and a pipette. With their help, the sperm is transferred into the toy without further contact with oxygen, to avoid impairing the quality of the sperm. After inserting the toy into the vagina, the bubble inside the toy can be ejected by blowing or squeezing to release the sperm. The method allows the partner to participate directly in the moment of fertilization. And a sensual act of insemination not only makes for a more beautiful moment – an orgasm also increases the chance of fertilization. Make it sexy. Make it queer!

Prozess

Betreut durch: MA Anja Lapatsch, Prof. Axel Kufus, Prof. Dr. Kathrin Busch

BUDDY I ALINA SEEGERT I BA 2023

BUDDY – das Licht, das mit deinem Atem leuchtet | Bachelorarbeit 2023

Meine Arbeit beschäftigt sich mit dem Umgang von Stress. Nie zuvor waren wir durch technischen Fortschritt der digitalen Vernetzung, so vielen globalen Krisen und sozialem Druck gleichzeitig ausgesetzt. In einer Leistungsgesellschaft wie der westlich orientierten Welt kann es schwer sein, Gedankenpausen einzubauen, um mit frischen Ansätzen an bestimmten Zielen zu arbeiten.

Mein Konzept war es, eine Auszeit zu gestalten, die uns stärkt und mit mehr Klarheit in unseren Alltag zurückkehren lässt, um jegliche Aufgaben erfolgreicher anzugehen. Jahrhunderte alte Weisheiten lehren uns, mehr auf unsere Atmung zu achten, um unser Potential auszuschöpfen. Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus, Teil des vegetativen Nervensystems und für die Entspannung zuständig. Ein gesunder Erwachsener tätigt 12 bis 16 Atemzüge pro Minute. Durch eine verlängerte Ausatmung wird der Parasympathikus aktiviert und verhilft uns, das Gesamtbild zu erkennen, bedacht zu handeln und  zielgerichtete Entscheidungen zu treffen. Eine Fähigkeit, die wir alle brauchen, um mit den Herausforderungen der Welt und den eigenen umzugehen. 

Buddy ist eine Leuchte, welche mit einem piezo-Vibrationssensor ausgestattet ist. Nimmt man die Leuchte in beide Hände und atmet durch halbgeschlossene Lippen vier Sekunden auf die Folie, leuchtet sie hell auf. Sie wird für vier Sekunden leuchten und dann vier Sekunden ausblenden. Mit ihr gemeinsam kann man Atemtechniken durchführen, die uns helfen Kontrolle wiederzuerlangen und den Fokus nach innen zu richten, sich zu sortieren und wieder gestärkt nach außen zu treten. Ist die  ruhige Art der Atmung verinnerlicht, kann sie auch im Alltag unauffällig durchgeführt werden, um Herausforderungen gelassener zu bestehen. Mir war es wichtig, eine Auszeit zu gestalten, die nichts mit dem Eintauchen in eine Parallelwelt zu tun hat, wie es oft der Fall bei Realitätsflucht, dem sogenannten Eskapismus ist, in dem digitale Welten Zuflucht bieten.  Stattdessen habe ich mich von Naturereignissen inspirieren lassen, die unseren Fokus fesseln und dennoch Platz für Gedanken machen. Wie zum Beispiel das Schauen in ein Lagerfeuer oder das Beobachten von Kaustik im Wasser.

Die Leuchte Buddy bietet uns die Chance, innerhalb kürzester Zeit unseren Körper physisch und psychisch zu beruhigen. Durch das visuelle Feedback des pinkfarbenen Lichts, welches wir in beiden Händen halten, sind zum einen nervöse Überschusshandlungen verbannt, da die Hände eine Aufgabe haben und ruhig bleiben müssen. Und zum anderen können wir uns leichter auf den Rhythmus der Atmung konzentrieren. Ein Wechselspiel von Kontrolle übernehmen und abgeben, was das Objekt zu einem Mitspieler, einen Buddy macht. Die Farbe Pink symbolisiert unteranderem Verspieltheit, Sicherheit und Mitgefühl. Auch in Therapien mit Erwachsenen und Kindern, in den unterschiedlichsten Bereichen, könnte die Leuchte ein spannendes Hilfsobjekt sein.

My work is about coping with stress. Never before have we been exposed to so many global crises and social pressures at the same time due to technical advances in digital networking. In a meritocracy like the westernized world, it can be hard to incorporate thought breaks to work on specific goals with fresh approaches. 

My concept was to create a time-out that would strengthen us and allow us to return to our daily lives with more clarity to tackle any tasks more successfully. Centuries of wisdom have taught us to pay more attention to our breathing in order to fulfill our potential. The parasympathetic nervous system is the antagonist of the sympathetic nervous system, part of the autonomic nervous system and responsible for relaxation. A healthy adult takes 12 to 16 breaths per minute. Prolonged exhalation activates the parasympathetic nervous system and helps us see the big picture, act thoughtfully and make purposeful decisions. A skill we all need to deal with the challenges of the world and our own. 

Buddy is a light which is equipped with a piezo vibration sensor. If you take the light in both hands and breathe on the foil through half-closed lips for four seconds, it will light up brightly. It will glow for four seconds and then fade out for four seconds. Together with it, one can perform breathing techniques that help us regain control and focus inward, sorting ourselves out and stepping outward with renewed strength. Once the calm way of breathing is internalized, it can also be done unobtrusively in everyday life to help us face challenges more calmly. It was important to me to create a time-out that had nothing to do with immersion in a parallel world, as is often the case with escapes from reality, so-called escapism, in which digital worlds offer refuge. Instead, I’ve been inspired by natural events that capture our focus while still making room for thought. Like looking into a campfire or watching caustics in the water.

The light Buddy offers us the chance to calm our body physically and psychologically within a very short time. Through the visual feedback of the pink light, which we hold in both hands, on the one hand, nervous excess actions are banished, because the hands have a task and must remain calm. And for another, we can focus more easily on the rhythm of breathing. An interplay of taking control and giving it up, which makes the object a teammate, a buddy. The color pink symbolizes, among other things, playfulness, security and compassion. Also in therapies with adults and children, in the most diverse areas, the lamp could be an exciting auxiliary object.

Prozess

Betreut durch: Prof. Robert Scheipner, Prof. Jozef Legrand

PLAY RUG I ANDRES MATTHIESS I MA 2023

PLAY RUG | Masterarbeit 2023

In der kommenden Arbeitslandschaft erwarten wir einen tief greifenden Wandel, bei dem Routine und intellektuelle Aufgaben Platz machen für Innovation und Kreativität. In dem Maße, in dem sich die Rolle des Menschen in die eines Innovators und Förderers verwandelt, wird die Schaffung von Rahmenbedingungen und Ausgangspunkten von größter Bedeutung sein. Infolgedessen wird sich das Wesen der Arbeit, wie wir sie kennen, erheblich verändern, so dass die Aufgaben von Natur aus kreativer werden.

In diesem Zusammenhang erweist sich das Konzept des „Spiels“ als starker Katalysator für Innovation. Das Spiel besitzt die außergewöhnliche Fähigkeit, uns in fesselnde Erfahrungen einzutauchen, die Dynamik neu zu gestalten und unsere kognitiven Fähigkeiten zu stimulieren. Die Arbeitsdynamik muss zu einem anregenderen Paradigma übergehen, und zwar nicht nur als Nachahmung zur Steigerung der Produktivität, sondern als idealer Wandel, bei dem Arbeit gleichbedeutend mit Spiel wird – eine immerwährende, einnehmende, vergnügliche Erfahrung.

Auch wenn diese Möglichkeiten noch in weiter Ferne liegen, können wir schon heute die Kraft des Spiels in unseren Arbeitsumgebungen nutzbar machen. Dabei geht es nicht nur um die Steigerung der Produktivität, sondern auch um die Schaffung reichhaltiger, kreativer und anregender Erfahrungen. Mein Projekt zielt darauf ab, dieses Potenzial durch die Gestaltung eines Raums zu erschließen, der das Spielen fördert. Durch die Verwendung von Formen und Farben führt der „Spielteppich“ zwei primäre Spiele ein und bleibt gleichzeitig offen für verschiedene Transformationen und Einladungen zu spielerischen Umgebungen.

Einerseits bietet der Teppich, inspiriert von der „commedia del arte“, ein Rollenspiel, das die Teilnehmer dazu anregt, bestimmte Charaktere in Bezug auf bestimmte Probleme zu verkörpern und so neue Perspektiven auf seit langem bestehende Fragen zu gewinnen. Darüber hinaus zielt ein performatives Brainstorming-Spiel darauf ab, verschiedene Körperpositionen zu erzeugen, die ein freieres und unbeschwerteres Denken ermöglichen, was letztendlich zu neuen Ergebnissen und Ideen führt. Das Projekt zielt darauf ab, Arbeitsräume zu schaffen, die nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch Kreativität und Spaß in den Berufsalltag einfließen lassen.

In the forthcoming work landscape, we anticipate a profound transformation, one where routine and intellectual tasks give way to innovation and creativity. As human roles evolve into those of innovators and nurturers, constructing frameworks and starting points becomes paramount. Consequently, the very essence of work as we know it is poised to undergo significant modification, rendering tasks inherently more creative.

In this context, the concept of „Play“ emerges as a potent catalyst for innovation. Play possesses the extraordinary ability to immerse us in captivating experiences, re-envision dynamics, and stimulate our cognitive capacities. Work dynamics must transition towards a more stimulating paradigm, not merely as a mimicry to enhance productivity, but as an ideal transformation where work becomes synonymous with play—a perpetually engaging, pleasurable experience.

While these possibilities may be on the horizon, today, we can already harness the power of play within our work environments. This goes beyond productivity enhancement; it’s about creating richer, more creative, and stimulating experiences. My project endeavors to unlock this potential by designing a space that fosters play. Through the use of shapes and colors, the „play rug“ introduces two primary games while remaining open to various transformations and invitations for playful environments.

On one front, drawing inspiration from the „commedia del arte,“ the rug offers a role-playing game that encourages participants to embody certain characters related to specific problems, thereby gaining fresh perspectives on longstanding questions. Additionally, a performative brainstorming game aims to generate diverse body positions, enabling freer and more light-hearted thinking, ultimately leading to novel outcomes and ideas. In doing so, the project strives to cultivate workspaces that not only boost productivity but also infuse creativity and enjoyment into the fabric of our daily professional lives.

Prozess 

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Lukas Feireis, KM Maciej Chmara

WATERPOUCH | LILLY KRÄMER | DIE KURVE KRIEGEN

WATERPOUCH

Wir scheinen so sozialisiert zu sein, dass wir Wasser für eine ewige Quelle halten. Da Frischwasser keine unendliche Ressource ist, fällt es schwer, sich die Auswirkungen einer solchen Knappheit oder gar einem Notstand und die damit verbundenen Konsequenzen vorzustellen.
Deswegen müssen wir jetzt unsere Verhaltensweisen überdenken und anfangen die neu gewonnen Erkenntnisse auf unseren Alltag zu übertragen.
Für dieses Verhalten scheint unser Wasserhahn ganz sinnbildlich zu fungieren.
Dieser befindet sich oft direkt über dem Waschbeckenabfluss. Mit nur einem Handgriff hat man trinkbares Frischwasser. Dieses läuft nun in ein Becken. Doch anstatt dieses sich füllt, so dass das Wasser auch noch für spätere Bedürfnisse verwendet werden könnte, läuft es oft ohne Umwege in den Abfluss.
In unserer Gesellschaft folgt auf dieses Gefühl der Selbstverständlichkeit ein verschwenderisches Verhalten. In einem Selbstversuch testete ich wie viel Wasser ich eigentlich an einem tag verbrauchte und wie ich dieses reduzieren konnte. Hierbei viel mir auf, wie viel kaum verschmutztes Wasser, das sogenannte Grauwasser in unsere Küchenspüle und dann ohne Umwege in unseren Abfluss läuft, welches ohne Umstände aufgefangen und wiederverwertet werden kann.
Wir müssen uns vielleicht noch nicht einmal einschränken, sondern unsere Verhaltensweisen hinterfragen. Uns damit konfrontieren, was wir nun mit dem Wasser, mit dem wir gerade unsere Erdbeeren gewaschen haben und jetzt in unserem Waschbecken rumschwimmt tun. Es zu einer Routine machen, Wasser erstmal aufzufangen bevor es abläuft. Denn auch zu Hause gibt es Möglichkeiten Wasser einzusparen und einen bewussteren Umgang mit (Ab)Wasser in den Alltag zu intergrieren.

waterpouch regt dazu an Grauwasser aufzufangen und erleichtert die direkte Wiederverwertung. waterpouch macht es zu einer Routine Wasser erstmal aufzufangen, bevor es abläuft. waterpouch soll vor allem die Hemmschwelle überwinden das Grauwasser zu gebrauchen und fordert dazu auf, sich anders gegenüber bereits „verschmutztem“ Wasser zu verhalten. waterpouch konfrontiert mit dem eigenen Verbrauch und offenbart, wie viel Wasser täglich in unseren Abfluss verschwindet.

We seem to be socialised to think of water as an eternal resource. Since fresh water is not an infinite resource, it is difficult to imagine the effects of such a scarcity or even an emergency and the associated consequences.
Therefore, we must now rethink our behaviour and begin to apply the newly gained knowledge to our everyday lives.
Our water tap seems to be emblematic of this behaviour.
It is often located directly above the sink drain. With just a flick of the wrist, you have drinkable fresh water. This now runs into a basin. But instead of filling up so that the water could be used for later needs, it often runs straight down the drain.
In our society, this feeling of self-evidence is followed by wasteful behaviour. In a self-experiment, I tested how much water I actually used in a day and how I could reduce it. In doing so, I noticed how much barely polluted water, the so-called grey water, runs into our kitchen sink and then straight down our drain, which can be collected and recycled without any trouble. We may not even need to limit ourselves, but to question our behaviours. Confront what we are doing with the water we just used to wash our strawberries and is now floating around in our sink. Make it a routine to catch water before it runs off. Because there are also ways to save water at home and to integrate a more conscious use of (waste) water into everyday life.

waterpouch encourages the collection of grey water and facilitates direct recycling.
waterpouch makes it a routine to catch water before it runs off.
waterpouch aims to overcome the inhibition to use grey water and encourages people to behave differently towards already „polluted“ water.
waterpouch confronts us with our own consumption and reveals how much water disappears down our drains every day.

 

PROZESS

 

SONNTAGSBRATEN | Cristiano Pereira | DIE KURVE KRIEGEN

SONNTAGSBRATEN

Die Weltbevölkerung ist auf etwa 8 Milliarden Menschen im Jahr 2023 angewachsen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO schätzt die weltweit produzierte Fleischmenge im Jahr 2023 auf rund 363,9 Millionen Tonnen. Die Produktion von Treibhausgasen durch die Massentierhaltung hat enorme Auswirkungen auf unser Klima, und Millionen von Massentieren werden auf die respektloseste Art und Weise geschlachtet – aber hungrige Mäuler müssen gestopft werden. 

Das „SONNTAGSBRATEN“  präsentiert ein Ensemble aus diskursiven Objekten, welche sich dabei an einer Art emotionalen Interaktion bedienen, die den Konsum, mögliche Entwicklungen in der Zukunft und unsere Sichtweise auf Fleisch kritisch hinterfragt und konfrontieren soll.

Das Ergebnis bewegt sich zwischen funktionalen Gebrauchsgegenständen und Installation, die das klassische Tischgedeck aufgreift. Durch Form, Farbe und Kontext werden bekannte und zugleich abstrakte Bilder geschaffen. 

Die Ästhetik der Fleischteller und Trinkgefäße verweist auf eine spekulative Zukunft, in der Fleisch im Labor gezüchtet und 3D gedruckt wird und noch weiter von unserem Bewusstsein entfernt ist als heute – und stellt es als mögliche Alternative (?) zur herkömmlichen Fleischproduktion in Frage. 

Dabei wurde eine Übersetzung in das Medium von 3D gedrucktem Porzellan benutzt, um innerhalb der Thematik auf der einen Seite ein traditionelles, wertvolles Material zu verwenden, dass eng mit unserer Esskultur verknüpft ist, auf der anderen Seite mit der Ästhetik von organischer Imperfektion und synthetischer, generischer Struktur und Perfektion zu spielt. 

Das Hinzufügen von Besteck schafft eine Verbindung zu bekannten Schlachtwerkzeugen, welche wiederum auf den Ursprung des Fleisches verweisen und eine art symbolische Nähe schaffen, während dieses scharfe, unbequeme Besteck von den Essenden benutzt wird.

Das Projekt befasst sich auf konzeptionelle Weise mit unserer Beziehung zu Fleisch und Konsum im Allgemeinen und sollte als Gesprächsgegenstand zur kritischen Reflexion über unser Verhalten als Verbraucher, unsere Positionierung in diesem Bereich und unsere Verantwortung gesehen werden.

The world population has grown to about 8 billion in 2023. The United Nations Food and Agriculture Organisation FAO projected the amount of meat produced worldwide in 2023 to be around 363.9 million tonnes. The production of greenhouse gases through animal mass production has an enormous impact on our climate and and millions of mass bred animals are slaughtered in the most disrespectful way possible – but hungry mouths need to be fed. 

„SONNTAGSBRATEN“ presents an ensemble of discursive objects that make use of a kind of emotional interaction that critically questions consumption, possible developments in the future and our view of meat and at the same time confronting the viewer.

The result moves between functional utilitarian objects and installation, which takes up the classic table setting. Through form, colour and context, familiar and at the same time abstract images are created. 

The aesthetics of the meat plates and drinking vessels point to a speculative future in which meat is grown in the laboratory and 3D printed, and is even further removed from our consciousness than it is today – questioning it as a possible alternative (?) to conventional meat production. 

A translation into the medium of 3D printed porcelain was used to play within the theme on the one hand using a traditional, precious material that is closely linked to our food culture, and on the other playing with the aesthetics of organic imperfection and synthetic, generic structure and perfection. 

The addition of cutlery creates a link to familiar butchering tools, which in turn refer to the origin of meat and create a kind of symbolic proximity, while this sharp, uncomfortable cutlery is used by the diners.

The project deals in a conceptual way with our relationship to meat and consumption in general and should be seen as a conversation piece of critical reflection regarding our behaviour as consumers, how we position ourselfs within this field and what our responsibilities are. 

PROZESS

 

RETURN | LALE KNAPP & NELE OETJENS | DIE KURVE KRIEGEN

RETURN

Die Bestattungskultur in Deutschland ist geprägt von alten Traditionen und konservativen Denkmustern. Da das Thema Tod und alles was dazu gehört für die meisten Menschen unantastbar ist, und über das ungern gesprochen wird, kann auch keine Veränderung entstehen. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, die Bestattungskultur ein Stück weit zu revolutionieren, indem wir ein neuartiges Totenbett entworfen haben. Diese Broschüre dokumentiert unsere Arbeit am ReTurn-Projekt. “ReTurn” widmet sich der Entwicklung einer nachhaltigen Bestattungsmethode, um den Körper nach dem Tod optimal in den biologischen Stoffkreislauf zurückzuführen. Das Projekt strebt an, eine neue Form der Bestattung ins Leben zu rufen, die den Respekt vor der Natur und den Wunsch nach einem ökologisch verträglichen Abschied vereint.

The funeral culture in Germany is characterized by old traditions and conservative thought patterns. Since the topic of death and everything that goes with it is sacrosanct for most people, and people don’t like to talk about it, no change can come about. We have set ourselves the task of revolutionizing the funeral culture to a certain extent by designing a new kind of deathbed. This brochure documents our work on the ReTurn project. „ReTurn“ is dedicated to developing a sustainable burial method to optimally return the body to the biological material cycle after death. The project aims to bring to life a new form of burial that combines respect for nature and the desire to say goodbye in an ecologically sound way.

 

PROZESS

 

redefine repair | Sophia Ludwig | DIE KURVE KRIEGEN

REDEFINE REPAIR

Die meisten Gegenstände, die kaputt gehen, werden sofort weggeworfen und neu gekauft. Das gilt für viele Gegenstände, vor allem für solche aus Kunststoff: Porzellangeschirr, Kinderspielzeug, Kleiderbügel, Kehrschaufeln, Schuhe, Scheren, (Sonnen-)Brillen, Gießkannen, Flaschendeckel, Küchenutensilien wie Pfannenwender, …

Meine Inspirationen für Lösungen dieses Problems stammen aus der Natur und alten Reparaturtechniken. Bäume, Pflanzen und Knochen heilen Brüche, indem sie eine kallusähnliche Struktur um die Bruchstelle bilden. Das fördert die Heilung und verhindert weitere Verletzungen. 

Die Kintsugi-Technik ist eine alte Reparaturtechnik aus Japan, bei der zerbrochene Keramik mit einem goldfarbenen Kleber geflickt wird, der die reparierten Risse hervorhebt, anstatt sie zu verbergen. 

Das Hervorheben und Verstärken der gebrochenen Stellen ist eine Möglichkeit, die Reparatur zu würdigen, die ich in Zukunft im Denken über Objekte und Reparaturen etablieren möchte. Mit Hilfe von 3D-Druck, CAD, 3D-Scans und generativem Design habe ich versucht, mich an das moderne Technologiezeitalter anzupassen und neue Wege zur Reparatur, Transformation und Optimierung von Objekten zu finden. Ich habe viel experimentiert und meine Prototypen mit einem 3D-Druckstift hergestellt, mit dem sich Entwürfe und Prototypen sofort umsetzen lassen. Ich habe eine sehr spezifische und feine Technik gelernt und diese angewendet. 

Re:design Re:pair ist noch lange nicht abgeschlossen. Das Projekt kann uns viele Wege in die Zukunft eröffnen – Reparaturen neu denken und definieren, aber auch Objekte neu gestalten, um weniger Abfall zu erzeugen. Dies kann dazu führen, dass wir die Erneuerung unseres ästhetischen Standards und auch die Erwartungen an Dinge überdenken. Das Problem der Überproduktion und des Überkonsums wird nicht gelöst, sondern die Tatsache, dass wir viel zu viele weggeworfene Gegenstände haben. 

Für die Zukunft ist geplant, das generative Design effektiver zu nutzen und auch künstliche Intelligenz als Tool zur Reparatur von Objekten einzusetzen.

Most objects that break get thrown away immediately and bought new. This applies for many objects, especially for those made of plastic: Porcelain ware, kids toys, coat hangers, dustpans, shoes, scissors, (sun)glasses, watering cans, bottle lids, kitchen utensils like spatulas, 

My inspirations to give a solution to this problem originated from nature and ancient repair techniques. Trees, plants and bones heal breakages by growing a callus-like structure around the broken area. This helps healing and prevents further injury. 

The kintsugi technique is an old repair technique from japan, where broken ceramics get fixed by mending them with a golden coloured glue, which highlights the repaired cracks instead of hiding them. 

Highlighting and enhancing the broken areas is a way of appreciating the repair, which I want to establish in thinking about objects and repair in the future. With help of 3D printing, CAD, 3D scans and generative design I tried to adjust to the modern age of technology and find new ways to repair, transform and optimise objects. I experimented a lot and crafted my prototypes manually with a 3D printing pen which implements designs immediately. I figured out a very specific and fine technique.

Re:design Re:pair is a work in progress and by far not completed. It can open many paths for the future – rethinking and redefining repair, and also redesigning objects to create less waste.This can make us think about renewing our aesthetic standart and also managing expectations about things always having to look flawless. The problem of overproduction and overconsumption does not get solved, rather the fact that we have way too  many trashed objects. 

The plan for the future is to use generative design more effectively and also use AI to fix objects.

 

 

O Sole | Mio Mingyu Kim | DIE KURVE KRIEGEN

O SOLE

O Sole Mio ist ein Feuerzeug.

Es braucht kein Butangas oder einen anderen Brennstoff, es wird mit Sonnenlicht betrieben. Es nutzt das Prinzip der Parabolkurve, um das Sonnenlicht in einem einzigen Brennpunkt zu sammeln. Es ist tragbar und faltbar.

Es trägt dazu bei, die Verwendung fossiler Brennstoffe zu verringern und damit die CO2-Emissionen zu reduzieren, die zur globalen Erwärmung beitragen, und hilft so, den Klimawandel zu bekämpfen.

O Sole Mio is a lighter.

It doesn’t need butane gas or any other fuel, it runs on sunlight.
It uses the principle of a parabolic graph to collect sunlight in a single focus. It is portable and foldable.

It helps to reduce the use of fossil fuels, thus reducing CO2 emissions that contribute to global warming, thus helping to combat climate change.

PROZESS

 

Moremoss | Theresa Glasauer | DIE KURVE KRIEGEN

MOREMOSS

„More Moss“ wirkt wie ein Aufruf zur Aktion. Um die großen Probleme der Welt anzugehen und zu bekämpfen, müssen kleine Schritte unternommen werden, um ein bedeutendes Ziel zu erreichen. 

„More Moss“ ist eine Website, die sich mit dem Thema Moorlandschaften beschäftigt und über die Möglichkeit einer Partnerschaft mit Moorlandschaften informiert. Gleichzeitig wird der Aufruf symbolisch durch die Inszenierung eines „Nimm Platz, Moos“ Stuhls unterstützt, der mit Moos bedeckt ist. Diese Gestaltung soll verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass wir uns um unsere Umwelt kümmern und uns für den Erhalt der Moorlandschaften einsetzen. Durch kleine Aktionen können wir gemeinsam Großes bewirken.

„More Moss“ functions as a call to action. In order to address and combat major global issues, we must take small steps to achieve a significant goal. „More Moss“ is a curated website that aims to raise awareness about moorland landscapes and inform people about the opportunity to be a sponsor for these unique habitats. Additionally, the call is symbolically supported by the installation of a chair covered in moss, inviting individuals to „Take a seat, Moss.“ This visual representation emphasizes the importance of caring for our environment and advocating for the preservation of moorland landscapes. Through collective small actions, we can make a meaningful impact. Join the „More Moss“ movement and actively contribute to the protection and conservation of our precious natural resources.

PROZESS

 

HARVESTABILITY | Nicolas Straub | DIE KURVE KRIEGEN

HARVESTABILITY // SOLA & TEGA

Das Projekt Harvestability stellt die nachhaltige Nutzung von Lichtenergie in den Fokus. Durch die Entwicklung von SOLA eine mit Solarpaneelen ausgestattete Indoor Pendelleuchte, wird das Ziel verfolgt, die Nutzung von Lichtenergie auf innovative und umweltfreundliche Weise zu revolutionieren.

SOLA zeichnet sich durch ihre einfache Handhabung und Flexibilität aus. Das Design besteht aus drei Hauptkomponenten, der Aufhängung, dem Lampenschirm und dem Leuchtkörper. Der Lampenschirm kann mit Hilfe eines Magnetfeldes von der Aufhängung und dem Leuchtkörper getrennt werden, um ihn während des Tages an einer speziell entwickelten Aufhängung am Fenster zu befestigen. Bei Dunkelheit, kann die Pendelleuchte innert Kürze wieder zusammengesetzt werden und ist dank des aufgeladenen Akkus sofort einsatzbereit.

Mit SOLA bietet sich eine flexible und nachhaltige Beleuchtungslösung an, welche unabhängig von traditionellen Stromquellen ist.

TEGA ist ein fortschrittliches Beispiel für nachhaltige und innovative Technologie. Es verwandelt die Restwärme von Heizradiatoren sowie von anderen Wärmequellen wie Backöfen in Strom. Mittels eines Peltier-Elements (TEG-Element) lädt sich das TEGA Nachtlicht tagsüber mit der Restwärme einer Heizquelle vollständig auf und nützt dabei den Temperaturunterschied zwischen dem heißen Objekt und der Umgebung, um eine elektrische Spannung zu erzeugen. Somit ist das Nachtlicht immer einsatzbereit und begleitet problemlos durch die Nacht.

Auch die Installation von TEGA ist ganz einfach, mithilfe eines Magnetfeldes wird es befestigt und kann flexibel an unterschiedlichen Orten Zuhause angebracht oder einfach auf dem Nachtisch platziert werden. TEGA ist für alle Altersgruppen konzipiert, ganz nach persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen.

Durch die simple Installation und Handhabung ist das TEGA Nachtlicht universell einsetzbar und ermöglicht effizient Energiekosten zu sparen sowie einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

The project Harvestability focuses on the sustainable use of light energy. Through the development of SOLA, an indoor pendant light equipped with solar panels, the goal is to revolutionize the use of light energy in an innovative and environmentally friendly way. 

SOLA is characterized by its ease of use and flexibility. The design consists of three main components, the suspension, the lampshade and the light body. The lampshade can be separated from the suspension and the luminous body using a magnetic field, which allows it to be attached to a specially designed suspension on the window during the day. By nightfall, the pendant lamp can be reassembled within a short time and is immediately ready for use thanks to the charged battery.

SOLA offers a flexible and sustainable lighting solution that is independent of traditional power sources.

 

TEGA is an advanced example of sustainable and innovative technology. It converts the residual heat from heating radiators as well as from other heat sources such as ovens into electricity. Using a Peltier element (TEG-element), the TEGA night light fully charges during the day with the residual heat from a heating source, using the temperature difference between the hot object and the surrounding environment to generate an electrical voltage. Therefore, the night light is always ready for use and easily accompanies through the night.

The installation of TEGA is also very simple, with the help of a magnetic field it is attached and can be flexibly mounted in different places at home or just simply placed on the nightstand. TEGA is designed for all ages, according to personal preferences and needs.

Due to the simple installation and handling, the TEGA night light can be used universally and enables efficient energy cost savings as well as a positive contribution to environmental protection.

SOLA

PROZESS

TEGA

 

DEPAVE BERLIN | Anton Jaca | DIE KURVE KRIEGEN

DEPAVE BERLIN

Versiegelte Flächen verhindern, dass Regenwasser durch den Boden aufgenommen und gespeichert wird. Die nachhaltig kühlende Wirkung der Verdunstung von Wasser aus offenen Grünflächen bleibt damit aus. Insbesondere an heißen Tagen und angesichts von immer selteneren Regenfällen hat dies verheerende Folgen. 

Das Phänomen des Temperaturunterschieds zwischen dem urbanen Raum und dem nicht versiegelten Umland bezeichnet man als Heat Island Effekt. Im Sommer sind Temperaturunterschiede von 3-4 Grad normal und in Extremfällen sogar bis zu 8 Grad möglich. 

Wie einfach Lösungsansätze für diese Problematik umsetzbar sind, zeigen die Raingardens in New York City: Seit dem Beginn des Programms 2018 sind mehrere tausend der kleinen Stadtgärten entstanden, die eine effektive Infrastruktur der Regenwasserspeicherung und -abfuhr darstellen. Hieran kann man sehen, wie selbst in wesentlich engeren Städten Lösungen für das Problem der Oberflächenversiegelung gefunden werden können, denn die schmalen Bürgersteige in New York sind eigentlich wesentlich schlechter für solche Eingriffe geeignet als die oft meterbreiten Flächen in Berlin. 

Nach der Recherche und Auseinandersetzung mit dem Thema haben wir unser Projekt zunächst mit einem eigenen Versiegelungsversuch begonnen, der Ort wurde jedoch nach wenigen Tagen wieder versiegelt. Ein klares Zeichen dafür, dass es eine organisierte Aktion braucht, um der Ignoranz der Stadt zu begegnen.

Diese organisierte Aktion ist nun im Rahmen unseres Projektes entstanden: Eine Google Earth-basierte Plattform, die dem Nutzer Informationen über die Probleme der Stadtversiegelung und über die Identifizierung, Entsiegelung und Nachsorge von „Entsiegelungspotenzialen“ zur Verfügung stellt. Die interaktive und partizipative Karte ermöglicht es jedem, Orte hinzuzufügen, um andere „Depaver“ zu informieren, um die Verantwortung der semi-legalen Eingriffe zu verteilen.

Sealed surfaces stop the flow of rainwater into the soil, which would normally store the water and by doing this, cool its surroundings through evaporation of the stored water. This process is important to regulate the temperature in urban enviroments and dispersing water in case of extreme rainfall. Because of this, especially now, with rising temperatures and extreme weather events becoming more prevalent, cities have to face this problem.

As several examples across the world show, this is relatively easy to do: Depaving. Removing sealed surfaces and replacing them with an open layer of soil and plants is a straightforward solution for the problem, which cities like New York or Groningen have shown with their publicly funded depavement programs. Berlin, on the other hand, is doing nothing. 

After researching the issue, we first tried to depave a little on our own. The spot was very quickly repaved, hereby showing how necessary an organised effort is.

To tackle the ignorance of the city of Berlin we set up a Google Earth-based platform which provides information on the issue of the sealed city and the selection, depavement and care of suitable areas. 

The interactive and participative map enables everyone to add locations, to share the responsibility for the task at hand.

PROZESS

 

BUZZ | Emma Johann | DIE KURVE KRIEGEN

BUZZ

„Ohne Bienen kein Leben“
Wildbienen sind sehr bedeutend, denn sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt und der Sicherung einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion. Allein in Deutschland gibt es rund 600 verschiedene Wildbienenarten. Die aktuellen Trends der zunehmenden Industrialisierung, der großflächigen Flächenversiegelung und der gesellschaftlichen Ignoranz bedrohen ihr Überleben jedoch massiv. Diese Faktoren haben zu einem Rückgang der Nahrungsquellen und Nistplätze für Wildbienen geführt, was sie zur Flucht in städtische Gebiete zwingt.

Heute gibt es für Wildbienen in der Stadt mehr Vielfalt als auf dem Land, die Stadt wird zum Refugium.

BUZZZ schafft geeignete Lebensräume für Wildbienen in Städten und nutzt dabei das ungenutzte vertikale Potenzial.
BUZZZ denkt Fassaden neu, indem es aktiv Nistplätze für solitäre Wildbienen bereitstellt.
BUZZZ fördert nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch eine lebenswerte Koexistenz von Mensch und Natur in urbanen Landschaften.

„No life without bees“
The significance of wild bees cannot be overstated, as they play a critical role in maintaining biodiversity and ensuring sustainable food production. In Germany alone, around 600 diverse species of wild bees thrive. However, the current trends of increasing industrialization, extensive land sealing, and societal ignorance pose a grave threat to their survival. These factors have resulted in a decline of food sources and nesting sites for wild bees, pushing them to flee to urban areas.

Today there is more diversity in the city than in the countryside, the city is becoming a refuge.

To address this crucial issue, BUZZZ creates suitable habitats for wild bees within cities by using the untapped vertical potential. BUZZZ is rethinking facades by actively providing nesting sites for solitary wild bees, fostering their proliferation. By doing so, BUZZZ is not only promoting biodiversity but also cultivating a harmonious coexistence between people and nature within urban landscapes. Through these efforts, BUZZZ aims to transform cities into vibrant spaces that support a sustainable and thriving ecosystem for all living beings.

 

PROZESS

BODY ICE | Limeng Liu | DIE KURVE KRIEGEN

BODY ICE

Die Abkühlung im Sommer durch Klimaanlagen ist in vielen Regionen der Welt üblich, was viel Energie verbraucht und umweltschädliches Freon ausstößt. Anstatt die gesamte Umgebung abzukühlen, bietet das Body Ice eine effizientere Alternative zur Klimaanlage, indem es an bestimmten Stellen des Körpers wirkt.

Das Body Ice lässt sich komfortabel tragen. Dank des gallertartigen Materials, das auch in medizinischen Kühl-Kompressen Verwendung findet, bleibt das Body Ice immer weich, auch wenn es lange im Gefrierfach liegt.

Die Formen des Body Ice wurden vor allem von der Natur inspiriert, beispielsweise vom Köstlichen Fensterblatt, und es bietet eine gemütliche Abkühlung für den Rücken. Jede*r Nutzer*in kann die Formen finden, die den individuellen Bedürfnissen entsprechen.

Um das Body Ice am Körper anzubringen, wird eine einfache und ästhetische Methode mittels hautverträglicher Aufkleber verwendet. Diese können 3-10 Tage auf der Haut halten und dienen auch selbst als dekorativer Körperschmuck. Die integrierten Druckknöpfe bieten eine flexible Verbindung zwischen den Aufklebern und dem Body Ice und sind wiederverwendbar, was Ressourcen spart und Abfall reduziert.

Der Ansatz des Projekts basiert auf einer Low-Tech-Lösung, die einfach anzuwenden und zu erweitern ist. Das Body Ice ist eine Kombination aus Funktionalität und Ästhetik und motiviert die NutzerInnen zu einem nachhaltigen Lebensstil, indem es umweltbewusste Entscheidungen fördert.

Cooling in the summer with an air conditioner is common in many countries. It consumes a significant amount of energy and emits Freon, which damages the ozone layer. Instead of cooling the entire room, Body Ice offers a more efficient alternative to the air conditioners by targeting specific areas of the body.

Body Ice is comfortable to wear. Thanks to the gel inside, which is commonly used in medical cooling compresses, it remains soft even after many hours in the freezer.

The forms of Body Ice are primarily inspired by nature, such as the one with the shape of a monstera leaf provides a cozy cooling experience for the back. Each user can find shapes that suit their individual needs.

To attach the Body Ice to the skin, a simple and aesthetic method using skin-friendly stickers is employed. These can adhere to the skin for 3-10 days and also serve as decorative body ornaments, just like tattoos. The integrated snap fasteners offer a flexible connection between the stickers and the Body Ice and are also reusable.

The project follows a low-tech approach that is easy to understand, to use and to expand. Body Ice combines functionality with aesthetics, it motivates users towards a sustainable lifestyle by encouraging their environmentally conscious choices.

PROZESS

stretch me | Fatma Cankaya

stretch me

Wie kann aus einem Regal ein Schrank werden?. Mit dem Anspruch nur Textilien oder Textil ähnliches Material zu verwenden.

Ein Regal wird zu einem Schrank, wenn es mit Türen ausgestattet wird, um die Aufbewahrung von Gegenständen zu verbergen, damit Privatsphäre und eine ruhigere Umgebung / Atmosphäre geschafft wird. Dies bewirkt dass, ein Raum ordentlicher und aufgeräumter aussehen zu lassen und verhindert, dass Staub- und Schmutzpartikel auf die Gegenstände fallen. Um meinem Schrank Entwurf Charakter zu geben, lag mein Fokus dabei einen typischen Barock Schrank zu modernisieren, dabei gehe ich auf die Form, die Materialität und die Ornamentik ein.

Während traditionelle Barockschränke oft sperrig sind, kann eine moderne Version eine schlanke und minimalistische Silhouette haben. Außerdem werden Schränke aus der Epoche des Barocks oft aus luxuriösen Holz wie Mahagoni, Kirsche oder Walnuss hergestellt. Um ein zeitgemäßeres Erscheinungsbild zu erzielen, wurde als Grundgerüst für den Schrank, ein Schwerlastregal verwendet, den viele im Keller stehen haben oder man für wenig Geld in Baumärkten kaufen kann. Für das Projekt “stretch me” habe ich zwei verschiedene Größen benutzt, einen großen mit den Maßen 200x80x35 cm und einen kleinen mit den Maßen 90x89x36 cm.

Damit aus dem Regal ein Schrank wird, wurde die Fassade mit einer Husse eingekleidet. Eine Husse ist ein Überzug für Möbel und ist meist auf textiler Basis gefertigt. Wichtig ist, dass die Husse aus elastischem Material besteht, damit Spannung entsteht. Die Spannung sorgt dafür, dass sich die Gegenstände im Regal, an das Material anschmiegen, dadurch wird der Schrank dicker wenn man ihn füttert. Mein Ziel ist es mit einem Textil oder einem ähnlichen Material eine dekorativen Akzent in einem Raum zu setzen, darum wurde der erste Prototyp aus Latex und der zweite Prototyp aus Lycra hergestellt. Durch die Elastizität beider Materialien können die Hussen leicht über das Regal gestülpt werden. Damit Spannung entsteht, werden die Regal Beine in die dafür vorhergesehenen Ecken der Husse gesteckt.

Die Latex-Husse hat den Vorteile, dass das Material langlebig ist, leicht zu reinigen und aus einem natürlichen Material (Kautschuk) hergestellt worden ist und eine hohe Elastizität hat, wodurch es eine gute Passform auf dem Möbelstück gewährleisten kann. Zudem ist Latex in einer Vielzahl von Farben und Mustern erhältlich, so dass es leicht an das bestehende Interieur angepasst werden kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass einige Menschen allergisch auf das Material reagieren können.

Der zweite Prototyp für das kleine Regal besteht aus Lycra, ein ebenso dehnbarer Stoff, aber verträglich für Allergiker und leichter als die meisten Jersey Arten. Bekannt ist dieses Textil dafür, dass es für Badeanzüge verwendet wird. Ebenso ist dieser Stoff Waschmaschinenfest und verschiedenen Farben und Print-Motiven erhältlich. Allerdings lässt sich Lycra kaum recyceln, aufgrund des Elasthans. Nichtsdestotrotz kann eine Schrankabdeckungen aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt werden. Die Wahl des Materials und des Stils hängt vom Verwendungszweck des Schranks sowie von der Designästhetik des Raums ab.

Die Schrankabdeckung besitzt ein Langloch anstelle von Türen und ist somit eine Art Aufbewahrungslösung, mit der man seine Kleidung und andere Gegenstände greifen kann, ohne Türen öffnen oder schließen zu müssen und bietet einen einfachen Zugang zu den darin enthaltenen Gegenständen. Aufgrund des elastischen Materials der Husse, kann das Langloch in alle Richtungen gestretcht werden. Dieser neu interpretierte Schrank kann in kleinen Räumen verwendet werden, in denen Türen zu viel Platz einnehmen würden wie z. B. in einem Schlafzimmer, einer Waschküche oder einem Studentenwohnheim.

Der Barockstil ist bekannt für seine kunstvollen Verzierungen wie geschnitzte Schnörkel, Rokoko- Motive und vergoldete Akzente. Eine Modernisierung des Barockschranks kann diese Hauptmerkmale beibehalten, jedoch mit einem vereinfachten Look und zeitgemäßem Design. Dies wird durch die Verwendung von klaren Linien und einem Fokus auf Symmetrie und Proportionen erreicht. Das minimalisierte Ornament entsteht, sobald die Husse auf dem Regal gespannt worden ist. Durch die tiefgezogene Optik erkennt man nur die Outlines des Ornaments.

How can a shelf become a closet? With the claim to only use textiles or textile-like material.

A shelf becomes a closet when fitted with doors to conceal storage of items to create privacy and a quieter environment/atmosphere. This has the effect of making a room look neater and tidier and prevents dust and dirt particles from falling onto items. In order to give the cabinet design my character, my focus was on modernizing a typical baroque cabinet, I go into the shape, the materiality and the ornamentation.

While traditional baroque cabinets are often bulky, a modern version can have a sleek and minimal silhouette. In addition, cabinets from the Baroque period are often made from luxurious woods such as mahogany, cherry or walnut. In order to achieve a more contemporary appearance, a heavy-duty shelf was used as the basic framework for the cabinet, which many have in the basement or can be bought for little money in hardware stores. For the “stretch me” project I used two different sizes, a large one measuring 200x80x35 cm and a small one measuring 90x89x36 cm.

To turn the shelf into a cupboard, the facade was covered with a cover. A cover is a cover for furniture and is usually made on a textile basis. It is important that the cover is made of elastic material so that tension is created. The tension causes the items on the shelf to cling to the material, making the cabinet thicker as you feed it. My goal is to set a decorative accent in a room with a textile or a similar material, so the first prototype was made of latex and the second prototype was made of lycra. Due to the elasticity of both materials, the covers can easily be slipped over the shelf. To create tension, the shelf legs are inserted into the corners of the cover provided for this purpose.

The latex cover has the advantages that the material is durable, easy to clean, made from a natural material (rubber) and has high elasticity, which means it can ensure a good fit on the piece of furniture. In addition, latex is available in a variety of colors and patterns, so it can be easily adapted to the existing interior. However, it is important to note that some people may be allergic to the material.

The second prototype for the small shelf is made of Lycra, a fabric that is just as stretchy, but is allergy-friendly and lighter than most types of jersey. This textile is known for being used for bathing suits. This fabric is also machine washable and available in different colors and print motifs. However, Lycra can hardly be recycled because of the elastane. Nonetheless, a cabinet cover can be made from a variety of materials. The choice of material and style depends on the intended use of the cabinet as well as the design aesthetic of the room.

The closet cover features a slotted hole instead of doors, making it a kind of storage solution that allows you to grab your clothes and other items without having to open or close doors and provides easy access to the items inside. Due to the elastic material of the cover, the elongated hole can be stretched in all directions. This reinterpreted cabinet can be used in small spaces where doors would take up too much space, such as a bedroom. B. in a bedroom, laundry room or college dorm.

The Baroque style is known for its ornate embellishments such as carved flourishes, Rococo motifs, and gilded accents. A baroque cabinet modernization can retain these key features but with a simplified look and contemporary design. This is achieved through the use of clean lines and a focus on symmetry and proportion. The minimalist ornament is created as soon as the cover has been stretched on the shelf. Due to the deep-drawn optics, only the outlines of the ornament can be seen.

InPooli | Anna Ryžova | BA 2023

InPooli

In Deutschland fallen jährlich mehr als 8 Mio. Tonnen Verpackungsabfall in der Ernährungsindustrie an. Aufgrund des sich ändernden Verbraucherverhaltens verzeichnen der Sektor Convenience Products, also der Bereich für vorabgefüllte, verzehrfertige Produkte wie fertigen Salaten, Sandwiches, Sushi und Süßwaren mit knapp 8% (2023) ein überproportionales Wachstum.  90% des anfallenden Abfalls in diesem Bereich könnten durch pfandbasierte Mehrweglösungen verhindert werden! 

InPooli – ist ein Pool-Mehrwegverpackungssystem für frische und fertige Speisen und Snacks für den Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel. Es bietet eine Verpackungslösung, welche alle Anforderungen an eine vergleichbare Einwegverpackung vollständig erfüllt, den Abfall aber um ein Vielfaches reduziert. 

Das kreislauffähige Mehrwegkonzept sieht 3 verschieden Standard-Schalen vor, in denen die Lebensmittel verpackt werden. Das Verschlusskonzept wurde unter Beratung mit dem Fraunhofer IVV entwickelt und besteht aus einem rahmenförmigen Mehrwegdeckel, welcher eine vollständig recycelbare Monomaterialfolie über die Schale spannt und abdichtet. Die Folie ermöglicht neben der Dichtefunktion auch die für den Handel unerlässliche Kommunikation.

Die innovative Deckelgestaltung bietet eine erhebliche Materialreduktion im Vergleich zu marktüblichen Lösungen, bei denen Einwegdeckeln in Kombination mit anderen Werbemitteln, wie Etiketten und Banderolen verwendet werden. 

Sie ermöglicht den Wiederverschluss und, wenn die Folie entfernt ist, das Stapeln der leeren Verpackungen zur platzsparenden Lagerung und zum effizienten Transport. Bei der Rückgabe muss der Deckel mit der Schale verbunden sein, um die Vollständigkeit der Verpackung sicherzustellen. Vor der Reinigung ist dieser leicht abnehmbar und wird beim Verschließen erneut verwendet. 

Ein weiterer Vorteil: Das verschließen mit Folie macht die Verpackung für die Vorratshaltung oder Fremdnutzung unattraktiv und motiviert daher den Verbraucher, die Verpackung dem Mehrwegkreislauf wieder zuzuführen.  

Die Maße der Verpackungen sind an bestehende Logistiknormen mit möglichst effizientem Volumenverbrauch und für die Rücknahme mit Pfandautomaten angepasst. Die Schalen sind stabil, leicht, bruchfest und reinigungsgerecht. Gefertigt werden die Behälter aus PET, das durch seine hohe Transparenz eine ansprechende Form für frische Speisen bietet. Darüber hinaus kann das Material am Ende des Mehrwegzyklus in ein bereits etabliertes Recyclingsystem überführt werden und könnte durch hundertprozentigen Rezyklateinsatz sogenanntes Virgin Plastic ersetzen.

In Germany, more than 8 million tons of packaging waste are generated annually in the food industry. Due to changing consumer behavior, the convenience products sector – the market for pre-filled, ready-to-eat products such as salads, sandwiches, sushi, and confectionery – is experiencing a disproportionate growth of almost 8% (2023). 90% of the waste generated in this sector could be prevented through deposit-based reusable solutions!

InPooli is a pool reusable packaging system for fresh and ready-to-eat foods and snacks sold in grocery stores. It offers a packaging solution that fully meets all requirements of a comparable disposable packaging but reduces waste by a multiple.

The circular reusable concept includes three standard containers in which the food is packaged. The closure concept was developed in consultation with Fraunhofer IVV and consists of a frame-shaped reusable lid that stretches and seals a fully recyclable mono-material film over the container. In addition to its sealing function, the film also allows for essential communication for retailers.

The innovative lid design offers a significant reduction in material compared to market-standard solutions that use disposable lids in combination with other promotional materials such as labels and bands.

It allows for re-closing and, once the film is removed, the empty containers can be stacked for space-saving storage and efficient transport. When returning the container, the lid must be connected to the container to ensure the completeness of the packaging. Before cleaning, the lid is easily removable and reused when closing the container.

Another advantage is that sealing the container with the film makes it unattractive for storage or external use, thereby motivating the consumer to return the container to the reusable cycle.

The dimensions of the containers are adapted to existing logistic norms with the most efficient volume consumption and for return with deposit machines. The containers are stable, lightweight, shatterproof, and easy to clean. They are made of PET, which due to its high transparency provides an attractive shape for fresh foods. Moreover, at the end of the reusable cycle, the material can be integrated into an already established recycling system and could replace so-called virgin plastic with 100% recycled material.

PROZESS

 

Betreut von

Prof. Ineke Hans
Prof. Holger Neumann
Gosia Warrink

Vielen Dank für die Beratung an Herr Mathias Kott, Spezialist für Verpackungs- undSiegelprozesseam Fraunhofer IVV.

 

ROTATION I Sebastian Schwindt I MA 2023

ROTATION | Masterarbeit 2023

Im Rahmen des Masterstudiums möchte ich mich – aufbauend auf dieser Arbeitsweise als Designer und meinem Interesse an der sozialen und gesellschaflichen Bedeutung von Handwerk – mit einer der ältesten Fertigungstechniken, dem Drechseln auseinandersetzen. Diese Handwerkskunst reicht bis in die Antike zurück und findet sich in verschiedensten Kulturkreisen wieder. In geografischer Nähe zum Erzgebirge aufgewachsen, war ich schon immer vom Drechseln als kunsthandwerkliche Tradition fasziniert. Mit dem Erlernen des Tischlerhandwerks und später im Bachelorstudium setzte sich dieses Interesse fort, insbesondere im Hinblick auf Prozessgestaltung, Materialökonomie und Reproduzierbarkeit. Was kann ein Rotationskörper heute als Objekt leisten? Lassen sich Atribute von Wertigkeit durch zeitgenössische Verfahren transformieren? Inwiefern repräsentiert die Handwerkstradition einen realen, sozialen Kontext? Wie kann ihre experimentelle Weiterführung zur Entwicklung von nachhaltigem Design anregen? Um dieses Spannungsfeld zwischen erzgebirgischer Handwerkskunst und dem Drechseln als zukunftsorientierte Fertigungstechnik zu eröffnen, möchte ich Forschungsreisen in diese Region unternehmen, mehr über den technologischen Stand der Herstellungsverfahren erfahren, Kunsthandwerker*innen kennenlernen und mögliche Kooperationspartner*innen für meine Masterarbeit finden. Die gewonnenen Erkenntnisse möchte ich in abstrahierter Form in eine Reihe von Rotationskörpern übersetzen – als Evolutionskette, deren Kernelemente verknüpft und im einzelnen Objekt zum Ausdruck gebracht werden. In der Umsetzung werde ich mich zwar auf bestimmte Materialien konzentrieren, um deren Tradition nachzuvollziehen, jedoch andere Stoffe nicht ausschließen, um innovative Blickwinkel einnehmen zu können. Beim Drechseln handelt es sich um einen subtraktiven Vorgang; was abgetragen wird, geht verloren. Dieser quasi-skulpturale Prozess eröffnet mir einerseits einen direkten Weg der Formfindung, andererseits wirft er hinsichtlich ökologischer und sozialer Entwicklungen Fragen zu Materialverständnis und -ökonomie auf, die ich bereits in meinem Bachelorprojekt aufgegriffen habe und nun im Rahmen der Masterarbeit vertiefen werde. Mein bisheriger Werdegang zeugt von dem Bestreben, die gesellschafft liche Relevanz und das Potenzial von Design und Handwerk immer wieder neu zu denken und zu hinterfragen. Der Master Produktdesign stellt in dieser Hinsicht für mich ein inspirierendes und wegweisendes Umfeld dar und ich bin dankbar, mich in diesem Rahmen professionell, gestalterisch und persönlich weiterentwickeln zu können.

Prozess

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Holger Neumann, Prof. Lukas Feireis

TBC I IVO ERICHSEN I MA 2023

TBC | Masterarbeit 2023

Das „to be continued (tbc)“ Tischsystem ist modular aufgebaut und besteht aus vier Beinen, die durch X- oder Y-Verbinder miteinander verbunden werden können. Auf diese Weise können runde Tische in rechteckige umgewandelt werden und umgekehrt. Durch die teleskopische Konstruktion und die Verwendung von austauschbaren Teilen kann das System in Größe, Aussehen und Materialität verändert werden und ermöglicht es, dem Tisch einen neuen Charakter zu verleihen und sich an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen. Ein zentraler Aspekt des Tischsystems ist das produktbezogene Dienstleistungssystem, bei dem Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Konsum im Vordergrund stehen. Ein Online-Marktplatz ermöglicht es den Besitzern, gebrauchte Tischteile zu kaufen und zu verkaufen, was den Materialkreislauf fördert und Abfall reduziert. Die Beteiligung der Marke am Sekundärmarkt soll dem Kunden Vertrauen geben und es ihm erleichtern, seinen Tisch an seine neuen Bedürfnisse anzupassen. Für den Hersteller ergeben sich daraus zwei Vorteile: Er kann durch die Reparatur und den Wiederverkauf gebrauchter Teile gewinnbringend am Sekundärmarkt partizipieren und gleichzeitig seine Verantwortung für den Schutz unserer Ressourcen unter Beweis stellen und sich als intelligenter und ethisch handelnder Hersteller präsentieren. Das tbc Tischsystem ist ein Produkt, das den Bedürfnissen und Wünschen einer Generation entspricht, die Wert auf Anpassungsfähigkeit, Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Konsum legt. Seine Flexibilität und Reparaturfähigkeit sollen es zu einer praktischen und dauerhaften Lösung machen.

The „to be continued (tbc)“ table system is modular and consists of four legs that can be connected by X or Y connectors. In this way, round tables can be converted into rectangular ones and vice versa. Due to the telescopic construction and the use of interchangeable parts, the system can be changed in size, appearance and materiality and makes it possible to give the table a new character and adapt to the customer’s needs. A central aspect of the table system is the product-related service system, which focuses on sustainability and responsible consumption. An online marketplace allows owners to buy and sell used table parts, which promotes material circulation and reduces waste. The brand’s involvement in the secondary market is intended to give customers confidence and make it easier for them to adapt their table to their new needs. For the manufacturer, this has two advantages: He can profitably participate in the secondary market by repairing and reselling used parts and at the same time demonstrate his responsibility for the protection of our resources and present himself as an intelligent and ethically acting manufacturer. The tbc table system is a product that meets the needs and desires of a generation that values adaptability, sustainability and responsible consumption. Its flexibility and reparability are designed to make it a practical and durable solution.

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Holger Neumann, KM Steffen Herm

IN EINER WOHNUNG I MEIYING LU I MA 2023

IN EINER WOHNUNG | Masterarbeit 2023

Das Projekt setzt sich mit dem Thema häusliche Gewalt auseinander. Dabei liegt der Fokus nicht auf der Darstellung der Grausamkeit, sondern auf der Analyse der Gründe für ihre Existenz. Ziel ist es, ein Objekt zu entwickeln, das zur Diskussion und Auseinandersetzung mit diesem Thema beitragen kann.

In unserer Welt wird die Gesellschaft immer sehr von Männern dominiert. Es gibt die konventionelles Bild von Männlichkeit, dass Mann immer tapfer, stark bleiben muss. Wenn man diesem Image nicht entspricht und versucht, sich anzupassen, läuft Gefahr, dass häusliche Gewalt entsteht. Der Entwurf basiert auf der Idee einer Tür, die als Symbol für das Zuhause dient. Dabei handelt es sich um eine gezogene, aufgeschäumte Türzarge . Die Tür geht jedoch nicht zu, sondern wird ständig blockiert. Dies soll die Assoziation zur häuslichen Gewalt verdeutlichen, bei der oft Türen blockiert werden, um in den Raum einzudringen.

Alltägliche Gegenstände, die eigentlich harmlos sind, können als Mittel zur Ausübung von Gewalt dienen. Ein Beispiel hierfür ist der Besen, der in diesem Projekt als Warnung dient und durch die Besenlampe symbolisiert wird.

Als Mann ist der Entwurf für mich auch eine Selbstkritik. Selbstkritik ist wichtig, um die Macht, wie von Foucault beschrieben, in Bewegung zu halten und Gewalt zu verhindern.

The project deals with the topic of domestic violence. The focus is not on depicting the cruelty, but on analyzing the reasons for its existence. The goal is to develop an object that can contribute to the discussion and engagement with this issue.

In our world, society is always dominated by men. There is a conventional image of masculinity, where a man must always remain brave and strong. If one does not conform to this image and tries to adapt, there is a risk of domestic violence.
The design is based on the idea of a door that serves as a symbol for the home. It is a drawn, foamed door frame. However, the door does not close but is constantly blocked. This is intended to illustrate the association with domestic violence, where doors are often blocked to enter the room.
Everyday objects that are usually harmless can serve as a means of exercising violence. An example of this is the broom, which serves as a warning in this project and is symbolized by the broom lamp.

As a man, the design is also self-criticism for me. Self-criticism is important to keep the power, as described by Foucault, in motion and prevent violence.

Prozess

 

Betreut durch: Prof. Axel Kufus, Prof. Dr. Katrin Busch, Prof. Lukas Feireiss

BLoOm I KIM KUHL I MA 2023

BLoOm – connecting urban trees and humans | Masterarbeit 2023

Functional and technical requirements of people are structurally placed before the needs of trees in urban planning. While forest trees communicate through their roots and mycorrhizal fungi (also called ‚Wood Wide Web‘) and cooperate in a social interspecies structure in a highly intelligent way for communal survival, city trees often appear as lonely creatures, isolated from each other due to the urban landscape humans created. Their communication and calls for help during times of stress often go unheard because they lack a network to communicate with and humans lack the empathy and the capability  to understand their signals.

This is where BLoOm comes in : As an artificial agent that bridges the gap between trees and humans by translating the trees’ communication skills into a language humans can understand. 

Its artificial glowing pink fruiting body expands the communication capabilities of trees: BLoOm works in an IoT network, communicating with a sensor on the roots of the tree that measures the suction force of the roots. This information is then translated into a pulsing light. A low suction force is translated with a calm pulsation, indicating that the tree is relaxed. A strong suction force results in a fast  pulsing, showing a stressed tree. In an emergency situation, the tree calls for help via a red, hectic pulsing BLoOm.

When BLoOm is on, it works self-sufficiently through an integrated solar foil and pulses as long as the collected energy lasts. It shuts off at dusk to prevent urban light pollution and to avoid interfering with the natural behavior of insects. 

Inspired by fungi that grow on tree trunks and can indicate poor health, BLoOm’s body alone is a signal of stressed conditions of urban trees.

One key aspect of this approach is designing BLoOm with a low-tech production process that can be easily replicated and adapted in different contexts. A blueprint of BLoOm can be produced and modified in local fablabs using digital production techniques, allowing each tree to wear its own uniquely shaped fruiting body, while also empowering local communities to take ownership of the production process.

By chatting with BLoOm, we can share our observations and experiences of the tree. This data complements the quantitative data collected on urban trees in Berlin by other platforms, allowing for a more complete empathetic understanding of the health of urban ecosystems.

Transforming the artificial into an actual player in our ecosystem, my vision with BLoOm is to create a medium for promoting empathy and understanding between humans and the trees in our cities. I believe that through actual interspecific interaction and understanding, we can enable a new form of flourishing connections with the natural world.

 

Prozess

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Lukas Feireiss, KM Maciej Chmara

BASTIAN THUERICH

„Mit Phänomenen arbeiten bedeutet, dass man sich mit immanenten Mechanismen beschäftigt. In dieser Auseinandersetzung geht es für mich darum, sich als Gestalter zurückzunehmen und durch den kleinsten Handgriff, die hinterlegten Gestaltungsprinzipien „herauszukitzeln“ und zu erkennen. Durch diese Interaktionen, ist es manchmal möglich die Dichotomie in der Subjekt-Objekt Beziehung außer Kraft zu setzten und sich gemein zu machen.“

Designer.

goodhabits.com

Instagram

Master 2021.

 

RASA WEBER

„Das Berufsleben als Designerin ist nicht gradlinig. Die größte Freiheit ist es, wenn man ein Standbein und ein Spielbein hat. Auf einem steht man, mit dem anderen tanzt man.“

Rasa Weber, Designer & Researcher.

rasaweber.com

Master 2017.

ISABELL FRINGER

„Als Designer war es mir immer wichtig Probleme von Menschen zu verstehen und darauf basierend Lösungen zu entwickeln.“

Design Leader & Experience Strategist.

isabellfringer.com

LinkedIn

Dipolm 2011.

 

AIRLAY | Oskar Bigalke

AIRLAY

Airlay ist ein selbstaufblasbares Sitz und Liegemöbel, welches je nach Zustand zwischen Lounge Chair und Chaise Longue variiert. Mit einem Ventil als Interface wird die Sitzposition eingestellt. Durch das Eigengewicht des Körpers entweicht Luft nach außen. Das Verschließen des Ventils fixiert den jeweiligen Zustand. Steht die Person auf und öffnet das Ventil, füllt sich der Innenraum von selbst und das Möbel erreicht seine Ausgangsposition.

Die Kinematik basiert auf der Füllung mit Luft und schafft ein aktives Sitzerlebnis. Durch die Verlagerung des Körpergewichts passt sich die Form an. Airlay ist In- und Outdoormöbel zugleich und kann mit verschiedenen Überzügen individualisiert werden. Es hat keine Ober- und Unterseite, weshalb es von Rechts- und LinkshänderInnen gleichermaßen besessen werden kann.

Airlay is a versatile piece of furniture that can function as both a seat and a lounger. It features a self-inflating mechanism that allows the user to adjust the seating position using a valve. As the body’s weight presses down on the furniture, air is pushed outwards, allowing the shape to change between a lounge chair and a chaise longue. Once the desired position is reached, closing the valve fixes the shape in place. When the user stands up and opens the valve, the furniture begins to self-inflate, returning to its original shape.

The kinematics of Airlay are based on air filling, creating an active and dynamic seating experience. The shape of the furniture adapts to the user’s body type, shifting and conforming as they move around. Airlay is suitable for both indoor and outdoor use and can be personalized with various covers. It is designed without a top or bottom, making it ideal for use by both right- and left-handed individuals.

PROZESS

Supervised by

Prof. Burkhard Schmitz
Prof. Holger Neumann
WM Antonia Kühne

 

FEEL ECO | Valerie Klein

FEEL ECO

feel eco ist ein Wärmespender für den Hausgebrauch. Das Grundmaterial ist Ton, gemischt mit einem hohen Anteil an grobkörniger Schamotte. Es ist mir gelungen, eine wärmende Matte zu entwickeln, die dem Nutzer verschiedene Anwendungen für zuhause bietet. Grundlegend geht es um die Wärme, die die Halbkugeln abgeben können. Die Form und Anordnung der Objekte bringen durch ihre Oberfläche und ihre Geometrie einen massierenden Effekt mit sich. Dieses Produkt kann sowohl manuell als auch technisch, per 3D Drucker und Lasern, gefertigt werden.

feel eco is a heat dispenser for home use. The basic material is clay mixed with a high proportion of coarse-grained fireclay. I have succeeded in developing a warming mat that offers the user various applications. Basically it is about the heat that the hemispheres can give off. The shape and arrangement of the objects have a massaging effect due to their surface and geometry. This product can be manufactured both manually and technically, using 3D printers and lasers.

Supervised by

Prof. Burkhard Schmitz
WM Martin Beck
WM Steffen Herm

 

WEARABLE HEATING OBJECTS | Seun Hwang | BA 2023

WEARABLE HEATING OBJECTS

Der Heat Scarf ist eine flexible Wärmflasche mit einer weichen Hülle. Die aus Thermoplastischem Polyurethan (TPU) hergestellte Wärmflasche des Heat Scarf ist kratz- und abriebfester als Polyvinylchlorid (PVC) und frei von Schadstoffen und schädlichen PAK aus der Herstellung. Das macht die Wasserflaschen des Heat Scarfs recycelbar und sicherer.

Das Zickzack-Design der Flasche sorgt für Flexibilität beim Befüllen mit Wasser und passt sich ergonomisch an Hals und Bauch an. Der Hermetische Magnetic Band von Fidlock verfügt über einen dreifachen Verschlussmechanismus, der ein Auslaufen verhindert und durch Magnetismus automatisch verschließt. Die Öffnung mit 60 mm Durchmesser macht das Befüllen der Flasche sicher und einfach. Mit all diesen Eigenschaften fügt sich der 9 mm dicke Stopfen nahtlos in den Deckel ein.

Der speziell entwickelte Bezug schützt die Wärmflasche und bietet gleichzeitig einen hohen Tragekomfort. Die Oberseite besteht aus einer Kombination aus PU-Schaum und Baumwolle, die für eine flauschige, weiche Textur sorgt und die Wärme speichert, während die Unterseite aus atmungsaktivem 3D-Netzgewebe besteht, das für lang anhaltenden Komfort sorgt. Die Ober- und Unterseite des Bezuges sind farblich voneinander abgesetzt, damit sie leicht zu erkennen sind. Das schräge Gummiband sorgt dafür, dass der Wärmeschal mühelos um den Hals und den Bauch gelegt werden kann.

Der Heat Scarf eignet sich für verschiedene Outfits, vom Anzug über Freizeitkleidung bis hin zum Schlafanzug, und ist perfekt für den Gebrauch im Büro oder zu Hause. Er schmiegt sich eng an Ihren Körper an, so dass Sie die Hände frei haben, um zu arbeiten oder sich zu entspannen. Wenn er nicht gebraucht wird, lässt sich der Heat Scarf einfach zusammenfalten oder aufrollen und verstauen. Der Bezug ist bei 30 Grad in der Maschine waschbar.

The Heat Scarf is a flexible hot water bottle featuring a soft cover. Made from Thermoplastic Polyurethane (TPU), the Heat Scarf’s water bottle is more scratch-resistant and abrasion-resistant than Polyvinylchloride (PVC), and it’s free of pollutants and harmful PAHs from manufacturing. This makes the Heat Scarf’s water bottles recyclable and safer.

The bottle’s zigzag design ensures flexibility when filled with water and ergonomically conforms to the neck and stomach. The hermetic magnetic band from Fidlock features a triple-locking mechanism to prevent leakage and seals automatically due to magnetism. The 60mm diameter opening makes filling the bottle safe and easy. With all these features, the 9mm thick stopper fits seamlessly into the cover.

The specially designed cover protects the hot water bottle while providing user comfort. The top side combines PU foam and cotton for a fluffy, soft texture that retains heat, while the bottom side features breathable 3D mesh for long-lasting comfort. The top and bottom sides of the cover have distinct colors for easy identification. The slanted elastic band ensures effortless securing of the Heat Scarf around the neck and stomach.

Suitable for various outfits, from suits and casual wear to pajamas, the Heat Scarf is perfect for indoor use at the office or home. Its snug fit around your body frees your hands for work or relaxation. When not in use, simply fold or roll up the Heat Scarf for storage. The cover is machine washable at 30 degrees.

PROZESS

 Supervised by

Prof. Burkhard Schmitz
Prof. Holger Neumann
KM Antonia Kühne

 

CALM IN CRISIS | Marla Gaiser

 

CALM IN CRISIS

Als globalste Krise bedarf es dem Klimawandel and verschiedensten Arten von Aktivismen. Beinah in allen Gesellschaften weltweit versuchen Gruppen unterschiedlichster Kulturen durch aktivistische Methoden Veränderungen zu adressieren und die Politik zum Handeln zu bewegen. Der Klimawandel und die damit einhergehenden Klima Aktivismen verursachen bei vielen Menschen, die mit dem Thema in Berührung sind, Motivation, Aktionen aber auch Belastungen. Innerhalb des eigenen Engagements sieht man sich einem unendlich erscheinenden Berg von Arbeit gegenüberstehen. Auf der anderen Seite löst der Klimawandel selbst vor allem bei Menschen der jüngeren Generation Zukunftsängste, Trauer und Wut aus.

CALM IN CRISIS soll ein Raum eröffnen sich mit Klimagefühlen auseinanderzusetzen. Es wird untersucht, welche Aufgaben und Belastungen mit einem Engagement in der Klimakrise einhergehen und wie man mit diesen umgehen kann

Die verschiedenen Emotionen können lähmen, jedoch auch Energien freisetzen, die in Protestaktionen und Demonstrationen gebündelt werden.

Wie wird Klima Aktivismus betrieben? Welche Belastungen und Motivationen stecken hinter der Arbeit von jungen klimaaktivistischen Menschen? Wir gehen wir mit psychischen Belastungen von Klimawandel um und wie transformieren wir diese in Proteste?

Die Objekte der Serie CALM IN CRISIS kommunizieren auf verschiedene Art und Weise Szenarien von Klimaaktivismen. In unterschiedlichen Kontexten können die Objekte als Erholungstools, in einer Klimademonstration oder zur Entwicklung von neuen Formen des Protests genutzt werden. In fünf verschiedenen Objekten werden Situationen von Klima Aktivismus visualisiert und erfahrbar gemacht. Die einzelnen Objekte vermitteln dabei verschiedene Gefühle, die im Bezug zur Klimakrise empfunden werden können.

Die Sichtbarmachung der Wichtigkeit von Klima Aktivismus ist ein essenzieller Bestandteil von CALM IN CRISIS, der darauf abzielt das Handeln in den Vordergrund zu rücken und der Ohnmacht entgegenzuwirken.

As the most global crisis, climate change requires all kinds of activism. In almost all societies around the world, groups of different cultures are trying to address change through activist methods and to get policy makers to act. Climate change and the climate activism that goes with it cause motivation, action but also stress for many people who are in touch with the issue. Within one’s own engagement, one finds oneself facing a seemingly endless mountain of work. On the other hand, climate change itself triggers fears for the future, sadness and anger, especially among people of the younger generation.

CALM IN CRISIS is meant to open up a space to deal with climate feelings. It explores the tasks and burdens that come with engaging in the climate crisis and how to deal with them

The various emotions can paralyse, but also release energies that are bundled into protest actions and demonstrations.

How is climate activism carried out? What are the stresses and motivations behind the work of young climate activists? How do we deal with the psychological stresses of climate change and how do we transform them into protests?

The objects in the CALM IN CRISIS series communicate scenarios of climate activism in different ways. In different contexts, the objects can be used as recreational tools, in a climate demonstration or to develop new forms of protest. In five different objects, situations of climate activism are visualised and made tangible. The individual objects convey different feelings that can be experienced in relation to the climate crisis.

Making the importance of climate activism visible is an essential part of CALM IN CRISIS, which aims to bring action to the foreground and counteract powerlessness.

PROZESS

Supervised by

Prof. Jussi Ängeslevä
Prof. Jozef Legrand
KM Annika Unger

 

GENDER IS AN IMITATION FOR WHICH THERE IS NO ORIGINAL | Lee Kern | BA 2023

GENDER IS AN IMITATION FOR WHICH THERE IS NO ORIGINAL

“There is no original or primary gender a drag imitates, but gender is a kind of imitation for which there is no original.” –Judith Butler

Geschlecht ist eine aufwändige und oft repressive Konstruktion. Ein Blick ins Internet genügt und man findet lange Anleitungen zur Herstellung von Männlichkeit oder Weiblichkeit. Geschlecht ist kein neutraler Fakt, es ist eine Kategorisierung, die wir gegenüber Menschen und deren Körpern vornehmen. Diese Kategorisierung geht mit Erwartungshaltungen gegenüber Aussehen, Charakter, Lebensweise und Sexualität einher. Personen werden von Geburt an innerhalb eines spezifischen Geschlechtersystems geformt. Gleichzeitig stehen Körper in ihrer Varianz sowie die Vielfalt menschlicher Existenzen vereinfachenden, binären Logiken entgegen. 

Gender is an imitation for which there is no original ist eine Untersuchung binärer Geschlechterkonstrukte aus desidentifizierter (entfremdeter) Perspektive. In queerer Tradition habe ich mir normative Anleitungen zu binärem Geschlecht als nicht binäre Person wieder angeeignet und aktiv falsch oder neu interpretiert. Parodie und Missverständnis dienen als Mittel der Dekonstruktion von gesellschaftlichen und geschlechtlichen Normen.

Die Ambivalenz und Mehrdeutigkeit sprachlicher Formulierungen ermöglichte es, neue entlarvende und spekulative Varianten zu erzeugen. Stereotype Metaphern aus Internetforen wurden in ihrer bildlichen Übersetzung zu Metamorphosen des Gewohnten. Es ergeben sich Bilder und Objekte, die befremdlich und vertraut zugleich sind, welche meinen Körper formen und erweitern. 

Dass wir von binären Normen stark beeinflusst sind, ist nicht zu verkennen. Die Normen lassen sich jedoch zerlegen und auf Neuinterpretationen und queere Potentiale hin untersuchen, bis die Norm sich in ihrer Absurdität entblößt und die Entfremdung ein Eigenleben entwickelt. An die Stelle normativer Geschlechtlichkeiten treten Gegenentwürfe, welche neue Verständnisse von Körper, Selbstfürsorge und Ausdruck anbieten.

„There is no original or primary gender a drag imitates, but gender is a kind of imitation for which there is no original.“ -Judith Butler

Gender is an elaborate and often repressive construction. One look on the internet is enough to encounter long instructions on how to produce masculinity or femininity. Gender is not a neutral fact, it is a categorization we make towards people and their bodies. This categorization is accompanied by expectations about appearance, character, lifestyle, and sexuality.  People are shaped from birth within a specific gender system. At the same time, bodies in their variance and the diversity of human existences oppose simplistic, binary logics. 

Gender is an imitation for which there is no original is an investigation of binary gender constructs from a disidentified (alienated) perspective. In queer tradition, I have re-appropriated and actively misinterpreted or reinterpreted normative guidance on binary gender as a non-binary person. Parody and misunderstanding serve as a means of deconstructing social and gender norms. 

The ambivalence and ambiguity of linguistic formulations allowed for the creation of newly revealing and speculative variants. Stereotypical metaphors from internet forums became metamorphoses of the familiar in their pictorial translation. Images and objects emerge that are both alienating and familiar. They shape and extend my body. 

That we are strongly influenced by binary norms cannot be denied. However, the norms can be deconstructed and examined for reinterpretations and queer potentials until the norm exposes itself in its absurdity and the alienation develops a life of its own. Counter-designs that offer new understandings of the body, self-care and self-expression take the place of normative gender.

 

PROZESS

 

Supervised by

Prof. Axel Kufus
Prof. Jozef Legrand
KM Anja Lapatsch

DOUBLEYOU | Dominique Bertisch | BA 2023

DOUBLEYOU

This is a bachelors project with the goal to make personalized breast prosthesis affordable to everyone who is in need of it.

I don’t have the goal to show anyone what the perfect prosthesis in my opinion looks like. My goal is to encourage everyone to personally create an idea how their ideal prosthesis would look like and then give them the tools to create exactly that.

Through 3D technologies, such as 3D Scanning, CAD Programs and 3D Printing, this works as an instructions guide to create your personalized (external) breast prosthesis that is perfectly adapted to your body and your individual needs.

By creating the form on your own, you are independent from the selection at your local health care supply store.

The software used in this project is always also available as freeware, so that you only pay for the material costs for the 3D Print.

Through this project, I hope to break down barriers and that the wearers or prostheses are enabled and encouraged to autonomously create their own prosthesis with their individual needs in mind.

Due to the fabrication through 3D printing, it is possible to leave space behind the prosthesis for air flow, to copy exactly your own breast and to manipulate the overall texture to whatever form you like. There are no boundaries for your fantasies, personal choices and your individuality.

My long term goal is to built a network for the users, to exchange their tips and tricks for the process, to think the project further, and to have an anonymous database with 3D Scans, for people who are in need for breasts on both sides, and therefore cannot use a mirrored version of the remained breast.

PROZESS

 

Supervised by

Prof. Ineke Hans
Prof. Holger Neumann
KM Anja Lapatsch

 

FYBELL | Aleksander Luczak | BA 2023

FYBELL

Riding around a city on a gravel bike, so one with a drop handlebar I have noticed a problem that arises when I want to use the bike bell. With my hands on the handlebars where I have access to the brakes when I want to use the bell, I have to raise one hand, use the bell which is fixed at the top of the handlebars – next to a stem, and then put my hand again where I can brake comfortably. 

The moment when a cyclist has to use the bell is usually a potentially dangerous situation in which extreme caution must be taken. It is hard to predict how another traffic participant will behave. Letting go of the handlebars in such circumstances is somehow absurd because it is in such situations that the cyclist should have full control of the bike and be able to ring the bell as quickly as possible.

In the first phase of the concept FYBELL was a pragmatic solution to a problem that stems from the fact that in the past drop handlebars were only used on road bikes for sporting activities, but today there are many other bikes with such handlebars (gravel bike, touring bike, cyclocross bike) that are increasingly used in the city.

BUT WHAT IF THE CYCLIST KNEW ABOUT THE DANGER EVEN BEFORE IT HAPPEN?

From this point on, FYBELL was not only, based on research into ergonomics and different situations on the road, a design response to the above problem, but also a system that increases safety by raising the cyclist’s awareness of the potential danger they might encounter.

FYBELL is an intelligent system that collects from users and then analyses the following data:

  • TIME – when the bell was used
  • LOCATION – where the bell was used
  • SPEED – what was the speed before and after the bell was used
  • FREQUENCY – how many users in a given location used the bell at a given time 

The electric bike bell sends this data via Bluetooth to an app. The data is then analyzed by artificial intelligence algorithms, resulting in a map showing the dangerous areas. 

When using the FYBELL system, a cyclist is warned at the moment they enter a dangerous zone in two ways:

  1. By means of an illuminating LED light integrated into the button
  2. In navigation mode in the form of a red frame.

The warning remains on as long as the cyclist is in the danger zone and then extinguishes. 

In the search for perfect ergonomics and the need for cleanliness and simplicity, the FLYBELL components have been arranged in two locations.

  1. a button located on the inside of a drop handlebar, which allows the bell to be used in the lower and upper grip, designed to fit any drop handlebar.
  2. a bicycle bell integrated into the plug (that locks the tape), which is an aesthetically pleasing extension of the handlebar.

The connection between the bell and the button is wireless. This allows for quick and easy installation without the need to unwrap the tape. 

FYBELL offers the potential for greater safety not only on bikes with drop handlebars but also for all cyclists.

PROZESS

 

Supervised by

Prof. Ineke Hans
Prof. Holger Neumann
WM Steffen Herm

 

the sock dispencer | Rachel Lyszyk

THE SOCK DISPENCER

My very first notion was wanting to find a way to store clothes that didn’t require folding them. Whether it is hanging, rolling or any other innovative way- I knew I didn’t want to go for the a archityp. The model that started the whole process was born during team work. We constructed a wheel on which you can hang your clothes; with hanger, clothespins or just as it is. From then on, the Idea kept evolving, whist keeping the round shape and the spinning factor. Eventually the wheel-closet became a simple round compartment, with no shelves, no bars and no drawers.
I believe many people, just like myself, sometimes have trouble with picking what to wear In the morning. Sometimes you are just too tired, too distracted or are in a hurry. But what if you didn’t have to choose? What if someone could choose for you? I finally decided to design a closet made for socks – and potentially, any other form of clothing too – that would choose for you which Item you will wear. Simply spin the wheel, and I will spit out a random ball of socks.

PROZESS

 

STEQ | Oskar Poetsch

STEQ

Ein modulares Schranksystem zum Stecken und Ver-stecken. Es besteht aus Metallquadern und Holz-einlegeplatten. Die einzelnen Quader können beliebig aneinander gesteckt werden und somit
jegliche Wunschdynamik annehmen. Zum Verbinden werden Steckklammern, gefertigt aus Stahlblech und zwischen den einzelnen Quadergestellen angebracht. Diese halten zusätzlich die Holzeinlagen.
Es handelt sich um ein einfaches Steckprinzip, bei dem weder Schrauben noch Werkzeuge beim Zusammenbauen benötigt werden. Zum Verschließen eines jeden Moduls, gibt es optional
eine verschiebbare Schranktür. Das STEQ System ist robust gebaut und hält mehr als das eigene Körpergewicht. STEQ gibt dir Raum zum Verstauen. Mit STEQ kannst du selbst frei gestalten

A modular system to store and hide your belongings. Metal squares and wooden panels, can be stacked individually adapting to your needs. Metal clips are used to connect
the frames and also the woodpanels. For building the cabinet there is no screws or other tools needed which makes the set up very easy. The metalframes are lightsome but
in case you want to close the front, doors are included in the system. The whole system is super stable and can carry way more than someones weight. STEQ give you enough
room to store you beloved things. STEQ gives you the freedom to decorate according to you ideas.

PROZESS

Spannender Einblick | Karoline Heyde

SPANNENDER EINBLICK

Was macht einen Schrank überhaupt zu einem Schrank? Wer legt fest, dass er zwingend ein quaderförmiges hölzernes Behältnis für Kleidung oder Küchenutensilien sein muss? Manchmal auf Füßchen stehend und verziert mit Ornamenten als Dekor oder auch ganz schlicht und geradezu anonym? Eins, das dank seiner opaken Oberfläche, jeglichen Inhalt vor der Außenwelt zu verbergen versucht? „Spannender Einblick“ stellt dagegen die Persönlichkeit des Nutzers in den Mittelpunkt und zeigt, dass ein Schrank nicht zwingend das starre, sperrige Möbel dein muss, das wir gewohnt sind. Eine elastische Stofffläche, bestehend aus drei Stofflagen, die am oberen und unteren Ende an Leisten befestigt sind, lässt sich durch Schraubhaken an die Wand spannen. Legt man von den Seiten nun etwas hinein, wird es durch die massive Spannung im Stoff an die Wand geklemmt und besonders leichtere Dinge rutschen nicht hinunter. Der Gegenstand drückt sich von innen gegen den Stoff und von außen sind so die Konturen und Strukturen erkennbar. Zudem ist der äußerste Stoff mit einem Muster eingeschnitten, wodurch sich an den Stellen, an denen sich ein Gegenstand durchdrückt, das Muster verzerrt, die Farbe des darunter liegenden Stoffes stärker hervortritt und so ein interessantes Bild entsteht. Der Schrankinhalt ist nun, ohne glatte Oberfläche, optisch direkt zugänglich und bildet die immer wieder wandelnde Form des Schranks. Das sperrige anonyme Behältnis wird zu einem platzsparenden, und auch äußerlich, persönlichen Möbel.

What makes a cabinet a cabinet anyway? Who determines that it must necessarily be a cuboid wooden container for clothes or kitchen utensils? Sometimes with little feet and decorated with ornaments as decoration or quite simple and downright anonymous? One that tries to hide any contents from the outside because of its opaque surface?
„Spannender Einblick“ focuses on the personality of the user and shows that a wardrobe doesn’t necessarily have to be the rigid, bulky furniture we are used to.
An elastic fabric surface, consisting of three layers of fabric attached to strips at the top and bottom, can be stretched against the wall using screw hooks. If you now put something in from the sides, it is clamped to the wall by the massive tension in the fabric and especially lighter things do not slide down. The object presses against the fabric from the inside and so from the outside the contours and structures are visible. In addition, the outermost fabric is cutted with a pattern, so where an object presses through, the pattern is distorted and the color of the underlying fabric becomes more prominent so it creates an interesting picture. The contents of the cabinet, without a smooth surface, are now visually directly accessible, forming the ever-changing shape of the cabinet. The bulky anonymous container becomes a space-saving and also externally, personal furniture.

 

PROZESS

schnurstracks | Anton Oberländer

SCHNURSTRACKS

Ein Schrank zum ankleiden und ablegen, zum verschieben und behängen. Schnurstracks bietet als Flurmöbel platz für Jacken, Mützen, Schals und all die Dinge, welche man schnell erreichen will, die jedoch trotzdem gut verstaut sein wollen. Die Grundlage bildet ein mit Gummiseil bespannter Rahmen, in welchen man Haken zum aufhängen von Kleidung flexibel einhängen kann. Im Inneren befinden sich zwei verschiebbare Ebenen, welche ebenfalls durch das Seil aufgespannt werden. Sie eignen sich hervorragend für Mützen, Handschuhe, Beutel und vieles Weitere. Es ist komplett zerlegbar und verzichtet auf Leim oder Schrauben. Der Rahmen wird durch eine gefräste Zapfenverbindung zusammengefügt und mit Seilen fixiert.

schnurstracks bringt das Flexible in den starren Raum. Ein Möbel, das gestaltet und zum Gestalten einlädt. Das Innere verschränkt durch den Mantel des Äußeren. 

A wardrobe for dressing and storing, for moving and hanging. schnurstracks offers as a hallway furniture space for jackets, hats, scarves and all the things that you want to reach quickly, but still want to be well stored. The basis is a frame stringed with rubber cord, in which you can flexibly hang hooks for hanging clothes. Inside there are two sliding levels, which are also stringed with rope. They are ideal for caps, gloves, bags and much more. It can be completely disassembled and does not require glue or screws. The frame is assembled by a milled tenon joint and fixed with ropes.

schnurstracks brings the flexible into the rigid space. A piece of furniture that designs and invites you to design. The interior covered by the mantle of the exterior. 

PROZESS

PIL | Yule Post

PIL

„PIL“ ist eine Konzeptarbeit, die über eine nicht normative Mensch-Objekt-Beziehung reflektiert.\
Es wird über historische Bedeutung und Kindheitserinnerungen kontempliert, wobei ein Schrank oder der Bereich hinter einem Schrank als der ganz eigene Raum für die eigene Vorstellungskraft diente. PIL stellt Objekte jeglicher Art aus und dient als kleiner Ausstellungsraum in ihrem Inneren.\
PIL kann viele Dinge sein, tun und halten und offenbart ihr Inneres, wenn man sie umarmt.

“PIL” is a concept piece that reflects on a non normative human-object relationship.\
Contemplating on historical meaning and childhood memories, were a closet or the area behind a closet could serve as a sacred space for ones imagination.\
It showcases objects of any kind and serves as a little gallery space within its womb.\
PIL can do, hold and be a lot of things and will reveal all that is inside, once you give it a good hug.

 

PROZESS

KVZ Idylle | Gabriel Knoop

KVZ IDYLLE

Unscheinbare Objekte im urbanen Raum

Dieses Projekt befasst sich mit jenen Objekten in der Stadt, die so sehr Teil der urbanen Landschaft sind, dass wir sie kaum noch wahrnehmen.
Meistens sind sie ausgezeichnet durch eine Art urbane Patina, die sich mit der Zeit auf die Objekte legt.
So wie Objekte, die in der Natur zurückgelassen werden mit der Zeit von Flechten, Pilzen, Moosen und anderen Pflanzen vereinnahmt werden,
So geschieht es in ähnlicher Weise mit Objekten in der Stadt. Die Angleichung an die Umgebung passiert hier jedoch beispielsweise durch Aufkleber, Plakate, die wieder abgerissen werden und Spuren hinterlassen, Tags und Graffiti, Reifenstaub, Getränkereste, Urin, Taubenkot und Vandalismus.
Ein grauer Stromkasten wird auf diese Weise mit der Zeit noch unscheinbarer – ein getarnter Körper am Straßenrand, an dem wir täglich vorbeilaufen, ohne wirklich zu wissen, was in seinem Inneren vor sich geht.
Am Beispiel des Stromkastens möchte ich mit dem Projekt „KVZ Idylle“
(KVZ steht für Kabelverzweiger und ist die amtliche Bezeichnung für Stromkasten) eine Möglichkeit aufzeigen, diese unscheinbaren Orte am Straßenrand für alle nutzbar zu machen.

Inconspicuous objects in urban space

This project deals with those objects in the city that are that much a part of the urban landscape that we hardly notice them anymore.
Most of the time they are distinguished by a kind of urban patina that settles on the objects over time.
Just as objects left behind in nature are taken over by lichens, fungi, mosses and other plants over time, it happens in a similar way with objects left behind in the urban landscape, it happens in a similar way with objects in the city. The adaptation to the environment happens here, however, for example, through stickers, posters that are torn off again and leave traces, tags and graffiti, tire dust, drink residues, urine, pigeon droppings and vandalism.
In this way, a grey electricity box becomes even more inconspicuous over time.
A camouflaged body at the side of the road that we walk past every day without really knowing what is going on inside.
Using the example of the electricity box, I would like to use the project „KVZ Idylle“
(KVZ stands for Kabelverzweiger and is the official german term for power box) to show a way to make these inconspicuous places at the roadside usable for everyone.

 

 

I WANT TO BE A WARDROBE | Gregor Jahner

I WANT TO BE A WARDROBE

Wenn man versucht einen Schrank in wenigen Adjektiven erklären zu müssen, dann stößt man häufig auf die Attribute: Groß, schwer, massiv. Das Projekt I want to be a wardrobe ist ein Gegenentwurf zum klassischen Verständnis vom Typus Schrank und versucht Fragestellungen wie die Notwendigkeit von Individualität in Möbeln, Trendfragen, und der Auseinandersetzung von ökologischen und sozialen Problemfeldern zu formulieren. Der Entwurf besteht nämlich aus einem Stahlgitter-Unterbau, dass wie ein Regal aufgebaut ist, und einem Stoffbezug, welcher nach Belieben ausgewechselt werden kann. Das Projekt intendiert dazu, dass auch andere Designer:innen Entwürfe für den Schrank entwickeln können, bzw. Schrankbesitzer:innen untereinander die verschiedenen „Outfits“ teilen können.

If you try to explain a wardrobe in a few adjectives, then you often get the answers: Large, heavy, massive. The project I want to be a wardrobe is a countersign to the classic understanding of the type wardrobe and tries to formulate questions such as the need for individuality in furniture, trend questions, and the confrontation of ecological and social problems. The design is made of a steel grid substructure, which is built like a shelf, and a fabric cover, which can be changed at will. The project intends that other designers can develop designs for the wardrobe, and that wardrobe owners can also share the different „outfits“ with each other.

Prozess

Future Mirabilia | Osamah Abouzor

FUTURE MIRABILIA

Future Mirabilia ist ein Schrank zum Sammeln verschiedener Abfall Materialien aus unserer Zeit, die in Zukunft sammelbar werden können, wenn diese Materialien nicht mehr hergestellt werden. Mirabilia ist ein altes lateinisches Wort, das alles wunderbar bedeutet. future mirabilia hat eine sechseckige Form, da diese Form häufig in der Natur vorkommt und funktionale und ästhetische Merkmale aufweist, die der allgemeinen Form des Schrankdesigns dienen, da die Wunderkammer früher verschiedene Materialien und Gegenstände aus einer anderen Zeit und einem anderen Ort enthielt, die mit ihr reist wie eine Zeitkapsel. Für das endgültige Modell habe ich transparente und neutral gefärbte Materialien (Plexiglas und Aluminiumecken) gewählt, um Farbkonflikte mit den Gegenständen im Schrank zu vermeiden.

future Mirabilia is a cabinet to collect different waste materials from our time that can become collectable in the future when these materials become discontinued to be produced. the mirabilia is an ancient Latin word that means all that is wonderful. future mirabilia has a hexagonal shape as this shape is frequently found in the natural and has functional and esthetic features that serve the general form of the cabinet design as the curiosity cabinet used to contain different materials and items from a different time and place traveling with it like a time capsule. for the final model, I’ve chosen transparent and neutral-colored materials ( plexiglass and aluminum corners) to avoid color conflict with the items inside the cabinet.

Prozess

AllAccess | Marit Ruehe & Tom Hauer Kopieren

ALLACCESS

AllAccess- Eine stilvolle Rund(um)-Lösung zum Aufbewahren mit Leichtigkeit und Übersicht im runden Schrank. 

Er misst eine Höhe von 708 mm und einem Durchmesser von 310 mm. Eine Mischung aus Aluminium und hochwertigen Holzelementen machen den AllAccess zum Mittelpunkt jedes Raumes. Durch den Faltenbalg als innovativer Verschlussmechanismus was das Erreichen Ihres verstauten Eigentums noch nie so einfach!

Ziel dieser Entwicklungsarbeit war das Erschaffen des vollkommenen Schrankes, der alle Eigenschaften, die einen Schrank ausmachen, von jeder betrachtbaren Perspektive innehat. Durch die freie Verschiebung der Schrankmembran wird dem sonst so unüberlegten Öffnen und Schließen eines Schrankes ein spielerisches Element beigefügt. 

AllAccess- A stylish all-around solution for storing with ease and organization in a round cabinet.

It measures a height of 708 mm and a diameter of 310 mm. A combination of aluminum and high-quality wood elements make the AllAccess the centerpiece of any room. The bellows as an innovative closure mechanism makes accessing your stored belongings easier than ever!

The goal of this work was to create the perfect cabinet that has all the characteristics of a cabinet from every conceivable perspective. By freely shifting the cabinet membrane, a playful element is added to the otherwise thoughtless opening and closing of a cabinet.

 

Prozess

Crossing | Liu Kuangxiao & Huang Ruiqi

CROSSING

CROSSING ist ein Kleiderschrank mit einer durchlässigen Membran. Er hat einen großen Innenraum und verfügt über spezielle Schiebetüren aus Seilen. Die Schiebetüren ermöglichen es, Platz zu sparen, so dass der Raum vor den Schranktüren nicht leer gehalten werden muss. Gleichzeitig ermöglicht die Verwendung des Seils ein problemloses Durchgehen der Kleidung durch die Türe, wodurch die Notwendigkeit entfällt, die Türen im täglichen Gebrauch zu öffnen, und die Verwendung von Seilen beseitigt auch den Nachteil von Schiebetüren, die, wenn sie geöffnet werden, dazu führen können, dass ein Teil des Raums vollständig blockiert wird, manchmal unsere Erfahrung bei der Nutzung des Kleiderschranks sehr beeinträchtigt ist, während dies bei CROSSING überhaupt kein Problem darstellt.

CROSSING is a wardrobe with a permeable membrane. It has a large capacity and special sliding doors made of strings. The sliding doors make it possible to save space by eliminating the need to keep the space in front of the wardrobe doors empty. The use of the strings allows the clothes to pass freely through the wardrobe doors with a certain degree of obscurity, thus eliminating the need to open the doors in everyday use and also removes the disadvantage of sliding doors, which, when opened, leave part of the space completely blocked, while CROSSING does not have this problem at all.

Prozess

HELGA 2 | Linda Maria Varris

HELGA 2

Recycling the Soviet Era

During Soviet times there was no individualism. Everyone wore the same clothes, drove the same car, owned the same kitchen utensils and lived in apartments with the same layout. Why? To ensure people’s loyalty to the government. Every week and every life was identical – a united country of comradeship.

20 years after the collapse of the USSR, now independent post-soviet states are once again facing the fear of falling back to the Russian dictatorship. Free democratic countries are threatened by the loss of their country’s culture and individualism. 

How to preserve nation, culture and individualism if history should repeat itself? This is a speculative redesign of one of the most important status symbol of the Soviet era, the furniture wall (Stenka in Russian). The possibility to easily reshape the wall unit, the form spread out in the room, and the individual mirror pieces on the cabinet create an interaction between the person and the object. All to remind the user of their roots and themselves as individuals rather than comrades. 

The recyclable production and materials ensures a new life for the product, even if the dictatorship were to fall once more and people would want to get rid of the Soviet status symbols.

 

PERFORMATIVE EXTRUSION I Charlotte Marabito I MA 2022

PERFORMATIVE EXTRUSION | Masterarbeit 2022

Performative Extrusion ist das Ergebnis eines experimentellen Designprozesses: Tests durchführen, Prozesse beobachten, Ergebnisse prüfen, neues Wissen herstellen, Erkenntnisse einspeisen und Vorgänge wiederholen. Das Experiment im Design ist ein untypischer Gestaltungsprozess und bietet die Chance, neue Herangehensweisen zu erproben und auf neue ästhetische sowie technische Ergebnisse zu stoßen. 

In dem Projekt wird der Prozess des Strangpressens aus dem industriellen Kontext gelöst und in einem analogen Verfahren untersucht. Welche weiteren Potenziale stecken in dieser Verfahrenstechnik, die über die Produktion endlos gerader Stränge hinausgehen? Wie kann Bewegung mit einfließen und jenseits des Effizienzgedankens auch das ästhetische Potential ausgeschöpft werden?

Performative Extrusion ist eine Methode, um extrudierte keramische Masse neu zu formen. Die Beschaffenheit der Matrize bestimmt Bewegung, Form und Funktion. Performative Extrusion ist neu und liefert Einblicke in die Gestaltung von Erkenntnisproduktion.

Performative Extrusion is the result of an experimental design process: carrying out tests, observing processes, checking results, creating new knowledge, feeding insights and repeating processes. Experimentation is an uncommon design process that offers the possibilities to try new approaches and come across new aesthetic and technical results.

In this project, the process of extrusion is detached from the industrial context and examined in an analogous process. Which further potential does this process technology hold within that goes beyond the production of endlessly straight strands? How can movement be incorporated and the aesthetic potential be exploited?

Performative Extrusion is a method of reshaping extruded ceramic mass. The nature of the die determines movement, form and function. Performative Extrusion is new and provides insights into the design of knowledge production.


 

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Holger Neumann, KM Annika Unger
Kontakt: charlottemarabito.de

(P)OSTHAFEN | Jan Colomer | MA 2022

 

(P)OSTHAFEN | Masterarbeit 2022

Strategien für die sozial-ökologische Aufwertung der Spree im Osthafen

Die Spree beherbergt eine einzigartige Vielfalt an Lebewesen, jedoch ist sie gleichzeitig eines der am stärksten bedrohten Ökosysteme in Berlin. Systematische anthropozentrische Einwirkungen, in den letzten Jahrhunderten, haben die Physiognomie der wichtigsten Wasserstraße Berlins drastisch verändert. Damit die Stadt sich ausdehnen konnte, wurden Sumpfgebiete mit Sand aufgefüllt, der Fluss begradigt, Dämme und Schleusen sperrten seinen natürlichen Lauf und Kanäle verbanden ihn mit der Stadt. Durch diese Entwicklungsprozesse wurde ein ganzes Ökosystem aus seinem ursprünglichen Lebensraum verdrängt. Heute ist die Spree zu einer Wasserstraße geworden, die vor allem wirtschaftlichen Interessen dient und deren Wasserfläche hauptsächlich für den Transport von Gütern, den Tourismus und sportliche Aktivitäten genutzt wird. 

Die Spree und ihre Ufer sind Gebiete, die durch eine Vielzahl von—teilweise widersprüchlichen—Interessen in Bezug auf Zugänglichkeit, Bewirtschaftung und Nutzung der Oberflächengewässer dominiert sind. Um das Potenzial des Flusses und seiner Ufer voll zu entfalten, müssen neue Nutzungs- und Bewirtschaftungsmodelle entwickelt werden. Der Osthafen ist eines der Gebiete in Berlin mit dem größten Verbesserungspotenzial. Diese Arbeit stellt Entwicklungsstrategien und gezielte städtebauliche Interventionen vor, die zeigen, wie die Spree—im Kontext des Osthafens—ökologisch wertvoller und sozial inklusiver gestaltet werden kann, zum Wohle der Berliner Bewohner*innen, Menschen und Nicht-Menschen gleichermaßen.

Strategies for the socio-ecological improvement of the Spree in Osthafen

The Spree harbours a unique diversity of live, yet at the same time, it is one of the most threatened ecosystems in Berlin. Systematic anthropocentric engineering in the last centuries drastically altered the physiognomy of the main waterway of Berlin. In order for the City to expand, marshy spaces were filled with sand, the river was straightened, dams and gateways locked its natural flow and channels connected it to the city. In turn, these development processes displaced an entire ecosystem from its original habitat. Nowadays, the Spree has become a waterway mainly serving economic interests, with its water surface being used mostly for the transportation of goods, tourism and sport activities. 

The Spree and its banks are areas characterised by a diversity of—partly contradictory—interests in terms of accessibility, management and surface water uses. In order to fully develop the potential of the Spree, new uses and management models must be developed. The Osthafen is one of the areas in Berlin with the greatest potential for improvement. This work provides development strategies and targeted urban interventions that show how the Spree—in the context of Osthafen—could be more ecologically valuable and socially inclusive, for the benefit of Berlin inhabitants, humans and non humans alike.

 

Trailer

Betreuer

Prof. Dr. Gesche Joost, Prof. Axel Kufus, KM Maciej Chmara

in Kooperation mit SpreeBerlin

ABC, A Beautiful Consequence I Johanna Karges I MA 2022

ABC | Masterarbeit 2022

ABC – A Beautiful Consequence stellt ein Designprojekt dar, welches den Status quo unserer Zeit widerspiegelt, indem es die
zentrale Position des Menschen hinterfragt.  Es liefert einen Vorschlag, für ein Design, welches dem globalen Ökosystem eine Rolle in der Autor*innenschaft von Produkten einräumt. Mit diesem Denkansatz ordnet sich die Beschaffenheit von Möbelstücken nicht den ästhetischen Gewohnheiten der
Menschen unter, sondern den Bedürfnissen des globalen Ökosystems. Dies gilt als logische Konsequenz, die der menschgemachte Klimawandel mit sich bringt. Da es im Interesse des globalen Ökosystems ist, die Rodung von Wäldern auf ein Minimum zu reduzieren, Lieferketten so kurz wie möglich zu halten und die Produktion von Materialien zu
minimieren, ergibt es sich, für die Möbelproduktion auf Materialien zurück zu greifen, die vor Ort zur Verfügung stehen.
Darum versucht dieses Projekt die Verwendung von Abfall- und Verschnittplatten für die serielle Möbelproduktion zu vereinfachen.
Dafür wurde ein digitales System entwickelt, welches den Umgang mit verschiedenen Plattenstärken und Formaten ermöglicht. Das exemplarisch entstandene Möbelstück wurde dafür nicht 3D konstruiert, sondern mithilfe von Rhino-Grasshopper programmiert. Die dadurch erzielte Parametrik ermöglicht ein sich gegenseitiges Anpassen der einzelnen Möbelteile, je nach Plattenstärke. Ein veränderter Nesting-Algorithmus ermöglicht ausserdem die Verwendung nicht rechteckiger Restplatten.

ABC – A Beautiful Consequence represents a design project that reflects the status
quo of our time by questioning the central position of the humanity.  A design that
gives a voice to the global ecosystem within the authorship of a product. In this manner, the design of furniture is not subordinated to the aesthetic habits of a human being but to the global ecosystems needs. This is seen as a logical consequence of human-made climate change. Since it is in the interest of the global ecosystem to keep deforestation to a minimum, supply chains as short as possible and to minimize the production of materials, it is the consequence to use materials that are available anyway.
Therefore, this project shows an attempt, to enable the use of waste and off-cut panels for serial furniture production. For this purpose a digital system was developed which allows the handling of different board thicknesses and formats. The exemplary piece of furniture was not designed in 3D, but programmed with the help of Rhino-Grasshopper. The parametrics made possible by this allow the individual furniture parts to adapt to each other, depending on the panel thickness. A modified nesting algorithm allows the use of non-rectangular remnant panels.

 

Prozess

 

 

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Dr. Gesche Joost, C. Schmidts
Kontakt:

MILENA KLING

„Der Freiraum, gemeinsam mit anderen an eigenen Experimenten, Konzepten und Prozessen arbeiten und forschen zu dürfen hat mich an der UdK besonders angesprochen.“

Milena Kling, Designerin.

www.milenakling.com

Diplom 2012.

 

CERAMIC TOUCH I JANIK DIETZ I BA 22

CERAMIC TOUCH – AN ANTIDOTE TO BLACK GLASS | Bachelorarbeit 2022

Es wirkt oft, als wäre es noch nicht gelungen die digitale Zukunft in unser aller Zuhause zu bringen, ohne ebenjene Eigenschaften, die Zuhause definieren, zu zerstören. Wenn Zuhause nach wie vor für Komfort und Sicherheit stehen soll, dann bedürfen dessen Technologien einen materiellen Wandel. 

Ceramic Touch erlaubt mit ihrer ästhetischen, beinahe skulpturalen Qualität natürlicher Bestandteil unserer Zuhause zu werden. Gleichzeitig ermöglicht sie durch unauffällige und doch definierte Berührungen alle im häuslichen Kontext sich ergebenden digitalen Interaktionen.  

Wenn wir uns die Technologien vergegenwärtigen, welche in unser häusliches Umfeld eintreten, so wird schnell deutlich, dass wir die Vorteile in Komfort und Nützlichkeit durchaus schätzen. Unsicher sind wir vielmehr gegenüber den überwachenden Eigenschaften, die mit diesen Technologien nicht ungleich einem Orwell’schen Albtraum einherkommen. Zentraler Spannungspunkt ist hier meist die Art und Weise der Interaktion mit diesen Technologien: Sprachassistenzen sind nützlich doch kann nie sicher davon ausgegangen werden, dass diese nicht heimlich weiter lauschen. Die direkte Interaktion über Smartphone oder Tablet umgeht dies, doch dessen digitale Präsenz bildet schnell eine scharfe Intrusion in unser Zuhause – einen Ort den wir zuweilen ganz bewusst frei von Displays und Ablenkungen halten möchten. 

Das Projekt Ceramic Touch ergründet hier eine Alternative. Ein konzeptionelles Fundament wird durch Materialwahl, Formgestaltung und Interaktion ausgedrückt. So führt das Hinterfragen aktueller Möglichkeiten der Interaktion mit häuslichen Technologie zum Hinterfragen dessen zentraler Steuereinheit selbst. Eine neu gedachte solche Einheit muss sich ins Zuhause eingliedern ohne einen Bruch zu erzeugen, sowohl in ästhetischer als auch konzeptioneller Natur –  nur aktiv gewollte Interaktion darf zugelassen sein, keine eigenwillige oder gar fremdgesteuerte Souveränität. Ihre Technologie muss versteckt um nicht aufdringlich zu sein und doch offensichtlich, um jeglichem Misstrauen Einhalt zu gebieten. 

Als Interaktion wurde daher die Berührung gewählt – subtil und doch definiert, unaufdringlich und doch zugänglich. Weiterhin stellt diese eine inhärent menschliche Art der Kommunikation dar – sie ist uns natürlich und erlaubt tiefe Verbundenheit. 

Ebenso wichtig ist jedoch das zu berührende Material. Dieses beeinflusst entscheidend ob die Interaktion als kühl oder warm, steril oder herzlich wahrgenommen wird. Übliche Materialien wie Kunststoffe, Metalle und Glas sind tendenziell oft der sterilen, Holz und Textilien der warmen Wahrnehmung zuzuordnen. Ein besonderes Zwischenfeld öffnen jedoch Keramiken, welche klare und zeitlose Eleganz mit einem gewaltigen kulturellen Erbe verbinden – Eigenschaften die dieses Material tief in der menschlichen Geschichte verankern. Wir interagieren mit diesem Material in natürlicher, ungezwungener Art und Weise und seine Ästhetik verbinden wir inhärent mit Attributen des Zuhause. 

Das finale Objekt ist eine Zusammenkunft des Beschriebenen. Ein skulpturales Porzellanobjekt, definiert durch klare, kristalline Flächen, einzig durchbrochen von einer konkaven Mulde, welche die Hand zum Verweilen und Erforschen der Oberfläche einlädt. Das unwissende Auge mag dieses Objekt als reinen Teil einer geschmackvollen Einrichtung wahrnehmen, doch die Bewohner dieses Zuhause kennen die Feinheiten von Berührung und Gesten, die diesem Objekt komplexe Steuerung verschiedenster häuslichen Technologien ermöglichen, von Beleuchtung über Medien, Temperatur und vielem mehr. Die Steuerung selbst bleibt dabei stets intim und nahbar, ganz im Gegensatz zu den meisten aktuellen Alternativen. 

It often seems we have not yet found a way to bring the digital future into our homes without sacrificing the very attributes of home itself. If home is supposed to mean comfort and secureness, then home technologies need a material change.

Ceramic Touch, through its aesthetic and sculptural quality offers to become a natural part of ones home living environment, while providing all necessary ways of digital home interaction through subtle yet definitive touch gestures. 

When thinking of the technologies entering our homes nowadays, it quickly becomes clear that we actually do want most of their specific conveniences and comforts, yet we are uneasy about their surveilling presence that on occasion parallels an Orwellian dystopia. The main point of contention seems to be the way we interact with these technologies. Voice assistants are useful yet you may never be sure whether they are secretly listening. Controls through a phone or tablet computer may alleviate this, yet their digital presence can become a sharp intrusion into our home environment – a place that at times we specifically want to be devoid of screens and distractions. 

The Ceramic Touch project tries to come up with an alternative through a number of ideas. At its core is a conceptual ground work, that is then expressed through materials, shape and interaction. To create a new way of interacting with our home technologies, the part we need to question is quite obviously the digital hub that is center to it all. This hub needs to blend into our home environment in both an aesthetic as well as a conceptual way – only open to actively intended interaction, not sovereign in itself. Its technology should be hidden as to not intrude, yet obvious in its functioning as to not raise unease. 

As its input, touch was therefore chosen – given it is subtle yet definitive, unobtrusive yet always accessible. Yet more importantly, touch is a core way of human communication – it comes natural to us and builds deep connection. 

Equally important however is the material forming the surface to be touched, as it informs whether this interaction is perceived as cold or warm, sterile or welcoming. Commonly used materials such as plastics, metals and glass tend to fall into the more sterile perception, while woods and textiles fall into the historically more homely one. A unique material in between however are ceramics. It combines the clear and timeless elegance that glass and metals may achieve while having a huge cultural heritage that grounds it firmly in human culture. We interact with ceramics in natural, unforced ways and its aesthetics are inherently tied to attributes we connect with home. 

The final object is therefore a culmination of the above. A sculptural piece of ceramic, defined by crystalline faces for visual clarity and a slightly slanted, concave section which invites the palm to rest on its edge, naturally exploring its shape. To the unknowing eye, it may just be a show piece displayed for its aesthetic value. Yet the people calling its surroundings home know the intricacies of subtle touches and gestures that will reveal control over the various home technologies around such as lights, media, temperature and much more. This way, the control of ones home stay private and intimate, much unlike present solutions. 

Prozess

 

Betreut durch

Prof. Achim Heine , Prof. Holger Neumann, Prof. Dr. Ingeborg Harms

Kontakt

linkedin.com/in/janikdietz/

 

MEA I Cathy Wolter I MA 2022

 

MEA | Masterarbeit 2022

Cheap furniture with poor quality is in vogue. Thus, 10.5 million tons of furniture in Europe end up trashed every year. But our forests are suffering from our consumption and climate change! Even, renewable materials like wood are finite if we consume them faster than they can grow back. 

MEA is a concept idea that stands for reparability. It questions our consumption behaviour and the handling of renewable resources in the furniture industry. MEA-Chair is an example that corresponds to this idea. 

MEA-Chair is made entirely of solid wood and is therefore easy to repair. Due to detachable screw connections, it can be quickly disassembled and completely refurbished within less than 60 minutes. Irreparable individual parts can be replaced while all others stay in use. Replacing individual parts has in conclusion that the chair’s appearance changes over the years. Every tree trunk looks different and due to climatic changes, we do not know which tree species will settle in the future.
When the chair is no longer needed, it can simply be returned. It will be repaired and sold again. This time for less money, as hardly any new resources are used. 

MEA makes repairability accessible to a wider audience and therefore allows furniture to remain in an endless cycle, hardly using any new resources.

After the first repair, MEA‘s life has just begun!

Billige Möbel mit schlechter Qualität sind im Trend. So landen 10,5 Millionen Tonnen Möbel jährlich in Europa auf dem Müll. Doch unsere Wälder leiden unter unserem Konsum und dem Klimawandel! Selbst nachwachsende Rohstoffe wie Holz sind endlich, wenn wir sie schneller verbrauchen als sie nachwachsen können.

MEA ist eine Konzeptidee, die für Reparierbarkeit steht. Sie hinterfragt unser Konsumverhalten und den Umgang mit erneuerbaren Ressourcen in der Möbelindustrie. MEA-Chair ist ein Beispiel, das dieser Idee entspricht.

MEA-Chair besteht aus Massivholz und ist daher leicht zu reparieren. Durch lösbare Schraubverbindungen ist der Stuhl schnell zerlegt und in weniger als 60 Minuten komplett aufgearbeitet. Irreparable Einzelteile können ausgetauscht werden, während alle anderen in Gebrauch bleiben. Der Austausch von Einzelteilen hat zur Folge, dass sich das Aussehen des Stuhls im Laufe der Jahre verändert. Jeder Baumstamm sieht anders aus und aufgrund klimatischer Veränderungen wissen wir nicht, welche Baumarten sich in Zukunft ansiedeln werden.

Wenn der Stuhl nicht mehr gebrauchet wird, kann er einfach zurückgegeben werden. Er wird repariert und wieder verkauft. Diesmal für weniger Geld, denn es werden kaum neue Ressourcen genutzt.

MEA macht die Reparierbarkeit für ein breiteres Publikum zugänglich und ermöglicht so, dass die Möbel in einem endlosen Kreislauf bleiben und kaum neue Ressourcen verbrauchen.

Nach der ersten Reparatur fängt das Leben von MEA erst an!

Prozess

Supervised / Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Holger Neumann, KM Maciej Chmara
Kontakt: https://www.cathywolter.com/ 

LINK THE SYSTEM I THERESA SCHWAIGER I MA 2022

 

LINK THE SYSTEM | Masterarbeit 2022

Durch die Verknüpfung von Disziplinen, Materialien, Zyklen und Designs

Der Bausektor stellt aufgrund seiner hohen Emissionen und seines Ressourcenverbrauchs ein besonders dringliches Handlungsfeld dar, weshalb sich diese Abschlussarbeit mit Geopolymeren als alternatives Baumaterial beschäftigt. Der ökologische Vorteil der Materialgruppe der Geopolymere ist, dass diese im Vergleich zu Zement nur in etwa 1/4 der CO2 Emissionen verursachen und gleichzeitig aus Abfallstoffen der Industrie bestehen können. Mit diesem Verständnis und dem Gedanken möglichst lokale Abfallressourcen – im Sinne des „Urban minings“- verwenden zu wollen, entwickelte sich die Idee Geopolymere aus Ziegelbruch herzustellen. Zusammen mit der TU Darmstadt wurde eine Strategie zur Vorgehensweise bei den Materialexperimenten erarbeitet, welche zu positiven Ergebnissen führte. Zusammen mit Design, welches in dieser Arbeit als eine Art Werkzeug verstanden wird, wurden die Erkenntnisse der Experimente in eine erfahrbare Form gebracht und ein System aus modularen ineinandergreifenden Bausteinen entwickelt. Die steckbaren Bausteine, welche in diesem Modell durch eingefügte Platten ergänzt wurden, sollen im kleinen Rahmen aufzeigen wo potenziell Möglichkeiten für eine nachhaltigere Gestaltung von Produkten und Einsatz von Materialien im Großen liegen könnten. 

Um nämlich einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten, müssen emissionsintensive Materialien reduziert und durch nachhaltigere Materialien ersetzt werden. Weiterhin müssen bereits genutzte Ressourcen und Materialien so lange wie möglich im Kreislauf gehalten und Produkte so gestaltet sein, dass sie möglichst lange benutzt und wiederverwendet werden können. Das Abschlussprojekt LINK THE SYSTEM versucht all diese Aspekte in einem Konzept zu berücksichtigen.

By linking disciplines, materials, cycles and designs

The construction industry is responsible for high CO2 emissions and a large demand for resource-intensive raw materials. At the same time, there is a lot of potential to develop ideas and designs that make more sustainable use of building materials possible.

To explore more environmentally friendly materials, this project investigated the potential of geopolymers as a sustainable replacement of cement. Geopolymers emit 4-times less CO2 than cement and at the same time can be made from industrial waste materials. With this understanding and following the intention of using local waste resources  – in the sense of „urban mining“ – the idea of producing geopolymers from broken bricks was developed.

In collaboration with the Technical University (TU) Darmstadt, we developed a strategy for the experimental procedure of the idea, which led to positive results. In the next step, the developed strategy was applied to present the new material in a tangible form – modular interlocking building blocks. The system can be extended with panels to demonstrate one further application of this design strategy. This project intends to show potential opportunities to develop more sustainable designs of products and materials.

 

 

PROZESS

 

Betreut durch: Prof. Axel Kufus,  Anja Lapatsch,  Dr. Daniel Irrgang
Kontakt: 

CareA | Catalina Gomez Alvarez | BA 2022

CareA | Bachelorarbeit 2022

CareA ist ein Pflanzenbewässerungssystem, das sich aus Gastronomie Abfällen, wie Joghurteimern, Tomatendosen und alten Leinenbeuteln zusammenbauen lässt. Alle Materialien sind leicht aufzufinden, bei Bedarf auch austauschbar und kostenlos. Die 3D-gedruckten, verbindenden Teile aus recyceltem PLA machen aus den geupcycleten Einzelteilen ein Gesamtsystem. Die Becken aus Dosen können je nach Bedarf verlängert oder gekürzt werden, dadurch, dass sie aus mehreren Gliedern bestehen. Der einfache Aufbau, und das Weglassen von technischen Elementen, wie in anderen hydroponischen Systemen sogt für eine bessere Zugänglichkeit und vereinfacht die Wartung. CareA ist ein Open-Source-Projekt. Eine Bauanleitung, ein Herbarium und alle 3D Modelle können heruntergeladen werden. Die Gemeinschaft der Nutzer soll in den Designprozess inkludiert werden, so kann sich in Foren ausgetauscht werden und das Herbarium wachsen, Tools überdacht und weiterentwickelt werden. Das System wurde konzipiert, um eine Art Haushaltsapotheke, bestückt mit regionalen Wildkräutern, bei sich in der WG, im Gemeinschaftsgarten oder in der Einzimmer Wohnung anzulegen. Fast verloren gegangenes Volkswissen aus Kloster Heilgärten soll wieder aufgelebt werden, und das Bewusstsein über den eigenen Körper und die uns umgebende Natur soll in unseren Alltag integriert werden. Das System ist wassersparend, da das Wasser zirkuliert und mit Nährstoffen versetzt wird und so bis zu einem Monat im Umlauf bleiben kann. Ich habe Prinzipien der Permakultur angewandt, so dienen Haushaltsabfälle oder organische Abfälle als Dünger und die Pflanzen können, durch die langen Becken, gegenseitig positiv bedingend angebaut werden. 

CareA soll nicht die Pharmazie ersetzten, sondern eher ein Bewusstsein, über Ernährung und Fürsorge schaffen. In dem man mehr über Inhaltsstoffe in uns umgebenden Pflanzen lernt, die unsere Gesundheit positiv beeinflussen. Der Ansatz ist es, einen Kreislauf im eignen Haushalt entstehen zu lassen. Haushaltsabfälle, wie Gemüseverschnitt im Bokashi oder fermentiertes Urin, dienen als Dünger und aus den angelegten Kräutern können Tees, Salate oder Salben hergestellt werden, die wieder Auswirkung auf unseren Körper nehmen. Bei dem ganzen Prozess entstehen, so wenig Abfallprodukte wie möglich und verschaffen dem Nutzer gleichzeitig Autonomie. 

CareA is a plant watering system that can be assembled from catering waste such as yoghurt buckets, tomato cans and old canvas bags. All materials are easy to find, replaceable if needed and free of charge. The 3D-printed, connecting parts made of recycled PLA turn the upcycled individual parts into a complete system. The basins made of cans can be lengthened or shortened as needed, thanks to the fact that they consist of several links. The simple construction and the absence of technical elements, as in other hydroponic systems, ensures better accessibility and simplifies maintenance. CareA is an open source project. A construction manual, a herbarium and all 3D models can be downloaded. The community of users is to be included in the design process, so they can exchange ideas in forums and the herbarium can grow, tools can be reconsidered and further developed. The system was designed to create a kind of household pharmacy, stocked with regional wild herbs, in a shared flat, in a communal garden or in a one-room flat. Almost lost folk knowledge from monastery healing gardens is to be revived, and awareness of our own body and the nature surrounding us is to be integrated into our everyday life. The system is water-saving as the water is circulated and nutrient-added and can thus remain in circulation for up to a month. I have applied permaculture principles, so household or organic waste serves as fertiliser and the plants can be grown in a mutually positive way, due to the long basins. 

CareA is not meant to replace pharmacy, but rather to raise awareness about nutrition and care. By learning more about ingredients in the plants around us that positively influence our health. The approach is to create a cycle in our own household. Household waste, such as vegetable cuttings in Bokashi or fermented urine, serve as fertiliser and the herbs grown can be used to make teas, salads or ointments that have an effect on our bodies. The whole process produces as few waste products as possible and at the same time gives the user autonomy. 

Prozess

Betreut durch

Prof. Dr. Michelle Christensen, Prof. Dr. Florian Conradi, Prof. Axel Kufus,  Prof. Holger Neumann

Kontakt

@catalina_gomez_alvarez

Fotos: Camille Couturier

Thanks to Friedrich from Einstein Center for Digital Future and Nabor zu Bentheim

LIGNOFLAX | ANDREAS WEIDAUER | BA 2022

LIGNOFLAX | Bachelorarbeit 2022

LignoFlax ist eine Material und Formstudie, welche das Potenzial von Lignin und Flachsfasern als Verbundwerkstoff untersucht.

Lignin ist ein natürliches Biopolymer, welches sich in Pflanzen und Bäumen wiederfindet. Es fungiert als Kleber, um die einzelnen Zellwände zusammenzuhalten.In jedem Holz oder jeder verholzenden Pflanze kommt ein Anteil von 30 % Lignin vor. Lignin ist eine Ressource, die jedes Jahr um 20 Milliarden Tonnen nachwächst.

Neben seiner hohen natürlichen Verfügbarkeit fällt Lignin zusätzlich in einer weltweiten Höhe von insgesamt 50 Millionen Tonnen pro Jahr als Abfallprodukt bei der Papierherstellung an.

Mischt man Lignin mit Naturharzen, natürlichen Fettsäuren, Cellulose, biologischen Additiven und natürlichen Verstärkungsfasern, so erhält man einen unter Temperatur- und Druckerhöhung verarbeitungsfähigen biologischen Kunststoff.

Das ARBOBLEND® des süddeutschen Hersteller Tecnaro GmbH ist ein Thermoplast, welcher auf industrielle Kunststoffverarbeitung hin konzipiert und optimiert wurde. Der Werkstoff ist zu 100 % bio-basiert und biologisch abbaubar.

Der Flachs oder auch Lein genannt ist eine historische Kultur Pflanze. Leinpflanzen bevorzugen vor allem ein maritimes Klima, deshalb gedeihen sie am besten im Küstenbereich, wie etwa in Nordfrankreich, Belgien und den Niederlanden. Flachs ist eine zwei Nutzungspflanze. Die Samen werden zu Öl und die Fasern zu Textilien verarbeitet. Der Flachs ist unkompliziert im Anbau, braucht keine Fungizide, Insektizide oder Wachstumsregler. Mit keiner Getreide Art verwandt, eignet er sich bestens zur Auflockerung der Frucht Folge. Die weltweite Leinernte beträgt etwa 2 Millionen Tonnen und macht damit 2 % des weltweiten Faseraufkommens aus.

Die Bcomp ampliTex® Serie steht für eine zukunftsweisende Technologie, die Flachsfasern in modernste Verbundwerkstoff-Produkte integriert. Dabei greift das Schweizer Unternehmen auf den regionalen europäischen Flachs zurück. Dabei sorgen die non-crimp Flachsfasergelege für höchste Stabilität und stellen leistungsstarke Naturfaserverbundwerkstoffe dar. Das Sortiment an technischen Geweben umfasst verschiedene Web Arten, biaxial, Twill und UDs – optimiert für leichte Verstärkung.

LignoFlax is a material and shape study investigating the potential of lignin and flax fibers as a composite material.

Lignin is a natural biopolymer based in plants and trees. It acts as a glue to bind the individual cell walls together. In any wood or lignifying plant, 30% lignin is present. Lignin is a resource that grows back by 20 billion tons every year.

In addition to its high natural availability, lignin is also produced worldwide as a waste product in paper production, amounting to a total of 50 million tons per year.

If lignin is mixed with natural resins, natural fatty acids, cellulose, biological additives and natural reinforcing fibers, the result is a bio-plastic that can be processed under increased temperature and pressure.

ARBOBLEND® from the southern German manufacturer Tecnaro GmbH is a thermoplastic that has been designed and optimized for industrial plastics processing. The material is 100% bio-based and biodegradable.

The flax or also called linen is a historical culture plant. Flax plants primarily prefer a maritime climate, so they thrive best in coastal areas, such as northern France, Belgium and the Netherlands. Flax is a two-use crop. The seeds are processed into oil and the fibers into textiles. Flax is uncomplicated to grow, needing no fungicides, insecticides, or growth regulators. Not related to any cereal species, it is best suited for loosening the fruit sequence. The global flax harvest is about 2 million tons, accounting for 2% of the world’s fiber supply.

The Bcomp ampliTex® series represents a pioneering technology that integrates flax fibers into state-of-the-art composite products. The Swiss company uses regional European flax for this purpose. In the process, the non-crimp flax fiber fabrics ensure maximum stability and represent high-performance natural fiber composites. The range of technical fabrics includes various weave types, biaxial, twill and UDs – optimized for lightweight reinforcement.

Prozess

Betreut durch

Prof. Jozef Legrand,  Prof. Holger Neumann,  Prof. Burkhard Schmitz

Kontakt

andreasweidauer.com

BRING THE BALANCE | Osamah Abouzor

BRING THE BALANCE

Das Konzept der Attraktion ist für mich essentiell, wegen seinem Zusammenhang durch die Form seiner Präsenz in unserem Leben mit unserer Art zu wählen und zu konsumier- en.
-Welche Impulse erzeugt eine Art der Attraktion in uns.

-Kann der Prozess der Attraktion mit bestimmten Elementen definiert werden, um At- traktion dadurch zu hacken?
-gibt es eine künstlerische Funktion?
-gibt es eine objektive Attraktion?

Auf der Suche nach einem Konzept, das die objektive Attraktion repräsentiert, kam ich zum Konzept des Balance, das gleichzeitig das Gegenteil vom Zustand des Imbalance der Kräfte ist, was ich als eine Art der Attraktion hacken wollte. Und um die Objektivität dies balanced Attraction zu erreichen, sollte jeder daran teilhaben können.
Von daher entstand die Idee, ein System zu entwerfen, das aus mehreren Elementen besteht (Bögen aus Holzfurnier, die mit Kugelmagneten aneinander befestigt werden und auf unterschiedliche Weise kombiniert werden können), um die Schaffung von Kom- positionen mit funktionellem oder ästhetischem Wert für allen zu ermöglichen.
Was alle diese Kompositionen eint, ist der Balance-faktor bei der Konstruktion, damit sich die Komposition stabilisiert.

The concept of attraction is essential to me because of its connection through the form of its presence in our lives with our way of choosing and consuming.

-What impulses creates a kind of attraction in us.

-Can the process of attraction be defined with certain elements in order to hack attrac- tion through it?

-is there an artistic function?
-is there an objective attraction?
In search of a concept that represents objective attraction, I came to the concept of bal-

ance, which is at the same time the opposite of the state of imbalance of power, which I wanted to hack as a kind of attraction. And in order to achieve the objectivity of this balanced attraction, everyone should be able to participate.

Hence the idea of designing a system made up of several elements (wooden veneer arcs attached to each other with spherical magnets, which can be combined in different ways) to allow the creation of compositions with functional or aesthetic value for every- one .

What unites all of these compositions is the balance factor in the construction to stabi- lize the composition.

Prozess

 

TAPTOPIA | Anna-Maria Argmann

TAPTOPIA

Der Zugang zu Trinkwasser ist in unserem Alltag selbstverständlich geworden. Nur wann ändert sich dieser Luxus und wie gehen wir damit um? Wasser wird mehr und mehr eine fragile Ressource der Erde und Wassermangel hat bereits schwerwiegende Folgen für die Natur. Wie schaffen wir ein Bewusstsein für einen neuen Umgang mit unserem Trinkwasser?

Der erste Berührungspunkt zu Wasser sind die Wasserhähne in unseren Wohnungen. Ohne uns im Klaren darüber zu sein, wie viel Wasser wir gerade verbrauchen, genießen wir den bequemen und funktionalen Zugang. Mit „TAPtopia“ möchte ich dieses System stören und den*ie Benutzer*in eines Wasserhahns mit unserem verschwenderischen Umgang des Trinkwassers konfrontieren.

Mit verschiedenen Adaptern an unterschiedlichen Wasserhähnen wird der Wasserzugang erschwert. Glasadapter verteilen das Wasser in den Raum oder spritzen den*ie Benutzer*in direkt an. Eine Seife umfasst den Hahn und schafft eine neue Verbindung. Ein Gummi verhindert das Öffnen und eine Silikonhaube die Nutzung von Warmwasser.

Wie viel Wasser ist wirklich nötig und wie viel können wir durch unser eigenes Handeln sparen?

Access to drinking water has become a matter of course in our everyday lives. But when will this luxury change and how do we deal with it? Water is becoming more and more a fragile resource of the earth and water shortage already has serious consequences for nature. How do we create awareness for a new way of dealing with our drinking water?

The first point of contact with water are the taps in our homes. Without being aware of how much water we are using, we enjoy the convenient and functional access. With „TAPtopia“ I want to disturb this system and confront the user of a tap with our wasteful use of drinking water.

 

With different adapters on diverse taps, water access is made more difficult. Glass adapters spread the water into the room or spray the user directly. A soap surrounds the tap and creates a new connection. A rubber prevents opening and a silicone cap blocks the use of hot water.

How much water is really necessary and how much can we save through our own behavior?

Prozess

 

LET’S FENCE | Katharina Matejcek

LET’S FENCE

Ein Zaun ist eine von Menschen geschaffene Grenze die zwei Bereiche voneinander trennt. Er umschließt Grundstücke, bietet so auf der einen Seite Schutz vor unbefugtem Betreten und trennt auf der anderen Seite Familien voneinander. 

Was passiert, wenn man diese Grenze aufbricht und sich auf ihr aufhält oder sie sogar überwindet?

„Let‘s Fence“ befasst sich mit genau dieser Fragestellung. Verschiedene Gegenstände laden dazu ein, unterschiedliche Zauntypen zu hacken und das System Zaun und seine Funktion neu zu denken.

Mit einhängbaren Trittstufen und einem Silikonfingerschutz wird das Klettern über Grenzen stark vereinfacht.

Eine Schaukel bietet die Möglichkeit sich an jedem Zaun eine Sitzgelegenheit zu schaffen oder sogar zu schwingen. 

Aufsteckbare Platten machen aus dem 20cm hohen Zäunchen rund um öffentliche Berliner Plätze einen bequemen Ort zum Verweilen und Aufhalten. 

Und das nächste Mal, wenn Sie an einem Zaun vorbeilaufen, fragen Sie sich doch, wie Sie diese Grenze aufbrechen können.

A fence is a man-made boundary that separates two areas. It encloses properties, providing protection from trespassers on the one hand and separating families from each other on the other. 

What happens when you break this border and stay on it or even cross it?

„Let‘s Fence“ addresses this very question. Various objects invite you to hack different types of fences and rethink the fence system and its function.

Climbing over boundaries is greatly simplified with hook-in steps and a silicone finger guard.

A swing offers the possibility to create a seat at any fence or even to swing. 

Attachable panels turn the 20cm high fence around public Berlin squares into a comfortable place to stay and rest. 

And the next time you walk past a fence, ask yourself how you can break this boundary.

Prozess

 

IS THAT TOO CLOSE FOR YOU? | Jing Jin

 

IS THAT TOO CLOSE FOR YOU?

Narben, Falten, Kratzer, blaue Flecken, Dellen… die Spuren auf unserem Körper wachsen, bewegen sich und atmen mit uns. Manche von ihnen verblassen schneller, wie die Dellen, manche bleiben länger, aber keine von ihnen ist wirklich dauerhaft. Zusammen dokumentieren sie jedoch wahllos unsere persönliche Geschichte und jeden unscheinbaren, flüchtigen Moment, den wir erleben. Die Art von Spuren, auf die sich dieses Projekt konzentriert, sind die Einkerbungen. Um diese Spuren zu hinterlassen, ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich, aber es wird kein Schaden angerichtet und es dauert nicht lange. 

Das Hacken mit Hautspuren bedeutet, die intime Beziehung zwischen uns und dem Marker zu hacken, ganz gleich, ob es sich bei dem Marker um uns selbst, andere Menschen oder Objekte und Umgebungen handelt. Hacken bedeutet, zu hinterfragen, zu verstehen und neue Perspektiven auf das zu formulieren, was gehackt wird. 

Scars, wrinkles, scratches, bruises, indents…the marks on our body grow, move and breathe with us. Some of them fade away faster, like the indents, some stay longer, but none of them is truly permanent. However, together they indiscriminatingly document our personal history, and every inconspicuous fleeting moments we live through. The type of marks that this project focuses on is the indents. In order to leave these marks, close physical contacts is required but no harm will be made and it does not take long. 

Hacking with skin marks is to hack the intimate relationship between us and the marker, no matter if the marker is ourselves, other people, or objects and environments. To hack is to question, to understand, and to formulate new perspectives on what’s being hacked. 

 

Prozess 

ETZ | Amit Mansharof

ETZ

Das Projekt „Etz“ ist eine Plattform, die es dem Benutzer ermöglicht,
einen Teil des öffentlichen Raums zu beanspruchen, indem es mit
verschiedenen Arten von Holzteilen an Straßenmasten befestigt wird.
Die Befestigung erfolgt über Spanngurte und „schafft Platz“.
Das hier gezeigte Modell ist ein Arbeitsraum,
aber die Plattform ermöglicht dem Benutzer viele verschiedene Arten anderer Verwendungen,
indem die Teile in einem anderen Layout oder einer anderen Anzahl von Teilen angeordnet werden.

The project „Etz“ is a platform allowing the user to claim part of the public space by attaching to street poles with different kinds of parts made of wood.
The attachment is being made by tension belts and „creates a place“ .
The model showen here is a working space but the platform allow the user
many different kinds of other uses by seting the parts in a different layout or differentnumberof parts.

Prozess 

BRICKS | Cristiano Picaopereira & Max Funkat

BRICKS

Ein Finden zweier Suchender.
Einer nach der Form für das Material, der andere nach einem Material für die Form. Kork fand den Mauerstein – und der Mauerstein fand den Kork – ein Mauerstein aus Kork.

Welche Möglichkeiten bietet das recyceln von Flaschenkorken? Wie kann dem gewonnenen Material mit einfachen Mitteln eine neue Form gegeben werden. Eine Form, die als wandelbares Element in einem System funktionieren kann.

Wie kann man der Mauer ihrer Eigenschaften berauben und neue schenken? Eine Mauer erschaffen, die nicht schützt oder trägt, trennt und ausgrenzt – sondern ein System “Mauer” – welches zum verweilen, zur Zusammenkunft einlädt.

Das entstandene Element bedient sich der natürlichen Materialeigenschaften von Kork und nutzt sie effektiv, um in dem System zu funktionieren. Auch die Form des einzelnen Elementes – inspiriert durch den klassischen Mauerstein – berücksichtigt den Ursprung in vielerlei Hinsicht.

Der entwickelte brick lässt sich durch die Zugabe von Mörtel in Form von Rundstä- ben zu einer Mauer zusammensetzen. So wird das System “Mauer” wandel- und formbar – ohne Abriss, ohne Schutt. Eine Mauer für Innenräume, die mit unseren gewohnten Assoziationen bricht und ihr damit einen neuen Gegenwartssinn ermöglicht.

A finding of two seekers.
One looking for the form for the material, the other for a material for the form. Cork found the brick – and the brick found the cork – a brick made of cork.

What are the possibilities of recycling bottle corks? How can the extracted material be given a new shape with simple forms.

 

How can the wall be robbed of its characteristics and given new ones? Create a wall that does not protect or support, seperate and exclude – but a system „wall“ – wich invites to linger, to come together.

The resulting element makes use of the natural material characteristics of cork and uses them effectively to function in the system. The shape of the single element – inspired by the classic brick – considers the origin in many ways.

The resulting brick can be assambled into a wall by adding mortar in form of round rods. This makes the system „wall“ change- and malleable – without demolition, without rubble. A wall for interiors that breakes with our familiar associations and thus gives it a new sense of the present.

 

Prozess 

 

INBETWEEN | Hendrik Lucka

 

INBETWEEN

Wo und wie leben wir? Wir groß ist unsere Bewegungsfreiheit? Wer und was bestimmt unsere Freiräume? Wo können wir ungestört sein und wo müssen wir uns verstecken?

Inbetween untersucht die Zwischenräume dieser Fragen und wirft neue auf. Das Projekt soll dazu anregen sich selbst damit auseinander zu setzen und zu hinterfragen, wem die Stadt gehört und welche Rolle ihre Bewohner*innen dabei einnehmen. Es ruft dazu auf, sich Freiräume zu erschließen und gegebene Ordnungen Infrage zu stellen. Spielerisch und ungewohnt werden Strukturen umgenutzt, Symbole der Ausgrenzung und Abschottung werden zu Orten der Begegnung und des Verharrens. Wo Nachbarschaften auseinandergerissen und Nachbar*innen verdrängt werden, braucht es neue Wege, neue Treppen, Balkone, Terassen, Dächer, Tische, Stühle.

Wie die Vernetzung der Zäune die uns trennen müssen auch wir wie ein Netz zusammenkommen und unsere Städte gemeinsam so gestalten, wie wir sie am lebenswertesten finden.

Where and how do we live? How much freedom of movement do we have? Who and what determines our free spaces? Where can we be undisturbed and where do we have to hide? 

Inbetween explores the interstices of these questions and raises new ones. The project is intended to encourage people to look at this for themselves and to question who owns the city and what role its inhabitants play in it. It calls on people to open up free spaces and to question given orders. Structures are reused in a playful and unfamiliar way; symbols of exclusion and isolation become places of encounter and dwelling. Where neighbourhoods are torn apart and neighbours displaced, new paths, new staircases, balconies, terraces, roofs, tables, chairs are needed. Like the network of fences that separate us, we too need to come together like a net and shape our cities together in the way we find most livable.

Prozess

 

AGENCY FOR UNSEEN SIGHTS | ESMÉE WILLEMSEN | BA 2022

AGENCY FOR UNSEEN SIGHTS | Bachelorarbeit 2022

Ausflüge, Reisen, Urlaub und Ferien sind etwas, wovon wir gerne träumen. Schöne Landschaften, aufregende Städte, faszinierende historische Denkmäler. Unser Wunsch wegzugehen hat meiner Meinung nach mehr mit uns selbst zu tun als mit dem Ziel unserer Träume. Das Glück, das mit einer Reise verbunden ist, hat weniger mit dem Ort zu tun, an den wir gehen, sondern mehr mit der Erfüllung unserer Bedürfnisse und Wünsche. Durch das Reisen schulen wir unsere Vorstellungskraft und die Art und Weise, wie wir die Dinge im Allgemeinen sehen, was zweifellos eines der glücklichsten Dinge am Reisen ist. Wir nutzen den Urlaub als Flucht vor der Realität. Es bietet uns Abstand von zu Hause, unserem Alltag, unseren Routinen und stressigen Jobs und macht uns stattdessen frei und abenteuerlustig. Wir wollen etwas anderes erleben; eine andere Welt und wir sehen es als gesund und normal an, Sehnsucht nach fernen Orten zu verspüren.

Bei diesem Projekt geht es darum, von fernen Orten zu träumen und einen tiefen Drang zu haben, die Welt und all ihre Spektakel zu sehen. Die Ferne und Exotik mit eigenen Augen erleben, anstatt Geschichten zu hören, zu lesen oder Filme über ferne Orte zu schauen. Meine Motivation kommt von einer ständigen Erinnerung daran, dass es so viele Orte gibt, an die man gehen kann, verstärkt durch die Existenz von Social-Media-Plattformen wie Instagram, wo jeder die ganze Zeit überall scheint zu sein.

Was ist der nächste Hotspot, zu dem ich gehen sollte? Wie kommt es, dass ich nie in dieses Museum gegangen bin? Welches der 10 schönsten Cafés dieser Stadt darf ich nicht verpassen? Scheiße, habe ich vergessen, die atemberaubende Aussicht zu teilen, die ich heute Morgen auf diesem Berggipfel hatte?

Die Agency of Unseen Sights wurde gegründet und ihr Zweck ist es zu erforschen, wie Orte behandelt werden, wenn sie mit Objekten markiert sind, die darauf hinweisen, dass es etwas zu sehen gibt. Ich wollte verstehen und sehen, ob die Politik von Objekten vermitteln kann, wie sie verwendet werden sollten und welche Ergebnisse die Verwendung dieser Objekte haben wird. Wird der Betrachter/Benutzer ein tieferes Verständnis für den Akt des Sehens und Besichtigens haben? Wird der neu kontextualisierte Ort, an dem meine Objekte platziert werden, als Sehenswürdigkeit gelesen/gesehen?

Mit Agency of Unseen Sights möchte ich nicht unbedingt positive oder negative Seiten des Sightseeings vermitteln, aber der Zweck ist, dass die Menschen den Akt des Sehens hinterfragen, sich Gedanken darüber machen, wie unsere Augen und Ansichten mit Objekten gelenkt und markiert werden, wie unsere Sehenswürdigkeiten vermarktet werden. Was wollen sie uns zeigen? Vielleicht sogar darüber nachzudenken, ob Ihre eigenen Augen darauf trainiert sind, nach ‘sehenswürdiges’ zu suchen, oder ob alles zu einem Spektakel werden kann, wenn Sie erkennen, dass Sie derjenige sein können, der entscheidet, was Sie sehen möchten. Oder nicht.

Agency for Unseen Sights ist eine neu gegründete fiktive Agentur, die Infrastruktur bereitstellt, um jeden Ort in eine Sehenswürdigkeit zu verwandeln. Mit Objekten aus dem Katalog der Agentur lassen sich Orte, die auf den ersten Blick nicht besonders erscheinen, in Must-sees verwandeln.

Die Agency for Unseen Sights bietet die Möglichkeit, unsichtbare „Sehenswürdigkeiten“ sichtbar zu machen und hinterfragt kritisch die Art und Weise, wie wir für neue Perspektiven und Erfahrungen in die Ferne reisen, und die Gründe, warum wir uns an bestimmte Orte begeben, um sie zu betrachten. Kann man überall schöne Ausblicke genießen? Ist es der Ort, der interessant genug sein muss, um Aufmerksamkeit zu erregen, oder sind es die Umstände? Können mit Hilfe von Infrastruktur, Artefakten, Schildern oder Markierungen interessante Sehenswürdigkeiten geschaffen werden, die uns daran erinnern, dass wir hinschauen müssen, dass etwas passieren muss, das es zu beachten gilt?

Trips, travel, holiday and vacation are something we like to daydream about. Beautiful landscapes, exciting cities, fascinating historical monuments. In my opinion, our wish to go away has more to do with ourselves than the destination of our dreams. The happiness connected to a trip has less to do with the place where we are going, but more with fulfilling our needs and desires. Through travelling we train our imagination and the way we see things in general, which is undoubtedly one of the most fortune things about travel. We use vacations as an escape from reality. It offers us distance from home, our everyday lives, our routines and stressful jobs and instead make us feel free and adventurous. We want to experience something else; a different world and we see it as healthy and normal to feel a longing for distant places.

This project is about dreaming of distant places, having a deep urge to see the world and all its spectacles. experiencing the far away and exotic with own eyes instead of hearing stories, reading or watching movies about far away places. My motivation comes from a constant reminder that there are so many places to go, strengthened by the existence of social media platforms like Instagram, where everyone seems to be everywhere all the time. 

What is the next hot spot I should go to? How come I never went to this museum before? Which cafe of the 10 nicest cafes in this city can’t I miss? Shit, did I forget to share the amazing view I had on this mountaintop this morning? 

Agency of Unseen Sights was born and it’s purpose is to research how places are being treated when they are marked with objects that indicate that there is something to be seen. I was driven to understand and see if the politics of objects can communicate how they should be used and what outcome the usage of these objects will have. Will the viewer/user have a deeper understanding of the act of seeing and sightseeing? Will the newly contextualized place where my objects are put in be read/seen as a sight? With Agency of Unseen Sights I do not necessarily aim to communicate positive or negative sides about sightseeing, but the purpose is for people to question the act of seeing, to have a second thought about how our eyes and views are guided and marked with objects, how our sights are being marketed. What do they want us to see? Maybe to even think about if your own set of eyes are trained to be looking for spectacles, or if everything can turn into a spectacle once you realize you can be the one to decide what to look at. Or not.

Agency for Unseen Sights is a newly founded fictional agency that provides infrastructure to turn any place into a place of interest. With objects from the agency’s catalogue, places that at first-hand don’t seem special can be transformed into must-sees. 

The Agency for Unseen Sights offers the possibility to make invisible ‘sights’ visible and critically questions the way we travel far for new perspectives and experiences and the reasons we are going to specific places to gaze. Can scenic views be enjoyed anywhere? Is it the place that needs to be interesting enough to draw attention or is it the circumstances? Can interesting sights be created with the help of infrastructure, artefacts, signs or markers that reminds us that we have to have a look, that there must be something going one which should be observed? 

 

 

 

 

 

Prozess

 

Betreut durch: Prof. Ineke Hans, Prof. Holger Neumann, KM Annika Unger

Kontakt: | www.esmeewillemsen.com

WHOLE EARTH | LOUIS BINDERNAGEL | BA 2022

WHOLE EARTH | Bachelorarbeit 2022

Das Projekt Whole Earth ist eine einzigartige Plattform für Notfallmaßnahmen, die einen Dialog zwischen Designern, Herstellern und den Menschen vor Ort ermöglicht.
Ausgehend von der unabhängigen Produktion von Gesichtsschutzschilden und anderen medizinischen Hilfsmitteln wie PSA zu Beginn der Covid-19-Pandemie befasst sich das Projekt Whole Earth mit der Analyse, Konsolidierung und Schaffung von Netzwerken, die der Idee „Think Global, Make Local“ gewidmet sind. Es verfolgt den Ansatz eines dezentralen Produktionssystems mit Open-Source-Ideen, die weltweit geteilt werden. Das Konzept von Open Source und gemeinsamen kreativen Lizenzen ermöglicht es, Produkte als digitale Daten über das Internet zu teilen und nach Bedarf vor Ort selbst zu produzieren. Dies ist eng, aber nicht ausschließlich mit digitalen Fertigungswerkzeugen wie CNC, 3D-Druckern, Lasercuttern und vielen anderen verbunden, die meist in Makerspaces und in Privathaushalten zu finden sind. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, dass nicht nur ein oder wenige Akteure, sondern ein globaler Prozess entstehen kann, an dem verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen arbeiten. Das Projekt Whole Earth plant, diesen Ansatz bei der Bewältigung von Krisen – humanitärer oder ökologischer Art – in die Praxis umzusetzen.
Das Projekt bietet kurz-, mittel- und langfristige Unterstützung für Krisen, indem es bestehende Netzwerke und Makerspaces in der Nähe und rund um den Globus nutzt. Das Projekt entwickelt Werkzeuge und eine Plattform, die für eine fruchtbare Zusammenarbeit erforderlich ist.

Es geht von diesen drei Fragen aus:

Wo ist das Problem und was ist bereits vorhanden? Wir beginnen damit, das Thema zu recherchieren, mit lokalen und globalen Experten zu sprechen, zu verstehen, was gebraucht wird, herauszufinden, welche Lösungen bereits vorhanden sind, auf denen man aufbauen kann, und vor allem, ob eine Produktlösung machbar ist.

Was können wir tun? Wir entwickeln Ideen auf der Grundlage unserer Recherchen: entweder neue Ansätze oder den Ausbau bestehender Ansätze.

Wie können wir es herstellen? Für jede Lösung gibt es mehrere Produktionsmöglichkeiten; es ist wichtig, die effizienteste, nachhaltigste und anpassungsfähigste zu finden. Dieser Prozess kann das nötige Potenzial schaffen, um schnell auf Krisen zu reagieren. Wir schaffen ein dezentrales Produktionssystem, das je nach Bedarf lokal produzieren kann.

Ziel ist es, durch Öffentlichkeitsarbeit und einen Open-Source-Community-Ansatz ein globales Netzwerk von Gleichgesinnten aufzubauen. Eine Plattform wie diese kann der Beginn eines neuen Denkens sein, angefangen bei Krisen, bei dringenden Bedürfnissen bis hin zu Antworten auf die Probleme unseres Alltagslebens. Nur gemeinsam können wir eine Veränderung bewirken.

The Whole Earth project is a unique emergency response platform that facilitates a dialogue between designers, makers, and people working on the ground.
From the starting point of the independent production of face shields and other medical aids, like PPE, during the beginning of the Covid-19 pandemic, the Whole Earth project deals with the analysis, consolidation, and creation of networks dedicated to the idea of Think Global, Make Local. It follows the approach of a decentralised production system, with open-source ideas that are shared globally. The concept of open source and common creative licences allow products to be shared as digital data via the internet and independently produced on-site following a demand. This ties it closely, but not exclusively to digital fabrication tools, like CNC, 3D printers, laser cutters, and many more – mostly found in maker spaces and in homes.

This results in the possibility that not only one or a few actors but a global process can emerge, in which various people with different backgrounds work. The Whole Earth project plans to put this approach into practice in the context of responding to crises – humanitarian or environmental.
The project offers support for crises in the short, medium and long term using existing networks and maker spaces in the vicinity and all around the globe. The project develops tools and a platform, which is needed for fruitful cooperation.

It follows these three questions:

Where is the problem and what is already there? We start with researching the topic, talking to local and global experts, understanding what is needed, discovering what solutions are already available to build on and most importantly if a product solution is viable.

What can we do? We develop ideas based on our research: either new approaches or building on existing ones.

How can we make it? Each solution has several ways of production; it is relevant to discover the most efficient, sustainable, and adaptable. This process can give rise to the potential needed to react quickly to crises. We create a decentralised production system that can produce locally as required.

The aim is to build a global network of like-minded people through public relations and an open-source community approach. A platform like this can be the beginning of a new way of thinking, starting with crises, with urgent needs, and up to answers to the problems of our everyday life. Only together we can make a change.

 

Prozess

Betreut durch
Prof. Ineke Hans,  Prof. Holger Neumann,  Steffen Herm

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